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Erinnerungen

-***~Warum? ~|~ Kaoru X Die?
von

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Irgendwie immer du...

Titel: Erinnerungen

Untertitel: Warum?

Kapiteltitel: Irgendwie immer du...

Kapitelanzahl: One-Shot

Fandom: Dir en Grey, J-POP/ J-Rock

Genre: Shonen-ai, Drama

Warnings: OOC

Pairing: Kaoru X Die ?

Autor : Bass-sama

E-Mail: Kurai-rai@gmx.de

Disclaimer: Weder die Jungs von Dir en Grey noch alle anderen gehören mir, ich verdiene kein Geld hiermit, will von niemandem seine Rechte verletzen. Diese Geschichte ist nie wirklich vorgefallen.
 

Zum Titel: Er ist vielleicht ein wenig irreführend, aber ihr werdet es schon verstehen. ^^ö
 

Zeichenerklärung: Eine kurze Erklärung darüber, was nun was bedeutet.

Fett: Ironisch, sarkastisch, brutal, hart

Kursiv: Mit Betonung, mehr Hintergrund

Was klar sein sollte:

"..." - Gesprochenes

'...' – Gedachtes

Außerdem gibt es noch folgende Zeichenfolgen:

_-~-_ steht für Szenen-/Ortswechsel, manchmal auch Zeitausfälle

-_/...\_- steht am Anfang und Ende von Auszügen eines Gedichtes/Briefes/Songs

~*~*~ steht für etwas, das nie geschehen sollte

Die kompletten kursiv geschriebenen Sätze am Ende der Fanfic beziehen sich auf das, was ebenfalls nicht geschehen sollte.
 

Anmerkung: Die Idee zu dieser Ff kam mir, als ich gerade „Embryo“ gehört habe. Es klang einfach danach, etwas dazu zu schreiben. Auch wenn der Text nicht wirklich dazu passt.

Beim Schreiben selbst habe ich, so komisch es auch klingen mag, Herbert Grönemeyer gehört. Das Album „Mensch“ passte einfach gerade so gut dazu. Genauso wie Glashaus mit „3“, Hyde mit „666“ und Plastic Tree’s „Puppet Show“.
 

~*~*~
 

Erinnerungen
 

-***~ Warum?
 

Irgendwie immer du...
 

[Kaorus POV]
 

Starr blicke ich aus dem Fenster, umschlinge meine Beine fester, ziehe sie noch näher an mich heran. Ich glaube, wenn ich nun losließe, fiele ich haltlos. Mit gegen das Glas gelehnter Stirn sehe ich, wie der Regen fällt, sein eigenes Lied zu dieser Zeit spielt. Ein trauriges Lied, voller Melancholie, das irgendwie nur eines tut: an dich erinnern.

Mein Griff in den Stoff der Jeans wird noch fester, die Knöchel scheinen schon seit geraumer Zeit weiß hervor. Weiß ist auch das Fenster, beschlagen von meinem warmen Atem, der seit Stunden dagegen gehaucht wird. Mein Shirt von der Schulter an wird immer nasser, jedoch nicht vom Regen, der durch das nur angelehnte Fenster ins Zimmer weht. Es sind Tränen, die ich vergieße, über mein ausdrucksloses Gesicht laufen.

Der Starke wird zum Schwachen.

Und irgendwie bist immer du Schuld daran.

Leicht erschrocken zucke ich zusammen, als sich ein brauner Haarschopf gegen meine angezogenen Beine lehnt, ebenfalls nach draußen stiert. Doch ihm ist deutlicher anzusehen, was in ihm vorgeht. Sein Körper zittert, erbebt immer wieder unter den heftigen Schluchzern. Ich löse einer meiner Hände aus meiner eigenen Umklammerung und streiche ihm vorsichtig über den Kopf, bis ich ihn schlussendlich, nachdem ich seinen Anblick nicht mehr ertragen kann, zwischen meinen Beinen zu mir ziehe, ihm sachte über den Rücken streichel. Krampfhaft hält er sich in meinem Shirt fest, versucht immer wieder zum Sprechen anzusetzen, doch kommt nichts weiteres von ihm, als weitere Schluchzer.

Der Stille wird zum Lauten.

Und irgendwie bist immer du Schuld daran.

Wieder sehe ich nach draußen, in den Innenhof. Blauschwarze Haare stechen aus dem tristen Grau heraus, ebenso das blasse Gesicht. Die Augen hatte er geschlossen, den Kopf in den Nacken gelegt, lässt den Regen auf sich prasseln, damit niemand seine Tränen sieht. Er saß auf seinen Beinen auf einer der Bänke, einen Arm um sich geschlungen, in der anderen Hand hält er eine Flasche, die er schon gar nicht mehr versucht an die Lippen zu setzen. Dazu hat er einfach keine Kraft mehr. Seine Kleidung ist völlig durchnässt, doch wir lassen ihn.

Der Spaßige wird zum Trägen.

Und irgendwie bist immer du Schuld daran.

Ein sanftes Gitarrenspiel erklingt, passend zum melancholischen Lied des Regens. Man mag es kaum glauben, aber wer da spielt, wäre selbst für einen Außenstehenden eine Überraschung. Krampfhaft hatte er wegen dir das Spielen angefangen, selbst, wenn es am Anfang nie so funktioniert hatte, wie er es sich vorgestellt hatte. Doch nun spielt er einen deiner Songs nach dem anderen, trägt dabei ein merkwürdiges Lächeln auf den Lippen, die von blond auf rot gefärbten Haare hängen ihm ins Gesicht, lassen noch niemanden erahnen, was seine Augen, die Spiegel der Seele, über ihn verraten.

Der Verschlossene wird zum Offenen.

Und irgendwie bist immer du Schuld daran.

Du, der einfach aus unserem Leben verschwunden ist. Sich aus dem Staub gemacht hat, weil du nicht mehr konntest. Ohne ein Wort bist du gegangen, hast alles da gelassen, hast verlassen, was dich gequält zu haben schien: deine Gitarren, Noten, Musik, Wohnung, Kleidung, Fans, Freunde, Familie – mich.

Langsam öffne ich die Hand, die Finger geben nur langsam dem nach, was ich von ihnen verlange, zu lange umklammere ich schon das Stück Papier, das du ebenfalls zurückgelassen hast. Ein elendiger Brief, in dem du mit ein paar dahingekrickelten Zeichen uns zu verstehen geben wolltest, warum. Du warst zu feige, um es uns ins Gesicht zu sagen.
 

-_/ ... fühle mich widerwärtig, so zu fühlen ... \_-
 

Plötzlich steigt eine unsagbare Wut in mir auf. Nichts ist widerwärtig. Das solltest du in all den Jahren doch endlich verstanden haben. Was meinst du, um was sich unsere Texte drehen? Doch dir scheinen sie immer widerwärtiger vorgekommen zu sein, je mehr einer von uns einen geschrieben hat. Wieso nur?

Ohne darauf zu achten, wo er landet, werfe ich deinen Brief von mir, will davon nichts mehr wissen. Will nur endlich verstehen, warum du mir es nicht gesagt hast. Hättest du anders reagiert, wenn du etwas mehr gewusst hättest? Wenn du dir klar gewesen wärest, dass nicht nur du jemand bist, der sich über sich selbst nicht sicher ist? Dass andere sich wegen dir veränderten? Dass viele trauerten, wenn du gingest?

Ich glaube so jemand wie du, der ständig ein solch breites Grinsen auf den Lippen getragen hat, hätte so etwas niemals getan, wenn er sich nur einmal Gedanken über die Folgen seines Handelns gemacht hätte. Hättest du doch nur einmal nachgedacht, du verdammter Idiot!

Ohne es zu merken, klammere ich mich fester an Shinya, der aufsieht, mir eine der unzähligen Tränen von der Wange wischt, versucht aufmunternd zu lächeln, doch kommt dabei nur ein verzerrtes Etwas dabei heraus, das kaum an ein Lächeln erinnert. Die Tür zum Raum springt auf, knallt gegen die Wand. Im Rahmen, an dem er sich festhält, steht Toshiya, den Kopf gesenkt, triefendnass vom Regen, zitternd. In dem Moment hört man Kyo leise aufschreien, Notenblätter stieben auf, fliegen wie verirrt durchs Tonstudio, bevor er die Tür zum Aufnahmeraum endgültig hinter sich schließt. Was er dort nun machen würde, ist uns klar, doch niemand würde ihn daran hindern. Die Scheibe vibriert leicht, lässt nur erahnen, wie laut er die Musik gestellt hatte.

Neben mir lässt sich der Blauschwarzhaarige schwer auf einen der Stühle fallen, tritt sich die Schuhe von den Füßen. Ihn interessiert im Moment keine der von klein auf anerzogenen Regeln. Die nassen Klamotten wirft er einfach neben sich auf den Boden, steht schwankend auf und wühlt sich aus seiner Tasche neue heraus.

Seit du weg bist, scheinen wir hier schon zu wohnen. Kein anderer Ort gibt uns das Gefühl, dir näher zu sein.

Dir en Grey gibt es nicht mehr.

Und irgendwie bist du Schuld daran.
 

_-~-_
 

Wieder sind sinnlose Tage vergangen, in der wir kein Wort miteinander gewechselt haben, uns nur mit Blicken verständigt haben. Hättest du gedacht, dass wir das je könnten?

Es regnet immer noch und das wird es wohl auch noch lange. Denn der Himmel trauert darüber, dass er einen seiner Engel schon wieder so früh zurückbekommen hat. Kitschiger Gedanke, oder? Ich glaube, wenn du davon wüsstest, würdest du mir an den Hals springen und das Etwas in mir verlangen, den alten Kaoru wieder herauszurücken. Doch das geht schon wegen zwei Dingen nicht: Ich bin immer noch ich, nur schwach, und du bist nicht mehr da.

Zitternd umfasse ich den Tragegurt der Tasche, die ich über die Schulter trage, ein wenig fester, gehe weiter meinen Weg, schlendere durch die Straßen. Unerkannt. Wer würde mich jetzt auch noch erkennen? Nicht mal meine Mutter hätte mich wiedererkannt, wenn ich ihr in den letzten Tagen unter die Augen getreten wäre.

Von irgendwo her höre ich es leise läuten. Ich blicke von der Straße auf, die mir im Moment weitaus wichtiger erscheint, als der Weg, der vor mir liegt, und erblicke eine kleine Gruppe von Jugendlichen, schwarz und dennoch auffallend gekleidet, die Taschen gespickt von Bildern und Aufnähern, Buttons und Glöckchen. Der eine oder andere trägt eines der T-Shirts, die mir wohl bekannt sind. Es gibt sie also noch, auch wenn es uns nicht mehr gibt. Ein schwaches Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen. So wirst du bestimmt niemals in Vergessenheit geraten.

Und wie ich es mir gedacht hatte, erkennt mich keiner von ihnen. Es ist auch besser so. Ich habe jetzt keinen Nerv dazu, schon lange nicht mehr, ich werde wohl auch keinen mehr dazu haben. Dieser ganze Rummel um uns ist mir zu viel. Sollen sie mich einfach nur in Ruhe lassen.
 

Mein Weg hatte mich ins Sportstudio geführt, wo ich mich nun schon seit Stunden verausgabe. Ich weiß, wie sehr du es gehasst hast, wenn ich mich nicht bewegte, und ich weiß auch nun, warum. Warum du es nicht ausstehen konntest, wenn der perfekte Leader-sama nachließ. Weil du selber so schwach warst und keinen anderen so sehen wolltest. Und immer noch frage ich mich, wieso du dich keinem anvertraut hast.

Ich stehe von der Theke auf, wo ich mir etwas zum Trinken genehmigt hatte, und gehe zurück in die Umkleiden, um zumindest noch vor dem Rückweg geduscht zu haben. Denn im Studio benutzte keiner mehr die Dusche.

Und irgendwie bist du Schuld daran.
 

Mit an den Kacheln abgestützten Händen und hängen lassendem Kopf vergesse ich für einen Moment unter dem heißen Wasser die Gedanken, die mich seit Wochen verfolgen. Es ist befreiend fast unter der Hitze zu verbrennen. Vielleicht tue ich das und sehe dich endlich wieder...

Doch etwas reißt mich aus meiner Trance. Ein bekannt klingendes Lachen, der Duft eines wohlbekannten Duschgels. Ängstlich trete ich aus der Duschkabine hervor, binde mir vorher noch ein Handtuch um die Hüften, reibe mir kurz mit Daumen und Zeigefinger das Wasser aus den Augenwinkeln. Es kann nicht sein, es ist unmöglich. Und obwohl mir das vollkommen klar ist, mache ich mir dennoch Hoffnung. Aber Hoffnung kann zu bestimmten Zeiten auch hoffnungslos falsch sein.

Und jetzt ist sie es auch. Nur für einen kurzen Augenblick hatte ich wirklich gedacht, du stündest dort auf dem Gang. Doch ist die Enttäuschung dennoch groß, obwohl ich hätte wissen müssen, dass du es nicht sein kannst, als ich nicht dich, sondern jemanden völlig unbekannten sehe. Hastig gehe ich heraus, trockne mich ab, ziehe mich wieder an und verlasse fluchtartig das Studio. Ich weiß nicht, wohin meine Füße mich tragen, aber es war mir egal. Sollen sie mich nur weit genug von dieser Stadt bringen, die nichts außer Tod und Leiden mit sich trägt. Da ist es egal, wie viele Menschen dort lachen mögen. Es ist nur ein Schein – und der Schein trügt, wie jeder wissen sollte.

Warum lasse ich mich dann immer wieder irreleiten? Ich muss mir im Klaren sein, dass nichts und niemand dich wieder zurückbringen kann. Es ist einfach unmöglich.

Und dann sehe ich plötzlich, wo mich meine Füße hingetragen haben. Es ist der Ort, an dem dich die Welt zuletzt gesehen hat. Ohne wirklich zu wissen, von wo du für immer verschwunden bist, habe ich doch unterbewusst den Weg gefunden.

Ob es Schicksal war?

Fühlst du dich dort oben einsam? Unverstanden? Alleingelassen von all dem, was dich an uns gebunden hat? Wenn ja, dann werde ich dem Abhilfe schaffen können.

Ich lasse meine Tasche dort fallen, wo ich gerade stehe, gehe langsam weiter, sehe schon von weitem, dass andere sehr wohl wissen, wo du gesprungen bist. Unzählige Kerzen in roten Glasbehältern stehen entlang der Klippe, brennen, als hätte sie gerade erst jemand angezündet. Blumen waren niedergelegt worden, Briefe in Schutzfolien, Bilder von dir. All das würde an deine Familie gehen, sobald die Trauerzeit vorbei war – und dann würden sie wieder trauern, deine Eltern. Darüber, was ihr Sohn alles erreicht, wie viele Menschen er berührt und ihnen etwas geschenkt hatte, wofür es sich weiterzuleben lohnt.

„Wieso hast du dann nicht für dich selbst weitergelebt?“, schreie ich es mir aus der Seele, trat an den Abgrund, der sich mir unter den Füßen auftat. Eine einfache Klippe, oberhalb einer der unzähligen Straßen, die ins Gebirge führten. Wieso ausgerechnet hier? An einem Ort wie jedem anderen hier in der Nähe. War es, weil man von hier einen perfekten Blick auf den Tower hatte? Ich weiß es nicht, weiß nicht, was dir gerade dieser Ort angetan hat. Ob es nun die Aussicht war, die dich gefesselt haben muss, oder weil es der am schnellsten zu erreichende Fleck Erde war, an dem du dir das Leben nehmen musstest.

Mir ist es jetzt gerade in diesem Moment einfach nur egal, ich weiß nur, dass du hier gestorben bist – und dass ich es dir hier gleichtun werde. Mich hält hier nichts mehr. Du bist weg, die anderen werden meine Entscheidung verstehen, auch wenn sie dadurch noch länger trauern werden. Sie wissen, warum es mich am tiefsten getroffen hatte, als der Anruf kam. Warum ich erst ausgerastet und dann kraftlos und weinend auf dem Boden zusammengesunken bin. Also werden sie auch wissen, warum ich hier nicht mehr bleiben kann.

Tief durchatmend strecke ich die Arme von mir, präge mir den Anblick der Stadt vor mir noch einmal genau ein. Jeder wird wissen, warum.

Plötzlich spüre ich etwas an meinen Händen, ruckartig mache ich einen Schritt zurück, blicke hektisch neben mich. Doch ich hatte niemand anderen erwartet.

Shinya hätte ich im ersten Moment gar nicht erkannt, er sieht einfach anders aus, ich kann aber nicht genau sagen, warum. Langsam geht er auf mich zu, hebt die Hände und legt sie auf meine Wangen, wischt die Tränen, die mir völlig unbewusst über meine Wangen rollen, mit den Daumen weg, lächelt einmal kurz gezwungen, beugt sich zu mir vor und haucht einen Kuss auf meine zitternden Lippen. Kurz sehe ich Die vor mir. Dann reicht er mir die Hand.

Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, drehe mich zu den anderen beiden um, doch sie nicken nur. In einer gewissen Art und Weise wirken sie glücklich wie sie da stehen, Hand in Hand. Und auch Kyo reicht mir seine andere. Ich kann mir ein Schluchzen nicht verkneifen und greife nach beiden mir angebotenen Händen.

Und in dem Moment, wo wir vier dort stehen, die Augen geschlossen, und vielleicht einen der letzten Atemzüge unseres Lebens machen, ist mir sogar egal, wie sie mich gefunden haben und wussten, dass ich ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt hier sein würde.

Ich spüre, wie Kyo neben mir plötzlich von unserem Bassisten in die Tiefe gerissen wird, Shinya und ich folgen nur kurz darauf. Im ersten Moment scheint es, als würden wir fliegen, und am Himmel tobte ein Gewitter, weil dieser sich weigerte schon wieder viel zu früh vier seiner Engel aufzunehmen.
 

-_/ Kyo, Toshiya, Shinya, Kaoru,

es tut mir Leid. Ich wollte das nicht, aber tief in mir drin hatte sich etwas festgefressen, dass mich nicht mehr losließ. Es zwang mich immer wieder in die Knie, riss mich mit sich, ließ mir keine Ruhe. Ich hasse es, ich fühle mich widerwärtig, so zu fühlen.

Verzeiht mir, dass ich mich euch nicht anvertraut habe, aber ich habe etwas getan, was ich nie hätte tun dürfen.

Kaoru, ich [...] Gott, jetzt kann ich nicht mal mehr schreiben, scheiße was? Also, was ich eigentlich damit sagen wollte; Ich glaube, dieses Etwas, das sich in mich gefressen hat, nennt man unter den Lebenden „Liebe“. Aber das ist nicht alles. Durch diese sogenannte „Liebe“ habe ich gleich damit ein Gebot gebrochen. Ich [...] kann das nicht ausschreiben, aber da ich mich damit an dich wende, Kao, wirst du wissen, weshalb „gebrochenes Gebot“, „nicht ausschreiben“ und „Liebe“. Verzeih mir, ich wollte dich damit nicht belasten.

Ich bin zum Mörder meiner selbst geworden...

Gomen nasai

ReDRuM desu

Die!
 

Daisuke\_-
 

_-~-_
 

Erschrocken zucke ich zusammen, als ich plötzlich die Tür gegen den Kopf bekomme. Sofort höre ich Toshiya, wie er sich mehrmals entschuldigt. Er schluchzt dabei ununterbrochen.

War das denn nur ein Traum gewesen?

Ich fahre mir leicht mit der Hand über die Beule, die sich langsam bildet, trete dann von der Tür und lasse den Bassisten eintreten, der fast augenblicklich danach zusammenbricht und sich an mich klammert.

„D-Die“, flüstert er immer wieder, sieht zu mir auf und reicht mir ein Stück Papier. Allein sein Verhalten und das es nach Dies Handschrift aussieht, lässt mich heftig zusammenfahren.

Ich lese den Brief erst gar nicht durch, sondern werfe ihn gleich zu Boden, löse mich aus Toshiyas Umklammerung und renne einfach los.

Zitternd falte ich das Papier auseinander, lese mir jede einzelne Zeile durch, bevor ich kraftlos zu Toshiya auf den Boden sinke.

Ich weiß wo er ist, ich habe es gesehen, wer weiß, warum, aber ich werde das nicht zulassen. Das, was ich da anscheinend geträumt habe, darf niemals auch nur im entferntesten der Realität nahe kommen!

Das darf nicht wahr sein. Er kann doch nicht einfach ... Selbst es nur zu denken, habe ich Angst vor. Schluchzend klammert sich Toshiya an mich, doch ich rappele mich wieder auf, ziehe ihn ebenfalls wieder auf die Beine. Wir müssen ihn suchen, so klein der Hoffnungsschimmer auch nur sein mag.

Ich schüttele den Kopf. Nein, das würde nicht passieren, das war nur ein Traum! Allein, dass ich den Brief nicht gelesen habe, heißt, dass diesmal etwas anders verläuft! Ich weiß es! Mir ist es egal, dass mich die anderen wie blöde anstarren, da ich nur in T-Shirt und Trainingshose und dann auch noch barfuß durch die Straßen laufe, immer weiter. So weit ist es nicht zu dem Ort, ich weiß es!

Zitternd nickt der Blauschwarzhaarige, stimmt mir so zu, dass es besser wäre, nicht sinnlos herumzusitzen und sich die Augen auszuheulen. Schnellstens zieh ich mir etwas über, renne mit ihm los. Versuchen ihn zu finden.

Keuchend komme ich in dem kleinen Waldstück an, halte mir die Seiten. Ein leichter Schmerz durchfährt sie, aber das ist mir egal, ich muss weiter. Weiter, um dich davon abzuhalten eine Dummheit zu begehen und uns alle mitzuziehen! Doch als ich an der gesuchten Klippe ankomme, bist du nicht dort.

Es fängt an zu regnen. Toshiyas Handy, mit dem er Shinya und Kyo angerufen hatte, um zu erklären, was vorgefallen war, klingelt Sturm. Doch wir rennen weiter, rufen nach dir. Irgendwann bleibt der Blauhaarige dann plötzlich stehen, hatte das Handy im Lauf in die Hand genommen. Trotz des Regens sehe ich seine Tränen.

„Er ist ...“, schluchzt er fassungslos und droht umzukippen, hält sich dennoch an mir fest. Doch ich schüttele ihn von mir, schreie das Gefühlschaos aus mir heraus.

Hektisch drehe ich mich um, sehe nach allen Seiten, denn dort unten auf der Straße hab ich dich nicht liegen sehen. Bin ich etwa falsch?

„K-Kaoru?“, erklingt es zitternd hinter mir. Ich drehe mich um. Und da steht er wirklich, kein Traum, keine Illusion. Er zittert am ganzen Körper, sieht mich fragend an. Woher sollte er auch schon wissen, warum ich hier bin?

Bevor ich auf ihn zugehe, sehe ich in den Himmel hinauf. Die plötzlich aufgezogenen Wolken verziehen sich genauso schnell, wie sie gekommen waren. Ich kann nicht anders, als ihm um den Hals zu fallen.

„Der Himmel wird nicht um einen Engel weinen“, flüstere ich wie zu mir selbst, doch er hört mich dennoch, sieht mich weiterhin fragend an.

„Vergiss es einfach!“ Ich sehe zu ihm hoch, sehe nur, wie er plötzlich anfängt zu lächeln, mir beide Hände auf die Wangen legt und sich zu mir beugt...
 

_-~-_
 

Kitsch *drop*

Aber wie fandet ihr es? Mich hat’s einfach so überkommen...

Gott, und das alles nach dem Sprung war gar nicht eingeplant, aber ich wollte sie nicht alle sterben lassen, verzeiht mir. *verbeug*

Und das mit dem kursiven Sätzen hat auch jeder verstanden? Wenn nicht, kurze Erklärung:

Also, die kursiven Sätze sind das, was zu dem „Traum“ am Anfang gehört, da sie dort Die schon verloren haben. Da Kaoru aber halt diesen „Traum“ hatte, konnte er die Zukunft verändern.

Und die [...] in dem Brief von Die soll das darstellen, was er immer wieder durchgestrichen hat oder von Tränen verwischt ist.

Ich hab’ da auch noch ein Alternativ-Ende, das auf einer Lehre des Gleichgewichts basiert. Wenn ihr möchtet, kann ich die auch noch hochladen. Ist aber relativ kurz, bezieht sich nur auf die letzten paar Absätze...
 

Bass~chan ^____^/))
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Replica
2009-12-29T15:54:23+00:00 29.12.2009 16:54
Du schreibst so schön... Danke.
Von: abgemeldet
2007-01-27T12:16:27+00:00 27.01.2007 13:16
Ganz ehrlich? Ich fand super geschrieben! Ich hab ne Gänsehaut bekommen beim lesne udn dir jedes Wort abgenommen! Kaorus gedanken udn die Reaktionen der Band kamen absolut realistishc rüber!
Von: abgemeldet
2007-01-24T21:24:24+00:00 24.01.2007 22:24
Wow...Du hast echt nen tollen Schreibstil! (seltenes kompliment von mir)
Ich muss zugeben ich war erst ma ziemlich verwirrtt, aber cih ahb auch Tränen in den Augen gehabt....
Aber tut mir Leid dass ich damit nerve...so ganz hab ich, glaub ich, noch nicht durchgeblickt.... Es geht doch die ganze Zeit darum, dass sich Die umbringen will/es hat un es is aus der Sicht von Kao geschrieben....wieso spielt Die dann am Anfang Gitarre, wenn alle trauern?? Da dacht ich nämlich erst es geht um Kao....

Du musst umbedingt mehr solche FFs schreiebn >__<
Von: abgemeldet
2006-12-29T23:35:17+00:00 30.12.2006 00:35
Ich würd sagen, es macht gar nichts, dass alles nach dem Traum da von dir nicht so geplant war.
Ehrlich gesagt hätte ich es ein wenig seltsam gefunden, wenn sie sich alle in den Tod gestürzt hätten.
So ein "Happy End" passt viel besser.
Hat mir sehr gut gefallen, die ganze Verzweiflung in dem Traum, die Realität danach kam ein wenig knapp dran, aber das war auch irgendwie gut so.
Von:  Keii-chan
2006-09-30T07:30:38+00:00 30.09.2006 09:30
wow...kurai...klasse geschrieben!!!
*einfach sprachlos* so viel gefühl in den zeilen...
ich geb zu...ich hatte an einigen stellen wirklich tränen in den augen...
mir gefällt dein schreibstil ganz ganz sehr!!!
tolle idee....find ich super;)
die wandert auch gleich zu meinen favos=D
*knuddl*
baibai-ki, des Keii-chan^^
Von: abgemeldet
2006-09-01T10:02:57+00:00 01.09.2006 12:02
Also! ^-^
Wie gesagt ich hab geheult beim lesen!
Des... kommtnua selten voa!
*mit finga droh*
du bist schuld! XD
aba im positiven sinne^^
Mou~ ...
toller oneshot und sehr interessant des mit dem traum^^
bye bye~
liiii~
Von:  _Domestic_Fucker_
2006-08-23T19:23:49+00:00 23.08.2006 21:23
Oh Go~tt!! GÄNSEHAUT!!!!!
Boah hab ich mich erschrocken am Anfang....also Mitte, wo alle springe....
Aber ein Glück...HAPPY END!!!!!
Aber echt gut geschrieben!!
*knuff*
=^.^=


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