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Abgründe

NaruHina
von

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Die Entscheidung

Hi Leute~ Ich will nicht lange Reden schwingen, sondern gleich zum Thema kommen.

Danke für die lieben Kommentare die ich bis jetzt schon bekommen habe *O*

Da ich momentan viele FFs am Laufen habe, werde ich immer an dem neuen Kapitel derjenigen FF weitermachen, bei der ich beim vorhergehenden Kapitel am meisten Kommentare hatte. Dann merke ich, welche Story am beliebtesten bzw. weniger beliebt ist.
 

Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel, ich hab mir ziemliche Mühe gegeben XD So ein Deprischreibstil steht mir nicht ^^' (bzw. nicht immer ^^+)
 

Viel Spass~

Eure Hinata
 

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Ich sass alleine in meinem Zimmer.. und wenn ich nicht genau wüsste, dass der Sommer angebrochen ist, würde ich noch immer steif und fest behaupten, dass tiefer Winter herrschte.

Vielleicht ging ich nicht nach den Sonnenstrahlen da draussen, sondern eher nach der Kälte, die tief in mir drinnen vorherrschte.
 

In mir war es kalt. Eisig.

Ich hatte keine grossen Wünsche, Träume, oder Hoffnungen mehr die mich wärmten, denn jeden Tag, den ich durchlebte war zu hart, motivationslos und ohne Energie. Und die Nächte.. Ja, vor den Nächten fürchtete ich mich am meisten. Nicht nur, weil ich alleine in meinem Bett liegen und durch die Dunkelheit an die Decke starren musste, bis der Schlaf seine Krallen nach mir ausstreckte. Auch hatte ich keine Angst, an dem nächsten Morgen nicht mehr aufzuwachen. Das war nicht mein Problem. Aber ich glaube sogar, ich hätte es mir gewünscht.
 

Wovor ich mich wirklich fürchte, das bist du.. Dein Bild, jede Nacht. Du winkst mir zu. Das sehe ich doch!
 

Warum wird dann deine Gestalt jeden Traum kleiner und undeutlicher für mich? Weshalb sehe ich dein Gesicht nicht mehr klar..?
 

Von Husten geschüttelt richtete ich mich auf und zog ein Taschentuch hervor. Ich war seit längerer Zeit krank und ziemlich schwach geworden. Selbst die kleinste Grippe setzte mir unglaublich stark zu. Ich vermochte mich nicht mehr gern zu bewegen, und doch musste es sein. Heute würde ich wieder irgendwohin geschickt werden. Gemeinsam mit Shikamaru-san und …

Wer es heute war wusste ich nicht einmal mehr. Ich hatte Tsunade-sama nicht sehr genau zugehört als sie mir für diese Mission die neuen Teammitglieder vorgestellt hatte. Und wenn schon..

Wofür hatte Kämpfen noch einen Zweck?

Wozu kämpfte ich überhaupt noch weiter?
 

Der einzige Grund den ich dazu hatte.. Das warst du. Weil ich dir beweisen wollte, dass auch ich ein „jemand“ sein kann, der nicht nur nach Familie und Fähigkeiten beurteilt wird. Ich wollte kämpfen um zu überleben, damit ich dich wieder sehen konnte.

Damit ich dein Lachen wieder sehen konnte.
 

Dein Lachen.. für immer verloren..
 

.. Ich hatte noch nicht einmal ein Bild von dir. ..

Niemand hatte eines.. Bis auf Tsunade-sama höchstpersönlich, auf deiner Ninjaregistrierung.

Doch die gibt es vielleicht auch nicht mehr..

Und das Foto.. das ist alt.
 

Der Wecker hatte längst geklingelt und es wurde Zeit, dass ich mich endlich bereit machte. Langsam schritt ich über den eisig kalten Holzboden und duckte mich ab und zu, um die rumliegenden Klamotten aufzuheben. Einige davon konnte ich heute noch anziehen, es würde eh eine Mission sein, wo ich mir sie wieder schmutzig machen würde.. Noch waren sie ja sauber.

Achtlos warf ich den Rest wieder zu Boden und zog mich an, schritt ins Bad und kämmte mir kurz die inzwischen lang gewordenen Haare.
 

Ja, auch das war etwas, was du nie erfahren würdest. Denn nicht nur mein Inneres, sondern auch mein Äusseres hatte sich verändert.

Ich war grösser geworden, meine Haare länger.. Und..

Und ich war eine Frau geworden..
 

Vielleicht war ich noch immer nicht hübsch genug. Vielleicht hätte ich noch immer nicht den Mut aufgebracht, dich einfach so anzusprechen oder gar zu umarmen.. Aber ich war selbstsicherer geworden, wenn auch nur für eine kurze Zeit. In der Zeit, als ich noch wusste, dass du lebst..
 

Nein, du würdest mich niemals sehen. Niemals sehen, wie ich mich verändert hatte. Und das teilweise auch für dich.

Nun frage ich mich, wozu ich mich überhaupt verändert hatte.. Es wäre nicht mehr nötig gewesen. Denn der einzige, dem ich mich so zeigen wollte, wie ich war.. das warst du. Nur du, und niemand sonst!
 

Also wozu das Ganze..?
 

Langsam zerrte ich mich wieder aus meinen Gedanken und zwang mich aus meinem Zimmer.

Heute würde wieder ein ganz normaler, langweiliger Tag anstehen. Eine Mission, in der ich mein Bestes geben musste obwohl ich es nicht wollte. Und es auch nicht tat.

Eine Mission in der ich locker mein Leben lassen könnte. Doch immer im entscheidenden Moment traue ich mich nicht, aus welchen Gründen auch immer, oder ich werde gerettet..

Es ist immer das Selbe. Ohne dich habe ich gar keinen Grund mehr hier zu sein..! Warum versteht mich hier denn niemand..?
 

Ich zog meine Schuhe an und schnürte sie unachtsam zu. Ich zog meine Jacke vom Ständer und war endlich bereit das Haus zu verlassen. Frühstücken wollte ich nicht mehr, ich hatte keinen Hunger.

Ich hatte oft keinen Hunger.

Oft ass ich den ganzen Tag nichts mehr und brach noch während dem Training zusammen. Und die anderen..?

Kiba-kun machte sich immer heftige Sorgen um mich.. War ja klar.. er kannte mich am längsten.

Oft war er derjenige, der mich dann nach Hause trug, oftmals sogar bis auf mein Zimmer, falls gerade niemand da war, der das hätte übernehmen können.

Und Shino?
 

.. Shino gabs nicht mehr.

Er ist ebenfalls vor vier Jahren gestorben, als man ihn auf eine Einzelmission geschickt hatte. Er hätte in Iwagakure als Spion arbeiten sollen, weil seine Käfer sehr erfolgreich in Abhörgelegenheiten waren.. Doch genau seine Käfer schienen ihm zum Verhängnis geworden zu sein. Tsunade-sama behielt stillschweigen über die Todesart und Ursache. Das war bei uns Ninjas üblich und wir fragten auch nicht mehr nach, weil es sinnlos gewesen wäre..
 

Bei seinem Grab war ich oft, doch in der letzten Zeit konnte ich nicht mehr die Kraft aufbringen, ihn zu besuchen. Auch Naruto-kuns Grabmal nicht, doch früher war ich ununterbrochen dort und habe mich ausgeweint.

Welche Verschwendung die vielen Tränen doch gewesen waren.. Sie halfen mir weder bei der Verarbeitung seines Todes – noch brachten sie ihn mir zurück.
 

Nachdenklich verliess ich das Hyuuga Haupthaus und schritt hinaus auf die Strasse. Die Sonne schien. Ich bibberte.

Es war für mich äusserst unangenehm hier draussen, ich wäre lieber in meinem dunklen Zimmer geblieben.

Doch die Sonne brachte endlich zum Vorschein was ich wirklich war..

Mein Gesicht war bleich geworden, leicht eingefallen. Die Augen hatten längst ihren Glanz verloren, nur schwer wahrzunehmende Augenringe zeichneten sich ab. Meine Gestalt war noch dünner geworden und manchmal begannen meine Hände unwillkürlich zu zittern, obwohl ich gar nichts machte. Das Einzige was an mir noch frisch und belebt wirkte, waren wohl meine frisch gewaschenen Haare.

Ich kniff meine Augen zu. Das helle Sonnenlicht war zu viel für mich, meinem Namen machte ich schon lange keine Ehre mehr. Ich mochte die Sonne zwar.. aber irgendetwas in mir versuchte sie aus mir zu verbannen. Ich konnte nicht mehr fröhlich sein. Vielleicht wollte ich das auch nicht mehr.

Weshalb sollte ich mich amüsieren, wenn genau die Person, die dies eigentlich verdient hätte, nicht mehr da ist?

Ich hatte keine Lust darauf. Und mit meinem Gewissen vereinbaren.. unmöglich..

Kurz gesagt, war ich der Typ Mensch geworden, der nur noch schwer Anhang zu seinen Wünschen und Träumen fand. Ein Mensch, der Mühe hatte, irgendwo Hoffnung zu finden.
 

Ein Mensch mit gebrochener Seele.
 

.. der Schatten seiner selbst.

Und das nur weil du weg bist.

Und weil ich zu schwach bin, das zu akzeptieren.

..

Und weil du so rücksichtslos warst, mich einfach zurückzulassen…
 

..
 


 

„Hinata..!“, kaum hatte ich den Jungen meinen Namen rufen hören, drehte ich mich auch zu ihm um. Junge. Was sagte ich da eigentlich? Kiba war schliesslich auch schon ein junger Mann geworden. Er mochte jetzt etwa achtzehn Jahre alt sein?

Noch war ich siebzehn, da ich sehr spät im Jahr Geburtstag hatte, zwischen uns lag also etwa ein halbes Jahr.

„Oh.. Hallo..“, antwortete ich ihm matt. An diesen Ton war er schon gewohnt und wusste, dass er nicht mehr viel dagegen machen konnte. Ausserdem hatte ich ihm oft genug gesagt, dass er sich nicht darum kümmern sollte. Es waren meine Probleme.. und ich wollte auf keinen Fall, dass sie irgendwann auch zu den seinen gehören.
 

„Wie geht es dir..?“, fragte der Inuzuka verunsichert. Er hoffte heimlich, dass ich irgendwann wieder „gut“ oder wenigstens ein „geht“ hören würde. Doch ich blieb stumm, so wie immer.

„Dir?“, entgegnete ich leise. Eigentlich interessierte es mich schon, doch ich konnte das nicht so gut in meine Stimme bringen. Sämtliche Emotionen waren so extrem abgeflacht worden, und ich könnte schwören, dass es jeden Tag schlimmer wird.

Auch Kiba-kun antwortete nicht mehr, er nickte bloss. Das tat er auch schon seit Jahren, denn er wusste, dass bei mir Worte nicht mehr angebracht waren. Es waren eher die Taten die zählten, und nicht formlose Dinge die aus dem Mund des Gegenübers kamen, bei denen man noch nicht mal wusste, ob sie Ernst oder Lüge waren.

Ich spürte seine Hand auf meinem Kopf, das tat er ebenfalls immer wir uns sahen. Es mochte eine freundschaftliche Geste sein, neben dem gelegentlichen Kuss, den er mir auf die Wange hauchte..

Es war mir schon lange egal gewesen. Ich hatte nie etwas dazu gesagt. Und Kiba hoffte, dass ich vielleicht doch seine Gebärden eines Tages erwidern würde, obwohl er wusste, dass es aussichtslos gewesen war. Ich war längst verloren.. Nicht mehr für so eine Welt bereit.

Er wusste das.

Alle wussten das.
 


 

..Kiba-kun also.

Ich wusste, dass Shikamaru-kun dabei sein würde, aber ich wusste nicht, dass Kiba-kun mit von der Partie sein würde. Es beruhigte mich insgeheim, mit jemandem unterwegs zu sein, den ich schon so lange kannte, auch wenn er mir manchmal zu Nahe kam, was ich ihn aber nicht wissen liess, dass es mich störte.

Hauptsache ER war da.

Er wusste was zu tun war, egal was geschah. Seine Sinne waren unglaublich gut ausgeprägt und er war erstaunlich schnell und beweglich. Ausserdem war ja noch Akamaru dabei.. Er war schon gross geworden..

Wenn Naruto-kun ihn sehen könnte, würde er bestimmt lauthals los schreien..

Ja, das hätte ihm ähnlich gesehen..
 

Nach einem kurzen Augenblick mit glasigen Augen, die Kiba-kun scheinbar aufgefallen waren, wechselte ich wieder zu einem alltäglichen, getrübten Blick.

Ich will nicht zu viele Details an dieser Stelle einbauen. Es reichte die Umwelt so zu beschreiben, wie ich sie gerade empfand. Stumpf. Dunkel. Matt.
 

Neben mir standen Kiba welcher Akamaru gerade sanft durchs Fell strich. Die Strasse vor uns war leer, hinter uns befanden sich einige Häuserreihen. Die Hokagefelsen waren grauer als sonst. Ach ja.. Und der Kopf von Tsunade-sama war da ja eingemeisselt worden. Hätte ich beinahe vergessen.

Der Himmel war ebenfalls grau.

Und der Boden feucht.
 

In meinen Blicken spiegelte sich nichts anderes mehr als Interesselosigkeit wieder. Was war schon wichtig daran, welche Farbe der Himmel hatte?

Er war mindestens zweimal am Tag schwarz, einmal blau oder grau, manchmal sogar rot- was kümmerte mich das?

Solche Dinge hatten schon lange keine Bedeutung mehr für mich.. Weshalb sollte es auch?
 

In kurzen Worten, um noch einmal alles zusammenzufassen: Ich hatte mich verändert.

Nicht nur äusserlich sondern auch im Innern.

Ich empfand keine Freude oder Lust mehr.

Ich war abgestumpft geworden und mein Herz fühlte sich mit jedem Tag, an dem du nicht da warst, immer schwerer und schwerer an.

Irgendeinmal würde es zerreissen. Dann würde ich dir folgen. Und ich würde vielleicht wieder glücklich werden.
 


 

„Oh mann.. Warum ausgerechnet heute… das wird lästig..“, sprach Shikamaru-kun, als er ebenfalls endlich am Treffpunkt angekommen war. „Meine Mutter feiert heute ihren Geburtstag.. Die macht mich einen Kopf kürzer, wenn ich wieder zu Hause bin..“, sichtlich angepisst hob er seine Hand und kratzte sich den Kopf. „Naja.. Da kann man nichts machen..“

Kiba giggelte ganz kurz. Er hatte schon Bekanntschaft mit Shikamaru-kuns Mutter machen „dürfen“, und wenn die Gerüchte stimmten, ist er gleich danach zu seiner eigenen Mum gegangen und hat ihr ein paar Blumen mitgebracht.

Ich konnte mir schon vorstellen, was für einen Charakter Shikamaru-kuns Mutter gehabt haben musste.

Akamaru verzog seine Hundeschnauze ebenfalls.

Ich rührte mich nicht.
 

Als die beiden Jungs meine gedrückte Stimmung bemerkten, verstummten sie ebenfalls.

„Es ist besser wenn wir aufbrechen..“, meinte einer der beiden. Der andere nickte.

Ich nickte nicht.
 

So sahen wir uns, wenige Minuten später, mit Rucksack und Kampfausrüstung, aus dem Tor Konohas gehen. Shikamaru lief ganz vorne, was niemand erwartet hätte. Kiba erst in der Mitte, später aber, als er merkte, dass zwischen mir und ihm ein immer grösser werdender Abstand entstand, wechselte er seine Position und ging von da an hinter mir, damit er auf mich aufpassen konnte.

Akamaru tänzelte noch herum, ehe er dann auf Kibas Befehl in den nächsten Busch stürzte und spurlos im Dickicht verschwand.

Er blieb jedoch immer bei uns, und schützte uns vor irgendwelchen Hinterhalten.
 

So gingen wir lange der „Hauptstrasse“ entlang, waren eigentlich perfekte Ziele. Doch innerhalb der Landesgrenzen war es ungemein sicher, ausserdem hätten Akamaru und Kiba schon längst irgendetwas wahrgenommen. Die Strasse verlor sich jedoch mehr und mehr, vergrünte, Gras und Bäume überschatteten das Gestein des Bodens. Bald befanden wir uns mitten im Wald, ohne Strasse, ohne Orientierungspunkte. Von hier an wusste jeder Ninja, der die Grundschule besucht hatte, dass man sich nahe der Grenze des Feuerlandes befand. Die Strasse wurde bis hier hin nie fertig gestellt. Weshalb auch. Sie diente bloss nur noch zum Orientierungspunkt für uns. Nun wussten wir, dass wir in fremdes, feindliches Land eindrangen. Unsere Erfahrung sagte uns aber, dass wir nichts zu befürchten hatten. Wir waren stark und schnell.
 

Angst hatte ich ohnehin nicht mehr.

Angst vor was? Vor feindlichen Angriffen?.. Vor dem Tod?

Hah.

Weshalb sollte ich noch Angst vor dem Tod haben, wo ich ihn doch jeden Tag in meinem Herzen trug und wartete, bis er mich endlich zu sich holte..

..und zu ihm brachte..
 

Mein Blick wurde wieder trübe, kurz strauchelte ich und kippte beinahe nach vorne, wenn ich mich nicht noch rechtzeitig an Kibas Jacke hätte festhalten können. Dieser Blieb kurz stehen und drehte sich ab, um mich an den Armen fassen zu können.

„Alles in Ordnung..?“, fragte er leicht besorgt. Ich nickte nicht. Mein Gesicht blieb bleich.

„Ich war in .. Gedanken.“, meinte ich kurz. Ich bedankte mich nicht einmal mehr, ich vergass es.

Früher wäre mir das nie passiert. Aber seit er weg ist, ist ohnehin so viel anders geworden. Ich dachte an ihn, jeden Tag. Es war klar, dass Kiba nur wissend nickte. In Gedanken.

Seit Naruto-kun tot war, war es doch immer das einzige, womit ich mich „entschuldigen“ konnte. Ich war immer nur in Gedanken. In Gedanken bei ihm.

Und auf dem Grund seines Herzens litt er mit mir mit, versuchte mich zu unterstützen. Doch egal was der Inuzuka anzustellen versuchte, er schaffte es nicht, meine zerrissene Seele zu verbinden. Ich würde wohl für immer so bleiben, bis zu meinem Tod.
 

In Gedanken.

Nie vergessen.
 

Nein, ich war nicht der Typ, der so etwas je vergessen würde. Lange hatte ich versucht, es zu verdrängen. Sehr lange sogar. Ich habe mir eingeredet, so etwas wie Naruto-kun hätte niemals existiert und er wäre nur.. so etwas wie ein Wunschtraum gewesen.

So etwas Kindisches. Als ich mich wieder besann und mir zugestand, dass Naruto-kun kein Traum gewesen war, sondern genau so Real wie ich… Ging es mir im Grunde noch schlechter, denn ich fühlte mich, als hätte ich ihn ein zweites Mal verloren. Ich fühlte mich, wie eine Verräterin, welche den verstorbenen Jungen unter den Teppich kehren wollte, so wie es alle Dorfbewohner in den letzten 18 Jahren immer getan hatten.
 

Was musste ich für ein Idiot gewesen sein..!

Was für ein Idiot bin ich heute noch..!
 

Wie konnte ich nur glauben, dass ich einem Leben ohne ihn standhalten könnte? Wie konnte ich mich nur so belügen, in dem ich behauptete, für diesen Jungen nur Bewunderung empfunden zu haben..?

Ich verfluchte mich innerlich.

Seit ich diese Gedanken geschlossen hatte, verfluchte ich mich.
 

Kurzum ging es mir zu dieser Zeit schlecht, mehr tot als lebendig. Ich fühlte kein warmes Herz mehr in meiner Brust schlagen, fühlte mich, als wäre es längstens stehen geblieben. Es war wie, als würde ich in einem Eismeer schlafen, ohne an der Kälte sterben zu können. Einfach dahinvegetieren, in meinem eigenen Kopf, in der Einsamkeit, in die ich mich selber gebracht hatte.

Und in dieser Mission, wollte ich eigentlich dem allem ein Ende machen.

Ich hatte mich von niemandem verabschiedet, nicht einmal von Hanabi oder meiner restlichen Familie, welche mich eh nur noch für geistesgestört und unnütz hält. Die einzigen, die es interessiert hätte, wären Neji, Ino.. Sakura und vielleicht noch Tenten gewesen. Aber es hätte ihnen nur noch mehr Schmerzen bereitet, wenn ich etwas angedeutet hätte… Und ich wäre abgehalten worden, das ganz bestimmt.
 

Kaum hatten wir die Grenze des Feuerlandes überschritten, war unser Reisetag auch schon beinahe beendet. Wir gingen noch knapp eine Stunde, bewegten uns lautlos durchs Unterholz, als uns Shikamaru zum anhalten bewegte.

Er wollte sich jetzt bereits ein Nachtlager suchen, da das Wetter sehr wahrscheinlich umschlagen würde – Das war ihm kurz vor Abreise gesagt worden. Kiba und ich wir hatten keinen Grund für Widerworte und kamen nach kurzem Suchen bei einer kleineren Höhle an, die Akamaru für uns gefunden hatte. Der Wind brauste leicht auf, und trug einzelne Regentropfen mit sich. Der Sturm jedoch liess uns warten.
 

„Morgen werden wir am Besten diese Route einschlagen..“, Shikamaru strich mit dem Zeigefinger über eine Karte und deutete anschliessend auf einen rot markierten Weg.. Er hatte die Karte wohl von Tsunade-sama bekommen, denn auf dem Plan waren einige Schleichwege eingezeichnet, mögliche Aufenthaltsorte feindlich gesinnter Ninjas. In dieser Karte befand sich das gesammelte Wissen der Konoha Shinobis- die meisten Informationen kamen von unseren ANBU Truppen.

Kiba jedoch schüttelte sofort den Kopf. Er war eigenartig nervös, da auch wir eine Spionagearbeit zu erledigen hatten. Letztes Mal hatte es Shinos Leben eingefordert. Und obwohl Kiba ihn nie gut leiden konnte, waren sie doch richtig gute Freunde geworden. Umso schwerer war es für ihn, Abschied zu nehmen.

Und ich..?

Ich konnte kaum mehr trauern. Durch Shinos Tod wurde mir schnell wieder bewusst, wie oft man doch geliebte Menschen verlor. Sein Tod machte mich fertig.. Nicht nur weil ich ihn nie wieder sehen würde, sondern auch, weil er mich wieder an Naruto-kun erinnerte.

„Lass uns die andere Route einschlagen..“, meinte Kiba schnell, als er seine Hand von Akamarus Fell hob und nun ebenfalls auf die Karte legte. „Akamaru hat hier Gefahr gewittert.. Die Chakren sind zwar durchschnittlich, aber wir sollten uns aus unnötigen Kämpfen raushalten…“

Die Vorsicht ging vor. Auf keinen Fall durfte wieder etwas passieren..! Er strich mit seinem Finger Richtung Norden, dann nach Osten und Westen. „Truppen sind hier zu erwarten.. Ausweichungsmöglichkeiten..?“

„Im Westen gibt es eine alte Holzbrücke über die Fuun-Schlucht. Beziehungsweise: Es gab sie einmal. Aber nach den letzten Berichten zufolge, soll sie eingestürzt sein..“

„.. Na toll..“, meckerte Kiba. „Dann laufen wir denen in die Arme, falls wer da ist.. Ein Kampf wird unvermeidbar sein.“

Shikamaru nickte. „Das wird wieder anstrengend.. Bin ich froh wenn ich wieder zu Hause vor der Glotze hängen kann..“, murmelte er gelangweilt, währenddessen er sich einen besseren Plan zurechtbog.
 

Ich hatte der ganzen Unterhaltung nicht wirklich zugehört, sass am Höhleneingang und betrachtete die Blätter, wie sie vom Wind mitgetragen wurden. Ich besah mich der Bäume und ihrer Äste, welche im Wind wogen. Kibas und Shikamarus Stimme nahm ich kaum wahr.

Meine Gedanken wurden wieder mitgetragen, mit dem Wind, weit fort. Fort, wo mich niemand erreichen konnte. Der Wind war mein einziger Trost den ich in den letzten Jahren gefunden hatte. Sorgsam strich ich meine Haare aus dem Gesicht.

Lauschte. Lauschte dem Wind.
 

Ich war mir sicher, dass es das letzte Mal sein würde, ihn zu spüren. Ich würde das letzte Mal, auch wenn es mir schwer fiel, versuchen zu geniessen. Der sanfte Regen hatte bereits nachgelassen, vom Sturm war nicht viel zu spüren. Die Prognosen waren also falsch gewesen.

Lange sass ich so da und rührte mich überhaupt nicht mehr. Man konnte bereits die Hand nicht mehr vor Augen sehen, die Jungs hatten die Karte längst weggepackt und die Decken ausgepackt.

Shikamaru wollte gerade aufstehen und mir die Hand auf die Schulter legen um mich zum Schlafen zu bewegen. Kiba hielt ihn jedoch ebenfalls an der Schulter zurück und schüttelte den Kopf. Er selber hatte es oft versucht, mich irgendwie zum Schlafen zu bewegen, doch ich schlief nur dann, wenn ich wieder nach Hause kam.. Und dann tagelang durch. Ich konnte es nicht ertragen, Schlaf zu suchen, wenn ich unterwegs war. Oft übernahm ich deshalb die Nachtwache, damit wenigstens meine Freunde ausgeschlafen waren.
 

.. Ausserdem hatte ich heute Abend ohnehin etwas anderes zu tun…
 

So wartete ich ab und das ziemlich lange, denn Akamaru blieb ebenfalls wach. Das seltsame Wetter draussen stimmte ihn unruhig. Ich dachte mir eigentlich, zu warten, bis auch er eingeschlafen war. Als er aber nach etwa zwei Stunden noch immer aufmerksam in der Luft schnupperte, kam mir der Gedanke, dass das doch egal sei, wenn er mich sehen würde.

Ich stand auf, worauf der Hund sofort seinen Kopf anhob und mich ansah. „Ich bin gleich wieder da..“, log ich und trat aus der Höhle, in der Hoffnung, dass er mir nicht folgen würde- was er glücklicherweise nicht tat. Ich konnte also ungehindert unser Lager verlassen. Und ich würde nicht mehr wiederkommen, denn soviel hatte ich beim Gespräch zwischen Kiba und Shikamaru mitbekommen.

Hier in der Nähe gab es eine Schlucht. Das reichte für mich schon, denn es war wohl die einfachste und schnellste Methode die ich kannte..

Kiba und Shikamaru würden sich dann auch nicht verantwortlich fühlen, jedenfalls nicht so, wie als wenn ich im Kampf…absichtlich..
 

Dieses Mal würde ich meinen eigenen Kampf kämpfen.. Mein letzter.

Und niemand würde mich aufhalten können, mein Entschluss war gefasst.

Mein Leben sollte hier ein Ende haben, jetzt, wo ich ohnehin keinen Sinn mehr darin fand. Doch jetzt hatte ich den Mut, es endlich hinter mich zu bringen.

Ich würde den Schritt ins Leere wagen..
 

Und mit diesen Gedanken ging ich fort vom Lager, Richtung Westen, folgte dem Wind, welcher schien mich mittragen zu wollen..

Ich ging den Blättern nach, die mir den Weg wiesen. Den Weg in die Dunkelheit, und doch auch..
 

.. in die Erlösung meiner Schmerzen..
 


 


 

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Ich hoffe das Kapitel hat euch bis hierhin gefallen. Hoffe auf viele Kommentare (hab in diesem Schreibstil nämlich noch nicht viel Erfahrung..!)

Sankyuu~

eure Hina~<33



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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Von:  Rukia-sama
2009-04-01T16:19:37+00:00 01.04.2009 18:19
Ich finde, dass es einem Menschen nicht schlechter gehen könnte...
Echt tragisch.
Naja, aber ich hoffe trotzdem, dass sich Hina da nicht runterschmeißt
Von:  Rukia-sama
2009-04-01T16:19:11+00:00 01.04.2009 18:19
Ich finde, dass es einem Menschen nicht schlechter gehen könnte...
Echt tragisch.
Naja, aber ich hoffe trotzdem, dass sich Hina da nicht runterschmeißt
Von:  Taifun-Vash
2009-03-16T02:22:30+00:00 16.03.2009 03:22
ich hab grade erst gesehen wie alt diese ff ist und du wirst sie sehr wahrscheinlich wohl nimmer fortsetzen aber falls doch musst du mir eine ens schicken ich habe die ersten 2 sätze des prologs gelesen und war hin und weg von deinem schreibstyl einfach nur genial mehr kann ich dazu net sagen die story ist auch einfach nur einsame spitze werde mich die tage mal in deinen aktuelleren werken umsehen

MfG

Taifun-Vash

PS: ich meine das ernst wenn du die fortsetzt musst du mir ne ens schicken^^ das juwel unter den ff´s
Von:  Jaki
2009-02-15T17:10:36+00:00 15.02.2009 18:10
>_< neeeeeeeeeeein!! las sie ned sterbeeeeeen
*heeeeeeeul*das soo traurig v___v
naruto!!!!!!!! komm zurück bittttttteeeee!!!
du dafst nich tot seeein1!!
tolles kapi :D
suppa schreibstill!!!!

hoffe es geht schnell weiter ^.^
Von:  Panko
2007-07-04T18:52:16+00:00 04.07.2007 20:52
Keine Erfahrung? Na du bist lustig!
*schluchz*
*heul*
Das ist ja so...*schnüff*
Aber das Ende ist auch fies...
Warum muss sie überhaupt so leiden? Jetzt will sie sich umbringen...
Armes Mädchen... Andererseits...viel hat sie ja nicht mehr zu verlieren, oder?
Ja, ich weiß, ich bin fies... HINATA!!! Tu es nicht!!!! *mit den Fäusten uf den Boden trommel*
NEEEIIIN!!! Haltet sie auf!!!
Von:  Shimizu-chan
2007-06-23T08:18:32+00:00 23.06.2007 10:18
*snif*
*heul*
das is ja sowas von deprie!!!!!
Ich find die FF suuuuuuuuuuuuuuper
Du kanst die Gefuhle von Hinata echt gut beschreiben
ich hoffe du schreibst weiter *hin knie und flehend anschau*

bay
Shimizu-chan
(schreib mir ne ENS wenn´s weiter geht;)
Von:  apple_
2007-05-28T17:02:19+00:00 28.05.2007 19:02
wow... das is echt traurig...
da kann man sich voll hinein versetzen in die lage von hinata... du hast des voll gut geschrieben...
schreib bitte weiter... und wenns weita geht schickst du mir dann ne ens?..

glg _-JennY-_
Von:  cblf
2007-04-25T21:26:39+00:00 25.04.2007 23:26
Einsame spitze. Gefällt mir! Mach bitte weiter XD
Von:  -Ki-chan-
2007-04-16T13:37:43+00:00 16.04.2007 15:37
das is sooo traurig T.T
mach schnell weiter!
ich möcht soo gern wissen wie's weiter geht
Von: abgemeldet
2007-04-03T17:54:36+00:00 03.04.2007 19:54
Arme Hina-chan bitte schreib schnell weiter mach das naruto lebt und hina-chan wieder glücklich wir *heul* bitte *schulchz*
bitte
du hast auf jeden fall des traurig schreiben draufT-T
bitte mach schnell weiter

mata ne von Biggi-chan *mega traurgigen knuff and mega traurigen kiss*
hdgggggggggggggggggggggggggggggdl


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