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Desiderium ad amori

Vita et gaudium et dolorem aportat
von

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Paragraf VIII: Acerbus

Zum ersten mal seit sehr, sehr langer Zeit war Ceres gänzlich froh in die Schule gehen zu dürfen. Das war immerhin besser, als sich die Predigten seiner Mutter anzuhören, was für ein verzogenes Kind er doch sei!

Leider war Suzushii immer noch krank, sodass ein sehr humorvoller Teil der Klasse fehlte, doch das war ja kein Weltenuntergang. Ceres lief mir ansehnlicher guter Laune den übliche Weg, über den er zum Schulgelände gelangte. Er war fasst da, als plötzlich eine große, gut gebaute Gestalt mit braunen Haaren, welche gerade aus ihrem Auto ausstieg, seine Aufmerksamkeit auf sich zog. "Herr Hiroshi!", rief er und begann zu rennen. "Guten Morgen Ceres! Heute so aufgeweckt?" Ceres stand mit einem wirklich strahlenden Gesicht vor ihm und sagte: "Auf jeden Fall!" "Das ist schön. Und das obwohl wir heute eine Arbeit schreiben?" Diese Worte hatten Ceres sonniges Gemüt wie ein Schwamm ausgewischt und ließen ihn nun stocksteif dastehen. Der Lehrer bemerkte sehr wohl das er Ceres damit ziemlich überrumpelt hatte, aber warum wusste er denn nichts davon? "Ceres? Hast du das etwa nicht gewusst?", fragte er also vorsichtig, um sich Klarheit zu verschaffen. Doch!, dachte Ceres, doch, ich hab davon gewusst! Aber ich habe es..... "Vergessen.....", sprach er das letzte Wort leise aus und sah nun gar nicht mehr so munter auf den tristen Teer. Wie konnte er nur so dusselig sein? Auf einmal legte sich eine warme Hand auf seine Schulter und Irvine sprach zu ihm: "Ich möchte dir mal eine Empfehlung machen. Was hältst du davon, mal zur Schülernachhilfe in Englisch zu gehen? Ich denke, dass würde dir helfen...." Ceres sah immer noch nicht auf, nickte nur und fragte dann: "Wer ist denn dafür zuständig?" "Sieh nach oben, dann weist du es." Ceres tat, was der Lehrer gesagt hatte und blickte unmittelbar in dessen wunderschöne Augen. "Sie?"

"Erraten. Immer Donnerstags, siebte Stunde." "Ähm....." Ceres lies sich das ganze noch mal durch den Kopf gehen, bevor er dann sagte: "Ich werd mal vorbeischauen." "Schön, ich freu mich auf dich! Aber du musste jetzt leider durch diese Arbeit durch." "Wird schon schief gehen., nuschelte der Rothaarige, wobei er ganz fest davon überzeugt war, dass es wirklich so kommen wird. "Dann lass uns mal lieber gehen, sonst kommen wir schon wieder zu spät." "Okay...."
 

In der dritten Stunde nach der großen Pause war es dann so weit. Irvine erklärte kurz die Aufgabenstellungen und überlies die Schüler dann sich selbst. Ceres saß mir qualmendem Kopf vor der ersten Aufgabe und wusste schon nicht weiter. Sein Blick glitt über die zweite, wo sich eine Sache erbot, die er überhaupt noch nie gekonnt hatte! Er war am verzweifeln und seine Hände fingen an zu zittern. Jedoch nicht vor Aufregung, sondern weil er ganz genau die prüfenden Blicke Irvines auf sich ruhen spürte. Ein Gefühl, das ihn fast wahnsinnig machte...

"Bitte kommt langsam zum Ende, in fünf Minuten müsst ihr abgeben!", durchschnitt Irvines Stimme den Raum.

Ceres hatte gerade mal drei von sechs Aufgaben lösen können und war sich hundertprozentig sicher, dass mindestens die Hälfte davon falsch war. Bedrückt legte auch er sein Blatt auf den Stapel der anderen und schlurfte aus dem Klassenzimmer. Kaum hatte er dieses verlassen, lehnte er sich an die raue Steinwand und sah gelangweilt durch die Gegend. Irvine war als einziger noch in dem geschlossenem Raum und packte seine Sachen zusammen. Ceres war tief in Gedanken versunken, und nahm die Gestalten die auf ihn zukamen zwar war, konnte jedoch nicht einschätzen in was für Probleme er sich hinein ritt, indem er einfach stehen blieb.

Sein Verstand setzte leider zu Spät ein. Er sah mit an, wie sich die Tür des Klassenzimmers öffnete und Irvine noch keinen Schritt herausgetreten war, als einige Schüler aus Ceres Klasse ihm mit wucht eine kalte Dusche verpassten, indem sie ihm mit Schwung eine Ladung Wasser ins Gesicht kippten und dann dem noch immer verwirrtem Ceres den Eimer in die Hand drückte und rannten, als ob es um ihr Leben ging. Ceres registrierte das Geschehene erst, als er die fluchende Stimme Irvines hörte, welcher sich das Wasser vom Gesicht wischte. "Seit ihr denn total besch....." schrie er, blickte auf und sah in das erschrockene Gesicht Ceres, welcher zitternd den Eimer festhielt. Ungläubig wischte sich Herr Hiroshi noch einmal mit dem Ärmel über die nasse Haut, bis dann seine zweifelnde Stimme dir Stille durchtrennte: "Ce....res? Was.....was....." Er konnte einfach nicht glauben, dass er das getan haben sollte, doch momentan sprach alles dafür. "Ich....", stotterte Ceres und ließ vor lauter Schock den Eimer los, welcher darauf scheppernd zu Boden ging. Mit einem finsteren Blick sah Irvine ihn an, man konnte ihn fast abschätzig nennen, und man las noch etwas darin, was Ceres durch Mark und Bein fuhr: Enttäuschung. "Was sollte das, Ceres?" Die Stimme des Lehrers klang wirklich sehr zornig und kein bisschen Scherzhaft, wie sonst immer. Als der Junge keine Antwort von sich gab, sondern einfach nur mit geweiteten Augen das nasse Antlitz Irvines besah, erhob dieser erneut deutlich lauter das Wort, was Ceres zusammenfahren lies. "Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Warum hast du das getan?!" Ceres spürte, dass Irvine sich ganz schön zusammen reisen musste, nicht einfach loszubrüllen. "Aber....." "Was, aber? Ich versteh das nicht, Ceres!" Tief atmete er ein und wieder aus, versuchte sich zu beruhigen und sagte dann mit fester Stimme: "Du bleibst die siebte Stunde hier. Verstanden?" "Ja......" Ceres kam es vor, als würde sich langsam und schmerzlich etwas durch sein Herz bohren und es in Stücke reisen, sosehr piekste es in seiner Brust. Er spürte wie ihm die Augen feuchte wurden, doch er bemühte sich darum nicht loszuheulen. Leise tropfte die klare Flüssigkeit von Irvines Haaren und berührte lautlos zu Boden. Sie standen sich schweigend gegenüber. Irvine versuchte immer wieder sich einigermaßen zu beruhigen, doch er war so mit Wut geladne das sein Körper gänzlich zitterte. Wortlos wandte er sich von Ceres weg und ließ diesen dort wie bestellt und nicht abgeholt stehen. Kaum war der Lehrer außer Sichtweite, lehnte sich Ceres geschafft an die Wand und glitt diese langsam hinunter, bis er wie ein Häufchen Elend auf dem Boden zusammengekauert saß. Er konnte nicht vermeiden, dass die Tränen besitz von ihm ergriffen. Sein Herz tat so weh, er fühlte sich so schrecklich, Irvine hatte ihn total runter gemacht. Zwar nicht direkt, aber jedes Wort das er eben gesagte hatte, hatte ihm stark zugesetzt. Seine von Hass erfüllte, kalte Stimme war immer noch in Ceres Ohren zu hören und er hätte sich womöglich noch die Augen ausgeheult, wäre nicht plötzlich ein gewisser Jemand aufgetaucht. Der Schwarzhaarige Junge ging vor ihm in die Hocke und musterte ihn besorgt: ".....Ceres?" Der Angesprochene schreckte auf und sah Suzushii vor sich sitzen. Schnell wischte er die Tränen weg, doch die Spuren auf seinen Wangen waren unübersehbar.

"Suzushii? Was machst du denn hier? Ich dachte, du wärst krank!" Suzushii grinste nur und sagte: "Heute geht's mir schon besser, ich hatte nur verschlafen." Sofort wurde sein Gesichtsausdruck wieder ernster: " Was ist passiert, dass du hier wie ein Haufen Elend rumlungerst?" Betreten sah Ceres auf seine Knie und wusste nicht recht, was er nun sagen sollte. Am Ende dachte Suzushii noch was falsches von ihm! Suzushii legte ihm eine Hand auf die Schulter und wuschelte ihm mit der anderen durch die Haare: "Brauchst es mir nicht zu sagen....."

Ceres war wirklich froh, dass er Suzushii hatte. Er war wirklich ein toller Freund.
 

Trotz Suzushiis Aufheiterungsversuchen war Ceres dennoch geknickt. Er erzählte Suzushii schließlich doch, was geschehen war und dieser verstand auch, wie er sich nun fühlte. "Und du musste die siebte hier bleiben?"

"Ja....Hat er zumindest gesagt." "Wenn er das gesagt hat, dann meint er das auch ernst. Er meint nämlich eigentlich alles ernst, was er sagt." Noch im selben Moment, als er diese Worte aussprach, verfluchte sich Suzushii dafür und fügte dann noch schnell hinzu: "Na ja....ähm....außer wenn er wütend ist!" Ceres fand es ja echt von ihm, dass er versuchte ihn ein wenig fröhlicher zu stimmen, doch im Moment war es ihm einfach nicht danach. Alleine der Gedanke an Irvine, zerriss ihm das Herz, vor allem, weil er ihn so angekeift hatte.
 

Als der Gong ertönte, räumten alle eilig ihre Sachen von den Tische und verließen fast fluchtartig den Raum.

Ceres aber blieb wie zur Salzsäule erstarrt sitzen und registrierte auch nicht, wie Suzushii sich von ihm verabschiedete. Er hatte fürchterliche Angst davor, jetzt mit Irvine zu reden, denn er war ganz offensichtlich in

der Zwickmühle: Seine ´Klassenkammeraden´ konnte er nicht verraten, dann würde er sich in noch mehr in Probleme verstricken. Und seinen Lehrer konnte und wollte er nicht anlügen, das würde er nicht fertig bringen.

Ceres kam die Wartezeit endlos lang vor und so langsam fragte er sich, ob Irvine nicht doch nur einfach so dahergeredet hatte. Es verging eine geschlagene Viertelstunde und er war immer noch nicht da. Also packte Ceres nur zögerlich seine Sachen und wollte den Raum verlassen. Aber als er die Tür öffnete, stand da Herr Hiroshi vor ihm und sah ihn skeptisch an. "Du kannst gleich wieder zurückgehen, nur weil ich etwas später komme heißt das nicht, dass du dich aus dem Staub machen kannst." Ceres trug erneut einen Kampf mit den Tränen aus, während er sich an seinen Platz zurücksetzte. Der Lehrer stand direkt vor ihm und stützte dann die Hände auf dem Tisch ab. Er beugte sich ein wenig vor um dem Jungen ins Gesicht sehen zu können. Seine Augen waren irgendwie traurig. Ceres Herz begann wie wild gegen seine Brust zu schlagen, als Irvine ihm immer näher kam. Er hielt dann aber doch im angebrachten Maß von Ceres Gesicht abstand. Ceres hätte seinen Blick am liebsten abgewendet, doch wie jedes Mal verschlangen ihn die tiefgrünen Augen und er war wie gelähmt. Irvine trug immer noch die selben Sachen wie vorhin, da er keine Gelegenheit gehabt hatte sich umzuziehen, und sein Hemd war immer noch etwas feucht. "Warum hast du das gemacht?", fragte er beinahe flüsternd und wartete auf eine Antwort. Ceres bewegte zwar seine Lippen, brachte jedoch keinen Laut hervor.

Was soll ich nur antworten? Was?, stellte er sich immer wieder als Frage. "Warum antwortest du nicht?"

Der Rothaarige fasste seinen ganzen Mut beisammen und sagte mit zitternder Stimme einige Worte: "Weil ich nicht weiß, was ich antworten soll..." Hätte er das doch bloß gelassen. Wütend fuhr Irvine herum: "Was soll das nun wieder bedeuten, willst du dir etwa einen Scherz erlauben? Ich glaub es einfach nicht!" Zum ersten Mal hörte Ceres, wie es sich anhörte wenn sein Lehrer wirklich zornig war und es ließ ihn zusammenfahren:

"Nein, ich...." Irvine blieb stehen und sah ihn mit traurigen Augen an. "Du hast mich enttäuscht Ceres. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Aber eins weiß ich ganz genau: Du hast mich frustriert. Was würdest du denn bitte davon halten?" Seine Stimme wurde wieder lauter und Ceres stütze verzweifelt den Kopf auf die Hände.

Warum? Warum er? Er war doch gerade so glücklich, warum also musste immer alles schief gehen? Warum wurde er jetzt für nichts und wieder nichts runter gemacht? Warum war es nur so wie immer?! Er merkte wie ihn langsam eine unerträgliche Kälte überfiel und sich alles in ihm zusammenzog. Krampfhaft versuchte er nun ein schluchzen zu unterdrücken. "Was ist los, Ceres? Warum kannst du mir nicht einfach sagen, warum du so etwas tust?!" "WEIL IHR MICH ALLE HASST!", platze es wimmernd und schreiend aus ihm heraus, mir Tränen überflutetem Gesicht riss er sich seine Tasche und stürmte aus dem Raum. "Ceres!", rief ihm Irvine hinterher und setzte sich sogleich in Bewegung, ihn einzuholen. Doch der Rotschopf war schon am Ende der Treppen angelangt und rannte aus dem Schulgebäude. Jetzt hatte er es endgültig geschafft, dass Irvine ihn hasste! Es war immer das selbe, wahrscheinlich würde er sein Leben lang Fehler machen und irgendwann.... Er hetzte quer über den Schulhof, und hörte eine Stimme hinter sich: "Ceres, warte!" Warum? Damit du mir sagen kannst, was für ein Vollidiot ich bin?, schoss es Ceres durch den Kopf und er beschleunigte sein Tempo abermals. Schließlich waren es die Tränen und der Luftmangel, die ihn an einer Mauer halt machen ließen. Geschafft ließ er die Tasche fallen, lehnte sich an die Wand und vergrub das Gesicht unter den Händen. Er wollte gar nicht mehr aufhören zu weinen , es war ihm alles so peinlich! Auf einmal sah er aus den Augenwinkeln, wie sich zwei Hände rechts und links seines Gesichtes an der Mauer anlehnten und ihn so zwischen den Armen einkesselten. Aber da er sich sowieso denken konnte, wer es war, machte er sich nicht die Mühe aufzusehen sondern weinte bitterlich weiter.

Er weiß nicht, wie viel Zeit verstrichen war, in der er einfach nur so dastand, bis sich eine tiefe Stimme erhob: "Ceres, es tut mir leid." Diese Worte ließen sein Schluchzen einen Moment verstummen und er sah mit verheulten Augen auf, in das Gesicht von Irvine. Meinte er das etwa ernst? "Eigentlich weiß ich doch, das du es nicht gewesen sein kannst. Ich vertraue dir dafür zu sehr." Ceres Augen weiteten sich, kniffen sich dann aber wieder zu einem neuen Heulkrampf zusammen, welcher dieses mal allerdings durch Erleichterung hervorgerufen wurde. Tausend Lasten polterten von seiner Seele und er fing langsam an, sich zu beruhigen. Irvine vertraute ihm also......"Ich muss mich wirklich bei dir entschuldigen, es tut mir so leid, was ich zu dir gesagt habe, es war alles nicht so gemeint." Und wie die Blitze aus heiterem Himmel legten sich zwei starke Arme um Ceres und zogen ihn an den kräftigen Körper von Irvine. "Und es stimmt vor allem nicht, dass ich dich hasse.", flüsterte der Lehrer und drückte den Jungen noch mehr an sich. Ceres genoss es, als wäre es ein Traum aus dem er gleich erwachen würde. Er zog den Duft seines Gegenübers tief ein, ließ dann einen kleinen Seufzer los, ehe er die Umarmung ein wenig erwiderte. Er legte vorsichtig und mit wenig Druck seine Hände auf Irvines breit gebauten Rücken und vergrub sein gerötetes Antlitz in dessen Brust. Es hätte ewig so bleiben können, er hätte ewig einfach so in den Armen des anderen liegen bleiben können.... Sie verharrten lange Zeit in dieser Position, bis sich Irvine von ihm löste. Ceres seufzte leise, aber so, das er es nicht hören konnte, was auch gut so war.

"Es tut mir leid....", sagte der Lehrer abermals. Ceres konnte die Errötung nicht verbergen und meinte stotternd:

"Es ist jetzt alles in Ordnung.....wirklich." Er hob seine Tasche vom Boden auf und sah den Lehrer an.

"Ich muss jetzt gehen......Dankeschön." "Wofür?" "......Für alles!" Mit diesen Worten und einem kleinen Lächeln wandte sich Ceres ab und lief eilig nach Hause. Jetzt fühlte er sich wieder federleicht, doch er hätte nie gedacht, dass ihm solche Gefühle nicht gut bekommen.....
 

Auf dem Weg nach Hause waren ihm jedoch wieder Zweifel in den Kopf geschossen : Darf ich mich eigentlich so zu einem Lehrer hingezogen fühlen? Ich meine, ist das nicht Gesetzlich verboten? Aber Moment mal, ich tu ja grad so, als wäre ich in Irvine ver......nein! Auf keinen Fall, basta, aus Ende! Schnell versuchte er dann, seine Gedanken etwas anderem zu widmen...
 

Acerbus: bitter/hart



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Egnirys
2006-03-20T17:27:46+00:00 20.03.2006 18:27
*_____*
das is SOOO süß!
...*seufz*
ich finds toll! genial!
und auch der schreibstil ist klasse!
*-*


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