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Bäckermeister Tadaeus und sein Felix

May I tell you a Secret?
von

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Gesang 2

"Maaaaaaaaama! Schau dir DEN da an!" kreischte der kleine Blondschopf auf der anderen Straßenseite und deutete ungerührt der zischenden Warnung seiner Mutter auf ihn.
 

Glucksend zwinkerte er dem Mädchen zu und trabte weiter über den gemütlichen Gesteig.
 

Er war es gewöhnt dass er Aufmerksamkeit erregte, in den kleineren Stätten des Landes mehr als in den Großstätten.
 

Gründlich suchte er mit geübten Blicken die Haupt- und Nebenstraßen nach den kleinen Messing oder Holzschildern neben der Haustür ab, in die die Worte "Pension" oder "Hotel" graviert waren, denn in seinem Geldbeutel herrschte ebenso gähnende Leere, wie in seinem Magen.
 

Urplötzlich, ohne Vorwarnung, stieg ihm der verheißungsvolle Geruch einer Bäckerei in die Nase und wider besseren Wissens dass er im Moment eh nichts dort einkaufen konnte, trugen seine Füße ihn automatisch dorthin.
 

Schnuppernd stand er nach wenigen Schritten vor dem Eckhaus, ein zweigeschössiger Bau, in dessen Untergeschoß, mit einem großen und ausladendem Schaufenster versehen, der Verkauf eingerichtet war.
 

Er vermutete, dass die Backstube im hinteren Teil des Hauses, oder in einem Anbau, vielleicht sogar dem Keller untergebraucht war, während er auf das Schaufenster zutrat und die wunderschöne Fassade begutachtete.
 

Das Haus war cremeweiß gestrichen, die Fensterläden und Fensterrahmen in einem dunklen Kirschrot, und über der Eingangstür wippte ein kunterbunt bemaltes Ladenschild keck im Wind und verkündete, dass er vor der "Bäcker- und Konditorei Tadaeus" stand.
 

Da das Licht sich in der blitzeblank geputzten Schaufensterscheibe spiegelte, musste er seine Hände über die Augen halten um den Inhalt zu betrachten.
 

Der Inhalt war auf einer treppenartigen Auslage trapiert, leckere Torten und Gebäckstücke standen neben Körben voller goldbrauner Brötchen, ausgeschnittenen Broten die fächerförmig angeordnet waren und zwischen denen ebenfalls bunt verstreut, Bonbons, Lollies und Zuckerstangen ruhten.
 

Das Wasser lief ihm im Munde zusammen und ohne wirklich zu bemerken was er tat, stand er schließlich in dem Verkaufsraum.
 

Ein kühler und angenehm duftender Raum, mit einer farbenfrohen Tapete an zwei Wänden, dem Schaufenster, das wunderbar viel Licht in das Zimmer fluten lies und einem Spiegel hinter den Aufbauten mit den Broten und Brötchen.
 

Zudem teilte eine rechteckige Theke mit schrägen Scheiben über den Waren, den Raum in zwei Teile auf.
 

Er fühlte sich unwiederstehlich zu dem Teil der Theke hingezogen, hinter denen die Backwaren lagen und inmitten all der Pracht die Gegenstände seiner Begierden lagen.
 

Vorsichtig beugte er sich vor, drückte seine Finger an das Glas und fuhr damit die Kurven des Laugenkringels nach, verzog leidvoll die Augenbrauen und vergaß alles um sich herum.
 

"Kann ich dir helfen?"
 

Ruckartig schoß er wieder hoch und wischte sich verlegen die Handflächen an seiner Hose ab.
 

Die Stimme gehörte zu einem freundlich lächelndem Mädchen mit pechschwarzen Haaren, das ein weißschwarzes Kleid mit einer Rüschen verzierten Schürze trug, und sich auf den Thresen lehnte um ihn anzuschauen.
 

"Hmmmm,..."
 

Brummte er und beugte sich leicht in Richtung der anderen Theke.
 

"Eine Bretzel, bitte."
 

"Gerne doch." grinste das Mädchen, ging um die Ecke herum, nahm eine Gebackzange aus einer Schublade, griff damit eine Bretzel, steckte diese in eine Tüte und legte diese auf die Theke.
 

"3 Kupferlinge, bitte." sagte sie in ihrer leicht singenden Stimme und öffnete bereits die Kasse.
 

"Öhm, kann ich anschreiben lassen?" grinste er schief und wuschelte sich verlegen durch die Haare.
 

Überrascht sah ihn das Mädchen an, und schob langsam die Kassenlade wieder zu.
 

"Nunja, wenn du aus der Stadt kämst schon aber.... Naja, ich kann nicht wissen ob du.... Nein, ich denke nicht. Tut mir leid." unschlüssig zuckte sie mit den Schultern und sah ihn entschuldigend an.
 

Damit hatte er bereits gerechnet und mit einem leichten Seufzer drehte er sich zur Tür um.
 

"Danke trotzdem." sagte er und war schon knapp aus der Tür, als ihn jemand ansprach.
 

"Hey, warte mal."
 

Unentschlossen drehte er sich um und sah einen Mann aus einer Tür hinter dem Thresen kommen, die Tüte mit der Bretzel von diesem nehmen und schließlich durch eine hüfthohe Schwingtür am Ende des Thresens auf ihn zu kommen.
 

Als der Mann ihm die Tüte reichte, lächelte er ihn an und Felix war so erstaunt über das freundliche Auftreten des blonden Mannes, das er die Schultern hochzog und die Ohren anlegte.
 

"Hier, die kannst du mitnehmen, wir schließen sowieso bald und ich müsste sie eh nur wegwerfen."
 

"Da,.. Dankeschön!" stotterte er überrumpelt, drückte die Tüte an seine Brust und schnupperte den köstlichen Geruch. "Morgen komme ich wieder und bezahle sie, sobald ich irgendwo einen Job bekomme." versicherte voller Inbrunst und strahlte über das ganze Gesicht.
 

Lachend drückte der Mann die Arme in seine Seiten und schüttelte gutmütig den Kopf.
 

"Lass dir Zeit und behalte dein Geld wieder, wie gesagt, ich müsste sie nur wegwerfen."
 

"Nein, ich sage ihnen ich werde dafür bezahlen und das werde ich auch tun." erklärte er bestimmt.
 

"Gut, wenn du meinst, aber du brauchst mich nicht zu sietzen, meine Name ist Tadaeus, mir gehört die Bäckerei." zuckte Tadaeus mit den Schultern und sah ihn weiter grinsend an.
 

"Und mein Name ist Felix, Felix Longears." schmunzelte dieser und wehte zur Tür hinaus, den Bürgersteig hinunter.
 

Tadaeus ging langsamen Schrittes wieder hinter den Thresen und sah Marielle an, als diese überrascht zu ihm sprach.
 

"Hättest du das erwartet?"
 

"Was denn?" fragte er und rückte die Brötchen zurecht. "Das er darauf besteht dass er sie bezahlt?"
 

"Nein." gluckste Marielle wieder gutgelaunt und stützte das Kinn auf die Hände. "Das wir nach so langer Zeit mal wieder einen Katzenjungen zu besuch haben."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-07-03T12:56:40+00:00 03.07.2008 14:56
>"Gut, wenn du meinst, aber du brauchst mich nicht zu sietzen, meine Name >ist Tadaeus, mir gehört die Bäckerei." zuckte Tadaeus mit den Schultern >und sah ihn weiter grinsend an.

heißt es nicht MEIN name?
oder hat er etwa einen sprachfehler? (dann nehme ich es zurück)
Von:  RayDark
2008-04-27T16:45:49+00:00 27.04.2008 18:45
Wai!
Die Geschichte sit total niedlich!
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung!^^

Ach ja, ich glaube, im letzten Absatz hast du was falsch gemacht. Zuerst fragt Tadaeus das Mädchen etwas, diese sagt nein und gibt dann doch die Antwort. Ich glaub dei Antwort gehört eher zum Bäckermeister.^^


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