Die Reise beginnt...
"Du hast hier gar nichts zu sagen, du Mistkerl!",schrie Mark, ein Junge aus diesem Dorf, und schlug Fey nun schon zum ungefähr 5-mal. Er hatte längst aufgehört zu zählen wie oft er nun schon verprügelt worden war, aber was erwartete er? Schließlich war er ein Halbelb. "Verzieh dich endlich aus unserem Dorf!" Und damit versetzte er ihm noch einen Tritt in die Seite und verschwand in der Dunkelheit, die sich inzwischen über das Dorf gelegt hatte. Verdammt!, dachte Fey, verdammt, verdammt! Er richtete sich langsam auf und der Schmerz, der durch seine rechte Seite schoß, ließ ihn glauben, dass er gleich sterben würde. Schwer atment torkelte er auf das Haus seines Onkerl's zu, bei dem er wohnte. Er mochte Fey nicht besonders, nein, er hasste ihn regelrecht, den er war ja ein Halbelb und sein Onkel war ein Mensch. Als er 10 Jahre alt war(in Menschen Jahren) starb seine Elbenmutter und sein menschlicher Vater starb 5 Jahre später, als Fey 15 war. Nun ist er 17 und sein Onkel hatte ihn nur aufgenommen, weil er es Fey's Vater versprochen hatte. Leise öffnete er die Tür, denn sein Onkel schlief sicher schon und wenn er aufwachen würde, würde er wieder Schläge bekommen. Doch plötzlich und wie aus dem Nichts, stand sein Onkel vor ihm. "Wo warst du, du Nichtsnutz?", schrie er und gab Fey eine Ohrfeige nach der anderen. Fey hob schützend die Hände vor sein Gesicht, doch das brachte nicht viel. Als er schließlich anfing, leise zu wimmern, hörte sein Onkel auf, und schrie: "Sofort in dein Zimmer! Und Morgen gibt es kein Frühstück!" Langsam richtete Fey sich auf und torkelte die Treppe hinauf. Er ging in sein Zimmer und ließ sich auf das altersschwache Bett (wenn man das noch so nennen konnte) fallen. "Ich hau ab.", murmelte er, "Morgen früh." und dann schlief er ein.
Es war kurz vor 5, als Fey sich auf den Weg in die Berge machte. Es begann bereits zu dämmern und die Berge ragten wie etwas riesiges, lebendiges über ihm empor. Er hatte nur sehr wenig mitgenommen (ein Stück Brot, sein abgetragenes Hemd,dass bisschen Geld, dass er sich manchmal dazu verdiente und die Sachen, die er anhatte) und er hatte sich sehr beeilt, denn um 6 Uhr weckte sein Onkel ihn immer. Ja, immer nur arbeiten! Am besten von Morgens bis Abends und zur Belohnung ne' Tracht Prügel! ,dachte er bitter, Aber damit ist jetzt Schluß! Wohin er gehen sollte, wusste er noch nicht, aber er wollte nur weg von hier.
Als er ungefähr eine halbe Stunde unterwegs gewesen war, waren die Berge nicht wirklich näher gekommen. Er befand sich jetzt in einem Wald und das einzige was gekommen war, war sein Hunger. Sein Mut sank mit jedem Schritt mehr und er fragte sich, ob er das richtige getan hatte. Plötzlich raschelte es neben ihm im Gebüsch. Fey reagierte nicht sofort und das war sein Fehler. Etwas dunkelgraues, großes sprang auf ihn zu und Fey versuchte auszuweichen, doch es war zu spät. Scharfe Krallen bohrten sich durch sein Hemd und Fey schrie erschrocken auf. Er hatte die Augen geschlossen und als er sie öffnete, wünschte er sich er hätte es nicht getan: Auf seiner Brust stand das mit Abstand hässlichste Tier, dass er je gesehen hatte. Er hatte es zu erst für einen Hund gehalten, doch als er die Mordlust in seinen Augen sah, wusste er, dass das ein Wolf war. Sein rechtes Ohr war total zerfetzt und sein linkes Auge sah aus, als ob er nichts mehr damit sehen würde. Speichel tropfte auf Fey's Brust und der Wolf knurrte ihn an, als hätte er seit Tagen nichts mehr gefressen. Fey's Gedanken überschlugen sich. Das war's!, dachte er, Ich wollte doch nur ein besseres Leben! Ist das denn zu viel verlangt? Der Wolf wollte gerade zu beißen, als ein Pfeil über ihn hinweg schoß. Der Wolf erschrak und sprang von Fey's Brust. Als er die Gestallt im Unterholz erblickte, erschien ein Ausdruck von Angst auf seinem Gesicht und er lief davon. Fey merkte erst jetzt, dass er keine Luft mehr gekriegt hatte und ihm wurde schwarz vor Augen. Das einzige was er noch sah, war das die Gestallt näher kam. Dann wurde er ohnmächtig.