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Hundeyoukai: Drachenkrieg

Die vierte Staffel
von

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Die Jagd beginnt

Es freut mich, dass ihr alle so an Myu hängt. Die kleine Katze hat es im Augenblick auch nicht sonderlich einfach. Und ihr Rettungskommando muss sich erst aneinander und chinesische Gegebenheiten gewöhnen.
 

23. Die Jagd beginnt
 

Kagome hätte um ein Haar geseufzt, aber sie wollte ungern demonstrieren, wie schwach Menschen waren. Allerdings begann sie müde zu werden. Seit Stunden waren sie nun schon gewandert, aus der Handelsstadt hinaus, zunächst eine belebte Strasse entlang, vorbei an Bauerndörfern und Marktflecken. Nun wurde das Land anscheinend weniger fruchtbar, die Reisfelder hörten auf. Stattdessen gab es immer dichtere Wäldchen.

Inuyasha warf ihr einen raschen Blick zu: „Ich glaube, du solltest mal was trinken.“

Sie war froh, dass er das so formulierte: „Ja, eine Pause wäre bald nett“, meinte sie jedoch ehrlich, mit einem bezeichnenden Nicken auf die vorangehenden Hundeyoukai. Dabei fiel ihr zum ersten Mal bewusst auf, dass Shiro nie direkt neben ihrem Gefährten war, sondern stets den höfischen Schritt zurück. Die Hundefürstin schien das vollkommen automatisch zu machen, ebenso, wie sie bei jeder Geste Sesshoumarus aus den Augenwinkeln aufpasste, ob ein Befehl für sie käme. Vielleicht sollte sie Shiro einfach einmal fragen, warum sie so, ja, so untertänig war, in Gegenwart ihres Angetrauten. Sobald sie allein war, zeigte sie doch, dass sie durchaus denken konnte, ja, das Fürstentum verwalten konnte. Schön, es war Mittelalter und die Frauen hatten sich unterzuordnen, aber wenn sie das mit Miyaki und Akamaru verglich, von Myu und Yuri ganz zu schweigen, schien das Verhältnis dieser beiden vor ihr doch deutlich strikter. Aber dann dachte Kagome daran, dass es vielleicht für ihre Schwägerin eine ungebührliche Frage wäre. Und soweit sie wusste, hätte sie dann nicht nur Shiro, sondern auch Sesshoumaru am Hals. Inuyasha würde ihr zwar sicher helfen, aber Streit innerhalb einer Rettungstruppe wäre bestimmt nicht im Sinn der entführten armen Katzenyoukai. Nein, da sollte sie besser den Mund halten. Vielleicht könnte sie anders fragen, anders vorgehen, um ihre Neugier zu befriedigen.

Sesshoumaru hatte sich nicht umgedreht, bewies aber zehn Minuten später, dass er das kurze Gespräch gehört hatte, als er am Rand eines Wäldchens stehen blieb. Inuyasha ließ den Rucksack auf den Boden gleiten und Kagome setzte sich erleichtert, um rasch zu essen, zu trinken. Sie wusste nicht, wie lange die Youkai Pause machen würden, oder eher der Taishou, denn die Fürstin hatte gewiss keine eigene Meinung dazu.

Der wandte den anderen den Rücken zu: „Dort ist ein Teich, Shiro.“

Die Hundefürstin stutzte nur kurz: „Soll ich versuchen, im Wasser Myu zu finden?“ Da ihr Gefährte keine Antwort gab, ging sie hinüber, setzte sich. Eine ihrer magischen Fähigkeiten war es, Bilder im Wasser beschwören zu können. Allerdings schaffte sie es nur, wenn sie genau wusste, wen sie wo suchen sollte. Myus Youki war nicht sonderlich stark und sie selbst hatte keine Ahnung, wo genau die Schwarzen Berge waren, aber einen Versuch war es gewiss wert. So hob sie die Hände, konzentrierte sich.

Kagome sah interessiert zu. Sie konnte fühlen, wie das Youki Shiros rasch anstieg, spürte, die dunkle Macht der Hundefürstin.

Dann blickte diese auf: „Ich kann Myu so nicht finden, Sesshoumaru-donno.“ Wie immer, wenn sie nicht zu zweit waren, verwendete sie diese Anrede: „Aber direkt im Westen spüre ich etwas wie einen Schatten in der Magie, der meine Fähigkeiten behindert.“

„Ein Bannkreis?“ fragte Inuyasha prompt: „Den könnte ich mit Tessaiga erledigen.“

„Kein Bannkreis. Es ist etwas anderes. Möglicherweise das Echo der Macht dieses Magiers, den die Menschen Kakon nennen.“

„Dann wäre er aber äußerst mächtig, wenn du ihn schon aus dieser Distanz wahrnehmen kannst“, meinte Kagome: „Allerdings hast du ja auch recht weitreichende Fähigkeiten.“ Sie entsann sich nur zu gut, wie sie einmal direkt mit Shiros vollem Youki in Kontakt gekommen war.

Sesshoumaru drehte sich um, sah in den Westen. Ein Schatten in der Magie? Ein so mächtiger Magier? Er selbst konnte noch nichts davon wahrnehmen, aber es gab keinen Grund an den Fähigkeiten seiner Gefährtin zu zweifeln. Sie konnte sehr weit entfernt noch etwas über das Wasser entdecken, falls es dort ebenfalls Wasser gab. Und in den Schwarzen Bergen sollte es vorhanden sein, wie in jedem Gebirge. Die Frage war nur, ob dieser Magier umgekehrt über ähnliche Fähigkeiten verfügte. Falls dem so war, musste man ihn nicht unbedingt darauf hinweisen, dass sich starke Youkai näherten. Obwohl, noch würde ihr Youki in dem von anderen Wesen verborgen sein. Dennoch wäre es gewiss besser, achtsam zu sein. Er unterdrückte seine Energie, konnte sofort fühlen, dass Shiro es ihm gleichtat. Immerhin waren sie bereits vorsichtig genug gewesen, einstweilen keine weiteren Portale mehr zu erschaffen. Er sah sich um. Kagome hatte den Rucksack wieder eingeräumt. Er hatte ihr erlaubt, mitzukommen, weil sie nützlich sein konnte. Nun musste er sich eben damit abfinden, dass sie nur ein Mensch war, Pausen benötigte. Früher oder später würde sie so erschöpft sein, dass sie Schlaf brauchte. Das war so, und er verlor keinen weiteren Gedanken daran, sondern setzte sich in Bewegung. Im nächsten Augenblick erstarrte er.

Inuyasha bemerkte verwundert, wie auch Kagome fast erschreckt aufsah. Er war der Einzige der vier Reisenden, dem nichts von dem seltsamen Schatten auffiel, der über das Land, über sie zu huschen schien.

„Er hat mich bemerkt“, konstatierte Shiro. Wie gut, dass der Herr der westlichen Gebiete sofort seine Energie unterdrückt hatte - und sie ebenfalls.

Die miko sah zu ihr: „Du hast auf diese Distanz einen Schatten in der Magie wahrgenommen – und er soll bemerkt haben, dass du versuchst, zu ihm zu sehen? Dann muss er aber gut sein.“

„Ja.“ Die Hundefürstin trat zu ihrem Gefährten: „Und er muss ebenfalls die Fähigkeit besitzen, über Wasser in die Weite zu sehen.“ Das war die einzig mögliche Schlussfolgerung: „Aber er konnte uns nicht finden, da wir das Youki unterdrückt haben. Dennoch mag er nun auf der Hut sein.“

„Wir werden sehen.“ Sesshoumaru ging weiter.

Die anderen folgten sofort.
 

Die Vier wanderten schon stundenlang durch den immer dichter werdenden Wald. Zunächst hatte es noch kleine Lichtungen gegeben, mit Gras und Blumen. Jetzt wurde es immer schwerer, einen Weg durch das Buschwerk zwischen den Bäumen zu finden. Fast mannshohe Bambuspflanzen, durchwachsen von immer häufiger werdenden, nicht gerade kleineren Farnen, verstellten den Weg. Sie gingen nun hintereinander, die Halbbrüder zuvorderst und zuletzt. Das Gelände wurde immer sumpfiger und Sesshoumaru sah sich gezwungen, daran zu denken, dass weder Inuyasha noch Kagome fliegen konnten, er festeren Boden suchen musste. Überdies konnte er wittern, dass die menschliche miko müde wurde, ohne freilich etwas zu sagen.

Als er trockene Erde erkannte, eine Art Insel in der immer morastiger werdenden Welt dieses Waldes, blieb er halten, sah zum Himmel auf, soweit der durch die dichten Baumkronen zu erkennen war. Es wurde Nacht.

Kagome versuchte nicht zu zeigen, wie froh sie war, sich hinsetzen zu können, etwas essen zu können. Inuyasha konnte sich das allerdings denken. Sie hatte mitgewollt und hatte nun keine Lust zu zeigen, wie viel schwächer sie war als die Youkai. Aber das war natürlich Unsinn. Er blickte sich um: „Irgendwie sieht es hier mit Feuermachen schlecht aus.“ Trockenes Holz war in diesem feuchten Wald eine echte Mangelware.

„Schade“, sagte Kagome nur und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche. Sie hatte noch einige Sachen, die man auch kalt essen konnte, dabei. Warme Nudeln wären allerdings schön gewesen. Die Feuchtigkeit dieses Waldes war langsam durch die Kleidung gedrungen, schien sich auf der Haut förmlich festzukrallen. Selbst ihr Schlafsack fühlte sich klamm an. Aber sie hatte in ihrem Leben schon unangenehmere Situationen erlebt. So schlüpfte sie in ihn. Sie nahm an, dass sie hier die Nacht verbringen würden. Das war direkt nett von Sesshoumaru, dass er Rücksicht auf sie nahm. Und dass er ihr überhaupt gestattet hatte, mitzukommen. Es fragte sich, was er dafür von ihr erwartete. Hoffentlich nichts Unmögliches. Sie legte sich nieder, war rasch eingeschlafen.
 

„Shiro.“ Der Hundefürst nickte zu der miko.

Seine Gefährtin war ein wenig erstaunt, ließ sich aber neben Kagome nieder. Warum sollte sie auf einmal auf sie aufpassen? So versuchte Shiro zu wittern. Was war ihrem Gefährten aufgefallen, das ihr entgangen war? Aber sie roch nur entfernt Sumpf, einen deutlicheren Gestank nicht allzu weit weg. Zu ihrer Überraschung war plötzlich auch Inuyasha angespannt. War ihre Nase etwa schlechter als die eines Hanyou? Das konnte sie denn doch nicht glauben. Dann verstand sie, dass das, was der nähere schlechte Geruch war, ein Lebewesen sein musste, jemand, der sich lautlos anschlich.

„Inuyasha.“ Sesshoumaru machte eine kaum sichtbare Handbewegung seitwärts.

Sein jüngerer Halbbruder wollte unwillkürlich zuerst dagegen protestieren, herumkommandiert zu werden, als der Ältere schon sein Schwert zog, in Richtung auf den Unbekannten lief. Das gesamte Manöver wirkte weder auf Shiro noch auf Inuyasha nach Ernst und da begriffen beide. Der Hanyou hörte, wie etwas oder eher jemand in dem dichten Buschwerk aufschrie, bemerkte das hastige Rascheln, als der Unbekannte flüchten wollte. Mit einem Satz sprang er in diese Richtung, griff hin, fasste in Kleidung und hob eine kleine, zappelnde Gestalt empor.

„Na, was haben wir denn da?“ Er konnte eine zweibeinige Form mit einem dicken Schwanz erkennen, die sich offenbar von Kopf bis Fuß im Sumpf gewälzt hatte.

Sesshoumaru war wieder bei den Frauen, seine Waffe bereits an der Hüfte: „Halt ihn fest.“

„Klar doch.“ Inuyasha machte den Sprung zurück, betrachtete dann sein Opfer: „Der Kerl stinkt ja wie ein ganzer Sumpf.“

„Lasst mich sofort los!“ brachte der Gefangene endlich hervor: „Mein Volk würde mich blutig rächen!“

„Ach ja? Wer bist du und warum schleichst du dich hier einfach so an?“ erkundigte sich der Hanyou und hob ihn hoch, um in die Augen sehen zu können: „Und was bist du eigentlich? Ein Eichhörnchen?“

„Ich bin ein Mitglied des mächtigen Stammes der Eichhorndämonen von Lingxi! Und jetzt lass mich endlich los, du Monster. Wenn du mich frisst, wird das dein Tod sein.“

„Fressen? Na, ich weiß nicht.“ Inuyasha schüttelte sich bei dieser Vorstellung: „Da würde wohl auch ein Bad nicht viel helfen.“

„Dein Volk lebt hier.“ Sesshoumaru trat näher: „Und ihr wolltet wissen, wer wir sind?“

„Ja.“ Der Gefangene war ein wenig erleichtert, anscheinend eine Stimme der Vernunft zu hören: „Jetzt lasst mich endlich los.“

„Warum sollte ich?“ Inuyasha hielt ihn noch immer in der Luft schwebend: „Du schleichst dich an, drohst mir…“

Kagome war wach, setzte sich nun auf: „Das ist ja ein Eichhörnchen? Lass es doch los, Inuyasha. So klein wie er ist, tut der doch sicher nichts.“

„Ich bin nicht klein!“ protestierte der Dämon prompt: „Und wie kannst du, ein hirnloser, hergelaufener Mensch, es wagen, meine Kampffähigkeiten…“ Er brach ab, da sich die Klauen in seinem Rücken fester krallten.

„Hör besser auf, sie zu beleidigen“, kam es von Inuyasha: „Sonst kriegst du mehr Ärger als du verkraften kannst.“

„Kampffähigkeiten“, wiederholte Sesshoumaru: „Der mächtige Stamm der Eichhorndämonen. Und doch ist deine Energie nicht bemerkenswert.“

„Also, ich bin der stärkste Krieger meines Stammes. Und mit meiner Energie packe ich euch alle zusammen in die Tasche. Mensch und so schwache Dämonen….“ Der kleine Eichhorndämon warf trotz seiner unbequemen Haltung den Kopf fast stolz in den Nacken.

„Wenn jemand keine Ahnung hat, sollte er den Mund halten“, kommentierte der Hanyou und schüttelte seinen Gefangenen ein wenig.

„Inuyasha!“ protestierte seine Gefährtin: „Der ist doch viel kleiner als du.“

„Größe besagt nichts“, kam es tadelnd von Shiro neben ihr: „Das solltest du wissen.“

„Aber das ist doch nur ein Eichhörnchen…die tun nichts.“ Kagome bemerkte gerade noch, wie die Hundefürstin amüsiert schien und ergänzte lieber rasch: „Was meinst du?“

„Eichhörnchen sind durchaus Raubtiere. Gehe nie nach dem Äußeren. Und zu viele von einer Sorte können lästig sein.“ Immerhin war das die Gefährtin ihres Schwagers.

Lästig, nicht gefährlich, dachte die junge miko prompt. Aber das würde nie jemand vom Hundeclan zugeben.

Sesshoumaru musterte den Eichhornkrieger, ehe er beschloss, dieser sinnlosen Diskussion ein Ende zu setzen. Er ließ sein Youki kurz aufflammen.

Der Gefangene erstarrte im Griff des Hanyou. Das war kein hergelaufener, verirrter Dämon….das war...das war….ihm fiel nichts ein. Eine solche Energie hatte er nie zuvor wahrgenommen. Schön, das eine war sicher ein Mensch, aber was waren die anderen beiden, auch der, in dessen Hand er hing, denn nur für Dämonen? War deren Macht ebenfalls so gut verborgen? „Ich…Verzeiht, Herr“, brachte er daher hervor: „Edle Herren und Damen...ich…mir war nicht bewusst, dass ich Euch lästig falle. Wachen bemerkten nur, dass Ihr Euch direkt unserem Kobel nähert und ich sollte Euch überprüfen.“

„Kobel.“

„Das ist unser Zuhause, das Zuhause meines ganzen Volkes. Ich meine…“

„Ich habe keinerlei Interesse an euch.“

Eine gute Nachricht, dachte der kleine Dämon erleichtert: „Dann…dann lasst Ihr mich frei?“

„Was liegt hier im Westen?“

„Unser Kobel….“

„Und danach?“

„Der Wald geht immer weiter.“ Wollten die Fremden nur nach Westen? Das konnten sie herzlich gern: „Soll ich Euch vielleicht führen?“ Hauptsache, sie waren nicht am Kobel, gar an den Jungen interessiert.

„Weiter.“

„Ja, der Wald...also, er bleibt zunächst noch so sumpfig, wird dann aber trockener, weil da Berge aufsteigen. Dann endet er. Und wir gehen nie über die Berge. Wir leben im Wald.“

„Dann führe uns morgen früh.“ Der Hundefürst wandte sich um. Das wäre eine Möglichkeit, nicht weiter von den Eichhorndämonen belästigt zu werden. Und diese schienen hier im Wald das Sagen zu haben, sonst wäre dieser kleine Dämon nicht so von sich überzeugt gewesen.

„Äh ja…“ brachte der hervor.

Inuyasha hob ihn erneut hoch: „Wie heißt du eigentlich?“

„Lingxi.“

„Hast du nicht gesagt, euer Volk heißt so?“

„Ja, eben.“ Lingxi klang mehr als überrascht.

Kagome begriff eher: „Heißt ihr alle gleich?“

„Natürlich.“

„Wie unheimlich übersichtlich.“ Aber der Hanyou ließ ihn zu Boden: „Dann bleib schön hier.“

„Ja...“ Lingxi hatte keine Lust herausfinden zu müssen, was diese Fremden mit ihm oder dem Kobel seines Volkes machen würden, wenn er auch nur versuchte, zu verschwinden. Die dämonische Energie des Anführers war schlichtweg atemberaubend gewesen. Er putzte sich ein wenig den Morast ab. Er hatte sich zuvor im Sumpf gewälzt gehabt, um sich unauffälliger anschleichen zu können. Nun, das hatte ihm hier wohl nichts geholfen.

Kagome legte sich wieder hin, sicher, dass ihr Schlaf weiterhin bewacht wurde.
 

Am folgenden Morgen packte die junge miko ihren Schlafsack zusammen. Lingxi sah ihr dabei erstaunt zu. Was Menschen so mit sich herumschleppten… Er hatte nur sehr selten ein Exemplar dieser Spezies zu Gesicht bekommen, vermieden diese doch gewöhnlich den sumpfigen Wald. Kagome trank, ehe sie zu ihm sah.

„Lingxi, kommen wir bald an einen Bach oder so etwas mit frischem Wasser?“

„Bald nicht. Das dauert.“ Er wusste nicht, wie schnell diese Gruppe unterwegs war.

Mit gewissem Seufzen beschloss sie, sich den Rest Wasser aufzuheben. Das war eben so. Allerdings war sie sicher, dass ihr Inuyasha sagen würde, könnte er trinkbares Wasser riechen.

Sesshoumaru wandte sich nach Westen: „Gehen wir.“

Der kleine Eichhorndämon eilte sofort zu ihm, sicher, dass er die Führung übernehmen sollte.
 

Tsuko ließ die Feder sinken. Was hatte der Magier zuvor gesagt? Drachen in Japan hätten sich mit Elementmagie beschäftigt, die in China nicht? Eigenartig. Warum hätten sie das nicht tun sollen? Nun gut, sie waren nicht vereint, hatten keinen König, lebten mehr einsam in ihren Gebieten. Aber soweit er gehört hatte, beschützten sie ihr jeweiliges Territorium. Und das ohne Elementmagie? Wie sollte das gehen? Oder hatten sie sich nur soweit damit beschäftigt, dass sie eben ihren Küstenabschnitt, ihr Tal schützen konnten? Sie hatten keinen König. Hm. Er sah in das Feuer. Er war der stärkste aller Drachen in Japan, zumal mit seiner Elementmagie und als ausgebildeter Schamane. Wäre er das hier wohl auch?
 

Myu presste sich erschreckt die Hände an die empfindlichen Ohren. Der gesamte Spiegelkäfig um sie vibrierte auf einmal in einer qualvollen Lautstärke. Das tat so weh! Und sie spürte, wie ihre Magie erwachte, um sie zu schützen. Sie konnte es nicht mehr verhindern, obwohl sie wusste, was gleich geschehen würde.

Der Magier sah ein wenig überrascht, wie ihre Macht ausbrach, prompt von den Spiegeln reflektiert wurde, sie selbst verletzte. Sie lag nun zusammengekrümmt, weinend auf dem Boden. Er ließ die Schwingung anhalten. Was war denn jetzt passiert? Er hatte, zugegeben, ihr Schmerzen zufügen wollen, nicht zu viele, um ihren Willen zu brechen, damit sie ihn unterstützte. Aber das sah nun so aus, als ob sie gar nicht in der Lage wäre, die Magie, die sie so alle in sich hatte, zu beherrschen. Sie war kaum Masochist genug, sich bewusst selbst derart zu verletzen. War sie zwar Elementmagierin, hatte das aber nie gelernt, wie Tsuko oder auch andere Drachen? Hm. Dann könnte, ja, müsste er anders vorgehen. Vielleicht sollte er ein wenig den Verständnisvollen spielen. Bei Tsuko hatte das ja auch damals geklappt. So sehr, dass ihm dieser heute noch vertraute. Oder auch eine Mischung aus Lob und Strafe. Katzen waren schwer zu dressieren, soweit er wusste, aber das würde er schon hinbekommen. Er musste nur seine Strategie ein wenig anpassen.

Myu benötigte einen Moment, um mitzubekommen, dass die Schwingungen aufgehört hatten, Ruhe herrschte. Immerhin etwas. Mühsam raffte sie sich zum Sitzen auf. Aus den Spiegeln um sie sah ihr ihr verweintes Gesicht entgegen. Ärgerlich rieb sie sich die Augen. Sie wollte doch nicht so schwach sein, müsste sich zusammennehmen. Aber es hatte so wehgetan. Auf was würde dieser Magier denn noch verfallen? Wo war nur Yuri-sama und wo war die Familie?
 

Der Wald wurde trockener, die Luft kühler, als das Tiefland langsam in die ersten Hügel überging. Lingxi blieb stehen, deutete nach rechts:

„Dort ist ein See.“

Kagome, der das galt, sagte: „Danke. Dann fülle ich schnell meine Flaschen auf.“ Sie nahm aus dem Rucksack rasch die drei Flaschen, wollte schon los, bemerkte dann, dass ihr Gefährte mitkommen wollte: „Ich bin gleich wieder da, Inuyasha. Kein Problem.“ Sie konnte zwischen den Bäumen schon Wasser glitzern sehen. See mochte hochgestochen sein, aber es war ein größerer Teich. Und sie war doch wohl in der Lage, allein Wasser nachzufüllen. Inuyasha übertrieb einfach manchmal mit seiner Beschützerwut.

So kniete sie nieder, füllte die Flaschen auf. Sie war bei der letzten, als ihr eine Bewegung neben ihr auffiel. Sie sah sich um. Hinter einem umgestürzten Baumstamm hatten sich zwei Gebilde emporgereckt, die wie Antennen aussahen. Neugierig stand sie auf, wollte schon nachsehen gehen, als sich der Besitzer dieser Antennen lautlos aufrichtete. Sie erkannte ein gewiss mehrmeterlanges Lebewesen mit Panzer und unheimlich vielen Beinen, das sich auf den gefallenen Baumriesen schob. Grosse Greifzangen ragten ihr entgegen. Es war noch immer nichts zu hören, als der riesige Tausendfüssler auf sie zuschoss.
 

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Das nächste Kapitel heisst dann: Unfreundliche Begegnungen. Und das bezieht sich nicht nur auf Tausendfüssler...
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe,dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (36)
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Von:  astala7
2008-03-27T16:32:34+00:00 27.03.2008 17:32
jaaja, wie unheimlich übersichtlich. tolle namen, so kreativ...
und kago wird von wütenden tausendfüßlern gekillt, juhu. tsuko wird sich freuen.
Von: abgemeldet
2007-03-15T17:10:16+00:00 15.03.2007 18:10
Bemerkt Tsuko, das da etwas nicht stimmt oder will er jetzt auch in China Staub aufwirbeln? Das wäre wohl ärgerlich für ihn. Nicht nur in Japan, sondern auch in China von den selben Hunden besiegt zu werden...
Inu Yasha ist süß^^! Aber nach dem Tausendfüßler ist Kagome sicher froh, wenn er ihr folgt. Übrigends, du hast Miko dauernd klein geschrieben^^°
Hmm. Ich habe nicht gewusst, das Eichhörnchen im Sumpf vorkommen? Gibt es die denn da?

Bye

Minerva
Von:  Krylia
2007-02-17T11:06:48+00:00 17.02.2007 12:06
Lingxi... Niedlicher Name, finde ich.
Ohne viele Worte zu verlieren, lese ich gleich weiter.
Von: abgemeldet
2007-02-06T11:12:08+00:00 06.02.2007 12:12
Da kommt die Rettungstruppe... Oder eher die Jager. *ggg* Ich hoffe doch, dass sie diesem Idiot von Magier den Arsch versohlen dafur, was er da mit Myu tut... *schnaub* Die arme, er ist so fies, eine Katze mit Lauten zu qualen, dabei haben Katzen so empfindliche Ohren! *die eigene, im Schoss sitzende Katze streichelt und sich dabei wie Blofeld fuhlt*

Dieser Lingxi ist suss. ^^ Obwohl er ein Depp ist. Keinen Hundeyoukai erkennen... Das hat ja sogar der Mensch aus "Er kam in den Westen..." erkannt. ^^ Aber jetzt wird dieses Eichhornchendingens sie ja fuhren, hoffentlich kommt Sesshomaru und sein Anhang dann schneller voran, ich mach mir namlich immer mehr sorgen um Myu, vor allem, dass diese Laute noch langst nicht alles sind, was dieser idiotische Magier plant...
Also, macht mal hinne!!!!

Ich warte sehnsuchtig auf die zwei neuen Kapis von deinen beiden FFs. ^^ (Once upon a time in the west... ein Western, hab ich gestern gesehen und als ich den Titel sah, musste ich sofort an deine FF denken... *lach*).
Ubrigens, mit den frisch gelesenen Kapis wird vielleicht meine heutige Visite beim Zahnarzt keine so grosse Tortur... *graus* Obwohl, das Entfernen eines Zahnes wird sicherlich nicht nett. *schauder*

Das (angstliche) Magdchen
Von:  myuki-chan
2007-02-05T20:08:22+00:00 05.02.2007 21:08
yalsoo echt ein super kappi!!!! ow hadl
Von:  chaska
2007-02-04T21:56:41+00:00 04.02.2007 22:56
Die Rettungstruppe ist unterwegs. Doch dieser Magier ist sehr mächtig. Sogar aus dieser Entfernung spürt er, das ihn Shiro versucht aht zu finden. Ob die hiesigen "Einheimischen" unseren Freunden helfen können schneller vorwärts zu kommen?
Myu hat es wirklich nicht leicht. Dieser Magier setzt auf Folter. Ob nun subtil oder offensichtlich. Da gehört doch eine gehörige Portion Durchhaltevermögen dazu um dem zu widerstehen.
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Liebe Grüße
chaska
Von: abgemeldet
2007-02-04T21:37:49+00:00 04.02.2007 22:37
Hm.. Kago is wirklich vernünftig! ^^ Dann hoffen wir einmal, dass sie ihre Neugierde in Zaum halten kann! XDD
>„Dort ist ein Teich, Shiro.“< Nett... und vorallem so aufschlussreich >.> Ja, wir Frauen besitzen ein weibliche Intuition, aber deshalb sind wir noch lange keine Hellseher, Sess!! >.< ein Glück, dass Shiro doch weiß, was er von ihr will...
wenigstens ist sess so nett und gönnt Kago Pausen.. ^^ die allerdings sehr kurz sind... *hust*
Überhaupt finde ich, dass Sess richtig tolle Führer-Qualitäten hat! ^^ immer auch auf das schwächste Mitglied achtend!! ^^
>„Der Kerl stinkt ja wie ein ganzer Sumpf.“< Nein, diese Freundlichkeit!! Und vorallem diese Höflichkeit! EIn Wahnsinn XDDD
Aber endlich kommt mal n Eichhörnchen vor! =^.^= Schade, wenn der nich so stinken würde, würde ich ihn ja gern mal knuddeln...^^
Ach, ist das praktisch XDD ich sollte mir Sess mal als Verscheucher ausleihen XDD
> „Edle Herren und Damen...ich…mir war nicht bewusst, dass ich Euch lästig falle. Wachen bemerkten nur, dass Ihr Euch direkt unserem Kobel nähert und ich sollte Euch überprüfen.“< Schleimer... >.>
Die Viecher haben alle den gleichen Namen???? O.O OmG!!!!! Wie machen die dann wenn se jemand bestimmtes suchen?? ô.o
>„Wie unheimlich übersichtlich.“ < Hach, da ist ja wieder mein heißgeliebter Sarkasmus XDDD
Die arme Myu... ;.; die tut mia ja soooo~ leid!!! TT^TT
>Beschützerwut< Wieder so ein Wort, dass mia völlig unbekannt ist... klingt aber cool XDD
Na, lecker! WääääH!!! Krabbelviecher!!! *kreisch*
Hoffentlich kann Inu da noch rechtzeitig eingreifen!!!
GGGLG Kiara
Von: abgemeldet
2007-02-04T14:08:07+00:00 04.02.2007 15:08
Eichhörnchen... das Vieh stell ich mir niedlich vor. So, putzig... x3 ich liebe Eichhörnchen. ^.^
Das Kapitel war wieder sehr interessant. Mir scheint, dass Tsuko langsam in denselben Größenwahn wie sein Bruder verfällt. Wahrscheinlich wird er auch dasselbe Ende haben. Naja, wen wundert's.... aber es fasziniert mich, dass Narretei und Größenwahn tatsächlich genetisch übertragen werden kann. Ich darf also nie Kinder kriegen. xD Die würden mir doch glatt die Weltherrschaft streitig machen.
Ich freue mich schon aufs nächste Kapitel. ^^
Und danke für dein Beileid wegen der Hand... es geht schon wieder. Darf halt nicht zuviel schreiben. Aber zum kommentieren reicht's allemal... ;)
cuu
nao
Von: abgemeldet
2007-02-03T18:35:40+00:00 03.02.2007 19:35
hi
das chap war echt KAWAI!!!!!!
ich habe gestern angefangen deine Trilogie zu lesen
echt klasse
Hut ab vor dir.
mach bidde schnell weiter
und sag mir bescheid wenn es weiter geht

Daisuki
Mewgeany
Von:  Tigerin
2007-02-03T14:37:20+00:00 03.02.2007 15:37
Schönes Kapitel!^^

Lingxi... dieses Volk ist, was Namen betrifft sehr einfallsreich. Ich muss Inu Recht geben, echt unheimlich übersichtlich...
Irgendwie... Tsuko hat wohl doch nen kleinen oder besser großen Knall. Er scheint wohl doch etwas Wahnsinnig zu sein.
Aber, man kanns ihm eigentlich nicht verdenken, bei dem Umfeld. Der Magier ist eben auch nicht ganz sauber. Er scheint allerdings vorsichtig zu sein. Genauso wie Shiro. Gut, dass sie noch rechtzeitig ihre Energien unterdrückt haben.
Und die arme Myu, da ist sie echt bei einem ganz großen Mistkerl gelandet. Allerdings wird er es nie schaffen Myu zu dressieren... Myu ist auch stark...
Inu hätte wohl eher doch mitkommen sollen. Ich glaube nicht, dass Kago ihre Pfeile und den Bogen mithatte. Hoffentlich können sie ihr helfen...

So, dann bis zum nächsten Kapitel, ich hoffe mal, dass ich meine Kommis dann auch pünktlicher abgebe...^^

Bye Tigerin


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