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Ten forgotten Years

Fortsetzung von "Ich Severus Snape" - 9 Kapitel Noch nicht abgeschlossen - hoffe es geht irgendwann man weiter - trotzdem lesenswert - denk ich mal!
von

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Nach Voldemorts Verschwinden

Kapitel 1

1981

Nach Voldemorts Verschwinden
 

 Severus schreibt in einem Tagebuch über die zehn Jahre, in denen er an Hogwarts gelehrt hat – nach Voldemorts erstem Fall und vor Harrys Ankunft im Schloss. Seine Aufzeichnungen beginnen zwei Tage nach dem Tod der Potters. 
 

Ich habe mich entschieden, einfach ein wenig von dem aufzuschreiben, was ich erlebe, denn ich habe keinen, mit dem ich über meine Eindrücke und Gefühle – ja besonders die - sprechen könnte oder auch nur wollte und ich muss es loswerden, wenn ich nicht will, dass mir der Schädel platzt und ich nicht daran ersticken will. Das Tagebuch ist so gesichert, dass nur ich es öffnen kann und das war einer der schwierigsten Zauber, die ich je ausgesprochen habe. Keinen gehen meine innersten Gedanken etwas an und so hoffe ich, dass dieser Zauber so gut ist, wie ich annehme. Wäre dem nämlich nicht so, dann wäre ich in höchster Gefahr, bei einigen Dingen, die ich hier wohl rein schreiben werde. Ich weis nicht wirklich, warum ich das überhaupt tue, aber etwas in mir drängt mich dazu und ich gebe dem nach...
 

     
 

2

. November 1981

Sie sind tot und Voldemort ist verschwunden – für immer? Ich weis es nicht und ehrlich gesagt glaube ich es auch nicht, denn mein Dunkles Mal ist zwar ein we-nig verblasst, aber es ist noch zu erkennen – viel zu deutlich für meinen Geschmack.

Ja, Voldemort mag verschwunden sein, aber er ist nicht wirklich tot – er wird zurückkehren, die Frage ist nur wann. Ich kann nur hoffen, dass wir eine etwas längere Atempause bekommen werden...


 

5

. November 1981

Es brodelt in unserer Welt, alle feiern und benehmen sich wie ausgelassene Kinder. Die Auroren sind aller-dings sehr aktiv und fangen Todesser, wo sie sie nur er-wischen können. Einige wenige davon bekommen einen Prozess, viele jedoch nicht. Man sperrt sie einfach nach Askaban und wirft den Zellenschlüssel ins Meer - bild-lich gesprochen.

Ich selbst bin immer noch in Hogwarts und der Gedan-ke, was mit mir geschehen wird, raubt mir den Seelen-frieden – nicht, dass ich ohnehin schon so gut wie kei-nen hätte. Was auch immer ich für Dumbledore getan haben mag, ich war ein Todesser und meine Robe ist alles andere als weiß. Es starben Menschen auf Grund der Gifte, die ich gebraut habe und ich trage die Schuld an einer ganzen Menge von Leuten, die krank – manchmal auch geisteskrank - in St Mungos liegen. Meine Hände und mein Verstand haben Tränke geschaf-fen, die man nie hätte schaffen dürfen. Meine Fähigkei-ten im Dienst des Dunklen Lords und der anderen Tod-esser – für Gold, für Achtung, für Respekt – doch echte Freunde hat es mir nicht gebracht – nur Bitterkeit und Einsamkeit – und jede Menge Schuldgefühle.

Alles läuft so durcheinander, dass im Augenblick kein Unterricht abgehalten wird und die meisten Schüler nach Hause gefahren sind. Doch ich habe das Schloss seit jener Halloween Nacht nicht mehr verlassen. Es wäre nicht sicher gewesen – absolut nicht. Die Todeses-ser, die gefangen genommen werden, werden bestimmt Namen nennen und die Auroren suchen nach den ge-nannten Personen und selbst wenn mein Name nicht genannt werden sollte, gibt es Leute, die mich dennoch suchen werden und wenn sie mich erwischen, dann bin ich tot und ich will nicht sterben, denn ich habe noch so Einiges auf dieser Welt zu erledigen, eine Schuld abzu-tragen – es wieder gut zu machen.


 

15

. November 1981

Ich bekomme auch mit, dass bereits einige unter-geordnete Gefolgsleute des Dunklen Lords – nicht jeder von ihnen trug das Mal – ermordet wurden. Ich kenne sie nur, weil sie früher auch meine Kunden waren und ich weis, welche Art von Tränken sie von mir haben wollten – sicher kein Mittel gegen Kopfschmerzen oder Schnupfen...

Auch andere gefährliche Dinge geschahen in den nächs-ten Tagen und Wochen. Der Tagesprophet berichtete, dass die Longbottoms von Todessern in den Wahnsinn gefoltert wurden und jetzt in St Mungos liegen, weil Voldemorts Nummer Zwei den Aufenthaltsort ihres Her-ren erfahren wollte – was für ein Unsinn, als ob ein junger Auror wie Frank den kennen würde. Es handelt sich bei den Todessern um die drei Lestranges und Barty Crouch junior – wobei ich nicht verstehe, was der mit den Todessern zu tun haben sollte - immerhin ist er der Sohn des Mannes, der als neuer Minister für Zauberei gehandelt wird und der einer der eifrigsten Todesserjä-ger ist. Wie auch immer, die Gruppe wird nach Askaban gebracht und man macht ihnen den Prozess - wenigs-tens den gewährt der Alte seinem Sohn...

Wenig später wird auch Igor Karkaroff verhaftet und wenn jemand weis, dass ich auch ein Todesser war, dann er. Ich beginne mir große Sorgen zu machen, aber ich kann mit niemand darüber sprechen – nur Dumble-dore weis von meiner wahren Tätigkeit und der ist nicht im Schloss – er wird im Ministerium gebraucht, um ge-wisse Dinge geregelt zu kriegen – ich habe nicht die ge-ringste Ahnung, ob ich eins von diesen Dingen bin oder ob ich auch nur hoffen kann, eins davon zu sein.


 

17

. November 1981

Ich lese den Tagespropheten und versuche Gerüchte aufzuschnappen – wobei ich möglichst vermeide, meine Verliese zu verlassen. Ich fühle mich nur hier sicher und habe regelrecht Angst, mich auch nur von den Kollegen blicken zu lassen. Vor dem Fall des Dunklen Lords waren die Todesser gefürchtet, jetzt sind sie regelrecht verhasst und wer auch immer sich profilieren will, versucht den einen oder anderen verhaften zu lassen oder bringt ihn einfach um – keiner fragt wirklich danach, solange es kein großer Name ist – und den habe ich sicher nicht.

Leute wie Malfoy und seine Satelliten versuchen natür-lich sich rauszureden. Plötzlich heißt es: ‚Das waren wir nicht, das war der Imperius’ – ‚Wir wurden gezwungen das zu tun’ oder auch einfach nur ‚Unser Name ist uralt und über jeden Zweifel erhaben’.

Ich finde das schlichtweg zum Kotzen, denn ich kenne die Wahrheit – doch wer würde schon einem zweifelhaf-ten Spion Glauben schenken? Nein, ich habe keinen gu-ten Namen, denn meine Familie hatte keinen, ich habe auch keinen unendlichen Reichtum, denn mein Vater hat alles was er hatte (und das war nicht viel) versoffen – also könnte ich mich auch nicht freikaufen. So man-cher glaubt mich zu kennen, aber keiner kennt mich wirklich. Nur Albus weis, dass ich sein Spion war und für die anderen Todesser war ich immer nur der ‚Giftmi-scher’. Kein anständiger Zauberer würde mich auch nur mit seinem Zauberstab anfassen, es sei denn, um mich zu verfluchen.

Sicher hat mir Dumbledore den Lehrerposten hier an der Schule gegeben, aber es stellt sich die Frage, ob er ihn mir lassen darf. Wenn das Ministerium davon er-fährt, was ich war, dann ist es sicher mein kleinstes Problem, meinen Job zu behalten – ich werde schneller in Askaban sein, um dort zu vermodern, als ich auch nur ‚Ach Shit’ sagen kann – wenn man den Dementoren nicht ohnehin sofort den Kuss genehmigt – eine nette Umschreibung dafür, dass man mir die Seele rauben lassen wird.

Habe ich Angst? – Ich weis es nicht. Ich fühle mich auf jeden Fall unsicherer als je zuvor in meinem Leben. Ich mache mir Vorwürfe, nicht verhindert zu haben, dass Lily und James sterben mussten, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass ein paar Todesser einfach weiter machen könnten und die Longbottoms in den Wahnsinn foltern könnten – ich hätte in Verbindung mit ihnen bleiben sollen, dann hätte ich Dumbledore warnen kön-nen. Ich mache mir auch Vorwürfe, dass ich mich in Hogwarts versteckt habe und nicht persönlich bei den Treffen anwesend war und meine Informationen nur übers Feuer bekam. Es war zu wenig, um so manch ei-nen zu retten und ich verfluche mich für meine jämmer-liche Feigheit.

Es wieder gut machen? So doch nicht, oder?


 

20

. November 1981

Ich sitze vollkommen allein in meinem Büro und starre in meinen kalten Kamin – ich habe schon seit Tagen so gut wie nicht mehr geschlafen und auch nichts mehr gegessen – ich kann einfach nicht. Ich wage es wirklich nicht, diesen Raum zu verlassen und warte darauf, dass Dumbledore zurückkehrt, darauf, dass ich irgendwelche Nachrichten bekomme – in welcher Richtung auch immer – wenn ich ehrlich bin, warte ich darauf, dass hier im nächsten Moment einfach Auroren hereinstürmen und mich verhaften.

Ich komme mir vor wie eingefroren, kalt, leer - einsam – so einsam und das ist vielleicht das Schlimmste. Alle, die mir je etwas bedeutet haben, sind weg – untergegangen im Strom der Zeit und mir drängt sich die Frage auf, warum ich immer noch hier bin. Ich bin derjenige, der am wenigsten wert ist, auf den man am leichtesten ver-zichten könnte und doch bin ich der Einzige, der noch übrig ist.

Die Zeit will nicht vergehen und doch tickt sie an mir vorbei. Ich kann nicht wirklich sagen, ob es eine Woche ist oder ein Monat. Es ist alles so sinnlos und leer. Ich versuche gewaltsam alle Gefühle zu unterdrücken, alle Gedanken, alles was mich zu mehr als einer leeren Hülle macht – nur noch leere Existenz – dann muss ich mich nicht fürchten, mir keine Gedanken mehr machen und nur noch von einer Minute zur nächsten leben – warum sollte ich an eine Zukunft denken, wenn sie sich auf die nächsten paar Stunden beschränken kann?


 

25

. November 1981

Ich habe keine Ahnung, ob es Tag ist oder Nacht, als es klopft und ich zucke zusammen. Doch dann kommt mir der Gedanke, dass Auroren, die mich verhaften wollen, wohl kaum anklopfen würden, die würden einfach hier hereinstürmen und es tun – wahrscheinlich mit wild blitzenden Zauberstäben und ein paar wirkungsvollen Flüchen.

„Herein“, murmle ich und klinge kratzig und rau – keine Ahnung, wie lange ich nicht mehr gesprochen habe.

Es ist Dumbledore und in mir ist ein eigenartiges Gefühl – ich weis nicht, ob es Erleichterung ist oder neue Angst.

„Direktor“, murmle ich und versuche mich in meinem Sessel aufzurichten.

Meine Robe ist durchgeschwitzt und zerknittert – ich weis nicht, wann ich sie zum letzten Mal gewechselt habe oder auch nur unter der Dusche war. Sie klebt an mir und stinkt, aber das war mir die ganze Zeit sowas von egal.

„Severus“, wendet sich der Alte an mich und nimmt sich einen Sessel.

„Was ... wie...?“ stammle ich und weis eigentlich selbst nicht, was ich fragen will – irgendwie sind mir in den letzten Tagen alle Fragen vergangen.

„Ich habe dafür gesorgt, dass du hier in Sicherheit blei-ben kannst“, setzt er an. „Ich wusste, dass die gefangen genommenen Todesser deinen Namen nennen werden und so habe ich vor einem geheimen Ausschuss für dich gesprochen, bevor das einer wirklich tun konnte – ich habe ihnen Papiere und Unterlagen vorgelegt, die be-weisen, dass du die ganze Zeit für mich gearbeitet hast.“

„Hab ich aber nicht“, murmle ich. „Ich war vier Jahre lang ein Todesser und habe für den Dunklen Lord Gifte und andere verbotene Tränke gebraut, bis...“

„Nun“, gibt er mit einem etwas schiefen, verschmitzten Schmunzeln zurück. „Das weis außer uns beiden ja kei-ner und ich konnte sie überzeugen, dass du die ganze Zeit für mich gearbeitet hast. Doch sie bestanden dar-auf, dass du immerhin ein Todesser gewesen bist und sie wollten dich nicht straflos ausgehen lassen. Ich habe mit Engelszungen geredet – ich wollte mit aller Macht verhindern, dass man dich nach Askaban schickt – und das ist mir gelungen - allerdings gibt es Auflagen...“

„Nicht nach Askaban?“ stammle ich. „Aber ... aber ... was dann?“

„Ich habe mich für dich verbürgt“, fährt er fort. „Und konnte die Übereinkunft treffen, dass du hier bei mir in Hogwarts als Lehrer bleiben kannst. Du darfst in den nächsten drei Jahren das Schlossgelände nicht verlas-sen und man wird ein Auge auf dich haben. Deine Ap-parationslizenz ruht während dieser Zeit und dein Zau-berstab wird eingezogen.“

„Ich brauche einen Stab, wenn ich unterrichten soll – ich muss Tränke einfrieren können oder ähnliches“, un-terbreche ich ihn.

Er lächelt mich schief an.

„Wie gut bist du mit Handmagie?“ will er wissen.

Er kennt mich und weis, dass ich nicht unbedingt auf meinen Stab angewiesen bin, dennoch ist das eine ziem-liche Einschränkung, wenn auch sicher um Welten bes-ser als Askaban.

„Einfache Zauber und Flüche“, erwidere ich. „Eben das, was ich schon als Junge gelernt habe, als ich noch kei-nen eigenen Stab hatte.“

„Na bitte“, gibt er zurück. „Ich denke, es wird gehen – deine magischen Fähigkeiten kann dir so leicht keiner nehmen und es geht ja nicht um Verwandlung oder Zauberkunst – es sind Tränke, die du lehrst.“

„Richtig“, ist meine Antwort. „Aber die komplexeren be-dürfen eines Stabes, um die Magie richtig zu fokussieren – es kann sonst was passieren, wenn mir das nicht mög-lich ist.“

„Ich weis, aber ich habe vollstes Vertrauen in dich, dass du eine Lösung findest – deinen Stab bitte – ich habe versprochen, ihn zu verwahren, bis deine Bewährungs-zeit abgelaufen ist.“

Es fällt mir grenzenlos schwer, in meine Innentasche zu greifen und ihm meinen Stab zu geben – ich hänge an dem Ding, besonders weil ich ihn mir selbst gekauft ha-be – aber – und das weis der Alte nicht – ich habe immer noch den Stab meines Vaters (des alten Bastards) und auch wenn ich das Ding echt hasse, so habe ich damit doch immer noch eine Waffe. Ich reiche ihm den Stab über den Tisch. Dumbledore nickt und steckt ihn in sei-ne Robe.

„Tut mir leid, aber das war die Bedingung dafür, dass ich dich hier behalten kann“, meint er sehr leise.

„Danke“, gebe ich zurück und habe selten etwas ehrli-cher gemeint. „Ich bin also weiterhin Lehrer und darf die Kinder unterrichten?“

„Ja, aber kein Wort über diese Dinge, die wir jetzt be-sprochen haben. Nur wenige wissen davon und ich möchte nicht von Eulen erboster Eltern bombardiert werden, weil ich dich aufgenommen habe – sie würden nicht verstehen, dass jemand ein Todesser gewesen sein kann und das so sehr bereut, dass er für mich spioniert hat – ganz abgesehen davon, dass es für dich ver-dammt gefährlich würde, wenn das öffentlich bekannt werden würde – nicht alle Todesser sitzen in Askaban.“

Ich zucke nur die Achseln.

„Letzteres ist mir vollkommen klar und ersteres – nun mir wem sollte ich denn schon etwas erzählen?“

„Gut, mein Junge, der Unterricht wird erst nach den Weihnachtsferien wieder aufgenommen werden – es sind einfach alle zu nervös und aufgedreht, als dass man das jetzt schon tun könnte und die Eltern wollen ihre Kinder jetzt bei sich haben – alle sind so euphorisch und glücklich und es muss alles erst wieder in geordne-ten Bahnen laufen, bevor es wenigstens einigermaßen wieder weiter gehen kann.“

„Wie kann es das jemals?“ murmle ich. „Sie ist tot – und so viele andere auch. Die alten Herumtreiber gibt es nicht mehr und selbst nach seinem Fall wurde weiter gefoltert und getötet – wie kann das alles jemals wieder normal werden?“

„Das wird dir jetzt nicht viel helfen, mein Junge“, meint er leise und freundlich, denn er weis, wen ich mit ‚sie’ gemeint habe. „Aber die Zeit heilt alle Wunden – sicher auch diese.“

Ich nicke nur und mache ihn glauben, dass ich seinen Trost annehme, doch ich denke nicht, dass er in meinem Fall Recht hat – es gibt Wunden, die zu tief sind, um je zu heilen und ich glaube die meinen gehören dazu. Wie kann je eine Wunde heilen, die davon geschlagen wur-de, dass von den drei einzigen Menschen, die man je geliebt hat, zwei ermordet wurden und der dritte so gut wie tot ist, weil er in die Hölle geschickt wurde – und dass ich nicht weis, ob zu Recht oder zu Unrecht, macht diesen Gedanken auch nicht eben besser.

„Ich habe noch viele Dinge zu erledigen“, kommt es vom Alten. „Ich wollte dich nur beruhigen und dir sagen, dass du in Sicherheit bist.“

„Danke“, flüstere ich erneut. „Danke, Sir – aber was kann ich jetzt noch tun – es ist vorbei – im Augenblick wenigstens – es gibt nicht wirklich noch einen Platz für einen Spion wie mich.“

„Du kannst immer noch unterrichten und du kannst weiter lernen und studieren, wenn du es willst – du bist schon jetzt einer der besten Trankbrauer, die ich kenne – vielleicht willst du es offiziell machen?“

„Hmmm“, brumme ich und das ist eine Idee, die ich bis-her noch nie hatte.

Es ist natürlich möglich Zaubertränke an einer magi-schen Universität zu studieren, aber wie soll ich das tun, wenn ich hier festsitze und das Schloss nicht ver-lassen darf? Es wäre wirklich eine sehr reizvolle Sache, mich dereinst ‚Meister der Zaubertränke’ nennen zu dürfen – aber damit kann ich dann wohl erst in drei Jahren anfangen. Ich versinke vollkommen in meine Gedanken und als ich wieder aufblicke, ist der Alte be-reits wieder gegangen.

2


 

. Dezember 1981

Zaubertränke studieren – ja, ich habe dieses Fach immer geliebt, aber ich habe damit auch grenzenloses Leid und Unheil angerichtet – trotzdem – es wäre mehr als nur reizvoll, mehr zu lernen, weiter zu lernen, noch besser darin zu werden, noch sicherer – und es wäre auch eine wirklich gute Sache Gegenmittel gegen meine Gifte zu haben – und wenn ich sie erfinden muss – ich habe et-was gut zu machen – und das wäre ein Stück auf dem Weg das zu erreichen.


 

20

. Dezember 1981

Die Tage bis Weihnachten vergehen so einsam, wie die zuvor, nur dass meine Gedanken nicht mehr ganz so schwer sind, auch wenn ich meine Verliese weiterhin nicht verlasse. Ich will mit keinem reden, will keine Fragen nach was auch immer beantworten und ich will mit Sicherheit keinen zu nahe an mich heranlassen – es tut weh, wenn man verliert und ich habe in meinem Leben bereits genügend Schmerzen empfunden, als dass ich noch weitere brauchen könnte – nein, nie wieder soll mir jemand wehtun können und damit das keiner mehr kann, werde ich nie wieder einen an mich heranlassen – Ist doch ganz simpel, oder?

Ich werde eben einfach so tun, als könne mir keiner was, als sei ich stark, ungerührt, unnahbar – so wird das besser sein.

So manche Stunde lang stehe ich vor meinem Spiegel im Bad (nicht, dass ich mein Gesicht so gerne darin sehen würde) und übe meine Gesichtszüge zu beherrschen. Ein anderer würde seine wahren Gefühle vielleicht hinter einem Lächeln verstecken, doch ich habe das seit Jahren nicht mehr getan und weis gar nicht mehr, wie das geht – zu lächeln. Also gebe ich mir Mühe, finster zu kucken und das fällt mir leichter – ich war immer schon eher der düstere Typ mit den bösen Blicken und wenn ich so dreinschaue, wird mich auch keiner ein zweites Mal an-sehen oder gar fragen, was mit mir los ist – ja, so wird das echt besser sein.

Albus Vorschlag geht mir nicht aus dem Kopf – Trank-meister – ja, das könnte ich irgendwie studieren – wenn schon nicht an St Mungos, wie ich es mir einst erträumt hatte, dann doch den Titel – der Alte meinte ja, ich sei dazu gut genug.

Ich habe noch nie gedacht, ich sei gut genug für was auch immer. Der Dunkle Lord ließ mich immer spüren, dass er zwar Tränke von mir haben will, aber er war nie mit mir wirklich zufrieden. Entweder habe ich für sei-nen Geschmack zu lange gebraucht – und er war sehr ungeduldig – oder sie waren ihm nicht gut genug - auch wenn er sie immer genommen und wohl auch eifrig an-gewendet hat.

Meine Kunden haben mich zwar immer gut bezahlt, aber sie gaben mir außerhalb meiner Kunst nie wirklich das Gefühl, etwas wert zu sein – auch wenn sie immer wieder kamen und mehr von mir wollten. Ich war im-mer ein Außenseiter – selbst unter den Todessern - da ich zwar meine Tränke braute, aber nie foltern oder morden wollte – und das muss mit der Zeit aufgefallen sein, denn die meisten anderen liebten diese Art von Macht – ich fand sie immer gleichzeitig zu grässlich und zu schäbig, als dass ich sie für mich gewollt hätte.

Ich weis nicht, was ich wert bin – als Person, als Mensch – ich denke nicht viel. Meine Schüler zollen mir nur Re-spekt, wenn ich ihn durch meine Autorität als Lehrer einfordere, sonst nicht. Hieratus mochte mich und Dumbledore mag mich – ich weis nicht warum, aber es ist so – doch sonst gibt es keinen, dem ich was bedeute – aber vielleicht bin ich selbst daran Schuld – Ich bin kein netter Kerl.

Sollte ich was daran ändern? Nein, sicher nicht – man würde mich nur wieder verletzen und das will ich nicht. Ich muss einen Panzer um mich herum aufbauen, damit mich nie wieder jemand verletzen kann – das bedeutet allein zu bleiben – einsam – aber das bin ich schon so gut wie mein ganzes Leben lang gewohnt und so ändert das nichts wirklich was an meiner Situation.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Tanja-chan
2006-06-03T12:08:38+00:00 03.06.2006 14:08
Ganz ernstahft aml wieder eine schöne FF von dir über den lieben severus ^^ auch wenn cih zu eminer schande gestehn muss dass ichs nur flüchtig&schnell gelesen hab (zeitmangel -.-) *sich schämt* naja ich werd mir am WE die zeit nehmen und alles nochmla in ruhe lesen
^^

Bis denne
Tanja-chan^^
Von: abgemeldet
2006-05-31T12:17:08+00:00 31.05.2006 14:17
*schnief*
Traurig,und nu?
Jetzt hat er keinen Stab und darf nicht aus der Schule!
Der kriegt doch nen Kollar!
Hoffentlich geht es bald weiter!
Bye


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