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東京幻想

Tokyo Illusions (Kapitel 1 - 8 korrigiert)
von

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Das verlorene Handy

Kohta warf einen Blick auf die Uhr, als er vor der geschlossenen Tür des Make Rooms stehen blieb. Es war zehn nach drei. Zum Glück war er pünktlich. Er wollte gerade die Tür öffnen, als diese von innen aufgerissen wurde und ein leicht angesäuerter Jun vor ihm stand.

"Kohta!", brummte der Gitarrist mürrisch. "Wo um alles in der Welt hast du gesteckt?" Er sah sich kurz im Flur um. "Und wo ist Kirito?"

"Eh?", entgegnete der Bassist irritiert. "Ist Onii etwa noch nicht da?" Dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag. Er hatte seinen Bruder vergessen! "Erm... eh...", stammelte er. "Also, das war so..."

"Komm erst mal rein." Jun trat beiseite, um den Blonden vorbei zu lassen.

"Oi!", rief Aiji aus einer der hintersten Ecken des Raumes. "Auch endlich da?" Takeo, der neben ihm saß, zog missbilligend eine Augenbraue hoch.

Kohta nickte bloß und marschierte direkt auf den Wasserkocher zu, der auf einem Tisch neben Aiji und dem Schlagzeuger stand. "Onii müsste auch gleich kommen."

"Was heißt hier 'müsste'? Wo ist er?", wollte Takeo von dem Bassisten wissen.

"Noch bei Naomi, schätze ich."

"Naomi?", fragte Jun irritiert. "Wer ist... ah!" Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Die süße Musikstudentin von gestern! Ich wusste doch gleich, dass er auf sie steht!" Er kicherte verhalten.

Takeo sah die beiden verständnislos an. "Wer ist Naomi?"

"Ein ganz süßes Mädel", antwortete der Gitarrist, dann zwinkerte er Kohta zu. "Kohta und ich wären sicherlich auch nicht so ganz abgeneigt. Aber ihre Freundin ist auch nett. Ein ziemlich heißer Feger. Die beiden würden dir bestimmt auch gefallen."

Der Schlagzeuger zog eine Augenbraue hoch. Zu dumm, dass er am Vorabend nicht mit den anderen im 'Lexington Queen' gewesen war. Anscheinend hatte er eine ganze Menge verpasst. "Na, dann erzählt mal was!"

"So viel gibt es da auch nicht zu erzählen", druckste Kohta herum. Seufzend setzte er sich auf einen Stuhl.

Jun grinste breit. "Also...", begann er theatralisch. "Die beiden kommen aus Deutschland und sind seit März für ein Auslandsstudium hier in Japan. Sie sind beide so um die 1,60 m groß... schlank... sehr hübsch. Naomi hat hellbraune Haare, grüne Augen und studiert Musik. Luca hat lange schwarze Haare und blaue Augen. Sie studiert Design."

"Aha..." Takeo glaubte nicht, dass das alles war. "Und was noch? Was ist passiert? Wie habt ihr die beiden kennen gelernt?"

"Dai hat sie mit angeschleppt, keine Ahnung, wo er sie aufgegabelt hatte", erwiderte Jun grübelnd. "Allem Anschein nach hat sich Luca anfangs ein wenig unwohl gefühlt, aber das hat sich recht schnell gegeben. Ich habe mich mit Naomi unterhalten, bis Kirito mit weggescheucht hat. Die beiden sind unheimlich süß und vor allem Naomi scheint ziemlich tollpatschig zu sein."

Aiji nickte zustimmend. "Erinnert mich ein wenig an Kiricho", meinte er grinsend.

"Abgesehen davon, dass es fast eine Schlägerei gegeben hätte", warf Kohta amüsiert ein. "Erst wollte sich Kyô auf Luca und Daisuke stürzen, Naomi hat sich eingemischt und bevor der Kleine ernsthaft auf sie losgehen konnte, ist Onii dazwischen gegangen."

Der Schlagzeuger seufzte und sah die anderen neidisch an. "Wirklich schade, dass ich gestern nicht mit konnte. So wie es aussieht, habe ich sehr viel verpasst."

Aiji schlug ihm aufmunternd auf die Schulter. "Ah was... du lernst die beiden schon noch kennen."

In diesem Moment wurde die Tür schwungvoll geöffnet und Kirito stürmte herein.

"Uh oh...", gluckste Jun. "Da konnte sich jemand aber nur schwer trennen, wie mir scheint."

Der Sänger warf ihm einen düsteren Blick zu, dann ging er auf seinen Bruder zu und drückte ihm seinen Terminplaner in die Finger. "Hier, den hast du bei Luca und Naomi vergessen." Er ließ sich auf einen Stuhl fallen und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare.

Der Bassist blinzelte und legte den Timer dann neben sich. "Und", meinte er schmunzelnd, "wie war es mit Naomi?"

"Wie war was mit Naomi?", gab der Sänger düster zurück. "Nachdem du uns im Schlafzimmer eingesperrt hattest, haben wir getrennt geschlafen."

"Du hast die beiden im..." Aiji sah Kohta entsetzt an, dann schlug er dem Bassisten anerkennend auf die Schulter. "Alle Achtung, du traust dich echt was...", grinste er.

Kohta seufzte. "Ja, aber ich muss da ja auch mal ein bisschen nachhelfen, oder? Ich meine, sonst bleibt Onii ja noch lange allein..."

"Ist das vielleicht meine Entscheidung?", entgegnete Kirito grimmig. "Außerdem kenne ich Naomi so gut wie gar nicht."

"Dann lernst du sie eben kennen", stellte Jun sachlich fest, als wäre es das Normalste der Welt. "Aber ich würde sagen, dass die Presse erst mal nichts davon erfährt. Ansonsten hat die Ärmste ja bald keine Ruhe mehr."

Jemand klopfte an die Tür und rief ihnen zu, dass sie sich beeilen sollten, weil die Reporterin in wenigen Minuten ankommen würde.

"Wir reden später darüber", drohte Kirito und verließ den Raum vor den anderen, die ihm teils verwundert, teils grinsend nachsahen.
 

Die Musikstudentin zog ein langes Gesicht, als sie die Küche mit einer großen Tasche beladen wieder betrat. "Hast du noch irgendwas, das gewaschen werden muss?", fragte sie mürrisch.

Luca schaute verträumt in die Luft. "Öhm... klar, immer", antwortete sie sanft. "Gehst du waschen?"

"Würde ich sonst fragen?", gab Naomi schnippisch zurück und ließ die Tasche auf den Boden fallen. "Gib mir die Sachen einfach, dann wasche ich für dich mit."

Die Dunkelhaarige stand auf. "Ich komme mit", erklärte sie, "so kann man dich ja nicht auf die armen kleinen Japaner loslassen."

"Brauche ich neuerdings einen Wachhund, um Wäsche zu waschen?", wunderte sich die Brünette grummelnd, widersprach aber nicht weiter, sondern ging noch einmal ins Schlafzimmer. "Also, was musst du gewaschen haben?", fragte sie laut, sich nach einer weiteren Tasche umsehend. Sie blinzelte verwirrt, als ihr etwas auffiel, das neben ihrem Nachttisch lag.

"Ah... ich stopf mein Zeug schon selbst irgendwo rein." Luca betrat das winzige Schlafzimmer und schaute Naomi an, die auf etwas starrte. "Was los?"

Die Musikstudentin ließ sich auf die Knie fallen und kroch langsam zum Nachttischchen. Das sah verdächtig nach... Shit! "Kirito hat sein Handy hier vergessen...", murmelte sie. "Muss ihm wohl aus der Tasche gefallen sein oder so."

Luca sah ihre Freundin breit grinsend an. "Er wird schon einen Tag ohne das Ding auskommen." Dann stupste sie die Brünette an. "Sieh es von der positiven Seite."

Naomi hob das Handy auf und steckte es in ihre Tasche. Sie würde es ihm zurückgeben müssen. Schließlich brauchte er es sicher. "Inwiefern?", wollte sie von Luca wissen. "Was hab ich davon, wenn er sein Handy hier vergisst?"

"Na, du wirst ihn wieder sehen", antwortete die Dunkelhaarige mit einem süffisanten Lächeln. "Vielleicht heute Abend? Auf dem Fest?"

"Welches Fest?"

Luca stopfte irgendwelche Unterwäsche in eine kleine Hello-Kitty-Tasche. "Tanabata... mit Sterne gucken und so weiter."

"Wer sagt, dass ich da hingehen werde? Oder dass er da sein wird?", fragte Naomi mürrisch und holte das Handy wieder aus ihrer Tasche, um es auf den Nachttisch zu legen. Es würde ihr sicher nichts bringen, wenn sie es jetzt mit sich herumschleppte und im Endeffekt selbst auch noch verlor.

"Na ja... weil ich Dai zugesagt habe und du ihn ja anrufen könntest...?" Luca schnüffelte an einem Top und drückte es in das kleine Täschchen. "Du könntest Kohta anrufen und nach Kirito fragen."

Die Musikstudentin drehte sich zu ihrer Freundin um, mit halb missbilligendem, halb ungläubigem Blick. "Du meinst, ich soll einfach sein Handy benutzen?"

"Er ist bestimmt sehr gefragt und braucht als berühmter Künstler sein Handy", entgegnete Luca ruhig und überlegte, wie sie einen Rock in der Tasche verstauen könnte. "Du würdest ihm einen Gefallen tun... ich meine, er ist ganz schön ditschig, oder?!"

Naomi zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts dazu. Was solche Dinge anging, wollte sie generell lieber nichts sagen, schließlich war sie selbst nicht besser. Nicht umsonst hatte ihr Luca diverse Spitznamen in dieser Richtung gegeben, wobei 'Ditsch' noch das harmloseste war. "Okay", räumte sie schließlich ein. "Aber erst, wenn wir vom Waschen zurück sind."

Luca schnappte sich eine größere Tasche - vielleicht um etwa 10 cm breiter als die jetzige - und stopfte Rock und Hello-Kitty-Tasche hinein. "Aber was ist, wenn er es ganz ganz ganz gaaaaaaaaaanz dringend braucht?", fragte sie und freute sich über ihren Einfallsreichtum mit den Taschen. "Ich meine, er kann uns ja auch nicht erreichen..."

"Wenn er intelligent ist, kann er ja auch auf seinem Handy anrufen", brummte die brünette Studentin. "Außerdem weiß er doch, wo wir wohnen." Als sie Lucas Blick sah, seufzte sie. "Ja, ist ja schon gut..."

"Wir reden hier von Kirito, oder?", fragte Luca grinsend.

"Willst du damit sagen, dass er nicht intelligent ist?", entgegnete Naomi, als sie sich auf ihren Futon setzte und das Handy wieder an sich nahm. "Vielleicht hat er nur einfach noch nicht bemerkt, dass sein Handy nicht da ist."

"Ich glaube, er ist ein Schussel", sagte Luca und setzte sich zu ihrer Freundin. Sie nahm Naomi das Handy ab und suchte nach Kohtas Nummer.

Die Musikstudentin sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. "Was machst du da?", verlangte sie von Luca zu wissen und versuchte, das Handy zurückzubekommen."

Luca drückte im richtigen Moment auf die Taste und gab der Brünetten das Handy. "Starthilfe!"

Naomi sah ihre Freundin verwirrt an, hielt sich das kleine Mobiltelefon dann jedoch ans Ohr und zuckte fast erschrocken zusammen, als Kohta antwortete. "Ah... Kohta-kun... hier ist Naomi...", meinte sie mit leicht zittriger Stimme. "Ja... von gestern Abend... was? Oh... Kirito hat sein Handy bei uns vergessen... wir fahren heute Abend zum Tanabata in Hiratsuka, können wir uns dann da treffen, damit ich ihm sein Telefon geben kann?" Sie hörte ihm eine Weile zu und ihr Gesicht wurde zusehends länger. "Da?", fragte sie entgeistert. Wieder lauschte sie seinen Worten, dann nickte sie schließlich, ohne sich dafür zu interessieren, dass er das gar nicht sehen konnte. "Na gut... aber... ja... ist ja okay... bis später." Seufzend beendete sie das Gespräch, warf das Handy auf ihr Kopfkissen und ließ sich nach hinten fallen.

Luca schaute ihre Freundin fragend an. "Und? Was hat der kleine Kohta gesagt?"

"Er will, dass wir uns dort am Hoshi-Matsuri-Baum treffen...", murmelte Naomi tonlos und verbarg ihr Gesicht in den Händen.

"Ist doch schön", sagte Luca grinsend und stand auf. "Aber jetzt gehen wir waschen."

"In Ordnung... aber was soll daran schön sein?" Naomi rappelte sich auf und holte ihre Tasche aus der Küche, bevor sie sich zur Tür begab, um ihre Schuhe anzuziehen.

"Na ja... du siehst Kirito wieder", meinte die Dunkelhaarige schmunzelnd, schnappte sich ihre eigene Tasche und verließ die Wohnung.

Die brünette Studentin verdrehte die Augen und folgte ihrer Freundin. "Kann ich den nicht auch woanders wieder sehen? Ich ahne sowieso schon, wie das enden wird...", murmelte sie. "Kohta wird wieder die ganze Zeit über Match-Maker spielen wollen und mit unserer Tollpatschigkeit schlagen wir uns wahrscheinlich halb die Köpfe ein." Sie schüttelte den Kopf. "Dass ich ihn sehen werde, ist ja klar... schließlich muss ich ihm sein Handy zurückgeben. Aber warum muss es ausgerechnet dort sein?"

"Keine Ahnung... passt wahrscheinlich", antwortete Luca.

"Für Kohta sicher..." Naomi verzog das Gesicht. "Das heißt aber noch lange nicht, dass ich das gut finden muss, oder?"

"Wie du meinst... also hab ich freie Bahn bei Kirito?"

"Was?!"

"Also hab ich freie Bahn, oder?", fragte Luca ernst. "Ich finde ihn ganz niedlich."

Naomi blieb stehen und funkelte ihre Freundin an. Am Vorabend hatte es nicht den Anschein gehabt, als hätte Luca etwas für den blonden Sänger übrig. "Niedlich?! Das ist nicht dein Ernst."

"Doch."

Die brünette Studentin blinzelte ein paar Mal, dann ging sie ruckartig und hoch erhobenen Hauptes weiter. "Mach doch, was du willst..."

"Okay..." Luca lächelte nicht und blieb ernst. "Du könntest mir aber ein paar Tipps geben."

Naomi fuhr herum und sah Luca mit hochgezogener Augenbraue an. "Und warum sollte ich das tun?", schnaubte sie. "Finde doch selbst heraus, was du wissen musst!"

"Aber du weißt doch so viel über ihn", sagte die Dunkelhaarige schmollend. "Ich dachte, du bist meine Freundin."

"Und was hat das jetzt damit zu tun?", zischte Naomi. "Woher soll ich wissen, ob das alles stimmt, was ich gelesen habe?" Sie fuchtelte mit der freien Hand über ihrem Kopf herum. "Außerdem dachte ich, du hättest was mit Dai!" Wütend drehte sie sich um und ging weiter.

"Höh... Daisuke?", fragte Luca verwirrt. "Nö, wir sind nur Freunde... glaube ich... ich meine, ich kenne ihn erst seht heute Morgen einigermaßen... aber ich meine, Kirito... der ist heiß!" Sie folgte ihrer Freundin. "Also, hilfst du mir?"

"Ich bin nicht für deine Männergeschichten zuständig!", brummte die Musikstudentin und ging noch etwas schneller. Gott, ich bin so dämlich!, dachte sie wutschnaubend. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie wusste nicht, ob es aus Wut oder einem anderen Grund war. Eigentlich war es ihr egal. Sie beschleunigte ihre Schritte erneut, da sie nicht wollte, dass Luca es sah.

"Wieso bist du denn jetzt so zickig?", fragte Luca genervt. "Du willst doch nichts von ihm, oder?!" Sie lief ihrer Freundin nun fast hinterher.

"Habe ich das gesagt?"

"Na, ich dachte, wenn du es nicht magst, dass Kohta versucht, eurem Glück nachzuhelfen, ist es dir egal." Luca hielt sich die Seite. Sie war es nicht gewohnt, so viel zu laufen und auch noch so schnell.

Naomi blieb ruckartig stehen, mit dem Ergebnis, dass Luca mit ihr zusammenstieß. "Ich habe nicht gesagt, dass es mir egal ist! Aber muss ich deswegen mit seinen Methoden einverstanden sein? Ich meine... er hat uns im Schlafzimmer eingesperrt! Das ist doch keine Art... außerdem... Kirito mag mich wahrscheinlich nicht einmal!" Mittlerweile schrie Naomi fast und nun war es ihr egal, dass ihr eine Träne die Wange hinunterlief und Luca es sehen konnte.

Luca hielt sich die Stirn und schaute ihre Freundin lächelnd an. "Glaubst du wirklich, Kirito ist der Typ Mensch, der sich mit Leuten, die er nicht mag, unterhält und dann auch noch auf ihrem Futon schläft? Ganz zu schweigen davon, dass er fast da geblieben wäre, wenn er den Termin nicht gehabt hätte." Sie strich Naomi die Träne von der Wange.

Die Brünette schluchzte leise auf. "Woher soll ich das wissen? Ich kenne ich doch nicht mal!"

"Und heute ist die beste Gelegenheit, ihn kennen zu lernen, oder glaubst du, so was kommt vom zu Hause herumsitzen und dem Nachdenken Was wäre wenn?" Luca nahm ihre Freundin in den Arm. "Dachtest du, ich meine es ernst... das mit Kirito?"

Die junge Frau klammerte sich förmlich an Luca fest und nickte.

"Baka...", meinte Luca. "Ich weiß, dass du mir 'ne Menge zutraust... aber so was... böses Naomi." Sie wuschelte ihr durch die hellbraunen Haare. "So, jetzt hörst du aber mit dem Geheule auf... sonst hast du ganz zugeschwollene Augen... und das ist nicht sehr erotisch..." Sie machte sich ein wenig von ihrer Freundin los und reichte ihr ein Taschentuch. "Was sollen denn die Jungs von mir denken... dass ich ein Despot bin und dich zum Heulen bringe?"

"Danke...", murmelte Naomi leise und nahm das Taschentuch entgegen, um ihre Tränen wegzuwischen. "Ich weiß nicht... was da gerade in mich gefahren ist... tut mir Leid."

"Ganz einfach: Du bist in Kirito verknallt und ich war grad mehr oder weniger in deinem Revier", sagte Luca munter und schaute die Musikstudentin an.

"Verknallt würde ich nicht gerade sagen... ich weiß nicht, das kann ich erst sagen, wenn ich ihn besser kenne... falls..."

"Kein Falls... schon mal was von Optimismus gehört?"

Naomi putzte sich die Nase und stopfte das Taschentuch achtlos in ihre Hosentasche. Sie musste fast lachen. "Optimismus?", fragte sie mit hochgezogener Augenbraue. "Was ist das? Kann man das essen?"

"Ja... am besten schmeckt es mit einem Schuss Glücklich sein." Luca schnappte sich das Handgelenk ihrer Freundin und zog sie hinter sich her. "Wir sollten uns beeilen, Dai kommt gegen acht."
 

Kohta zuckte schuldbewusst zusammen, als sein Handy klingelte. Er murmelte eine Entschuldigung und lief schnell aus dem Raum, wobei er versuchte, die vorwurfsvollen Blicke der anderen zu ignorieren.

Draußen nahm er das Gespräch entgegen, ohne auf die Nummer im Display zu achten. "Ja, bitte?!" Es war Naomi. Er wunderte sich darüber, woher sie seine Handynummer kannte. Als sie ihm schließlich erklärte, dass sein Bruder sein Telefon bei ihr vergessen hatte, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Klar können wir uns beim Tanabata treffen!", kicherte er. "Am besten an einem Ort, wo man sich nicht so schnell verpasst… wie wäre es mit dem Hoshi-Matsuri-Baum?"

Er lauschte ihrer Antwort, die weniger begeistert klang als er gehofft hatte, aber das war ihm gerade egal. "Genau da", meinte er. "Oder fällt dir etwas anderes ein? Wenn ich jetzt sage, wir treffen uns am Soba-Stand, finden wir uns nie, weißt du wie viele es da gibt? Der Baum ist wirklich die beste Möglichkeit."

Sie unterhielten sich noch einen kurzen Moment, dann verabschiedete er sich von ihr, weil er ja eigentlich noch zu tun hatte.

Mit einem breiten Grinsen stellte er sein Handy dann auf lautlos und steckte es in die Hosentasche. Das war mal wieder typisch für seinen Bruder, sein Handy zu verlieren. Und dann noch bei Naomi… so ein Zufall. Vermutlich war Kirito noch nicht einmal aufgefallen, dass er es nicht mehr hatte. Der Bassist lachte leise vor sich hin, als er den Raum wieder betrat und sich bei den anderen für die Unterbrechung entschuldigte.

Also, heute abend auf dem Tanabata… das war wirklich passend. Zwar wusste er, dass Onii nicht sehr begeistert davon war, dass er ihn irgendwie mit der Studentin zusammen bringen wollte, aber das hielt ihn natürlich nicht davon ab. Dafür machte es ihm einfach zu viel Spaß! Außerdem wusste er, dass sein Bruder etwas für die junge Frau übrig hatte, auch wenn er das nicht zugeben wollte.

Kohta seufzte und versuchte, sich auf das Interview zu konzentrieren, was gar nicht so einfach war. Er würde irgendwie versuchen müssen, Kirito dazu zu überreden, dass er mit zum Tanabata kam. Im Notfall würde er ihn einfach dorthin schleifen, ob es ihm nun gefiel oder nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Kyo_kun-
2006-07-12T19:59:45+00:00 12.07.2006 21:59
Tada! Da bin ich wieder!
Muah dat war supi lieb von du dat du mir bescheid gegeben hast!*in den Arm nehm und drück* ^___~
Hab mir tierisch gefreut!!
Zwei super mega tolle Kapis! Und zum teil sehr lustig! Vorallem dat erste am Anfang!*immernochschmunzeln muss*

Bin schon gespannt wie weiter geht! Mach bitte Gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz schnell weiter! Ich mag die FF so gern und find auch deine Schreibstil sehr schön!(musste ich mal sgaen!)
Noch mal ganz lieb mit TotoBambiblick um eine baldige Fortsetzung bitt'!
Mach bitte ganz ganz schnell, ja!*nochmal ganzlib blinzeln tu*

Biba Camui
Von:  miesmacher
2006-07-12T18:34:19+00:00 12.07.2006 20:34
hihi...empfindet Daisuke wirklich nichts?


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