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Vankylan

von

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Prolog

Da war es wieder, dieses unerträgliche Gefühl beobachtet zu werden. Er sah sich um. Zwischen den schwarzen Baumstämmen kroch aber nur kalter grauer Nebel hervor, der Wind pfiff durch die blattlosen Äste, das Unterholz raschelte. Er nahm die Schaufel, die er auf den Rücken gebunden hatte, und begann mit zitternden Händen zu graben.

Der leblose Körper, der neben ihm lag, begann sich zu regen. Er sprang zurück, ließ die Schaufel fallen und fixierte die Leiche entsetzt. Kalter Schweiß rann ihm über die Stirn die Schläfen hinunter. Eine Kreuzotter wand sich unter einem grau-weißen Arm heraus, nahm die nicht vorhandenen Beine in die Hand und machte, dass sie davon kam. Er atmete tief durch. Seine klammen Finger ergriffen die Schaufel erneut und er fuhr mit dem Graben fort. Und schon wieder spürte er einen stechenden Blick im Nacken. Er wirbelte herum. Obgleich es nun Instinkt war oder nicht, auf jeden Fall schrie dieses ungute Gefühl ihn an, er solle doch endlich verschwinden, und zwar so schnell wie möglich.

Aber er musste das hier zu Ende bringen. Irgendwo in der Nähe heulte ein Wolf. Er begann schneller zu graben. Sein Atem dampfte, es war kalt. Dennoch war der Waldboden noch beachtlich weich - es war erst November.

Seine Nackenhaare sträubten sich, er bekam eine Gänsehaut. Erneut sah er sich um aber es war wieder nichts zu sehen. So bemerkte er auch nicht die gelben wahnsinnigen Augen und das teuflische Grinsen, von denen er schon seit geraumer Zeit fixiert wurde. Er schaufelte fleißig weiter.

Jetzt war das Loch tief genug. Er legte die Schaufel weg. Er sah auf den toten Körper. Das Gesicht glänzte noch leicht, das Blut war trocken. Noch einmal wollte er sich umschauen, drehte sich um hundertachzig Grad und starrte direkt in zwei weit aufgerissene bernsteingelbe Augen, die von einem wahnsinnigen Grinsen begleitet wurden. Der Schock fuhr ihm bis in die kleinsten Kapillaren, sein Instinkt, der ihn bis jetzt zugedröhnt hatte zu verschwinden, setzte aus, alles verstummte, sein Nervensystem wurde von Adrenalin überschwemmt.

Weg hier...

Er machte einen Schritt rückwärts aber da war kein Boden mehr. Er taumelte und fiel in das Loch. Eine herausragende Wurzel brach ihm das Genick. Die leichte Erschütterung reichte aus, um den kleinen strategisch günstig genau am Rand des Grabes beginnenden Erdberg zum Rutschen zu bringen.

Tja, was soll man dazu sagen? Als makaber veranlagter Jugendlicher hatte er mal auf die Frage, wie er sterben wolle, geantwortet, dass er sein Grab selbst schaufeln möchte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  DoctorMcCoy
2006-06-19T10:12:54+00:00 19.06.2006 12:12
Der Prolog gefällt mir wirklich sehr gut.
toll beschrieben.
bin gespannt, wie es weitergeht.

Kaguyahsi
Von: abgemeldet
2006-04-08T22:45:41+00:00 09.04.2006 00:45
yeah! endlich ist es on! XD
der prolog ist wirklich super geworden, fehlt nur noch der rest.
und der titel erst... ;)

schön weiter schreiben und on stellen! ^.^


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