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Trankmeister von Hogwarts

Fortsetzung von "Ten forgotten Years" - keine Pairings - ein bisschen Depri
von

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Da ist was faul im Staate Hogwarts

Kapitel 7

Da ist was faul im Staate

Hogwarts

Dumbledore will Ruhe bewahren

D

ie Sache mit dem Parsel macht mir schwere Gedanken und so gehe ich zu demjenigen, der mich meistens wieder beruhigen kann – Albus Dumbledore.

Meine langen Schritte führen mich umgehend zu der Gargoyle Statue, die sein Büro bewacht. Wie war doch gleich wieder das aktuelle Passwort? „Zuckerfeder!“ murmle ich und mich befällt mal wieder die Frage, wa-rum es ausgerechnet immer Süßigkeiten sein müssen, die er als Passwort wählt – man kann einfach in sein Büro kommen, indem man den halben Bestand des Ho-nigtopfs aufzählt ... wie leichtfertig.

Wie auch immer – nur wenige Herzschläge später, stehe ich vor unserem Direktor, der – wie nicht anders zu er-warten - gerade dabei ist, sich ein Zitronenbrausebon-bon in den Mund zu stecken ... na ja ... er mag das Zeug im Gegensatz zum mir und jeder hat so seine Schwä-chen – wenn er mir nur nicht immer wieder diese Din-ger würde aufdrängen wollen...

„Sir?“

„Ja Severus, was gibt es? Du siehst aufgeregt aus“, erwi-dert er mit seiner freundlich amüsierten Stimme.

„Der Junge...“

Er seufzt.

„Was hat er denn nun wieder angestellt?“

„Hmm – angestellt ... nun, vielleicht nicht so wirklich“, gebe ich nachdenklich zurück.

„Was dann?“ fordert er mich auf weiter zu reden.

„Wir haben diesen komischen Duellklub abgehalten und irgendwie tauchte plötzlich eine Kobra auf“, antworte ich und bin nicht bereit, einen meiner eigenen Schüler für etwas anzuschwärzen, das ich ihm auch noch aufge-tragen habe – wenn auch nicht ganz so, wie er es aus-geführt hat. „Der Junge ist auf sie los und plötzlich zischte er – Sir, Potter spricht Parsel!“

Dumbledore seufzt erneut.

„Damit hätte ich rechnen sollen.“

„Warum?“ platze ich heraus.

Woher sollte Harry denn die Schlangensprache beherr-schen? Er ist doch bei Muggeln aufgewachsen.

„Voldemort“, entgegnet der Alte und seufzt schon wie-der. „Als er versuchte, den Jungen zu töten, wurde sein Averda irgendwie reflektiert und er verlor seine Kräfte ... doch wie es aussieht nicht nur das ... er hat wohl ei-nen Teil davon unbewusst und sicher auch ungewollt auf den Jungen übertragen.“

Ich schaue den Alten vollkommen verblüfft an.

„Nein, Severus“, winkt er ab. „Ich denke nicht, dass der Junge sowas wie die Unverzeihlichen Flüche beherrscht, aber keiner kann auch nur ahnen, was Voldemort ihm noch so alles überragen hat, bis es sich offenbart.“

„Das klingt übel“, murmle ich. „Was, wenn der Junge wieder in eine gefährliche Situation kommt – und lügen wir uns nicht an – das wird er so sicher, wie im Winter Schnee fällt – und er benutzt unbeabsichtigt etwas von der Macht des Dunklen Lords?“

„Du hast nicht so ganz Unrecht“, erwidert der Direktor nachdenklich. „Aber ich denke – ich hoffe – dass keine wirklich dunkle Macht auf den Jungen übertragen wur-de ... Parsel gilt zwar als Merkmal eines wirklich dunk-len Magiers, aber das heißt noch lange nicht, dass der Junge wirklich auf diese Seite tendiert oder gar je einer werden wird.“

„Er hat mir auf jeden Fall noch keinen Fluch hinterher geschickt“, brumme ich und gleichzeitig kommt der fins-tere Gedanke, dass er das auch nicht wagen sollte, wenn ihm seine Haut etwas wert ist.

Sein Vater tat sowas oft genug und ich konnte die Flü-che nur erwidern. Allerdings bin ich jetzt der Lehrer seines Sohnes und das eröffnet mir ganz andere Mög-lichkeiten. Der Alte muss etwas von meinen Gedanken in meinen Gesichtszügen gesehen habe, denn er meint:

„...und ich denke auch nicht, dass er es wagen würde, dich anzugreifen, Severus. Harry ist nicht James und du bist kein halbwüchsiger Junge mehr. Die Kinder achten dich als Lehrer.“

„Aber sie mögen mich nicht“, knurre ich.

„Du scheinst ja auch keinen gesteigerten Wert darauf zu legen, oder?“ lächelt er mich fein an.

„Na ja...“ muss ich zugeben. „Sie müssen mich auch nicht mögen, solange sie mir gehorchen und das tun, was ich von ihnen verlange.“

Er nickt, aber sein Lächeln ist nicht mehr ganz so fröh-lich. Ich denke, er würde es gern sehen, wenn ich so be-liebt wäre, wie der Rest der Lehrerschaft – bin ich aber nicht und ich wüsste auch nicht, wie ich das ändern sollte – ich bin nun mal kein netter Kerl.

„Severus“, fährt er fort und klingt ernst. „Was auch im-mer – du bist ein guter Lehrer! Ich wünschte nur, du wärst nicht ganz so streng.“

Ich winke ab.

„Ich bin, wie ich bin und sie müssen einfach lernen und das werden sie nicht, wenn ich zulasse, dass sie mir auf der Nase rumtanzen - Egal“, erwidere ich. „Aber was ist jetzt mit dem Parsel des Jungen?“

„Ich nehme an, seine Kameraden werden ihn schon dar-über aufklären und er wird sich in Zukunft beherrschen – er ist nicht so unverständig, wie du zu glauben scheinst.“

Ich brumme nur und gebe keine Antwort.

‚Dein Wort in Merlins Ohr’, denke ich und hoffe wirklich, dass er es mal wieder besser weis.

„Vielleicht sollten wir sicherheitshalber mit den Duellen aufhören“, fährt er fort. „Dann kommt er nicht mehr in die Verlegenheit ... und ich kann mir recht gut vorstel-len, dass die anderen Kinder einen ziemlichen Schrecken bekommen haben, als Harry plötzlich begann wie eine Schlange zu zischen?“

„Haben sie“, erwidere ich unwillig und denke mir, dass das wirklich nicht hätte sein müssen.

Es herrscht bereits genug Unruhe an der Schule – ange-sichts dieser Versteinerungen ... Doch dann kommt mir ein schlimmer Gedanke.

„Sie werden doch nicht Potter für den Erben Slytherins halten?“ platze ich heraus.

Dumbledore wiegt sein edles Haupt.

„Ich weis, dass er es nicht ist“, gibt er zurück. „Aber du hast Recht, solche Gerüchte könnten aufkommen – wir sollten tun, was wir können, um sie zu unterbinden ... es könnte gefährlich sein, wenn man den Jungen dafür hält ... womöglich könnten ehemalige Todesser auf dumme Gedanken kommen.“

Nun ist es an mir schwer zu seufzen.

„Sie haben Recht – die gibt es immer noch – auch wenn sie sich im Augenblick bedeckt halten und sich als seriö-se Zauberer ausgeben ... sie müssen doch nur mich an-sehen ... seriöser Zauberer – pah!“

Ich habe es mir nach all dieser Zeit noch nicht verzie-hen, auf den Dunklen Lord reingefallen zu sein – ob-wohl – von reingefallen kann man in meinem Fall nicht wirklich reden ... ich wollte es ja nicht anders ... oder wenigstens dachte ich das damals.

„Nicht Severus“, kommt es von Dumbledore zurück. „Du hast dich von deinem einmal eingeschlagenen Weg wie-der abgewandt, obwohl es sehr gefährlich war und du hast dich wieder dem Licht angeschlossen – und zwar lange vor Voldemorts Fall ... du hast nie behauptet, ei-nem Imperius unterlegen zu sein – wie so manch ein anderer.“

„Tolle Leistung“, murre ich. „Ich hab mich versteckt – zuerst im Tropfenden Kessel und dann hier.“

„Mein Junge, werte deine Leistungen nicht ab. Du hast damals einer Menge Leute das Leben gerettet – alleine dadurch, dass du ihm keine Gifte mehr gebraut hast und dann diese wertvollen Informationen, die du mir gegeben hast.“

„Feigheit“, brumme ich.

„Du bist kein Feigling“, gibt er bestimmt zurück. „Es be-darf einer Menge Mut, einen einmal eingeschlagenen Weg wieder aufzugeben – weil man erkannt hat, dass er falsch ist.“

Der Alte meint es ja gut, aber so ganz bin ich sicher nicht seiner Meinung. Es sind damals immer noch Men-schen gestorben – nicht zuletzt meine Elfe – weil ich nicht mehr gegen den Dunklen Lord zu unternehmen wagte ... sollte er je wiederkehren – was ich zwar nicht hoffe, was aber zu befürchten steht - angesichts der Ereignisse im letzten Jahr – werde ich nicht so untätig sein ... ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um ihn endgültig zu Fall zu bringen – das habe ich mir geschworen und ich werde diesen Schwur halten, koste es was es wolle.

Immerhin bin ich kein junger Kerl mehr sondern ein erwachsener Mann und ich habe in den letzten Jahren eine Menge dazu gelernt ... nein, ich werde mich sicher nicht mehr verstecken, sollte der Dunkle Lord wieder auftauchen ... der Junge wird nicht so sterben, wie seine Mutter und sein Vater, wenn ich es irgendwie verhin-dern kann.

„Severus?“ die fragende Stimme des Alten dringt in mei-ne Überlegungen. „Was denkst du?“

Ich zucke nur die Achseln und bin nicht bereit, ihn an meinen Gedanken teilhaben zu lassen – sie sind noch zu unausgegoren und er weis, dass ich auf seiner Seite ste-he – immer und unbedingt.

„Ist noch was?“ fragt er weiter und respektiert mein Schweigen.

„Nein, ich denke im Moment nicht“, entgegne ich. „Gute Nacht Direktor.“

Er lächelt mich an und nickt mir verabschiedend zu.

Ich nehme meine wirren Gedanken und mache mich in die Sicherheit meiner Verliese auf. Was ist nur los in dieser Schule?

Langsam wachsen meine Sorgen zu einer Lawine an und ich kann nur hoffen, dass wir nicht alle eines schlimmen Tages darunter begraben werden.


 

Die nächste Statue

S

chon am nächsten Tag erhöht sich meine Sorgenlast um ein gutes Stück. Ich bin selbst zwar nicht dabei, als es geschieht, aber das muss auch nicht sein. Die Gerüchte sind so wild, dass ich nur einen anderen Lehrer darauf ansprechen muss, um das Entsprechende in Erfahrung zu bringen.

Ich entscheide mich für McGonagall, zum einen weil die Gerüchte besagen, dass sie dabei war, zum anderen, weil sie nicht zu Übertreibungen oder gar Panikmache neigt ... außerdem schätze ich sie wirklich. Ich treffe sie im Lehrerzimmer, das im Augenblick zum Glück Lock-hartfrei ist.

„Minerva?“ spreche ich sie an und muss erst gar nicht nach den Ereignissen fragen – sie sprudelt einfach alles heraus – scheint sie ganz schön zu belasten, die alte Gryffindor Löwin.

„Wieder ein Schüler versteinert, Severus“, meint sie nachdrücklich. „Ein Huffelpuff und dann - Grundgüti-ger, Severus ... es hat auch Sir Nicholas erwischt!“

Da erzählt sie mir nichts Neues. das war es ja, was mich an den Gerüchten so sehr beunruhigt hat. Was ... was - zum Merlin - hat die Macht, jemanden, der bereits tot ist, zu versteinern? Ich fordere sie mit einem (für meine Verhältnisse) freundlichen Nicken auf, weiter zu spre-chen.

„Potter hat die beiden in den Gängen gefunden.“

„Potter“, stöhne ich auf. „Kann der denn nie dort sein, wo er sein soll?“

„Severus!“

Ihre Stimme klingt ein wenig vorwurfsvoll – sie weis von meinen alten Streitereinen mit den Herumtreibern – immerhin war sie damals bereits hier Lehrer – und sie müsste blind sein, um nicht zu erkennen, wie ähnlich der Junge seinem Vater sieht – und – wie ich gewöhn-lich mit ihm umgehe. Ich will jedoch auf keinen Fall, dass sie weis, wie ich über den Jungen wirklich denke ... nicht, dass ich das selbst so genau wüsste ... immer noch nicht. Ich winke nur ab.

„Er war es nicht, Severus“, sagt sie bestimmt. „Kein Zwölfjähriger hätte die Macht dazu!“

Ich winke erneut ab.

„Das ist mir vollkommen klar, Minerva“, gebe ich zu-rück. „Aber es gefällt mir nicht, dass er bei jedem dieser Ereignisse in der Nähe war.“

„Zur falschen Zeit am falschen Ort, Severus“, entgegnet sie bestimmt. „Ein dummer Zufall.“

„Einmal ist Zufall, zweimal ist Widerschein, aber drei Mal...?“

„Severus!“ sie klingt ziemlich außer sich. „Du wirst doch nicht sagen wollen, dass es böse Absicht ist?“

Ich schüttle unbestimmt den Kopf.

„Das nicht, Minerva“, gebe ich zurück. „Aber vielleicht möchte es der wahre Täter so aussehen lassen?“

Sie reißt die Augen auf und sieht mich an, als habe sie eine derartige Antwort sicher nicht von mir erwartet.

„Himmel, Minerva“, fahre ich fort. „Ich bin sicher nicht zu dumm, um zu erkennen, dass hier so Einiges faul ist – und der Junge – wie auch immer ich von ihm denken mag – ist einfach ein zu gutes Ziel. Nicht jeder war da-mals davon begeistert, dass er den Dunklen Lord zu Fall brachte ... wie du dir sicher bei einiger Überlegung den-ken kannst.“

Sie schluckt schwer und ich kann erkennen, wie sie be-ginnt ihren Verstand in diese Richtung zu lenken. Auch die gute McGonagall ist alles andere als dumm – auch wenn ich diese hohe Meinung von ihr sicher nicht laut kundtun würde.

„Ja, das könnte sein“, murmelt sie. „Den Jungen in Misskredit bringen ... isolieren, weil ihm keiner mehr traut ... oh Gott ... er ist in Gefahr ... denkst du, es sind deine Slytherins?“

Ich zucke die Schultern und hebe ein wenig ungewiss und abwehrend die Hände.

„Ich weis es nicht, aber du musst diese Kinder nicht im-mer für alles verantwortlich machen ... die haben es schon schwer genug, weil viele ihrer Eltern ehemalige Todesser sind.“

Sie winkt ab.

„Schon gut“, erwidert sie. „Aber ich traue deinen Schlangen einfach nicht.“

„Hast du noch nie“, brumme ich und erinnere mich an meine eigene Schulzeit ... nein, McGonagall hat noch nie einem Slytherin getraut ... darum kamen ja auch ihre makellosen Gryffindors immer mit allem durch ... aber ich will mich jetzt nicht mit ihr über längst Ver-gangenes streiten ... die aktuelle Lage ist viel zu heiß für dumme Querelen.

Aber auch Minerva scheint nicht wirklich auf Streit aus zu sein, denn sie sagt:

„Immerhin kommst du besser mit ihnen klar, als frühere Hauslehrer.“

Sie lächelt mich freundlich und aufmunternd an und ich bin ihr für die lobenden Worte ziemlich dankbar, auch wenn ich mir das sicher nicht anmerken lassen will – Imagefrage!

„Ich fordere einfach Gehorsam von ihnen“, erwidere ich achselzuckend und mein Tonfall würde es selbst einem Gehörlosen klar machen, dass ich nicht weiter über die-ses Thema zu sprechen wünsche.

Minerva akzeptiert einfach den Themenwechsel.

„Nun, wie auch immer“, fährt sie fort. „Es hat wieder Versteinerte gegeben und ich kann nur hoffen, dass die Alraunen bald so weit sind.“

Ich seufze.

„’Bald’ ist ziemlich relativ, Minerva“, entgegne ich tro-cken. „Es wird wohl noch ein paar Monate dauern, denn wie du sicher bemerkt hast, befinden wir uns mitten im Winter und Alraunen sind gewöhnlich erst am Ende des Frühlings so weit.“

Sie wirft mir einen ziemlich finsteren Blick zu und es ist mehr als nur klar, dass sie mit meiner Antwort alles andere als zufrieden ist ... aber sie weis ebenso sicher, dass ich Recht habe – egal ob ihr das passt oder nicht.

„Leider“, murmelt sie unglücklich. „Denkst du, da ist wirklich so ein Ungeheuer unterwegs?“

„Ich habe keine Ahnung, was es wirklich mit der Kam-mer des Schreckens auf sich hat – aber die Kinder be-ginnen sich Fragen zu stellen.“

„Du weist davon?“ platzt es aus ihr heraus.

Ich knurre leise.

„Ich bin weder blind noch blöd“, gebe ich unwillig zu-rück. „Und auch mit meinem Gehör ist alles in Ordnung, weist du.“

„Entschuldige – so war das nicht gemeint“, erwidert sie und klingt defensiv. „Ich mache mir eben Sorgen.“

„Wie wir alle, Minerva, wie wir alle.“


 

Schon wieder mal Weihnachten

D

ie Tage vergehen und die Unruhe im Schloss wird immer stärker. Zum Glück ist Weihnachten nicht allzu weit entfernt und so manch einer fährt nach Hause. Worüber ich wirklich nicht böse bin. Einmal, weil es ein wenig der so dringend benötigten Ruhe für mich bedeutet, aber auch, weil die Kids dann weg vom Schuss sind und damit hoffentlich keine weitere Versteinerun-gen mehr eintreten werden.

Es wundert mich, dass Malfoy da bleibt – und mit ihm seine Satteliten – wie auch das Dreamteam. Ich kann nur hoffen, dass sich diese Mischung nicht als zu explo-siv erweist. Ich müsste blind sein, um nicht zu wissen, dass es ein brisanter Cocktail ist, wenn ausgerechnet diese Slytherins auf diese Gryffindors treffen – zu oft habe ich das schon in meinem Tankunterricht erlebt.

Der Weihnachtsabend ist da und mit ihm ist meine Laune am Nullpunkt angekommen. Ich hasse Weih-nachten – konnte es noch nie leiden – Verdammt, wa-rum sind meine Verliese nicht noch tiefer unter dem Schloss? Vielleicht würde das den Alten davon abhalten, mich an diesem Tag in die Große Halle zu zerren. Dumbledore ist nicht mehr der Jüngste und vielleicht wären ein paar Treppen mehr, ein paar zu viel für ihn ... und es ist nicht eben warm oder gemütlich hier un-ten, dass man so gerne hierher käme, oder?

Ich habe mich in meinem Büro verschanzt und hoffe, dass man mich hier unten vergisst und ich heute meine Ruhe habe ... ich will nicht zum Festmahl nach oben ... es verschlägt mir immer den Appetit ... dieses Liebe und Frieden ... dieses ‚Ach wie lieb wir uns doch alle haben’ ... ich hasse das einfach.

Aber vielleicht hasse ich es auch nur, weil ich noch nie Weihnachten gefeiert habe ... weil ich noch nie wirklich Geschenke bekam ... weil ich einfach nicht begreife, was daran so toll sein soll. Wenn ich mit mir selbst ehrlich bin, würde ich es gerne verstehen ... aber wie soll ein Ex-Todesser wie ich mit einer schwarzen oder vielleicht gar nicht mehr vorhandenen Seele sowas schon verste-hen? - Lassen wir das.

Ich bin frustriert ... knurre vor mich ihn und starre blicklos in die Flammen meines Kamins im Büro. Die Tür ist fest verschlossen und mit einer ganzen Menge Flüche gesichert ... ich will heute wirklich keinen sehen ... aber ich befürchte, Albus sieht das mal wieder völlig anders ... er liebt nämlich dieses Fest mehr als jedes andere und er will, dass ich auch was davon habe – na toll! Warum muss er es nur immer so gut mit uns allen meinen – be-sonders mit mir?

Ein paar Lehrer sind in Urlaub gefahren – die Glückli-chen ... wäre ne Option ... aber wo sollte ich hin?

Nach Yorkshire? Dort war ich seit Ewigkeiten nicht mehr und ich sehe keinen Sinn darin, jetzt damit anzu-fangen ... ich hasse das Rabennest ... mehr noch als Weihnachtsfeiern.

In den Tropfenden Kessel? Dort feiern nur die vollkom-men Vereinsamten ‚Friede, Freude, Halleluja’. Nee, ich mag zwar einsam sein, aber doch nicht so sehr, dass ich mir eine solche Blöße geben würde ... dazu bin ich viel zu stolz ... immer noch. Wenn einem nichts mehr bleibt, dann bleibt einem immer noch der Stolz, oder?

Wohin könnte ich sonst gehen? Nirgendwohin! - Das ist es ja. Der einzige Ort, der mir sowas wie eine Heimat bedeutet ist hier – hier in Hogwarts ... und so muss ich eben solche Schicksalsschläge wie Weihnachtsfeiern nun mal hinnehmen ... so gut ich es eben kann ... was nicht grade besonders gut ist.

Es klopft und ich kann mir ziemlich genau vorstellen, wer dort vor der Tür steht ... aber vielleicht, wenn ich mich nicht rühre ... einfach so tue, als sei ich nicht da ... vielleicht geht er dann wieder.

Träum weiter, Severus, der geht sicher nicht ... du versuchst das jetzt schon zum zwölften Mal ... und elf Mal bereits vergebens.

Nun, ist nicht Weihnachten die Zeit der Wunder ... wa-rum kann ich nicht mal mein eigenes, kleines, privates Weihnachtswunder haben? Soviel verlange ich doch gar nicht ... ich wünsche mir doch nur, dass man an diesem Tag einfach meine Existenz vergisst.

Doch einer wird mich nie vergessen ... alle anderen ja, aber er nicht – dazu hat er mich zu gern – auch wenn ich nicht weis warum, ich bin kein netter Kerl.

Dumbledores hartnäckiges Klopfen beweist mir nur zu eindringlich, dass er nicht so leicht aufgeben wird.

„Severus!“ ertönt diese nur zu bekannte Stimme von draußen. „Mach auf – ich weis, dass du da bist!“

‚Woher willst du das wissen, Albus?’ denke ich bei mir. ‚Ich bin doch ganz leise, ganz klein, gar nicht da ... so glaub mir doch!’

„Mach auf, Severus!“ ruft er weiter. „Das Fest fängt gleich an, du willst es doch sicher nicht versäumen?“

Hätte ich nichts dagegen – das Festessen kann mir ge-stohlen bleiben – ich habe keinen Hunger, mein Magen ist ein einziger klammer Klumpen und überhaupt ... ich will einfach nicht!

„Mein Junge“, ertönt es erneut von draußen und das Klopfen wird heftiger. „Mir zuliebe...“

‚Ja, Albus, dir zuliebe ... wenn du mich ‚mein Junge’ nennst, kann ich dir nicht widerstehen ... es ist, als wenn ich dein über alles geliebter Sohn wäre ... und du weist das ... und du nutzt das aus ... das ist nicht nett ... nein, wirklich nicht.’

„Finite Incantatem!“ murmle ich kapitulierend, zeige mit meinem Zauberstab auf die Tür und löse damit die Flü-che, die mein Refugium beschützen.

Mit einem strahlenden Lächeln kommt der Alte herein und schaut mich glücklich an.

„Komm, Severus, mach dich ein bisschen fein und dann lass uns nach oben gehen“, fordert er mich auf.

„Ich komm ja schon, Sir“, brumme ich und raffe mich aus meinem Sessel auf. „Aber fein mache ich mich sicher nicht ... entweder so wie ich bin oder gar nicht.“

Irgendwie hoffe ich immer noch, dass er sich vielleicht auf das ‚gar nicht’ einlässt ... aber ich sollte ihn wirklich besser kennen.

„Dann eben so wie du bist“, lächelt er mich weich an und seine Hand legt sich führend auf meine Schulter.

Er befürchtet wohl, dass ich die Fliege mache, wenn er mich nicht festhält. Mit einem schweren kapitulieren-den Seufzen lasse ich mich zum Eingang der großen Halle bringen. Er nimmt die Hand von meiner Schulter und klopft mir aufmunternd auf den Rücken, dann schreitet er majestätisch in die Große Halle und auf sei-nen angestammten Platz.

Keine Chance mehr, jetzt noch das Weite zu suchen – die Anwesenden haben mich bereits gesehen und sie sollen sich blos keine Schwachheiten einbilden. Ich seuf-ze innerlich erneut und zucke im Geist mit den Schul-tern. Dann eile ich mit langen Schritten an meinen Platz am Lehrertisch. Mein Magen hat sich noch stärker verknotet und rumort unwillig. Ich weis, dass die Spei-sen mal wieder köstlich sein werden, aber ebenso sicher weis ich, dass ich kaum mehr als ein paar Bissen runter bekommen werde ... es war an Weihnachten noch nie anders ... warum sollte es also heute so sein?

Ist es auch nicht.

Alle feiern und genießen das Fest, aber ich kann keiner-lei Freude daran finden. So schnell es mir möglich ist, ohne unerwünschte Aufmerksamkeit auf mich zu zie-hen, verschwinde ich wieder in meine Verliese ... dort habe ich wenigstens meine Ruhe ... Weihnachtslieder, Grundgütiger, das hat mir grade noch gefehlt!

In meinem Schlafzimmer lasse ich mich in meinen be-quemen, alten Ledersessel fallen und starre in meine kalte Feuerstelle.

Einsamkeit – grenzenlose Einsamkeit sickert mal wieder in meine Seele und es tut weh – so weh wie es jedes Jahr tut – seit so endlos langer Zeit. War es jemals anders? Ich kann mich nicht erinnern ... ich weis nicht mehr, wie es sich anfühlt, einen Freund zu haben ... nicht al-leine zu sein ... es muss einst anders gewesen sein ... muss es doch, oder? Aber ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern ... an den Freund ja, aber nicht an das Gefühl, das damit verbunden war, einen zu haben ... da ist nur der Schmerz über seinen viel zu frühen Tod, der immer noch in mir ist.

Meine Augen brennen, aber ich kann nicht weinen ... hab nicht mehr geweint, seit jenem Tag als sie starb, als er nach Askaban kam ... nein, keine Tränen mehr in mir ... nur Kälte, Leere, Bitterkeit - Und Schmerzen ... ja, ich kann immer noch Schmerzen fühlen – tief in mir drin-nen – so unendlich tief in meinem Ich - wenn auch sonst nicht mehr viel ... was sollte ich auch fühlen? Es ist viel einfacher nichts mehr zu fühlen. Nicht zu mögen, nicht gern zu haben und schon gar nicht zu lieben ... viel ein-facher, als diesen grenzenlosen Schmerz zu fühlen, den man empfindet, wenn man immer nur verliert.

Und ich habe immer nur verloren ... immer das verlo-ren, was mir am meisten bedeutet hat ... ich will nie wieder etwas verlieren, das mir etwas bedeutet, also ist es sicher viel besser, wenn mir gar nichts mehr etwas bedeutet.

Immer noch starre ich blicklos in die kalte Asche und ein Frösteln rinnt über meinen Körper ... ich hasse die Kälte, aber ich fürchte, auch ein Feuer in meinem Ka-min wird mir keine Wärme bringen ... meinem Körper vielleicht, aber sicher nicht meiner Seele (ich muss die-ses Ding so nennen – in Ermanglung eines besseren Namens – auch wenn ich nicht wirklich glaube, noch eine Seele zu haben ... und dieses Etwas ist es, das so sehr friert).

Ist es vielleicht schon vollkommen eingefroren? Wer weis das schon? Ich nicht ... ich will das Ganze auch nicht näher untersuchen ... wer weis schon, was ich da in mir drinnen finden könnte ... ich will es gar nicht wissen – was, wenn da nichts mehr zu finden ist? Oder nur Dunkelheit, Leere und Schwärze. Kälte, Hass, Ver-bitterung – was, wenn ich nicht mehr bin, als nur noch das? Klingt selbst für einen wie mich mehr als nur grässlich ... Verdammtes Weihnachen!

Die meiste Zeit kann ich solche Gedanken bei Seite schieben – hab ich jede Menge Übung drin ... nicht aber an einem Abend wie diesem ... wenn alle anderen fröh-lich sind und feiern und sich auf ihre Geschenke freuen. Ich hasse Weihnachen, denn an diesem Tag hängt ein Tonnengewicht über mir, eine Last, die mich zu ersti-cken droht ... vielleicht, wenn ich weinen könnte ... viel-leicht wäre es dann nicht ganz so schwer.

Einsamkeit ... Einsamkeit ... Einsamkeit!

Ich schließe meine brennenden Augen, mein schwerer wirrer Kopf sinkt auf meine Brust und mein schwarzes ungepflegtes Haar fällt vor mein Gesicht, wie ein dunk-ler Vorhang – wie der Schwarze Schleier selbst – doch ich lebe noch, bin noch in dieser Welt und ich muss auch hier bleiben, es gibt noch so viel, was ich zu erledi-gen habe, bevor ich auch nur daran denken darf zu ge-hen.

Aber müde, so müde ... nur ein paar Stunden Schlaf ... nur ein paar Stunden ... das wäre so wundervoll, viel-leicht ist dann dieser Depressionsanfall vorbei und ich kann wieder klarer denken. Jemand ... irgendwer ... er-hört meine Bitte und ich schlafe ein.
 

Als ich wieder wach werde, ist es bereits Weihnachts-morgen und meine Knochen beschweren sich über die unangenehme Stellung, die ich ihnen zugemutet habe. Der Sessel ist wirklich bequem, aber nicht eben dazu geeignet, darin zu schlafen – auch wenn ich es nur zu oft schon getan habe. Ich strecke und dehne mich vor-sichtig und auch meine Muskeln protestieren über diese Behandlung. Ach verdammt – das wird heute sicher nicht mein Tag.

Unwillig gehe ich ins Bad und werfe meine schwarze Kleidung ab, stelle mich unter die heiße Dusche. Das Wasser prasselt auf meinen Körper hinunter und er ent-spannt sich langsam. Ich starre mit geschlossenen Au-gen in den Strahl und versuche an nichts mehr zu den-ken, schon gar nicht mehr diese traurigen Gedanken von gestern ... viel hilft es ja nicht, aber ich bekomme den Kopf ein wenig frei und ich kann wieder an das denken, was zu tun ist.

Ich verlasse meine Räume den ganzen Tag nicht und beschäftige mich damit, ein paar Tränke zu brauen, die Madame Pomfrey sicher ausgegangen sind.


 

Katzenmädchen

I

ch bin völlig in meine Arbeit vertieft und etwas in mir entspannt sich langsam wieder (Heiltränke zu brauen hat häufig eine solche Wirkung auf mich), als es klopft. Verdammt, wer stört mich jetzt – jemand, der unbedingt meint, mir fröhliche Weihnachten wünschen zu müssen? Zu seinem eigenen Besten hoffe ich, dass dem nicht so ist – ich kann nicht für meine Handlungen garantieren, wenn das jemand für nötig befindet.

„Ja?“ knurre ich und hoffe, dass wer auch immer dort draußen ist, eiligst meine Verliese verlässt.

„Professor Snape?“ - Madame Pomfreys Stimme.

„Herein“, brumme ich und winke die Tür auf.

Was braucht sie denn? Hustensaft? Sie wirft mir einen nachdenklichen Blick zu und schnüffelt.

„Ah Professor, sie brauen?“ meint sie zur Begrüßung.

Ich murmle irgendwas in mich hinein, was man bei viel gutem Willen als Bestätigung nehmen kann.

„Was gibt es, Madame Pomfrey?“ will ich wissen und gebe mir keine Mühe, auch nur im Geringsten freund-lich zu klingen. Ich habe nicht die leiseste Lust, Gesell-schaft zu haben.

„Es hat einen kleinen Unfall gegeben“, setzt sie an.

„Wer ist denn jetzt schon wieder vom Besen gefallen?“ brumme ich unwillig.

„Nein, kein derartiger Unfall, etwas vollkommen ande-res“, erwidert sie. „Nun, ich bin mir nicht so sicher, was genau geschehen ist, aber eine Schülerin hat sich in ei-ne menschliche Katze verwandelt – soweit ich jedoch feststellen konnte, nicht durch einen fehlgegangen Zau-berspruch, sondern durch einen wie auch immer gearte-ten Zaubertrank.“

„Wer - zum Henker - hat was geschluckt“, platze ich heraus und plötzlich kommt mir das Klo der Maulenden Myrthe in den Sinn.

Wenn ich richtig rechne, müsste die Tage der Viel-safttrank, der dort vor sich hin gebraut hat, soweit fer-tig sein.

„Keine Namen“, entgegnet mir die Krankenschwester.

Nun, sie muss mir keine nennen, ich kann mir gut vor-stellen, um wen es sich handelt und außerdem werde ich schon sehen, wer im Unterricht fehlt – sie sagte ‚Schüle-rin’ und mir kommt in den Sinn, wie sich die kleine Granger wohl als Katze machen würde. Ich muss mir gewaltsam ein hämisches Lachen verkneifen – das käme echt zu gut.

„Und ich denke, es könnte sich um Vielsafttrank han-deln“, fährt Pomfrey fort. „Aber ich bin mir nicht sicher – wie sollten Schüler an eine solche Substanz kommen?“

Nun, darauf werde ich ihr sicher keine Antwort geben und so zucke ich nur die Schultern.

„Wenn sie sich nicht sicher sind“, erwidere ich, „dann kann ich ihnen auch kein Gegenmittel geben ... es kommt zuviel in Frage und wenn sie ihrer Patientin das Falsche geben, kann alles nur noch schlimmer werden. Sie werden einfach warten müssen, bis die Wirkung des was auch immer von selbst ausläuft. Wie sie sicher wis-sen, wirkt der Vielsafttrank nur eine Stunde und...“

„Die Stunde ist schon längst vorbei!“ fährt sie mir da-zwischen und klingt wütend.

Nun, es gibt immer Möglichkeiten, fehlgegangene Trän-ke zu entkräften – aber manchmal muss man ganz schön lange forschen und ich vermute, dass die Wir-kung von selbst abklingen wird, bevor ich zu einem Er-gebnis komme – außerdem – ein bisschen Strafe muss sein ... immerhin wurden ein paar Dinge aus meinem Büro entwendet. Ich zucke nur wieder die Schultern

über Pomfreys Ausruf.

„Ich kann ihnen natürlich ein paar Sachen mitgeben“, meine ich. „Aber sie können damit nur herumprobieren, wenn sie sich nicht sicher sind, was dem Mädchen wirk-lich fehlt.“

Immerhin habe ich einen Ruf zu verlieren und meine Rache ist mir nicht soviel wert, dass es heißt, ich würde meine Tränke nicht beherrschen.

„Nun“, gibt sie zurück und klingt ein wenig sauer (das tut mir aber leid!) „besser als nichts. Geben sie schon her, Professor – ich will die Kleine nicht so lange alleine lassen – sie weint zum Gotterbarmen und das Ganze ist ihr entsetzlich peinlich.“

Ich brumme nur und suche ihr ein paar Fläschchen zu-sammen – sie sind sorgfältig beschriftet und so muss ich nicht erst lange erklären, um was es sich im Einzelnen handelt. Sie nickt mir dankend zu und verlässt endlich wieder mein Büro. Wieder allein – gut so.

‚Also, Severus’, überlege ich. ‚Was hat diese neunmalkluge Al-leswisserin jetzt schon wieder angestellt?’

Was kann passieren, wenn man den Vielsafttrank be-nutzt? Nun, man benötigt Haare oder andere Dinge vom Körper der Person, in die man sich verwandeln will. Haare sind am einfachsten, weil man sie am leichtesten besorgen kann – aber was wenn...

Ein bitteres Auflachen entkommt mir. Oh Gott – sie muss Katzenhaare erwischt haben! Was für einen Viel-safttrank hat sie wohl gebraut? Nun, der für die Ver-wandlung in ein Tier ist nicht in der Bibliothek zu fin-den – dort steht nur das Rezept für die Verwandlung in einen anderen Menschen – in der Verbotenen Abteilung! Wie ist sie da nur dran gekommen? Lockhart! Es kann nur so gewesen sein, dass sie sich von ihm dazu die Erlaub-nis geholt hat. Die kleine Streberin würde nie offen ge-gen die Regeln verstoßen, dazu sind ihr ihre Noten und die Hauspunkte einfach viel zu wichtig, aber ich habe die Kids was von wegen ‚Lockhart unterschreibt alles, was lange genug still hält’ flüstern hören. Ja, so muss es gewesen sein.

Hmm, Verwandlung in ein Tier...

Ich gehe zu meinen Bücherregalen hinüber und hole mir die beiden Bücher mit den entsprechenden Rezepten. Natürlich habe ich beide Abarten im Kopf, aber lieber sicher gehen, dass ich mich wirklich richtig erinnere. Ja, die Tränke sind sich in den Zutaten recht ähnlich, aber die Behandlung der einzelnen Ingredienzien ist dann doch sehr verschieden. Kein Wunder, dass sie zu einer menschlichen Katze wurde, wenn sie ein Katzenhaar in den gewöhnlichen Trank geworfen hat.

Ich stöbere weiter in meinen Regalen und stoße auf ein paar interessante Dinge. Ja, der Trank wird wieder auf-hören zu wirken – aber nur, wenn sie gute Arbeit geleis-tet hat, sonst wird ihr immer etwas von einer Katze bleiben – wie zum Beispiel der Schwanz oder ein Schnurrbart – amüsante Vorstellung. Ich kann mich sicher nicht zurückhalten ausgiebig zu feixen, sollte sie mir in einem solchen Zustand begegnen.

Aber Severus, Miss Ich-weis-alles und einen Fehler machen? Das glaubst du doch wohl selbst nicht, das wäre zu schön um wahr zu sein - Grundgütiger! – Was bist du heute wieder zynisch.

Wie auch immer – dieser kleine Zwischenfall hat die Reste meine Bedrücktheit weggeblasen und ich mache mich mit frischer Energie ans Werk.


 

Oh mein Gott – Rosa!

E

s dauert nicht besonders lange, bis alles wieder seinen gewohnten Gang geht. Es gibt zwar ein paar wilde Gerüchte, dass die Granger auch ein Opfer der Kammer des Schreckens geworden sei, aber dann dringt es doch durch, dass sie nur im Krankenflügel liegt und Ruhe braucht. Madame Pomfrey kann sehr diskret sein und sie stellt nie zu viele Fragen.

Langsam beruhigt sich alles wieder und als die kleine Besserwisserin Anfang Februar wieder im Unterricht bei mir auftaucht, ist nichts mehr von dem schief gegange-nen Experiment zu sehen und die Gerüchte verstummen ... was für uns wohl das Wichtigste ist, denn weitere Panikmache kann nicht im Sinne der Schule sein.
 

Als ich am 14. Februar die Große Halle zum Frühstück betrete, beschleicht mich – nein, es springt mich - das Gefühl an, dass ich im falschen Gebäude bin. Vielleicht in einer Klapsmühle für Tunten oder einem Boudoir ei-ner besonders geschmacklosen Vertreterin des horizon-talen Gewerbes, aber sicher nicht in einer seriösen Schule.

Alles ist rosa und kleine Papierherzchen rieseln auf die Haustische herunter. Ein schneller Blick zum Lehrer-tisch beweist mir, dass nur der schöne Gilderoy der da-für Verantwortliche sein kann, denn er hat sich passend zur Kulisse in eine rosa Robe geworfen.

Nun, dann wohl doch nicht horizontales Gewerbe, son-dern schreibende Zunft (wobei ich das mit der Tunte nicht so wirklich zurücknehme) – aber sicher ebenso geschmacklos.

Ich verziehe unwillig mein Gesicht – da kann einem ja übel werden! Sowas von ätzend! Am liebsten würde ich auf der Ferse wieder kehrt machen und mich in meine sicheren Verließe verziehen.

Grundgütiger, Severus, hau ab solange du noch kannst!

Doch zu spät – Dumbledore hat mich bereits gesehen und sein freundlicher Blick fordert mich auf, mich mei-nen Kollegen am Lehrertisch anzuschließen. Ich seufze schicksalsergeben (natürlich nur innerlich, damit es keiner merkt) und fege mit langen Schritten zu meinem angestammten Platz. Am liebsten würde ich meine Au-gen vor dieser rosa Zumutung schließen, doch dann be-stünde die Gefahr zu stolpern und ich will mich sicher nicht vor versammelter Mannschaft auf die Nase fallen. Also einfach Augen auf und durch!

„Eine nette Idee, nicht wahr, Severus?“ fragt mich der Alte mit einem glücklichen Lächeln.

Die Wahrheit oder höflich bleiben? - Vor dieser kniffli-gen Frage stehe ich jetzt. Ein Blick in Dumbledores Au-gen sagt mir jedoch, dass Höflichkeit besser wäre – er scheint das nämlich wirklich zu lieben. Nun, ich weis, wie exzentrisch der Alte ist und wie sehr er bunte Far-ben mag – aber diese Vergewaltigung meiner Augen? Ich brumme nur unbestimmt. Nee, ich werde sicher kei-ne Begeisterung zeigen – wer weis, was dem Alten sonst noch alles für diesen dämlichen Valentinstag einfällt - aber ich werde auch nicht offen dagegen reden.

Lockhart erhebt sich und macht eine Ankündigung. Ich höre ihm gar nicht zu, ich habe sicher besseres zu tun, als dem sinnlosen Geschwafel dieses Trottels zuzuhören. Besser einfach meinen Kaffee trinken und auf Durchzug schalten – der Appetit auf ein richtiges Frühstück ist mir ohnehin gründlich vergangen.

Vielleicht hätte ich doch den Worten des schönen Gilde-roy ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenken sollen, denn plötzlich marschiert ein Rudel Zwerge, verkleidet als Cupidos, in die Halle und teilt rosarote und himmel-blaue Liebesbriefe aus. Es dauert nur ein paar Minuten, bis sich ein ganzer Berg davon vor Lockhart gestapelt hat. Ich kann nur ein ziemlich hilfloses Seufzen aussto-ßen und mir müde über mein Gesicht reiben. Dann meint er noch, die Schüler könnten mich vielleicht bit-ten, dass ich mit ihnen einen Liebestrank braue oder dass Flitwick ihnen einen Liebeszauber zeigen könnte – der ist ebenso begeistert wie ich.

‚Wagt es ja nicht’, denke ich und schieße flammende Blicke durch die Halle – sie wirken nachhaltig.

Was bildet sich dieser Vollidiot ein? Ganz abgesehen davon, dass es keine echten Liebestränke gibt (ebenso wenig wie entsprechende Zauber) – nur Aphrodisiaka – ist es verboten, sowas an Minderjährige weiter zu ge-ben. Außerdem liegt bereits ein enorm hoher Hormon-spiegel in der Luft – noch ein bisschen mehr und keiner kann noch für irgendwas garantieren. Nee, für heute reicht es mir bereits vollkommen mit diesem Unsinn. Ich stehe auf, wirble herum und verschwinde durch die Hintertür.

Der Tag geht so übel weiter, wie er begonnen hat. Dau-ernd platzen Gilderoys ‚geflügelte Liebesboten’ in meine Klasse und stören den Unterricht. Es ist nicht möglich, heute den Kids auch nur das Geringste beizubringen – wofür die nun wirklich nichts können, wenn ich ehrlich bin – es ist allein die Schuld dieses unglaublichen, ver-blödeten Selbstdarstellers.

Das Mittagessen erspare ich mir. Nee, ich brauche wirk-lich nicht noch einen Auftritt in der Großen Halle. Bes-ser in meinem Büro vergraben und hoffen, dass der Tag so schnell wie möglich an mir vorüber geht.

Tut er nicht und der Nachmittag wird beinahe noch schlimmer als der Vormittag. Das eine oder andere hys-terisch schluchzende Mädchen, kichernde Jungs und ein sehr angenervter Personalstamm. Ich bin nur selten einer Meinung mit Minerva, aber ihr heutiger Blick, als ich ihr in den Gängen begegne, ist fast so sauer wie der Meine und teilt mir nur zu deutlich ihren Unwillen mit – auch sie hält nur sehr wenig davon, wenn ihr Unter-richt unterbrochen wird.

Wie auch immer – auch der schlimmste Tag hat einmal ein Ende und ich atme erstmal tief durch, als endlich der Unterricht für mich vorbei ist. Auch das Abendessen fällt wohl besser flach, auch wenn mein Magen meint, es wäre doch recht nett von mir, ihm auch mal zu sei-nem Recht zu verhelfen – er sei nämlich ziemlich leer.

Nun, er wird bis Morgen warten müssen, denn ich be-absichtige keineswegs, heute nochmal nach oben zu ge-hen, da kann er knurren, wie er will. Er meutert jedoch solange, bis ich ihn mit großen Mengen schwarzen Tees versorgt habe und ihm so wenigstens die Vorspieglung des Gefüllt seins gebe.

Es ist nicht unbedingt eine so tolle Idee, Abends schwar-zen Tee zu trinken, wenn man ohnehin nicht besonders gut schlafen kann, andererseits bin ich Schlaflosigkeit schon länger gewohnt, als ich mich erinnern kann und so ändert das auch nicht viel – dann kann ich eben ein-fach mal wieder nicht schlafen und so suche ich mir eine Beschäftigung.

Ich korrigiere Aufsätze, räume ein wenig in meinen Zu-tatenschränken herum und lese mich durch ein paar alte Rezepte, die ich schon immer mal ausprobieren wollte. Nicht, dass ich sie wirklich braue – es ist näm-lich keine gute Idee, sowas zu versuchen, wenn man so müde ist wie ich – kann ja sonstwas dabei passieren. Irgendwann in dieser Nacht schlafe ich über einem ur-alten Rezept für ein Warzenpulver ein – langweilig ge-nug ist es ja.

Ich werde wieder wach, weil sich das alte Pergament hart in mein Gesicht drückt und sich als ein äußerst unbequemes Kopfkissen erweist. Ein schneller Blick durch den Raum zeigt mir, dass es keinen Sinn hat, mich heute noch in mein Bett zu begeben – es ist bereis sechs Uhr morgens und eigentlich Zeit aufzustehen. Ich gähne, versuche meine verkrampften Muskeln und Kno-chen in die richtige Reihenfolge zu bringen - (‚Wirklich toll, Severus, du hast schon wieder mal an deinem Schreibtisch geschlafen, na bestens’) – und habe nur wenig Erfolg mit meinen Streckübungen.

Es ist noch früh genug, eine heiße Dusche zu nehmen und ich hoffe, das die genügt, um mich weit genug wach zu machen, dass ich heute nicht im Unterricht einschlafe – wäre ja echt das Höchste an Peinlichkeit.

Das heiße Wasser ist wunderbar und weckt meine Le-bensgeister – ich werde den Tag schon irgendwie über-stehen – habe ich bis jetzt ja noch immer.

Mein Magen knurrt wieder und ist der Meinung, dass er jetzt wirklich was anderes haben will, als nur heiße Flüssigkeit.

„Gib Ruhe“, brumme ich unwillig. „Du bekommst schon noch dein Futter.“

Ich ziehe mir frische Kleidung an und mache mich in der Hoffung in die Große Halle auf, dass die meisten noch schlafen und ich in Ruhe frühstücken kann. Schon der erste Blick zeigt mir, dass die Hoffnung vergebens war, denn Dumbledore sitzt bereits an seinem Platz und lässt sich fröhlich die frischen Brötchen schmecken. Nun, wie auch immer, der Alte ist nur halb so schlimm, er respektiert meistens meinen Wunsch nach Unge-störtheit. Nicht so heute.

„Ich habe dich gestern gar nicht mehr gesehen“, meint er und rührt in seinem Kaffee herum.

Ich brumme nur unbestimmt und sorge dafür, dass mein Kaffee extrastark wird. Das brauche ich heute si-cher, wenn ich den Tag überstehen will. Ich bin wirklich noch schrecklich müde und habe alles andere als gut auf meinem Schreibtisch geschlafen, aber das lässt sich jetzt nicht ändern. Ich habe noch nie meinen Unterricht ausfallen lassen und werde wegen einer schlechten Nacht sicher nicht damit anfangen.

Ich knuspere an einem Brötchen herum und hänge mei-nen Gedanken nach. Der Alte lässt mich schweigen und sagt vorerst nichts mehr. Dem Himmel sei Dank – er muss nicht wissen, wie schlimm meine chronische Schlaflosigkeit wirklich ist und heute ist so ein Tag, wo er auf solche Ideen kommen könnte – meine übliche un-nahbare Maske sitzt heute noch nicht ganz so perfekt wie sonst – ich bin einfach zu müde dazu.

‚Werd endlich wach, Severus, die Kids kommen sonst noch auf ir-gendwelche Schwachheiten.’

Nur mit Mühe kann ich mir ein gewaltiges Gähnen ver-kneifen – besser gesagt verstecke ich es in meiner Kaf-feetasse. Schließlich beginnt Albus doch zu plaudern, da es sich aber um Schulangelegenheiten handelt, kann ich unverbindliche Antworten geben und ihn damit zufrie-den stellen.

Blöder Valentinstag - Und doppelt blöder Lockhart, der auch noch darauf besteht, diesen auf eine solche abso-lut oberpeinliche Art zu feiern.


 

Noch zwei Statuen

D

ie Zeit bis Ostern vergeht relativ ungestört - wenigstens was diese verdammte Kammer des Schreckens betrifft. Keine Verletzten, keine weiteren Versteinerungen. Immer noch liegen die Betroffenen im Krankenflügel und das wird sich erst ändern, wenn die Alraunen reif sind. Es ist, als hätten wir eine kleine Atempause bekommen, aber ich wage erst gar nicht zu hoffen, dass alles vorbei ist – warum sollte es auch? Wir haben keinen Täter gefunden und er hat keinen echten Grund mit seinen Untaten aufzuhören.

Lockhart tönt zwar herum, dass er sich schon um den Schrecken aus der Kammer kümmern würde, wenn er ihm denn über den Weg laufen würde und der würde es auch gar nicht wagen, erneut zuzuschlagen, da er in-zwischen sicher von den überragenden Fähigkeiten des schönen Gilderoy weis ... blablabla...

Doch vom Kollegium nimmt ihn schon längst keiner mehr ernst und alle wissen, dass er nur ein unfähiger Angeber ist. Sein Unterricht soll sich nämlich inzwi-schen darauf beschränken, dass er Passagen aus seinen Machwerken vorliest und sie zum besseren Verständnis mit seinen Schülern nachspielt. Gerüchte besagen, das in der Gryffindor Klasse Harry sein bevorzugtes Opfer dafür ist und der Junge darüber schrecklich angenervt ist. Warum denn eigentlich? Ich dachte, er liebt solche Aufmerksamkeit? James hätte auf jeden Fall darauf ge-standen und warum sollte sein Sohn auch nur im Ge-ringsten anders sein?

Wie auch immer, das nächste Quidditch Match rückt heran – auch wenn es mich nicht besonders interessiert, da mein Haus nicht daran beteiligt sein wird – so sind doch die Kids mal wieder ziemlich davon abgelenkt, was mich in die feine Lage versetzt, mal wieder eine Menge Punkte abzuziehen – tut meinem inneren Gleichgewicht ziemlich gut.

Ich bin an dem betreffenden Tag in meinem Büro ge-blieben und beschäftige mich mit diesem und jenem. Auf einmal stürmt Filch herein ohne auch nur anzu-klopfen.

„Argus – was ist los?“ will ich ungehalten über diesen unangemessenen Auftritt wissen.

Doch ein genauerer Blick beweist mir sofort, dass es sich nicht um eine Lappalie handeln kann. Der Mann keucht, wie ein alter Drache mit Asthma und versucht verzweifelt soviel Luft zu bekommen, dass er verständ-lich sprechen kann.

„Versteinert...“ faucht er heraus. „Zwei Mädels ... unten bei der Bibliothek.“

Nun, für ihn mag das unten sein, denn sein Büro ist im zweiten Stock, für mich liegt die Bibliothek oben, da sich meine Räume ja im Keller befinden.

„Wer?“ frage ich nach.

„Die Granger und eine Ravenclaw – Penelope Clearwa-ter“, schnauft er atemlos heraus.

Verdammt – verdammt – verdammt!

Wenn es dieses Mädel aus Gryffindor ist, wird sich der Junge mit absoluter Sicherheit einmischen wollen – sie ist seine Freundin und wenn er nur das Geringste von seinen Eltern hat, dann tut er alles für sie. Was auch immer ich sonst noch über die Herumtreiber denken mag – für seine Freunde war jeder von ihnen immer da.

„Dumbledore...“ keucht Filch. „Hauslehrer sollen mit ih-ren Schülern reden. Keiner darf mehr nach Einbruch der Dunkelheit raus ... alle Spiele abgesagt ... Lehrer sollen Kinder von Stunde zu Stunde führen ... keiner mehr allein in den Gängen ... vielleicht wird’s dann ru-higer in der Nacht und ich habe endlich meinen ver-dienten Frieden.“

Er gibt mir noch ein paar Anweisungen von Dumbledore weiter. Ich nicke nur bestätigend und mache mich zu meinen Schülern auf. Ein paar eindringliche Worte, ein paar finstere, drohende Blicke und ich kann sicher sein, dass sie genau das tun, was ich von ihnen will. Kein Slytherin wird sich freiwillig in Gefahr begeben – wenn sie wirklich in Gefahr sein sollten – noch keinem von ihnen ist etwas zugestoßen – es ist Slytherins ‚Monster’, wenn es denn wirklich existiert – und sie sind in Slythe-rins Haus – was heißt, dass sie fast alle reinblütig sind und darum geht es ja wohl diesem Monster.

Aber trotzdem – ich habe nicht die geringste Lust den Eltern dieser Kinder zu erklären, dass eins von ihnen versteinert in der Krankenstation liegt oder gar tot ist.

Ich bin nur mit meinen halben Gedanken dabei, denn der Junge geht mir nicht aus dem Kopf. Ich mag ihn nicht – nein, wirklich nicht ... aber ich habe es meiner Elfe versprochen – habe es bei meiner Hoffnung auf ein Leben hinter dem Schwarzen Schleier geschworen – dass ich ihn schützen werde. Und das ist ein Eid, den ich hal-ten werde, egal, wie ich zu dem Jungen stehe ... seine Mutter war meine große Liebe ... meine einzige Liebe.
 

Dumbledore hat uns Lehrern den Auftrag gegeben in den Gängen zu patrouillieren und Präsenz zu zeigen – Verbote hatten schon immer die unangenehme Neigung missachtet zu werden ... wie auch immer, ich kann so-wieso nicht schlafen und es ist die beste Gelegenheit, darauf zu achten, dass der Junge dort bleibt, wo er hin gehört. Es geht mir nicht besonders gut, denn ich bin schrecklich übermüdet, doch ich halte es einfach für meine Pflicht, hier aufzupassen. Es ist zugig in den Gängen und noch nicht besonders warm – immerhin ist noch Winter. Ziemlich schnell habe ich mir eine leichte Erkältung geholt und meine Nase beginnt zu laufen – sicher kann ich was dagegen unternehmen, aber dazu müsste ich in meine Räume gehen und mir den geeigne-ten Trank holen. Keine gute Idee, die Gänge unbewacht zu lassen und so bleibt mir nichts anderes übrig, als die halbe Nacht vor mich hin zu niesen und zu schniefen - grässlich lästige Sache.
 

Am nächsten Tag erfahre ich, dass alles noch übler ge-worden ist, als ich es in meinen schlimmsten Alpträu-men befürchtet habe. Lucius Malfoy schafft es, dass Dumbledore die Schule verlassen muss.

Lucius taucht arrogant und selbstherrlich, wie er nun mal ist, in meinem Büro auf und erzählt mir freude-strahlend von seinem kleinen Sieg über den ‚alten Nar-ren’ (so haben die Todesser Dumbledore schon immer bezeichnet, um nicht zu erkennen zu geben, dass sie ihn in Wahrheit fürchten).

Er tönt über Reinblütigkeit und ähnlichen Bockmist und hält mich wohl wirklich noch für seinen Verbündeten, was ich sicher nicht bin – ich kann ihn noch nicht mal ausstehen. Ich mache nur gute Miene zum bösen Spiel, weil ich immer sicherer werde, dass ich ihn später noch irgendwann mal brauchen werde und so bin ich ziem-lich erleichtert, aber auch angewidert als Malfoy end-lich wieder geht. Dieser dumme Kerl! Was denkt er sich nur, dass dadurch sein Einfluss größer wird? Dieser Narr – aber seinem Sohn kann ja nichts geschehen – der ist ja reinblütig und Reinblütige wurden noch nicht an-gegriffen – bisher! Kann sich verdammt schnell ändern, wenn Dumbledore nicht mehr da ist.

Doch nicht nur Dumbledore wurde suspendiert, auch Hagrid wurde entfernt – schlimmer noch – verhaftet und nach Askaban gebracht, wegen dieser Sache da-mals, wo alle der Meinung waren, er hätte mit der ers-ten Öffnung der Kammer zu tun – ich weis allerdings von Dumbledore, dass der nicht glaubt, dass es vor fünfzig Jahren Hagrid gewesen ist ... der Name Tom Riddle fiel und Tom Riddle ist kein anderer als mein früherer Herr und Meister – Voldemort.

Ach verdammt ... was ist hier nur los?

Ohne Dumbledore sitzen wir gewaltig in der Tinte und alle Kids, die nicht reinblütig sind, sind in höchster Ge-fahr. Minerva übernimmt vorübergehend die Verant-wortung für die Schule, aber ich weis, dass sie sich Sor-gen macht, einfach weil sie nicht Dumbledore ist und es sich nicht zutraut, die Schule in seiner solchen üblen Situation zu leiten. Wer würde das auch schon tun wol-len? – Ich sicher nicht! Nur Albus hat die Macht und die nötigen Fähigkeiten, aber er wurde ja erfolgreich von Malfoy senior und Minister Fudge aus der Schule ent-fernt. Wirklich eine tolle Aktion, uns unseren größten Halt zu nehmen, wenn die Kacke so richtig gewaltig am Dampfen ist!

Ich komme mir so verdammt hilflos und ungeschützt ohne den Alten vor. Allein der Gedanke daran, dass der Dunkle Lord - auf welche Art auch immer - mit diesen Geschehnissen zu tun haben könnte, jagt mir eiskalte Schauder über den Rücken.

Was, wenn er wiederkehrt?

Einst war ich sein Anhänger, auch wenn ich mich be-reits vor seinem Fall von ihm abgewandt habe, so wuss-te er nie davon und wenn er aufersteht, dann werde ich sicher auch wieder gerufen, erneut in seine Reihen zu treten ... ich will das sicher nicht ... nie wieder solche Gifte brauen ... nie wieder Folterungen und Morde se-hen ... nie wieder Schuld am Tod von Unschuldigen sein ... alleine, weil ich die Fähigkeit habe, die übelsten Tränke zu brauen und das auch tat.

Bittere Depressionen überfallen mich und ich muss ge-stehen, dass kalte Angst mich durchtobt ... wenn doch nur Dumbledore da wäre – ich würde mich wesentlich sicherer fühlen und könnte mit ihm einen Plan fassen ... aber so?

Ich bin alleine mit meinen Gedanken und kann mich keinem anvertrauen ... außer dem Alten weis keiner da-von, dass ich ein Todesser war und in den Diensten des Dunklen Lords stand ... sicher im Ministerium wissen einige davon, denn mein Namen wurde bei den Prozes-sen genannt, aber Albus sprach für mich und ich konnte mich in der Sicherheit von Hogwarts verbergen (die ers-ten drei Jahre musste ich das auch) – doch heute kommt mir das Schloss alles andere als sicher vor ... nicht, dass mir der Schrecken aus der Kammer Angst machen wür-de – wenn er mir begegnet, traue ich mir durchaus zu, dass ich damit fertig werde – es ist allein der Gedanke an eine Wiederkunft des Dunklen Lords, die mir echt üble Sorgen macht.

Ach verdammt, Severus, was bist du doch für ein Feigling – mach dir lieber Sorgen um die Kinder und deine Kollegen, als um dich selbst – dein Leben ist doch ohnehin verpfuscht und wertlos und du lebst es jetzt schon seit zwölf Jahren nur noch durch Dumbledores Gnade ... weil er dir vertraut ... Er vertraut dir – Verdammt noch eins! Verdammt, reiß dich zusammen und mach deinen Job ... wer-de diesem Vertrauen gerecht ... du bist wertlos, aber die Kinder sind es nicht (auch wenn du sie nicht magst), sie haben ihr Leben noch vor sich und was auch immer du mit dem deinen gemacht hast (nur Mist!) du hattest das deine!

Nein, ich will sicher nicht sterben, aber ich werde mich auch nicht verstecken, wenn Voldemort wieder auftau-chen sollte – ich werde tun, was ich tun muss!

Ich werde es wieder gut machen – was auch immer es mich kosten wird! Ich werde den Preis für die ruhigen und friedlichen Jahre zahlen, die ich hier in der Sicher-heit von Hogwarts verbringen durfte, anstatt in Aska-ban zu vermodern, wie ich es eigentlich verdient hätte.

Solche und ähnliche Gedanken rauschen durch meinen Kopf, während ich nächtelang durch die dunklen Gänge des Schlosses patrouilliere und aufpasse, dass die Kinder keine Dummheiten machen. Schlaf finde ich in dieser Zeit keinen und nehme entsprechende Tränke, dass ich ihn auch nicht brauche.

Meine Laune wird dadurch nur noch schlechter, aber kaum einer nimmt Anstoß daran – alle sind müde und gereizt – dass ich der Schlimmste bin, halte ich für eine wirklich unbedeutende Nebensache – andere Dinge sind viel wichtiger.

Dass allerdings wenige Tage später mir Draco Malfoy im Unterricht lautstark mitteilt, dass er mit seinem Va-ter sprechen würde, wenn ich das Direktorat von Hog-warts haben will, macht alles nur noch schlimmer – das Sahnehäubchen auf dem Kuchen ist einer der Gryffin-dors, der auf diese Ankündigung hin so tut, als müsse er sich übergeben – kann ihm nicht wirklich verdenken, denn das Ganze weckt auch in mir den dringenden Wunsch recht ausgiebig zum Kotzen zu gehen.

Verdammt wir brauchen jetzt Dumbledore und keinen jämmerlichen Ex-Todesser, der sich am liebsten die Bettdecke über den Kopf ziehen würde und erst wieder darunter hervorkommen will, wenn alles vorbei ist – so fühle ich mich nämlich im Augenblick, auch wenn ich durchaus anders handle.


 

Ihr Skelett wird auf ewig in der Kammer

liegen...

D

ie Zeit schleppt sich dahin und es sieht so aus, als würde unsere nächtliche Präsenz in den Gängen Wirkung zeigen, denn es geschieht kein Unheil mehr.

Kurz vor den Prüfungen gibt es dann doch endlich auch mal einen Lichtblick – die Alraunen sind reif und ich werde heute Nacht den Heiltrank brauen können – end-lich! Ich mag zwar meine Schüler nicht besonders, aber ich wünsche es ihnen sicher nicht, dass sie versteinert in der Krankenstation liegen müssen oder gar sterben, wie es vor fünfzig Jahren geschah.

Als Minerva die frohe Botschaft in der Großen Halle verkündet, bricht ein glücklicher Tumult aus und plötz-lich sind alle wieder ruhiger – es ist fast, als wäre die Gefahr vorbei. Leider hindert mich mein Pessimismus, den ich in vielen Jahren (zu Recht!) aufgebaut habe, wirklich zu glauben, dass es schon vorbei sein könnte. Gut, ich kann das Gegenmittel herstellen, aber der Schuldige wurde noch nicht gefunden und auch die Kammer – sollte es sie denn wirklich geben (wie Dumbledore glaubt) – ist mit Sicherheit immer noch nicht wieder geschlossen worden.

Wie es sich zeigt, ist mein Pessimismus nur zu gerecht-fertigt, denn schon am Nachmittag dringt Minervas Stimme wie ein böses Omen durch die Gänge des Schlos-ses. Sie schickt die Kinder in ihre Gemeinschaftsräume und holt alle Lehrer im Lehrerzimmer zusammen. Mein Magen verkrampft sich und ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit.

Grundgütiger! Kann denn eine gute Nachricht nicht einfach nur eine gute Nachricht sein? Muss ihr denn gleich wieder ein Schicksalsschlag folgen?

Sieht ganz danach aus.

Minerva verkündet mit einer hoffungslosen Stimme, dass ein weiterer Schüler entführt worden sei und zwar hinunter in die Kammer des Schreckens. Verdammt, es scheint sie wirklich zu geben – denn ein dummer Scherz ist eine solche Schrift an der Wand sicher nicht. Die Kollegen ringen die Hände und keiner von uns weis so recht, was zu tun ist. Sicher, wir müssen die Kammer suchen, aber das wurde sie schon seit Jahren und keiner hat sie je gefunden – aus welchem Grund sollte uns das jetzt gelingen?

Das Ganze ist noch schlimmer, als ich befürchtet habe, denn es hat nicht einfach irgendeinen Schüler erwischt, sondern Ginny Weasley – ausgerechnet Ron Weasleys kleine Schwester und der ist der beste Freund des Potter Bengels – und wenn der sich nicht schon wegen Hermi-ne eingemischt hat (wobei ich mir da nicht so ganz si-cher sein kann – vielleicht hatte er ja nur einfach kei-nen Erfolg), so wird er sich ganz sicher wegen Ginny einmischen, die himmelt ihn nämlich schon das ganze Jahr an und auf so was steht dieser Bengel – verdammt! Ich kann nur hoffen, dass er einmal – nur ein einziges Mal - auf Anweisungen hört und dort bleibt, wo er blei-ben soll.

Das glaubst du doch wohl selbst nicht, Severus, oder? Doch nicht der Sohn von James Potter!

Bevor ich noch ausgiebiger im Geiste vor mich hinflu-chen kann, öffnet sich nochmals die Tür des Lehrer-zimmers und ein sehr verschlafener Lockhart stolpert herein. Oh Gott, dieser Idiot hat mir zu meinem Glück grade noch gefehlt! Er murmelt strahlend Entschuldi-gungen in alle Richtungen und ich kann es mir nicht verkneifen, ihn mit samtweich giftiger Stimme zu in-formieren – ich brauche jetzt einfach unbedingt ein Ventil für meine hilflose Wut und dieser Trottel kommt mir dazu gerade Recht – auch meine Kollegen scheinen dieses Mal ausnahmsweise meiner Meinung zu sein – auch sie können seine Angeberei nicht ausstehen.

Sie gehen sogar gemeinsam mit mir auf ihn los und for-dern ihn auf, doch endlich seine großen Sprüche wahr zu machen und etwas gegen die Kammer des Schreckens zu unternehmen, immerhin habe er doch behauptet, er wisse, wo sie zu finden sei. Er stottert und stammelt, dass es eine wahre Pracht ist und uns allen ist nur zu deutlich klar, dass er nichts weis, außer vielleicht, wo seine Lockenwickler zu finden sind. Schließlich erklärt er sich bereit, seine Ankündigungen wahr zu machen und verzieht sich.

Minerva atmet auf und wir sind uns alle einig, besser dran zu sein, wenn er uns nicht unter den Füßen rum-wuselt. Leider bleibt uns nichts anderes übrig, als die Kinder weiter in ihren Schlafsälen zu halten und sie am nächsten Morgen nach Hause zu schicken. Das, was keiner von uns wollte, wird nun geschehen – Hogwarts wird geschlossen werden.

Sicher wird es eine weitere Suche in der Schule geben, aber Sprout und Pomfrey fordern meine Hilfe ein - Es gibt einen wichtigen Trank zu brauen.
 

Ich stehe in meiner Laborecke und konzentriere mich hart auf das komplexe Rezept. Es ist schwierig, zeitauf-wendig und ich wünschte wirklich, in den letzten Wo-chen ein bisschen mehr Schlaf bekommen zu haben.

Aber wenn Einhörner Flügel hätten, wären sie Alicorne – Wünsche bringen nichts – ich muss mit dem klar kom-men, was ich eben habe.

Ich bereite alles vor, zerkleinere, stampfe, schabe, rasp-le. Schließlich erscheint Sprout und bringt mir zwei Al-raunen. Ich brumme ihr einen gemurmelten Dank zu und sie nickt zufrieden. Gott sei Dank lässt sie mich dann wieder mit meiner Arbeit allein.

Wasser aufsetzen, die ersten Zutaten hinein, umrühren, warten bis sich alles auflöst, simmern lassen, abkühlen – wieder aufheizen und dann das nächste Teil dazu. Immer wieder und wieder – endlos.

Ja, dieses Rezept ist verdammt komplex und bedarf meiner höchsten Aufmerksamkeit. Als das Ganze mal wieder ein wenig abkühlt, lasse ich mir von einem Hauselfen eine Kanne Kaffee bringen. Die kleinen Wesen wissen nur zu genau, dass ich ihr dauerndes Geplauder nicht schätze und so haben sie alle paar Monate in meinen Diensten gewechselt, nachdem Pixi gestorben war, weil sie es nicht mit mir aushalten konnten und ich es nicht mit ihnen – was nichts anderes bedeutet, dass ihnen schon mal das eine oder andere Teil nach geflogen ist, wenn sie mich zu sehr genervt haben.

Man verstehe mich nicht falsch – ich habe nichts gegen Hauselfen und weis ihre Dienste durchaus zu schätzen – nicht aber ihre Plauderei.

Wie auch immer - ich bekomme meinen Kaffee geliefert, kippe etwas von meinem Hallowach Trank hinein und nehme einen tiefen Schluck davon. Die heiße, starke Flüssigkeit wärmt meinen Magen und weckt ein wenig meine Lebensgeister.

Ich seufze schwer und mache mit dem Heiltrank weiter. Eigentlich braue ich sehr gerne und es gibt mir ein tie-fes Gefühl von Frieden, wenn ich sowas tun kann – be-sonders, wenn es sich um einen Heiltrank handelt, aber heute bin ich so verdammt müde. Es ist zwar wirklich kein schöner Grund, warum ich das jetzt tun muss, aber trotzdem befriedigt es etwas in mir und ich summe so-gar leise und glücklich vor mich hin.

Die Stunden treiben an mir vorbei und der Tank blub-bert leise vor sich hin. Er stößt farbige Dampfwölkchen aus, ändert die Konsistenz, die Farbe, ist fast hypnotisch für mich und lässt mich in Tagträume fallen, ohne dass meine ganze Aufmerksamkeit abschweift – immer habe ich das im Auge, was ich hier tue.

Die Kinder können wieder geheilt werden, wenn ich damit fertig bin – ein schöner Gedanke, so eine Leistung zu erbringen. Aber immer noch ist die leise Sorge in mir, was mit dem Mädel in der Kammer ist. Ist sie wirklich dort? Gibt es diesen Ort wirklich? Wird der Junge dort bleiben, wo er bleiben soll, oder wird er sich wieder einmischen?

Am liebsten würde ich mich vor dem Porträt der Fetten Dame auf die Lauer legen – aber ich muss mich auf an-dere verlassen, denn meine Fähigkeiten werden hier bei meinen Kesseln gebraucht und nicht irgendwo im Schloss, auch wenn ich die Sache mit dem Monster wirklich gerne in die Hand nehmen würde.

Aber vielleicht, wenn das hier erledigt ist – dann wird es wohl für die kleine Miss Weasley zu spät sein – außer Lockhart überrascht uns alle und erweist sich doch noch als Held – seinen Büchern nach ist er das ja ... wer´s glaubt ... ich nicht.

Es macht mich wieder unruhig, nichts unternehmen zu können ... ich tue, was meinen Fähigkeiten entspricht, aber ich könnte sicher mehr ... nur leider nicht gleich-zeitig an zwei Orten sein. Ach Shit!

Endlich ist der Tank so weit, die letzte Zutat annehmen zu können – die Alraune. Gott sei Dank hat Sprout sie bereits ruhig gestellt, sonst müsste ich jetzt meine Oh-ren vor ihren Schreien schützen und ich bin zu müde, jetzt an solche Lappalien zu denken. Also einfach das Ganze sorgfältig zerkleinern und in kleinen Portionen dem Trank untergerührt, warten bis es sich aufgelöst hat, dann den nächsten Schub. Es dauert, bis ich alles im Kessel habe, doch schließlich ist es doch so weit. Jetzt muss der Trank noch langsam und unter stetigem Um-rühren abkühlen. Ein Kühlzauber würde alles zerstören.

Verdammt, bin ich müde.

Das Feuerchen ist aus und es wird kalt in meinem Büro, doch ich habe jetzt keine Zeit den Kamin anzuheizen – der Trank braucht jetzt meine gesamte Aufmerksamkeit – zuviel kann in der letzten Phase noch schief gehen.

Mein Körper sackt in sich zusammen, mein Rücken schmerzt und meine Augen sind klein geworden, ich gähne. Noch nicht mal mein Hallowach Trank hilft noch wirklich – ich habe ihn dieses Jahr einfach schon zu oft genommen und ich weis ja nur zu genau, dass das echt nicht das Wahre ist ... aus eigener schlimmer Erfahrung.

Der Trank kühlt nur sehr langsam ab und ich wünsche mir nichts mehr, als einfach in mein Bett zu fallen und einmal rund um die Uhr zu schlafen.

Geduld, Severus, das hier wird nicht mehr ewig dauern und wenn du damit fertig bist, musst du es nur noch zu Pomfrey bringen – dann kannst du endlich schlafen.

Ich rede mir gut zu und schließlich ist es so weit - Ich kann mein Gebräu abliefern. Poppy ist sehr erfreut und macht sich an ihren Teil der Arbeit.

Es ist noch sehr früh am Morgen und so begegne ich keinem, als ich durchs Schloss gehe. Ich schleppe mich in meine Räume hinunter und es interessiert mich im Moment nicht im Geringsten, was in der Schule sonst noch vor sich geht – ich will nur noch schlafen.

Ich schaffe es gerade noch Robe und Schuhe abzulegen, aber Hemd und Hose sind in meinem derzeitigen Zu-stand einfach zu viel verlangt, also lasse ich mich nur auf mein Bett fallen und bin auch schon eingeschlafen, bevor ich auch nur meine Wolldecke über mich ziehen kann.
 

Ich habe einen eigenartigen Traum:

Plötzlich bin ich ein Junge, aber ich bin nicht ich ... bin handlungsunfähig im Körper von ausgerechnet Harry Potter gefangen – kann nichts tun – kann nur zusehen, was geschieht.

Nochmal höre ich das Gespräch im Lehrerzimmer, spüre eine erschrockene Aufregung, die nicht die meine ist – der unstete Gedanke zu wissen, wo sich der Eingang zur Kammer des Schreckens befindet, wirbelt durch mein Gehirn. Ich spüre den Drang zu Lockhart zu laufen - zu dem ich sicher nicht gegangen wäre, wenn ich etwas zu sagen hätte ... habe ich aber nicht ... James Bengel be-stimmt, was zu tun ist.

Die Eindrücke sind nicht besonders deutlich, eher eine Mischung aus Gefühlen und Entschlossenheit ... wir-belnde Bilder. Ein Streit mit Lockhart, gezückte Stäbe von zwei Jungen ... sie zwingen diesen Narren ihnen zu folgen ... eher schieben sie ihn vor sich her ... Das Klo der Maulenden Myrthe ... Fragen an den Geist.

Sie war das Mädchen, das damals vor fünfzig Jahren gestorben ist. Eine erneute Idee, die sich durch die Ge-danken des Jungen wälzt. Die Waschbecken ... ein Was-serhahn mit einem Schlangensymbol ... der Versuch Parsel zu sprechen – erst erfolglos ... doch dann mit Er-folg. Das Becken zieht sich in den Boden zurück, gibt ein unendlich tiefes Rohr frei.

‚Nicht, Junge, tu das nicht ... hol Hilfe!’ versuche ich zu rufen, doch meine Worte werden nicht gehört ... vielleicht ist das alles bereits geschehen und geschieht nicht jetzt gerade.

Lockhart wird in das Rohr gestoßen, die Jungen folgen ohne wirklich nachzudenken ... verdammt ... so toll-kühn, so leichtsinnig, so unbedacht.

Dunkelheit, glitschige Glätte, ein tiefes Fallen, dann ein ungutes grünliches Licht ... tief, sehr tief unter dem Schloss ... vielleicht sogar unter dem See, wenn ich die Feuchtigkeit richtig beurteile. Lockhart wird voraus ge-schickt, die Jungen folgen mit erhobenen Stäben.

Düster, feucht ... Rattenskelette am Boden, knirschen unter den unsicheren Füßen ... Röhren, Rohre und im-mer weiter vorwärts ... ich kann die Angst des Jungen spüren und seinen Mut, den festen Willen, es trotzdem zu tun. Dann ein Zusammenzucken und noch mehr Angst ... etwas Gewaltiges voraus ... eine abgestreifte Schlangenhaut ... größer als alles, was ich je gesehen habe ... Oh Gott, jetzt weis ich was für ein Monster es sein muss, das hier lauert ... ein Basilisk!

‚Hau ab Junge, renn um dein Leben’, schreit etwas in mir auf, aber wieder vergebens.

Lockhart sackt in sich zusammen, aber es ist nur ein Trick, er will den Jungs die Erinnerung rauben und sich selbst und seinen Ruf in Sicherheit bringen, doch er hat den falschen Stab erwischt – den vom jungen Weasley und der ist alles andere als zuverlässig ... er feuert zu-rück und der Zauber trifft Lockhart selbst ... raubt ihm jegliche Erinnerung, wenn ich den Spruch richtig beur-teile ... auf jeden Fall bricht er zusammen und die Höhle stürzt ein ... trennt die beiden Jungs voneinander.

‚Verdammt, geh zurück! Räum die Steine weg und lauf!’’ schreie ich ohne Stimme, ohne gehört zu werden. ‚Dann renn in dein Verderben, du dummer, selbstherrlicher Bengel!’ zische ich wütend in seinem tauben Kopf.

Doch etwas in mir wünscht sich so sehr, ihm auf welche Art auch immer beistehen zu können. Ich hab es ver-sprochen ... ich hab es geschworen ... doch ich bin machtlos ... bin nur ein hilfloser Zuschauer.

Der Junge geht weiter, seine Füße platschen durch Was-serlachen und sein Stab ist zitternd erhoben. Weiter und weiter stolpert und schleicht er (und ich mit ihm) durch die Rohre. Dann hält ihn eine massive Tür auf und ich will bereits aufatmen, da beginnt er wieder Par-sel zu sprechen und das Hindernis gehorcht ihm, öffnet sich auf eine bizarre Art – richtig unheimlich.

Ängstlich, aber entschlossen geht er hindurch ... soviel Mut, soviel Dummheit ... oh Merlin schütze ihn ... mir sind die Hände gebunden ... das hier ist nur ein Traum. Ist es schon geschehen oder geschieht es gerade eben? Doch es fühlt sich nicht an, wie die Gegenwart. Etwas sagt mir, dass das, was auch immer ich noch zu sehen bekomme, bereits geschehen ist.


 

Slytherins Vermächtnis

D

er Junge betritt eine hohe lange Halle, die von stei-nernen Schlangensäulen flankiert wird. Er tappt unsicher weiter und sein Stab bebt in seiner darum ver-krampften Hand. Es ist dunkel und feucht, man kann nur undeutlich Einzelheiten sehen, doch sehr weit vor-ne, an einer Art Wasserbecken, ist am Boden ein dunk-ler Umriss zu erkennen.

Der Junge rennt darauf zu und geht neben der kleinen Gestalt auf die Knie, untersucht den reglosen Körper ... es ist Ginny Weasley und sie scheint noch am Leben zu sein ... grade mal so.

Dann plötzlich ertönt ein Geräusch und der Junge wir-belt herum. Im Schatten einer Säule erscheint ein älte-rer Junge ... er trägt das Slytherin Wappen auf einer altmodischen Schuluniform. Harry spricht ihn mit Tom an und ich erschaudere ... Tom ... Tom Riddle ... Volde-mort ... doch der müsste um die siebzig sein und das ist ein Junge, der sicher noch nicht mal volljährig ist ... Voldemort...

Auch Harry muss sehr schnell erfahren, um wen es sich hier handelt, denn Tom schreibt seinen Namen in Flammenschrift mit Harrys Zauberstab in die Luft ... er ist aus einem alten Tagebuch gekommen ... einem magi-schen Tagebuch, in dem der Dunkle Lord sein sechzehn-jähriges Ich bewahrt hat ... und er hat sich von der Le-bensenergie der kleinen Miss Weasley genährt und ist jetzt bereit, wieder vollkommen lebendig zu werden.

Oh Gott ... Großer Merlin ... Grundgütiger...!

Voldemort ist unter Hogwarts und bereit, wieder leben-dig zu werden ... oder vielleicht ist er es bereits ... denn das hier ist Vergangenheit.

Ich kann nur bebend und hilflos in dem Jungen verhar-ren und abwarten, was weiter geschieht. Tom Riddle tritt näher an die Statue am Ende der Halle heran ... einer Statue von Salazar Slytherin ... beginnt auf Parsel zu zischen ... ich verstehe nicht, was er sagt, ich kann kein Parsel ... aber der Junge in dessen Kopf ich bin, versteht.

Wie auch immer, die Staute öffnet den Mund und etwas kommt näher. Der Junge wirbelt herum und beginnt zu laufen, hält seine Augen fest geschlossen und ich kann nichts mehr erkennen. Dann plötzlich erklingt ein Lied, das ich kenne, dem Jungen aber unbekannt ist. Es ist das Lied eines Phönix, das Lied von Fawkes, der auf uns zukommt.

Etwas trifft Harry am Kopf und er greift danach. Etwas Zerlumptes, Altes ... der Sprechende Hut. Hände tasten unbeholfen daran herum, doch plötzlich schließen sich die Finger um etwas Metallisches, Kaltes. Neugierige Augen öffnen sich und zeigen mir ein Schwert.

‚Mach die Augen wieder zu, Junge - der Basilisk!’ kreischt es in mir, doch er gehorcht wieder nicht, im Gegenteil er blickt sogar zum Schlangenkönig auf.

Nur das Glück des Dummen steht zwischen ihm und dem Tod ... Fawkes hat sich des Monsters angenommen und ihm die tödlichen Augen ausgehackt ... kaltes Blut tropft zu Boden und erzeugt dort große Flecken ... das Biest tobt und peitscht mit dem Schwanz ... Riddle feu-ert es an ... und der Junge beginnt wieder zu rennen ... er eilt zur Statue hinüber und klettert an ihr hoch ... der Basilisk folgt uns.

Dann ein wilder Kampf ... ein blitzendes Schwert ... ro-tes Blut auf glänzenden Silber ... ein dolchartiger Fang, der in einen dünnen Jungenarm eindringt ... Stahl, der gleichzeitig in den Schädel der Schlange fährt ... weite-res peitschendes Zucken ... der Schlangenkönig verendet ... doch auch der Junge ist verletzt ... tödlich verletzt ... denn das Gift des Basilisken ist so tödlich wie das ganze Biest.

Der Junge stolpert zu der schlaffen Gestalt der kleinen Weasley hin und geht neben ihr in die Knie. Seine un-verletzte Hand fährt zu seinem blutigen Arm und um-fasst den Fang, der sich dort hineingebohrt hat und ab-gebrochen ist. Er zieht ihn heraus und sieht ihn an ... Riddle ist an uns herangetreten und wartet auf unseren Tod ... doch er hat nicht mit der Entschlossenheit dieses verrückten Jungen gerechnet ... hat nicht damit ge-rechnet, dass dem Jungen sein Leben gar nichts bedeu-tet, wenn es darum geht, seine Freunde zu retten ... selbst wenn sterben muss ... ich spüre den festen Willen, diesen unheiligen Geist eines sechzehnjährigen Jungen mit sich zu nehmen.

Harrys Hand schließt sich fester um den blutigen Schlangenzahn und bohrt ihn in das Tagebuch, das am Boden in einer Wasserlache liegt ... Blut und Tinte rin-nen heraus ... und ... Tom Riddle beginnt zu kreischen, wie eine verdammte Seele ... die Gestalt bricht irgendwie auf und flammendes Lichtblitze kommen aus ihr heraus ... sie wird immer weniger, das Licht immer greller ... dann ein letztes Aufblitzen und die Gestalt ist ver-schwunden ... und immer noch hallt dieser grässliche Todesschrei durch das hohe Gewölbe...
 

Ich schrecke schweißgebadet hoch und werfe wilde Bli-cke um mich ... ich bin in meinem Schlafzimmer ... aber der Traum war so echt! Was ist geschehen? Was zum Henker, war hier los?

Ich springe aus dem Bett, schlüpfe in meine Schuhe, werfe meinen Umhang um meine Schultern und eile zum Büro des Direktors, ohne daran zu denken, dass Dumbledore ja der Schule verwiesen worden ist ... nur er kann mir jetzt die eine Antwort geben, die ich so dringend haben muss - Lebt der Junge noch?

Etwas anderes interessiert mich jetzt nicht ... nur das allein ist jetzt wichtig. Mein Umhang bauscht sich hin-ter mir ... meine Haare fliegen und meinen Augen bren-nen ... Grundgütiger - lebt Lilys Sohn noch oder habe ich wieder - endgültig - versagt?

Der Gargoyle springt vor meinem Ungestüm zurück, bevor ich auch nur das Passwort nennen kann. Ich ren-ne voller Ungeduld die Treppe hinauf, ohne abzuwar-ten, dass sie mich von selbst nach oben bringt. Dumble-dore sitzt hinter seinem Schreibtisch und lächelt in eine Tasse Tee. Er fährt erschrocken auf, als ich mit Höchst-geschwindigkeit hereinstürme.

„Albus ... der Junge ... lebt er?“ platze ich heraus.

„Beruhige dich, Severus, es ist alles in Ordnung ... und mehr als das ... die Gefahr ist vorbei, die Versteinerten wachen langsam auf ... und ja, der Junge lebt.“

„Oh Gott“, stöhne ich erleichtert und lasse mich in den Stuhl sinken, der vor dem Schreibtisch des Alten steht.

Er drückt mir erst mal eine Tasse Tee in die Hand und ich trinke einen tiefen Schluck ... ja, das habe ich jetzt dringend gebraucht.

„Mein Junge, woher weist du überhaupt, dass etwas mit Harry war? Du hast die Verliese seit dieser Entführung nur verlassen, um das Heilmittel für die Versteinerten bei Poppy abzuliefern“, will der Alte von mir wissen.

„Ein Traum“, murmle ich. „Ein Traum über die Kammer des Schreckens und verdammten, leichtsinnigen Bengel, der dort unten gegen den Basilisken kämpft.“

„Dann kennst du die Wahrheit“, erwidert er und klingt so, als wolle er mich beruhigen.

Recht hat er, ich bin immer noch außer mir vor Aufre-gung und Angst.

„Nur bis zum Ende von Tom Riddle“, flüstere ich. „Sein Schrei, als er verging, hat mich geweckt und ich weis, dass der Basilisk Harry gebissen hat.“

„Und Fawkes hat ihn geheilt“, erwidert der Alte. „Und er hat alle dort unten wieder raus geflogen. Lockhart hat sein Gedächtnis verloren und ist bereits auf dem Weg nach St Mungos ... Tom Riddle hat durch die kleine Miss Weasley gehandelt und zwar schon das ganze Jahr ... sie ist wieder frei und es geht ihr den Umständen entspre-chend gut ... ganz nebenbei hat Lucius Malfoy seinen Hauselfen und seinen Platz im Elternbeirat verloren, weil er mich in solchen Notzeiten der Schule verwiesen hat – unter Bedrohung der anderen Mitglieder.“

Bei diesen Worten spielt ein Lächeln um seine Lippen, das eher an mein hämisches Feixen erinnert, als an das sonstige gütige Lächeln von Albus.

„Sind deine Fragen damit beantwortet?“ fährt er fort.

Ich nicke düster.

„Er hat es schon wieder getan, dieser verdammte Ben-gel“, knurre ich und bin auf mich selbst sauer. „Und ich war wieder nicht da.“

„Nicht, mein Junge“, unterbricht mich der Alte. „Es ist nicht deine Schuld, du hattest eine andere Aufgabe und es ist ja gut gegangen.“

Ich seufze schwer – wie auch immer, das beruhigt mich keineswegs.

„Ich hab es geschworen“, murmle ich. „Geschworen, Al-bus ... bei meiner Seele ... und wieder stand dieser ver-dammte Bengel allein ... ausgerechnet Lockhart hat er mitgenommen ... ich bitte sie...“

Nun ist es an Dumbledore zu seufzen.

„Severus“, meint er leise. „Du warst nie besonders nett zu ihm ... wie kannst du erwarten, dass er dir vertraut oder sich gar um Hilfe an dich wendet?“

Ich winke ab.

„Weis ich doch“, knurre ich. „Ich weis es ... ich wünschte, ich würde wissen, wie ich wirklich zu dem Bengel stehe ... aber ich weis es immer noch nicht ... leider ... Lilys Augen in James Gesicht ... ich kann es nicht ertragen ... ich kann es einfach nicht! Ich werde ihn schützen, ich werde ihm helfen, ich werde ihm beistehen ... aber ich fürchte, mögen werde ich ihn nie.“

„Ach mein Junge“, seufzt der Alte. „Ich wünschte, du würdest es dir leichter machen ... ist es wirklich so schwer, ein wenig netter zu Harry zu sein?“

Ich werfe ihm einen unglücklichen Blick zu.

„Ich wünschte ich könnte es, aber ich weis nicht wie ... bei keinem, schon gar nicht bei ausgerechnet diesem speziellen Jungen.“

Wieder seufzt er. Dumbledore weis nur zu genau, wie ich bin und warum ich mich so verhalte, wie ich es tue ... ich will einfach keinen weit genug an mich heranlas-sen, dass man mich wieder verletzen könnte ... nur Al-bus vertraue ich weit genug, um zu wissen, dass er das nie tun würde ... jeder andere, aber niemals er ... doch ich spreche die Worte nicht aus ... etwas in mir hofft einfach, dass er das bereits weis und ich nicht davon reden muss ... Verdammte Gefühle!

„Nun gut“, meint er und dringt nicht weiter in mich. „Was hältst du davon, dich in einen vorzeigbaren Zu-stand zu versetzten ... wir haben etwas zu feiern.“

Erst jetzt wird mir klar, wie ich aussehen muss und ich werde knallrot ... verschwitzt, wirre Haare, zerknitterte Kleidung.

„Oh“, murmle ich. „Oh...“

„Schon gut, mein Junge, du wolltest deine Antworten“, lächelt er mich an. „Richte dich einfach her und heute Abend gibt es ein nettes kleines Fest.“

Ich seufze schwer ... ich hasse Feste ... aber in diesem Fall ... Ach Shit...!

„Immerhin hattest du deinen Anteil daran, dass alles wieder in Ordnung gekommen ist“, meint er mit einem freundlichen Lächeln.

„Was denn schon“, brumme ich unwillig.

„Nun, immerhin haben wir es dir zu verdanken, dass die Versteinerten wieder lebendig werden können.“

Ich winke ab und stehe auf. Das kann mich wirklich nicht befriedigen, wenn der Junge schon wieder auf ei-gene Faust gehandelt hat. Dumbledore wiegt den Kopf und sein Lächeln wird tiefer.

„Du wirst dich nie ändern“, kichert er in sich hinein. „Aber du bist schon in Ordnung, so wie du bist.“

Ich brumme nur ... ich mag mich schließlich selbst nicht besonders und diese Meinung wird der Alte kaum so schnell ändern. Ich nicke ihm verabschiedend zu und verziehe mich wieder in meine Verliese.
 

Das nette Fest, das Albus da geplant hat, gibt mir mal wieder den Rest. Gut, er spricht Madame Pomfrey, Sprout und mir seinen Dank für unsere Hilfe mit den Versteinerten aus, aber leider gibt er Potter schon wie-der mal genug Punkte, dass Gryffindor den Hauspokal holt – immerhin ist Quidditch ausgefallen und daher wurden dafür keine Punkte vergeben.

Der Alte tut es schon wieder – schon wieder belohnt er Potter für seinen tollkühnen Leichtsinn und gibt ihm und dem Weasley Jungen sogar eine Auszeichnung für besondere Verdienste um die Schule. Nun gut, der Junge hat den Basilisken besiegt – aber er hätte noch nicht mal in seine Nähe kommen sollen – darum hätten sich andere kümmern müssen. Bleibt mir nur noch, mir die Frage zu stellen, was er wohl nächstes Jahr wieder auf die Beine stellen wird, um sich schon wieder diesen Tri-umph zu sichern.

Verdammt noch eins, Junge, halte dich an die Regeln oder du wirst dir wirklich meinen Unwillen zuziehen – wie soll ich denn auf dich aufpassen, wenn du immer wieder solche Dinger abziehst?
 

Wie auch immer, bald sind die Ferien da und ich bin sicher alles andere als böse, dass dieses verflixte Schul-jahr endlich vorbei ist – auch wenn Albus dieses Jahr auf die Prüfungen verzichtet hat. Eine wohlverdiente Atempause für uns alle – hoffe ich – vielleicht auch der Verteidigung gegen die Dunklen Künste Job für mich ... immerhin wird Lockhart sicher nicht mehr auftauchen und wieder seinen Pseudounterricht abliefern – der ist in der Geschlossenen von St Mungos und ich denke nicht, dass er dort so schnell wieder raus kommt ... die-ser eitle Volltrottel.

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hotepneith
2006-06-23T21:27:41+00:00 23.06.2006 23:27
und wie sehr er bunte Far-ben mag – aber diese Vergewaltigung meiner Augen?


Ein so schönber Ausdruck. Und er bringt SAnapes Grummelikeit so nett rüber.

Interesant finde ich, dass sich die Visionen und Träume über Harry zu häufen scheinen- und der Wahrheit entpsrechen. Gibt es doch eine Verbindung?


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