Reden ist Silber, Schweigen ist Gold
Die Stille zwischen Ray und ihm war… angenehm. Nicht dieses eingeschüchterte Schweigen, das die Menschen normalerweise in Kais Gegenwart einhielten, sondern einfach nur die Abwesenheit von Worten, weil keine Notwendigkeit zu reden bestand. Zu sagen zwischen Kai und Ray sei in diesem Moment ein instinktives Verstehen des jeweils anderen eingetreten, wäre gelogen gewesen; die Atmosphäre war einfach so entspannt, dass ihre Schrulligkeiten und Macken angesichts dessen nicht von Bedeutung zu sein schienen. Man konnte in aller Ruhe man selbst sein, weil man wusste, dass der Gegenüber es nicht gegen einen verwenden würde.
Tyson musste diesen perfekten Augenblick natürlich zerstören, indem er sich auf den Stuhl zur Rechten Kais fallen ließ: „Hey, sorry für die Verspätung… Was steht denn heute so alles auf dem Tagesplan?“ Kais erster Instinkt bestand darin, das nächstgelegene Stück Besteck – in diesem Fall ein Teelöffel – zu greifen und es dem Störenfried in die Stirn zu rammen. Dann schaltete sich sein gesunder Menschenverstand ein und teilte ihm mit, er würde damit eine viel zu große Schweinerei anrichten. Außerdem wollte er Ray nicht unbedingt den Appetit verderben…
Sich nach außen hin nichts von seinen Gedankengängen anmerken lassend, meinte Kai lapidar: „In einer Stunde werden wir den Eröffnungswettkampf dieses Turniers bestreiten. Du, Max und Ray stehen auf dem Platz.“