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Einsam oder nicht

was ist los ?
von

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Es ist gerade mal ein paar Minuten her und doch hat er das Gefühl nie wieder glücklich sein zu können. Ein kurzer Blick in die falsche Richtung und sein Leben macht keinen Sinn mehr, das einzige woran er denken kann ist, wieso er so ein Pech haben muss. Er verfällt in Gedanken an die Zeit als sie immer zu zweit unterwegs waren, es würde nun nie wieder so sein, nachdem er das gesehen hatte, was er nie sehen wollte. Er dachte immer er wüsste wie die anderen Menschen fühlen, jedenfalls die, mit denen er täglich zusammen war aber er schien sich geirrt zu haben und das bei seinem besten Freund, mit dem er die letzten drei Jahre jede freie Minute verbracht hat. Dieser hat jetzt eine Freundin und wird ihn vergessen und es wird ihm egal sein, wie er sich fühlt, weil er seine Zeit nun mit dieser Frau verbringen wird. Eine unglaubliche Leere breitet sich in ihm aus, was soll er denn nun tun, wenn sein Freund keine Zeit mehr für ihn haben wird. Er sieht sich abhängig von ihm, da er mit anderen Menschen, außer ihm, nichts zu tun haben wollte. Aber vielleicht bildete er sich das alles auch nur ein und das Mädchen bei seinem Freund war nur eine Bekannte, die dieser lange nicht mehr gesehen hatte, vielleicht können sie doch weiterhin die Nachmittage zusammen mit Blödsinn füllen und sinnlos auf ihren Zimmern rumhängen, um zu überlegen, was sie noch nicht ausprobiert haben. Er wendet seinen Blick zurück auf die Straße wo sein bester Freund und eine ihm unbekannte Frau sich innig in den Armen liegen. Dieser Anblick schmerzt ihn sehr. Er steht auf und geht in den Garten zu den anderen Gästen. Wenn er ihn nicht mehr haben können sollte, dann musste er versuchen die ersten Steine für ein neues Fundament in seiner Zukunft zu finden um mit dem schweren Bau beginnen zu können. Keiner sieht ihn an, zu sehr hat er sie in der Vergangenheit ignoriert, wenn sie mit ihm ins Gespräch kommen wollten. Aus dem Grund, warum er damals keine anderen Unterhaltungen wollte, sollte er heute keine bekommen. Er sucht sich ein Stückchen Wand neben den Boxen und setzt sich nieder um von der Musik in seine Gedankenwelt getragen zu werden, in der alles gut ist. Er schließt seine Augen und träumt von einer Zukunft, wie sie nun nie sein wird. Immer wenn er dies tut und in seine Welt abtaucht, sieht er die gleiche Szene: Das eine Mal, wo ihm plötzlich so schwindlig wurde und er sich hinlegen musste, hatte sich sein Freund ganz besorgt über ihn gebeugt, er genoss diese Nähe und hätte sie gerne weiter verringert doch immer wenn er das denkt, wendet sich sein Freund ab, der Mutter Bescheid zu sagen. In diesem Moment springt er in der Zeit zurück, legt seine Arme auf den Rücken seines Freundes und zieht ihn zu sich herunter um die Wärme seiner Umarmung zu spüren. In seiner Welt liegen sie einfach nur so da und hören ihre Herzen schlagen. In seiner Welt fühlen beide das gleiche. Immer wenn er seine Augen schließt liegen sie so da, bis er sie wieder öffnet und sich eingestehen muss, dass es nie so kommen wird, weil sein Freund jetzt vergeben ist. Deshalb driftet er immer öfter und länger zu diesem Wunschbild seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ab um wenigstens in diesen Momenten glücklich zu sein. Seit einiger Zeit schon hatte sein bester Freund immer weniger Zeit für ihn gehabt und diese Leerzeit verbrachte er dann in seiner Welt. Jetzt spürt er, wie sich jemand neben ihn setzt, wie die Wärme des Körper auf seinen übergeht, wobei sie sich nicht einmal berühren aber er kennt diese Wärme, so oft hat er sie sich vorgestellt, dass gar kein Zweifel bestehen kann. Er atmet tief durch die Nase ein, auch dieser Geruch ist ihm nicht unbekannt und er spürt wie er sich in seinem ganzen Körper ausbreitet, bis in die kleinste Zelle nimmt er seinen Freund auf um ihn nie wieder zu vergessen und für immer bei sich zu haben. Langsam dreht er seinen Kopf zur Seite und öffnet ebenso die Augen. Strahlend blaue Saphire blicken ihn an, sie sind so tief wie der See oben in den Bergen wo sie im Urlaub gebadet haben. Er sagt ihm, dass es ihm leid täte aber es habe sich so ergeben, dass er ins Ausland gehen müsse weil seine Eltern dort Arbeit gefunden hätten und er keine andere Wahl habe als mitzugehen. Diese Worte ließen sein Herz bersten, die Bruchstücke verteilten sich im ganzen Körper und verkapselten sich, auf dass sie nie wieder zusammenfänden und so jegliche Gefühle auszuschalten. Nie wieder wollte er auch nur etwas ähnliches wie Liebe empfinden, nie wieder könnte er etwas ähnliches wie Liebe empfinden. Sein Blick wird leer und er schaut in die Ferne, durch seinen besten Freund hindurch, in der Hoffnung er träume immer noch, doch statt dessen biegt die unbekannte Frau um die Ecke und sein Blick wird noch finsterer und trauriger und er wartet auf den nächsten Blitz, der ihm ein Stück seiner Seele nehmen wird. Doch sie sagt nur, dass er noch niedlicher sei als sie ihn sich vorgestellt hätte und wand sich an seinen besten Freund um zu sagen, dass sie los müssen. Dieser erklärte ihm, dass es sich um seine Schwester handele, die schon im Ausland studiere und zu Besuch sei und nun mit der Familie gemeinsam zurück wolle. Doch diese Nachricht änderte nichts mehr, sein Herz war bereits verloren. Er wünschte seinem besten Freund viel Spaß und schloss als dieser gegangen war seine Augen, von denen kalte Tränen die Wangen hinunterliefen, kalte Tränen ohne irgend ein Gefühl, so kalt wie sein Herz nun war und hinter den geschlossenen Augen war nichts, keine Träume, keine Erinnerungen, keine Hoffnungen, nur Schwärze.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Yusuke-san
2006-09-02T13:31:36+00:00 02.09.2006 15:31
Endlich komm ich mal zur Bewertung *tief durchatme*
Also...na ja, was kann man dazu noch viel sagen, was nichtschon gesagt wurde? Ich finde sie auch echt total super. Ich mag den Stil in dem du schreibst, da kann man sich sehr gut in die Person hineinversetzen und mitfühlen. Und ich sag es auch nochmal, wirklich einetraurige Geschichte. Du solltest echt öfter schreiben. Zwar meinst du ja, dass du es nicht immer kannst, aber wenn du dann doch mal eine schreibst, wird sie echt super ^^
Schreib mehr, bitte ich will meeeeeeeehr davon!
Von: abgemeldet
2006-08-21T17:53:14+00:00 21.08.2006 19:53
Schöne Geschichte :) Ich mag den Stil, kompliziert geht eben auch ^_^'
Aber gefällt mir wirklich sehr, immer weiter so!
Von: abgemeldet
2006-08-04T18:23:54+00:00 04.08.2006 20:23
Habe heute gelesen. Finde ich voll gut gelungen. Ist aber sehr traurig... So schnell kann aus einer Freundschafft Liebe werden und so schnell kann dieselbe Liebe zerstört werden... nur durch Worte.. Schööön ^^ Hat mich echt berührt..))
Von:  Herzfick
2006-07-22T20:21:32+00:00 22.07.2006 22:21
Traaaaaaaurig!!!
Eine total schöne Geschichte!Du kannst echt toll schreiben,solltest du öfter machn^^
hdl


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