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El Cautiverio

wenn es keinen Ausweg gibt...
von

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Erleuchtung

Ja, es geht hier noch weiter, ob mans nun glaubt oder nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit endlich ein neues Kapitel. Und wie der Titel schon sagt, kommt endlich ein wenig Lichts ins Dunkle. Leider diesmal nicht ganz so viel Shinichi und Kaito. Dafür aber zwei andere, die sich wie Hund und Katz sind, oder sollte ich eher sagen, wie Falke und Nagetier?

Nun gut, genug der langen Worte, ich wünsche euch viel Spaß mit El Cautiverio - Kapitel 8 Erleuchtung.
 

Eure Sunni
 

„Hey Shinichi, aufwachen.“ Schon zum dritten Mal stupste Kaito den Detektiven sanft an, doch dieser weigerte sich auch nur für einen Augenblick von ihm abzulassen. Kaito konnte dies zwar sehr gut verstehen, doch er wusste auch, dass ihre Entführer jeden Moment die Tür öffnen könnten und wenn sie dann sahen, dass er, Kaitô KID nicht mehr gefesselt war, dann...

Einen Moment lang hatte er darüber nachgedacht, den Überraschungseffekt zu nutzen und sich auf die Gegner zu werfen, doch dazu brauchte er Shinichi.

'Der wird sich wohl auf keinen stürzen...'

Noch immer konnte er nicht fassen, wie Jemand so etwas Grauenvolles tun konnte.

So konnte er nichts anderes tun als ihn festzuhalten und ihn vor den Klauen dieser Verbrecher fernzuhalten. Normalerweise würde Kudô Shinichi das niemals mit sich machen lassen, aber normalerweise saß er auch nicht in einem Kellerloch und war gerade...

Ein dumpfes Geräusch ließ ihn zusammenfahren. Es klang ganz so als würde sich Jemand ihrer Zelle nähern.

„Verdammt!“, zischte Kaito und richtete sich lautlos auf. Shinichi öffnete verwirrt die Augen.

'Tut mir Leid, aber ich muss dich wieder anketten...'. Er wandte sich ab, konnte den Blick des Detektiven nicht ertragen, als er die Ketten wieder an seinen Handgelenken befestigte.

Er sah aus als hätte Kaito soeben sein Todesurteil gefällt. Doch um darüber nachzudenken fehlte ihm jetzt die Zeit, er musste zusehen, dass er wieder an seinen Platz kam und angekettet war, bevor diese Typen die Tür aufrissen. Andererseits konnte er so Shinichi wieder nicht zur Hilfe eilen.

'Hätte ich gestern schneller reagiert, dann...'. Doch Selbstvorwürfe nützten jetzt auch nichts.

„Frühstück!“, brüllte eine unbekannte Stimme und kräftige Männerhände rissen die schwere Tür auf. Grelles Licht blendete Kaito.

Mit einem Tablett, auf dem einfache Brote lagen, betraten zwei Männer das Verließ.

„Sollen wir ihnen denn wirklich was geben?“, fragte Toshiro seinen Kollegen. Der grinste jedoch nur dreckig und wandte sich Shinichi zu, der sich zwar wieder gegen die Wand gepresst hatte, jedoch finster zu ihnen herüber sah.

„Der Chef ist ausgesprochen gut gelaunt, was er wohl dem Kleinen da drüben zu verdanken hat. Also soll er auch was kriegen als Belohnung. Nicht wahr, Schätzchen?“

Mit diesen Worten hatte der ihnen bisher noch unbekannte Mann, er war der, der Kaito zu hause aufgelauert und ihn überwältigt hatte, das Tablett abgestellt. Er baute sich vor Shinichi auf, sah ihn lüstern an und schickte sich an, ihn anzufassen.

„Lass sofort deine dreckigen Finger von ihm, Arschloch.“, brüllte Kaito aufgebracht von der anderen Seite.

Wütend ließ der Mann von Shinichi ab, ging auf Kaito zu und zog diesen am zerschlissenen Hemdkragen hinauf.

„Sei lieber froh, dass dein Kumpel so extrem gut aussieht. Solange der Boss Spaß an ihm als Sexspielzeug findet, wird er ihn schon nicht umbringen. Wobei er dich sicherlich auch nicht von der Bettkante stoßen würde.“ Er strich ihm beinahe zärtlich über die Wange, was Kaito jedoch nur einen Schauer über den Rücken jagte.

Glücklicherweise ermahnte Toshiro seinen Kameraden jedoch, dass sie keine unnütze Zeit vertrödeln sollten.

„Wir kommen nachher wieder und dann werden wir ja noch sehen...“, drohte der Unbekannte, ließ die Beiden jedoch in Frieden.

Erst nachdem die Türe ins Schloss gefallen und sie wieder in das Dämmerlicht getaucht waren, getraute sich Kaito auf zu atmen.

„Immerhin haben sie das Essen da gelassen...“ Dennoch zögerte er.

'Könnte es sein, dass...'

„Du kannst es ruhig essen...“, meldete sich da Shinichi zu Wort.

Erleichtert befreite sich Kaito abermals von den Fesseln und kroch zu Shinichi hinüber. Dieser zuckte zwar leicht ob der Nähe zusammen, sah aber schon wesentlich besser aus als gestern. Seine Augen blickten schmerzvoll, aber nicht mehr apathisch drein.

„Sie wollen noch was von uns, da hätte es keinen Sinn uns zu vergiften. Auch wenn es anscheinend nur als...“ Er brach ab. Kaito nickte und begann, sich eines der Brote zu nehmen.

„Willst du auch?“, fragte er nur, und zu seiner Überraschung nickte Shinichi. Er befreite auch ihn von den Ketten und gemeinsam verzehrten sie die Brote.

„Was nützt es mir, geschwächt zu sein?“

'Um hier herauszukommen brauchen wir alle Kraft der Welt...' Und dennoch würde es nicht reichen. Und dennoch hatte er eine Scheißangst vor dem, was noch bevor stand.

„Übrigens danke...“, nuschelte der Detektiv leise.

Kaito winkte ab.

„Das hätte doch jeder...“ Plötzlich langte er mit der Hand zum Mund und hustete. Shinichi befürchtete schon, dass er doch Unrecht gehabt hatte, doch dann kam von Kaito ein ersticktes „Alles Ok“.

Angewidert spukte Kaito den Rest seines Brotes auf den Zellenboden.

„Das war Fisch...“ Er schüttelte sich.

Und obwohl er gerade die schrecklichste Nacht seines Lebens hinter sich hatte, in einer Zelle mit einem Meisterdieb saß und sie keinesfalls außer Gefahr waren, musste Shinichi lächeln.
 

Nachdem Heiji und Kazuha es mit vereinten Kräften geschafft hatten, Ran zu beruhigen machten sie sich nun auf der Weg zum Polizeihauptquartier in Tokyo. Inspektor Megure würde ihnen sicherlich mehr Aufmerksamkeit schenken als eine normale Polizeiwache, zumal sie sich hier die üblichen Fragen wie „Sind Sie sicher, dass er nicht nur vergessen hat sie anzurufen?“ sparen konnten.

Der Inspektor und sein Team kannten Shinichi ebenfalls persönlich.

„Ich kann das nicht glauben...“, schluchzte Ran noch immer, während Kazuha ihr beruhigend über den Rücken strich.

Heiji versuchte, den Überblick zu behalten, doch auch er sorgte sich um seinen Freund. Kudô schaffte es immer, sich irgendwie in einen Schlamassel zu bringen. Und nun war er augenscheinlich entführt worden.

'Aber warum nur? 'Ne Lösegeldforderung is' nich' eingegangen, das wär' publik geworden...' Nachdenklich kratzte er sich am Kopf.

„Wir sind da.“, riss Kazuha ihn aus seinen Gedanken. Er nickte ihr dankbar zu und bedeutete den Mädchen zu warten.

Es brachte nichts, wenn Ran mitkam, sie wusste schließlich nicht mehr über Shinichis Verbleib als er und außerdem konnte er ausschließen, dass er an einem Fall hing.

Genau das vermutete Megure wenige Minuten später, als Heiji ihm von Shinichis Verschwinden berichtete.

„Bist du dir sicher, Hattori? Wie du sicherlich weißt ist Kudô-kun auch vorher schon ein Weilchen weggeblieben, ohne zu sagen wo er steckt.“

Nun reichte es Heiji.

„Inspektor, wenn ich's ihnen versichere. Das ist kein Fall, sondern ein Verbrechen. Sie sollten mal das Haus sehen, alles zertrümmert. Und von Kudô is' keine Spur zu finden.“

Das ließ Megure doch aufhorchen.

„Wo du es sagst, in Ekoda wurde gestern auch ein verwüstetes Haus aufgefunden. Die Besitzerin beteuert zwar, dass nichts fehlt, aber vielleicht hängt das ja zusammen.“

Das bezweifelte Heiji zwar, doch er hatte nur diesen einen Hinweis und er würde sich verfluchen, wenn Kudô etwas passierte, weil er eine Spur als unwichtig abgetan hatte. Er fragte rasch nach der betroffenen Adresse.

„Danke schön Inspektor.“, bedankte er sich.

„Wir werden selbstverständlich auch einen Suchtrupp organisieren...“, sagte Megure noch, doch das hörte Heiji schon nicht mehr.

Er hatte einen Anhaltspunkt bekommen und würde diesem nachgehen.

Die Mädchen hatten sich unterdessen in ein Café gegenüber der Polizeistation gesetzt und warteten gespannt. Ran hatte zwar eine Tasse Kaffee vor sich stehen, trank aber nicht. Als Heiji ihr Sichtfeld betrat, sprang sie sofort auf.

„Und? Was ist mit Shinichi?“, bestürmte sie ihn mit Fragen.

Er nahm die Kappe von den verschwitzten Haaren und sah Ran ernst an.

„Noch weiß ich leider nich' mehr, aber in Ekoda gab es ebenfalls ein verwüstetes Haus. Dort werd' ich mich mal genauer umseh'n.“

„Meinste denn, das hängt damit zusamm'?“, fragte nun Kazuha. Heiji sah sie an und antwortete dann beschwingt: „Ein guter Detektiv geht jeder Spur nach, auch wenn sie noch so klein is'.“ Stolz reckte er die Brust.

„Angeber...“, murmelte Kazuha, was Ran ein Kichern entlockte.

Heiji nickte zufrieden. Sollte Ran ruhig erstmal auf andere Gedanken kommen.

Heimlich entfernte er sich von den Mädchen und stieg in die nächste Straßenbahn ein, die ihn nach Ekoda bringen würde.

Als Kazuha und auch Ran dies merkten, seufzten sie nur einstimmig.

„Und gesagt wo das Haus genau is', hatter natürlich wieder nich'...“
 

Kurze Zeit später stand Heiji vor einem unauffälligen Einfamilienhaus in der Nähe von Ekoda und sah sich um. Er konnte beileibe nichts auffälliges entdecken. Es gab einen kleinen Garten und an der Seite des Hauses sah er Tauben ein- und ausfliegen.

Mit wenigen Schritten war er an der Türe angekommen und klingelte.

Er hörte Schritte und wenig später öffnete sich die Haustür einen Spalt und er sah einer Japanerin ins Gesicht, die ihn ein wenig erstaunt musterte.

„Guten Tag?“, sprach ihn die Frau an.

Heiji nahm seine Kappe ab.

„Sind Sie Kuroba-san? Ich würde Ihnen gerne einige Fragen über die Verwüstung in Ihrem Hause stellen.“

Die Frau nickte zustimmend und schmunzelte leicht.

„Ich bin mir sicher, dass Sie ein energischer junger Mann sind, aber leider kann ich ihnen überhaupt nicht weiterhelfen. Zumal ist auch nichts gestohlen worden, ich weiß gar nicht, warum die Polizei...“ Heiji unterbrach sie.

„Ich bin kein Polizist...“

„Stimmt, wenn ich Sie so recht ansehe... Sind Sie nicht dieser bekannte Schülerdetektiv aus Osaka?“ Trotz ihrer freundlichen Worte konnte Heiji eine gewisse Reserviertheit spüren und die Tür blieb auch nur den kleinen Spalt geöffnet.

Sie wollte ihn anscheinend um keinen Preis einlassen und das kam ihm verdächtig vor.

Dennoch blieb er höflich und verbeugte sich.

„Hattori Heiji und sie haben ganz Recht. Und Sie sind sich ganz sicher, dass nichts fehlt. Oder die Täter etwas verloren haben, ein Taschentuch oder so?“

'Verdammt, es muss doch was geben...'

Doch die Frau schüttelte nur lächelnd den Kopf.

„Leider nein, doch wie ich schon sagte, den Schaden übernimmt die Versicherung und sonst ist nichts von Wert verschwunden oder zerstört worden.“

Heiji wollte schon aufgeben, doch dann bemerkte er den flüchtig traurigen Schimmer in ihren Augen.

„Bitte, wenn Sie irgendwas wissen. Ein Freund von mir ist verschwunden und sein Haus wurde auch verwüstet.“ Das ließ sie aufhorchen.

„Kommen Sie rein.“, stieß sie gepresst hervor und machte die Tür weiter auf.

Heiji wunderte sich nur, betrat dann aber einen kleinen Flur, und folgte der Frau weiter ins einen weiteren Raum, den man noch deutlich die Spuren der gestrigen Verwüstung ansah.

Wenn er sich so recht umsah schien es eher, als hätte sie absichtlich nichts davon angefasst.

Sie setzte sich in eines der Sofas, die sich gegenüber standen und einen kleinen Tisch umrahmten. Auf einer Anrichte seitlich von ihm stand ein großes Foto. Es zeigte seine jetzige Gastgeberin und...

„Kudô?“ Zutiefst erschrocken nahm Heiji das Bild in die Hand. Der Junge, der dort fröhlich lachend mit der Frau posierte, sah aus wie sein bester Freund.

Doch dann bemerkte er die feinen Unterschiede. Das Haar des Jungen war widerspenstiger und stand in alle Richtungen vom Kopf ab, es war auch einen Ticken dunkler. Und der Blick war ein anderer. Ebenso das Lachen.

'Das is' nich' Kudô...', dachte Heiji und wandte sich an die Frau, die nun neben ihm stand.

„Wer is' das da auf'm Foto?“, fragte er ruhig.

„M-Mein Sohn. Kaito.“, nun fing sie an zu schluchzen.

„Lassen Sie mich raten... Er is' auch verschwunden?“ Anstatt einer Antwort vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen. Der tapfere Gesichtsausdruck, den sie vorhin zur Schau getragen hatte, war völlig von ihr abgefallen. Übrig blieb nur eine besorgte Mutter.

Heiji trat zu ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter.

„Ich werd' ihn finden... und Kudô ebenfalls.“ Spätestens jetzt hätte Sie ihm wohl alles, was sie wusste gesagt und da sie weiterhin schwieg, beschloss Heiji sie vorerst in Ruhe zu lassen. Er konnte sich schon denken, warum Kudô und ihr Sohn entführt wurden.

Er verließ das Haus und wollte gerade die Richtung zur Straßenbahnhaltestelle einschlagen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte.

„Was hast du bei den Kurobas verloren?“, ertönte eine Stimme, die er nur zu gut kannte. Dennoch drehte er sich erstaunt um.

„Hakuba? Was machst du denn hier?“

Statt einer Antwort schüttelte der Angesprochene nur den Kopf.

„Zufälligerweise wohne ich in Ekoda, wie du eigentlich wissen müsstest, hättest du dir beim Koshien mal die Mühe gemacht, dich über die anderen Teilnehmer zu informieren.“

Schon wieder dieser abfällige Tonfall. In Heijis Adern stieg das Blut auf.

„Dann hättest du auch merken müssen, dass sich da 'ne Mörderin unter uns geschummelt hat.“, konterte er heißblütig.

Doch Hakuba ignorierte den Seitenhieb geflissentlich und setzte eine ernste Miene auf.

„Spaß beiseite, was machst du hier?“

Sein Verhalten überraschte Heiji. Normalerweise war selbst Hakuba nicht so kurz angebunden und ließ eine Gelegenheit aus, über ihn zu sticheln.

„Ich habe mich nur nach der Verwüstung bei den Kurobas erkundigt, mehr nich'.“ Eigentlich war es egoistisch und die Mithilfe eines weiteren Detektiven wäre sicherlich hilfreich bei seiner Suche, aber er wollte Hakuba den wahren Grund nicht ohne weiteres auf die Nase binden.

„Ist nicht eigentlich Kudô für diesen Bereich zuständig? Oder ist er etwa immer noch dabei, seinen ach so ominösen Fall zu lösen?“

In Heijis Augen funkelte es gefährlich.

„Ich bin hier...“, knurrte er „weil Kudôs Haus ebenfalls verwüstet wurde und er seitdem spurlos verschwunden is'.“

Hakuba war einen Schritt zurückgetreten und sah nachdenklich aus. Dann jedoch packte er Heijis Arm.

„Komm mit.“ Widerwillig folgte ihm Heiji.

Gemeinsam liefen sie durch die Straßen von Ekoda und gelangten ziemlich bald zu einem gewaltigen Anwesen, für dessen Pracht allerdings keiner der beiden Jungen auch nur einen Blick übrig hatte.

Stattdessen betraten sie durch einen Nebeneingang genau jenes Anwesen und Hakuba ging durch einen langen Gang, nahm einen Abzweig nach links, dann wieder Rechts und Heiji dachte sich insgeheim, dass man hier ja Wegweise aufstellen sollte, als Hakuba vor einer Tür stehen blieb.

„Mein Labor.“

Sie betraten ein geräumiges Zimmer. Auf der einen Seite stand ein Tisch mit verschiedenen Chemikalien und Apparaturen, die man tatsächlich nur in einem Labor fand, die andere Seite jedoch glich eher einer Bibliothek.

Regale, die bis an die Decke reichten. In der Mitte stand ein großer, schwerer Schreibtisch, der mit Hausaufgaben und zahlreichen Fallakten, einige davon in Englisch, bedeckt war.

Sie setzten sich in zwei wuchtige Ohrensessel, die auch noch Platz in den Ensemble gefunden hatten. Keine Minute später ging die Tür auf und ein Dienstmädchen trat ein.

„Wünscht der junge Herr und sein Besuch etwas zu trinken?“, fragte die junge Frau mit höflicher Zurückhaltung.

„Bring uns bitte zwei Earl Grey.“ Das Mädchen verbeugte sich und verschwand.

Heiji sagte nichts, sondern blickte sich nur verwirrt um. Offensichtlich hatte Hakuba ihn zu seinem Zu hause geleitet.

'Was soll das bloß alle?', fragte er sich, doch Hakuba kam ihm wiedermal zuvor. Er stand auf und griff nach einem dicken Ordner aus dem nebenstehenden Regal, und drückte ihn Heiji in die Hand.

Verwirrt öffnete er ihn und schon auf der ersten Seite grinste ihm die Karikatur von KID entgegen.

„Du sagst also Kudô ist verschwunden?“, griff Hakuba das Thema wieder auf.

Heiji nickte.

„Ob du's glaubst oder nicht, es is' nich' seine Art, einfach so zu verschwinden.“

In Gedanken merkte er, wie wenig glaubwürdig diese Behauptung klang, wenn man bedachte, dass Kudô in den letzten zwei Jahren nichts anderes getan hatte als eben ohne Erklärung vom Erdboden zu verschwinden. Jedenfalls offiziell.

Doch Hakuba unterließ es, ihn darauf aufmerksam zu machen und fragte stattdessen weiter.

„Also denkst du, dass ihn diese Typen gekidnappt haben?“ Wieder nickte der Detektiv aus Osaka.

„Ihn und diesen Kuroba-Jungen. Kaito hieß er glaub ich.“

„Warum denkst du das?“ Plötzlich war Hakuba ganz nahe vor seinem Gesicht, sein Tonfall hatte Härte angenommen.

So leicht jedoch ließ Heiji sich nicht einschüchtern.

„Weil beide Häuser verwüstet wurden, aber sonst nichts Wertvolles gestohlen wurde. Außerdem sehen sich die beiden zum Verwechseln ähnlich. Vermutlich ham' die Entführer Kuroba-kun mit Kudô verwechselt und dann...“ Er stockte.

„Aber Kuroba-kun wurd' ja nach Kudô entführt...“

Er blickte ratlos zu Hakuba, welcher jedoch nur zufrieden grinste.

„So ungernch es dir sage, Hot Blooded Detective-kun, aber du liegst falsch. Schau dir lieber mal die Akte an, die ich dir gegeben habe.“

Genervt warf Heiji nochmal einen Blick in den Ordner.

„Das is' KID, aber was hat...“ Dann stockte er. Auf der einen Seite gab es ein Foto von KID, auf der anderen jedoch klebte ein Portrait eines Jungen mit strubbeligem, schwarzen Haar und blauen Augen.

„Das is' doch Kuroba-kun. Du glaubst...“

„...das er Kaitô KID ist? Ich weiß es sogar.“ Er nahm Heiji den Ordner ab, blätterte einige Seiten vor und zeigte sie ihm dann.

„Das ist das Ergebnis eines Versuches, was ich mit einem Haar von KID gemacht habe. Es gab nur eine einzige Übereinstimmung.“

„Aber sollt' KID nich' viel älter sein? Ich mein', der sieht aus wie 16. Und woher hast du 'nen Haar von ihm?“

Hakuba seufzte.

„Das ist das Einzige, was ich noch nicht verstehe. Und Kuroba-kun geht in meine Klasse, daher ist es nicht schwer, an ein Haar von ihm zu kommen.“

Heiji staunte.

„Du gehst in eine Klasse mit KID?“

Hakuba ignorierte den spöttischen Tonfall dieser Frage und kam wieder auf ihr eigentliches Problem zurück.

„Jedenfalls ist das der Grund, warum seine Mutter niemanden von seinem Verschwinden erzählt hat. Sie will nicht, dass Jemand herausfindet, wer er ist. Darum hat sie mich nicht hereingelassen, dich allerdings schon.“ Dies wunderte den Britischen Detektiv doch ein wenig. Hatte Hattori etwa mehr diplomatisches Geschick als er annahm?

„Ich hab' ihr gesagt, dass Kudô ebenfalls verschwunden is', daraufhin hat sie mich reingelassen. Und dann hab' ich das Foto gesehen...“, erwiderte Heiji nur.

„Allerdings wissen wir jetzt immer noch nicht, warum die Kerle KID und Kudô entführt haben... Wenn sie ihnen in der Stadt aufgelauert wären, wäre 'ne Verwechslung ja noch im Rahmen der Möglichkeiten, aber so?“

Hakuba rutschte unruhig in seinem Sessel hin und her. Es war gar nicht seine Art, doch auch er machte sich langsam Sorgen. Anfangs hatte er angenommen, dass Kaito ihn mal wieder ärgern wolle, doch schon bei dem Raubzug hatte er ein beklemmendes Gefühl gehabt. Lediglich die Katze, die er an jenem Abend gerettet hatte, schaffte es, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Doch sie war momentan fleißig damit beschäftigt, die ihm Anwesen zahlreichen Mäuse zu jagen. Und dann kam auch noch Hattori und erzählte ihm, dass auch Kudô, der ja immerhin ein ebenfalls ein Schülerdetektiv war, entführt wurde.

'Kuroba, wo hast du dich da bloß rein geritten?', überlegte er.

„Ich denke, wir wissen beide, dass es vermutlich kein Zufall war, dass ausgerechnet KID und Kudô gemeinsam entführt wurden. Zumal die Täter anscheinend herausgefunden haben, dass er KID ist.“ Er fuhr sich durch die Haare.

„Das heißt also, wir brauchen 'ne Verbindung zwischen Kudô und KID.“

Hakuba ergänzte: „Irgendetwas, womit sie Jemanden verärgert haben, also ein gescheitertes Verbrechen oder sonst was. Ich habe hier Notizen über jeden Raubzug von KID und dessen Umfeld, da wird sich wohl etwas finden.“

Gemeinsam schnappten sie sich einige Akten und setzten sich Seite an Seite an den Schreibtisch. Keiner von ihnen beiden bemerkte, wie das Dienstmädchen hereinkam und den längst vergessenen Tee auf dem Couchtisch abstellte, so vertieft waren sie in Hakubas Aufzeichnungen.
 

So, als Ausgleich für die lange Wartezeit war dieses Kapitel auch wieder länger. Und da der Großteil in diesem Kapitel sich um ihre Lieblingsfigur dreht, widme ich das Kapitel einfach mal abgemeldet. Ich hoffe du und alle anderen sind jetzt noch mehr gespannt, wie es weitergeht.

Bis zum nächsten Kapitel, was hoffentlich nicht mehr ganz so lange dauert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  kokuchou
2013-01-16T13:59:53+00:00 16.01.2013 14:59
hallöchen
ich muss schon sagen, da hast du ne verdammt gute idee verdammt gut umgesetzt
ich mag deinen schreibstil und das du alle wichtigen figuren erst nach und nach dazu holst und sie nicht gleich alle auf einmal dabei sind
ich hoffe jedenfalls das kaito nicht auch noch das gleiche schicksal wie shinichi teilen muss
und wie die beiden da wieder rauskommen

es wäre auf jeden fall schön wenn du weiter schreiben würdest
es würde jeden freuen ;)
bis hoffentlich zum nächsten kapitel
vlg ruha
Von:  Magika
2012-05-20T19:25:36+00:00 20.05.2012 21:25
ich habe eben erst deine Ff entdeckt und ich LIEBE sie, ich liebe deinen Schreibstil und deine Ideen!! :D
Vielleicht könntest du es ja in Erwägung ziehen weiter zu schreiben?
Ich und wahrscheinlich viele andere würden sich sehr darüber freuen^^

lg Magika
Von:  Kidaya
2011-09-26T20:54:35+00:00 26.09.2011 22:54
Hi, wow deine ff hat es echt in sich, ist nicht gerade leichte Kost.
Du hast nen extrem geilen Schreibstil und wie du zwischen den Charakteren hin und herspringst, einfach klasse. Das gibt deiner Story richtig Tiefe.
Ich würd mich wirklich freuen, wenn du dich nach zwei Jahren noch mal aufraffen und weiterschreiben würdest. Bin echt gespannt, wie du das ausgehen lassen und ob du an Shonen-ai festhalten würdest. Ich fänd es super, aber es ist dein Ding!
Lg Kidaya
Von:  -Niou-
2011-02-07T19:19:50+00:00 07.02.2011 20:19
hi!
bin hier über deine story gestolpert und die lässt mich nimma los! du hast echt nen super schreibstil und ich will gaaaaaaaaaaaaaaaaanz dringend wissen wies weitergeht!
Schreib doch bitte, bitte, bitte wieder weiter! *anfleh*

Zum glück is Heiji jetzt da! Shinichi tut mir echt schon leid! der hat aber auch gar kein Glück! Gut dass er Kaito hat, der ihn zumindest etwas trösten kann!

Also ich werde sehnsüchtig auf ein neues Kapitel warten!
bye^^
Von:  Lawlya
2010-09-04T21:11:20+00:00 04.09.2010 23:11
Ich hoffe, du schreibst bald weiter!! Und ich bin auch ganz erleichtert,
dass Heiji ( \^_^/ ) aufgetaucht ist und sich nun des Falls annimmt. Ich
meine, das wurde ja auch mal Zeit, das jemand merkt, dass Shinichi ent-
führt wurde und nicht einfach verschwunden ist ...
Dazu muss man natürlich erstmal wissen, dass er die restliche Zeit immer
als Conan da war ... Verzwickte Sache.

Schreib bitte gaaaanz schnell weiter, ich will echt wissen, ob Heiji und
der andere, dessen Name ich mir einfach nicht merken kann (Hakuba, oder?)
sie finden oder ob die beiden allein da rausfinden.

LG Hoshie
Von:  silver_bullet
2010-05-27T19:23:35+00:00 27.05.2010 21:23
wow, entlich hat jemand gemerkt das er entführt wurde #^^#
jz wirds mal spannend und das heiji und hakuba sich zusammen tun huii^^
..und ja ich weiss das heiji einen akzent hat, aber die abgehackten wörter sind beim lesen lästig^^°°
Von:  sumomo_hioru
2010-04-11T09:14:18+00:00 11.04.2010 11:14
NEEEEEIIIIINNNN!!!!!
warum hört es denn hier auf? man...-.-
die ff is so gut, dass ich einfach nich anders konnte, als alle kapis auf einmal durchzulesen^^
warum hörts hier nur auf? das is unfair!!!>_<
man...__ _ __!
bitte schreib weiter ja?
die ff is soooo toll^^
cucu
Su-chan
Von:  Colariola
2009-12-18T16:50:13+00:00 18.12.2009 17:50
Huhu ^^
Hab deine FF gerade durchgelsen, die ist dir echt toll gelungen!
Sie ist total spannend, vorallem in den letzten paar Kapiteln wurde es immer interessanter. ^^
Wie schreklich, was sie mit Shinchi angestellt haben und um Kaito mache ich mir auch schon grosse Sorgen... ich überlege schon die ganze Zeit, was wohl der Plan und das Motiv der Entführer sein könnte, aber bisher tappe ich noch im dunkeln...
dachte auch zuerst an eine Verwechslung der Beiden, aber mit diesem Kapitel hast du diese Vermutung ja verschwinden lassen ^^
Was ich dir noch sagen wollte, in den ersten paar Kapiteln hast du dich regelmässig für Kritik bei deinen Kommischreibern bedankt, und das du dir mehr mühe geben würdest beim schreiben...
Das hast du geschafft, dein Schreibstyl wird immer besser *-*
Er war schon von Anfan an toll aber du schraubst ihn mit jedem Kapitel noch etwas höher, Daumen hoch dafür! =)
So, hoffentlich schreibst du bald weiter, denn ich bin schon sehr gespannte, was nun passieren wird...
Glg
Von:  dracoxharry
2009-10-18T12:47:17+00:00 18.10.2009 14:47
Jipi!!! Ein neues Kapitel :)
Ich finde das Kapitel echt klasse!
Am besten ist, dass Heiji jetzt mit Hakuba zusammen Arbeitet. Das ist echt Klasse :)

Ich finde du schreibst total spannend ich hoffe das bleibt so :)

Ich freu mich schon rießig auf ein neues Kapitel von dir^^

lg dracoxharry
Von:  Orientalo
2009-09-30T14:08:26+00:00 30.09.2009 16:08
hi! also die Fanfic ist echt super und ich freue mich wenn es bald weitergeht^^ es ist echt total spannend und dein schreibstil ist auch super :) einfach nur genial :)
lg kiss


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