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Verliebt in Transsilvanien

eine Fortsetzung von Tanz der Vampire
von

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Today for You – Tomorrow for Me

Ein tiefes Stöhnen entfuhr meiner Kehle, als mich ein heftiger Tritt in die Seite unsanft aus dem Schlaf riss und von der Bettkante auf den Boden beförderte. Alfred war ziemlich kräftig. …Schön, wenn der Schmerz nachließ. Alfred! Verdammt, ich war eingeschlafen!

Hastig rappelte ich mich vom Fußboden auf. Mit Entsetzen stellte ich fest, dass Alfred schweißgebadet dalag und mit der Bettdecke kämpfte. Er phantasierte…

„Alfred! Schatz, wach auf!“, beunruhigt rüttelte ich ihn an den Schultern. Nur langsam kam er zu sich. Mit glasigem Blick starrte er ins Leere.

„Alfie, du machst mir Angst… Sag was, sprich mit mir!“

Auf einmal klammerte er sich ganz unerwartet an mich, „Herbert… Wo warst du?“. Ich erwiderte die Umarmung. Er glühte förmlich! Sanft löste ich ihn von mir und legte ihn wieder hin, „Bleib ganz ruhig. Ich war die ganze Zeit hier bei dir, und da werde ich auch bleiben. Aber jetzt musst du dich wieder schlafen legen.“.

„Geh nicht weg!“, rief er panisch, als ich aufstand. Der Ärmste war ja total verstört!

Ich nahm ihn noch einmal in die Arme und drückte ihn fest an mich, „Hör zu, ich werde dich nie allein lassen. Du hast hohes Fieber… Ich bin gleich wieder bei dir!“. Ängstlich sah Alfred mir nach, als ich nun dennoch vom Bett aufstand und mich von ihm entfernte.
 

Okay, Herbert, ganz ruhig… Nur keine Panik! Du hast alles im Griff… Tief durchatmen. Alfred liegt mit hohem Fieber im Bett und redet im Delirium wirres Zeug vor sich hin… Aber du hast die Situation unter Kontrolle.
 

Eilig begab ich mich nach nebenan, um dort eine Schale mit kaltem Wasser zu füllen. Schnell griff ich noch zwei kleine Tücher aus dem Wandschrank und warf sie hinein. Beides stellte ich auf dem Nachtisch neben der Lampe ab.

Bevor ich Alfred eins der ausgewrungenen Tücher auf die viel zu heiße Stirn legte, strich ich ihm ein paar schweißnasse Locken aus dem Gesicht. Er war leichenblass, nur seine glühenden Wangen zierte ein leichter Rotschimmer.

Bereits nach wenigen Minuten war das erste Tuch warm und fast trocken, woraufhin ich es besorgt auswechselte. Obwohl Fieber einen Vampir nicht umbringen konnte, war es auf Dauer sicher nicht gut… Wenigstens schien er ruhiger schlafen zu können, auch wenn er schwer atmete und sich immer wieder von der einen auf die andere Seite wand, sodass ihm das feuchte Tuch laufend von der Stirn rutschte.

Ich wollte ihm helfen – hätte am liebsten mit meinem armen Engel getauscht – doch was konnte ich tun, außer bei ihm am Bett zu sitzen, ihm die Stirn zu kühlen und einfach für ihn da zu sein?
 

Draußen tobte indes ein heftiger Sturm, der Wind peitschte den Regen gegen Mauern und Fensterscheiben, ein lautes Tosen war zu hören. Ein Wetter, bei dem ich mich für gewöhnlich in meinen Sarg verkroch, den Deckel schloss und mir die Decke über die Ohren zog, damit ich von alldem so wenig wie möglich mitbekam. Schon als kleinen Jungen hatten mich Unwetter geängstigt – daran hatte sich bis heute nichts geändert, trotzdem ich wusste, dass sie mir nichts anhaben konnten. Doch ich konnte mich jetzt nicht verkriechen, diesmal nicht. Alfred brauchte mich; unmöglich, ihn allein zu lassen. Ich musste einfach stark sein und mich zusammenreißen!

Als ich mir ganz sicher war, dass Alfred tief und fest schlief, stand ich auf, um zum Fenster zu gehen. Lange starrte ich in die finstere Nacht. Der nicht enden wollende Wolkenbruch ließ das Wasser in kleinen Strömen die Scheiben hinab rinnen. In regelmäßigen Abständen drückte der Wind so stark gegen die Fenster, dass man die Rahmen knarren hören konnte. Auch wenn ich mir recht sicher war, dass es heute keinen üblichen Sonnenaufgang gäbe und es – sofern das überhaupt der Fall sein würde – erst später am Tage hell wurde, beschloss ich, die schweren Vorhänge vorsorglich zuzuziehen. Es musste schon ziemlich spät sein.
 

Nachdem Alfred eine ganze Weile ruhig geschlafen hatte, ohne sich ständig im Bett zu wälzen, tupfte ich ihm noch einmal den Schweiß aus dem Gesicht und tauschte das Tuch auf seiner Stirn aus. Eigentlich hätte ich mich gern auf den Sessel gesetzt und ein kleines Nickerchen gemacht, doch was, wenn er plötzlich aufwachte? Ich hatte ihm doch versprochen, bei ihm zu bleiben…

Meine Müdigkeit war jetzt nebensächlich! Also begab ich mich wieder zu meinem Schatz ans Bett, wo ich mitfühlend seine Hand hielt.
 

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Allmählich wurde es nervig… Okay, seine Kondition war schon recht gut – aber wenn er dafür jeden Abend länger schlief, hatte ich auch nicht viel davon.

„Schaaatz?“, hauchte ich meinem Breda ins Ohr. Keine Reaktion. Er schlief tief und fest. „Schaaa-haaatz?!“ Zärtlich begann ich, an seinem Ohr zu knabbern. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Jetzt hatte ich ihn!

„Breda, Liebling. Wach auf. Es ist Zeit zum Aufstehen.“

„…Kann gar nicht sein…“, murrte er noch im Halbschlaf.

„Doch. Die Sonne ist schon lange untergegangen.“, beharrt ich. Wäre doch gelacht, wenn ich ihn nicht aus den Federn bekäme.

„Warum so eilig? Wir haben doch ewig Zeit…“, antwortete er trocken.

Ich stöhnte genervt, „Aber ich will die Ewigkeit nicht damit verbringen, untätig im Sarg rumzuliegen.“.

„Du kannst ja schon aufstehen, wenn du unbedingt willst.“

Ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen. Das wurde ja immer schöner!

„Gut, dann werde ich jetzt alleine aufstehen und mal nach Alfred sehen…“, taktierte ich, „Da dein Sohn das Langschläfer-Gen offenbar von dir hat…“. Wenn er jetzt nicht freiwillig aufstand…!

„In Ordnung, geh nur. Und was Herbert angeht: Er ist eben schon länger ein Vampir als du.“

WAS sollte das denn bitte heißen?! Wollte er damit sagen, HERBERT wäre erwachsener als ICH?!

Säuerlich knurrend verließ ich den Sarg und anschließend auch die Gruft. Natürlich ließ ich den Sargdeckel offen. Breda sollte doch hören, wie ich sämtliche Türen hinter mir ins Schloss warf und auch ansonsten alles andere war, als bemüht leise zu sein.
 

Wie konnte er mich nur mit diesem… seinem… mit HERBERT vergleichen? Der lag wahrscheinlich auch noch in seinem Sarg und schlief bis Mitternacht! Dabei sollte er lieber nach ‚seinem Alfie’ sehen.

Hmm, zumindest schien es gestern ganz so, als hätte es Alfred echt erwischt. Warum sonst ließe er es sich gefallen, von Herbert ins Bett gesteckt zu werden? Wenn er wirklich krank war, dann musste sich jemand um ihn kümmern… Dieses verzogene Grafensöhnchen war mit Sicherheit noch nicht aufgestanden. Und selbst wenn, was wüsste der schon zu tun?

Auf dem Weg ins Badezimmer kam ich ohnehin an Herberts Zimmer vorbei, also konnte ich doch wohl mal nach dem Rechten sehen. Alfred würde sich sicher freuen.
 

Leise drückte ich die Klinke herunter und öffnete die Tür einen Spalt, „Alfred? Bist du wach?“.

Als keine Antwort kam, trat ich ein… und stand für einen Moment ungläubig im Türrahmen, ehe ich die Tür hinter mir schließen konnte. Da lag doch tatsächlich Herbert halb auf der Bettkante, halb auf dem Fußboden und schlief.

Langsam trat ich näher. Ich war wenig überrascht, als ich sah, dass er Alfreds Hand in seiner hielt… Unweigerlich musste ich lächeln. So war Herbert eben; völlig planlos, aber irgendwie doch süß. Die beiden schliefen wirklich sehr fest, denn keiner von beiden bemerkte mich, wie ich das Tuch vom Kopfkissen nahm und es zurück in die Schale mit Wasser legte, die auf dem Nachttisch stand. Erst als ich Alfred ein paar Haare aus dem Gesicht strich und meine Hand einen Augenblick prüfend auf seiner Stirn verweilte, wachte Herbert auf. Vermutlich hatte ich ihn versehentlich angestoßen. Was lag er auch mitten im Weg?

„…Alfie? Was ist?“, blinzelte er mir im Halbschlaf entgegen. Woher kannte ich das nur? Ja, er war unverkennbar der Sohn seines Vaters!

„Alfred schläft… Warst du etwa den ganzen Tag über hier?“

„Ach du bist es…“, Herbert gähnte herzhaft, „Hat er noch Fieber?“. Typisch, keine Antwort auf meine Frage.

„Ja, aber nicht mehr so hoch wie heute morgen, glaube ich…“

Herbert wollte wohl aufstehen, um sich selbst davon zu überzeugen wie es Alfred ging, ließ sich allerdings unter einem gequälten Stöhnen wieder auf die Bettkante sinken noch bevor er überhaupt richtig vom Boden aufgestanden war. Ihn beobachtend hob ich skeptisch eine Augenbraue.

„Guck nicht so blöd und hilf mir lieber hoch…!“, maulte er mich daraufhin an.

„Du wirst doch nicht etwa alt?“, fragte ich grinsend, reichte ihm aber dennoch meine Hand. Mit meiner Hilfe erhob er sich dann langsam und ächzend. Also dagegen war Breda ja noch richtig fit!

„…Ich werde nicht, ich bin…“, erwiderte er mit gedämpfter Stimme und hielt sich den Rücken, „Aber das hat nichts mit dem Alter zu tun. Dir würde es nicht anders gehen, wenn du mal einen Tag so verbrächtest.“. Meine Güte, musste ich jetzt Mitleid haben, oder was?

„Wenn du freiwillig auf der Bettkante schläfst, hast du auch selber Schuld.“, warf ich spontan ein.

„Was hätte ich denn bitte sonst machen sollen?“, fragte er nun ehrlich überlegend. Männer! Ach… Herbert!

„Ähm, mal auf die Idee gekommen, dich wenigstens auf den Sessel da zu setzen? Ich meine, wenn du schon den Tag hier verbringst…“

Funkstille.

Tja, Herbert und logisches Denken…
 

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Frauen konnten aber auch anstrengend sein. Dabei wollte ich doch nur ein einziges Mal ganz in Ruhe ausschlafen – wo wir schließlich bis in die frühen Morgenstunden …wach…gewesen waren.

Jetzt erstmal ein entspannendes Schaumbad nehmen nach so einem Tag. Wenn Herbert das immer machte, musste es doch etwas Gutes haben. Ich hoffte selbiger würde nicht gerade das Bad blockieren – mein Bad! Wo er eigentlich selber eins hatte und sich auch sonst genügend Bäder im Schloss befanden. Warum nur fand er gerade MEINS so toll?

Soeben an der Badezimmertür angekommen, schlug mir auch schon ein schwerer Rosenduft entgegen. Ich seufzte mental – Herbert! Die Situation war für mich hoffnungslos, aber ich würde das Schlachtfeld nicht verlassen, ohne es zumindest versucht zu haben. Daher trat ich ein.

Na klasse! Vielleicht sollte ich mir ein anderes Badezimmer suchen. Mittlerweile hatte sogar Sarah mein Hoheitsgebiet für sich erobert!
 

„Du bist auch schon aufgestanden?“ Was soll man auf so eine freundliche Begrüßung noch antworten?

„Ja. Ich wollte baden. Aber wie ich sehe, ist das zur Zeit nicht möglich.“

„Wie kommst du denn darauf?“, lächelte Sarah mich zuckersüß an. Was hatte sie vor?

„Na ja, ich dachte nur… weil du doch gerade baden wolltest… und…“ Verdammt! Woher kam bloß auf einmal diese Unsicherheit?

„Und was? Meinst du, wir hätten nicht beide in dieser riesiger Wanne platz?“, kokettierte sie. Ich dachte, sie war jetzt sauer auf mich, weil ich nicht mit ihr aufstehen wollte.

Eins hatte ich in all den Jahrzehnten nicht gelernt: Die Frauen zu verstehen. Gab es da überhaupt viel zu verstehen, oder wussten sie selbst nur nie so genau, was sie wirklich wollten?

Nur eins wusste ich: Ich wollte EIN EINZIGES MAL ganz in Ruhe und ALLEINE baden, mich entspannen.
 

„Nein, ich denke wir hätten nicht beide Platz. Ich werde mir dann mal ein anderes Badezimmer suchen – wir haben ja genügend.“ Warum verstand Sarah nicht, dass ich auch einmal Zeit für mich allein brauchte und nicht ununterbrochen … mit ihr zusammen sein wollte?

„Willst du damit sagen, ich sei zu fett?!“, fragte sie entrüstet. Mist, wie kam ich aus der Nummer bloß wieder raus?

„Aber nein! Es ist nur so, dass ich einfach mal ganz in Ruhe allein baden wollte. Das hat überhaupt nichts mit dir zu tun.“, beschwichtigte ich sie – Lüge! Wenn es nichts mit ihr zu tun hätte, gäbe es dieses Problem hier gar nicht.

„Du hast gesagt, ich sei zu dick!“, beharrte Sarah.

„Das habe ich nie so gesagt!“, dementiere ich energisch.

„Ach, nicht so, aber anders?!“ Was habe ich nur verbrochen…?

„Sarah, du bist ganz und gar nicht zu dick. Du bist wunderschön.“

„Das sagst du doch jetzt nur so!“

„Nein, das meine ich ganz ehrlich.“ Zwecklos, diese Frau wollte nicht überzeugt werden.

„Ich zwinge dich nicht, hier zu bleiben. Geh doch, wenn du was Besseres vorhast, als deine kostbare Zeit mit mir zu verschwenden!“, schrie sie mich plötzlich wütend an. Was war hier eigentlich los? Das musste ich mir ja wohl nicht bieten lassen… Von einer Frau aus meinem höchst eigenen Badezimmer geworfen zu werden.

Ohne auch nur noch ein einziges Wort zu verlieren verließ ich den Raum und schloss die Tür hinter mir. Gut, sie meinte, ich hätte etwas Besseres zu tun? Dann würde ich mir jetzt mal ‚was Besseres’ vornehmen…!
 

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Egal auf welche Seite ich mich drehte – mir tat alles weh… und es war so warm…

Doch da war noch diese angenehm kalte Hand auf meiner Stirn; sie streichelte sanft über meine Wange…

Wer…? Neugierig, wie ich trotz allem war, öffnete ich träge meine Augen. Obwohl es fast ganz dunkel war im Raum, in dem nur eine einzelne Lampe auf dem kleinen Tisch neben dem Bett brannte, schmerzte es, ins trübe Licht zu sehen. Verschwommen konnte ich eine Silhouette neben mir erkennen. Dumpfe Schmerzen durchzuckten meinen Kopf. Wieder spürte ich die kalte Hand, wie sie mir einige Haare aus dem Gesicht strich.

„Schlaf weiter, Liebling…“, flüsterte eine mir vertraute Stimme. Genau, das musste Herbert sein. Nur mit Mühe unterdrückte ich ein schwaches Stöhnen, denn mein Kopf dröhnte. Ich fühlte mich wie gerädert, vielleicht war es wirklich besser weiterzuschlafen…
 

Ich war sterbensmüde, aber dessen ungeachtet vergingen scheinbar Stunden, in denen ich mich im Bett hin und her wälzte, ohne Schlaf zu finden. Da half es auch nichts, dass Herbert mir von Zeit zu Zeit die Stirn mit einem feuchten Tuch abtupfte. Wie lange saß er schon so bei mir? Etwa die ganz Nacht? Womöglich auch den Tag? Beim besten Willen – ich wusste es nicht.

„Hier, Chéri. Trink etwas…“, er half mir, mich ein wenig aufzurichten und reichte mir eine Tasse mit dampfendem Inhalt, „Vorsicht, der Tee ist noch heiß.“. Achtsam schlürfte ich einige Schlucke des Tees. Kräutertee mit Honig – den hatte Herbert sicher selber gekocht. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als er mir die Tasse wieder abnahm und mein Kissen aufschüttelte, bevor er mich sanft aber bestimmt in selbiges zurück drückte, „Du musst schlafen; auch wenn das Fieber langsam zurück geht.“. Diese mütterliche Besorgnis in seinem Blick. Bei ihm fühlte ich mich so geborgen wie schon lange nicht mehr.

Endlich kein Professor mehr, der einen – komme was wolle – von einer Forschungsreise zur nächsten zerrte. Ihm war es immer egal gewesen, wie es einem ging. War man mal krank, dann hieß es nur ‚Reiß dich gefälligst zusammen!’ oder ‚Sei nicht so ein Waschlappen!’.

Aber bei Herbert war alles anders. Ich konnte ungestraft zeigen, dass es mir nicht gut ging. Vor allem hatte er Verständnis und war für mich da, wenn ich jemanden brauchte – so wie jetzt…
 

Und jetzt gerade ginge es mir beschissen! Mittlerweile war ich echt verzweifelt. Was ich auch versuchte, ich konnte einfach nicht mehr liegen. Doch um aufzustehen war ich zu erschöpft. Mir tat jeder Teil meines Körpers weh, mein Kopf drohte zu zerspringen und außerdem war mir schon wieder heiß. Ich hätte heulen können!

…Aber das wäre kindisch… und außerdem war das egoistisch. Herbert hatte sich die gesamte Nacht und wahrscheinlich auch den halben Tag um die Ohren geschlagen, um bei mir zu bleiben.

Auf einmal hatte ich ein furchtbar schlechtes Gewissen. Ich ließ mich hier so gehen und hatte nicht einen einzigen Moment lang daran gedacht, wie es ihm wohl ging. Wusste ich seine aufopferungsvolle Fürsorge überhaupt zu schätzen? War die Frage nicht viel mehr, ob ich sie verdiente?

Selbst wenn nicht – an der momentanen Situation konnte ich nicht viel ändern. Ich war so unglaublich müde…
 

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Hoffentlich wurde mein Kleiner schnell wieder gesund. Er war so blass und schwach. Zwar war das Fieber schon erheblich gesunken, aber besser schien es ihm immer noch nicht zu gehen. Es tat mir in der Seele weh, ihn leiden zu sehen… So völlig machtlos zusehen zu müssen…
 

Unwillig aufzustehen ging ich hinüber zum großen Fenster, um die Vorhänge zu öffnen. Der Sturm hatte sich gelegt und es hatte aufgehört zu regnen. Nun hing eine dichte Wolkendecke am nächtlichen Himmel, die nur gelegentlich aufriss, um einen kurzen Blick auf die Sterne zu gewähren. Fahles Mondlicht fiel durch das Fenster auf den Boden des Zimmers. Erneut schweifte mein Blick zu Alfred, der gerade eingeschlafen zu sein schien.

Jetzt wo er schlief, konnte ich mir wohl auch ein kurzes Nickerchen auf dem Sessel genehmigen. Also nahm ich mir eins der Kissen, knüllte es in eine Ecke und versuchte, es mir so bequem wie möglich zu machen, wobei meine Halswirbel ein lautes Knacken von sich gaben. Dass bloß Alfred nicht aufwachte…

Kaum, dass ich richtig saß, fielen mir auch schon die Augen zu…
 

Plötzlich schreckte ich auf. Da war doch was… ein Geräusch! Suchend sah ich mich im Raum um. Nichts – nur eins der großen Kissen war aus dem Bett gefallen. Mein armer Schatz hatte wohl einen sehr unruhigen Schlaf, denn auch die Bettdecke hatte er zurück geworfen.

Leise stand ich auf, legte das Kissen zurück aufs Bett und deckte Alfred wieder zu. Als ich schon im Begriff war, mich wieder auf dem Sessel niederzulassen, vernahm ich kaum hörbar meinen Namen. Überrascht drehte ich mich um.

„…Mir ist so warm…“, flüsterte Alfred heiser, „…und es ist so stickig hier drin…“. Besorgt setzte ich mich zu ihm auf die Bettkante und fühlte seine Stirn. Hmmm, gestiegen war das Fieber nicht mehr.

Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich; „Wenn du möchtest, kann ich ja für einen kurzen Augenblick das Fenster öffnen?“. Frische Luft konnte wohl nicht schaden.

Alfred nickte nur erleichtert, war aber wenig begeistert, als ich ihm gleich darauf die Daunendecke bis zu seiner süßen Nasenspitze hochzog, ehe ich das Fenster aufmachte.
 

Ein kräftiger Wind wehte mir entgegen und verfing sich in meinem Seidenhemd, ich fröstelte. Innerhalb weniger Minuten war der gesamte Raum von frischer Nachtluft erfüllt, sodass ich das Fenster wieder schloss.
 

Dankbar lächelte Alfred mich an und wollte soeben die Decke von sich schieben, als ich ihn daran hinderte.

„Auch wenn dir heiß ist; du bist krank, also bleibst du zugedeckt. Ist das klar?“, mahnte ich mit gespielter Strenge, wieder auf der Bettkante platz nehmend. Für einen Moment sahen mich zwei große blaue Augen erschrocken an. Es folgte ein verlegenes Nicken. Alfie war so niedlich, wenn er mich so ansah!

Doch auf einmal änderte sich sein Ausdruck. Er setzte sich etwas auf und… dann spürte ich, warm und zärtlich, seine Hand an meiner Wange.

„Du siehst schrecklich aus.“ Fassungslos sah ich Alfred an. Mit Allem hatte ich gerechnet, aber mit so was? Ich hätte beleidigt sein sollen, war ich aber nicht – es ging hier um seine Gesundheit, nicht um mein Erscheinungsbild.

„…Leg dich schlafen. Du musst nicht die ganze Zeit bei mir bleiben.“, sprach er mit rauer, heiserer Stimme.

Tränen der Rührung standen mir in den Augen. „Ich möchte aber bei dir bleiben… Vorausgesetzt, du bist damit einverstanden?“, stammelte ich, nicht fähig weiter zu sprechen.

„Natürlich kannst du bleiben, wenn du unbedingt willst… Aber ich sehe doch, wie müde du bist.“, flüsterte er mir zu – sogleich bestraft mit einem Hustenanfall.

Wahrhaftig, er war ein Engel – machte sich Sorgen darum, dass ich nur genug Schlaf bekam, obwohl es ihm selbst doch so sehr viel schlechter ging. Die Rührung drohte mich zu überwältigen.

„Mach dir um mich nur keine Sorgen… Mir geht es gut…“, flüsterte ich mit zitternden Lippen. Ich war drauf und dran, loszuheulen.
 

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Zum Teufel mit diesem Idioten! So ein unmögliches Verhalten hatte ich zuletzt bei meinem Vater gesehen.

Tss! Für wen oder was hielt der sich eigentlich? Ooh-hoo… Herr Graf von und zu Krolock… ganz großartig! Er war auch nur ein Mann – nicht mehr und nicht weniger!
 

Wütend bombardierte ich Bredas Lieblings-Modellschlachtschiff ein paar Mal mit Schaum und versenkte es anschließend. Lächerlich, in seinem Alter immer noch mit Modellen zu spielen…

Ich brodelte dermaßen vor Wut, dass das Badewasser gar nicht abzukühlen schien. Was glaubte er denn, was er sich alles leisten konnte? Erst ewig schlafen und mich allein aufstehen lassen und jetzt DAS! Ich und fett! Absurd!

…Aber was würde Breda sagen, wenn ich nun einen Jüngeren hätte…? Einen attraktiven, knackigen jungen Mann – keinen Bauerntölpel, aber vielleicht einen reichen Kauffmann oder so… Ich fühlte ein diabolisches Lachen in mir aufsteigen.

Aber nun war erstmal ein entspannter Mitternachtsimbiss in der Bibliothek angesagt – in der Breda doch so penibel auf Ordnung und Sauberkeit achtete.
 

Hmmm, Koukol wusste, was gut ist – leckere Marmeladenbrötchen und frischer Kaffee. Meine Kaffee wollte ich heute glaube ich lieber mit reichlich Milch genießen… Dazu ein gutes Buch… und keine Servietten! Wozu den Kaffee auf dem Tisch und dem dafür vorgesehenen Untersetzer abstellen, wenn sich die Tasse auf einem Stapel Bücher neben dem Sessel – Bredas Sessel – genauso gut machte? Goethe und Schiller… zwei seiner Lieblingsschriftsteller. Die Bücher kannte er bestimmt schon auswendig, so oft wie er sie hier gelesen hatte… In der Zeit, in der ich mich anderweitig beschäftigen musste! Da würde es ihm bestimmt nichts ausmachen, wenn die eine oder andere Seite daraus nicht mehr ganz lesbar war oder gar fehlte…

Mal sehen, was hier noch so für Bücher in den Regalen standen. Eine weitere Tasse Kaffee über die Bücher verschüttend – aus Versehen versteht sich – ging ich auf die großen Regalwände zu. Sachbücher, langweilig; historische Werke…nein. Lessing, Kant… vielleicht später, nur nicht vergessen. War das alles, was diese riesige Literatursammlung zu bieten hatte? Langweilige, halbzerfallene Papierfetzen? Was stand denn hier unten noch so rum? Liebesromane?! Seit wann las Breda so einen Schund? …Das hieß… ich war hier genau richtig!

Ich hätte nicht erwartet, dass in nur zwei oder drei Regalreihen so viele Bücher passen. Wenn man sie auf dem Boden verteilte sah es gleich viel mehr aus. Desinteressiert blättere ich in einigen der Bücher… was für ein Kitsch… kein normaler Mensch las solche Schnulzen. Nicht auszuhalten! Ein weiteres Poltern und ein weiters Buch auf dem Haufen. Oh, so schöne Häufchen überall… Papier brennt gut… Nein, das ginge wirklich zu weit. Niemand hier war dumm und töricht genug, um das Schloss anzuzünden. Obwohl unter Umständen… nein, nicht mal Herbert wäre zu so etwas in der Lage.
 

So machte das alles keinen Spaß. Für Breda waren diese literarischen Werke zwar wertvoll, aber er besaß etwas, was noch viel wertvoller für ihr war – abgesehen von mir… Ich sollte den heißen Kaffee lieber über Bredas Schoß verteilen als über seine wertvollen Bücher!

Doch diese Idee verwarf ich genauso schnell wieder, wie ich darauf gekommen war – denn das würde indirekt dann auch mich betreffen.
 

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Sarah verstand es anscheinen nicht anders. Also tat ich das, was ich als einzig sinnvoll erachtete. Ich machte mich auf den Weg ins nächstgelegene Dorf, wo ich mir ein köstliches Opfer suchen würde. Ein Opfer ohne Folgen! Ohne diese Anhänglichkeit – ohne Ansprüche. Einfach nur irgendein blutjunges Geschöpf. Und zwar eins, das danach kein Eigenleben entwickelte!
 

Im Dorf angekommen verschaffte ich mir zuerst einmal einen Überblick über das lokale Angebot. Was eignete sich da besser, als die kleine Kapelle, in die gerade eine Gruppe junger Mädchen verschwunden war, um eine Mitternachtsmesse abzuhalten? Eine schöner als die Andere. Für welche von ihnen sollte ich mich nun entscheiden? Ich hatte die Qual der Wahl. Am Besten, ich folgte ihnen eine Weile, damit ich mir ein besseres Bild von ihnen machen konnte. Zu schade, dass es mir nicht vergönnt war, sie noch in der Kapelle zu nehmen…

Sicher wäre es unauffälliger gewesen, sie aus der Luft zu beobachten, als auf den Schutz der Dunkelheit zu vertrauen und hinter ihnen her durch die Straßen zu streifen. Doch wo blieb dann der Spaß an der Sache? Diesen kleinen Nervenkitzel brauchte ich jetzt einfach. Schon viel zu lange hatte ich den treuen Gatten gespielt. Einmal frei sein – nur für diese Nacht.
 

Allmählich wurde die Gruppe kleiner und begann sich aufzulösen, da eine nach der anderen in ihrem vertrauten Heim angekommen war. Schließlich waren es nur noch zwei Mädchen, die offenbar am äußersten Rand des Dorfes wohnten. Die Gelegenheit! Ich beschleunigte meinen Schritt und schloss rasch zu ihnen auf. Bisher unbemerkt schlich ich noch eine Weile hinter ihnen her bis sich die eine von beiden verabschiedete und in einem Hauseingang verschwand. Nun beeilte sich die andere – eine zierliche junge Frau mit selbst bei Mondlicht golden schimmernden, langen, blonden Haaren – ebenfalls nach Hause zu kommen.

Ich konnte ihren Herzschlag förmlich spüren, ihr Blut durch die Adern strömen hören, es riechen! Ich wollte es schmecken! Ich wollte sie! Hier und jetzt!

Mir war völlig egal, ob ich Gefahr lief, gehört oder gesehen zu werden. Ich musste sie einfach haben, ich brauchte sie. Ich brauchte ihr süßes Blut!

Kurz sah ich mich um. Ich wollte sicher gehen, dass niemand in der Nähe uns beobachtete. Dann setzte ich zum Sprung an, riss das Mädchen von den Füßen und nahm sie mit mir fort. Sie wehrte sich nicht einmal. Anscheinend hatte meine imposante Erscheinung nicht an Stärke und Einfluss verloren, seitdem ich Sarah verführt hatte. Allein meine Ausstrahlung ließ dieses zierliche blonde Wesen in meinen Armen erzittern. Keinen einzigen Ton brachte sie mehr über die Lippen – weit entfernt davon, um Hilfe zu schreien. So war es mir doch am liebsten.

In einiger Entfernung des Dorfes landeten wir auf einer kleinen Lichtung am Waldrand. Mit angstgeweiteten Augen sah sie mich an, macht aber keine Anstalten, wegzulaufen, als ich sie losließ. Ich allein hatte die Macht über dieses menschliche Wesen – ich ganz allein. Ich konnte alles mit ihr tun. Doch ich wollte nur ihr Blut – und ich konnte mich keine Sekunde länger zurückhalten. Die Gier nach frischem Blut in mir drohte mir die Sinne zu rauben. Ich konnte nicht anders, als dieser Gier tief in meinem Inneren nachzugeben.

Unvermittelt rammte ich meine Fangzähne in ihren schneeweißen Hals und schon spürte ihr warmes Blut sich in meinem Körper ausbreiten, spürte, wie die wohlige Wärme meine Adern durchströmte. Von ihr hörte ich nur noch ein leises Seufzen – ein irgendwie glücklich klingendes Seufzen… Dann verlor sie das Bewusstsein. Oh, ich konnte gar nicht genug bekommen von diesem köstlichen Lebenselixier!

Wenngleich ich mich auf einer Welle des Rausches bewegte – kurz bevor ich den letzten Tropfen aus ihren Adern sog wurde das Knacken zerberstender Knochen vernehmbar. Ich musste ihr das Genick brechen, unmittelbar bevor sie starb. Sie sollte nicht das gleiche Schicksal ereilen wie mich und meinesgleichen.
 

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Seitdem Herbert das Zimmer gelüftet hatte, war es schon viel erträglicher. Was gab es entspannenderes als die frische, kühlte Nachtluft zu atmen? Als ich diesmal die Augen öffnete, konnte ich gleich klar sehen. Herbert hatte die kleine Lampe auf dem Nachttisch gelöscht, es war ganz dunkel im Raum. Noch ein wenig verschlafen sah ich aus dem Fenster. Der Mond versteckte sich immer wieder hinter dicken Wolkenbergen, nur hin und wieder konnte man einige Sterne durch den Wolkenschleier blitzen sehen.

Jetzt war ich froh, eine so dicke Daunendecke zu haben, denn es war merklich kühler geworden hier. Umso besser, nun konnte ich auch wieder schlafen. Gähnend drehte ich mich auf die andere Seite, um die Augen wieder zu schließen und zu schlafen…

Halt – was war das? Es fühlte sich ganz weich an. Aber es war kein Kissen, soviel stand fest. Worauf lag meine Hand dann jetzt? Irritiert streckte ich meinen Kopf unter der Decke hervor, um nachzusehen…

Da lag Herbert tatsächlich auf der Bettkante und schlief. Die schwarze Schleife war ihm wohl aus den matt schimmernden Haaren gerutscht, denn selbige breiteten sich malerisch über seine Schultern aus.

So konnte er unmöglich liegen bleiben. Entweder er verkühlte sich oder er verrenkte sich das Kreuz – niemand konnte so schlafen, schon gar nicht für längere Zeit. Also versuchte ich ihn zu wecken, was sich allerdings als recht schwierig herausstellte, da er einen festen Schlaf hatte. Immer wieder flüsterte ich seinen Namen, denn mehr ließ meine kaum vorhandene Stimme nicht zu. Natürlich könnte ich ihn wachrütteln… Aber er schlief so friedlich… Er musste wirklich sehr müde sein, wenn er schon halb auf dem Fußboden einschlief.

Plötzlich regte sich etwas unter der langen Mähne. Lächelnd strich ich ihm die seidigen Haare aus dem Gesicht.

„Entschuldige, ich muss eingeschlafen sein…“, murmelte er verschlafen.

„Nicht doch… Du brauchst deinen Schlaf… Aber nicht so – das geht doch nicht.“, versuchte ich ihn zu überzeugen.

Kraftlos richtete Herbert sich auf. Er hätte wohl laut gestöhnt, wenn er sich nicht um meinetwillen gezwungen hätte, seinen Zustand zu verbergen. Dabei konnte ich ihm sehr wohl ansehen, wie erledigt er war.

„Hör auf, dir um mich Sorgen zu machen.“ Warum nur war er so stur?

„Das kann ich nicht – selbst wenn ich wollte.“, antwortete ich ehrlich.

Diesmal kamen keine Widerworte. Einzig sein unsicherer Blick ruhte auf mir… und senkte sich schließlich zu Boden.

„Möchtest du noch etwas trinken?“, wechselte Herbert das Thema.

„…Nein, danke…“, war meine verhaltene Antwort. „Aber jetzt lenk nicht ab – du solltest schlafen gehen!“

„Ich will aber nicht!“ Wie bitte? Waren wir hier im Kindergarten? „Ich will bei dir bleiben – und mir ist egal, ob ich müde bin oder was auch immer… Ich möchte für dich da sein.“

Jetzt war ich es, dessen unsicherer Blick den des Gegenübers suchte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Das hatte ich wirklich nicht verdient.

Herbert sah mich ebenfalls eine Weile an, ging zum Fenster um die Vorhänge zu schließen und setzte sich dann aber zurück auf den Sessel. Er machte keine Anstalten, sich in die Gruft zu begeben. Ich spürte Verzweiflung in mir aufkommen.

„Bitte Herbert, tu mir den Gefallen und leg dich schlafen – von mir aus hier im Bett, es ist ja groß genug und eigentlich deins – aber bitte tu dir das nicht länger an…“ Dieses ständige Husten raubte mir noch den letzten Nerv.

Was in aller Welt hatte ich jetzt schon wieder Falsches gesagt? Warum fing er an zu weinen? Immer machte ich alles falsch…

Das ertrug ich nicht auch noch – ich konnte ihn nicht weinen sehen… Deprimiert und von mir selbst enttäuscht drehte ich mich um und vergrub mein Gesicht in den Kissen. Allmählich bekam ich wieder Kopfschmerzen…

„Ist das dein Ernst?“, erklang eine zaghafte Stimme.

„…Was genau…meinst du?“ Konnte ich es überhaupt noch schlimmer machen?

„Darf…darf ich wirklich zu dir…?“, er brach ab. „Ich meine… also, weil…“ Wie sehr konnte ich ihn verwirrt haben?

Als ich aufsah, stand Herbert vor dem Bett und sah mich erwartungsvoll an. Ging es ihm also darum! Resignierend seufzend rückte ich ein Stück zur Seite und hob die Bettdecke an. Natürlich verstand Herbert Gesten dieser Art auf Anhieb. Rasch zog er seine Schuhe aus schlüpfte zur mir unter die Decke. Des Weiteren blieb er glücklicherweise bekleidet… Und müde wie er war würde er auch sicher keine unsittlichen Gedanken hegen. Hauptsache er schlief endlich mal.
 

In der Tat war Herbert wenige Augeblicke später eingeschlafen.

Wenn ich ehrlich war, hatte ich mich so ganz allein in dem riesigen Bett auch ziemlich einsam gefühlt. Gerade wollte auch ich mich gemütlich in die Decke kuscheln, als ich bemerkte, wie sich ein starker Arm zögerlich um meine Schultern legte. Nun gut, dann tat ich Herbert eben auch einen Gefallen und ließ ihn gewähren. Eigentlich war es sogar schön, sich so geborgen zu wissen, dem anderen nahe zu sein. Instinktiv und ohne wissentliches Zutun rutsche nun ich etwas näher zu Herbert rüber. Es tat einfach gut, in den Armen gehalten zu werden.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-06-18T15:13:50+00:00 18.06.2007 17:13
was so wenig kommis?
bin ganz zufällig auf diese seite gekommen und ich find die geschichte echt toll, ganze schnell weiterschreiben bitte :-)



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