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An Angel Falls-02 Die Überfahrt

von

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Die Überfahrt
 

Dank ihrer Armbanduhr schlug Manaki um 6 Uhr morgens die Augen auf und schaltete den grausamen Piepton aus. Dann rappelte sie sich langsam auf und packte ihre Sachen. Sie lief zum nahen Hafen, wo schon ihr Ticket nach Renaia-City wartete. Als das Schiff laut zu hupen begann, rannte sie schneller und sprang in letzter Sekunde über das Trittblech an Bord. Der Kapitän begrüßte sie und beschrieb ihr den weg zu ihrer Kabine. "Die junge Dame ist doch sicher noch sehr müde?" fragte er und deutete auf das Bett, das in der kleinen bescheidenen Kabine stand. "Ja, vielen Dank." Antwortete Manaki und schloß die Tür. Sie schmiß ihren Rucksack in die Ecke und ließ sich in die Kissen fallen.

"Manaki. Manaki! Ma-na-ki...."-" W-Wer....!?"-"Geh nicht!"-"W-Wer ist da?"-"Ein Freund."-"!?"-"Geh nicht dorthin!"-"Warum nicht?" Manaki blickte um sich. 'Alles schwarz...nein, da! Da ist ein weißes Licht.' - " Ja, komm hierher."-"W-Woher weiß"-" Ich kenne dich. Das ist mein Auftrag."-"Was ist dein Auftrag????"-"Komm hierher!"-"Wohin??? Warum???Wer bist du???" Manaki sah in das weiße Licht. Plötzlich wurde es heller und heller, Manaki war blind.

Manaki fuhr hoch. Geschockt und schweißgebadet sah sie sich um. Ein weißes Zimmer, eine blaue Couch und ein altes Bett. Sie war in der Schiffskabine. 'Phew...es war nur ein Traum. Ob das etwas zu bedeuten hatte?'

Es klopfte an der Tür. Manaki stand auf und bat den Anklopfer herein. Es war ein Schiffsjunge, noch jung, kaum älter als sie selbst, das braune Haar hing ihm in das eckige Gesicht. Manaki schaute ihn fragend an. Der Junge stellte sich als Ekamo Kasuki vor und war der Dienstjunge auf dem Schiff. "Ich..ähm...soll ihnen sagen, dass der Kapitän sie zum Tee einlädt." -"So? hmm..." Manaki schaute auf ihre Uhr.14 Uhr. "Wie spät denn? Wann werden wir in San Resiport ankommen?" der Junge drehte sich um und schaute in Fahrtrichtung. Dann wendete er sich wieder zu Manaki und antwortete: " Wir werden in ungefähr 2 Stunden ankommen. Wieso? Der Kapitän hält seinen Tee um 15 Uhr." Manaki überlegte kurz und dann willigte sie dankbar ein. Nach dem Traumerlebnis konnte sie wirklich Menschen um sich gebrauchen. Was wohl ihr Onkel denken mochte? Ob er sich Sorgen machte? Der Dienstjunge hatte sich wieder zurückgezogen. Doch zu ihrer Überraschung fand sie ihn zusammen mit ein paar anderen Angestellten und dem Kapitän an einem großen ovalen Tisch in der Kapitänskabine. Der Tisch war nach alter Tradition gedeckt und nur ein einziger Platz war noch frei. Manaki schaute erstaunt. Ekamo, der Junge von vorhin, begrüßte sie mit einem dahingeschlürften "Hi." Der Kapitän bat sie, sich zu setzen. Manaki nahm auf dem alten Holzstuhl Platz und bemerkte, dass alle Blicke auf sie gerichtet waren. Verlegen blickte sie in die Runde, die aus dem alten Mann und den jungen Männern der Crew bestand. "Teeeeeeee kumt!" - und natürlich zählte der Papagei auf des Kapitäns Schulter auch dazu. Langsam kehrte wieder eine einigermaßen normale Tischlautstärke ein und alle redeten mit ihren Tischnachbarn. Manaki beobachtete das Geschehen und begann zu schmunzeln. 'Wie in der schule...Wie gut es tut, andere Menschen zu treffen...' Manaki bat den Kapitän, der neben ihr saß, ihr die Teekanne zu reichen. Bald darauf hatte sie auch schon 4 Stücke Kuchen auf dem kleinen Tellerchen. Das war zwar peinlich, aber Manaki wußte nicht, wann sie das nächste Mal kostenloses Essen bekommen würde. Nachdem sie sich den Bauch vollgeschlagen hatte, merkte sie, dass es nur noch 5 Minuten bis nach San Resiport waren. Schnell sprang sie auf und wollte sich von allen verabschieden und sich bedanken, doch alle waren schon längst gegangen, wahrscheinlich um die Ankunft vorzubereiten. Manaki kehrte in ihre Kabine zurück, um dort ziemlich hektisch ihre Sachen zu packen. Sie richtete das Bett wieder und verließ den Raum. Sie rannte mit vor Freude weit aufgerissenen Augen an Deck um nach dem Land Ausschau zu halten, was nicht sonderlich schwer war, denn das Schiff war noch ungefähr fünf Meter vom Ufer entfernt. Mit einem heftigen Rütteln legte die "Old Milly" am Dock an. Die Schiffsjungen sprangen an Land und machten die Taue fest, während einige andere das Trittbrett auslegten. Manaki hüpfte mit schnellen Schritten darüber und wollte schon in die Stadt rennen, als ihr plötzlich jemand hinterher gelaufen kam. "Hey du! Warte mal kurz!" Manaki drehte sich um. "Oh, du bist es. Was ist denn?" Ekamo kam auf sie zu. "Ich wollte fragen wie du eigentlich heißt, wie alt du bist und ob du dich mal mit mir treffen würdest." Manaki schaute verdutzt, dann überlegte sie kurz und antwortete: "Ich bin Manaki Roji, sechzehn und ich hab leider keine Zeit." Ekamo sah enttäuscht zu Boden und fragte dann, warum sie es denn so eilig hätte. Nachdem die beiden zehn Minuten gesprochen hatten, ging Manaki ihren Weg weiter...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2002-05-03T13:50:17+00:00 03.05.2002 15:50
ich hab grade den 1.Teil gelesen, und der gefällt mir echt gut.
Scheint spannend zu werden. Aufjedenfall werde ich die anderen Teile auch noch lesen.
Cool,
dominik110


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