Zum Inhalt der Seite

kagerou in deutschland

[29.4. Kapitel 3 hochgeladen ^^ ]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

hiding rain

hallöchen, da bin ich wieder ^___^~ gomen an alle, die das hier lesen und lieber bei unbreakable ein Update haben wollten T___T es kommt bald, versprochen!

Dieses Kapitel hier ist...seltsam ^^;;; vor allem zum Schluss....und es ist kurz *drop* aber ich wollte an der Stelle aufhören ^^,

Vielen lieben Dank an tsukasa-to-yuri und Sonny für eure Kommentare *___*~~ hab mich gefreut wie sonst was x3~

Jedenfalls allen viel Spaß beim Lesen des 2. Kapitels und Kommis net vergessen ^.~
 

-------------
 

Ein kleiner, heruntergekommener Hinterhof eines Restaurants in München. Zum Schutz vor dem Regen bemühte sich ein junger Mann so nah wie möglich an der Hauswand entlang zu gehen, dabei ging er schnell, als wäre er auf der Flucht vor etwas.

Vielleicht hätte alles anders kommen können an jenem Tag. Unter anderen Umständen wäre er längere Zeit vor dem Spiegel im Waschraum gestanden, seinen Gedanken nachhängend und doch aufmerksam genug, um jedes Geräusch vor der Tür wahrzunehmen, und schließlich, als wie immer leider niemand kam und ihn zurückholen wollte, wäre er einfach von sich aus zurückgekommen, schweigend und ohne sich seine Enttäuschung anmerken zu lassen.

Nur war es dieses Mal eben nicht wie immer gekommen. Obwohl er bei weitem nicht so empfindlich war, um nicht über sich selber lachen zu können, hatte es ihn diesmal extrem verletzt, dass der Drummer sich über ihn lustig gemacht hatte. Er sollte sich eigentlich inzwischen daran gewöhnt haben...doch dass er ausgerechnet über diesen einen Satz von damals lachen musste, hatte Yuana innerlich zerrissen.

Deshalb trank er keinen Alkohol mehr. Erstens, weil er es wirklich nicht vertrug und am nächsten Tag immer einen tierischen Kater hatte, und zweitens, weil er in betrunkenen Zustand dazu neigte, Dinge zu tun und zu sagen, die er im nüchternen Zustand nie getan hätte...

Yuana erschauderte beim Gedanken an den Abend, von dem Shizumi zuvor gesprochen hatte. Die Erinnerung daran hatte er bisher immer gut verdrängen können, doch nun erinnerte er sich wieder, was ihn dazu bewegt hatte, so viel Alkohol zu trinken.

Das gleiche Gefühl, weshalb er hier die Straßen entlang lief, immer weiter entfernt von seinen Freunden. Er hatte gespürt, wie ihm immer mehr die Luft wegblieb, wie er langsam aber sicher dabei war, an seiner Einsamkeit und seinen Ängsten zu ersticken. Damals hatte ihn der Alkohol zur Flucht aus diesem Zustand verholfen. Diesmal war es das Fenster über dem Klo gewesen, durch das nun der Regen und der Wind ungehindert ins warme Innere des Hauses gelangte. Aber das kümmerte Yuana nun nicht. Der Restaurantbesitzer war selber schuld, wenn nun seine Heizungskosten anstiegen, weshalb baute er auch so große Fenster ein? Fenster, so groß wie das allerletzte Schlupfloch einer Maus. Und diese Maus flüchtete gerade vor einer Katze namens „Gesellschaft“ durch die verregneten Straßen einer fremden Stadt.

Oder sollte man diese Katze eher „Shizumi“ nennen?
 

Der Drummer jedenfalls bekam mit jeder Sekunde, in der Yuana nicht wieder auftauchte, ein noch schlechteres Gewissen. Als schließlich ihr Essen kam, hielt er es nicht mehr aus und verließ wortlos ihren Tisch in Richtung Klo. Seine beiden Bandkollegen nickten sich daraufhin erleichtert zu. So langsam machten sie sich nämlich auch einige Gedanken, da Yuana schon seit einer Viertelstunde nicht wieder von den Toiletten zurückgekehrt war.

Auf dem Weg zu diesem wunderte sich Shizumi nicht schlecht, denn eine ziemlich rundliche, kleine Frau kam ihm direkt aus dem Herrenklo entgegen. Schnell fiel ihm aber ein, dass dies wohl die Putzfrau sein musste. Er grüßte sie freundlich, trotzdem blieb sein Gruß unerwidert, gar völlig ignoriert. Mit ein paar wütend vor sich hingemurmelten Worten, von denen Shizumi nur „eisige Kälte“, „Idiot“ und „Fenster“ verstand, passierte sie den jungen Japaner, der wiederum ihr nur verwundert hinterher sah. Manchmal hatten die Deutschen eine für ihn unverständliche Art an sich...

Doch sobald er die Toilettenräume betrat, konnte er ihre Wut nachvollziehen. Im ganzen Raum herrschte eine Kälte wie im Winter, die Fließen waren schon leicht angelaufen, ebenso die Fensterscheibe. Der Dunkelhaarige erschauderte kurz durch den Temperaturwechsel bestimmt, bis ihm plötzlich etwas Entscheidendes auffiel:

Der Raum war kalt und leer.

Leer.

Niemand außer ihm war hier.

Niemand.

Es dauerte etwas, während ihm die Bedeutung dieser Erkenntnis immer klarer wurde, dann jedoch schreckte Shizumi wie vom Blitz getroffen aus seinen Gedanken und rannte durch den Raum.

Er durchsuchte wirklich jeden Winkel nach ihrem Gitarristen. Und wäre es möglich gewesen, er hätte bestimmt auch noch die Fließen von der Wand gerissen. Aber es blieb dabei. Yuana war nicht mehr da. Ein Seufzen entwich letztendlich dem Drummer, seine Stirn lehnte an der kalten Fließwand, seine Gedanken rasten. Wie konnte das sein, sie hätten es doch gemerkt, wäre er gegangen?! Oder nicht? Waren sie schon so weit, dass sie nicht einmal bemerkten, wenn einer von ihnen am Tisch vorbeilief und ging? Nein, eigentlich nicht...

Yuana war schon öfters einfach so verschwunden, er wusste wie er es unauffällig anstellen konnte. Doch dieses Mal war das erste Mal, dass sie einen Grund dafür kannten. Auch wenn Shizumis Aktion wahrscheinlich nicht der ganze Grund seines Handelns war...

Dennoch machte sich dieser erneut Vorwürfe und rätselte über einen möglichen Fluchtweg. Sein Blick glitt durch den Raum, blieb resignierend am Fenster hängen.

Yuana würde sich nicht durch so ein kleines Quadrat zwängen...Shizumi schüttelte sicher den Kopf. Aber Moment...was hatte die Frau gemurmelt? Da war doch auch ein Fenster dabei gewesen! Und ein geöffnetes Fenster würde auch diese schreckliche Kälte und die Wassertropfen auf dem Fensterbrett erklären. Regentropfen...langsam ging er näher an das Fenster, schätzte in Gedanken die Länge und Breite der Öffnung. Es war ziemlich klein, er würde nicht hindurchpassen. Andererseits war ihr Gitarrist auch klein...und deshalb würde dieser im Gegensatz zu ihm hindurchkommen. Das musste er enttäuscht einsehen, während er dem angeblichen Fluchtweg wieder den Rücken kehrte und zögernd zu den anderen zurückkehrte.

„Baka...“, meinte er leise, bevor er den Raum verließ, wobei ihm selber nicht einmal klar war, ob er sich oder den Flüchtling meinte. Zutreffen würde es auf sie beide. Wenigstens eine Kleinigkeit, die sie gemeinsam hatten...Dabei wäre er ihm so gerne etwas ähnlicher. Und wenn es nur so viel wäre, dass er ihn verstehen konnte, dass er ihm helfen könnte und ihn nicht ständig unbeabsichtigt verletzten würde. Jedoch konnte er nicht aus seiner Haut wie auch Yuana, der inzwischen bis auf jene durchnässt war.
 

Dies kümmerte den Gitarristen herzlich wenig, eher im Gegenteil: Die Kälte auf seiner Haut und das stetige Prasseln der Regentropfen hatten etwas Beruhigendes an sich. Ebenfalls genoss er es durch die leeren Straßen zu laufen, ungeachtet der Blicke, die auf ihm lagen, wenn er an unter einem Vordach Schutz suchenden Passanten vorbeilief. Sie fürchteten sich doch nur vor einer Erkältung oder davor, nass zu werden und dadurch ihr Outfit, ihre Frisur oder gar ihr Make-up zu zerstören. Wie oberflächlich die Menschheit doch war...

Im Vorübergehen erhaschte Yuana einen Blick auf sich in einem der grell beleuchteten Schaufenster. Er hielt in der Bewegung inne und trat näher, obwohl ihn das Licht schrecklich blendete. Durchnässt bis auf die Knochen, das bisschen Schminke, das er trug, hatte sich verflüssig und lief seine Wangen hinab. Fast wie Tränen, schwarze Tränen...Ein trauriges Lächeln huschte auf sein Gesicht, als er die Konturen dieser Tränen am spiegelnden Glas nachfuhr. Das war er...nicht das vorgetäuschte Lächeln, nicht die höfliche Schüchternheit oder die gespielte Gleichgültigkeit Shizumi gegenüber, nein, das alles entsprach nicht ihm, nicht dem, was er im Herzen fühlte. Doch diese bis auf die Knochen durchnässte Gestalt, mit den nass ins Gesicht hängenden Haarsträhnen und der verlaufenen Schminke, dies schien ihm viel eher er selber zu sein. So erfüllte ihn trotz seiner Traurigkeit plötzlich ein Gefühl von Freude und mit einem von Melancholie erfüllten Lächeln ging er weiter die Straße entlang, ohne Ziel, aber auch ohne das Bedürfnis, eines zu haben...
 

„Und er ist einfach so durch das Klofenster geklettert?!“ Daisuke sah entgeistert seinen Bandkollegen an, nachdem er ihnen allen seine Vermutung geschildert hatte.

„Wir hätten es gemerkt, wenn er durch den Raum gegangen wäre...“, gab Kazu zu Bedenken, stimmte damit Shizumis Vermutung zu.

„Aber eins versteh ich nicht ganz...“, mischte sich nun auch die junge Frau am Tisch ein, „Wie kommt ihr überhaupt darauf, dass er einfach so verschwinden könnte ohne Bescheid zu sagen?“

Die drei Freunde sahen sich plötzlich grinsend an, kurz darauf begann Daisuke es ihr zu erklären.

„Weil er das öfters macht. Er hat mir einmal erklärt, dass ,bei zuviel Stress oder wenn ihn zu viele Gedanken beschäftigen, er von einem Moment auf den anderen plötzlich seine Vernunft ignoriert und instinktiv flüchtet. Bisher ist er aber immer nach spätestens vier Stunden wieder aufgetaucht, also müssen wir uns keine weiteren Sorgen wegen seinem Verschwinden machen. Trotzdem...“, er sah Shizumi ernst in die Augen, „du solltest ihn suchen gehen, schließlich warst du der Auslöser dafür und wolltest dich ja sowieso bei ihm entschuldigen, oder?“

Letzteres klang eher wie eine Aufforderung als wie eine Frage oder Feststellung.

Shizumi legte nachdenklich den Kopf schief, betrachtete Daisuke, der ihm grad unmissverständlich zu verstehen gegeben hatte, was er dessen besten Freund schuldig war. Aber nur wegen einer Entschuldigung jetzt in den Regen und dem Kleineren hinterher, wo er doch gar keine Ahnung hatte, wie weit dieser schon gekommen sein konnte. Außerdem würde er ja eh wieder kommen, dann konnte er sich immer noch bei ihm entschuldigen.

Der Drummer schwieg noch immer, als draußen plötzlich ein lautes Donnergrollen erklang. Etwas später folgte ein resigniertes Seufzen. Shizumi hatte sich entschieden. Mit knappen Worten verabschiedete er sich von seinen zwei Freunden und Michiko, bevor er sich raus in den Regen stürzte und loshastete. Der Regen nahm inzwischen immer mehr zu, schon nach wenigen Minuten war Shizumi patschnass. Dennoch lief er weiter, denn er wusste, Yuana würde sich auch nicht um den Regen kümmern, und nur ein paar Minuten zu lang nass in dieser Kälte und ihr Gitarrist hatte eine saftige, wenn nicht sogar gefährliche Erkältung. Und er wäre daran schuld...Shizumi schüttelte innerlich den Kopf über ihr Verhalten. Wie die kleinen Kinder...wirklich...
 

Umso weniger verwunderlich also, dass das zweite dieser beiden „Kinder“ gerade einen Kinderspielplatz betrat. Nur war es nicht unbedingt die Rutsche gewesen, die ihn angelockt hatte, sondern ein leises Miauen, das er ihm vorbeilaufen wahrgenommen hat. Er spitzte die Ohren, um durch den prasselnden Regen hindurch besser hören zu können, doch nur leise drang das klägliche Fiepsen an sein Ohr. So leise, dass ein normaler Passant es überhort hätte, jedoch laut genug, um Yuana aus seinen Gedanken zu reißen. Langsam näherte er sich den Bänken neben dem Sandkasten, wo das Weinen leicht lauter zu werden schien. Vielleicht hatte die Katze Schutz unter dem Holz gesucht? Auf eine unerklärliche Weise beschäftigte sie Yuana, sodass er bald auf dem Boden kniete und unter jeder Bank nachsah. Aber dort saß nirgendwo ein vom Regen verschrecktes Tier. Nirgends. Verwirrt sah sich der Braunhaarige um, fixierte schlussendlich den runden Mülleimer neben einer der Bänke. Konnte es etwa sein...!? Fast schon ängstlich näherte er sich dem Gefäß, schluckte, als er das Kätzchen deutlicher hören konnte. Zitternd hob er den Deckel an, der Regen gelangte sofort in den Eimer, doch das nahm Yuana gar nicht mehr wahr. In seinen Ohren hallte verstärkt das Scheppern des Deckels, als er ihn geschockt fallen ließ, in sein Gedächtnis brannte sich der Anblick der kleinen Gestalt vor ihm, abgemagert und teilweise verletzt. So sehr, dass sie sich anscheinend nicht mehr bewegen, sondern nur noch weinen konnte.

Ohne es zu bemerken liefen Yuana augenblicklich Tränen über die Wangen. Er nahm das Kätzchen vorsichtig auf den Arm, berührte unsicher das an den meisten Stellen mit Blut verkrustete Fell. Seine Füße trugen ihn wie von selbst mit dem Wesen im Arm zur Schaukel, wo er sich trotz der nassen Sitzfläche hinsetzte. Die Katze hatte inzwischen aufgehört zu weinen, schmiegte sich kaum merklich an ihren Retter, der sich selber gar nicht so fühlte.

Schnell öffnete er seine Jacke und legte das Kätzchen an seine Brust bevor er die Jacke wieder halb schloss, sodass der Regen dem Tier nichts anhaben konnte. Ein leises Schnurren war zu hören, dann Yuanas Schluchzen.

Er wusste nun, warum er dem Weinen gefolgt war, warum ihn der Anblick der Katze so traf. Sie war wie er selber früher und zum Teil auch noch heute. Verletzt, allein gelassen, weggeworfen...

Und doch nur auf der Suche nach ein bisschen Liebe...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-10-06T18:15:39+00:00 06.10.2006 20:15
Yeah, ich bin erster!!!

Das war soooooooooooooo traurig!!!
Aber irgendwie auch süß!
Schreib bitte gaaaaaaaaaaaaaanz schnmell weiter, ja?
hdgdl *knuddel*


Zurück