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Verlorene Liebe

von

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Endlich zurück

Nach wenigen Minuten kam ich vor Matts Wohnungstür an. Ich klopfte an. Langsam öffnete sich die Tür. Matt sagte nichts, als er mich sah. Seine Augen weiteten sich. „Hallo…“, machte ich den Anfang und grinste ihn an. „Schon das Sprechen verlernt?“, scherzte ich, als wäre nichts. Die Kleidung die ich gerade trug, war verschmutzt und zerrissen. Es hatte nämlich geregnet als ich hierher gerannt war.

Matt trat einen Schritt beiseite und ich ging einen Schritt hinein. Dann brach ich auch schon zusammen. Immer wieder hörte ich, Matt meinen Namen rufen bevor sich meine Augen allmählich ganz schlossen.
 

Als ich endlich aufwachte, sah ich mich um. Ich war nicht in Joshs Schlafzimmer, auch nicht in Matts Schlafzimmer. Ich war in meinem Schlafzimmer – bei Matt! Er hatte mich also wirklich bei sich aufgenommen.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Matt sah herein. „Morgen.“, grüßte er mich und lächelte mich an. „Morgen…?“, fragte ich und gähnte. „Ja, morgen. Es ist außerdem auch schon Wochenende. Du hast die ganze Zeit durchgeschlafen. Na ja, wundert mich ja auch nicht. Du hattest sehr hohes Fieber und eine Lungenentzündung. Du warst deswegen auch gleich für ein paar Nächte im Krankenhaus nachdem du bei mir umgekippt bist.“, erklärte mir Matt und kam zu mir ins Zimmer. Sein Lächeln… Sein wunderschönes Lächeln hatte ich so sehr vermisst und nun sah ich es endlich wieder…

„Oh… Verstehe…“, sagte ich und senkte meinen Kopf. Ich konnte Matt nicht ins Gesicht sehen. Matt kam zu mir und setzte sich an den Rand meines Bettes. Dann nahm er meine Hand und streichelte sie. „Keine Angst… Ich bin bei dir… Ich werde dich vor Josh beschützen…“, sagte Matt. Ich sah zu Matt. Er wollte mich beschützen? Gerade mich? Obwohl ich ihn beschissen hatte mit Josh und ihn angelogen hatte? Er wollte mich trotz allem vor Josh beschützen?

„M… Matt…“, schluchzte ich. Mir stiegen immer mehr Tränen in die Augen. Diese suchten sich dann den Weg an meinem Gesicht nach unten. Matt nahm mich in die Arme und drückte mich an ihn. Matt schwieg. Er schwieg die ganze Zeit während ich heulte. Bei Josh war das nie so, er versuchte immer mich aufzuheitern oder sonst etwas.

Nach dem keine Träne mehr von mir floss, ließ mich Matt los. „Na? Geht’s dir wieder besser?“, fragte er mich und sah mir in die Augen. Ich nickte und hätte mich fast in seinen dunkelblauen Augen verloren. „Willst du noch ein wenig schlafen oder willst du etwas essen?“, fragte mich Josh und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Reden. Ich will mit dir reden…“, nuschelte ich und wendete mich von ihm ab. „Und worüber?“, fragte er mich und drehte mich zu sich um. „Wegen…“, sagte ich und fing schon wieder an zu weinen. „Tut mir Leid… Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen.“, erklärte mir Josh und wischte mir die Tränen weg.

„Ich möchte mit dir über… über das reden, was damals passiert ist…“, sagte ich und lehnte mich an ihn. „Das mit Josh?“, fragte er nach. Ich nickte.

„Ich weiß, es ist alles meine Schuld…“

„Nein, ist es nicht. Du warst ja besoffen, also…“

„Nein, Matt, es ist alles meine Schuld. Du kennst die ganze Geschichte noch nicht einmal!“

„Dann erzähl sie mir doch, ich hör dir gerne zu.“

„An diesem einen Abend war ich halt mal wieder mit Paolo, Olli und noch ein paar Freunden von ihnen unterwegs. Wir gingen von einer zur anderen Bar und tranken dort immer etwas Alkohol. Später am Abend, sah ich dann Josh in einer Bar in der wir uns gerade befanden. Erst an diesen Abend wusste ich wieder, dass ich früher mit meinem Bruder bei ihm und seiner Familie gewohnt hatte. Als die anderen weiterziehen wollten, sagte ich ihnen, dass ich dort bleiben wollte und sie ruhig schon einmal vorgehen könnten. Ich würde sie schon finden. Dann ging ich zu Josh und sprach ihn an. Ich war ja schon ein wenig besoffen. Er zahlte mir immer öfter einen Drink, bis ich dann endlich ganz voll war. Zwar wusste ich noch, wer er war, doch konnte mich nicht mehr richtig benehmen. Also schnappte er sich mich und brachte mich zu sich nach Hause. Dort zog er mich aus. Ich hätte mich wehren können, doch ich tat es nicht. Keine Ahnung warum ich es nicht tat. Als wir dann Sex hatten, gefiel es mir so gut, dass ich für immer bei ihm sein wollte…“

„Dir… hatte es gefallen?“

„Ja… Es tut mir leid, dass ich dich beschissen habe… Aber ich liebe dich!“

„Schon möglich das du mich liebst, aber kann ich mir sicher sein, dass du es dieses mal ernst meinst?“

„Ich… Ich weiß nicht…“

„Sag mal, Mickal, wenn liebst du mehr? Mich… oder… Josh?“

„Darauf kann ich nicht antworten. Da ich euch beide sehr liebe und euch beide nicht verlieren möchte… Du willst mich ja auch nicht verlieren, dass hattest du mir schon oft gesagt, aber Josh möchte mich auch nicht wirklich verlieren…“, erklärte ich Matt. Nach diesen Worten nahm Josh meinen Kopf von seiner Schulter und sah mich mit ernstem Blick an. „Ich möchte dich erst dann sehen und erst dann etwas von dir hören, wenn du dich für mich oder für Josh entschieden hast.“, sagte Matt, stand auf und verließ mein Zimmer. Doch bevor Matt ganz aus meinem Zimmer ging, sagte ich noch schnell: „Was ist wenn ich mich nicht entscheiden kann und nicht will?“ „Das musst du, so leid es mir tut, du musst dich für einen von uns Entscheiden.“, erklärte mir Matt und ging nun ganz aus meinem Zimmer.

Obwohl sich Matt schon eine ganze Weile nicht mehr in meinem Zimmer befand, sah ich noch immer auf die Tür, durch die er gegangen war. Er wollte also, dass ich mich entscheide? Zwischen ihm, meinem geliebten Matt, mit dem ich 2 Jahre zusammen war, und Josh, mit dem ich ein paar Tage lang was hatte? Manche meinen sicher, dass es einem leicht fallen würde. Doch so ist es nicht, nein, ich liebe beide, sehr sogar, da kann man sich eben nicht gleich entscheiden zwischen dem einen oder dem anderen!

Ich legte mich zurück ins Bett und betrachtete die Decke – ja die langweilig Decke, aber mir fiel nichts Besseres ein! Ich wusste eben nicht, was ich tun sollte. Mir stiegen bei dem Gedanken, mich zwischen einem der beiden zu entscheiden, die Tränen in die Augen. Ich versuchte sie mir mit dem Handrücken wegzuwischen, doch es wollte nicht so richtig funktionieren. Also suchten sie sich nach kurzer Zeit den Weg über mein Gesicht.

Wie sollte ich mich nur zwischen Matt und Josh entscheiden? Zwischen meinen beiden Geliebten? Matthew oder Joseph? Ich wusste es nicht, ich vergrub mein Gesicht einfach in meinen Händen und ließ meinen Tränen den freien Lauf. So hätte es Josh zumindest gewollt.

Plötzlich öffnete sich wieder die Tür. Ich sah ruckartig hoch und sah in Matts Gesicht. „Matt…“, nuschelte ich und vergrub mein Gesicht wieder in meinen Händen. „Du… Du musst noch deine Tabletten nehmen. Als du Ohnmächtig warst, hat mir der Arzt Medizin für dich verschrieben, falls du aufwachen solltest.“, erklärte mir Matt. Ich hörte, wie sich seine Schritte mir näherten. „Hier.“, sagte Matt. Ich sah auf und sah, dass er mir seine offene Hand entgegenstreckte. Darin befand sich eine Tablette. Ich nahm sie und legte sie mir auf die Zunge. Dann reichte mir Matt ein Glas Wasser. Damit konnte ich diese Tablette runterschlucken.

Als ich sie hinuntergeschluckt hatte, drehte sich Matt um und wollte gehen. Doch ich hielt ihn fest. „Nein, Matt, bitte, bleib hier…“, sagte ich mit schwacher Stimme. Er drehte sich zu mir um und fragte mich: „Warum sollte ich hier bleiben?“ „Vielleicht… weil ich dich bitte?“, gab ich zur Antwort.

Ich ließ Matt los und vertraute ihm, ich vertraute ihm, dass er nicht weggehen würde. Was er auch nicht tat. Er kam zu mir und setzte sich wieder auf mein Bett. Wie noch vor geraumer Zeit erst. „Was willst du von mir noch? Ich kann dir doch nichts bieten! Da kann dir Josh sicher mehr bieten!“, keifte Matt. Ich nahm seine Hand und drückte sie fest.

„Nein. Du bist mir doch viel lieber… sehr viel lieber als er!“

„Sagst du das jetzt nicht einfach so daher? Oder meinst du es auch wirklich ernst? Weil… ich habe keine Lust auf Scherze im Moment! Ich will nur noch die Wahrheit hören. Keine Lügen, keine Scherze. Nichts! Nur die Wahrheit!“, erklärte mir Matt wütend und sah mich an. Ich nahm seine Hand und legte sie auf die Brust, wo mein Herz pochte. „Spürst du es? Spürst du mein Herz?“, fragte ich. Matt wendete seinen Blick von mir ab. Also nahm ich seine Hand von meiner Brust und ließ sie los.

„Geh…“, flüsterte ich nach einer Weile des Schweigens. „Wie?“, fragte Matt nach und sah mir ins Gesicht. „Geh… Geh dorthin, wo du glaubst, die Wahrheit zu finden, auch wenn du es mir nicht glauben kannst…“, sagte ich und legte mich ins Bett. Mir wurde kalt. Ich wollte jetzt außerdem nur noch schlafen.

Also stand Matt auf und ging zur Tür. Doch bevor er ganz aus meinem Zimmer ging, warf er – wie Mütter es normalerweise es taten – einen Blick auf mich zu. Kurz daraufhin schlief ich auch wieder ein.
 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, spürte ich etwas neben mir. Ich war mir nicht sicher wer oder was es war. Also drehte ich mich um und sah Matts Gesicht. Mir stiegen Tränen in die Augen als ich ihn sah. Er lag bei mir! Nein, er lag NEBEN mir! Wie sehr mich das doch freute!

„Matt?“, flüsterte ich ihm zu. Matt fing an sich zu bewegen. Irgendwie machten mir seine Bewegungen Angst, da sich seine Hand zu meinem Schritt bewegte. „M… Matt!“, flüsterte ich. Ich nahm seine Hand und legte sie auf meinem Bauch. „Hm?“, machte Matt und schlug endlich seine Augen auf.

„Morgen Mickal…“, sagte Matt und gähnte. Er setzte sich aufrecht in mein Bett. „Morgen Matt. Sag mal, was suchst du eigentlich in meinem Bett?“, fragte ich ihn und sah ihn etwas verwirrt an und setzte mich auch auf um Matt in die Augen zusehen. „Wie? Ach so! Ich dachte, du würdest dich einsam fühlen wenn du aufwachen würdest. Deswegen kam ich später zu dir ins Bett.“, erklärte mir Matt.

„Ist das alles?“

„Nein…“

„Was ist dann noch?“

„Ich… Ich wollte bei dir sein… Ich habe dich eben vermisst. Du bist für mich einfach der wichtigste Mensch der Welt!“

„War das gerade eine Liebeserklärung?“

„Ja…“

„Ich liebe dich auch, Matt…“, flüsterte ich und wir küssten uns innig. Matt legte seine Arme um mich. Es fühlte sich wirklich gut an.

Nach einer Weile lösten wir uns von einander. „Ich habe dich vermisst…“, sagte Matt und ich sah, dass sich Tränen in seinen Augen sammelten. „Ich dich auch…“, flüsterte ich und drückte ihn an mich. „Liebst du mich sicher?“, wollte Matt nochmals wissen. „Ja… Ich liebe dich über alles andere auf dieser Welt! Du bist für mich die wichtigste Person in meinem ganzen Leben…“, erklärte ich Matt und drückte ihn noch näher an mich.

Nach einer Weile kuschelten wir wieder in meinem Doppelbett miteinander. Endlich war ich wieder bei Matt. Nun spürte ich ihn endlich wieder. Ich hatte ganz vergessen, wie es sich mit Matt anfühlte. Jetzt hatte ich wieder einen Teil der Erinnerung zurück, der Reste würde schon noch kommen. Aber nicht zu früh. Jetzt noch nicht, nein, erst später… Viel später… Dennoch fühlte es sich gut an, bei ihm zu sein. Neben ihm zu kuscheln, nein, mit ihm zu kuscheln!

Wir lagen in der Löffelchenstellung da. Ich lag mit dem Rücken zu ihm. Langsam fuhr mir Matt mit der Hand unter das Hemd – es war ein Nachthemd mit dem ich schlief. „Matt…?“, fragte ich und drehte meinen Kopf leicht zu ihm nach hinten um. „Hm?“, machte er nur. „Lass bitte deine Hand heraußen, ja?“, sagte ich zu ihm und zog seine Hand langsam heraus.

„Hast du vor etwas Angst?“

„Ja…“

„Vor was denn, Mickal?“

„Ich habe Angst… dich wieder zu verlieren…“, flüsterte ich und es sammelten sich – wie so oft – Tränen in meinen Augen. Ich hatte eben Angst um ihn. Ich wollte ihn nicht verlieren, so wie vor… Wie lange lag ich eigentlich im Koma?

„Sag mal, Matt, wie lange bin ich eigentlich im Koma gelegen? Kannst du mir das sagen? Außerdem würde ich gerne wissen, welchen Tag wir heute haben…“, fragte ich meinen Geliebten. „Du lagst zwei Wochen lang im Koma und heute ist Samstag, gestern hatten wir außerdem frei, nicht das du dich wunderst, warum ich gestern zu Hause war.“, erklärte er mir ruhig und drückte seinen Körper näher an den meinigen. Ich fühlte mich zum ersten Mal seit langem wieder geborgen. Ich hatte schon fast vergessen, was Geborgenheit war. Doch nun wusste ich es wieder… Dank Matt…

Plötzlich hörte ich einen Magen knurren – es war nicht meiner! Ich setzte mich auf und sah Matt leicht verwirrt an. „War das gerade dein Magen?“, fragte ich ihn. Er setzte sich auch auf. Er wurde leicht rot im Gesicht und nickte nur leicht beschämt. „Ja…“, nuschelte er und sprang aus meinem Bett – er hat es wortwörtlich gemacht! „Ich geh in die Küche und koch mal was.“, sagte er und rannte aus meinem Zimmer. „Ja…“, sagte ich und sah ihm nach.

Nach geraumer Zeit fing auch mein Magen an zu knurren. Also stand ich auf und ging auch in die Küche. Von dort aus drang schon ein guter Geruch hervor. Man roch schon das leckere Essen von Matt. Ich freute mich schon auf sein Essen – na ja, wer würde das nicht tun? Matt konnte ja viel besser kochen als ich und erst recht sehr viel besser als Josh!

Als ich nur wenige Schritte weit von der Küche weit entfernt war, hörte ich Matt. Ich sah durch einen Spalt. Die Tür war nämlich nur zugelehnt. Dort sah ich dann Matt kochen und gleichzeitig telefonieren. „Ja, er ist hier… Nein, ich werde nicht… Wie? …Nein, das werden Sie nicht…!“, konnte ich hören. Ich wusste nicht mit wem er sprach. Plötzlich drückte Matt wütend ab. „Verdammte scheiße!“, hörte ich ihn fluchen. In seiner Stimme lag etwas Trauer.

Langsam ging ich zu Matt hinein. „Wer war das gerade?“, fragte ich. Ich hörte mich wie ein Kleinkind an, dass die Mutter fragte, was sie hätte nach einem Streit. „Josh…“, zischte Matt. „Er wollte wissen, ob du hier bist. Er meinte, ich solle dich zu ihm bringen. Doch ich sagte nein. Da meinte er, er würde dich abholen oder im schlimmsten Fall uns beide sogar töten.“, sagte Matt und es rannen ihm Tränen an seinem Gesicht hinunter. Ich ging zum Herd vor dem Matt stand und schaltete diesen aus. Dann drehte ich Matt zu mir um, wischte ihm seine Tränen aus dem Gesicht und nahm ihn in den Arm. „Das wird nicht passieren… Ich werde uns schon beschützen… Er wird dich nie töten…“, flüsterte ich Matt zu.

Nachdem sich Matt beruhigt hatte, fing er wieder an zu kochen. Ich saß am Tisch und grübelte über etwas. Ich würde nie zu lassen, dass Josh Matt tötet, eher würde ich mich für ihn opfern!

„Mickal! Wie oft soll ich dich noch rufen?“, rief Matt schon ein wenig genervt. „Wie?“, fragte ich. Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass mich Matt schon die ganze Zeit rief.

Ich stand auf und ging zu Matt. „Was gibt’s?“, fragte ich und nahm ihm das Geschirr ab. „Ich wollte dich gerade bitte, den Tisch zu decken… Anscheinend brauch ich dich ja nicht mehr zu bitten.“, sagte er und lächelte mich sanft an. Ich nickte nur und deckte den Tisch.

Als wir nach einer Weile fertig gegessen hatten, blieben wir noch am Tisch sitzen und schwiegen uns an. Ich hätte Matt gern so etwas gesagt wie „Komm schon! Kopf hoch! Es wird alles gut!“ oder „Er wird dich nie im Leben töten… Ich werde mich für dich opfern!“. Doch ich konnte es irgendwie nicht sagen. Mir kam es so vor, als hätte ich einen Kloß im Hals.

„Mick?“, sagte Matt nach einer Weile und zerbrach so die fast endlose Stille – sie wirkte zumindest für mich endlos. „Ja?“, fragte ich und sah ihm in seine wunderschönen Augen. „Kannst du mir vielleicht erklären warum…?“, konnte er nur sagen. „Nein… tut mir Leid… Ich weiß selbst nicht, warum er so seltsam drauf ist und schon Morddrohungen macht…“, nuschelte ich und senkte wieder meinen Blick. Ich kannte Matts Gedanken schon fast und er auch meine. Wir waren eben so etwas wie „Seelenverwandte“.

Seelenverwandte… Das meinten immer alle aus unserer Klasse. Fast jeder, nur manche meinten, wir würden nicht zusammenpassen und dass bald nichts mehr zwischen uns laufen würde. Okay, sie hatten Recht. Zwischen uns lief eine Zeit lang nichts, da ich Matt beschissen hatte! Aber jetzt…? Jetzt sind wir wieder zusammen… Wieder vereint… Wieder eine Seele… Endlich wieder ganz enge Seelenverwandte…

Matt stand auf. „Wo willst du hin gehen?“, fragte ich ihn und sah hoch zu ihm. Er zuckte mit den Schultern und meinte: „Dorthin, wo mich meine Füße hintragen. Bis später.“ Dann gab er mir einen Kuss auf die Wange und ging.

Ich hörte wie die Tür ins Schloss fiel. Nun war ich alleine… Ich fühlte mich einsam. Wie hatte einmal mein Psychologe gesagt? „Wenn es Ihnen mies geht, Sie Ihre üblichen Probleme haben oder sich einfach nur einsam fühlen.“, sagte er damals und lächelte mich so seltsam an – das darf Matt nie erfahren!

Also stand ich auf und holte mir eine meiner Tabletten. Ich nahm mir ein Glas Wasser und schluckte sie hinunter. Ich hoffte nur, dass mein Körper diesmal nicht so starr wurde, wie beim letzten Mal. Damals hatte mich Josh vergewaltigt. Es tat mir damals sehr weh in meinem Herzen. Ich wollte so etwas nie mehr spüren.

Schön langsam spürte ich die Wirkung der Tablette. Ich gab das Glas in den Geschirrspüler und begab mich dann leicht schwankend in mein Zimmer. Dort legte ich mich in mein weiches und warmes Bett. Zwar war ich noch nicht lange wach gewesen, aber es wäre besser, wenn ich schlafen würde und mich so wieder von dem Zusammenbruch vor zirka zwei Wochen erholen. Ich fragte mich nur, wie es Matt jetzt wohl ginge und wo er war. Doch schon nach kürzester Zeit schlief ich seelenruhig in meinem Bett ein. „Endlich… Endlich wieder zu Hause…“, murmelte ich bevor ich ganz einschlief.



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