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東京幻想

Tokyo Illusions (Kapitel 1 - 8 korrigiert)
von

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Happy Birthday

Das Grüppchen schlängelte sich zwischen den vielen Menschen hindurch. In erster Linie waren es junge Mädchen oder Pärchen. Nachdem sich die beiden Studentinnen ausgiebig ausgetobt und auch ihre Portemonnaies etwas erleichtert hatten, beschlossen sie, sich Kohta zuliebe irgendwo hinzusetzen und etwas zu essen, doch vor allem etwas zu trinken. Es war immer noch brütend heiß und obwohl es schon nach elf war, wollte die Hitze nicht nachlassen.

Naomi wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn, als sie an einem der vielen Stände stehen blieb. "Soba?", wandte sie sich fragend an die anderen.

Luca legte den Kopf zur Seite und überlegte. "Was Warmes... bei dem Wetter?"

Kirito nickte und Kohta grinste sie an. "Egal, ich will jetzt einfach etwas essen!", meinte er.

"Tja, bin wohl überstimmt", sagte sie verdrossen und setzte sich auf einen Hocker neben dem rothaarigen Gitarristen.

Naomi folgte den beiden und zog sowohl Kirito als auch Kohta hinter sich her. Natürlich setzte sie sich neben ihre beste Freundin, Kirito setzte sich neben die Brünette, auf seiner anderen Seite Kohta. "Fünf mal Soba, bitte", bestellte der Bassist sofort. Er wollte nicht noch länger als nötig auf sein Essen warten, und wie es Naomi ging, wollte er sich gar nicht erst vorstellen. Als sie ihr bestelltes Essen bekamen, zückte der Blonde sein Portemonnaie und bezahlte für sie alle. Naomi wollte gerade protestieren, aber er unterbrach sie. "Ich lasse keine Frau selbst bezahlen, du bist eingeladen." Er warf Luca einen Blick zu. "Und du natürlich auch."

Kirito zog eine Augenbraue hoch.

Luca lächelte den Bassisten dankend an und nickte.

"Die nächste Runde geht dann an Onii oder Dai", entschied Kohta kurzentschlossen.

Der Rothaarige grinste. "Auf mich."

"Danke", antwortete Naomi verwundert, wollte sich aber nicht beschweren, sie wusste genau, dass sie gegen diesen Sturkopf ohnehin nicht ankommen würde.

"Was wollt ihr trinken?", fragte der Gitarrist. "Kohta... Bier?" Er grinste dem Blonden zu. "Was ist mit euch?", wandte er sich an Kirito und die beiden jungen Frauen.

"Ich nehme auch ein Bier", überlegte Luca. "Ich habe noch nie japanisches probiert."

Naomi nickte zustimmend. Kirito überlegte kurz. Er wusste, dass die Auswahl an einem Soba-Stand nicht gerade die größte war, also nickte er ebenfalls.

Daisuke legte die Stirn in Falten, sagte aber nichts dazu und bestellte fünf Bier. Er hoffte nur, dass es Kirito nicht umhauen würde. Nach wenigen Minuten bekamen sie schließlich auch ihre bestellten Getränke. Dai winkte ab, als Kirito sein Portemonnaie herausholen wollte. "Ich hab doch gesagt, die nächste Runde geht an mich", meinte der rothaarige Gitarrist. "Auf uns alle und unser Geburtstagskind ganz besonders", sagte er grinsend und hob sein Glas, um den anderen zuzuprosten.

In diesem Moment fiel Luca vor Schreck von ihrem Hocker. Nicht, weil Dai irgendetwas von Geburtstag erzählte. In ihrem Kimono begann ihr Handy zu vibrieren. Verwirrt griff sie in den Stoff und wühlte nach dem kleinen Gerät. Gott, fühlte sich das unangenehm an. Sie griff energisch in den Obi und zog triumphierend das Mobiltelefon heraus, atmete tief durch, rappelte sich auf und fiel ihrer Freundin um den Hals. "Happy Birthday, Sweetie!"

Nun kippte Naomi fast vom Hocker, als ihre Freundin sie stürmisch umarmte. "Arigatou", meinte sie mit den Armen rudernd, damit sie nicht das Gleichgewicht verlor.

Die drei Männer sahen sich verwirrt an. "Ich dachte, Luca hätte Geburtstag?", wunderte sich Dai und kratzte sich am Hinterkopf.

Luca und Naomi lachten. "Hatte sie bis vor ein paar Minuten", meinte die Brünette grinsend. "Ja, am siebten... und jetzt ist ja schon der achte, da hat meine süße Maus Geburtstag", fuhr Luca fort. Hektisch begann sie in ihrem Obi zu wühlen und fischte einen Umschlag heraus, den sie Naomi feierlich und mit einer Verbeugung überreichte.

Die Musikstudentin blinzelte irritiert und nahm den Umschlag mit beiden Händen entgegen. "Ah... arigatou...", murmelte sie.

Luca starrte sie mit großen Augen an und wartete nervös.

Naomi öffnete den Umschlag vorsichtig und holte eine Grußkarte heraus. Als sie diese aufschlug, quietschte sie vor Vergnügen und Überraschung. "Haaaaaaaaaaa...", rief sie aus. "Hontou ni arigatou!" Sie wusste nicht, was sie sonst sagen sollte.

Kohta verzog das Gesicht. "Das ist unfair", beschwerte er sich. "Hättet ihr uns nicht vorher sagen können, dass ihr Geburtstag habt? Jetzt stehen wir dumm da, weil wir nichts für euch haben..."

"Was ist es?", fragte Dai neugierig, als Naomi noch immer vor sich hin stammelte und quietschte. Kirito hatte es da wesentlich einfacher als der Gitarrist. Er lehnte sich zu der Brünetten herüber, so dass er in die Karte sehen konnte, und pfiff durch die Zähne.

Luca lächelte schüchtern. "Leute, es sind nur ein paar Eintrittskarten."

"Aber was für welche...", wisperte Naomi.

"Na, das lohnt sich doch mal... das könnten wir gar nicht überbieten", meinte Kirito.

"Was sind das denn für Karten?", wollte Kohta wissen und lehnte sich an seinem Bruder vorbei zu Naomi. Daisuke machte es ihnen nach und schaute auf die Karten. Luca machte sich ganz klein. Ihr war das tierisch unangenehm. Eigentlich dachte sie, dass sich Kirito über sie lustig machte.

"Du bist gemein!", murmelte Kohta schließlich. "Wie sollen wir denn ein besseres Geschenk finden?"

Luca stammelte. "Jungs, es sind nur Tickets..."

"Ja, aber für das hide-Museum!", entgegnete Kohta mit großen Augen. "Selbst ich war noch nie da! Und noch für Disneyland Tokyo... und das für ganze zwei Tage! Du musst die Kleine hier ja echt gern haben...", meinte er und tätschelte Naomis Kopf, welchen sie von ihm abwandte, damit er aufhörte.

Genervt setzte sich die Dunkelhaarige wieder an die Theke und bestellte ein Bier. "Ist ja gut..." Sie dachte wirklich, dass sie sie auf den Arm nehmen wollten.

Naomi bemerkte, dass ihre Freundin leicht gekränkt war. "Es ist ein tolles Geschenk. Danke, Schatz!", meinte sie ernst.

"Gerne", gab die Dunkelhaarige lächelnd zurück.

"Jetzt haben wir trotzdem ein Problem", gab Kohta zu bedenken.

"Und zwar?", fragte Luca verwirrt.

"Wir Männer brauchen immer noch Geschenke für euch!"

Sie lachte vergnügt und grinste Naomi zu. Sie hoffte, dass ihre Freundin etwas dagegen unternehmen würde. Sie konnten doch keine Geschenke von ihnen annehmen!

Kirito schwieg die ganze Zeit über, da er angestrengt darüber nachdachte, was er den beiden jungen Frauen schenken könnte. Das Gesicht des rothaarigen Gitarristen sah dem von Kirito nicht ganz unähnlich. Er hatte jetzt zwei Probleme. Ein Geschenk für Naomi und eines für Luca.

Kohta seufzte. "Und wehe, eine von euch kommt jetzt auf die Idee zu sagen, dass wir euch nichts schenken sollen. Als ob ich mich zum Affen machen würde, weil ich einer Frau nichts zum Geburtstag schenke!"

Naomi hatte gerade den Mund geöffnet, weil sie etwas sagen sollte, schloss ihn dann aber wieder, denn sie hatte eigentlich genau das anbringen wollen.

Luca hob eine Augenbraue. "Ich habe einen Vorschlag", erklärte sie und sah die Musiker an.

"Und zwar?", wollte der Bassist wissen. Der Sänger zuckte fast unmerklich zusammen, da Luca ihn gerade aus seinen Gedanken gerissen hatte.

"Für heute... wenigstens für ein paar Stunden... vergesst ihr, dass wir Geburtstag haben oder hatten, okay?"

"Warum?"

"Ihr könnt später noch überlegen... lasst uns jetzt einfach den Abend genießen, okay?!" Sie schaute Kirito und Dai an. Der Bassist würde wahrscheinlich eh protestieren.

Naomi lächelte. Das war wohl die beste Idee.

"Aber...", setzte Kohta an, wurde aber von seinem großen Bruder unterbrochen. "Lass gut sein... oder würde dir jetzt innerhalb der nächsten paar Minuten etwas einfallen? Schließlich kennen wir die beiden kaum. Wir können wirklich später noch darüber nachdenken."

Luca lächelte Kirito dankbar an.

Der Bassist zog eine Augenbraue hoch. "Aber glaubt ja nicht, dass wir das generell vergessen werden! Ich jedenfalls nicht."

"Okay... Kohta", sagte Luca lächelnd. "Also... noch eine Runde?"

Der Blonde nickte. "Alles klar."

"Um..." Dai räsperte sich. "Naomi? Was hast du Luca geschenkt?", wollte er wissen.

Die Musikstudentin blinzelte und deutete dann auf Lucas Hals.

Kohta hob sein Bierglas. "Auf unsere hübschen Geburtstagskinder!", rief er aus.

"Damit wir immer so hübsch bleiben", kicherte Luca, "auch mit 25 und mehr."

"Ach...", meinte Naomi. "Bis zur 25 haben wir ja noch ein bisschen Zeit."

"Also noch zwei Jahre", schmollte die Dunkelhaarige.

Naomi legte die Stirn in Falten. "Du weißt aber schon, dass man hier in Japan noch ein Jahr draufrechnet? Weil die Kinder hier bei der Geburt schon ein Jahr alt sind?"

"Waaaaaas?", quietschte Luca. "Das heißt, ich bin hier 24?" Sie vergrub ihr Gesicht in den Armen. "Ich brauche einen Strick."

Der rothaarige Gitarrist hob eine Augenbraue und schaute fragend zu den anderen. Naomi zuckte nur hilflos mit den Schultern, als wollte sie sagen: Das ist typisch Luca, da müsst ihr nichts drum geben.

"Und wie alt bist du?", wollte Kohta nun von Naomi wissen.

Die junge Frau grinste. "Genau einen Tag jünger als Luca."

"Naomi, wir sind alt", seufzte Luca und nippte an ihrem Bier, dann lächelte sie. "Wollen wir uns ins Altersheim einweisen lassen?"

"Gott, so alt sind wir nun auch wieder nicht...", entgegnete die Brünette. "Ich bin der Meinung, dass wir unser Leben erst mal noch ein wenig genießen sollten."

Ruckartig setzte sich Luca auf. "Du hast Recht!"

Naomi grinste wieder. "Ich weiß."

"Wo fangen wir an?"

Kohta lachte. "Ihr seid echt süß, wisst ihr das?", meinte er, wofür er düstere Blicke von Kirito und Dai erntete.

"Nee!", grinste ihm Luca zu. "Ihr aber auch."

Der Bassist tat so als wäre er verlegen. "Wai..." Pikiert drehte er sich ein wenig weg.

Kirito verdrehte die Augen. "Wo soll der denn süß sein?"

"Kohta?", fragte Luca verwirrt. "Gomen? Schau ihn dir doch an... er ist einfach nur süß... hätte ich gar nicht gedacht, weil er eher wie ein Bad Boy aussieht."

Der Sänger schnaubte. "Ich würde eher sagen, er sieht aus wie eine Schildkröte."

Naomi lachte lauthals los. "Wie eine Schildkröte? Was ist das denn für ein Vergleich?"

Kirito zuckte mit den Schultern. "Kann ich was dafür, wenn er immer so aussieht als wäre er gerade aus dem Bett gefallen?"

Dai schaute sich Kohta an und grinste breit. Irgendwie hatte Kirito Recht.

"Ich mag diesen verschlafenen Look", erklärte Luca. Die dunkelhaarige Studentin ging zu dem blonden Bassisten und stupste ihn leicht in die Seite. "Kohta... Daijoubu dechu?", fragte sie lieb.

"Hai...", antwortete er. "Doushite?"

"Bist du böse?", fragte sie vorsichtig. "Oder verlegen?" Sie lächelte ihm keck zu.

"Haaa... ich freu mich halt darüber, dass du mich süß findest", antwortete er kokettierend. Er zwinkerte ihr grinsend zu.

"Echt?" Sie schnappte sich seine Hände. "Gott... bist du aber auch..."

"Hey", mischte sich Naomi lachend ein. "Wollt ihr etwa Dai eifersüchtig machen?" Sie merkte, wie ihr der Alkohol langsam zu Kopf stieg. Nicht, dass das Bier sonderlich stark wäre oder sie das Bier alleine nicht vertragen könnte, aber da sie noch einiges an Restalkohol vom Vorabend im Blut hatte und in der Zwischenzeit nicht sonderlich viel gegessen hatte, machte sich das bisschen doch recht schnell bemerkbar.

"Höh? Wieso?", fragte Luca verwirrt. "Der ist doch auch niedlich, genau wie Kirito."

Der blonde Sänger blinzelte. "Als niedlich bin ich bisher noch nicht bezeichnet worden...", meinte er in undefinierbarem Tonfall. "Es gibt zwar viele Beschreibungen für mich, aber diese höre ich jetzt zum ersten Mal."

Naomi legte die Stirn in Falten. "Niedlich würde ich auch nicht unbedingt sagen... eher... sexy?", schlug sie unsicher vor.

Kirito, der gerade in diesem Moment an seinem Bier genippt hatte, musste husten und verschluckte sich daran. Natürlich war ihm diese Bezeichnung nicht fremd, schon viele Frauen hatten das zu ihm gesagt. Aber dass es von Naomi kam, war dann doch etwas zu viel für ihn.

"Oh... oder... böse? Arrogant? Kalt?", fragte Luca desinteressiert, ließ Kohta los und tapste zu Dai. Ab und zu war ihr Kiri echt sympathisch, aber in einigen Momenten würde sie ihn am liebsten zum Teufel jagen.

"Ah was...", meinte Kohta abwinkend. "Onii ist vielleicht ein bisschen komisch, aber eigentlich ein guter Mensch."

"Jetzt muss ich nur noch herausfinden, was mir an diesem Satz nicht passt", erwiderte Kirito.

"Das eigentlich?", fragte Dai.

"Das guter Mensch?", schlug Kohta im gleichen Moment vor.

"Der Punkt ging an Dai", meinte Kirito trocken. Naomi musste grinsen und der Rothaarige nickte stumm.

"Öhm, ich will ja nicht stören", begann Luca und schaute Naomi recht merkwürdig an. "Süße... wir haben heute Vorlesungen... und es ist schon halb zwei."

"Verdammt!", fluchte Naomi. "Wie sollen wir das denn bitte schaffen? Wann fangen die heute noch mal an?"

"Um neun", meinte Luca. "Aber vor drei sind wir nicht zu Hause."

"Um...", murmelte Kohta. "Euch ist aber schon klar, dass euch jetzt niemand mehr fahren kann, weil wir alle getrunken haben, oder?"

"Was?" Die dunkelhaarige Studentin sah ihn panisch an. "Die Züge fahren auch nicht mehr."

Naomi verdrehte die Augen und ließ ihren Kopf auf die verschränkten Arme auf der Theke vor sich sinken. "Da kommt doch Freude auf", seufzte sie.

Kohta zuckte hilflos mit den Schultern. "Tut mir Leid... aber ich hab ja nicht gewusst, dass ihr ausgerechnet heute Vorlesungen habt..."

"Wir haben es auch vergessen...", antwortete Luca betrübt. "Naomi, nehmen wir uns ein Taxi?"

"Bist du reich?"

"Dafür reicht es noch... oder ist es dir lieber, eine Vorlesung zu verpassen?"

"Andere Frage... wann fährt der erste Zug zurück?"

Luca überlegte. "Gegen sechs", antwortete Dai an ihrer Stelle. Die Dunkelhaarige fluchte. "Dann wären wir nicht vor halb acht in Tokyo... und das auch, wenn wir den schnellen Zug nehmen."

Naomi rümpfte die Nase. "Ich weiß... aber was willst du sonst machen?"

"Das Taxi nehmen."

Die Brünette schüttelte den Kopf. "No way. Ich setz mich doc nicht in ein überteuertes Taxi, wenn ich auch anders nach Hause komme... falls jetzt überhaupt eines zu bekommen ist, was ich ehrlich gesagt bezweifle."

Luca ließ sich auf einen Hocker fallen. "Na toll..."

Naomi strich sich einige Strähnen aus der Stirn. "Was haben wir heute eigentlich... Japanisch... ich hab noch Literatur und Musik und du hast Design, oder? Und wir werden wohl nur noch Kleinkram machen, so kurz vor den Ferien. Falls überhaupt etwas."

"Ja...", grummelte Luca und spielte mit einer langen Haarsträhne. "Wieso?"

Naomi zog eine Augenbraue hoch. "Wie wichtig ist das wohl?"

Luca schaute sie entsetzt an. "Du willst... schwänzen?"

Die Brünette machte eine wegwerfende Handbewegung. "Klar... wäre mal 'ne neue Erfahrung, da ich bisher noch nie geschwänzt habe... außerdem habe ich in der letzten Zeit fast nichts anderes getan als für die Prüfungen zu lernen... die eine Vorlesung macht ja jetzt ohnehin keinen Unterschied, da die Prüfungen eh vorbei sind. Abgesehen davon bin ich mir ziemlich sicher, dass Ryô mir seine Notizen geben wird, wenn ich ihn nett darum bitte."

"Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie... nie... nie geschwänzt!" Luca schaute ihre Freundin immer noch panisch an.

"Ich doch auch nicht", gab Naomi zurück. "Schatz, es ist unser Geburtstag, den sollten wir genießen. Wir werden so was auch nie wieder tun!"

"Ich weiß nicht." Luca schaute sie skeptisch und verunsichert an.

"Willst du lieber halbtot in der Vorlesung sitzen und eh nur die Hälfte mitbekommen, weil du zwei Tage hintereinander nicht geschlafen hast?", wandte die Musikstudentin ein. "Wenn ich nachher anrufe und uns für heute krankmelde, weil wir uns mit unserem Geburtstagsessen den Magen verdorben haben, interessiert sich ohnehin niemand dafür."

"Okay", stimmte Luca zaghaft zu. "Aber wir tun das nie wieder, ja?!"

"Ich hatte es jedenfalls nicht vor", versicherte Naomi.

"Gut." Die Dunkelhaarige wandte sich an die drei Männer. "Und was machen wir jetzt hier so lange?"

"Uns amüsieren?", schlug Kohta vor, der die ganze Zeit mit offenem Mund zugehört hatte.

Klingt vernünftig", stimmte Dai zu. "Obwohl das Fest jetzt aufhört."

"Gott, wie uncool ist das denn?", rutschte es Naomi heraus. Sie zuckte zusammen und schlug sich eine Hand vor den Mund. "Okay...", wisperte sie dann. "Was machen wir jetzt?"

Luca saß noch immer deprimiert auf ihrem Hocker und schaute die vier an. Kohta überlegte kurz, dann stand er auf.

"Wo willst du hin?", fragte Naomi verwundert.

"Bin gleich wieder da", antwortete der Bassist. "Dai, kommst du mit? Tragen helfen?"

Der Rothaarige schaute ihn verdutzt an, doch dann schien er zu verstehen. "Klar."

Naomi schaute den beiden irritiert nach. "Was um alles in der Welt haben die vor?", fragte sie, ohne jemand bestimmten anzusprechen.

"Ich habe keine Ahnung", antwortete Luca und sah Kirito verunsichert an. Da Kohta dessen Bruder war, müsste er mit Sicherheit etwas mehr verstehen als sie.

Der Sänger zog eine Augenbraue hoch. Er wusste es genauso wenig wie die Studentinnen. "Er ist mein Bruder", meinte er, "die beste Voraussetzung dafür, ihn nicht zu verstehen." Er grinste.

Luca suchte nach ihren Zigaretten. Sie reichte Naomi eine. "Kirito... rauchst du?", fragte sie und hielt ihm eine Zigarette hin. Naomi nahm die Zigarette dankend an und Kirito blinzelte. Dann nickte er, nahm mit der Rechten die Zigarette und wühlte mit der Linken in seiner Tasche. Nach wenigen Sekunden holte er ein Feuerzeug heraus und gab den beiden Frauen und anschließend sich selbst Feuer. "Arigatou", meinte er schließlich.

"Doumo", antwortete Luca.

Es dauerte nicht lange, bis Kohta und Dai endlich zurück kamen. Beide waren mit Kartons beladen.

"Was habt ihr da für Beute gemacht?", fragte Luca vorsichtig und musterte die beiden.

Der Bassist grinste breit. "Etwas, das uns den Abend... oder viel eher die Nacht versüßen wird", antwortete er.

Kirito zog eine Augenbraue hoch. "Ich glaube, ich will es gar nicht so genau wissen...", murmelte er.

"Honig?", fragte Luca ernst und schaute von Kohta zu Dai. "Eiskrem? Schokolade?"

Der Gitarrist schaute den Bassisten grinsend an.

"Hentai-Zeugs?", vermutete Naomi mit missbilligendem Blick und schauderte.

Luca starrte die beiden mit großen Augen an. "Hontou?!"

Kirito grinste. "Da es mein Bruder ist, wäre das gar nicht mal so unwahrscheinlich."

"Ähm... Naomi, vielleicht sollten wir doch noch mal über das Taxi nachdenken..."

Kohta verzog das Gesicht. "Ihr liegt alle ganz weit daneben."

Dai grinste. "Es ist viel besser als alles, was ihr aufgezählt habt." Er drehte sich zu Kohta. "Nee?!"

"Gott, ich steh drauf, wenn jemand vage Andeutungen macht...", murmelte Naomi seufzend.

"Kommt mit!", forderte der Bassist die anderen grinsend auf und ging einfach los. Dai folgte ihm. Luca starrte den beiden nach, dann sah sie Kirito und Naomi an. "Sollen wir ihnen folgen?!"

"Besser wäre es... oder?", meinte Naomi vorsichtig. "Alleine dürfen wir die beiden ja auch nicht lassen... wer weiß, was sie ausgeheckt haben." Die Musikstudentin sah Kirito fragend an.

Dieser nickte. "Wir sollten besser gehen. Sonst finden wir sie nicht wieder."

Luca hakte sich bei ihrer Freundin ein und sie folgten den beiden Männern. Der blonde Sänger ging direkt hinter den beiden Studentinnen, um ein bisschen auf sie Acht zu geben.



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