Zum Inhalt der Seite

Thunder

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

sowas wie ein Prolog

Ha, und weiter geht's! Ich würd die zwei doch nie im Zwist auseinander gehen lassen *g*
 

Thunder
 


 


 

„Freust dich schon?“

Fireball sah stirnrunzelnd von seinem Kaffee hoch. Jetzt war er seit Monaten zuhause und arbeitete sogar schon wieder und seine Mutter fragte jeden Morgen das selbe. Langsam wurde es ihm zu öde. Ohne einen Ton von sich zu geben, nickte er kurz und nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee.

Da seine Mutter ihren Blick jedoch nicht von ihm ließ, antwortete er fast knurrend: „Es ist ein Bürojob wie jeder andere auch. Worauf soll ich mich da freuen? Ich bin froh, überhaupt eine Arbeit gefunden zu haben.“

Er machte sich auf den Weg ins Vorhaus, wo er sich die Jacke überzog und die Haustüre aufschloss. Mit einem Lächeln verabschiedete er sich von Hiromi: „Ich muss los, sonst komm ich zu spät. ...Bis heute Abend, Mum.“

Fireball fuhr mit dem Rollstuhl die Straße entlang zum Polizeipräsidium. Wie jeden Morgen hing er seinen Gedanken nach, während er zur Arbeit ging. Es war ein seltsames Gefühl, wieder in der Heimat zu sein. Als er zurückgekommen war, hatte er sich erst ein paar Wochen ausgeruht und war dann zu Kommandant Tomoei aufs Revier gefahren. Er wollte sich persönlich für den Brief und die netten Worte bedanken. Doch aus einem einfachen Besuch wurde quasi ein Vorstellungsgespräch, denn Tomoei bot ihm einen Job in der Kriminalabteilung an. Vollkommen überrascht hatte Fireball damals zugesagt. Als er gehört hatte, dass auch sein ehemaliger Kollege, Seiji Katagiri, in der selben Abteilung gelandet war, freute er sich schon richtig auf den Job. An sich war die Arbeit auch ganz in Ordnung, es war aber doch nur ein Bürojob. Fireball war fürs Stillsitzen einfach nicht geschaffen und schon bald hatte er gemerkt, dass er sich auf Streife wesentlich wohler fühlen würde. Den Gedanken musste er jedoch schon im Ansatz verwerfen. Als Rollstuhlfahrer war es unmöglich im aktiven Außendienst zu sein.

Seit seiner Abreise aus Yuma hatte Fireball den Kontakt zu Saber und Colt sehr gepflegt. Er rief immer mal wieder an und erkundigte sich, wie es ihnen allen so ging. Dabei erfuhr er auch, dass die kleine Jessica die Grippe ausgepackt hatte und seit knapp zwei Wochen flachlag. Saber hatte Synthia geheiratet. Er arbeitete zwar immer noch für das KOK, allerdings in einer vollkommen anderen Abteilung. Saber hatte sich auf Wunsch versetzen lassen, er kam mit Commander Eagle auf keinen grünen Zweig mehr.

Und was April betraf, fiel es Fireball immer noch schwer. Er hatte mit ihr nicht mehr gesprochen, seit er sie zu Chris geschickt hatte. Der junge Japaner dachte viel an sie, allerdings waren die Gedanken traurig und bezogen sich immer auf die letzten Wochen, die sie miteinander verbringen konnten.

Fireballs Kollegen in der Abteilung erleichterten ihm den Start in ein normales Leben ungemein. Sie akzeptierten ihn sofort und unternahmen viel mit ihm. So kam es oft vor, dass am Samstag Abend Seiji und die anderen vor Fireballs Tür standen und ihn einfach irgendwohin entführten. Sie hatten eine Menge Spaß und allmählich merkte auch Fireball, dass Trübsal blasen wenig Sinn machte.
 

Die Tage im Büro vergingen meistens recht flott. Nur manchmal fiel es Fireball schwer, sich zu konzentrieren. An einem sonnigen Nachmittag riss ihn eine weibliche Stimme aus den Gedanken: „Entschuldigung. Ich suche Seiji Katagiri.“

Ohne von seinen Unterlagen aufzusehen, murmelte er der Frau entgegen: „Der hat gerade Mittagspause. In einer halben Stunde ist er wieder im Büro.“

Die junge Frau blickte zu Boden und seufzte: „Ich erwisch ihn einfach nie. ...Kann ich das wenigsten für ihn da lassen?“

Fireball wimmelte sie mit einer Handbewegung ab, er sah immer noch nicht von seinen Unterlagen auf: „Ja ja, sicher doch. Soll ich ihm auch was ausrichten?“

Die Frau stellte einen Korb vor Fireballs Nase und meinte schließlich: „Ja, sagen Sie dem Faulpelz, dass er sich mal wieder melden könnte. Und die Kaffeepause soll er genießen,“ Sie musterte den jungen Mann vor ihr, der ihr das Gesicht noch immer nicht zugewandt hatte und meinte, jemanden bekannten zu erkennen. Vorsichtig fragte sie: „Shinji?“

Fireball sah auf und maulte fast: „Auf den Namen hör ich für gewöhnlich,“ er blickte direkt in das Gesicht der jungen Frau und ein Lächeln formte sich um seine Lippen: „Laura?“

Laura konnte kaum glauben, wer da vor ihr saß und sich geweigert hatte, ihr Beachtung zu schenken. Sie hatte ihre Jugendliebe seit Jahren nicht gesehen, geschweige denn etwas von ihm gehört. Die Beziehung mit dem Jungen, der vor ihr saß, war die schönste und gleichzeitig auch die schlimmste Zeit in ihrem Leben. Damals war einfach alles drunter und drüber gegangen. Ihr Bruder, ihre Gefühle und offensichtlich auch Fireballs Schuldgefühle hatten die Beziehung schließlich zum Scheitern verurteilt.

Das schwarzhaarige Mädchen strahlte übers ganze Gesicht: „Mensch, dass du noch lebst! Shinji, ich hab dich Jahre nicht gesehen, was machst du hier?“

Fireballs Lächeln verschwand wieder und sein Gesichtsausdruck wurde kalt: „Arbeiten? Und dass ich noch lebe, ist eher eine Laune der Natur gewesen.“

Plötzlich verflog auch Lauras Lächeln. Sie verstand den letzten Satz nicht. Instinktiv fragte sie sich, ob sie was verschlafen hatte. Vorsichtig fragte sie nach, denn sie hatte gemerkt, dass sie einen wunden Punkt erwischt hatte: „Wenn ich dich jetzt noch mehr reizen darf, was ist denn nach deinem Abgang passiert, weil du meinst, unter uns zu weilen, sei eine Laune der Natur gewesen?“

Fireball schloss für einen kurzen Moment die Augen und seufzte. Er entschied sich dafür, vorerst nichts zu sagen und sein Auftreten für sich sprechen zu lassen. Er löste die Bremsen des Rollstuhls und fuhr zurück, damit Laura ihn auch sehen konnte. Als sie ihn allerdings nur entsetzt ansah und kurz davor war, ein paar Tränchen zu vergießen, erklärte er ihr im ruhigen Tonfall: „Weißt du, ich hab auf Yuma einen Baum geküsst und das hätte mich fast mein Leben gekostet.“

Der gewünschte Effekt blieb allerdings aus. Auf Lauras Stirn bildeten sich noch mehr Fragezeichen. Da gab es Fireball einen Stich. Sie war wie April in der Hinsicht! Fireball sah zu Boden und fragte: „Hast ein paar Minuten Zeit? Dann geb ich dir eine kurze Inhaltsangabe von den letzten paar Jahren.“

Laura nickte. Sie war gespannt darauf zu erfahren, was ihr Verflossener die letzten Jahre außer Rennfahren so getrieben hatte. Schweigend nahm sie ihren Korb, der eigentlich für Seiji bestimmt war, und folgte Fireball in die Kaffeeküche. Fireball erzählte Laura in kurzen Schritten, was nach ihrer Trennung alles passiert war, ließ die unangenehmen Details jedoch außen vor. Schließlich endete er seine Erzählung: „Ich war auf einem Ball in Yuma und hab meine alten Freunde wieder getroffen. Mit April hatte ich einen fürchterlichen Streit wegen meines lautlosen Abgangs. Ich wollte einfach nur noch nach Hause und irgendwie hab ich den Baum erwischt. Als ich im Krankenhaus wieder aufgewacht bin, durfte ich mir einige tolle Ratschläge zu Herzen nehmen und hab eine tolle Physiotherapeutin zur Seite gestellt bekommen. So eine Sklaventreiberin. Als ich endlich wieder hier war, hab ich Tomoei einen Besuch abgestattet und er hat mich in die Kriminalabteilung gesetzt, wo ich mich jetzt tagtäglich frage, ob Menschen die schlimmeren Verbrecher als Outrider sind.“

Fireball und Laura hatten nicht bemerkt, dass inzwischen Seiji in der Tür stehen geblieben war und gespannt zugehört hatte. Der recht hochgewachsene Japaner hatte sich an den Türrahmen gelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt. Fragend sah er zu Fireball hinüber: „Out... was?“

Verblüfft wandte Fireball seinen Blick zu Seiji, nur um festzustellen, dass der die Ohren gespitzt hatte. Mit einem schiefen Lächeln erklärte er: „Outrider, Seiji. Das sind Phantomwesen und sie haben im neuen Grenzland unendlich viele Menschen umgebracht. Sie haben den Siedlern unsagbares Leid zugefügt. Mein Freund Colt hat seine Eltern durch Outrider verloren. Diese Wesen haben kein Gewissen, keine Skrupel. ...Ich dachte immer, nur Outrider würden Menschen so abschlachten, aber seit ich hier in der Kriminalabteilung sitze, zweifle ich daran.“

Die drei machten sich noch über die Mitbringsel von Laura her und nun erzählte auch Laura, was sie in der Zwischenzeit alles erlebt hatte. Sie besuchte ihren Bruder Tom nach wie vor im Gefängnis, allerdings nicht mehr so regelmäßig. Nach der Verhandlung hatte Laura eine Lehre zur Bürokauffrau angefangen und auch erfolgreich beendet. Nun arbeitete sie seit über zwei Jahren in einer Rechtsanwaltskanzlei, die immer wieder Pflichtverteidiger stellte. Laura fühlte sich in ihrem Beruf sehr wohl, hatte sie doch öfter die Möglichkeit ins Polizeipräsidium zu kommen. Nachdem Fireball in den Rennzirkus gegangen war, hatte ihr Seiji geholfen, wo er konnte, und die beiden waren gute Freunde geworden. Solche Kaffeepausen waren nichts Ungewöhnliches mehr in der Abteilung. Manchmal machten sogar alle kollektiv Pause.
 

Laura und Fireball trafen sich die nächste Zeit zumindest einmal die Woche und sie kamen sich wieder näher. Sie hatten viel Spaß zusammen und Fireball konnte zumindest zeitweise vergessen, was er durchgemacht hatte. Die beiden unterhielten sich viel, waren viel zusammen an der frischen Luft.

Laura hatte Fireball sogar einmal überrascht. Sie war mit ihm ins Grüne gefahren. Zumindest neben der Strecke war es grün. Sie hatte ihn zur Rennstrecke von Suzuka gefahren, wo für Fireball alles begonnen hatte. Er hatte dort seine Rennlizenz gemacht. Die beiden saßen gemeinsam auf den einsamen Zuschauerrängen an der Start- und Ziellinie. Mit einem verklärten Lächeln erzählte Fireball Laura, wie er hier damals seine ersten Erfahrungen mit Autos gesammelt hatte und dass er mit seinem schwarzen Wagen, den er damals bei der Under Cover Aktion hatte, die ersten Runden gedreht hatte. Seine damaligen Sponsoren hatten ihm den Wagen geschenkt und er befand sich immer noch in seinem Eigentum.

Laura kam auch wieder öfters zu Besuch im Hause Hikari, allerdings wohnte sie nicht mehr bei ihnen. Hiromi begrüßte die durchaus positive Wandlung im Leben ihres Sohnes. Sie erkannte, dass er wieder neuen Mut fasste und wesentlich leichter durchs Leben ging, als noch vor ein paar Monaten.
 

Die Freunde saßen beim wöchentlichen Absacker zusammen und unterhielten sich. Es empfanden es als durchaus positiv, dass nun auch Chris öfters mit von der Partie war, so kam sich April nicht wie das fünfte Rad am Wagen vor. Die sechs trafen sich regelmäßig um Neuigkeiten auszutauschen und natürlich auch um einfach zusammen zu sein.

April war es die erste Zeit nach Fireballs Rückreise nach Japan schlecht gegangen. Sie hatte sich nur zuhause verkrochen und hatte kaum den Kontakt zu ihren Freunden gepflegt. Wenn Chris auf Yuma war, besuchte er sie und zerrte sie förmlich außer Haus. Er ging mit ihr Essen, ins Kino oder einfach nur spazieren. Allmählich hatte sich April an den Gedanken gewöhnt, Fireball wahrscheinlich nie wieder zu sehen. Sie sprach immer weniger über ihn und mit der Zeit schien sie ihn völlig vergessen zu haben. Sie amüsierte sich köstlich mit Chris, der die letzten Monate der Zwischensaison auf Yuma verbracht hatte.

Saber hatte sich in die Ausbildungsabteilung versetzen lassen. Er unterrichtete die Kadetten hauptsächlich in Selbstverteidigung und technischen Abläufen. Es machte ihm Freude, jungen Leuten was beizubringen. Synthia war nicht mehr aktiv im KOK tätig, sie war nämlich gerade im Mutterschutz. In wenigen Monaten würden die beiden ihr erstes Kind bekommen und sie freuten sich schon drauf. Da gab es nur ein Problem: Colt versuchte, ihnen das Kind madig zu reden. Immer wieder kam er mit blöden Sprüchen an und versuchte ihnen weis zu machen, dass die netten Abende zu zweit mit einem Kind Geschichte waren. Doch die er konnte ihnen die Freude nicht verderben, egal was er auch sagte.

Das lag wahrscheinlich daran, dass Colt in seiner Vaterrolle geradezu aufblühte. Jessica hatte ihr erstes Jahr fast hinter sich und Colt verbrachte jede freie Minute mit ihr. Robin war das nur recht. Denn sie hatte wieder angefangen, halbtags in einer Schule zu unterrichten. Sie hatte die Stelle von einem alten Studienkollegen zugetragen bekommen, der an der selben Schule unterrichtete und denen eine Lehrkraft abhanden gekommen war.

Die sechs saßen diesmal bei Colt und Robin zusammen und spielten Karten. Es war ein ausgeglichenes Spiel, bis jetzt hatte jeder einmal gewonnen. Colt versuchte ununterbrochen zu schummeln und flog dabei jedes Mal auf. Ganz im Gegensatz zu April. Ihr ging jeder Bluff durch.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-10-18T12:03:04+00:00 18.10.2006 14:03
Wieder ein neues Kapitel, ich hab schon sehnsüchtig drauf gewartet.
Liebe Grüße carry
Von: abgemeldet
2006-08-23T14:47:04+00:00 23.08.2006 16:47
Ich schließe mich meinen Vorrednern an^^
Ich hatte gehofft, dass es weiter geht *zugeb* und das andere, was ich schon lesen durft is auch spitze *Daumen hoch*

*bussi*
Von:  Bluey
2006-08-18T10:36:13+00:00 18.08.2006 12:36
Ich bin auch ganz gespannt, wie es weitergeht. Schön, dass es eine Fortsetzung gibt *freu*
Schreib schnell weiter ja? *ganz gespannt ist*
Von:  April_Eagle_Wilcox
2006-08-15T12:47:04+00:00 15.08.2006 14:47
Juhuuuuuuuuuuuuu *Tränchen wegwisch* meine Süße schreibt weiter *hüpf hüpf hüpf*

Ich freu mich sehr und bin mega gespannt!!!

Super Anfang, und ich bin hibbelig auf mehr!^^

Dein großer Fan Aps^^
Von: abgemeldet
2006-08-14T12:44:49+00:00 14.08.2006 14:44
Schön das es doch eine Fortsetzung gibt und dann auch noch so schnell... :-) Hab mir schon gedacht, ist zwar mal was anderes kein Happy End... aber eigentlich doch viel zu schade wenn man es so enden lassen würde... also, weiterhin viel Spaß beim Schreiben! Find's toll das es weitergeht. :-) LG, Piper
Von: abgemeldet
2006-08-14T12:03:53+00:00 14.08.2006 14:03
Kann mich nur anschließen. Freu mich tierisch, das es weiter geht!
Von:  CharmedWitch
2006-08-14T11:45:57+00:00 14.08.2006 13:45
Ich freu mich auch, dass es wieter geht. Ich lese deine FF total gerne.
Aber ich hoffe doch, dass es in dieser Fortsetzung am Ende ein Happy End gibt! Mir am aller, aller liebsten mit Fireball und April!^^
Von: abgemeldet
2006-08-14T10:58:23+00:00 14.08.2006 12:58
Gott sei dank! Ich war ganz traurig, dass es so zu Ende ging, wo ich doch bei solchen Geschichten auf Happy Ends stehe!

Freue mich schon auf dein weiteres künstlerisches Schaffen.
Von:  Sannyerd
2006-08-14T10:47:30+00:00 14.08.2006 12:47
Hy, dass ist ja klasse *freu*- hätte ich echt nicht erwartet, habe mich risig gefreut *immer noch breit grins* die Idee ist SUPER!!!!! Schnell, Schnell weiter.....:)


Zurück