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Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer

Road to be a Pokémon Master
von

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Episode 141: Love Story in Seegrasulb City - Teil III

Unsere Freunde Takeshi, Jeff und Kira haben das Mädchen Nohara Yoshida, das sie am Strand von Seegrasulb City vor einem riesengroßen Wailord beschützt hat, in einem Café etwas näher kennen gelernt. Allerdings war die Konversation „etwas“ einseitig, da weder Kira noch Takeshi wirklich involviert waren. Stattdessen redeten Jeff und Nohara die ganze Zeit und fanden immer mehr Gemeinsamkeiten, die sie haben. Daher fragte Nohara schließlich, ob Jeff Lust hätte, mit zu ihr nach Hause zu kommen. Jeff willigte schließlich ein, womit sich auch Takeshi und Kira einverstanden gaben.
 

Einige Zeit später waren Nohara und Jeff auch schon angekommen, doch statt einem normalen Haus, sahen sie sich nun einem riesigen Anwesen gegenüber. Für Nohara war dies einfach nur ihr Zuhause, doch Jeff stand derweil mit weit geöffnetem Mund staunend da und sagte: „Wow...Ich...ich glaub’s nicht. Ist deine Familie reich oder so?“ Nohara kratzte sich daraufhin etwas beschämt an der Wange und sagte: „Äh, hehehe...Na ja, so könnte man das sagen. Hahaha! Na los, Jeff, lass uns reingehen!“

Und so begaben sich die beiden ins Haus. Drinnen angekommen, begrüßte die beiden gleich ein Butler mit schwarzem Anzug. Dieser hatte graue, kurze Haare, kleine, braune Augen und einen Schnurbart. Während er gerade damit beschäftigt war, ein Tablett zu transportieren, sagte er fröhlich: „Oh, Sie sind schon wieder zurück, junges Fräulein? Das freut mich aber. Und wie ich sehe, haben Sie Besuch dabei. Seien Sie herzlich Willkommen in der Yoshida-Villa.“

Der Butler verneigte sich nun, worauf Jeff sich ebenfalls kurz verbeugte und sich dann beschämt am Hinterkopf kratzte. Er staunte geradezu Bauklötze, weil die Familie sich so viel leisten zu können schien, und sagte kurz darauf höflich: „Ah, guten Tag. Haha! Es ist wirklich unglaublich...Ich hätte nicht gedacht, dass ihr auch noch einen eigenen Butler habt. Echt beeindruckend...Ich bin wirklich baff.“ „Hahaha!“, lachte Nohara daraufhin fröhlich, bis sie sagte: „Das freut mich. Jeff, darf ich vorstellen? Das ist unser Butler Morimoto. Morimoto? Das ist ein Freund von mir, sein Name ist Jeff.“

Jeff und Morimoto gaben sich daraufhin freundlich die Hand, bis der Butler schließlich sagte: „Oh, Besuch von Freunden des jungen Fräuleins haben wir wirklich ‚äußerst’ selten. Genießen Sie den Aufenthalt bei uns! Fräulein Nohara, das Essen ist jeden Moment fertig. Sie und Ihr Gast können sich ruhig schon mal in den Speisesaal begeben.“

Morimoto verbeugte sich nun noch einmal, woraufhin er einen langen Gang entlang ging und um die Ecke verschwand. Jeff schaute daraufhin Nohara etwas ernst an und dachte sich innerlich: „Wa...was hat der Butler eben gesagt? ‚Oh, Besuch von Freunden des jungen Fräuleins haben wir wirklich äußerst selten.’ Wieso hat er das ‚äußerst’ so betont? Komisch...Hat das irgendetwas zu bedeuten?“

Nohara lächelte Jeff nun freundlich an und fragte liebevoll: „Jeff, träumst du? Hahaha! Du siehst süß aus, wenn du nachdenkst. Wie sieht’s aus, wollen wir uns den Speisesaal ansehen?“ Jeff wirkte nun einen Moment so, als wäre er aus einem Traum aufgewacht, und zuckte daher kurz auf, bis er schließlich merkte, dass Nohara ihn nur etwas simples gefragt hatte. Daraufhin nickte er und sagte: „Ja, klar. Gerne.“
 

Nohara führte Jeff nun in einen langen Gang, der nach rechts führte, wohingegen Butler Morimoto zuvor den linken Gang genommen hatte. Dort gingen sie einige Meter entlang, bis Nohara auf der linken Seite eine von zahlreichen Türen öffnete.

Kaum eingetreten, war Jeff wieder hin und weg vor Faszination. Der Boden war überzogen von einem roten Teppich edelsten Stoffes, darauf befand sich ein ellenlanger Tisch, an dem mindestens 50 Personen zugleich essen könnten. Auf den Tischen befand sich Besteck aus Silber und unglaublicherweise sogar aus Gold, zudem war der Tisch mit schönen, kleinen Blümchen und Kerzen geziert. Über dem langen Tisch an der Decke befand sich ein riesiger, goldener Kronleuchter. Hinzu kam, dass sich, um den Gästen Unterhaltung bieten zu können, links und rechts von dem Esstisch zwei riesigengroße Bildschirme befanden, mit denen man fernsehen konnte. Im hinteren Teil des Raumes stand sogar noch ein großer Flügel, an dem ein Bediensteter des Hauses saß, um jederzeit spielen zu können, falls der Bedarf besteht, Klaviermusik zu hören.
 

Wieder mal stand Jeff staunend da und sagte: „Oh Mann...Ich glaub’s nicht. Was für ein Speisesaal...Zu Hause haben wir immer in der Küche oder im Wohnzimmer gegessen, aber das ist rein gar nichts im Vergleich hierzu. In so nem Luxus würde ich auch gerne leben. Du bist echt zu beneiden, Nohara.“

Traurig schaute Nohara plötzlich zur Seite und hielt sich eine Hand an ihre Wange, während sie leise sagte: „Zu beneiden? Vielleicht um das Haus...aber nicht um alles andere...“ „Hm? Hast du was gesagt?“, fragte Jeff darauf verwundert, woraufhin Nohara wild den Kopf schüttelte und sagte: „Nein, nein...Äh, ich meinte nur...Schön, dass es dir gefällt, Jeff. Haha!“

Eine Weile blieben die beiden noch im Speisesaal, während Jeff sich fasziniert das ganze edle Besteckt ansah. Zwischendurch schnipste Nohara einmal mit dem Finger, worauf der Bedienstete am Flügel sofort zu spielen begann. Einige Zeit schloss Jeff dann die Augen und lauschte gespannt der Melodie, bei der es sich um eine Komposition Beethovens handelte.
 

Als dann schließlich das Essen kam, war Jeff mehr als beeindruckt, als er und Nohara ein schmackhaftes 4-Gänge-Menü vorgesetzt bekamen. Natürlich dauerte es dabei etwas länger, bis sie fertig waren, doch als sie letztlich alles aufgegessen hatten, fasste sich Jeff vollends zufrieden an den Bauch und sagte: „Wow...Köstlich...Erst diese leckere Suppe als Vorspeise...Dann das Käsefondue und danach die Gulaschsuppe...Und zuletzt dieser Spitzenkuchen...Ohhh, eine wahre Meisterküche...Vielen Dank für dieses tolle Essen, ich bin wirklich pappsatt.“

Nohara lächelte daraufhin und sagte fröhlich: „Ah, wie schön, dass es dir geschmeckt hat. Ich bin echt froh, wenn ich dir eine Freude machen kann, Jeff. Hihihi...Morimoto, richten Sie den Köchen ein Lob von unserem Gast aus!“ „Selbstverständlich, Fräulein Nohara.“, sagte der Butler daraufhin, während er sich verneigte und anschließend das gebrauchte Besteck mitnahm.

Während Jeff einfach so da saß und die Hände hinter dem Kopf verschränkte, sagte er: „Wow, jeden Tag so tolle Köche zur Verfügung zu haben, um ein gutes Essen zubereitet zu bekommen...Das hat schon was. Nohara? Du hast echt was gut bei mir.“ „Äh? Wie meinst du das?“, fragte Nohara verwundert, als Jeff plötzlich aufstand, mit seinem Gesicht ganz nah an ihres herankam und sie lustig angrinste. Daraufhin rieb er sich mit dem Zeigefinger unter Nase und sagte: „Haha! Weißt du, ich bin auch kein schlechter Koch. Ich bin zwar erst 12 Jahre alt, aber meine Eltern haben mir schon vor Jahren ziemlich viel beigebracht. Durch diese Kenntnisse konnte ich auch Takeshi und Kira immer bekochen. Ich sag dir, die haben oft Bauklötze über mein Essen gestaunt. Und wenn ich weiß, dass ich jemandem mit meinem Essen eine Freude machen kann, dann bin ich auch glücklich. Ich verspreche dir, als Dankeschön werde ich dich wenigstens einmal bekochen. Darauf kannst du dich verlassen, Nohara. Hahaha!“

Stürmisch sprang Nohara auf einmal auf und nahm Jeff ganz plötzlich in den Arm, weswegen dieser ganz verwundert dreinschaute und etwas rot wurde. Nohara sagte daraufhin: „Danke, Jeff...Das...das hört sich wirklich toll an. Eigentlich habe ich gar nichts gut bei dir, schließlich habe ich wie jeden Tag nur die Köche die Arbeit machen lassen. Ich wünschte, ich könnte etwas für dich tun. Du bist echt total lieb.“

Jeff löste sich nun langsam von Noharas Umarmung und legte seine Hand auf ihre linke Schulter. Anschließend sagte er mit lieber Stimme: „Haha! Nohara, was redest du? Dass ich dir was ganz tolles kochen werde, ist versprochen. Aber du musst gar nichts für mich tun, schließlich hast du schon etwas großartiges getan, wofür ich dir gar nicht genug danken kann.“ „Äh? Wovon sprichst du?“, fragte Nohara nun verwundert, worauf Jeff erwiderte: „Na, hast du’s schon vergessen? Am Strand hast du Takeshi und Kira vor diesem Wailord gerettet. Haha...Und ich Trottel war dazu nicht in der Lage. Wer weiß, was ihnen zugestoßen wäre, wenn du nicht gewesen wärst? Das war so super von dir. Weißt du...Takeshi und Kira sind meine besten Freunde, deshalb bin ich umso glücklicher, dass du sie gerettet hast, bevor etwas ernstes passieren konnte. Weißt du was? Hahaha! Du hast nen Wunsch frei.“

Nohara schaute Jeff nun ganz perplex an und fragte: „Einen Wunsch? Egal welchen?“ „Egal welchen!“, sagte Jeff daraufhin entschlossen, bis er schließlich fortfuhr: „Wünsch dir irgendwas von mir und ich werde dir den Gefallen tun, solange es nicht etwas total abwegiges ist.“

Nohara fing nun an, lieblich zu lächeln und antwortete: „Na, das ist doch mal was schönes. Ich verspreche dir, später werde ich ‚ganz sicher’ darauf zurückkommen. Aber jetzt sollten wir erst mal etwas Bewegung kriegen! Schließlich haben wir ganz schön viel gegessen. Oder was meinst du? Was hältst du davon, wenn wir nach draußen in unseren Swimmingpool gehen? Der ist riesig, wir können sogar unsere Pokémon mit ins Wasser nehmen.“ Jeff strahlte nun geradezu vor Freude und sagte: „Waaas? Ist ja der Wahnsinn, hahaha! Nohara, du lebst echt im Luxus, das ist cool. Lass uns keine Zeit verlieren! Ab in den Pool, jiiihaaa!“
 

Nohara lächelte Jeff nun zufrieden an, weil sie sich insgeheim sehr darüber freute, dass es ihm so gut bei ihr zu Hause gefiel. Daraufhin gingen die beiden wieder aus dem Speisesaal heraus und trafen zufällig wieder auf Butler Morimoto.

Als Nohara ihn sah, sagte sie etwas hektisch: „Oh, da Sie gerade da sind, Morimoto...Warten Sie einen Augenblick! Ähm...Äh...*schüchtern* Jeff? Sag mal, ich...ich wollte dich noch fragen, ob...“ „Ob was?“, fragte Jeff verwundert, woraufhin Nohara fortfuhr: „Also, ähm...Würdest du vielleicht...gerne...hier übernachten?“

Jeff schaute immer noch etwas überrascht aus, bis er schließlich glücklich zu lächeln anfing und etwas rot im Gesicht wurde. Anschließend sagte er: „Äh, na ja...Also, wenn dir das keine Umstände macht, ich fände es super...“ Überglücklich ballte Nohara daraufhin die Fäuste und sagte kurz leise vor sich hin: „Yes!“

Jeff und Morimoto schauten sie aufgrund dessen einen Augenblick lang verwundert an, worauf sich Nohara dem Butler zuwandte und sagte: „Morimoto, das geht doch in Ordnung, dass Jeff hier übernachtet, oder?“ „Selbstverständlich, junges Fräulein. Ich werde umgehend das Gästebett in Ihrem Zimmer herrichten.“, gab Morimoto daraufhin seine Zustimmung. Anschließend verneigte er sich wieder einmal und ging weg.

Nohara und Jeff sahen sich daraufhin lächelnd an und begannen auf einmal im selben Moment, herzhaft zu lachen, worauf Nohara sagte: „Hahaha! Ich glaube, das wird eine spaßige Zeit.“ „Und ob. Das glaube ich auch.“, erwiderte Jeff darauf.
 

Und so gingen die beiden im selben Gang noch weiter, wo Nohara Jeff die Umkleidekabine für Männer zeigte, während sie sich in die Umkleidekabine für Frauen begab. Als beide wieder herauskamen, zeigte Nohara Jeff eine Treppe, die ein Stockwerk nach oben führte. Oben angekommen, führte ein Raum nach draußen auf eine Art Dachterrasse, von denen das Anwesen mehrere besaß. Auf dieser Dachterrasse befand sich eine riesige Fläche, die fast vollständig von einem riesigen Swimmingpool eingenommen wurde. Es gab sogar Startblöcke, von denen man aus ins Wasser springen konnte. Draußen war es bereits schon etwas dunkel, sodass der Swimmingpool im Abendlicht noch schöner wirkte.

Nohara wandte sich nun Jeff zu und sagte: „Okay, da wären wir. Du kannst ruhig alle deine Pokémon herauslassen, der Pool ist groß genug für uns alle.“ Jeff schaute daraufhin total begeistert und sagte staunend: „Wow, das ist ja der Hammer...Na dann, meine Pokémon nehmen dieses Angebot sicher gerne an. Entoron, Marill, Lampi, Lombrero, Milotic, ihr seid dran!“ Während Jeff alle seine Pokébälle nach vorne warf, rief Nohara energisch: „Perlu, Aalabyss, Saganabyss, los!“

Alle Pokémon von Nohara und Jeff landeten nun im Wasser und fingen an, fröhlich herum zu plantschen. Jeff und Nohara standen derweil am Beckenrand und sahen sich dies glücklich mit an, bis Jeff schließlich sagte: „Ha! Dann wollen wir uns auch mal ins Getümmel schmeißen. Achtung, hier kommt Master Jeff. Aufgepasst!“

Jeff sprang nun energisch ins Wasser, während Nohara noch einen Moment stehen blieb und dachte: „Haha! Jeff wirkt so lebenslustig, das find ich echt cool an ihm...Und sein Körper sieht toll aus. Es wäre so schön, wenn er hier...“
 

Mit einem eleganten Kopfsprung flog nun auch Nohara ins Wasser, woraufhin Jeff aus Spaß zu klatschen begann und sagte: „Wow, das sah toll aus. Ein schöner Kopfsprung. Aber apropos toll...Deine Pokémon sind echt cool. Ich habe mal von dem Pokémon Perlu gelesen. Es hat zwei Entwicklungsstufen: Aalabyss und Saganabyss.“

Jeff schaute nun ganz interessiert das Perlu und das Aalabyss von Nohara an, da er ihr Saganabyss bereits am Strand von Seegrasulb City gesehen hatte. Bei Perlu handelte es sich mehr oder weniger nur um eine kleine, rosa Kugel mit einem Gesicht, das von einer größeren, blauen Muschel umgeben war, die ihm Schutz bot. Aalabyss, hingegen, war ähnlich wie Saganabyss eine Art Seeschlange, dessen Körperfärbung blau war. Allerdings sah es im Vergleich zu Saganabyss nicht so schön und elegant, sondern eher etwas rau und brutal aus, da es ein großes Maul mit sehr spitzen Zähnen besaß.

Dennoch erklärte Nohara ihren Pokémon schnell, dass es sich bei Jeff um einen guten Freund handle, daher ließen sie sich in aller Seelenruhe von ihm streicheln. Daraufhin sagte Jeff zu Nohara, dass sie auch jedes seiner Pokémon streicheln könne, wenn sie möchte. Nohara tat dies schließlich auch, da sie wie Jeff auch völlig vernarrt in Wasser-Pokémon war. Beide hatten im Wasser viel Spaß und planschten wild herum, bis sie sich schließlich etwas beruhigt hatten und sich entspannt mit dem Oberkörper auf den Rücken von Jeffs Milotic legten, während ihre Beine schön gemächlich im Wasser trieben. Dabei erzählten sie sich eine Menge voneinander, doch letztlich landeten sie wieder einmal bei ihrem Lieblingsthema, den Wasser-Pokémon.
 

Beeindruckt sah Nohara sich noch einmal alle Pokémon an, die Jeff dabei hatte, und sagte: „Ich finde, deine Pokémon sehen echt toll aus. Gesund und vital, genauso, wie es sein sollte...Das zeigt, dass du dich gut um sie kümmerst. Aber von dir habe ich auch nichts anderes erwartet. Du bist total lieb, Jeff, und zwar nicht nur mir gegenüber, sondern auch gegenüber deinen Pokémon.“ Beschämt kratzte sich Jeff nun am Hinterkopf und erwiderte: „Danke. Deine Pokémon sind aber auch klasse. Aber weißt du, wenn ich vor einiger Zeit etwas mehr Glück gehabt hätte, dann wäre ich nicht nur mit diesen Pokémon hier in deinem Pool, sondern...auch mit einem legendären Pokémon.“

„Waaas? Was willst du damit sagen, Jeff?“, fragte Nohara nun zurecht völlig perplex, woraufhin Jeff erklärte: „Ich weiß nicht, ob du mir glauben wirst, aber ich muss dir die Geschichte einfach erzählen! Du bist genauso begeistert von Wasser-Pokémon wie ich, also kannst du ruhig davon erfahren. Also, pass auf! Vor einiger Zeit bin ich einem Suicune begegnet.“

Völlig geschockt und beeindruckt zugleich hielt sich Nohara daraufhin die Hand vor den Mund und fragte: „Dem legendären Hunde-Pokémon aus Johto? Im Ernst?“ Entschlossen nickte Jeff nun und erklärte: „Ja, glaub mir! Es war wirklich so. Und es wäre auch um Haaresbreite nicht nur bei einer Begegnung geblieben...Fast hätte ich es sogar gefangen. Ich habe alle meine Pokémon eingesetzt und sogar extra einen Köderball benutzt, um es zu fangen. Normalerweise hat man bei so was Pech...vor allem, wenn man hört, dass es ein gewöhnlicher Junge wie ich versucht hat...Aber was geschehen ist, war unglaublich. Für kurze Zeit war Suicune mein Pokémon. Nachdem es im Köderball verschwunden war, hatte dieser sogar aufgehört, zu wackeln. Erst, als ich den Ball aufheben wollte, kam Suicune wieder heraus. So etwas habe ich noch nie erlebt, weil es eigentlich unmöglich ist. Aber das hat mir nur gezeigt, dass ich noch nicht reif genug war, um es zu fangen. Ich hoffe, du hältst mich jetzt nicht für einen absoluten Spinner. Aber ich hoffe, dass es für mich und Suicune eine zweite Chance gibt.“

Nohara schaute Jeff daraufhin lächelnd an und sagte: „Ich glaube ganz fest daran, dass du eine zweite Chance bekommen wirst. Außerdem glaube ich dir die Geschichte, schließlich hättest du doch gar nichts davon, mich anzulügen. Jeff, weißt du...Du scheinst das Glück echt magisch anzuziehen, das finde ich cool...Wenn ich länger bei dir sein würde, würde mir sicher auch nur Gutes passieren.“

Entschlossen schüttelte Jeff daraufhin jedoch den Kopf und erklärte: „Sorry, Nohara, aber das ist ein Irrtum...Auch wenn du das vielleicht denkst, ich bin der letzte, der so ne Art Glücksmagnet ist. Es gibt nur einen, der wirklich das Glück magisch anzieht...und das ist mein bester Freund...Takeshi...Ich bin so dankbar dafür, dass er mich damals mit auf seine Pokémon-Reise genommen hat. Ohne ihn hätte ich all diese vielen spannenden Abenteuer nie erlebt...und auch all diese vielen Pokémon aus der Hoenn-Region hätte ich nicht kennen gelernt. Wer mit Takeshi reist, dem ist das Glück garantiert. Ich meine, ich hab zwar Suicune nicht gefangen, aber allein die Begegnung mit diesem legendären Pokémon ist schon ein so seltenes, besonderes Ereignis...Ich bin froh, dass ich Takeshi und natürlich auch Kira als Freunde habe...*überrascht* Hm? Äh...Ahhh, Nohara!“

Jeff bemerkte auf einmal, dass Nohara die Tränen liefen und sie heftig schluchzte. Daraufhin fragte er natürlich sofort, was mit ihr los sei, worauf sie zögerlich antwortete: „Ga...gar nichts, es...es ist alles in Ordnung. Wir...wirklich, Jeff. Ich...ich bin nur so gerührt, wie schön...wie schön eure Freundschaft zu sein...zu sein scheint. *schnüff*“ „Nohara...“, sagte Jeff nun leise, bis er auf einmal aufschreckte und ein ganz verblüfftes „Äh?“ von sich gab.
 

Just in diesem Moment musste Jeff an einen Moment denken, der ihn schon beim Betreten der Yoshida-Villa komisch vorgekommen war. Er erinnerte sich noch einmal, wie die erste Begegnung mit Butler Morimoto ablief und sagte daraufhin mit ernster Stimme: „Nohara...Ich muss dich dringend etwas fragen! Aber ich bitte dich, mir eine ehrliche Antwort zu geben. Als du mir vorhin Morimoto vorgestellt hast, da hat er gesagt: ‚Oh, Besuch von Freunden des jungen Fräuleins haben wir wirklich ‚äußerst’ selten.’ Er hat das ‚äußerst’ so komisch betont. Hat das irgendetwas zu bedeuten? Es wundert mich nur, weil du jetzt weinst, wo ich gerade von meinen Freunden gesprochen habe.“

Immer noch schluchzend, rieb sich Nohara daraufhin in den Augen und versuchte, ihre Tränen mit aller Kraft zu unterdrücken. Anschließend sagte sie mit immer noch leicht weinerlicher Stimme: „Jeff? Ich...ich vertraue dir, deshalb kannst du es ruhig wissen...Ja, Morimoto hat damit etwas ganz bestimmtes gemeint, aber ich glaube nicht, dass er die Absicht hatte, mich vor dir bloßzustellen...Ich glaube, er war einfach nur erstaunt. Er hat gesagt, dass ich äußerst selten Besuch von Freunden habe. Das stimmt auch. Zuletzt war es vor 3 Jahren...und das liegt daran, dass...dass...dass ich keine Freunde habe.“ „Was?, fragte Jeff nun völlig ungläubig, „Aber das kann nicht sein...Ich kenne kein Mädchen, das so lieb und nett ist, wie du...Wie kann es denn sein, dass du keine Freunde hast? Das verstehe ich nicht.“

Nohara erwiderte daraufhin mit trauriger Stimme: „Eigentlich ist es ganz einfach zu erklären. Es liegt genau an all diesem Luxus...Natürlich ist man als kleines Kind froh, in so einem Haushalt aufzuwachsen, wo einem eine vornehme Zukunft praktisch in die Wiege gelegt wird...Aber...all die anderen Kinder in meinem Alter waren immer nur neidisch. Wenn ich mit solchen Kindern spielen wollte, hieß es ständig: ‚Geh weg! Wir wollen nicht mit dir spielen. Die Reichen denken doch immer nur, dass sie was besseres sind.’ Tja, so was haben ihnen vermutlich ihre Eltern erzählt. Und so ging es jahrelang. Natürlich hatte ich schon ein paar Freunde, aber mit der Zeit haben sie die gleiche Einstellung bekommen, wie all die anderen...Ich wurde zwar nicht von den anderen geärgert oder so...Aber selbst das wäre mir lieber gewesen, denn so hätte ich wenigstens Beachtung geschenkt bekommen. Stattdessen wurde ich von den anderen immer völlig ignoriert und ausgegrenzt...Ich lebte total isoliert von allen anderen Kindern meines Alters. Und so kam es dann, dass meine Eltern, denen ich das erzählt hatte, mich von der öffentlichen Schule nahmen, als ich 9 war, und mir einen Privatlehrer zur Verfügung stellten. Aber...das ist nicht das wahre...So werde ich doch ewig nur einsam sein.“
 

Jeff wirkte nun völlig schockiert. Den ganzen Tag lang hatte er ungeheuren Spaß mir Nohara gehabt und jetzt erfuhr er voller Schrecken, was für eine Leidensgeschichte sie hinter sich hat, und wie sehr sie noch heute darunter leidet.

Jeff legte aufgrund dessen seine Hand auf Noharas Schulter und sagte, um sie etwas aufzubauen: „Ich...ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das schrecklich für dich war. Freunde sind etwas so wichtiges im Leben, auf das man einfach nicht verzichten kann. Erst recht nicht, wenn man sie wirklich braucht...Aber, du hast immerhin deine Eltern, die für dich da sind.“ „Für mich da sind? Pah...Was weißt du schon?“, sagte Nohara daraufhin etwas abweisend, bis sie nach einiger Zeit etwas beschämt sagte: „Es...es tut mir Leid. Ich war wohl gerade etwas schroff...Sorry.“

Jeff lächelte Nohara nun fröhlich an und sagte: „Hey! Mach dir keine Gedanken! Ist schon okay. Für das, was du durchgemacht hast, wundert es mich, dass du dich nach außen hin so stark zeigen kannst. Das finde ich echt toll und beeindruckend an dir. Und dass man an deiner Stelle mal etwas gefrustet ist, ist doch total verständlich, Nohara.“

Nohara erwiderte daraufhin: „Danke, Jeff...Hör mal, ich sage dir jetzt die Wahrheit über meine Eltern. In Wirklichkeit waren sie fast nie für mich da...Zwar schon, wenn sie hier sind, aber genau das ist das Problem...Sie sind fast nie zu Hause. Mein Vater arbeitet im Ausland und kommt selten nach Seegrasulb City. Er verdient Unmengen von Geld, daher konnte er sich zusammen mit meiner Mutter auch all diesen Luxus noch vor meiner Geburt leisten. Meine Mutter hatte früher auch einen sehr gut bezahlten Job, aber den hat sie eines Tages aufgegeben, um eine absolute Spitzen-Pokémon-Koordinatorin zu werden. Deshalb reist sie ständig von Stadt zu Stadt, von Region zu Region, von Land zu Land, um sich in zahlreichen Wettbewerben zu messen...Ich sehe meine Eltern kaum. Kannst du dir jetzt vorstellen, wie es mir geh...Ahh...Jeff!“

Noch bevor Nohara ausreden konnte, hatte Jeff sie plötzlich in den Arm genommen und drückte sie ganz fest an sich, während er selbst einen ganz traurigen Blick drauf hatte. Er hatte so viel Mitleid mit Nohara, dass ihm selbst etwas die Tränen kamen und er sagte: „No...Nohara...Ich...ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst. Aber glaub mir...Wir beide sind Freunde...Auch wenn wir uns heute morgen erst kennen gelernt haben...Wir verstehen uns blind und haben so vieles gemein...Mir kommt es fest so vor, als würden wir uns schon eine Ewigkeit kennen...Ich bin für dich da, ganz egal, ob ich hier bei dir bin, oder ob ich weiterreise. Für den Fall gibt es immer noch E-Mails.“

Nohara schmiegte sich nun glücklich an Jeff und bedankte sich bei ihm, während sie wieder zu weinen anfing. In diesem Moment dachte sie: „Jeff...ist so lieb. Er ist total süß und denkt an mich, weil es mir schlecht geht...Das hat noch nie jemand für mich getan. Aber er hat vom Weiterreisen gesprochen...Genau darum geht es...Ich...ich will nicht, dass er geht.“ Und so lagen sich die beiden noch für lange Zeit schweigend in den Armen.
 

In der Zwischenzeit standen Takeshi, Moorabbel und Kira an einer Gittertür, die sich vor der Yoshida-Villa befand. Diese hatten auch Jeff und Nohara passieren müssen, was aber problemlos ging, weil Nohara dafür einen Schlüssel hatte. An der Gittertür befand sich eine Sprechanlage, mit Hilfe derer Takeshi und Kira mit Butler Morimoto sprachen.

Allerdings schienen die beiden schon etwas länger mit ihm geredet zu haben, da Kira nicht mehr bei allerbester Laune war und laut in die Anlage schrie: „Raaahhh! Wie oft denn noch? Wir haben mit Ihrem Gast Jeff abgemacht, dass wir ihn abends abholen. Und wie Sie an der Dunkelheit sehen, ist es Abend. Würden Sie ihm jetzt endlich Bescheid sagen? Ich hoffe, ich muss mich nicht ein 4. Mal wiederholen.“

Takeshi schaute Moorabbel nun etwas verunsichert an und sagte: „Hui, Kira ist ja ganz schön schlecht gelaunt. Dicke Luft, Moorabbel...“ „Moor! Moorabbel!“, bestätigte Takeshis kleines Pokémon seine Aussage daraufhin.

Unterdessen antwortete Morimoto auf Kiras Bitte: „Es tut mir ja Leid, aber in meinem Beisein haben Fräulein Nohara und ihr Gast Jeff abgemacht, dass dieser heute im Hause Yoshida übernachten wird. Ich verstehe ja durchaus, dass Sie eine Abmachung gehabt zu haben scheinen, aber für mich hat logischerweise jetzt die Abmachung zwischen Fräulein Nohara und Herrn Jeff einen höheren Stellenwert.“

Wütend holte Kira urplötzlich mit dem Fuß weit aus und trat dann einmal mit Wucht gegen die Sprechanlage, während er zornig schrie: „Dann eben nicht, Sie piekfeiner Kerl. SCHÖNEN ABEND NOCH!“
 

Takeshi griff nun ein und packte Kira von hinten, während er ihn langsam nach hinten zog und sagte: „Hey! Immer mit der Ruhe, Kira! So habe ich dich noch nie erlebt. Was hast du denn?“

Kira konnte sich schon nach kurzer Zeit von Takeshis Griff loseisen, drehte sich daraufhin um und sagte mit aufgeregter Stimme: „Wieso lässt dich das eigentlich so kalt, hm? Ausgerechnet dich, sag mir das mal! Checkst du nicht, was hier abgeht? Jeff und Nohara haben heute im Café richtig geflirtet, sofern man das in ihrem Alter Flirten nennen kann. Und jetzt, so gaaanz zufällig übernachtet Jeff auch noch freiwillig und gerne bei ihr, obwohl er absolut damit einverstanden war, dass wir ihn abends abholen. Die wickelt ihn doch um den Finger und er scheint auch noch auf sie abzufahren.“ Unverstehend sagte Takeshi infolgedessen: „Hm, vielleicht hab ich ja wirklich was verpasst. Aber selbst wenn die beiden sich ‚sehr’ mögen, was ist denn dabei?“

Kira guckte Takeshi daraufhin todernst an und erwiderte völlig außer sich: „Hast du schon mal daran gedacht, dass es sein könnte, dass Jeff nicht mit uns weiter reist und stattdessen lieber hier bei Nohara bleibt?“ In Takeshis Augen saß nach dieser Aussage Kiras auf einmal ein tiefer Schock. Erst in diesem Augenblick realisierte er wirklich, wovor Kira die ganze Zeit Angst hatte und was ihn so ungeheuer aufregte. Völlig apathisch sah er nun zur Seite und dachte sich innerlich: „Jeff und hier bleiben? Er allein? Würde er, wenn er Nohara doch mehr mag, als wir denken, wirklich so weit gehen?“
 

Auch Takeshi plagen nun herbe Zweifel, vor allem, nachdem Kira ihm ordentlich seine Meinung gesagt hat. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Ist Kira so misstrauisch, dass er sich sogar Illusionen macht, oder sollte seine Einschätzung tatsächlich realistisch sein?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Rowan90
2008-07-31T19:12:28+00:00 31.07.2008 21:12
so cih meld mich von der abifahrt zurück;)
schönes kappi, i-wie hab cih sowas geahnt als cih gelesen hab, also das nohara einsam ist und kira angst hat jeff bleibt dort.
..... ich persönlich hoff ja dass er wieder mitgeht aber i-wie..... nunja, cih warte ab;)
freu mich schon auf teil 4, wird es der letzte sein oder kommen noch mehr?
hdl kathi
Von:  Sakuna
2008-07-29T19:07:23+00:00 29.07.2008 21:07
Ich habe schnell den Pc ergattert^^
Hm, das Madchen hat keine Freunde, nur weil sie reich ist. Und Kira und Takashi sind nicht gerade beigeistert davon, dass Jeff bei ihr Ubernachtet. Aber ich glaube, dass Jeff nicht bei ihr bleiben wird, sondern mit seine Freunde zusammen weiter reist.
Ich bin mal gespannt wie es weiter geht.

Sakuna
Von:  CanisMinor
2008-07-29T13:09:24+00:00 29.07.2008 15:09
wow, die beiden sind wirklich süß
das ist wie immer ein tolle kapitel

eine frage nebenbei, die nicht zum thema passt
hast du deinen Computer wieder oder ist total hinüber?


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