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Hanyou wo Tomete!! [Stoppt den Dämon]

Inuyasha x Miroku - Neue News am 18.11.07
von

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Kapitel 二十一・Alles vorbei

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Da ich euch das Ende des Kapitels nicht mit einem Kommentar verderben will, kommt es diesmal am Anfang.

Also, erstmal, es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet. Es kamen viele Faktoren zusammen, die mich so lange aufgehalten haben, aber ich bin auch selber Schuld und hätte es schon früher schaffen können. Entschuldigung!
 

Ich habe noch etwas. Wie ihr vielleicht bemerkt hat, gibt es jetzt ein Cover zur Fanfiction, das ich gemalt habe. Ich werde es auch noch als Fanfic hochladen, den Link bekommt ihr im Epilog.

UND ich habe schon seit einiger Zeit ein weiteres Fanart on, das die Szene in Kapitel 9 in der Quelle zeigt. Hier ist der Link:

http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=1062555&sort=zeichner
 

Ansonsten will ich eigentlich nichts mehr sagen. Bitte lest auch das letzte Kapitel und schreibt mir Kommentare dazu. Es wird noch ein Epilog folgen, den ich hoffentlich schneller fertig bekomme. Bis dann!
 

Jitsch*
 

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Kalt war es, und eine dumpfe Schwere lag über den Bäumen des Dämonenwaldes. Am Horizont im Osten zeigte sich der erste blasse Schimmer von Hellrosa. Kein Vogel, kein Rascheln, kein Geräusch. Stille. Dann wurde sie von einem lauten Gähnen durchbrochen.
 

Inuyasha streckte die Arme, um die die weiten roten Ärmel schlackerten, weit auseinander, und ließ noch ein Gähnen hören. Dann senkte er die Hände und betrachtete Miroku, der mit dem Rücken an einen Baum gelehnt schlief, die Beine leicht angewinkelt und die Arme schützend um seinen eigenen Oberkörper geschlungen. Ganz nah an ihn gedrückt schlummerte die Dämonenkatze Kirara vollkommen seelenruhig vor sich hin. Inuyashas Blick glitt wieder zu Miroku. Das Gesicht des Mönchs zeigte einen gequälten Ausdruck; seine Augen waren zugekniffen, die Brauen zusammengezogen und der Mund schmerzlich gekrümmt. Im Schlaf krallte sich seine rechte Hand in den Stoff seines Gewandes.

Der Halbdämon sah ihn eine ganze Weile nachdenklich an und die Stille schwappte wieder über sie hinweg.
 

Nichts hatte sich geändert, als Kirara die Augen aufschlug und die Schnauze hob. Sie sah sich kurz neugierig um und entrollte dann ihren Körper, um sich zu strecken. Ihr leises Fiepen lenkte Inuyashas Blick auf sie. Er hockte sich zu ihr und fragte leise: „Bist du fit?“ Kirara hob als Antwort die rechte Pfote. Sie war unversehrt. Inuyasha nickte und drehte sich zu Miroku, dessen Gesichtsausdruck sich nicht um das Mindeste verändert hatte. „Miroku-sama“, murmelte er, und legte dem Mönch seine Hand an die Wange. Als keine Reaktion erfolgte, wiederholte er den Namen eine Spur lauter, und der Angesprochene öffnete langsam die Augen.
 

Er schien eine ganze Weile zu brauchen, bis er aus seinen Träumen wieder zurückgefunden hatte in die Realität, und drehte dann seicht den Kopf um Inuyasha anzusehen. Sie blinzelten sich gegenseitig an. „Inu...yasha... Ich ... in meinem Traum warst du fort. Es war einsam.“ Der Mönch hob die Hand und strich dem erstaunten Halbdämon über die Wange. „Verlass mich nicht...“

„Das werde ich nicht“, erwiderte der Halbdämon. Er legte die Hände auf Mirokus Schultern und näherte sich ihm. Seine Lippen glitten über Mirokus Wange, ganz kurz nur, und dann drückte er sein Gegenüber einfach nur fest an sich. Miroku schmiegte sich eng an ihn und murmelte: „Wir werden ihn finden, nicht wahr? Naraku...“ „Ja, ganz sicher“, flüsterte der Silberhaarige und strich ihm mit seinen Händen über den Rücken. „Das ist gut...“

In Mirokus Stimme schwang ein wehmütiger Ton mit.
 

Kirara ließ ein lautes Knurren hören. Als Inuyasha sich herumdrehte, hatte sie bereits

ihre Dämonenform angenommen, mit Flammen die um ihre Fesseln zuckten. Das Tier machte eine auffordernde Geste mit dem Kopf. Inuyasha zog Miroku hoch, und gemeinsam stiegen sie auf Kiraras breiten Rücken. Sobald sie sich hochgezogen hatten, stieß sich die Katze mit den Hinterläufen kräftig ab und schoss auf Höhe der Baumspitzen, wo sie mit großen Sprüngen quer durch die Luft weitereilte. Miroku klammerte sich an Inuyasha, der seine Krallen in der dichten Mähne des Tieres vergrub. Es waren keine Worte mehr nötig.
 

Ein lautes Fauchen riss Miroku aus einem leichten Schlaf. Er war irgendwie eingenickt, kein Wunder, wenn er bedachte, wie spät er in der Nacht erst eingeschlafen war. Und selbst danach hatten ihn Alpträume gequält, in denen das schwarze Loch ihn verschlang und Inuyasha allein zurückgelassen wurde. Er drückte sich noch einen Augenblick fest an den in Rot gehüllten Rücken und das silberne Haar des Halbdämons, dann ließ er langsam los und betrachtete für einen Augenblick seine Hand. Er hoffte, dass es nur Einbildung war, und nicht wirklich ein schwacher Lufthauch unter die Gebetskette strömte. „Da ist jemand!“, rief Inuyasha aus und beugte sich tiefer über den Rücken der Katze. Miroku linste an ihm vorbei. Unten, auf einem kleinen Felsenplateau, hatte sich eine menschliche Gestalt an einem kleinen Feuer niedergelassen. Er trug eindeutig einen Hut aus Stroh sowie ein schwarzes Gewand mit einem zerschlissenen braunen Überwurf, auch der Bettelstab war dabei, doch aus der Höhe in der sie sich befanden, konnte Miroku unmöglich sagen, ob es Keiryou war oder ein ganz normaler anderer Bettelmönch. „Ist er das?“, fragte da schon Inuyasha. „Wir sind zu weit weg, ich kann es nicht erkennen“, erwiderte Miroku. „Wenn wir näher ranfliegen, bemerkt er uns wahrscheinlich“, stellte Inuyasha fest, blickte mit zusammengekniffenen Augen hinunter, und, „Ich kann seinen Geruch nicht richtig wahrnehmen, der Qualm des Feuers beißt zu sehr.“ Miroku legte nachdenklich seine Hand ans Kinn. Kirara machte eine Wendung und entfernte sich wieder ein Stückchen von dem Menschen, der dort unten so exposiert saß und sich einfach nur zu wärmen schien. Miroku sah hinunter. „Wir haben keine Zeit!“, murmelte er ungeduldig. „Wenn ich wüsste, wie ich sichergehen kann, dass es wirklich der Mönch ist, den du suchst...“, grummelte Inuyasha, der mit den Armen um Kiraras Hals geschlungen nach unten starrte. „Das ist einfach, seine Narbe“, erwiderte Miroku sofort. Inuyasha fuhr hoch. „Tatsächlich?“
 

Der Mönch am Lagerfeuer war tatsächlich dabei, über dem Feuer ein paar Eidechsen zu braten, die an Zweigen längs augespießt waren. Eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ ihn aufsehen. Die Bewegung war so schnell, dass er nur ein verschwommenes Rot wahrnahm. Was ihn gerade noch rettete, war der simple Reflex, sich flach zu Boden zu werfen, und das war gerade noch im rechten Moment. Direkt über seinem Rücken zischte etwas hinweg, das die Luft zum Vibrieren brachte. „Verdammt!“, drang es an sein Ohr. Der Mönch rappelte sich geschwind auf. Ihm gegenüber, auf der anderen Seite des Feuers, stand in seinem lodernden Gewand der Halbdämon Inuyasha mit gezückten Krallen. Hinter ihm setzte eine riesenhafte Dämonenkatze auf das Plateau auf, und auf ihrem Rücken hockte der Mönch Miroku, den Bettelstab kampfbereit erhoben.

Inuyasha entblößte die Zähne. Im ersten Augenblick wirkte sein Gegenüber wirklich nur wie ein eingeschüchterter Mönch mit verdammt guten Reflexen, der sich verunsichert an seinen Stab klammerte... doch Mirokus Beschreibung traf haargenau zu, eine Narbe auf der linken Gesichtshälfte. Das Auge allerdings lag im Schatten der Hutkrempe. „Sieh an, Inuyasha“, meinte der Mönch leise, „Ich hätte nicht erwartet, dass du zu mir kommen würdest.“ „Lass die Scherze und das Theater! Wir haben dich durchschaut! Ich habe nie in meinem Leben diese...“, er hob anklagend seine Hand, „Narbe verursacht!!“ Ein breites Lächeln ging um den faltigen Mund des Mönchs, während Miroku vorsichtig zu Boden glitt. „Ihr habt mich angelogen“, stellte Miroku fest und sah Keiryou forsch an. „Du bist nicht der, der du zu sein vorgibst. Wir haben dich durchschaut, Naraku!“
 

Keiryous Lächeln verbreiterte sich und er hob sein Gesicht so weit, dass kühle, schwarze Augen unter seiner Hutkrempe hervorblitzten. Miroku glitt ein eisiger Schauer über den Rücken. Beide Augen waren intakt, und beide schienen ihn geradezu erfrieren zu lassen. „Ich hätte nicht gedacht, dass du es noch schaffst, mich aufzuspüren“, gab Naraku zu und zog sich den Hut wieder tiefer ins Gesicht. In seiner Stimme war ein ekelhafter, schneidender Ton. „Aber es wird dir gar nichts nützen. Gefunden habt ihr mich vielleicht, aber besiegt noch lange nicht.“ Inuyasha und Miroku folgten ihm mit dem Blick, als er mehrere Schritte rückwärts machte, bis an die steil zerklüftete Wand, die das Plateau zum Berg hin begrenzte. Inuyasha trat vorwärts und starrte seinen Gegner zornerfüllt an. „Du hast Kikyou getötet“, sagte er tonlos. Naraku hob den Kopf diesmal nur so weit, um ein breites, hämisches Grinsen zu enthüllen, und erklärte: „Sehr richtig. Diese Frau war mir im Weg, doch ich musste den Juwel haben. Und du bist mir jahrelang dazwischengekommen. Inuyasha.“ Der Name kam nur gezischt über die Lippen, als wolle der Dämon ihn so wenig wie möglich benutzen. Miroku trat wieder kurz hinter Inuyasha und mischte sich ein: „Du konntest nicht mehr an den Juwel, weil Inuyasha im Wald lebte und in seiner Raserei zu gefährlich war, selbst für dich. Als ich ihn jedoch fortführte, konntest du heran. Du nahmst die Gestalt einer Hexe an und stahlst den Juwel.“ Narakus Miene wurde schmaler. „Nicht ganz, Mönch. Es war wirklich eine Hexe. Ich habe mit ihr einen Pakt geschlossen – sie würde das Grab ausrauben und Kikyous sterbliche Überreste erhalten, ich jedoch bekam den Juwel. Offenbar jedoch war das Schicksal gegen dieses Weib... Sie versuchte, Kikyou aus Knochen und Graberde ins Leben zurückkehren zu lassen, doch sie war ihr nicht so gehorsam wie sie gedacht hatte und tötete ihre Meisterin. Was habe ich gelacht!“

Inuyasha und Miroku wechselten einen kurzen Blick. Für einen Augenblick hing jeder seinen eigenen Gedanken nach, bis Miroku sagte: „Du hast also den Juwel bei dir.“ Naraku griff wortlos unter sein Gewand und förderte einen hell schimmernden Juwel an einer Kette zutage. Miroku machte einen Schritt zurück. „Es wird schwer“, sagte er flüsternd. Inuyasha nickte unmerklich und sah wieder auf Naraku. Auch jetzt wirkte er noch wie ein schwächlicher Mensch...
 

Der Angriff kam aus Mirokus Sicht vollkommen unerwartet. Keiryou, nein, Naraku, machte jedoch nur einen beherzten Sprung und entkam Inuyashas Krallen spielerisch. Er landete hinter dem Halbdämon. „Du bist zu langsam“, sagte er neckisch, und presste ihm die Hand auf den Rücken. Inuyasha schrie auf und taumelte vorwärts gegen die Wand. „Was hast du getan?“, stieß Miroku aus. Kirara neben ihm knurrte den falschen Mönch an. Inuyasha kam auf zitternden Beinen wieder hoch. Sein Oberteil war durchrissen, und es mochte von Blut durchsickert sein, dies konnte man aber auf dem roten Stoff nur schwer ausmachen. Inuyasha senkte seine dunklen Augenbrauen und in seinen Augen funkelte es. „Du denkst, du hättest leichtes Spiel?“, fragte er. Keiryou schob sich den Hut aus der Stirn und warf ihn dann ganz zu Boden. Seine dunklen Augen waren leer und zeigten keine Spur von Regung. „Du bist zu langsam“, wiederholte er nur seine Aussage. „Du verdammter Bastard!!“ Der Halbdämon holte aus, doch wieder machte Naraku einen Schritt zur Seite und entkam so spielend leicht, als handele es sich nicht um einen Kampf sondern vielmehr um ein eingeübtes Schauspiel, einen Tanz. „Rrrraaaaaaaaaaaah!“ Inuyasha versuchte, noch einen Treffer zu landen. Diesmal sprang Naraku hoch in die Luft, indem er sich nur mit seinen Beinen abstieß. Im Fallen riss er die Hand nach unten, und aus dieser peitschte etwas hervor, das Miroku nicht erkennen konnte, so schnell war es. Inuyasha stieß einen Schrei hervor und ging in die Knie. Über seiner Schulter zeigte sich ein dunkler Riss im Stoff, und es war eindeutig sein Blut, das auf den Boden tropfte. Naraku landete Inuyasha genau gegenüber. „Siehst du? Du hast keine Chance.“
 

Miroku wusste, dass er Recht hatte. Inuyasha war dem Gegner hoffnungslos unterlegen. Der Halbdämon kam wieder auf die Beine und fletschte die Zähne wie ein Raubtier. Seine Pupillen verengten sich und das Gold seiner Iris begann fürchterlich zu funkeln. „Du hast Kikyou ermordet! Ich bring dich um!“ Sein Krallenhieb war stärker als vorher. Miroku nahm wahr, dass Naraku um ein Haar erwischt worden wäre, doch um diese Haaresbreite entkam er, und landete mit den Füßen an der Felswand. In dem Moment jedoch, wo er sich abzustoßen gedachte, ertönte ein lautes Fauchen. Flammen waberten, und dann fiel der Bettelstab Keiryous klirrend zu Boden. Kirara hatte sich einfach auf ihn gestürzt und ihre Zähne in seine Seite gegraben. Miroku eilte zu Inuyasha. Dieser kam wieder auf die Beine und sah ihn verbissen an. „Was ist mit dir?“, zischte er, „Warum siehst du nur zu!?“ Miroku zog sich einen Schritt zurück. „Was für eine Frage. Es ist doch deine Rache. Wenn ich...“ „Siehst du nicht, dass ich keine Chance habe!?!“, schrie ihn der Halbdämon an, „Ich soll also allein kämpfen, für Kikyou, und du? Er hat dein Leben verflucht, und du rührst keinen Finger!?“ Miroku machte noch einen Schritt zurück. „Ich...“
 

Ihr Gespräch wurde von Kiraras Aufschrei unterbrochen. Die Katze wich von Naraku zurück und taumelte. Ihre Augen waren weit aufgerissen und sie schien vollkommen die Kontrolle über sich verloren zu haben. Ohne sich halten zu können, knickten ihre Beine ein und sie fiel, doch es war nichts mehr, was sie hielt. Sie war schon zu nah am Abgrund gewesen, und fiel. Von unten ertönte ein Knacken in den weit entfernten Bäumen.

Inuyasha machte mehrere Schritte zurück, weg von ihrem Gegner. Er warf nur einen kurzen Blick hinter Kirara her, doch er musste sich auf Naraku konzentrieren. Dieser hatte sich in den wenigen Augenblicken vollkommen gewandelt; sein Gesicht war das eines jungen Mannes geworden, mit edlen, fein geschnittenen Zügen. Sein Haar hing ihm wie eine Mähne in langen schwarzen Locken über den Rücken. Nur die Kleidung war noch die eines Mönchs. „Das ist deine wahre Gestalt?“, fragte Miroku. Naraku sah ihn an. An der ganzen Erscheinung waren nur seine Augen wie vorher, leer und ausdruckslos. „Meine wahre Gestalt gibt es nicht. Ich bin niemand und jeder.“

Miroku entschloss, dass es keinen Vorteil hätte, den Sinn dieser Worte zu hinterfragen. Er hob seinen Bettelstab und griff in seinem Ausschnitt nach Bannzetteln. Naraku sah ihm schweigend dabei zu und rührte auch dann keinen Finger, als Inuyasha neben dem Mönch auf die Beine kam. „Das wirst du bezahlen, Naraku“, zischte er. „Warte“, murmelte Miroku, „Wir brauchen eine Strategie!“ Ein Blick aus den goldenen Augen traf ihn. „Was für eine?“ „Ich werde ihn schwächen, erst dann greifst du an.“ Miroku machte einen forschen Schritt nach vorn und hob seine Hand mit den Bannzetteln. Es würde nicht einfach, aber er war stark. Dass Naraku ihn damals angegriffen hatte, war der beste Beweis, dass er seine Kraft fürchtete. Sein Gegner machte nicht einmal Anstalten sich zu bewegen, als Miroku noch einen Schritt auf ihn zumachte. Der Mönch ließ sich davon nicht irritieren. Seine Hand zuckte nach vorn, um das Stück Papier mit den Formeln auf seinen Gegner zu drücken – und wich zurück.

„Du!“, stieß er aus. Entsetzt wich er vor seinem Gegenüber zurück. Die Frau, die ihm gegenüberstand, lächelte elegant. „Erkennst du mich also wieder?“, fragte sie. Miroku sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Er machte ein paar Schritte zurück, schwankte. „Wer ist sie?“, erkundigte sich Inuyasha grimmig. Miroku antwortete nicht. Sein Blick war voller Angst auf die Frau gerichtet. Ein unmerkliches Zittern lief über seinen Körper. Inuyasha wechselte einen Blick zwischen ihm und dem verwandelten Naraku, dann erstarrte er. Natürlich...!

Inuyasha setzte mit einem Sprung an Miroku vorbei und landete vor dem Gegner. „Glaubst du, so ein billiger Trick wirkt auch bei mir?!“, schrie er, und hob die Krallen. „Oh nein, der Meinung bin ich nicht“, sagte Naraku. Nun war es Inuyasha, der zurückwich. Sein Gesicht spiegelte erst einen Augenblick Entsetzen. Dann verfinsterte sich seine Miene drastisch. Er setzte zurück. Miroku blickte zu ihrem Gegner. Er hatte die Gestalt von Kikyou angenommen.

„Ich kann sie nicht töten“, murmelte Inuyasha. „Selbst wenn ich es weiß... Ich hab sie bereits zweimal unschudig vernichtet!“ Miroku senkte den Kopf. „Eine hinterhältige Art zu kämpfen“, brachte er hervor. „Das mag sein, aber mir ist jedes Mittel recht“, lächelte die falsche Kikyou mit sanfter Stimme. „Du verdammter...“, presste Inuyasha hervor. Er ballte die rechte Hand so fest zur Faust, dass seine langen Krallen sich in das eigene Fleisch bohrten. Dennoch stand er wie angewachsen da.

„Inuyasha, das ist dein Ende!“, rief Kikyou. Sie machte einen Satz nach vorn und presste Inuyasha ihre Handfläche gegen den Bauch. Inuyasha stieß einen markerschütternden Schrei aus. Sein Blut spritzte auf die Felsen. Sein ganzes Gesicht verzerrte sich in Schmerz und behielt den Ausdruck bei, als Kikyou ihre Hand zurückzog. Seine Knie knickten ein und er sank zu Boden. Seine Augen waren weit aufgerissen, sein Mund leicht geöffnet. Miroku stand nur wie erstarrt da und blickte auf den Halbdämon.
 

Endlich durchbrach Kikyou die Stille. „Stirb, Inuyasha“, sagte sie eiskalt. Sie trat dem Halbdämon mit dem Fuß genau gegen den Bauch, die Stelle, wo sie ihn gerade verletzt hatte. Inuyasha spuckte Blut, als er sich unter dem Tritt mehrmals überschlagend auf den Rand der Klippe zubewegte. Er blieb dort liegen, nur Millimeter vom felsigen Abgrund entfernt.

Miroku beschloss, dass er jetzt handeln musste. Mit dem Stab zuerst machte er einen Satz nach vorn und schlug ihn Kikyou in den Weg. Sie hielt ihn mit der Hand auf, doch weiter konnte sie nun erst einmal nicht. Inuyasha stöhnte leise, irgendwo kurz hinter Miroku. Dieser biss die Zähne zusammen und wusste, dass dies das Ende sein konnte. Kikyou sah ihn finster an und packte seinen Stab neben Mirokus Hand. Nun hielten sie ihn beide, er war zwischen ihnen. Kikyou begann, Druck auszuüben. Miroku fluchte leise und stemmte sich dagegen.

Es war ein kurzes Kräftemessen, doch Miroku war kein Kämpfer wie Inuyasha. Er hatte keine Chance. Unter dem Druck von Naraku in der Gestalt Kikyous, der wahrscheinlich noch von den Kräften des Juwels verstärkt wurde, rutschte er auf seinen Sandalen langsam rückwärts. Nun, wo Kikyou ihn so weit hatte, konnte er nichts mehr tun, er fand keinen Halt mehr. Auch ein letztes Aufbäumen brachte nichts. Sein Fuß stieß gegen Inuyashas Körper, er konnte das Blut an seiner Ferse spüren, das ihm aus der tiefen Wunde quoll. Und Kikyou schob. Ihr Gesicht verzerrte sich zu einer dämonischen Maske, als sie den letzten Stoß gab.
 

„NEIN!!“
 

Inuyasha fiel, zurückgestoßen von Mirokus Fuß. Der Mönch ließ seinen Stab los und fuhr herum, ließ sich direkt am Abhang auf die Knie fallen. Ein rotes Wirbeln leuchtete auf. Im Fallen wendete sich Inuyashas Gesicht Miroku zu. Es war fast ausdruckslos, doch seine goldenen Augen suchten den Blick Mirokus. Dann verschwand die Gestalt mit einem lauten Knacken in den Bäumen, ohne noch einen einzigen Laut von sich gegeben zu haben.
 

Kikyou hatte inne gehalten und war neben Miroku stehengeblieben. Dieser richtete sich langsam wieder auf, und drehte sich zu ihr. Ein hohler Schrei entkam seiner Kehle, als er sich auf die falsche Miko stürzte. Kikyou fiel und landete am Boden. Der Mönch trat über ihn, als er wieder die andere Frauengestalt annahm, gegen die er zuvor machtlos gewesen war. „Damit hältst du mich nicht auf!“, schrie Miroku wütend und riss seine Bannzettel hervor. Naraku ließ Mirokus Stab, der er immer noch in der Hand gehalten hatte, zu Boden fallen und rollte sich ab. Entkam um Haaresbreite. „Du verdammter...!“, entkam es Miroku. Seine Augen waren aufgerissen, wie von Sinnen. Er hob seinen Fuß und trat damit seinem Gegner auf die Brust. „Das werde ich dir nie verzeihen, Naraku. Du hast mein Leben zerstört“, brachte er hervor. Von dem kurzen Kampf klebten ihm die Haarsträhnen im Gesicht und sein Zopf hatte sich gelöst. In seinem Gesicht war purer Hass. Naraku starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. „Woher kommt diese Kraft...?“, murmelte er ungläubig. Er machte keine Anstalten, sich zu rühren. Miroku senkte den Kopf und streckte die Fläche seiner rechten Hand dem Gegner entgegen. „Stirb mit der Waffe, die du mir so töricht überlassen hast“, sagte er leise. Mit der linken riss er sich die Gebetskette so kraftvoll vom Arm, dass die Schnur riss und die weißen Perlen sich mit leichtem Klacken über das Felsenplateau ergossen. Ein paar von ihnen rollten über den Abgrund hinaus und fielen irgendwo in den Wald tief unten.
 

Inuyasha hatte die Augen geöffnet. Über sich sah er Bäume, und irgendwo hoch oben den Felsenvorsprung von dem er wusste, dass dort Naraku und Miroku noch immer waren. Um ihn herum jedoch war alles seltsam still, nicht einmal Vögel wollte er vernehmen. Er versuchte gar nicht erst, aufzustehen. Sein ganzer Körper war von Schmerzen angefüllt, er wusste, er würde es jetzt nicht schaffen. Er konnte nur liegen bleiben und hoffen.
 

Ein Aufschrei ertönte von oben. Vor Inuyashas Augen breitete sich über dem Felsplateau ein riesiger, schwarzer Strudel aus.
 

Ich weiß, dass es eines Tages größer werden wird als meine Handfläche. Und ich weiß, dass es mich dann verschlingen wird, wie es alles andere verschlingt was sich in seinem Wirkungsbereich befindet.
 

Inuyasha konnte sehen, wie der Felsen selbst zum Teil von dem Strudel verschlungen wurde. Steinsbrocken lösten sich von den Kanten des Plateaus und verschwanden im Nichts. Auch an ihm zerrte der Wind wie eine Bestie, und von den Wipfeln der Bäume rissen sich Zweige und ganze Äste los. Wenige Sekunden später war der Spuk vorüber. Eine einzelne, weiße Perle landete auf Inuyashas Brust. Dann war es still.
 

Wenn dich das schwarze Loch wirklich verschlingt, dann komme ich mit dir. Sonst hat alles keinen Sinn.
 

Und Inuyasha wusste, dass er sein Versprechen nicht hatte einhalten können, und dass er nie wieder die Gelegenheit dazu haben würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Schalmali
2008-01-24T14:45:43+00:00 24.01.2008 15:45
Gutes Kapitel. Der Kampf war doch recht nett geschrieben. Schade dass Inuyasha so kraftlos erschien aber immerhin hat dien Naraku das Juwel komplett in den Händen und Inuyasha kein Tessaiga ^^ Miroku vernichtet ihn also in einer Verzweiflungstat? So ließt es sich, aber noch hab ich den Epilog zu lesen ob sich das was Inuyasha dachte auch bestätigt...
Von:  Mercer
2007-11-12T18:59:40+00:00 12.11.2007 19:59
okay... also... ich kann nur sagen, dass ich das Ende wirklich gut finde und daran keinerlei negative Kritik anzubringen habe. Natürlich habe ich (wie wohl jeder Fan^^) gehofft, dass die beiden ihr Happy End bekommen und irgendwo ruhig und verliebt verweilen können... oder irgendwie so auf diese Art... aber andererseits hat so ein Ende einfach mehr Stil, es macht traurig, nachdenklich und betroffen zugleich... bei diesem Kapitel habe ich mir irgendwie vorgestellt, dass du mir diese GEschichte erzählst und ich gedanklich (wie denn sonst *gg*) an deinen Lippen hänge und die nächsten Worte kaum erwarten kann... du sagtest, da folgt noch ein Epilog... krige ich Bescheid??=)
ich finde den Kampf sehr gelungen, es zeigt einfach, wie übermächtig Naraku ist und es immer war.. und dass die einzige Möglichkeit, ihn aufzuhalten, Opfer mit sich bringt... nja... ich bin schon traurig, wie ich zugeben muss *schniff* aber ich kann nur die Komplimente wiederholen: das ist eine echt gelungene Story, die ich sicher immer wieder gerne lese!!!
Bis bald!!
gglg Mercer


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