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Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer

Road to be a Pokémon Master
von

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Episode 218: Ash Ketchums Trainer-Weisheiten

2 Tage sind seit Takeshis bitterer Niederlage gegen seine Rivalin Maike vergangen. Mittlerweile sind es auch nur noch 3 Tage bis zum Beginn der Hoenn-Liga-Meisterschaften. Anstatt zu trainieren, bläst unser sonst so überdrehter Held jedoch Trübsal, denn die Niederlage gegen Maike so kurz vor dem Turnier schlägt ihm so sehr auf den Magen, dass seine Motivation bei null liegt. Natürlich ist dies keinem entgangen, weder Takeshis Mutter noch seinen Freunden.
 

Während Takeshi gerade einen Spaziergang am frühen Nachmittag machte, bereitete seine Mutter zusammen mit Jeff das Mittagessen vor. Kira saß derweil niedergeschlagen auf dem Sofa im Wohnzimmer, das sich mit der Küche in ein- und demselben Raum befand, und hielt seinen rechten Arm vor seine Augen, bis er schließlich laut seufzte.

„Was ist mit dir, Kira?“, fragte Jeff nun besorgt, worauf Kira erneut seufzend erwiderte: „Ich mache mir Sorgen um Takeshi. Wie soll das bloß weitergehen? Seit 2 Tagen redet er kaum noch mit uns, isst fast gar nichts, geht dauernd draußen rumgrübeln...und sein Pokémon-Training hat er seitdem völlig sausen lassen.“ Mrs. Rudo drehte sich daraufhin mit einem wehleidigen Blick zu Kira um und fragte: „Könntet ihr nicht noch einmal versuchen, mit ihm zu reden?“

Jeff wandte sich infolgedessen rohem Fleisch zu, welches er auf einem Brett in gleichmäßige Stücke schnitt, während er mit verbissener Miene klarstellte: „Das haben wir doch schon x-mal versucht. Er hat uns zwar freiwillig von seiner Niederlage gegen Maike erzählt, aber seitdem lässt er niemanden mehr richtig an sich ran. Wir haben alles getan, um ihn aufzumuntern, aber es hat nichts genutzt. So habe ich ihn noch nie erlebt. Ich weiß noch, wie fertig er damals nach seiner aller ersten Niederlage war, aber...die Situation damals war verglichen mit der heutigen harmlos.“ „Tja, so kann’s jedenfalls nicht weitergehen.“, machte Kira nun deutlich, woraufhin er plötzlich wütend auf den Wohnzimmertisch schlug, „In 3 Tagen beginnt die Hoenn-Liga. Wenn wir es bis dahin nicht schaffen, dass er wieder einen freien Kopf bekommt, dann ist all seine Arbeit des vergangenen Jahres umsonst gewesen. Denn in seiner jetzigen Verfassung wäre er viel zu unkonzentriert, um in der Pokémon-Liga was erreichen zu können. Uns muss schnellstens etwas einfallen! So darf es einfach nicht enden!“

Und so blieben Kira, Jeff und Takeshis Mutter weiterhin ratlos zurück. Unwissend, wie sie Takeshi helfen konnten, grübelten sie weiter verzweifelt darüber nach, wie sie ihn wieder zur Besinnung bringen könnten.
 

Unterdessen hatte Takeshi seinen Spaziergang beendet und stand bereits wieder vor seiner Haustür. Dort saß Sumpex geduldig wartend an der Hauswand und freute sich sichtlich, da sein Trainer wieder da war.

„Sum, Sumpex!“, sagte es nun freudig. Takeshi bekam dies jedoch in seinem tranceartigen Zustand gar nicht mit. Erst ein lauter Schrei vom Nachbarhaus riss ihn aus seiner Gedankenwelt. Als er schließlich in die Richtung von Maikes Haus schaute, erhaschte er einen kurzen Blick auf Maike, Ash und Rocko, die dabei waren, zu trainieren.

Genau in diesem Moment trafen sich jedoch die Blicke von Takeshi und Maike. Während Maike ihren Freund ziemlich mitleidig ansah, wandte Takeshi umgehend seinen Kopf zur Seite. Anstatt ins Haus zu gehen, steckte er plötzlich die Hände in die Hosentaschen und ging erneut los, vermutlich um einen weiteren Spaziergang zu machen. „Sumpex, Sumpex! Pex!“, sagte Sumpex aufgrund dessen ziemlich besorgt und stand sofort auf, um seinem Trainer zu folgen.
 

Maike guckte infolgedessen frustriert nach unten, während sie sich innerlich dachte: „Ach, Takeshi...Seit wir gekämpft haben, haben wir kein Wort mehr miteinander gewechselt. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und das, was passiert ist, ungeschehen machen. Zwar bin ich froh über meinen Sieg, aber das, was mein Sieg aus Takeshi gemacht hat, war es nicht im Geringsten wert. Wenn ich doch nur wüsste, was ich ihm sagen soll...Er wirkt schon seit 2 Tagen so verschlossen.“

Überrascht schauten nun auch Rocko und Ash in die Richtung von Takeshi und sahen, wie dieser trostlos von dannen zog. Rocko fasste sich daraufhin nachdenklich ans Kinn und fragte: „Findet ihr nicht auch, dass Takeshi seit 2 Tagen total deprimiert wirkt? Er hat in dieser Zeit kein Wort mit uns gesprochen, nicht mal hallo gesagt. Irgendetwas scheint mit ihm nicht zu stimmen. Habt ihr ne Ahnung, woran das liegen könnte?“ Ash schüttelte daraufhin jedoch ratlos den Kopf und meinte: „Ich hab nicht den blassesten Schimmer. Aber du hast Recht, mir ist das auch schon aufgefallen. Am untypischsten für Takeshi ist, dass er seit diesen 2 Tagen nicht einmal trainiert hat. Jedenfalls haben wir ihn in dieser Zeit nie irgendwo trainieren sehen. Das ist doch echt merkwürdig. Wenn man bedenkt, dass die Hoenn-Liga so kurz bevorsteht, ist es echt schlimm, ihn so zu sehen. Hm...Ich glaub, ich hab da ne Idee. Schwalboss, Krebscorps, zurück!“

Ash richtete nun 2 Pokébälle auf sein Schwalboss und sein Krebscorps, mit denen er gerade am Trainieren war, und holte sie zurück. Anschließend nahm er auf einmal sein Käppi ab und setzte es sich verkehrt herum wieder auf, sodass die lang nach vorne abstehende Seite nach hinten ragte.

Erstaunt darüber fragte Maike nun: „Ash, was...was hast du denn vor?“ Ash lächelte Maike und Rocko daraufhin freudig an und richtete den Daumen seiner rechten Hand nach oben, während er zuversichtlich erwiderte: „Hehe, ich nehme das jetzt in die Hand. Ich werde mir Takeshi mal vorknöpfen und ihn fragen, was mit ihm los ist. Schließlich will ich nicht, dass er mit so einer deprimierten Stimmung in das Turnier geht. Denn falls er dort zufälligerweise auf dich, Maike, oder auf mich treffen sollte, will ich, dass er in Topform ist. Also, bis später. Wünscht mir Glück! Komm, Pikachu!“ „Pika, pika!“, rief Pikachu daraufhin freudig und rannte umgehend zu Ash, dem es dann auf die Schulter sprang. Anschließend ging Ash los und schlug die gleiche Richtung wie Takeshi ein.
 

Dieser hatte natürlich einigen Vorsprung, machte jedoch an einem großen Hügel kurz vor Professor Birks Labor Halt. Dort setzte er sich schließlich hin und überblickte mit melancholischer Miene die gesamte Stadt.

Innerlich dachte er sich dabei: „Warum musste ich nur gegen Maike verlieren? Wie ist es dazu gekommen? Lag es vielleicht daran, dass ich Sumpex nicht bei mir hatte? Hätte ich gewonnen, wenn ich es hätte einsetzen können? Ach, verdammt...wie soll das nur weitergehen? Jetzt, wo Maike mich so kurz vor dem Turnier geschlagen hat, hab ich doch keine Chance, Pokémon-Meister zu werden. Selbst wenn ich alle Trainer in der Pokémon-Liga besiegen würde, würde ich zwangsläufig auf Maike treffen...und dann...tja, dann...würde sich das Desaster von vorgestern wohl wiederholen.“

Eine Minute blies Takeshi weiterhin Trübsal, bis er auf einmal Schritte hörte. Als er sich daher zur Seite drehte, entdeckte er auf einmal Sumpex, welches sich, ohne ein Wort zu sagen, neben ihn setzte. Anschließend fasste es Takeshi mit seiner großen, rechten Pfote auf die Schulter und sagte besorgt: „Sumpex, Pex? Sum, Sum, Sumpex?“ „...Hey, Sumpex...bist du mir etwa gefolgt? Hm...Na ja, ist egal. Schön, dass du hier bist.“, erwiderte Takeshi nun erstmals mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, woraufhin er jedoch wieder betrübt auf die Stadt herabschaute und sagte: „Ach, weißt du, Sumpex...Jetzt, wo Maike mich besiegt hat, erscheint mir alles so sinnlos. Bis vor kurzem wollte ich noch jeden übertrumpfen. Die Rivalität zwischen Shio und mir ist beendet. Tojo hat sich auch Ewigkeiten nicht mehr blicken lassen. Maike, hingegen, ist und bleibt meine ständige Rivalin. Bei der Hoenn-Liga muss ich in der Verfassung sein, jeden besiegen zu können! Aber jetzt, wo sie mich geschlagen hat, glaube ich...dass ich nicht gut genug bin, in der Pokémon-Liga bestehen zu können.“ „Ah, daher weht der Wind. Jetzt verstehe ich.“, unterbrach eine Jungenstimme urplötzlich Takeshis Erklärung, woraufhin sich er und Sumpex erstaunt umdrehten.
 

Vor sich erblickten sie auf einmal Ash und Pikachu, die sie fröhlich anlächelten. Ohne vorher darum zu bitten, setzte sich Ash einfach neben Takeshi, der aufgrund dessen ganz verblüfft fragte: „A...Ash? Wa...was machst du denn hier?“ Ash rieb sich daraufhin bescheiden lächelnd am Hinterkopf und erklärte: „Na ja, du sahst so traurig aus...und außerdem geht das ja schon seit 2 Tagen so. Deshalb bin ich dir gefolgt. Die Frage, was passiert ist, kann ich mir ja jetzt schenken. Du...du hast also gegen Maike gekämpft und verloren?“ „So ist es.“, antwortete Takeshi nur kurz und knapp und schaute dann wieder traurig nach vorne.

Ash guckte seinen Freund daraufhin mitleidig an und meinte: „Verstehe. Ihr habt euch Rockos Warnung also nicht zu Herzen genommen.“ „Doch.“, wandte Takeshi nun entschieden ein, „Ich hatte Rockos Warnung die ganze Zeit im Hinterkopf. Deswegen war ich auch so erstaunt, als Maike mich so mir nichts dir nichts herausforderte. Ich dachte erst, ich höre nicht richtig. Und zwar...weil ich angenommen hatte, dass sie Rockos Ratschlag genauso ernst nimmt, wie ich. Dennoch war ihr Wunsch, noch einmal gegen mich anzutreten, größer als ihre Vernunft. Hätte ich mich doch bloß nicht darauf eingelassen, dann wäre ich nicht in dieser Lage.“ „Tja, aber ändern kannst du es jetzt auch nicht mehr.“, stellte Ash nüchtern fest, „Irgendwie passt das zu Maike. Eigentlich ist sie ein sehr vernünftiger Mensch, aber wenn es um ihren Ehrgeiz geht, ist sie manchmal wie ich. Dann ist in solchen Momenten ihr selbst gestecktes Ziel wichtiger als alles andere für sie. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr es sie auf unserer Reise gewurmt hat, dass sie immer gegen dich verloren hat.“ „Im Ernst? A...aber...sie...sie ist doch immer sehr sportlich damit umgegangen.“, war Takeshi nun sichtlich verblüfft, woraufhin Ash zustimmend nickte und erklärte: „Ja, das schon, aber...Versetz dich mal in ihre Lage! Ihr beide seid Rivalen, seit ihr eure Starter-Pokémon von Professor Birk erhalten habt. Wie würde es dir gehen, wenn du dich immer wieder deinem größten Kontrahenten geschlagen geben müsstest?“

Just in diesem Moment zuckte Takeshi erschrocken auf. Ihm wurde erst jetzt wirklich bewusst, wie es Maike in all den Momenten nach ihren Niederlagen gegangen sein musste. Verbissen schaute er danach seine rechte Hand, die er zur Faust ballte, an und dachte: „Das ist eine verdammt gute Frage. Ash...hat Recht. Ich hatte immer gut lachen. Meine größten Rivalen...Maike, Tojo und Shio...keiner von den dreien hat mich je besiegt, bis auf das eine Mal gegen Shio am Schlotberg, wo ich allerdings nicht mit meinem damaligen Moorabbel antreten konnte. Wenn ich mir vorstelle, wie es ist, mit Niederlagen gegen meine größten Rivalen über Monate hinweg zu leben...ich glaube, da würde es mir ziemlich übel gehen.“
 

Takeshi schaute Ash nun ganz wehleidig an und fragte „Ging es Maike sehr schlecht meinetwegen?“, woraufhin Ash jedoch entschieden abwinkte und klarstellte: „Ach was, im Gegenteil. Sie hat immer von dir und deinem tollen Kampfstil geschwärmt. Na klar, es hat sie ganz schön geärgert, nicht gegen dich gewinnen zu können, aber sie hat es wie gesagt immer sehr sportlich genommen.“

Just in diesem Moment schlug Takeshi auf einmal wütend mit der Faust auf den Boden, weswegen Ash, Pikachu und Sumpex ihn ganz verblüfft ansahen. „Sum, Sumpex?“, fragte Sumpex nun sichtlich besorgt, während Takeshi seine Augen zusammenkniff und seine Zähne aufeinander biss.

Wütend über sich selbst und total unglücklich sagte er dann: „Kh, kh...Maike nahm es sportlich...Und...und was mache ich? Ich Idiot! Obwohl ich mit Niederlagen sonst immer gut umgehen konnte, komme ich über diese eine Niederlage gegen Maike nicht hinweg. Mir...mir geht’s schlecht, verdammt schlecht...Ich wünschte, ich könnte dieses Gefühl abstellen, aber...es geht nicht. Ich weiß, wenn ich nicht so verbohrt wäre, wäre alles ganz einfach, aber...Elender Mist. Wenn das so weitergeht, zerbreche ich noch an meinem Ehrgeiz. Ich...ich...Dabei will ich doch nur Pokémon-Meister werden. Aber wenn ich diese Krise nicht überwinde, kann ich mir das abschminken.“ „Hm. Ich glaube, ich verstehe, was dein Problem ist, Takeshi.“, sagte Ash nun mit einem ziemlich ernsten Blick, woraufhin Takeshi ihn verblüfft ansah und „Was?“ fragte.

Ash schaute ihn daraufhin an und meinte verständnisvoll: „Ich glaube, es ist weniger die Tatsache, dass du gegen Maike verloren hast, die dich so verzweifeln lässt. Vielmehr ist es der Zeitpunkt, stimmt’s? Ich kann mir gut vorstellen, wie es ist, so kurz vor diesem Turnier, unserem großen Ziel, gegen seinen Rivalen zu verlieren. Deshalb denkst du, du hättest keine Chance gegen sie in der Hoenn-Liga, hab ich Recht?“

Ziemlich betrübt schaute Takeshi nun zu Boden und nickte, woraufhin Ash sich in seinem Verdacht bestätigt fühlte. Nach einigem Zögern erklärte Takeshi schließlich: „Genauso ist es. Der Zeitpunkt für diesen Kampf hätte wohl kaum ungünstiger sein können. Das habe ich auch Maike gesagt, aber...sie war so entschlossen. Und ich wollte sie nicht enttäuschen, deswegen habe ich mich auf den Kampf eingelassen. Aber das hätte ich niemals tun dürfen. Du siehst ja, was für Folgen das hatte.“
 

Nachdem Takeshi dies gesagt hatte, stand Ash plötzlich ohne Worte auf, bis er Takeshi auf einmal sein Stirnband vom Kopf zog und dieses anschließend um seinen linken Zeigefinger kreisen ließ. Takeshi fasste sich daraufhin an seine struppigen, weißen Haare und schaute ganz perplex zu Ash hinauf, während er fragte: „Hey, Ash...Was soll das?“

Ash schaute währenddessen nachdenklich auf Wurzelheim herab und entgegnete: „Takeshi, du...du glaubst, etwas durch diesen Kampf verloren zu haben. Und zwar dein Selbstvertrauen sowie deinen Kampfgeist. Stattdessen solltest du aus diesem Kampf lieber etwas gewinnen...eine Lektion. Du weißt doch sicher genauso gut wie ich, dass man aus Niederlagen mehr lernt als aus Siegen. Überleg doch mal! Bislang hast du immer gegen Maike gewonnen. Das allein heißt aber noch lange nicht, dass sie dich in der Hoenn-Liga nicht besiegen kann. Umgekehrt gilt natürlich das gleiche. Nur weil sie dich so kurz vor dem Turnier geschlagen hat, heißt das ebenso wenig, dass sie das in der Hoenn-Liga auch so leicht wiederholen kann. Verstehst du? Ihr beide seid ausgezeichnete Trainer. Euer Kampfstil ist ähnlich, und eure Trainerfertigkeiten bewegen sich in etwa auf der gleichen Höhe. Schließlich waren eure Kämpfe immer knapp und spannend, unabhängig vom Ausgang. Dass du jetzt verloren hast...bedeutet gar nichts, Takeshi. Nur, dass du dich nächstes Mal noch mehr anstrengen musst. Ein Pokémon-Trainer sollte wissen, dass er immer alles geben muss, um sich zu verbessern. Und wenn du jetzt schon verloren hast, dann weißt du jetzt wenigstens, dass du bei einem weiteren Kampf gegen sie noch mehr Einsatz zeigen musst. Und das kannst du anstellen, wie du willst. Sei es eine Steigerung deines Kampfeswillen, der Einsatz anderer Pokémon, eine verbesserte Strategie, was auch immer. Du kennst Maike und ihren Kampfstil mittlerweile sehr gut. Hehehe...Meinst du etwa wirklich, du könntest da nicht mithalten?“

Ash lächelte Takeshi nun freudig an, bis er ihm schließlich sein Stirnband hinhielt. Dieses nahm Takeshi natürlich sofort wieder an sich und band es um seinen Kopf, wobei er Ash fröhlich anlächelte und sichtlich aufgemuntert sagte: „Na ja, so gesehen...hast du Recht, Ash. Nur weil Maike diesmal ein Stück besser war, heißt das noch lange nicht, dass ich es beim nächsten Mal nicht besser hinkriege.“
 

Ash setzte sich daraufhin wieder neben Takeshi und meinte sichtlich zufrieden „Na also, das war’s, was ich hören wollte, hahaha!“, woraufhin Takeshi wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen anfing und überglücklich sagte: „Hahaha! Danke, Ash. Du hast mir wieder neuen Mut gegeben. Ich dachte schon, mein Selbstvertrauen wäre hinüber, aber anscheinend hat es nur darauf gewartet, wieder geweckt zu werden. Ich bin dir wirklich was schuldig, Kumpel.“ „Ach was.“, winkte Ash plötzlich entschlossen ab, „Das ist doch nicht der Rede wert, schließlich sind wir Freunde. Außerdem war es wohl ganz gut, dass ich zu dir gekommen bin. Maike hatte vorher nichts davon erzählt, dass ihr miteinander gekämpft habt. Und ehrlich gesagt wundert es mich auch nicht, dass sie anscheinend noch nicht mit dir darüber gesprochen hat. Ihr wäre das sicher unangenehm, weil sie jetzt ein schlechtes Gewissen hat. Ich glaube, an ihrer Stelle würde es mir genauso gehen.“

„Stimmt. Hehe...Aber ich denke, das wird sich wieder einrenken.“, meinte Takeshi nun recht zuversichtlich, woraufhin er Ash neugierig ansah und fragte: „Du, Ash, wo wir hier schon mal so alleine sitzen...Kannst du mir vielleicht noch Tipps geben, die ich bei der Hoenn-Liga gebrauchen kann? Du warst immerhin bei der Indigo-Pokémon-Liga, der Orange-Liga und der Johto-Liga dabei. Also bist du schon so etwas wie ein alter Hase in dem Geschäft, oder nicht?“ „Ach was. So würde ich das nicht sagen.“, verneinte Ash diese Frage entschieden, „Glaub mir! Auch wenn ich schon etwas Erfahrung habe. Die Aufregung vor jeder Liga ist immer dieselbe. Der Moment, in dem du das erste Mal ein Stadion der Pokémon-Liga betrittst, ist umwerfend...man ist beeindruckt und nervös zugleich. Sobald man den schmalen, dunklen Gang hinter sich gelassen hat, der die Teilnehmer direkt zum Kampffeld führt, sieht man sich Tausenden von Menschen gegenüber. Sie alle kommen nur, um Trainer wie uns kämpfen zu sehen. Gerade in diesem Moment ist die Aufregung am größten, man fühlt sich, als sei man in einer völlig anderen Welt. Aber ich kann dir gerade für diesen Moment nur eines raten, Takeshi: Heb nicht ab und ruhe dich nicht auf deinen Lorbeeren aus, nur weil du es bis zur Pokémon-Liga geschafft hast. Selbst wenn du von zig Tausenden von jubelnden Zuschauern umgeben bist...bleib einfach du selbst! Blende alles um dich herum am besten aus! Konzentriere dich einfach nur auf deine Fähigkeiten, auf die deiner Pokémon und auf deinen Gegner! Alles andere kannst du dann auf dich einwirken lassen, wenn du einen Kampf in der Pokémon-Liga hinter dir hast. Kämpfe so, wie du es sonst auch immer tust und vertraue deinem Instinkt! Du musst auch keine Angst vor dem Risiko haben, denn selbst das zahlt sich manchmal aus.“

„Hm? Wie...wie meinst du das denn?“, fragte Takeshi nun verwundert, woraufhin Ash erklärte: „Du brauchst zum Beispiel keine Angst davor haben, deine weniger erfahrenen Pokémon einzusetzen. Glaub mir! Wenn deine Pokémon wissen, worum es geht und wie wichtig dir das Turnier ist, dann können sie Berge versetzen. Hahaha! Ich weiß, wovon ich spreche. Hey, Pikachu, erinnerst du dich noch an Krabby damals?“ „Pika, pika! Chu, Pikachu!“, erwiderte Pikachu daraufhin, woraufhin es zusammen mit seinem Trainer in lautem Gelächter ausbrach.

Während Takeshi und Sumpex sich aufgrund dessen perplex ansahen, erklärte Ash schließlich: „Hahaha! Entschuldige bitte! Ich musste nur gerade an meinen aller ersten Kampf damals in der Pokémon-Liga von Kanto zurückdenken. Da habe ich mit meinem Krabby, welches ich bis dahin noch nie in einem Kampf eingesetzt hatte, die erste Runde phänomenal mit 3:0 gewonnen. Krabby hat 3 Gegner hintereinander außer Gefecht gesetzt, bis es sich schließlich sogar zu Kingler weiterentwickelte. Du siehst also, Glück und Intuition gehören genauso dazu, wie die Stärke und die Fähigkeiten eines Trainers.“
 

Takeshi schaute Ash daraufhin ganz begeistert an und sagte: „Wow, ist ja irre. Du hast bei deinen Liga-Kämpfen wohl sicher ne Menge verrückter Sachen erlebt. Du, Ash...Vielen, vielen Dank...für deinen Mutzuspruch...und nicht zuletzt für deine guten Ratschläge. Ich verspreche dir, dass ich sie beherzigen werde.“

Infolgedessen standen Ash und Takeshi wieder auf und gaben sich fröhlich lächelnd die Hand. Nachdem sie wieder voneinander abgelassen hatten, sagte Ash zufrieden: „Keine Ursache. Ich bin froh, dass mit dir jetzt wieder alles in Ordnung ist. Denk dran! Wer in der Pokémon-Liga gegen wen gekämpft, hängt allein vom Zufall ab, je nachdem, was ausgelost wird. Selbst wir beide könnten dort aufeinander treffen. Und ich will schließlich, dass weder Maike noch du früh ausscheiden. Also dann, ich werde dann wohl mal wieder trainieren gehen. Wir sehen uns später.“

Ash drehte sich nun weg und wollte gerade losgehen, als er plötzlich aufzuckte. Takeshi sah dies ganz verblüfft mit an, bis Ash sich plötzlich wieder umdrehte und lächelnd sagte: „Ach ja, bevor ich es vergesse. Glaub mir, ich verstehe am besten, wie es dir nach deiner Niederlage gegen Maike ging. Weißt du...Als ich vor 3 Jahren Alabastia zum ersten Mal verließ, hatte ich stets einen Rivalen, der mich immer zu Höchstleistungen angespornt hat. Er war immer ziemlich arrogant und nervig, aber mittlerweile sind wir richtig gute Freunde geworden. Als ich damals von der Orange-Liga zurückkehrte, hat er mich in einem Kampf fair geschlagen. Das hat mich damals auch lange Zeit beschäftigt...Hehe...Aber in der Johto-Liga gab es dann endlich meine Chance zur Revanche, denn wir stießen unerwartet im Achtelfinale aufeinander. Tja, und da...hab ich’s geschafft, ihn zu besiegen...meinen langjährigen Rivalen. Du siehst also: Nur weil man gegen jemanden verloren hat, heißt das noch lange nicht, dass man das Ergebnis beim nächsten Mal nicht zu seinen eigenen Gunsten wenden kann.“

Takeshi lächelte Ash daraufhin fröhlich an und fragte: „Hehe...Dieser Rivale, von dem du sprichst...Das ist Gary Eich, habe ich Recht?“ „Wa...Was? Woher kennst du denn Gary?“, fragte Ash nun sichtlich überrascht, woraufhin Takeshi erklärte: „Tja, du wirst dich ganz schön wundern, Ash. Gary ist hier in der Hoenn-Region. Ich habe ihn damals kurz vor meinem 4. Arenakampf in Bad Lavastadt zusammen mit Jeff und Kira kennen gelernt. Er meinte, dass er auf der Suche nach dir sei. Außerdem erzählte er mir damals, dass er ebenfalls die Arena-Orden der Hoenn-Region sammelt, weil er an der Hoenn-Liga teilnehmen und dort gegen dich kämpfen will.“

Ash schaute Takeshi nun völlig bedröppelt an und fasste sich ratlos an den Kopf, während er verständnislos sagte: „Waaas? Aber das kann nicht sein. Gary hat mir damals nach Ende der Johto-Liga gesagt, dass er fortan alles dafür tun werde, ein erfolgreicher Pokémon-Forscher zu werden, so wie sein Großvater, Professor Eich. Das ergibt doch alles keinen Sinn.“ Takeshi verschränkte daraufhin seine Arme hinter dem Kopf und schaute zum Himmel hinauf, während er freudig grinsend erwiderte: „Tja, das hat er mir auch gesagt. Allerdings meinte er, er werde das verschieben, bis die Hoenn-Liga vorbei ist. Ich kann ihn verstehen. Gegen seinen größten Rivalen anzutreten, ist immer etwas ganz besonderes. Er will wahrscheinlich noch einmal dieses Gefühl erleben, wie es ist, dir in einem so großen Stadion gegenüberzustehen. Dabei ist es ein ganz schönes Risiko, denn niemand weiß, wie weit der jeweils andere im Turnier kommen wird. Ich finde es erstaunlich, dass er seinen großen Traum, Pokémon-Forscher zu werden, extra verschiebt, nur deinetwegen. Schade, dass er dich anscheinend bis jetzt noch nicht gefunden hat. Aber du hast schon Recht, Ash...Gary ist dein größter Rivale, aber auch ein guter Freund.“

Ash wurde nun auf einmal ganz ruhig. Er schloss seine Augen und lächelte sanft, während er einmal tief ein- und dann wieder ausatmete. Anschließend sagte er vorfreudig: „Hehehe...Wer hätte das gedacht? Gary...Hahaha! Das ist großartig. Danke, dass du mir das erzählt hast, Takeshi. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass er hier in Hoenn ist. Aber jetzt...hehehe...jetzt freue ich mich umso mehr, Gary bei der Hoenn-Liga wiederzusehen. Und wenn er schon daran teilnimmt, wäre es das Größte für mich, nach der Johto-Liga noch einmal gegen ihn antreten zu dürfen.“ Vorfreudig auf das bevorstehende Turnier lächelten sich Takeshi und Ash nun an.
 

Dank Ash ist es also gelungen, Takeshi aus seiner Trauer herauszureißen und ihm wieder neues Selbstvertrauen zu geben. Dies wurde auch allerhöchste Zeit, beginnt die Hoenn-Liga doch schon in 3 Tagen. Auf der anderen Seite hat auch Takeshi Ashs Ehrgeiz ebenso einen Schub gegeben, da dieser erstaunt erfuhr, dass sich sein langjähriger Freund und Rivale Gary in der Hoenn-Region aufhält. Eines steht jedenfalls fest: In der Hoenn-Liga erwarten uns spannende Begegnungen alter Freunde, Rivalen und Bekannter und vor allem spektakuläre Kämpfe, die härter sein werden, als alles vorangegangene. Das große Turnier steht unmittelbar bevor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  NiaghtoShine
2009-09-10T23:49:26+00:00 11.09.2009 01:49
Cooles Kapi ^^
wusste gar nicht das ash so vernünftig daruf sein kann x3333
aber ash hatt halt schon recht viel erfahrung im Trainer geschäft ^^
bin gespannt wie es weitergeht =3

Von:  Rowan90
2009-05-15T12:24:00+00:00 15.05.2009 14:24
ein tolles kapitel^^
ash hat völlig recht, eine niederlage sagt nicht das ergebnis der folgenden kämpfe vorraus. mich wudnerts das grad takeshi das nicht bedacht hat, aber naja, niemand is perfekt.
auch der kleine 'erfahrungsbericht' von ash war passend, wo doch eh grad im fernsehen die folgen mit krabby/kingler kamen ;)
hoffentlich traineirt takeshi jez noch ien bisschen, er hat immerhin 3 große rivalen vor sich (maike, ash und gary;))
Von:  Sakuna
2009-05-14T20:44:20+00:00 14.05.2009 22:44
Gute Aufmuterung, das hat es sehr gut geklappt. Ash weiss, wie man jemanden aufmutert. Bald ist der Pokemonlige und da darf Takeshi nicht so deprimieren auffuhren. Aber ich bin froh, dass Takeshi seine Motivation wieder hat. Ich bin schon gespannt auf den nachsten Kapitel.
Von: abgemeldet
2009-05-13T14:05:40+00:00 13.05.2009 16:05
hätte nicht gedacht, dass ash solch lebensweisheiten drauf hat... aber von trainer sein und harten niederlagen versteht er ja was. zum glück hat er takeshi aus seiner krise raus geholt, wäre sonst ziemlich blöd für die liga. jetzt weiß ash also auch von gary. find ich cool, und bald sind es dann die 6-gegen-6-ligakämpfe, die wir lesen dürfen. ich freu mich.
Von:  CanisMinor
2009-05-13T10:50:25+00:00 13.05.2009 12:50
hi
hab nicht viel zeit, darum mach ich es kurz
tolles kapitel, mach weiter so ^^


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