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Wünsch Dir Was

"Ne verzwickte Lovestory =) "
von

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Telefonat mit Anne

„Setz dich ruhig!“, René deutete auf einen der beiden Schreibtischstühle. Die beiden hatten gerade die Aufnahmen beendet und wollten sich nun im Regieraum gemeinsam die Aufnahmen anhören.

René startete das Band. Sie hörten es sich konzentriert an, Swantje sang teilweise leise mit und René schlug in der Luft auf seinen Drums herum.

„Hey, das ist richtig klasse! Gefällt mir wirklich gut!“, Swantje war begeistert.

„Ich find’s auch super! Ihr, also du und Fabian, ihr seid wirkliche Ausnahmemusiker für euer Alter. Ist eigentlich sehr schade, dass ihr aufhört. Überlegt euch doch mal, ob ihr nicht irgendwie zu zweit weiter macht oder so. Naja, eure Sache, aber eine andere Frage: Sag mal, darf ich mir von der fertigen Cd eine Kopie machen und die dann behalten?“

Swantje grinste ihn an: „Danke für das Kompliment! Und ja, was ist das denn für eine Frage: Klar darfst du das! Ist doch auch dein „Werk“ und deinem Können zu verdanken, sowohl stimmlich und an den Drums, als auch von technischer Seite aus.“

René lächelte vorsichtig: „Ok, danke. Dann mach ich die CD fertig und geb sie weiter an Fabian.“

„Hmmm, mach das… Ich denke, ich fahre jetzt auch mal besser. Danke noch mal, dass du uns deine Stimme geliehen hast und das Schlagzeug eingespielt hast. Sonst hätten wir echt ein Problem gehabt. Ach ja, und danke für meine Lebensrettung eben beim Hustenanfall.“ René stand auf: „Kein Problem, wie eben bereits gesagt. Komm gut heim!“ Swantje erhob sich auch und öffnete die Tür zum Flur: „Ja, ich fahr jetzt erstmal zum Pferd. Der wartet bestimmt schon.“

„Oh, dann viel Spaß beim Reiten!“ „Dankeschön, werde ich bestimmt haben!“, Swantje hob die Hand zum Abschied, nahm ihren Kram an der Garderobe und ging zu ihrem Auto. René blieb in der Regie zurück und widmete sich dem Bearbeiten des Rohmaterials.
 

„Hey Maus! Ich hab zwölf Anrufe in Abwesenheit von dir auf dem Handy. Ich hatte doch die Studioaufnahmen, da hatte ich das Handy nur im Rucksack.“, Swantje rief während der Autofahrt zum Stall per Headset ihre Freundin Anne an.

„Hi, ja, ich hab gestern nur deine Nachricht auf dem Anrufbeantworter abgehört, also eher heute morgen. Ich war mit Criss unterwegs. Du hast was von einem Schock erzählt. Ist es denn so schief gelaufen?“

Swantje begann zu lachen. „Hey, warum lachst du denn jetzt?“, Anne verstand es nicht ganz.

Swantje beruhigte sich und antwortete ruhig: „Ich bin gestern nichts ahnend nach Oberlahr gefahren in das Tonstudio mit dem Fabian einen Termin festgemacht hat. Ich kannte nur die Adresse, aber nicht mal wer der Besitzer ist oder so was.“, sie begann wieder zu lachen.

Anne wurde ungeduldig: „Ja, und wer ist der Besitzer? Oder derjenige, der euch aufgezeichnet hat?“

„René!“

Am anderen Ende der Leitung war es still.

„Anne, es war René! Weißt du, was das für ein Schock war? Ich wusste nicht, was ich sagen oder machen sollte.“ Anne schwieg noch immer. „Hallo? Anne, bist du noch da?“

„Ähm, ja… Und was ist dann passiert? Was hat Fabian gesagt?“

„Der hat sich gefreut, dass wir uns kannten. Er wusste ja nicht unter welchen Umständen und so. Aber René war so anders, weißt du, so kalt, so abweisend. Es war nicht derjenige, den ich kennen gelernt habe. Er hat mich zwar auch provoziert, so wie damals im Backstage mit dem nackten Oberkörper oder weil ich mich mit Tobi geprügelt habe, aber auf so eine aggressive Art und Weise und in keiner Weise mehr spaßhaft. Ich habe dann auf dieselbe Art reagiert und war auch nur noch patzig und eisig zu ihm.

Leider musste ich mir ständig die Tränen verkneifen, weil ich an diese Nacht gedacht habe und es ihm scheinbar nichts zu bedeuten schien.

Weißt du, ich hatte echt das Gefühl, dass Diana Recht hat, und dann hat er noch so was gesagt, dass er so kalt zu mir ist, weil er seine Empfindungen zurückgeschraubt hätte. Ich war ihm so egal an diesem Tag.“

„Dir ist der Kerl nicht egal, oder?“, Anne unterbrach sie.

Swantje schluckte und meinte: „Nein, ich denke nicht. Aber ich weiß nicht, ob das so gut ist, nach dem ganzen Scheiß hier!“

„Was ich dir noch sagen wollte, aber irgendwie hab ich es noch nicht geschafft, weil man dich ja nicht erreiche konnte und du mich nicht erreicht hast: René ist auf dem Konzert am Samstagabend total ausgerastet. Ich habe Tobi das Handtuch gegeben und er ist fast auf mich losgegangen, weil du nicht selber kamst. Er hat mich nach deiner Nummer gefragt und ich habe sie ihm nicht gegeben. Ich wusste nicht, ob er jetzt gleich anfängt zu weinen oder auf mich losgeht.

Und auf der Bühne dann erst: Criss meinte, dass sie kurzfristig das gesamte Set umgeschmissen haben und die harten und lauten Rocksongs zuerst gespielt haben, damit René sich auslassen und sich mal abreagieren konnte. So habe ich ihn noch nie gesehen und auch andere aus dem Fanclub standen mit offenen Mündern da. In der Pause kam er auch nicht, wie gewohnt runter ins Publikum, sondern hat sich im Backstage verkrochen und mit Criss hinter der Halle gesessen.

Er hat gegen Wände geschlagen und ist dann irgendwann nur noch fertig gewesen. Criss hat mich rausgeschickt. Er hat gemeint, als wir zu Hause waren, dass er René noch nie so erlebt hat und sowas gar nicht Renés Art wäre.

René wäre nicht der Mensch, der aggressiv ist und aufbrausend. Normalerweise schluckt er so etwas und verdrängt es eher, als dass er sich aufregt.

Oder er tut es ab und ignoriert es, hakt es einfach ab. Aber bei dir scheint ihn das nicht alles kalt lassen zu können.

Scheinbar bedeutest du dem Typen auch was und er hält dich nicht nur für eine gute Nummer für eine Nacht. Criss hat gesagt, dass René ihn gefragt hat, wie er sich fühlen würde, wenn er gesagt bekäme, dass er nur eine schöne Nacht war.

Ich kann ihn verstehen und ich glaube, du bist ihm sicherlich alles andere als egal.“

Swantje seufzte: „Dass er so ausgerastet ist, das weiß ich. Er hat es mir heute gesagt. Wir haben uns total gestritten.

Fabian war nicht dabei und somit sind wir von einem auf’s andere gekommen und waren plötzlich bei der Nacht.

Er hat mich gefragt, warum ich mich nicht gemeldet habe. Ich hab ihm von Dianas E-Mail erzählt...

Er war entrüstet. Er hat geschrieen und ich habe ihn nicht wieder erkannt. Er hat mich gefragt, ob ich wirklich so von ihm denken würde und ob das nicht genau das gewesen wäre, worüber wir nachts noch geredet hätten, dass er also keine Mädels einfach nur so ausnutzt.

Dann hat er mir vorgeworfen, dass ich mich ja nicht bei ihm gemeldet habe und alles versucht hätte, zu verhindern, dass er sich bei mir meldet. Ich hätte ihn ja fragen können, was es damit auf sich hat. Irgendwann hat er sich dann wieder halbwegs beruhigt und war ganz ruhig. Er wollte wissen, wie wir jetzt weitermachen: Ob ich mir eine eigene Meinung bilden möchte oder bei Dianas bleibe.“

„Au man, Swantje, das war eine Aufforderung an dich, ihm eine Chance zu geben. Habt ihr denn dann wenigstens in Ruhe noch mal drüber geredet? Oder hast du ihn fertig gemacht?“

„So habe ich das noch gar nicht gesehen, also das mit der Chance. Wir haben nicht weiter drüber geredet, ich habe gesagt, auf die Frage hin, was ich möchte, dass ich die Aufnahmen fertig machen will.“

„Man, Swantje, wie verpeilt bist du eigentlich? Das war doch direkt noch ein Brett vor seinen Kopf.“, Anne stöhnte auf.
 

„Ach, Anne, in dem Moment war es die einzig richtige Entscheidung für mich. Aber was mir durch dieses Gespräch mal bewusst geworden ist: Er hat sich dieselben Gedanken gemacht, wie ich.

Ich war abgeschreckt, wegen der E-Mail und hab mich gefragt, warum er mich so verarscht, er hat sich, nachdem du ihm gesagt hast, dass ich nichts mehr von ihm wissen will, und weil ich mich nicht gemeldet habe, gefragt, warum ich nur mit ihm gespielt habe.

Mir ist bewusst geworden, dass es ihm genauso scheiße ging wie mir.“

Anne wurde lauter: „Und was sagt uns das? Mädel, denk doch mal scharf nach!“

„Ja, ich weiß. Aber ich denke mal, dass sich das wirklich erledigt hat. Ich hab dir ja noch nicht alles erzählt.“, Swantje schwieg.

„Was hast du wieder angestellt? Hast du ihm gesagt, dass du ihn so sehr hasst, dass du ihn nicht mehr vor Augen sehen kannst?“, man merkte Anne an, dass sie irgendwie leicht sauer war.

„Nein, so nicht. Er hat eher den Rückzieher gemacht.“

„Ja, wieso das denn? Erst schreit er dich an und sagt dir, dass es ihm scheiße ohne dich ging und dann geht es ihm plötzlich doch gut??“

„Nein, so auch nicht. Jetzt lass mich doch mal erzählen. Außerdem darf ich mich gerade nicht aufregen, weil ich Auto fahre, also mach mal langsam, bitte!“

„Ja, Entschuldigung! Dann erzähl halt…“, Anne war aufgeregt.

„Er hatte ja gesagt, dass er sich eigentlich nach dem Konzert, wo er so ausgerastet ist, damit abgefunden hat, dass er mich nicht mehr sieht. Und dann stand ich ja im Studio von jetzt auf gleich und hab ihn total aus der Bahn geworfen. Nicht, dass es mir nicht genauso ging, aber egal jetzt mal. Jedenfalls haben wir uns ja dann geeinigt, jetzt die Aufnahmen zu machen.

Die sind dann am Anfang natürlich tierisch schief gelaufen, weil ich so durch den Wind war, dass ich nicht singen konnte.

Irgendwann hat es dann aber geklappt und wir haben alle Songs eingesungen. Dann haben wir uns die Aufnahmen in der Regie angehört.“

Anne unterbrach sie: „Und dann? Wie war er die ganze Zeit bei den Aufnahmen?“

„Moment, moment! Er war sehr ruhig und hat eben seinen Job gemacht. Wir haben nur noch über fachlichen Kram geredet. Dann haben wir uns, wie eben, bevor du mich unterbrochen hast, bereites gesagt, die Aufnahmen angehört.

Ein Stück hat mir nicht gefallen. Und zwar der Song, den ich geschrieben habe, der über die gemeinsame Zeit nach dem Konzert von René und mir handelt. Also haben wir den neu eingesungen.“

Anne unterbrach sie schon wieder: „Stopp! Stopp! Stopp! Der Song ist doch für eine Männer- und eine Frauenstimme. Ich dachte, Fabian war gar nicht da gewesen!? Wie habt ihr das dann noch mal eingesungen? Per Handyschaltung?“

„Nein, das hab ich dir ja noch gar nicht gesagt. Sorry. Fabian hat beschlossen, dass Renés Stimme besser zu meiner und zu dem Stück passen würde. Das war ja das Schlimme für mich, als er mir das gestern gesagt hat.

Weißt du, da singe ich mit René unsre Geschichte, und wir wissen beide nicht, wie es weitergehen soll. Naja, jedenfalls sind wir dann wieder in die Aufnahmekabine, boah, die ist so klein. Ich konnte mich kaum bewegen, ohne dass ich ihn zwangsläufig berühren musste.

Einmal mussten wir kurz anhalten. René hatte mich so angesehen, dass ich mich erschreckt und dann verschluckt habe. Ich habe keine Luft mehr bekommen und René hat mich in den Arm genommen und so lange festgehalten, bis ich mich wieder gefangen hatte. Dann hat er mich blitzschnell losgelassen, als ob es strafbar gewesen wäre.“

Anne quietschte: „Und? Und? Und?“

Swantje ließ sich nicht beirren und sprach weiter: „Das war das erste Mal, dass er sich zurückgezogen hat. Und dann hab ich wieder angefangen zu singen und hab mich konzentriert.

Du weißt ja, dass ich meist meine Augen schließe, wenn ich singe und das gut werden soll. Plötzlich spüre ich einen Ruck und bin mit dem Rücken an der Wand, wie gesagt, es war sehr eng, und als ich meine Augen öffne, sehe ich nur Renés Gesicht vor meinem und spüre in gleichen Moment, dass er mich küsst…“

Anne schrie auf: „Wow!“

Swantje ließ sich immer noch nicht unterbrechen: „Er hat meine Hüfte umfasst und mich an sich gezogen, sein Kuss wurde intensiver und ich habe mich nicht gewehrt oder so, aber plötzlich lässt er mich so abrupt los, wie er mich auch festgehalten hat und springt einen Schritt zurück. Dann hat er sich entschuldigt, dass er mich geküsst hat und ehe ich was antworten konnte, weil ich doch sehr sprachlos war, meinte er, dass es nie wieder vorkommen wird, ich ihn aber einfach so verwirre, dass er selbst nicht mehr weiß, wie er sich verhalten soll.

Dann haben wir den Song zu Ende aufgenommen und ich habe mich schnell verdünnisiert.“

Anne hustete: „Ähm, liebe Swantje, warum hast du dem Kerl denn nicht gesagt, dass das so schlimm gar nicht war, dass er dich geküsst hat? Der wird doch jetzt für sich wirklich beschlossen haben, dass du ihn nicht willst und er dich deshalb aus seinem Kopf bekommen muss. Und jetzt sei doch mal ehrlich: Wenn du dich nicht gewehrt hast gegen den Kuss, dann können dein Kopf und dein Verstand doch gar nicht soviel gegen den René haben, oder?“

„Vielleicht hast du Recht, aber in dem Moment war mir das alles gar nicht so klar. Ich denke mal, dass es gut war, dass ich nichts gesagt habe.

Stell dir doch mal vor, ich hätte gemeint: Boah, wie toll! Noch mal, küss mich sofort! Und hätte dann im nächsten Moment gemerkt, dass es falsch ist, das wäre für den René ja noch schlimmer geworden.“

„Und? Ist dir was klar geworden?“, Anne war mal wieder extrem neugierig, aber wer konnte es ihr verdenken.

„Hmm…“, Swantje seufzte: „Ich weiß jetzt, dass er einfach wunderbar küssen kann.“

„Oh, Swantje, ich wollte eine vernünftige Antwort!“

„Ich weiß, ich weiß… Ich bin mir noch nicht ganz klar, ob es wirklich das richtige wäre. Vor allem habe ich ihn ja nun schon wieder vor den Kopf gestoßen, und seiner Reaktion nach zu urteilen, weil er sich ja entschuldigt hat, denkt er auch, dass das Kapitel abgeschlossen ist.

Oder was würdest du denken, wenn du jemanden küsst, dich dann entschuldigst, und dein Gegenüber nichts anderes sagt, als „Hmm“? Das wäre doch abschreckend, oder? Ich denke nicht, dass es da noch irgendeine Chance gibt. Von daher…

Wir sind jetzt auseinander gegangen, nachdem wir die Missverständnisse über Nicht-Melden beim anderen und One-Night-Stand-Absichten geklärt haben, und das ist wahrscheinlich das Beste.

Wir sehen uns vielleicht noch mal zufällig irgendwo, aber mehr wird das nicht mehr.“
 

Anne seufzte theatralisch: „Ok, wenn du das so richtig findest. Ich würde ja nicht so schnell aufgeben und das machst du normal auch nicht. Aber ist deine Sache… Kommst du trotzdem am Freitag mit auf das Konzert?“

Swantje antwortete: „Klar komm ich mit, was ist das denn für eine Frage? Und ich denke noch mal drüber nach, wenn dich das beruhigt. So, und jetzt muss ich auflegen. Ich bin gleich auf dem Hof. Treffen wir uns dann auf dem Konzert? Ich denke ja mal, dass du mit Criss vor fährst, oder?“

„JA, treffen uns dann da. Viel Spaß mit Cure! Ich freu mich auf dich! Und mach dir nicht mehr so viele Gedanken, du musst es für dich wissen und nicht, wie ich es möchte, Ciao!“, und schon hatte Anne aufgelegt.



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