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Im Körper des Rivalen

Wenn man nicht in der Haut des anderen stecken möchte...
von

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Ich selbst, mein Rivale (Kaito)

Langsam öffnete ich die Augen, als ich wieder bei Besinnung war.

Ich lebte noch! Oder doch nicht? Doch, wie es aussah, schon noch!

Zuerst erblickte ich die Decke eines Raumes. Wohl ein Wohnzimmer. Was war passiert? Mein Körper fühlte sich fremd an.

Bevor ich mich aufsetzte, fasste ich mir an den Kopf.

Keine Wunde, allerdings auch kein Zylinder!

Blitzschnell fuhr ich hoch und schaute mich perplex um. Wo war ich?

Der Raum war wirklich ein Wohnzimmer.

Ich lag auf dem Fußboden vor einer Couch, die ich noch nie in meinem ganzen Leben gesehen hatte. Den ganzen Raum hatte ich noch nie gesehen.

Dass die Wunde an meinem Kopf fehlte, beunruhigte mich.

Auch der fehlende Zylinder machte mir Sorgen.

Warum war ich nicht mehr auf dem Dach oder warum war ich nicht schon längst im Gefängnis?

Hatte mich jemand gefunden und hierher gebracht? Vielleicht Jii? Nein, das war ziemlich unwahrscheinlich.

Ich kannte diesen Ort ja gar nicht.

Langsam wurde mir die Sache unheimlich. Ich fühlte mich völlig gesund, aber anders. Auf beunruhigende Art und Weise anders.

Das war nicht ich. Aber wer dann?

Da schoss mir das Gift, das mir verabreicht wurde, durch den Kopf.

Hatte das etwas mit diesen seltsamen Geschehnissen zutun?

Ich stand vorsichtig auf.

„Hallo?“, rief ich leise – und erschrak! Was war mit meiner Stimme los? Hörte sie sich nicht anders an? Wieder rief ich. Kein Zweifel: Das war doch nicht meine Stimme!

Es schien auch niemand im Haus zu sein. Ich war völlig allein!

Da fiel mein Blick zufällig auf meine Füße.

Ich wurde mit Sicherheit leichenblass. Mein Füße steckten nicht in den Schuhen, die ich mir angezogen hatte.

Langsam, mit der Angst, etwas Schreckliches zu entdecken, drehte ich mich zu der Wand um, an der ein Spiegel angebracht war.

Ich stieß einen kleinen Schrei aus, als ich mich (war ich es?) im Spiegel sah.

Das konnte unmöglich ich sein! Das war jemand, in dessen Haut ich auf keinen Fall stecken wollte. Das war SHINICHI KUDO!

Ich wich einen Schritt von meinem Spiegelbild zurück.

Wieder riskierte ich einen Blick in den Spiegel. Es war eindeutig, dass da Shinichi Kudo war, nicht ich, Kaito Kuroba.

War das die Wirkung des Giftes? Dann verstand ich die Wirkung erst recht nicht.

War so etwas überhaupt möglich? Na ja, schließlich war Shinichi auch zum Kind geworden.

Zum Kind… aber warum war ich dann jetzt in dem Körper Shinichis und nicht in dem von dem kleinen Conan?

Und wenn ich in Shinichis Körper war, wo war dann Shinichi?

Eine böse Vorahnung machte sich in mir breit, die sich schon bald bestätigen sollte.

Ich nahm die Neuigkeit, dass ich in dem Körper meines Rivalen steckte, eingermaßen gelassen auf.

Na ja, so gelassen wie man in dieser Situation eben sein konnte. Auf jeden Fall brach ich nicht in Panik-Attacken aus.

Ich setzte mich erschöpft auf die Couch und dachte an die Männer in Schwarz. Sie waren also die Mörder meines Vaters.

Ich hatte sie tatsächlich gefunden! Und was hatte mir das gebracht? Ein Gift, dass mich in den Körper meines schlimmsten Rivalen befördert hatte. Toll! Darauf hätte ich verzichten können.

Was sollte ich nun tun? Etwa meinen Körper suchen?

Ich schaute aus dem Fenster. Es war schon Nachmittag. Wie lange hatte ich hier schon gelegen? Ziemlich lange wohl.

Da klingelte es plötzlich Sturm an der Tür.

Au Mist! Wer war das? Wenn es jemand von Shinichis Freunden war, dann würden sie merken, dass etwas nicht stimmte.

Und wenn ich es ihnen zu erklären versuchen würde? Nein, sie würden Shinichi wohl für verrückt halten und schwupp – ich würde in der Gummizelle sitzen.

Kein guter Gedanke.

Ich wollte warten, bis die Person wieder verschwunden war.

Doch das Klingeln brach nicht ab.

Da rief jemand mit meiner Stimme: „Hallo? Hallo? Mach sofort die Tür auf, Kid! Ich weiß, dass du dadrin bist!“

Mir wurde kalt und heiß vor Erleichterung. Shinichi Kudo steckte also wirklich in meinem Körper und stand hier vor seiner Tür!

Irgendwie freute ich mich, keine Ahnung wieso.

Eilig riss ich die Tür auf und erstarrte. Genau so wie mein Körper, also der Körper, der mir da gegenüber stand. Also eigentlich Shinichi und… Mann, ist das kompliziert!

Auf jeden Fall erstarrten wir beide, bis wir uns besannen und uns gleichzeitig irgendetwas erklären wollten.

Niemand verstand ein Wort.

Dann atmete ich tief ein und aus und starrte auf meinen Körper, also der, der noch die Sachen von Kaito Kid trug.

„Bist du verrückt, noch in den Sachen rumnzulaufen? Hat dich jemand gesehen? Wo warst du? Du bist Shinichi, oder? Ich kann dir sagen, was passiert ist!“, rasselte ich herunter.

Shinichi schaute mich von oben nach unten an und meinte dann völlig durch den Wind: „Nein. Weiß ich nicht. In der Gerichtsmedizin. Ja und ich warte auf eine Erklärung, Kaito Kid! Was geht hier vor?“

„Darf ich dich herein bitten?“, alberte ich und ließ ihn auf der Couch Platz nehmen.

Er sah wirklich fertig aus. Wahrscheinlich hatte er eine Menge durchgemacht.

„Was ist passiert, Mensch?“, rief Shinichi. „Ich bin in deinem Körper und du in meinem! Was soll das?“

„Es ist wegen dem Gift“, erklärte ich so ruhig wie ich konnte.

„Was für ein Gift?“, fragte Shinichi.

„Das, was mir von zwei Männern in Schwarz reingekippt wurde“, antwortete ich. „Ich war auf dem Dach vom Baker-Hotel und dann kommen da so zwei Typen in Schwarz und ziehen mir eine über, geben mir das Gift und hauen wieder ab.“

Shinichis Gesicht verfinsterte sich. „Zwei Männer in Schwarz… Das waren Gin und Wodka oder sonst irgendjemand der Organisation.“

„Organisation? Das waren Mörder“, erwiderte ich.

„Ja, das sind sie allemal. Mir haben sie dieses Schrumpfgift eingeflößt“, berichtete Shinichi.

Ich schaute ihn überrascht an. Dann waren also die Mörder meines Vaters die Mitglieder der Schwarzen Organisation.

„Und warum haben wir die Körper getauscht?“, fragte Shinichi. „Es hätte ebenso Kommissar Nakamori sein können.“

Ich überlegte. „Vielleicht liegt das daran, dass ich kurz bevor ich ohnmächtig wurde, an dich gedacht habe.“

Überrascht meinte Shinichi: „Dann steuerten deine Gedanken das Gift?“

Ich nickte. „Ja, ich schätz mal schon.“

Shinichis Miene änderte sich plötzlich von Überrascht zu Nachdenklich.

„Wenn die Organisation ein neues Gift hat, dann heißt das, dass Ai wirklich von ihr entführt wurde…“, sagte er langsam. „Dann hat Ai das Gift entwickelt und wenn wir Ai befreien, dann wird sie ein Gegengift entwickeln können, das uns wieder in unsere eigenen Körper bringt.“

„Wer ist Ai?“, fragte ich.

„Sie ist auch von dem Gift geschrumpft worden, wie ich. Vorher war sie ein Mitglied der BO und hat das Gift erfunden.“

Ich nickte. „Dann müssen wir sie befreien und dann sind wir wieder normal?

Jetzt nickte Shinichi. „Genau!“

Da musste ich plötzlich lachen.

Shinichi schaute mich misstrauisch an und fragte: „Was ist jetzt so lustig?“

Ich lachte weiter und prustete: „Ist doch klar! Ich sehe mich selbst vor mir sitzen! Weißt du, wie blöd das aussieht?“

Als ich mich wieder halbwegs gefangen hatte, alberte ich: „Darf ich mich vorstellen? Ich, mein Rivale.“

Wieder fing ich an zu lachen, doch Shinichi fragte plötzlich: „Und jetzt?“

Ich schaute ihn an. „Weiß nicht! Meinst du, wir sollten versuchen, es jemandem zu erzählen?“

„Es wird uns niemand glauben“, stellte Shinichi fest. „Außer vielleicht…“
 

Zwei Minuten später standen wir (Shinichi hatte sich anders angezogen) vor der Haustür von Shinichis Nachbarn, Professor Hiroshi Agasa.

Wenige Sekunden nach dem Klingeln öffnete ein alter rundlicher Mann die Tür und starrte uns perplex an.

„Shinichi, wie bist du…?“, fragte er und sah mich an. „Und wer ist das?“

„Ich bin nicht Shinichi“, widersprach ich schnell. „Das ist Shinichi!“

Agasa schaute von mir zu Shinichi und wieder zurück.

„Professor, das stimmt! Ich bin Shinichi! Und das ist… Tja, das ist Kaito Kid!“, erklärte Shinichi.

Agasas Gesichtsausdruck verriet mir schon, was er von unserem wirren Gerede hielt. „Ich weiß nicht, was das ganze soll und wo du plötzlich herkommst, aber hör auf, mich auf den Arm zu nehmen und stell mir diesen Jungen vor!“

Er sagte das alles zu mir.

„Ich bin nicht Shinichi!“, schrie ich ihn an. „Das da ist Shinichi! Unsere Seelen haben die Körper getauscht!“

„Ja, und das wegen so einem Gift, das Kaito Kid bekommen hat! Von der Schwarzen Organisation!“, rief Shinichi.

Doch ergebnisslos. Agasa hielt uns für irre.

„Was faselst du da? Komm zu dir und komm dann wieder!“, meinte er und schlug uns die Tür vor der Nase zu.

„Na toll“, sagte ich verbittert. „Das hat ja wunderbar geklappt!“

Shinichi seufzte: „Wenn nicht einmal der Professor uns glaubt, dann glaubt uns niemand! Wir können es niemandem erzählen!“

„Und das soll heißen?“, fragte ich.

„Dass du mir jetzt alles über dich erzählen wirst und ich dir alles über mich. Und dann werden wir wohl oder übel…“, begann Shinichi.

„Die Rollen tauschen müssen???“, rief ich entsetzt. „Ich soll mich für dich ausgeben und du dich für mich? O Mann!“

„Wir haben keine andere Wahl“, entgegnete Shinichi. „Los! Komm mit rein und dann erzählst du alles über dich!“
 

Ein paar Minuten später saßen wir in Shinichis Wohnzimmer und tauschten alles aus, was der andere eventuell einmal brauchen würde.

Toll, jetzt kennt er nicht nur meine Identität, sondern auch noch das Mädchen, in das ich verknallt bin, Aoko!, dachte ich. Aber im Moment gibt es wohl Schlimmeres.

Nun erzählte Shinichi alles über sich.

Puh, das war gar nicht so leicht, sich das alles zu merken! Gerade, als er von Ran Mori erzählte, klingelte das Telefon.

Shinichi wollte gerade aufstehen und ans Telefon gehen, da hielt ich ihn zurück. „Da will jemand mit dir sprechen, aber wer hat deine Stimme?“

Shinichi seufzte: „Du.“

Ich nahm ab.

„Sh-Shinichi?“, stammelte eine Mädchenstimme in den Hörer. Das musste Ran Mori sein, in die ich mich ja schon einmal verkleidet hatte.

„Ja, hörst du doch, oder?“, entgegnete ich gelangweilt.

„Ich dachte, du bist nicht zu Hause!“

„Ich bin gerade zurück gekommen. Tut mir Leid, wollte dich gerade anrufen.“

Ran fragte: „Conan ist nun schon einen Tag lang verschwunden. Ich hab schon seine Schulklasse und die ganze Nachbarschaft angerufen, aber er ist nirgendwo. Ist er vielleicht bei dir?“

„Äh, warte mal kurz“, meinte ich und drehte mich zu Shinichi um. „Ist Conan hier?“

Shinichi stürmte zu mir und flüsterte: „Er ist hier. Hat hier übernachtet. Aber im Moment kann sie nicht mit ihm sprechen und auch nicht sehen, okay?“

Das erzählte ich Ran, die es erleichtert auffasste und meinte, dass Conan, wenn er sie nicht sehen will, ruhig bei mir (also Shinichi) bleiben kann und wenn doch, zurück kommen soll.

Ich musste ihr versprechen, mich bei ihr blicken zu lassen und legte dann auf.

„Sie will mich, also eigentlich dich, sehen!“, sagte ich verzweifelt zu Shinichi. „Was soll ich denn machen?“

„Hingehen, damit sie deknkt, es ist alles normal“, meinte Shinichi. „Aber keine Zaubertricks!“

Ich nickte. „Und du darfst auf keinen Fall Fisch essen! Wenn du Fisch siehst, rastest du aus! Ich habe Angst vor Fisch!“

„Ach…“, erwiderte Shinichi und fing an zu lachen.

„Lach nicht“, meinte ich beleidigt. „Und da wäre noch eine Sache, die ich dir sagen muss!“

„Und zwar?“

„Na ja“, druckste ich herum. „Ich habe Jii gebeten, eine neue Warnung heute Nachmittag zur Polizei zu bringen. Und sie ist von Kid, wenn du verstehst…“

„Was?“, rief Shinichi. „Aber du hast doch erst gestern einen Diebeszug gestartet…“

„Ich war mir sicher, dass ich das auch durchziehen würde, also habe ich schon gleich die zweite geschrieben“, sagte ich. „Und wenn Kaito Kid nicht kommt, schadet das meinem Ruf.“

„Das heißt…“, sagte Shinichi langsam. „Ich muss als Kaito Kid stehlen?“

„Ja, das heißt es wohl“, sagte ich zerknirscht. „Ich kann ja nicht. Mich würde zwar keiner erkennen, aber morgen Abend, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, muss ich zu Ran.“

„Was willst du denn klauen?“, fragte Shinichi niedergeschlagen.

Ich erzählte ihm alles, was er wissen musste und dann verabschiedete er sich, um zu mir nach Hause zu gehen, wo meine Mutter bestimmt schon umkam vor Sorge.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2006-11-03T16:39:35+00:00 03.11.2006 17:39
AAAAHH das is sooo toll!!!!!!!
so wie du schreibst, denkt man, dass hat der aoyama selber geschrieben.
wenn es dir nix ausmacht korrigir ich was: KID sagt in band 16:,,wusstest du das mein kleiner?Ein Meisterdieb ist ein kreatiever Künstler des verbrechens, der auf beispiellose Weise seine beute raubt, aber ein Detektiv ist nichts weiter als ein Kritiker, der das Werk des Diebes bestaunt´´

ähä tja so war das...^^*schwitz*

okay dann bids bald ich hatte überings keine komis geschrieben weil meine freundin immer sagt ich könne ja genauso gut ind GB schreiben. OK bei dir schreib ich dann komis

K♠
Von: abgemeldet
2006-05-11T16:11:04+00:00 11.05.2006 18:11
Hey!
Ich mag die FF. Die Kapitel sind nicht zu lang und nicht zu kurz. Du schreibst flüssig und man kann es gut lesen. Habe echt Spaß daran, sie zu lesen und freue mich wirklich schon auf das nächste Kapitel! :3 Das wird immer spannender! :DD
Von:  S-akura
2006-05-11T12:36:08+00:00 11.05.2006 14:36
Oh wow!
Das wird ja immer spannender!
Schreib schnell weiter!
Von:  Dr_HarrisonWells
2006-05-09T12:36:46+00:00 09.05.2006 14:36
Aha! Endlich gehts weiter.
Haha! Shinichi soll stehlen? Oh Mann! Das kann doch nur schief gehen. Schreib schnell weiter. Will wissen was noch passieren wird.
taradread


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