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Project Universal

von

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Ankunft im Ungewissen

Disclaimer: [Ich danke hier den anderen Fan Ficts sowie den Tasten "STRG", "C" und "V"]
 

Diese Geschichte ist frei erfunden! Jegliche Ähnlichkeiten mit realen Ereignissen und Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Neon Genesis Evangelion und alles darum sind Eigentum von Ganiax.

Beschwerden, Beileitsbekundungen sowie Begeisterungs-Mails und Geldgeschenke [Karo-Taler] bitte an mich.

Btw: Das ist meine erste Fan Fict aber das ist so was von egal. Gut ist beim ersten mal gut, Mist ist auch beim zehnten mal noch Mist.
 

Legende:
 

" " Das gesprochene Wort

* * Der gedachte Gedanke

# # Das gehörte Geräusch

[ ] Der persönliche Autorenkommentar
 

Einleitung:

Die Geschichte beginnt Anfang 2014. Misato war schon bei NERV aber noch nicht in der GeoFront eingesetzt.

Das Problem mit den Engeln gabs ja auch noch nicht, die Evas aber schon.
 

Kapitel 1: Ankunft im Ungewissen
 

Er hasste das Fliegen. Und das obwohl dies sein erster Flug gewesen war. Es lag wohl daran das es gleich ein 12-Stunden-Flug von Deutschland nach Neo Tokio 2 war. Er fühlte sich unglaublich müde und erschöpft. *Ich habe doch fast nur geschlafen und trotzdem diese Müdigkeit, verdammte Zeitverschiebung.*

Flughäfen mochte er nicht, unter anderem weil sie ihm fremd waren und er sie für unnötig kompliziert aufgebaut hielt, hauptsächlich jedoch weil er Menschenmassen nicht ausstehen konnte. Sie brachten zuviele schlechte Erinnerungen hervor. *Nur noch raus hier.*

"Shadow Stormbringer bitte zum Informationsschalter 3. Ich wiederhole..."

Er musste sich anstrengen diese Worte aus dem ganzen Gewirr von Sprachfetzen rauszuhören. "Noch keine 10 Minuten hier und schon überall gesucht, das kann ja heiter werden", grummelte er leise.

Schadow schnappte sich einen Kofferwagen und lief zum Kofferausgabeband. Viel hatte er nicht dabei, grade mal 2 große und einen mittleren silbernen Metallkoffer. Man konnte sie schnell aus der Masse heraus erkennen, das schätzte er neben ihrer Stabilität am meisten. Gleich daraufhin machte er sich auf den Weg zum Infoschalter, fand diesen aber erst knapp 20 Minuten später.

Die Flughafenangestellte begrüßte ihn freundlich mit einem Lächeln im Gesicht.

"Shadow Stormbringer" sagte er, wärend er seinen Pass aufgeschlagen auf den Marmortresen legte, "ich wurde ausgerufen." Die Dame schaute in den Pass und lief ohne ein Wort zu sagen los. Kurz darauf kam sie mit einem anscheinend gepolsterten Umschlag wieder. [Jeder Ebayer sieht sowas auf Anhieb]

"Das wurde für sie abgegeben. Bitte sehr und noch einen schönen Aufenthalt in Japan Mr. Stormbringer."

Shadow nahm seinen Pass und den Umschlag und ging los. Weitere 10 Minuten später hatte er dann auch tatsächlich den Ausgang gefunden.

Es war angenehm warm, ein seltsamer Duft der ihn an Kirschen erinnerte lag in der Luft und der langsam auffrischende Wind ließ seine langen schwarzen Haare in der Luft tanzen. Shadow nahm den Umschlag und öffnete ihn, doch was er fand erstaunte ihn sehr. Einen Autoschlüssel mit der Aufschrift Nissan, anscheinend mit einer Funkfernbedienung. Verständnislos sah er noch einmal in den Umschlag und fand einen kleinen Zettel auf dem mit Schreibmaschine der Satz "Sieh ins Handschuhfach" geschrieben stand. *Also definitiv ein Auto.*

Der Flughafenparkplatz war nicht weit und es führte ein Shuttlebus hin also lies Shadow den Kofferwagen im Depot am Eingang stehen und bestieg mit seinen Koffern den Bus.

*Wieder viele Leute. Ganz ruhig es ist gleich vorbei.* Die erste Haltestelle war bereits der Parkplatz so blieb ihm eine lange Zeit im Bus erspart. Beim Aussteigen blendete ihn die Sonne also griff Shadow in die Innentasche seines schwarzen Jackets und nahm seine Sonnenbrille. Bevor er sie aufsetzte lies er noch einmal seine dunkelgrünen Augen durch die Gegend schweifen bevor er sie durch die dunkle Umarmung der Gläser in den sicheren Schutz des Zwielichtes tauchte.

Die Koffer in Händen machte er sich auf die suche nach dem Fahrzeug zu dem der Schlüssel passt.

*Ein Nissan in Japan, kann ja nicht allzu schwer werden.*

Shadow ließ seine Blicke umherschweifen, immer auf der Suche nach einem Indiz das ihm vielleicht helfen konnte. Aber als er den Wagen erblickte war ihm sofort klar das es nur dieses Auto seien konnte. Er lief zum Wagen, stellte die Koffer ab, holte den Schlüssel aus der linken Hosentasche seiner ebenfalls schwarzen Hose [eine definitiv dämliche Farbwahl angesichts der Sonneneinstrahlung] und drückte auf den Knopf für die Zentralverriegelung. #Klick# Es war wie eine Erlösung zu sehen wie sich die Stifte der Türverriegelung hoben.

Shadow nahm die Sonnenbrille ab und begann langsam um den Wagen zu laufen. Er betrachtete ihn aus allen Blickwinkeln, ließ seine Hand über die Konturen des Fahrzeugs gleiten und wollte ihn schon fast umarmen, als Shadow plötzlich klar wurde wer ihm diesen Umschlag geschickt hatte.

*Ein Nissan Skyline R34 GTR. Verdammt wo hast du den nur aufgetrieben? Und dann noch in Metallic-Blau. Du bist die Beste.*

Shadow öffnete die rechte Tür und setzte sich hinter das Steuer des Skyline [Ja den gibt's nur mit Lenkrad rechts] und beugte sich dann nach links zum Handschuhfach um es zu öffnen. *Noch ein Umschlag. Du magst es die Geheimnissvolle zu spielen.* Beim öffnen verbreitete sich ein leichter Duft von Rosen im Innenraum.

In einer sehr vertrauten Handschrift las er:

"Hallo mein kleiner Lieblingschauffeur. *Klein? Ich bin 1,75.* Ich hoffe du bist wohlbehalten aus dem Troubel am Flughafen rausgekommen. Mein kleines Präsent gefällt dir da bin ich sicher, aber sei behutsam mit ihm er hat jetzt 400 Pferdchen unter der Haube [müssen aber sehr kleine Pferdchen sein] also Vorsicht. Ich muss dir leider auch sagen das ich einen neuen Auftrag erhalten habe und ich weiß nicht wie lange der dauert oder wie er ausgeht. Du musst dieses mal selber auf dich aufpassen. Zu diesem Zweck habe ich dir etwas im Kofferraum hinterlegt. Auch hoffe ich das du findest was du suchst, was auch immer das seien mag. Ich wollte dir einfach noch sagen, pass auf dich auf mein schwarzer Engel.

Nina"
 

Die Gedanken schossen durch seinen Kopf und in seinem Bauch bildeten die Gefühle eine nicht erkennbare Mischung. "Es war besser als ich nicht wusste was du tust." Diese Worte sprach er unbewusst laut. *Ich habe meine Probleme und du deine, was solls es ist sinnlos sich darüber Gedanken zu machen ich habe noch viel vor mir.*

Langsam stieg Shadow aus dem Wagen, besann sich aber grade noch den Kofferraum zu entriegeln. Was er in diesem erblickte lies ihn wieder sehr erstaunen. Eine große, schwarze Kiste war in den Boden des Kofferraumes eingebaut worden so das der Innenraum immer noch eine Fläche ergab. Sie konnte nicht sehr hoch sein anderenfalls hätte die Kiste zuviel vom Kofferraum belegt. *Und wie geht das jetzt auf?* Kurz nach diesem Gedanken fand Shadow eine Abdeckung unter der sich eine Art Scanner befand. Er drückte seinen linken Daumen auf die Fläche woraufhin diese zu leuchten begann. #Klack# die Klappe wurde entriegelt und hebte sich leicht. Shadow öffnete die Klappe weiter. Als er erblickte was sich darunter befand hätte er sie fast wieder zugeworfen. Er riskierte einen zweiten Blick, senkte die Klappe abermals und sah sich in seiner Umgebung um. *Keine Menschenseele weit und breit. OK ich schau rein.*

Nun öffnete Shadow die Klappe sehr weit. Er hatte sich beim ersten Blick nicht getäuscht, es waren Waffen.

Ein Scharfschützengewehr vom Typ Arctic Warefire Magnum und eine Pistole der Firma Heckler & Koch vom Typ USP Tactical. Außerdem noch reichlich Munition und mehrere Magazine für beide Waffen sowie eine Kevlar-Schutzweste die auf der Innenseite des Deckels befestigt war. Diese Waffen kannte er. Nina hatte ihn des öfteren auf den Schießstand mitgenommen und er hatte ihr von seiner Vorliebe für diese Fabrikate erzählt. Er hatte sogar schon einige Trainingseinheiten mit diesen hinter sich. *Denkt sie wirklich das ich in solcher Gefahr bin? Oder unterschätzte ich das Risiko so sehr?* Shadow schloss die Klappe, verdeckte das Scannerfeld wieder, lud seine Koffer ein und verschloß den Kofferraum. Wieder im Wagen zog er die Fahrertür zu und las sich abermals den Brief von Nina durch. Bei jedem Wort das er las wurde das Gefühl in ihm stärker das er Ninas Präsente eher brauchen würde als er dachte.

Shadow nahm den Schlüssel, steckte ihn in das Zündschloss, trat die Kupplung durch und drehte am Schlüssel. Das wohlige Geräusch des startenden Motors durchflutete ihn, die Vibrationen des Wagens waren wie eine sanfte Massage. Er schloss die Augen und trat das Gaspedal durch, wieder und wieder. Die Haare auf seinen Armen und im Nacken stellten sich dabei im Rhythmus der steigenden und fallenden Drehzahl auf.

*Genug genossen, vorerst. Jetzt nur noch in ein Hotel und ab ins Bett.* Ein Druck auf das berührungsempfindliche 7-Zoll Display und der Bordcomputer zeigte sein Startmenü. Einige Minuten und unzählige Menüs später hatte Shadow ein Hotel in seiner Nähe gefunden. Der Navigationscomputer berechnete die schnellste Route und gab sie auf dem Display aus. Shadow schaltete das Radio ein. Vertraute Metal-Klänge tönten sofort aus den Boxen. *Hätte ich auch nicht anders von dir erwartet.* Er stellte die Musik noch auf mittlere Lautstärke um nicht unnötig aufzufallen [Laut oder aus] und fuhr los.
 

Misato saß am Küchentisch ihrer Wohnung in Neo Tokio 2, trank ihr abendliches Bier und krauelte dabei PenPen der auf ihrem Schoß lag. Ihr Blick ins Leere und die Tatsache das sie das Bier nur langsam trank verrieten das sie mit ihren Gedanken ganz woanders war. *Tolle Aufstiegsmöglichkeiten, ja klar. Die einzigen Aufstiegsmöglichkeiten die ich hier habe sind die Treppen zu meiner Wohnung.* Misato trug ihr gelbes Lieblings-Shirt und die blauen Jeans-Hotpens die Kaji ihr mal geschenkt hatte. Sie war sehr stolz darauf da noch reinzupassen. *Dieser verdammte Evangelion hat sich noch nie bewegt und nur weil er jetzt so ein seltsames Resonanzsignal von sich gibt bin ich hier und passe auf das alle Daten an das Magi-System geleitet werden.*

Die Worte von Kommandant Ikari liefen durch ihre Gedanken. "Kaptain Katsuragi ich habe einen Auftrag für Sie." Er klang wie immer sehr ernst und ruhig. "Sie werden mit sofortiger Wirkung nach Neo Tokio 2 versetzt. Ich setzte sie als leitende Kommandantin im Universal-Projekt ein. Basierend auf Ihren dort erbrachten Leistungen wird das Kommitee über Ihren Antrag um Versetzung zur GeoFront entscheiden. Desweiteren werden Ihnen je nach Situation die Mitarbeiter Maya Ibuki, Makoto Hyuga und Shigeru Aoba via Echtzeitübertragung zur Seite gestellt. Die nötigen Daten über die genannten Mitarbeiter sowie über das Universal-Projekt werden Ihnen umgehend zugestellt. Das wäre alle Kaptian Katsuragi."

Misato setzte ihr Bier ab und sah sich um. *Hmm 2 Wochen bin ich jetzt hier. Langsam mal aufräumen. Was solls wird sich schon was ergeben.* Daraufhin trank sie das Bier in einem Zug restlos leer und warf die Dose auf den schon vorhandenen Haufen. #Schepper# PenPen schreckte auf.

Misato hob ihren kleinen Pinguin auf Augenhöhe. "Was denn habe ich dich etwa erschreckt.Tut mir leid mein Kleiner. Weißt du was wir gehen jetzt erstmal ein schönes heißes Bad nehmen das wird uns auf andere Gedanken bringen und entspannen." [Es ist schön Pinguin zu sein]

Gesagt, getan. Misato stand auf und ging mit PenPen ins Badezimmer. "Na wollen wir uns was gutes tun?" Sie nahm das Lavendelschaumbad und gab reichlich davon in das einfließende heiße Wasser.
 

Es dauerte über eine Stunde bis Shadow das Hotel erreichte. Es war ein kleineres am Rande der Innenstadt, aber immer noch ausreichend für seine Bedürfnisse. Er lenkte den Wagen direkt auf den Parkplatz, nie würde Shadow ihn einem anderen anvertrauen. Kaum war er ausgestiegen stand schon ein Page des Hotels bereit um sein Gepäck auf einen golden glänzenden Kofferwagen zu stellen. Shadow entriegelte dieses mal den Kofferraum mit dem Schlüssel, er wollte nichts riskieren. Den Skyline verschloß er sehr sorgfältig, aus mehreren Gründen. In der Hotellobby war er viel zu müde um noch wirklich etwas von der Umgebung mitzubekommen. Das einchecken dauerte grade mal 5 Minuten doch es kam ihm wie eine Ewigkeit vor.

Der Pagenjunge führte Shadow zum Zimmer, es war ein mittleres für eine Person. Das leise Summen des Türöffners war zu hören als die Karte durch das Lesegerät gezogen wurde. Die Koffer stellte der Pagenjunge neben dem Bett ab und händigte Shadow die Zugangskarte aus. Shadow drückte dem Pagen einige Yen in die Hand, dieser bedankte sich und ging.

Shadow schloss die Tür, zog seine Schuhe aus, schaltete das Licht aus und fiel einfach nur noch ins Bett.

Er kroch unter die Decke und schloß seine Augen. "Bitte gewähre mir wenigstens mal eine ruhige Nacht."

Sein Flehen wurde nicht erhört.

Erwachen

Kapitel 2: Erwachen
 

Misato kam grade sehr entspannt mit PenPen aus dem Bad als das Telefon klingelte.

"Katsuragi" kam es verträumt von Misato.

"Maya Ibuki hier. Kaptain Katsuragi wir erhalten seltsame Daten von Eva-Universal."

"Was heißt seltsam?"

"Das Resonanzsignal ist vor 2 Stunden stärker geworden. Nun moduliert es ständig seine Frequenz. Es scheint so als würde es etwas aussenden."

"Was sagt Magi dazu?"

"Magi ist sich uneins. Das System benötigt weitere Daten. Für ein eindeutiges Ergebnis ist es noch zu früh."

"Gut, dann gute Nacht und bis morgen."

"Aber Kaptain Katsu...." #Klick# Misato legte auf. "Können die nichts ohne mich" grummelte sie.

Sie sah sich um, PenPen war schon in seinem Kühlschrank verschwunden, also machte sie sich auch ins Bett.

Ihr Nachthemd überstreifend dachte sie nach. *Er sendet. Dass das überhaupt möglich ist.*

#Plums# Misato ließ sich aufs Bett fallen, wickelte sich in einer geschickten Bewegung mit der Decke ein, rollte sich auf die Seite und grummelte noch etwas unverständliches bevor sie einschlief.
 

Es dauerte nur Sekunden bis Shadow im Tiefschlaf war. Und es kam seinem Unterbewusstsein nur wie Sekunden vor bevor wieder diese Stimme in seinen Kopf eindrang. Die Stimme einer jungen Frau. Er konnte es noch deutlicher hören als je zuvor. Dunkelheit umgab ihn. Es war ein Gefühl als würde er sich selbst beobachten obwohl er alles durch seine eigenen Augen sah.

"Wer bist du?" Shadow stellte diese Frage in der Hoffnung endlich eine Antwort zu finden.

"Wer bist du?" Es war kein Echo, die Stimme der Frau stellte ihm diese Frage.

"Ich weiß es nicht."

"Warum bist du dann hier?"

"Weil du mich gerufen hast. Warum hast du das getan?" Er konnte dieser Stimme nicht widerstehen. Sie war so warm und ruhig.

"Weil ich dich brauche."

"Wozu?"

Bilder schossen mit einem mal durch seinen Kopf. Er sah die Erde in der Stille des Alls. Dann raste er auf eine Landmasse zu, es war Japan. Sein Flug ging immer weiter. Nun sah Shadow Neo Tokio 2. Er erkannte den Flughafen, einen Teil der Innenstadt auch. Doch er flog zu einem erloschenen Vulkan in der Nähe. Seine Reise führte ihn an eine kleine Lichtung am Fuß des Vulkans. Er sah dort jemanden stehen, es war anscheinend eine Wache. Nun erkannte Shadow auch den Eingang den die Wache beschützte. Aber er schwebte vollkommen unbeachtet von dieser an der Wache vorbei und glitt durch die Tür. Er schoß endlose Gänge endlang und durch dutzende Türen die alle immer größer und massiver zu werden schienen. Nun erreichte er einen lila leuchtenden See inmitten einer riesigen Kammer. Shadow verschloß die Augen weil er wusste was nun kam. Als er stoppte hörte er wieder diese Stimme der er nicht widerstehen konnte. "Komm zu mir und ich werde dir alles offenbaren."

Er konnte nicht anders als seine Augen zu öffnen. Was er erblickte kannte er zur genüge und doch versetzte es ihn in Panik. Der Kopf eines riesigen Roboters starrte ihn mit seinen 2 Augen an die ihm direkt ins Herz zu blicken schienen. Shadow schrie im Traum. Als er aufschreckte saß er schweißgebadet im Hotelbett.

*Was will dieses Ding von mir.* Er ließ sich wieder auf das Bett zurückfallen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm das er fast 6 Stunden geschlafen hatte, sich jedoch müder und erschöpfter fühlte als zuvor.

*Bin ich der einzige mit dem diese Frau Kontakt aufnehmen kann? Was hat sie mit dem Roboter zu tun? Hat sie ihn gebaut? Ich habe sie noch nie in einem meiner Träume gesehen.*

Shadow wusste das er die Antworten auf diese Fragen nur auf einem Weg erfahren würde und dieser gefiel ihm gar nicht. Er dankte Nina das sie ihm diese Präsente mitgeschickt hatte. Sich auf die Seite legend versuchte er noch etwas zu schlafen. Es sollte ein sehr unruhiger Schlaf werden.
 

#Ring Ring Ring# Der Wecker in Misatos Zimmer klingelte. #Ring Ring BUMM# Auf allen vieren aus ihrem Zimmer krauchend fluchte sie: "Verdammtes Mistding. Schon wieder einen neuen kaufen." Man sah im Zimmer eine Delle in der Wand sowie einen Trümmerhaufen der vorher Misatos Wecker war. Sie wankte zum Badezimmer. Unter der Dusche wurde sie dann etwas munterer. Als sie die Badtür öffnete stand dort auch schon PenPen mit Handtuch um den Hals gelegt und mit einem Bier in den Pranken bereit [kann man das so nennen] um es Misato zu reichen. Die Tatsache das sie nackt war lies den kleinen Pinguin kalt, es war ja nicht das erste mal das er sie so sah. Er verschwand sofort im Bad und sie konnte hören wie Wasser in die Badewanne eingelassen wurde. Nach dem dritten Bier von Misato kam PenPen dann aus dem Bad um gleich wieder im Kühlschrank zu verschwinden. Langsam kam auch die leitende Kommandantin wieder zu sich.

*Dieser Eva wird immer seltsamer. Erst bewegt er sich nicht, dann sendet er Signale aus. Warum haben sie das Ding überhaupt noch. Der ist doch so sinnlos wie alkoholfreies Bier.*

Misato zog sich an und richtete sich dann noch für die Arbeit her. Vor allem ihre Haare waren sehr durcheinander wegen des unruhigen Schlafes letzte Nacht. Sie stellte noch eine geöffnete Dose Fisch neben PenPen's Kühlschrank und fuhr dann zur Arbeit. Die Sache mit dem gesendeten Signal ging ihr nicht aus dem Kopf.
 

Er wachte am späten Vormittag auf. Wobei, Shadow entschloß doch wohl eher aufzustehen anstatt wie in Trance weiterzudösen. Das Aufstehen fiel ihm nicht leicht, sein ganzer Körper fühlte sich unglaublich schwer an. Er griff seine Koffer, öffnete sie und nahm sich frische Kleidung bevor er im Bad verschwand. Sein Blick wanderte im Bad herum bis er an der großen Badewanne hängen blieb. Sofort ließ Shadow heißes Wasser in die Wanne und roch an den verschiedenen Badezusätzen. Am fünften bieb er dann hängen, Rosenduft, sofort durchströmten ihn angenehme Gefühle. Er gab einen kräftigen Schluck aus der Flasche dem einfließenden Wasser hinzu sowie noch etwas von einem relativ geruchsneutralen Schaumbad.

Mit entkleidetem Oberkörper stand Shadow vor dem großen Badezimmerspiegel. Er war nicht besonders kräftig, hatte aber einen eleganten, gleichmäßigen Körperbau. Sein Blick wanderte zu der kleinen Narbe auf seiner Brust die sich genau an der Stelle befand an der sein Herz saß. Er gab einen kleinen Seufzer von sich und drehte sich zur Seite. Seine Haare bedeckten den Gürtel den er trug hinten vollständig. Mit einem Lächeln über seine Haarlänge zog er sich vollständig aus und stieg in das heisse Badewasser. Es war im ersten Moment unangenehm, die Hitze nahm einem den Atem. Als er sich daran gewöhnt hatte genoß er es wie die Wärme ihn durchströmte. Shadow ließ sich treiben, seine Haare umspülten ihn. Ein sehr angenehmes Gefühl das er gerne spürte. Es war wie eine zärtliche Umarmung. Nun schloß er die Augen und sog den Rosenduft ein. Er dachte an Nina und was sie jetzt wohl grade machen würde.

Was würde er nun unternehmen. *Soll ich versuchen dort hinein zu kommen? Nein ich muss es schaffen sonst werde ich noch wahnsinnig wegen diesen Träumen.*

So in Gedanken versunken merkte er nicht das jemand die Tür zu seinem Zimmer öffnete. Erst als etwa 10 Minuten später die Tür zum Badezimmer aufging bekam er es mit.

Shadow sah zur Tür. Ein etwa sechzehnjähriges Zimmermädchen mit hochgesteckten, schwarzen Haaren kam herein, einige Handtücher in den Händen haltend. Als sie Shadow in der Wanne liegend erblickte wurde sie sofort hochrot. Sie brauchte einige Sekunden um sich zu fangen aber das Lächeln von Shadow ließ sie noch unsicherer werden. Schnell legte sie die Handtücher in den Schrank neben ihr, entschuldigte sich mehrmals und verließ das Bad mit immer noch hochrotem Gesicht. Er hörte nur noch schnelle Schritte und danach seine Zimmertür knallen. *Eigentlich war es ja meine Schuld, ich hätte ja das bitte nicht stören Schild raushängen können. Wenn alle Japanerinnen so süß aussehen bin ich verloren.*

Mit einem leichten Kichern ließ Shadow noch etwas heißes Wasser ein. Er wollte sich noch etwas entspannen.
 

"Kommandantin anwesend!" tönte es vom wachhabenden Offizier als Misato den Kontrollraum betrat.

"Nicht so förmlich" kam es von der Genannten. "Bitte aktivieren Sie einen Videolink zu Maya in der GeoFront."

"Sofort Kommandantin."

Misato sah ihn ein wenig verärgert an aber er war noch sehr jung woraus sie schloß das er wohl keinen Fehler machen wollte.

Als sich die Übertragung aufbaute sah Misato Maya in ihre Arbeit vertieft, doch diese bemerkte gleich daraufhin die Videokonferenz.

"Kaptain Katsuragi" tönte es sofort von dieser.

"Ich habe dir doch gesagt nenn mich Misato Maya."

"Ja Kapt...Misato."

"Also habt ihr was rausgefunden? Aber so erklären das ich das auch verstehe." Sie wusste das Maya viel Zeit mit Ritsoku verbrachte und diese hatte die Angewohnheit jemanden mit ihren Fachbegriffen zu bombardieren.

"Das Resonanzsignal wurde um 19:37 Uhr um 512% stärker. Um 22:14 Uhr begann die permanente Modulation des Signals. Doktor Akagi begann kurz darauf mit der Auswertung. Das Signal verstummte gegen 4:03 Uhr komplett. Seit diesem Zeitpunkt hat Eva-Universal kein messbares Signal abgegeben."

"Er ist also komplett verstummt. Als suchte er etwas." Misato dachte laut, das tat sie öfter was ihr schon einige peinliche Szenen einbrachte.

Derweil kam Shigeru zur Kommandozentrale der GeoFront.

"Hallo Misato." Er hatte sich schnell an die persönliche Anrede von Kaptain Katsuragi gewöhnt, zumindest machte er das solange sie nicht im Einsatz waren.

"Ich komme grade von Doktor Akagi. Sie hat die Auswertung des Signals das Eva-Universal abgegeben hat abgeschlossen. Klingt zwar unglaublich aber es ist den menschlichen Hirnwellen sehr ähnlich. Aber nur im REM-Schlaf. Es hat eine Weile seine Frequenz gewechselt, dann aber eine bestimmte gehalten und nur noch moduliert, als würde der Eva kommunizieren."

"Mit jemandem der träumt, unmöglich." Misato wollte überzeugend klingen, aber sie schenkte den Worten von Ritsoku mehr Glauben als sie dachte.

Misato wurde wieder ernst. "Informiert Kommandant Ikari über die Ergebnisse. Und sagt ihm das ich empfehle Truppen für das Projekt Universal abzustellen."

"Erwarten Sie einen Angriff" tönte es von Shigeru und Maya synchron.

"Vielleicht" kam die etwas verlegene Antwort von Misato. "Es ist jedenfalls kein Fehler vorbereitet zu sein."
 

Shadow hatte die Wanne inzwischen verlassen. Er fühlte sich zwar etwas aufgeweicht, dafür aber auch sauber, entspannt und die Kräfte kehrten wieder in seinen Körper zurück. Nachdem er sich gründlich abgetrocknet und seine Haare gekämmt und geföhnt hatte zog er sich frische Kleidung an. Eine Bequeme Stoffhose sowie ein kurzärmeliges T-Shirt. *Bei diesen Temperaturen definitiv eine bessere Wahl.* Das Gute daran war das er sich niemals Gedanken um die Farbkombination machen mußte. Es waren eh alle Kleidungsstücke schwarz.

Als er dann das Bad verlassen hatte bestellte er sich beim Zimmerservice ein kräftiges Mittagessen: Steak mit Folienkartoffeln und etwas Mohrrüben-Rohkostsalat sowie gekühlten grünen Tee. Er hatte keine Lust auf Experimente mit Sushi oder ähnlichem japanischen Essen da er heute noch jedes Quäntchen Kraft und einen klaren Verstand brauchte.

Das kurze Ruhen bis das Essen kam tat Shadow gut. Es gab ihm einen Moment Zeit Ruhe in seinen Geist zu bringen. Als es an der Tür klopfte hatte er nur einen Gedanken. *Nina*

"Herein." Die Tür schwang auf und ein Page brachte das Essen auf einem silbernen Wagen herein. Shadow wies ihn an es am Bett stehen zu lassen und gab ihm einige Yen Trinkgeld. Dieser bedankte sich und ging.

Der Duft der herrlichen Mahlzeit weckte die Lebensgeister und ließ ihn spüren wie hungrig er eigentlich war.

*Ich habe ja auch seit gestern Mittag nichts gegessen.* Während er eine japanische Spielshow im Fernseher verfolgte schaufelte er das Essen förmlich in sich hinein. [An-Asuka-denk]

Als er das Mahl beendet hatte, es war kein Krümel mehr übrig, versuchte Shadow sich auf die Sendung im Fernsehen zu konzentrieren. Derweil band er seine Haare mit einem roten Seidenband elegant zu einem Pferdeschwanz zusammen.

Es fiel ihm schwer alles zu verstehen. Wenn er mit jemandem sprach sah diese Person ihm ja an das er nicht aus Japan stammte und die meisten sprachen dann schon langsamer mit ihm um es Shadow leichter zu machen sie zu verstehen. *Mein Dialekt muss furchtbar sein.*

Nach einer halben Stunde, es war schon 13 Uhr, packte Shadow seine Koffer und ging in die Hotellobby. Während des Auscheckens sah er sich um. Die Lobby war in Bernsteinfarben gehalten. Es gab mehrere kleine Sitzecken in denen sich angeregt Personen unterhielten. Es war auch weißer Marmor verbaut worden. Aber meist nur als Tresenplatte oder Ablage.

Nachdem Shadow mit seiner Kreditkarte gezahlt hatte, wohl wissend das die Spuren die er damit hinterlies niemandem etwas nützen würden, nahm er seine Koffer und ging los. Auf dem Weg nach draußen begegnete er wieder dem Zimmermädchen von vorhin. Er lächelte nicht oft aber als er sie sah konnte er nicht anders. Das Mädchen erblickte ihn und wurde auf der Stelle wieder rot. Sie senkte den Blick und beschleunigte ihren Schritt. Zwar schüttelte Shadow nur leicht mit dem Kopf aber innerlich lachte er.

Am Wagen angekommen legte er die Koffer auf die Rücksitzbank und stieg ein. Er startete den Motor, parkte aus, setzte seine Sonnenbrille auf und fuhr los. Dieses mal brauchte er kein Navigationssystem denn er wußte genau wo er hin wollte.

Die Stadt flimmerte vor Hitze. Der blaue Skyline bewegte sich ruhig durch die Straßen. Langsam wurden die Gebäude kleiner, die Menge der Häuser geringer. Die Sonne stand schon viel tiefer als hinter einem Hügel sich ein erloschener Vulkan in den Sichtbereich von Shadow schob.
 

[Eigentlich wollte ich noch mehr von der relevanten Story schreiben aber als ich hier schon über 2000 Wörter hatte dacht ich mir machste es halt im dritten Kapitel, welches bald folgen wird]

Vorhersehbare Ereignisse

Kapitel 3: Vorhersehbare Ereignisse
 

[Ich nutze ab sofort die persönlichen Kommentare auch, oder vorwiegend, zum erklären einiger Situationen]
 

Er genoß das Fahren. Es war ein wunderschöner Tag und der pure Sonnenschein ließ alle Farben kräftiger leuchten. Trotz alledem sah Shadow sehr ernst aus. Seine Aufmerksamkeit hatte er zwar auf das Fahren konzentriert aber seine Gedanken schweiften ab und er versuchte seinen Traum zu analysieren. Es gelang ihm jedoch nicht zu einem zufrieden stellenden Ergebnis zu kommen.

Wo er hin wollte wußte Shadow instinktiv, es war wie eine unbekannte Macht die ihn leitete und magisch anzog. Er bog am Fuße des Vulkans auf einen unbefestigten Waldweg ab. *Gut das der Wagen Allrad-Antrieb hat.*

Nach etwa 5 Minuten Fahrt blieb er stehen, stieg aus und ging zum Kofferraum. Die Waffenkiste öffnend bemerkte Shadow erst jetzt das sich noch ein Beinholster für die Pistole im Koffer befand. Während er dieses anlegte mußte er wieder an Nina denken. Sie hatte ihm erst beigebracht wie man mit Waffen umging, hatte ihm diese hier besorgt, hatte ihn trainiert. Jetzt da er wußte was sie sozusagen beruflich tat verstand er auch warum sie dies alles konnte. Aber er konnte sich nicht die Frage beantworten warum er es, bevor er ihren Job kannte, nie für seltsam gehalten hatte.

Das Magazin, das er nahm, fühlte sich eiskalt an. Shadow öffnete eine Packung der cal.45 APC-Munition und begann einzeln die Kugeln in das Magazin zu drücken.

*#KLICK# was tue ich hier #KLICK# ich befülle ein Magazin #KLICK# warum? #KLICK# will ich wirklich töten? #KLICK# nein #KLICK# aber warum dann? #KLICK# zum verteidigen? #KLICK# was erwartet mich? #KLICK# habe ich eine Chance? #KLICK# werde ich sterben? #KLICK# diese Existenz hat keinen Sinn #KLICK#* [Das sind alles zusammenhängende Gedanken, wollte mir nur die * sparen]

Es war nun voll, 12 Patronen, jede genauso tödlich wie die folgende. Shadow befüllte noch zwei weitere Magazine die er am Beinholster befestigte, diesmal jedoch ohne zu denken. Er lud die USP mit einem Magazin und zog den Schlitten nach hinten. #KLICK KLACK# Der Schlitten glitt wieder in seine vordere Position. Sich versichernd daß die Waffe gesichert war schob sie Shadow in den Beinholster und sicherte sie mit einem Lederriemen mit Druckknopf gegen unbeabsichtigtes Rutschen.

Er dachte wieder an Nina, wie sie sich am Flughafen verabschiedet hatten. Seine Frage die er Nina gestellt hatte geisterte in seinem Kopf herum.

[Rückblende-Erinnerung an]

"Nina ist es schwer zu töten?" Sie sah Shadow etwas verunsichert an. Das kannte er gar nicht von ihr.

"Es ist sehr schwer zu töten, aber sobald dir die ersten Kugeln um die Ohren fliegen hast du keine Zeit mehr darüber nachzudenken. Machst du es trotzdem bist du tot."

Als sie ging hatte Shadow noch den Duft ihres Rosenparfüms in der Nase.

[Rückblende-Erinnerung aus]

Er ging langsam und sehr vorsichtig einige Meter neben dem Weg durch den Wald. Vor allem achtete Shadow darauf möglichst kein Geräusch zu verursachen. Ohne es zu merken war er einen großen Bogen gelaufen und näherte sich jetzt von hinten dem Zugang und der Wache.

Die Sonne war inzwischen tief gesunken und stand in seinem Rücken so daß er sich einen gewissen Vorteil erhoffte. Die Erhebung vor ihm kam Shadow unnatürlich vor. Er schlich nun von Baum zu Baum. Unbewußt nutzte er jede Deckung die sich ihm bot. Es war ein seltsames Gefühl, als wäre er nicht er selbst. Vollkommen ruhig und kontrolliert bewegte er sich von Schatten zu Schatten.
 

Der Wachmann gähnte gelangweilt. *Warum bewache ich das hier? Es kommt doch sowieso keiner vorb...*

Er spürte die Kälte einer Waffenmündung in seinem Genick.

"Waffe ganz langsam runter."

*Die Stimme eines Mannes, sehr ernst.* Als der Wachmann nicht reagierte hörte dieser wie der Hahn der Waffe gespannt wurde. *Ist mir egal was passiert ich will nicht sterben.* Mit diesen Gedanken nahm die Wache langsam die Hand vom Griff seines vollautomatischen Gewehres, löste den Schulterriemen und legte das Gewehr auf den Boden. In jeder Sekunde spürte er die noch immer präsente Waffe.

"Hände auf den Rücken."

*Ein harscher Befehlston. Ist er vielleicht beim Militär und das ist nur ein Test?*

Widerstandslos ließ sich der Wachmann seine eigenen Handschellen anlegen. [Nicht auf falsche Gedanken kommen] Er wurde zu Boden gestoßen. Aus den Augenwinkeln heraus konnte er sehen wie seine Waffe entladen und weggeworfen wurde.

Nun versuchte er sich aufzurichten um seine Manöverkritik zu erhalten. Aber was er sah ließ ihn erstarren. Ein großer junger Mann stand vor ihm, komplett in schwarz gekleidet. *Der kann nicht von Sektion 2 sein.*

Er war auch kein Japaner, er sah eher wie ein Europäer aus.

Die Sonne tauchte die Waldlichtung in ein seltsames Zwielicht. Dem Wachmann wurde kalt, eiskalt. Es lag nicht an dem auffrischenden Wind, es war der Blick dieses Mannes. Er sah lange Haare sich im Wind bewegen. Zwei rote, mindestens einen Meter lange Bänder wurden über die rechte Schulter geweht als sich der junge Mann zur Wache kniete. Er fesselte die Beine der Wache mit dem Schultergurt des Gewehres, rückte dann etwas näher und nahm ihm das Funkgerät als auch seine Codekarte ab.

Als er diesem Fremden in die Augen sah erkannte der Wachmann daß er einen schrecklichen Fehler begangen hatte. Die Sonne schien auf die Augen des Fremden und ließen sie dunkelgrün leuchten. Aber er erkannte mehr. Diese Augen verrieten ihm daß der Fremde noch nie getötet hatte und er hätte ihn wohl auch nicht getötet. Er wurde leichenblaß.
 

Shadow wurde wieder etwas ruhiger als er das Funkgerät einschaltete und mit der Codekarte in der Hand zu der großen schweren Stahltür ging.

"Verdammt noch mal wer bist du?" Der Wachmann klang panisch.

Er zog die Karte durch den Scanner neben der Tür. Schwere Hydraulikpumpen liefen an und entriegelten die Tür um sie anschließend fast geräuschlos aufschwingen zu lassen.

Bevor er durch den Eingang schritt sah Shadow zum Wachmann. "Ich bin ein Schatten meiner selbst." Die Wache schaute ihn nur noch verwirrter an.

Er ging los und betätigte einen roten Schalter auf der anderen Seite der Tür welcher diese wieder schloß.

In der Nähe war ein Computerterminal. Ohne genau zu wissen was er da tat drang Shadow in das Sicherheitssystem der Basis ein und er entriegelte alle Türen auf allen Ebenen. Mehr konnte er nicht tun. Es war ihm unmöglich seiner Karte einen Vollzugang zu gewähren. Es war zwar nur die zweitbeste Möglichkeit und er würde vielleicht entdeckt werden aber es war ihm irgendwie egal. Shadow dachte noch nicht einmal darüber nach wieso er das konnte was er da tat, er hatte nur noch ein Ziel vor Augen, das Erreichen dieses Roboters.

Als er loslief spielte sich der Traum von letzter Nacht wie ein Film in seinem Kopf ab. Er erkannte die Gänge wieder, die schweren Türen die sich nun auf Tastendruck öffneten, die Markierungen an den Korridorwänden. Er wußte genau wohin er lief denn dieses Gefühl das ihn magisch anzog wurde mit jedem Schritt stärker.

Bei einer sehr großen Tür dauerte das Öffnen sehr lange also drehte sich Shadow noch einmal um denn er dachte Schritte vernommen zu haben. Als er sich dann wieder umdrehte stand eine junge Frau mit dunkelblauen Haaren direkt vor ihm. Er sah in ihre braunen Augen. Sie wiederum sah an ihm hinab und erblickte die Waffe in seiner rechten Hand.

Die Frau ging grade mal einen Schritt zurück als sie plötzlich losschrie. Shadow stürmte los und rannte sie dabei um. Sekunden später waren die Gänge rot erleuchtet und ein akustischer Alarm wurde aktiviert.

*Verdammt nicht jetzt so kurz vor meinem Ziel.*

Es war wieder als wäre er in Trance, er bekam von seiner Umgebung nicht mehr viel mit. Den Alarm überhörte er fast gänzlich während aus dem Funkgerät nur Sprachfetzen zu ihm durchdrangen.

"...Eindringling....Wachmannschaften ausrücken...alles verriegeln...System reagiert nicht...Richtung Cage...bewaffnet...bei Gegenwehr feuern..."

Shadows Haare wippten im Rhythmus seiner Schritte, das rote Seidenband flatterte noch aufgeregter als sein Herz schlug. *Die letzte Tür.* Er konnte an nichts anderes mehr denken als sein Ziel zu erreichen, egal mit welchen Mitteln. Die Pistole hielt er mehr und mehr verkrampft obwohl er genau wußte daß das falsch war. Er konnte einfach nicht anders.

Vorher dachte er ihn würden die Gefühle durchfluten aber er fühlte im Moment absolut nicht, keine Angst, keine Erschöpfung, nur dieses Verlangen sein Ziel zu erreichen.

Nachdem er sich durch die noch öffnende Tür gezwängt hatte stürmte er weiter, nicht bemerkend das er sich bereits im Eva-Hangar befand. Als Shadow den Steg schon fast bis zum Ende gerannt war stoppte er urplötzlich. Langsam drehte er sich nach rechts und stand vor ihm. Der Roboterkopf sah genau so aus wie in seinen Träumen, die Panzerung war schwarz glänzend und die Ecken und Kanten wurden mit silberner Farbe abgesetzt. Dort waren auch wieder diese blauen leuchtenden Augen die ihm abermals direkt in sein Herz blickten.

Unfähig sich zu rühren blickte er dem Eva direkt in die Augen in der Hoffnung seine so sehr ersehnten Antworten zu bekommen. Er wollte die Stimme der Frau wieder hören.
 

Der Einsatzleiter brüllte: "Waffe runter, Sofort!" Misato kam nur Augenblicke nach dem Sicherheitsteam im Cage an. Sie war ziemlich sauer weil sie dieser Typ umgerannt hatte und ihr nun der Hintern weh tat. Sie war vollkommen außer Atem und brauchte einige Sekunden um sich wieder zu fangen.

"Auf keinen Fall feuern!" rief sie den Sicherheitsteams zu. Der junge Mann stand vor dem Eva und sah ihn einfach nur an. *Was zur Hölle geht hier ab?* Misato verstand nichts mehr. Sie wußte aber daß sie diese Situation klären mußte, egal wie. Sie zog ihre Waffe und ging, immer die Pistole auf ihn gerichtet, auf den seltsamen Eindringling zu. "Bitte laß die Waffe fallen ich will dich nicht erschießen müssen."

Langsam löste sich die Hand um die Waffe und sie glitt langsam zu Boden. Als Misato näher kam konnte sie erkennen daß der Sicherungshebel auf 'Sicher' stand. Nun war sie nur noch etwa fünf Meter von ihm entfernt, ihre Waffe immer noch fest umklammernd, zitterte sie leicht. *Keine Ahnung was ich tun soll.*

Urplötzlich fiel der Mann auf die Knie. Misato schrie instinktiv: "NICHT FEUERN!"

*Sie hätten ja denken können er will nach der Pistole greifen.* Das hatte der Einsatzleiter auch für einen Moment angenommen, aber er hatte zuviel Respekt vor Kaptain Katsuragi um ihre Befehle zu mißachten.

Misato sah unter dem gesenkten Kopf Tränen hervortreten. Sie verstand die Welt nicht mehr.

Mit einem mal riß er den Kopf hoch und schrie den Eva an: "Was willst du von mir? Ich bin hier wie du verlangt hast jetzt gib mir endlich meine Antworten oder laß mich in Frieden sterben aber hör endlich auf mich zu quälen." Nur Sekunden danach verließen ihn alle Kräfte. Misato ließ ihre Waffe fallen und stürmte los um zu verhindern das er mit dem Kopf auf dem Steg aufschlug was ihr grade noch so gelang. Er war ohnmächtig geworden aber sie konnte sich nicht erklären warum.

"Schickt mir sofort ein medizinisches Team in den Cage." *Ich klinge wie eine Mutter die sich um ihr Kind kümmert dabei kenne sie diesen Kerl doch gar nicht. Was ist das was mich ihn beschützen läßt?*
 

Das letzte das Shadow bemerkte war das ihn sanfte Arme auffingen. Er hörte eine unbekannte Stimme doch sie wirkte so beruhigend. *Wer ist da?* Unfähig zu sprechen würde er die Antwort nicht erhalten. *Sterbe ich jetzt wieder? Nein das hier fühlt sich anders an.* Sein Gehirn war mit der Flut von Gefühlen die sich mit einem Schlag entluden überfordert und schottete sich von allen äußeren Einflüssen und Signalen ab. Den letzten Gedanken den Shadow vor seiner Ohnmacht fassen konnte war ein schöner und beruhigender. *Nina*
 

[Das waren die versprochenen Story-Happen die ich eigentlich in Kapitel 2 packen wollte. Gut das ich es nicht getan habe xD. Hab es leider nicht mehr geschafft es am gleichen Tag zu schreiben wie Kapitel 2, es ist grade 0:08 Uhr. Hoffentlich erwartet ihr schon Kapitel 4 dürfte diese Woche noch was mit dem Upload werden.]

Unvorhersehbare Ergebnisse

Kapitel 4: Unvorhersehbare Ergebnisse
 

[Ja ich schreibe es noch am gleichen Abend weiter wie Kap.3. Nennt mich ruhig Nerd ich hab meinen Spaß]
 

Ritsoku sah nachdenklich aus während sie auf die medizinischen Daten sah die ihr aus der Nerv-Basis in Neo Tokio 2 übermittelt wurden.

"Und was ist nun mit ihm?" Misato klang fast ungehalten.

"Moment ich brauche noch ein paar Vergleichswerte." Die blonde Ärztin klang ruhig und gefaßt wie immer.

"Du sagst also er stand einfach da, hat dann den Eva angeschrieen und ist daraufhin zusammengebrochen.

"Ja verdammt", kam es von Misato.

Sie lies Magi die Daten mit anderen aus der medizinischen Datenbank vergleichen und kam dann zu ihrem Ergebnis.

"Also Misato, es war..." Ritsoku überlegte kurz, es war ja Misato die kaum was von Medizin verstand, "Streß."

"WAS, das soll alles sein?"

"Ja."

"Wie kann Streß jemanden bewußtlos werden lassen?"

"Es ist eine Schutzfunktion des menschlichen Gehirns. Ich würde schätzen er wurde von seinen Emotionen regelrecht überwältigt. In solch einem Fall schaltet das Gehirn sämtliche unnötigen Informationsquellen ab [sie driftet wieder ins Fachjapanisch] um dann mit der gesamten Kapazität ohne äußere Reize das in Ordnung zu bringen was schon im Kopf drin ist."

"Und diese 'unnötigen' Informationsquellen sind?"

"Alle äußeren Einflüsse. Also sehen, hören, fühlen und so weiter. Er wird wohl mehrere Stunden weggetreten bleiben aber es besteht keine Lebensgefahr. Es ist ein Schlaf voller Träume aber er wird sich danach an keinen mehr erinnern können. Ich würde dir vorschlagen wirf ihn in Handschellen in eine Zelle und laß ihn überwachen."

"SAG MAL HAST DU SIE NOCH ALLE?" Jetzt war Misato definitiv ungehalten.

"PASS MAL AUF", kam von Ritsoku bevor diese sich wieder beruhigte, "Kommandant Ikari ist äußerlich wie immer ruhig aber innerlich kocht er. Ich mußte ihm erklären wie es geschehen konnte das ein 21 Jahre alter Mann den niemand zuvor gesehen hat und von dem es keine Unterlagen gibt es geschafft hatte bis in den Cage von Eva-Universal zu kommen und warum dieser nicht sofort erschossen wurde. Das einzige was ich sagen konnte war das ich es nicht weiß und das er es wohl erst mit deinem Verhörbericht erfahren würde.

Kouzou springt im Dreieck und unsere drei Operatoren laufen im Kreis drum herum und hoffen das er nicht gleich explodiert." [unbedingt bildlich vorstellen]

"Aber ich..." Misato klang sehr unsicher.

"Du bist die leitende Kommandantin also fällt alles auf dich zurück. Wenn der Ausschuß davon erfährt war es das mit deiner Versetzung zur GeoFront. An deiner Stelle würde ich alles tun um Gendo eine brauchbare Erklärung zu den Ereignissen zu liefern. Du mußt den Typen befragen er ist unsere einzige Informationsquelle. Ach und paß auf das er sich nicht umbringt."

"Du kommst auf Ideen."

"Alles reine Erfahrung als Ärztin."

"Ritsoku." Misato klang traurig.

"Ja?"

"Danke."

Das erstaunte Doktor Akagi doch sehr.
 

Misato schaltete die Videoübertragung ab und sah zum Krankenbett. Er war an verschiedene Geräte angeschlossen worden um die medizinischen Daten zu übermitteln.

"Shadow Stormbringer", sagte sie leicht resignierend, "wer bist du nur und was willst du hier?"

Mit vorsichtigen Schritten trat sie an das Bett heran. Er atmete ruhig und gleichmäßig. Als sie Shadow so ansah bemerkte sie die Narbe auf seiner Brust. *Was ist dir nur zugestoßen?* Fragen über Fragen liefen durch Misatos Kopf aber sie würde keine Antworten finden solange er noch nicht wach war.

Sie trat aus dem Zimmer und wandte sich an die Wache. "Ich habe neue Befehle für Sie."

Bevor sie ging warf sie einen letzten Blick auf diese seltsame Person. Als sie loslief hatte sie das Gefühl eine unglaubliches Gewicht laste mit einem mal auf ihren Schultern.
 

Die Gedanken kamen und gingen wieder aber es war ihm unmöglich einen zu erkennen oder gar festzuhalten. Shadow war sich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal selbst bewußt. [Also seiner Existenz als Person]

Ein angenehmer Gedanke kam näher und nahm langsam Form an. Goldblonde Haare, tiefe blaue Augen, eine makellose Haut. *Nina*

Er schlug die Augenlieder auf nur um sie sofort wieder zusammenzupressen. Ein helles Licht blendete und irritierte ihn. Langsam, ganz langsam kehrte seine Wahrnehmung zurück. Die Geräusche der Umgebung wurden langsam lauter, ein unbekannter Geruch begann seine Nase zu fordern, sein Körper fuhr alle Systeme wieder hoch, Zelle für Zelle sendete wieder Daten an sein Gehirn.

Dieses mal öffnete Shadow seine Augen sehr langsam, die Pupillen bekamen Zeit sich zu verengen und das verschwommene Bild klarer werden zu lassen. Seine Situation analysierend stellte Shadow als erstes fest das ihm sein seidenes Band in den Haaren fehlte. *Es ist doch Ninas erstes Geburtstagsgeschenk an mich. Ich darf es einfach nicht verloren haben.*

Jetzt erst bemerkte er daß ihm schwere, kalte Stahlhandschellen angelegt wurden. Er lag auf einer langen Pritsche und befand sich in so etwas wie einer Arrestzelle. Das einzige Licht im Raum fiel durch die Gitter der sehr stabil aussehenden Tür. Shadow versuchte sich hinzusetzen aber es gelang ihm nicht, er hatte einfach keine Kraft. Es dauerte eine Weile dann versuchte er es noch einmal, dieses mal aber mit Erfolg. Seinen Kopf schüttelte er einige male hin und her bei dem Versuch ein wenig Ordnung in seine Haare zu bekommen. Es wurde ihm dabei schwindelig und er wäre fast wieder umgefallen.

Seine Blicke wanderten durch den Raum während er nachdachte was geschehen war.

*Ich war töricht zu denken ich könnte hier einfach reinspazieren und mal kurz fragen was das für ein Riesending da im Hangar ist und warum mich jemand damit in meinen Träumen verfolgt. Antworten habe ich auch keine erhalten. Es war alles umsonst. Ich habe versagt.*

Schritte hörend wandte Shadow seinen Blick der Tür zu die kurz danach geöffnet wurde. Das Licht hinter der Person ließ nur einen Umriß erahnen. Die Lampen in der Zelle wurde eingeschaltet und ließen Shadow abermals die Augen schließen nur um sie anschließend wieder langsam zu öffnen.

Es fiel im schwer zu glauben wer da jetzt vor ihm stand. Es war die Frau die er im Gang umgerannt hatte. Sie trug eine rote Jacke und hielt einen Schreibblock mit Stift in den Händen.

Jetzt erst fiel Shadow auf das ihre Haare gar nicht blau sondern eher lilafarben waren. Die schlechte Beleuchtung der Gänge hatte das nicht erkennen lassen.
 

"Ich bin Kaptain Misato Katsuragi. Ich habe ein paar Fragen an dich und es wäre besser wenn du sie beantworten kannst. Also wie ist dein Name?"

Shadow sah sie an. Er sah in ein sehr ernstes Gesicht.

"Den kennst du doch schon Misato. Genauso wie mein Alter und mein Herkunftsland. Das dürfte dann aber auch schon alles gewesen sein."

Ihr Gesicht war wie eingefroren und sie brachte keinen Ton mehr raus. Erst Shadows nächster Satz ließ sie erkennen daß sie selbst Schuld war.

"Du hast damit angefangen mich zu duzen, also warum sollte ich es nicht auch tun?"

Sie fing sich wieder. Auf eine Handbewegung hin wurde von der Wache ein Stuhl in den Raum getragen und gegenüber von Shadow aufgestellt. Misato nahm Platz, schlug den Schreibblock auf und zückte den Stift. Die Wache verließ den Raum wieder und schloß die Tür.

"Gut wie du willst. Dann halt so." Misatos Blick hätte das Feuer der Hölle erstarren lassen aber Shadow widerstand dem ohne mit der Wimper zu zucken.

"Also erkläre mit bitte wie du in die Anlage eindringen konntest, was du mit dem Sicherheitssystem angestellt hast und was du von dem Evangelion wolltest."

Shadow blickte auf. "Evangelion nennt ihr dieses Teil also. Nun die Kurzfassung ist das mir euer Evangelion nach mir gerufen hat. Er zeigte mir auch wie ich hier hinein komme. Was ich mit dem Sicherheitssystem getan habe weiß ich nicht ich habe es einfach getan. Zufrieden?"

"Nein bin ich nicht." In seinem Gesicht konnte Misato erkennen das er sich aufgegeben hatte. Es gab in ihm keinen Willen zu existieren. "Erkläre mir das ausführlich und wenn wir morgen noch hier sitzen es ist mir egal. Weißt du eigentlich wie viele Leute mir die Hölle heiß machen wegen deinem kleinen Ausflug?"

"Nein woher denn auch." Diese Antwort kam wie selbstverständlich von ihm. Misato fing innerlich schon an zu kochen.

"Schon gut", sagte Shadow der den aufkommenden Ärger spürte, "ich erkläre dir alles ganz ausführlich aber erstmal nimm mir diese Dinger hier ab." Erwartungsvoll streckte er seine Arme aus.

"Wenn ich mit deiner Erklärung zufrieden bin sehen wir weiter." Shadow ließ seine Arme bei dieser Antwort wieder sinken und begann seine Gedanken zu sammeln.

"Es begann alles vor etwa zwei Monaten. Ich hatte nachts Alpträume in denen ich diesen Evangelion sah. Als ich kaum noch eine ruhige Nacht hatte wurde mir klar daß ich etwas unternehmen mußte. Warum ich direkt nach Neo Tokio 2 geflogen bin weiß ich selbst nicht es war einfach so ein Gefühl. In der letzten Nacht nahm er dann wieder zu mir Kontakt auf und zeigte mir den Weg in die Basis und wie ich ihn erreichen könne. Dort war auch die Stimme einer Frau. Sie sagte mir daß ich zu ihr kommen müsse weil sie mich brauche und sie mir dann alles offenbaren würde. Es ist doch logisch das ich alles versuchen würde um meine Alpträume los zu werden."

Misato notierte sich alles. "Dir muß doch bewußt gewesen sein das du hättest sterben können."

"Und wenn schon. Wäre nicht das erste mal." Ohne diese Antwort zu verstehen fragte sie weiter. "Warum gibt es von dir keine Unterlagen? Es gibt keine Geburtsurkunde, keine Adresse, du bist nirgendwo gemeldet. Es kann ja nicht alles beim Second Impact verloren gegangen sein."

"Ist es auch nicht", begann Shadow, "ich existiere eigentlich nicht. Es gibt keine Unterlagen weil es mich sozusagen erst seit sechs Monaten gibt. Die Zusammenhänge kann ich dir nicht erklären, ich würde Leute in Gefahr bringen die mir etwas bedeuten. Ich weiß es ist nicht viel aber mehr kann ich dir nicht sagen."

"Und woher hast du die Waffe?"

"Es ist ein Geschenk einer guten Freundin." So wie er es sagte war da noch mehr aber Misato war klar das es sinnlos war dort weiter nachzufragen. Es war wohl die gleiche Freundin die sein Verschwinden organisierte.

Sie nahm einen kleinen Schlüssel aus ihrer Jackentasche, griff nach Shadows Handschellen und steckte den Schlüssel in das Schloß. Etwas ließ sie zögern den Schlüssel zu drehen. "Sag mal du wirst dich doch nicht selbst umbringen oder?" Es waren Ritsoku's Worte die sie zögern ließen. Misato blickte in diese seltsamen dunkelgrünen Augen während Shadow antwortete. "Nein werde ich sicher nicht. Der Tod ist nicht so schön wie es einige behaupten. Glaub mir ich weiß es." Sie nahm im die Handschellen ab, stand auf und ging zur Tür. Sofort nach dem Klopfen öffnete die Wache die schwere Stahltür und holte den Stuhl aus der Zelle.

Sich die Handgelenke reibend fragte Shadow Misato welche immer noch in der Tür stand: "Was ich dir gesagt habe wird dir nicht wirklich helfen oder?"

"Nein wird es nicht."

"Warum hast du mir dann trotzdem die Handschellen abgenommen?"

"Weil ich glaube das du die Wahrheit gesagt hast."

"Misato wenn du mal in Deutschland bist besuch doch bitte mein Grab. Das wäre sehr nett von dir."

Misato ging, die Tür wurde wieder verschlossen und das Licht ausgeschaltet. Shadow legte sich hin und rollte sich auf die Seite. In der Hoffnung etwas Schlaf zu finden schloß er die Augen.
 

*Wieso soll ich sein Grab besuchen? Denkt er wirklich wir werden ihn erschießen? Na ja bei Kommandant Ikari kann man sich nie sicher sein.*

Immer noch sehr verwirrt von diesem Verhör das mehr Fragen aufrief als es beantwortete machte sie sich an die Arbeit einen Bericht zu verfassen der hoffentlich ihren Hals aus der Schlinge ziehen würde.
 

Einige Stunden später, die Sonne war schon fast hinter dem Horizont verschwunden, sprach Misato mit Kommandant Ikari. Sie erläuterte jede ihrer Schlußfolgerungen aus dem Gespräch sehr genau und fügte dann noch hinzu das es wohl keine Unterlagen gab weil die Person die Shadow einst war aus ungenannten Gründen untertauchen mußte.

"Glauben Sie er ist ein Krimineller Kaptain Katsuragi?" Auch wenn es seine Stimme nicht vermuten ließ war Misato der Meinung er habe sich im Verlauf des Gesprächs wieder beruhigt.

"Meiner Meinung nach nein. Er schien mir sehr aufrichtig und ehrlich."

"Sie glauben also seiner Geschichte?"

"Ja Kommandant."

"Gut. Fahren Sie nach hause und ruhen Sie sich etwas aus. Sie haben angesichts der Situation richtig gehandelt. Das Komitee wird es nicht als Versagen ihrerseits ansehen. Melden Sie sich morgen bei Dienstantritt bei mir. Ich werde Sie über das weitere Vorgehen bezüglich des Eindringlings unterweisen. Das war alles."

*Kühl wie immer. Egal nur noch nach hause und eine schöne heiße Dusche.* Sie war seit gestern nur in der Basis und hatte Shadow betreut. *PenPen wird mich sicher schon vermissen, zumindest sein Magen.*

Auf dem Weg zu ihrer Wohnung mußte sie wieder an die Worte von Shadow denken die er sagte als sie ging. Es gelang ihr einfach nicht zu verstehen wieso er das gesagt hatte. Als Sie die Tür zu ihrer Wohnung öffnete stand dort auch schon PenPen den sie sofort hochhob und knuddelte. *Es ist schön wenn jemand zuhause auf einen wartet.* [Da wartet man gerne]
 

Gendo sprach mit dem Komitee über die Ereignisse und betonte noch das Kaptain Katsuragi gute Arbeit geleistet hatte. "Wir sollten diese Chance ergreifen. Er wird sicher mitspielen und es gibt uns eine weitere Möglichkeit zum durchführen des Plans zur Perfektionierung der Menschheit. Es ist zwar nicht in den Schriftrollen erwähnt aber das war die Erschaffung von Eva-Universal und Eva-DP auch nicht."

Das Komitee stimmte Gendo zu und gab ihm den Befehl nach seinem Ermessen fortzufahren. Doch ermahnten sie ihn auch das jeder ersetzbar ist und er das immer bedenken solle. Bei dieser Gelegenheit wurde er auch auf das Fehlen von Subkommandant Fuyutsuki angesprochen.

"Die Ereignisse der letzten Tage bekamen ihm nicht so gut. Ich habe ihn heute freigestellt früher zu gehen."

*Von wegen das Computertrio hat sich ihn gegriffen bevor er vollkommen ausgeflippt ist und hat mit ihm eine Kneipentour gestartet.*

Nachdem die Konferenz beendet war dachte Gendo über die Ereignisse nach und was er unternehmen würde. Er war sich sicher daß eine interessante Zeit auf sie alle zukommen würde, nur zweifelte er an seinen eigenen Worten denn er hatte bei diesem Shadow Stormbringer ein sehr seltsames Gefühl. Er verzog zwar keine Miene aber innerlich lachte Gendo ein wenig. Es war zwar nicht viel aber doch sehr ungewöhnlich für ihn.
 

Während die Sonne ihre letzten Strahlen auf Neo Tokio 3 warf wankten vier sehr angeheiterte Personen auf die nächste Kneipe zu.

Und er bewegt sich doch

Kapitel 5: Und er bewegt sich doch
 

[Zur Erklärung, wenn ich nur eine Freizeile lasse bedeutet das die Story wird zeitlich an einer anderen Stelle oder aus der Sicht einer anderen Person(engruppe) weitererzählt. Voneinander unabhängige Dinge trenne ich durch Doppelabsätze]
 

Das Gespräch mit Kommandant Ikari verlief sehr seltsam. Misato stellte die erhaltenen Befehle nicht in Frage aber sie wunderte sich darüber sehr. *Ob er da mitmachen wird? Ich denke schon.*

Vor der Zelle angekommen atmete sie noch einmal tief durch bevor die Tür geöffnet wurde und Misato den Raum betrat.
 

Die Schritte hatten ihn aus seinem Halbschlaf geweckt und die eingeschaltete Deckenbeleuchtung tat ihr übriges.

Als er Misato eintreten sah freute Shadow sich sie wiederzusehen, zeigte das aber nicht.

"Guten morgen. Wie hast du geschlafen?"

"Wie man halt in einer Zelle schläft." Er klang immer noch etwas abwesend.

"Ich habe von Kommandant Ikari Befehle erhalten dich zu bitten zu versuchen den Eva zu steuern."

Shadow sah sie mit fragenden Augen an. "Ich soll dieses Ding steuern? Ohne zu wissen wie das funktioniert?"

"Das steuern der Evangelions ist eine instinktive, auf Gefühlen basierende Angelegenheit. Es sind auch nur sehr wenige dazu in der Lage. Wenn es nicht funktioniert kannst du gehen. Wir werden dich nicht einsperren oder anderweitig gegen dich vorgehen."

"Und wenn es klappt?"

"Für diesen Fall habe ich ebenfalls meine Befehle. Aber wir wollen dich zu nichts zwingen es ist deine Entscheidung."

Shadow stand langsam auf, streckte sich und gähnte herzhaft bevor er sich zu Misato drehte. "Laß uns gehen ich werde es versuchen."
 

Während sie zum Eva-Hangar gingen erzählte Misato von den Ereignissen der letzten Tage und auch was mit Shadow passiert war als er ohnmächtig wurde. Kurz vor dem großen gepanzerten Tor zum Hangar zog Misato ihn in einen Nebenraum. "Was wollen wir hier?"

Misato drückte ihm daraufhin einen Anzug in die Hände. "Anziehen." Es war ein weißer, weit geschnittener Ganzkörperanzug aus einem Teil. Das Material glänzte etwas, so wie ein Kunststoff, aber es fühlte sich ganz anders an. Als Shadow direkt in den Anzug steigen wollte unterbrach Misato ihn.

"Nicht so, du mußt da nackt rein."

"Das ist ein Scherz oder?"

"Keineswegs." Misato hatte ein funkeln in den Augen.

"Habt ihr den nicht in einer anderen Farbe?"

"Nein und jetzt mach schon. Ich warte derweil draußen. Wenn du den Anzug angelegt hast paß auf das deine Haare nicht drin sind und dann drück auf den Knopf am linken Handgelenk."

Kaum hatte Misato die Tür hinter sich geschlossen mußte sie schon anfangen zu kichern. Nur mit Mühe gelang es ihr nicht laut loszulachen. *Dieses Gesicht war einfach herrlich. Als wenn man ein Walroß mit einem Sofakissen erschlägt. Er mag wohl keine hellen Farben und schüchtern ist er auch. Sogar etwas rot geworden ist er und das in seinem Alter. Irgendwie ist er richtig niedlich.*
 

Als sich die Tür schloß sah Shadow immer noch Misato nach. *Die ist ziemlich seltsam.* Er begann sich zu entkleiden. *Aber nett ist sie auch. Paßt gar nicht zum Militär.* Langsam arbeitete er sich in den Anzug hinein. Dann tönte es von der anderen Seite der Tür: "Sag mal brauchst du noch lange die warten schon auf uns." So wie Misato das gesagt hatte klang es nicht sehr ernst gemeint.

"So ein Ding ziehe ich zum ersten Mal an. Ich versuche mein bestes." Seine Haare aus dem Anzug ziehend sah er an sich runter.

"Ist das dein Ernst? Ich soll mit so einem Ding steuern? Da kann ich mich ja nicht mal richtig drin bewegen."

"Drück den Knopf."

Shadow tat was ihm befohlen wurde. Der Anzug wurde auf einmal straff und legte sich eng an seinen Körper.

*Was zur Hölle geht hier ab? Die haben hier sehr seltsame Sachen.*
 

Als die Tür aufschwang drehte sich Misato um. Fast augenblicklich fing sie an zu lachen. Vor ihr stand ein sehr mies gelaunter und deplaziert wirkender Shadow.

"Schön daß wenigstens du deinen Spaß hast."

"Komm wir müssen los."

Während sie darauf warteten daß sich die Hangartüren öffneten fragte Misato:

"Wie fühlst du dich?"

"Unwohl."

"Wegen dem Anzug?"

"Es ist nicht einmal wegen der Farbe. Es ist dieses Gefühl als wäre er nicht da. Er ist wie eine zweite Haut."

"Das soll auch so sein es erleichtert dir die Synchronisation mit dem Eva. Und da du das erste Mal einsteigst brauchen wir jedes bißchen Synchrorate."

Als Misato Shadow ansah bemerkte sie daß er eigentlich recht gut gebaut war. Der Anzug ließ jede Kontur erkennen.

Die Hangartüren waren geöffnet und beide gingen los.

Die Kühlflüssigkeit wurde bereits abgelassen und Shadow sah zu ersten Mal die gesamten Ausmaße des Evas.

"Was ist denn los?" Misato sah ihn fragend an.

"Es ist nur, der Eva ist so groß. Und ihr denkt wirklich ich kann den steuern?"

"Nein, ich glaube daran."

Diese Worte waren sehr überzeugend und gaben Shadow neues Selbstvertrauen.

Sie gingen zur Rückseite des Evas wo schon ein Entry Plug vorbereitet wurde. Misato legte ihre Hand auf den Plug während sie Shadow erklärte was nun geschehen sollte.

"Also das hier ist ein Entry Plug. Da wirst du jetzt reingesetzt. Dann fluten wir das ganze mit L.C.L. und danach wirst du mit dem Eva verbunden. Dann werden wir sehen ob du fähig bist mit ihm zu interagieren."

"Fluten?"

"Ja, das L.C.L. ist sehr sauerstoffreich und erleichtert dir das Atmen. Außerdem verbindet es dich mit den Systemen des Eva und schützt dich vor Stößen und Schlägen."

"Ich bin nicht sehr davon begeistert eine Flüssigkeit zu atmen." Er sah sehr nachdenklich aus.

"Ach was das schaffst du schon da bin ich sicher. Du hast es doch auch geschafft bis hier her zu kommen oder?"

Ohne seine Antwort abzuwarten setzte sie Shadow das Headset auf. "Das verstärkt deine Gedanken."

Misato half ihm einzusteigen. "Ich gehe jetzt in den Kontrollraum. Wir werden gleich wieder in Kontakt stehen."

Während der Entry Plug verschossen wurde lief sie los, Shadow sah ihr solange er konnte nach.
 

Der Entry Plug wurde in ein fahles gelbes Licht getaucht als die Luke verriegelt wurde. Erst jetzt wurde sich Shadow seiner Situation bewußt. *Jetzt erhalte ich doch noch meine Chance die Antworten auf meine Fragen zu bekommen. Und selbst wenn nicht ich habe letzte Nacht keinen Albtraum gehabt. Es war also doch ein Erfolg.*
 

Als Misato den Kontrollraum betrat arbeiteten alle schon hochkonzentriert. Der große Bildschirm zeigte den Eva aus verschiedenen Blickwinkeln. Die silbernen Streifen auf den Kanten der ansonsten komplett schwarzen Panzerung spiegelten das Licht der Scheinwerfer. Eine zweite Videowand aktivierte sich und zeigte den Kontrollraum der GeoFront.

"Wie ist ihr Status Kaptain Katsuragi?" Gendo klang wie immer gefaßt und leidenschaftslos.

"Der Pilot ist bereit. Alle Systeme arbeiten einwandfrei. Die Datenübertragung zur GeoFront steht."

"Ausgezeichnet. Wir leiten und überwachen den Prozeß von hier aus. Sie haben die Befehlsgewalt. Der Kontakt zum Piloten bleibt vorerst auf Sie beschränkt. Leiten Sie die Startsequenz ein."

"Jawohl Kommandant Ikari." Misato wandte sich wieder den Kontrollen zu.

"Shadow hörst du mich?"

"Ja."

"Wir fangen jetzt mit dem Aufbau der Verbindung an." An den Operator gewand: "L.C.L. einlassen."

"Entspann dich und atme ruhig weiter."

"Das sagst du so leicht du stehst ja im trockenen."

Ritsoku beobachtete derweil die Biodaten von Shadow. "Anstieg von Puls und Blutdruck. Nichts Bedrohliches."

Das L.C.L. stieg immer weiter. Als es seinen Hals erreichte atmete Shadow sehr kräftig aus. Einen Moment des Zweifelns später atmete er tief ein. Es war ein seltsames Gefühl. Es war nicht wirklich eine Flüssigkeit, es machte das Atmen nur etwas schwerer aber daran gewöhnte er sich schnell.

"Shadow wie geht es dir?"

"Gut, es ist ein seltsames Gefühl. Es ist nicht so als würde man schwimmen, es umgibt mich einfach."

"Wir machen jetzt weiter."
 

Im Kontrollraum der GeoFront liefen die Vorbereitungen jetzt auf Hochtouren.

Gendo: "Weitermachen."

Ritsoku: "Biozeichen des Piloten stabil. Puls und Blutdruck weiterhin erhöht."

Makoto: "Termination-Plug wird entfernt. Alle Bakelitleitungen unter Druck. Entry Plug wird in Position gebracht."

Shigeru: "Alle Datenverbindungen aktiv. Datenfluß konstant."

Die Verbindung zum Entry Plug wurde hergestellt. Er drehte sich in den Eva, die Panzerung verschloß sich hinter ihm.

Maya: "A10-Nervenbahnen bauen Verbindungen auf. Basissprache wurde auf Deutsch gewechselt. Der Pilot wird erkannt."
 

"Misato?" Shadows Stimme zitterte leicht.

"Ja was ist geht es dir gut."

"Ich kann es sehen"

"Was?"

"Den Hangar. Ich sehe den Hangar aus den Augen des Evangelions. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl."

"Und wie geht es dir?"

"Sehr gut. Ich werde langsam ruhiger."

"Das ist schön zu hören."
 

"Das Erkennen des Piloten ist eine Sache", sagte Gendo, "mal sehen ob er synchronisieren kann. Aktivieren sie den Akku des Evas."

Makoto: "Wechsele auf Akkubetrieb. Energie für 60 Sekunden vorhanden."

Maya: "Wellenmuster gleichen sich an. Alle Verbindungen aktivieren sich. Kritischer Punkt überschritten, der Evangelion ist aktiv. Synchronrate weiterhin unter kritischem Niveau."

Shigeru: "Bisher keine meßbare Aktivität vom Eva."

Kouzou drehte sich zu Gendo: "Ich glaube du schuldest mir 1000 Yen."

"Abwarten", kam die kühle Antwort, "er hat noch 50 Sekunden."
 

"Shadow hörst du mich?" Misato klang besorgt.

"Ja."

"Versuch den Arm zu bewegen."

"Wie?"

"Einfach daran denken."

*Das sagt sie so einfach. Ich versuch es einfach.*

"Du bist hier."

*Wer ist da?* Diese Stimme existierte nur in seinem Kopf.

"Hast du mich etwa schon vergessen?" Es war die Stimme der Frau die er in seinen Träumen gehört hatte.

*Nein wie könnte ich denn.*

"Du bist also wirklich gekommen."

*Ich hatte ja keine Wahl.*

"Die hast du immer, nur mußt du mit den Konsequenzen leben können."

"Shadow du hast noch 40 Sekunden Energie also streng dich gefälligst an." Misatos Stimme fing langsam an zu zittern aber Shadow war nicht imstande ihr zu antworten.

*Mit der Konsequenz verrückt zu werden kann ich nicht leben.*

"Deshalb bist du gekommen?"

*Ja...Nein...ich weiß es ehrlich gesagt nicht.*

"Noch 30 Sekunden komm schon du schaffst das."

"Aber warum dann?"

*Weil ich die Hoffnung hatte herauszufinden wer ich wirklich bin und warum ich existiere.*

"Du fragst dich warum du, obwohl du damals hättest sterben sollen, immer noch lebst."

*Ja.*

"Du hast jemanden gerettet der dir etwas bedeutet. Ist das nicht Grund genug?"

*Sollte es eigentlich sein.*

"Noch 20 Sekunden. Streng dich an ich glaube an dich."

"Willst du mich?"

*Was?*

"Willst du mich steuern?"

*Bist du etwa der Eva?*

"Im gewissen Sinne schon."

*Aber wer bist du?*

"Das wirst du erfahren wenn du soweit bist. Denk daran du hast immer die Wahl. Es liegt einzig und allein bei dir."
 

Makoto: "Verbleibende Restenergie reicht noch für 10 Sekunden."

Kouzou: "Hol schon mal deine Brieftasche. Ist das nicht das erste Mal das du eine Wette verlierst?"

Gendo: "Abwarten."

Maya: "Synchronrate steigt. Überschreitet kritische Marke."

Ritsoku: "Gehirnwellenaktivität nimmt zu."

Shigeru: "Bewegung bei Eva-Universal geortet, linke Hand."

Gendo: "Sofort zweiten Akku zuschalten."

Makoto: "Zusatzenergie aktiviert. Verbleibende Zeit bis zur Abschaltung jetzt 63 Sekunden."

Maya: "Synchronrate steigt weiter an. Passiert jetzt die 16%-Marke."

Ritsoku: "Pilot stabil."

Kouzou: "Hier." Er reichte Gendo ohne weitere Worte 1000 Yen.
 

"Shadow hörst du mich. Antworte doch endlich." *Sie klingt fast panisch. Bereite ich ihr so viel Sorgen?*

"Ich bin hier. Es fühlt sich seltsam an, als wäre der Eva ein Teil von mir."

Er schloß und öffnete die linke Hand einige Male bevor er den Arm anhob. Shadow betrachtete die Hand des Evas. *Als wäre es meine Hand.*

Er betrachtete sie von allen Seiten bevor er den Arm wieder senkte.

"Deine Energie geht zu Ende. Bleib ganz ruhig wir holen dich wieder raus."

Der Hangar verschwand wieder. Er sah abermals diese Farben, diesen riesigen Nerven der an das Rückenmark erinnerte. Dann war wieder alles blaßgelb.

Die Bewegungen des Entry Plug spürend war Shadow immer noch außer Stande zu verarbeiten was da grade geschehen war.
 

Gendo: "Kaptain Katsuragi führen Sie die Befehle wie besprochen fort."

Misato: "Verstanden Kommandant Ikari."

Maya: "Alle Verbindungen wurden getrennt. Synchronrate erreichte 21,3%. Stabiler Wert war 19,5%."

Shigeru: "Alle Bewegungen bei Eva-Universal eingestellt."

Makoto: "Entry Plug wurde entfernt. Termination-Plug wird verbunden. Bakelitpumpen wieder im Ruhemodus."

Kouzou: "Bist du jetzt glücklich Ikari?"

Gendo: "Auf gewisse Art ja. Es liegt jetzt bei Misato wie sie ihn betreut."

Kouzou: "Du denkst aber noch an jemand anderen oder?"

Gendo: "Ja. Und ich hoffe sie macht uns keinen Strich durch die Rechnung."
 

Das L.C.L. wurde abgelassen. Nach einigem Husten war Shadows Lunge dann auch davon befreit. Der Entry Plug wurde geöffnet und zwei Techniker halfen ihm beim Aussteigen. Er stand noch nicht mal richtig auf dem Steg da kam schon Misato angerannt und fiel ihm förmlich um den Hals.

"Du hast es geschafft. Ich bin stolz auf dich." Sie ging etwas zurück um Shadow zu betrachten. "Du mußt deswegen doch nicht gleich rot werden." Misato umarmte ihn noch einmal.

"Dir ist schon klar daß ich noch voll von diesem Zeug bin?" Jetzt erst bemerkend was Shadow da eigentlich von sich gab sprang sie einen Schritt zurück nur um zu sehen das es schon längst zu spät war.

"VERDAMMT. Jetzt muß ich das schon wieder reinigen lassen. Das hab ich heute frisch angezogen." Ein Lächeln konnte sich Shadow bei diesem Anblick nicht verkneifen.

"Komm wir gehen. Du hast für heute genug geleistet." Bevor er in die Umkleide ging drückte Misato ihm ein großes gelbes Handtuch und eine große Plastiktüte in die Hand. "Hier. Im hinteren Teil der Umkleide ist eine Dusche. Den Anzug packst du dann in die Tüte, der wird gereinigt."

Bevor er durch die Tür der Umkleide ging drehte Shadow sich noch einmal zu Misato um.

"Danke."

"Wofür?"

"Das du an mich geglaubt hast Misato."

"Ich wußte daß du mich nicht enttäuschen würdest."

Die Dusche genoß Shadow richtig. Als er die Umkleide verließ wartete Misato immer noch und ein Techniker nahm seinen Anzug in Empfang.

"Hast du Hunger?"

"Eigentlich schon."

"Na dann komm wir gehen erstmal was essen."
 

Nachdem beide Kommandanten den Kontrollraum verlassen hatten konnte sich das Computertrio etwas entspannen. Maya spürte jemanden hinter sich stehen und sie wußte genau wer das war. Sie öffnete ihre Brieftasche, nahm 200 Yen heraus und drehte sich um.

"Hier Sempai." Sie hielt das Geld hoch.

"Sehr gut." Doktor Akagi nahm das Geld und steckte es in ihre Manteltasche. "Und über das andere sprechen wir heute abend bei mir. Mir schwebt da schon etwas vor."

Maya seufzte denn sie wußte genau was das bedeutete. *Sempai würde wieder ihren Spaß haben und ich nicht zum Zuge kommen.*

Makoto und Shigeru die das beobachtet hatten sahen Maya nur mit einem fragenden Gesicht an. [What the hell trifft es wohl am ehesten]

"Fragt lieber nicht ihr wollt es nicht wissen."

Eine sehr fröhliche Ritsoku Akagi stieg derweil in den Aufzug.

Misato und weiteres Chaos

Kapitel 6: Misato und weiteres Chaos
 

Als Shadow und Misato die Kantine betraten schauten alle Anwesenden Shadow sehr verblüfft an.

"Was ist denn los?"

"Die sind nur neidisch."

"Warum?"

"Vorgestern hast du die Basis gestürmt, gestern warst du im Arrest und heute hast du dem Eva seine ersten Bewegungen entlockt."

Er warf Misato ungläubige Blicke zu. "Das soll ein Scherz sein oder. Der hat sich vorher noch nie bewegt? Und woher habt ihr dann gewußt das es überhaupt möglich ist?"

"Weil der Eva rein technisch gesehen dazu in der Lage sein mußte."

Dieses Diskussionsthema aufgebend folgte Shadow ihr zur Theke der Kantine. Sofort begann Misato ihr Tablett mit allen möglichen Leckereien voll zu stellen. Als sie sah das Shadow zögerte fragte sie verwundert: "Was ist denn los? Greif ruhig zu."

"Es ist nur so, ich weiß nicht was ich nehmen soll."

"Hä?"

"Ich habe vorher noch nie japanisches Essen probiert."

Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen begann Misato schon sein Tablett ebenfalls zu beladen.

"Ja das hier ist gut...und das mußt du unbedingt probieren...das ist auch sehr lecker..."

Die ganzen Speisen auf dem Tablett balancierend setzten sich beide an einen kleinen Tisch für zwei Personen. Misato futterte ohne zu zögern los. Shadow war da etwas vorsichtiger und roch zuerst am Essen bevor er es probierte. Da sie ihm gleich eine Gabel auf das Tablett gelegt hatte kam er nicht in die Verlegenheit mit Stäbchen hantieren zu müssen. Bei einigen Speisen wies Misato ihn an wie man diese am besten esse und was dazu gehörte oder paßte. Es schmeckte ihm alles recht gut, Misato hatte eine gute Auswahl getroffen.

Als beide randvoll waren kam ein Angestellter und brachte das Geschirr weg während ein anderer Misato einen schwarzen Koffer reichte. Sie öffnete diesen und entnahm ihm ein Dokument und einen Stift.

"Also Shadow", begann sie, ein Aufstoßen unterdrückend, "da du dazu fähig bist mit dem Eva zu synchronisieren stellen wir dich vor folgende Wahl. Entweder du verläßt uns jetzt oder..."

"Ja?"

"Oder du wirst Pilot von Evangelion Universal und Mitarbeiter von Nerv, unserer Organisation."

Sie schob ihm das Dokument hin und legte den Stift daneben. Shadow sah sich das Geschriebene an und blickte dann zu Misato.

"Was steht da?" Sie fiel fast vom Stuhl.

"Willst du mich verarschen?"

"Keineswegs."

Sag mal du sprichst japanisch mit nur leichtem Akzent und dann so was?"

"Ich kann japanisch nur gut verstehen und sprechen. Mit dem Lesen habe ich arge Probleme und was das Schreiben betrifft will ich gar nicht erst anfangen."

Mit Kopfschütteln rückte Misato zu Shadow rum und begann mit ihm das Schriftstück durchzugehen und ihm alles zu erläutern. Nachdem er alles verstanden hatte nahm Shadow den Stift in die Hand, es war ein dunkelblauer Kugelschreiber. Die Worte der Frau im Eva schossen ihm wieder durch den Kopf. *Denk daran du hast immer die Wahl. Es liegt einzig und allein bei dir.* Sein Blick wanderte auf die Stelle an der seine Unterschrift verlangt wurde. *Diesen Weg will ich zu Ende gehen.* Er unterzeichnete das Dokument woraufhin ihn Misato anlächelte. "Willkommen bei Nerv Pilot Shadow Stormbringer." Sie sagte daß in ihrer Freude so laut das es jeder in der Kantine einfach mitbekommen mußte.

Als er sich umsah bemerkte Shadow das sich keiner mehr bewegte sondern das alle nur noch ihn anstarrten. Irgendwo fiel auch Geschirr auf den Boden und zersprang mit einem Knall.

*Peinlich ist gar kein Ausdruck.*

Misato setzte sich wieder gegenüber von Shadow auf den Stuhl und griff abermals in den Koffer. Als erstes legte sie das rote Seidenband auf den Tisch welches sehr ordentlich zusammengefaltet war. Sofort griff Shadow danach und begann seine Haare zusammenzubinden.

"Auch ein Geschenk deiner guten Freundin?"

"Ja, das erste das ich von ihr erhalten habe."

"Wer ist sie eigentlich?"

"Das kann ich dir nicht sagen."

"Vertraust du mir etwa nicht?" Der Unterton ließ vermuten worauf Misato hinauswollte.

"Natürlich vertraue ich dir. Aber das ist etwas das weit über Vertrauen hinausgeht wenn ich dir von ihr erzähle."

Erst verzog sie das Gesicht etwas, lächelte dann aber wieder und packte weiter aus.

"Als volljähriger Nerv-Mitarbeiter steht dir eine Dienstwaffe zu. Ich gehe mal davon aus das du deine eigene nutzen wirst." Sie legte nacheinander seine Pistole, die Magazine und das Beinholster auf den Tisch. Als Shadow nach der Waffe griff hörte er einige Stühle rücken und das mehrere Anwesende die Flucht ergriffen. Er entfernte das Magazin, zog den Schlitten zurück um die Patrone zu entnehmen, drückte diese dann wieder in das Magazin und entriegelte den Schlitten so das dieser wieder nach vorne glitt. Erst danach drückte er das Magazin wieder in die USP und legte sie zurück auf den Tisch.

"So kannst du nicht aus versehen jemanden erschießen oder mit deiner eigenen Waffe erschossen werden."

"Du hast dafür doch hoffentlich einen Waffenschein?" Misato hatte einen sehr vorwurfsvollen Blick aufgesetzt.

"Selbstverständlich." *Aber was die AWM angeht das ist eine andere Sache. Gut das sie davon nichts weiß.*

"Sag mal wo wohnst du eigentlich Shadow, also ich meine hier in Japan?"

"Ich hatte mir für die Nacht nach meiner Ankunft ein Hotelzimmer genommen. Wieso fragst du?"

"Was hältst du davon", sie sah irgendwie verträumt aus, "wenn du bei mir einziehen würdest?"

Shadow senkte seinen Blick und wurde etwas rot im Gesicht.

"Versteh mich bitte nicht falsch Shadow. Kommandant Ikari hat mich gebeten auf dich aufzupassen um dir den Einstieg bei Nerv zu vereinfachen. Meine Wohnung ist eh viel zu groß für mich. Außerdem würde ich mich über etwas Gesellschaft freuen. Was sagst du dazu?"

"Einverstanden."

Misato sprang förmlich auf. "Gut dann laß uns losfahren." Shadow konnte grade noch seine Sachen greifen bevor er schon von ihr durch die Gänge zum Ausgang gezerrt wurde. Auf dem Parkplatz angekommen standen sie vor einem blauen, sportlich aussehenden Wagen.

"Das ist mein kleiner Liebling. Ist noch ganz neu." Sie stellte sich sehr stolz vor den Wagen. "Mir fällt da grade ein, wo hast du eigentlich dein Gepäck? Du wirst ja nicht ohne angekommen sein."

Jetzt erst fiel Shadow wieder ein das der Skyline ja immer noch im Wald etwas abseits der Hauptstraße stand.

"Misato wo ist deine Wohnung?"

"In Neo Tokio 2."

"Gut dann laß uns fahren. Wir müssen unterwegs nur einen kleinen Abstecher machen."

Nicht ganz verstehend was er von ihr wollte stieg Misato ein und fuhr los. Sie richtete sich nach den Angaben von Shadow. Als sie den Waldweg entlang fuhren wollte sie schon fragen was er hier wollte, erblickte dann aber den ebenfalls blauen Wagen.

"Das ist deiner?"

"Ja. Schön nicht. Auch ein Geschenk."

"Sie muß dich ja sehr mögen."

"Es hat andere Gründe und die sind komplizierter als das."

"Glaub mir es gibt nichts Komplizierteres als die Liebe." Misato sagte das mit Traurigkeit in der Stimme.

"Wo sind die Autoschlüssel." Einen Moment der Panik später hielt Misato die Schlüssel vor Shadows Nase. Seine Gesichtszüge wurden wieder finsterer als er nach dem Schlüssel griff.

Misato begann zu kichern. "Dein Gesicht wenn du sauer bist ist einfach einmalig."

Ohne darauf zu antworten stieg er aus. "Fahr schon mal zurück zur Hauptstraße. Ich komme gleich nach. Und fahr bitte so das ich dir folgen kann."

*Woher kennt der meinen Fahrstil?*

Shadow schloß die Tür und ging zu seinem Wagen. Erst als er wieder im Skyline saß entspannte er sich etwas. Den Motor startend versuchte Shadow zu verstehen was in den letzten drei Tagen passiert war. *Sinnlos jetzt darüber nachzudenken es ist einfach noch zu verworren. Hoffentlich wird das Bild klarer wenn ich darüber schlafen konnte.*

Er fuhr ein Stück rückwärts bis er problemlos wenden konnte. Als er das Ende des Waldes erreichte stand Misato schon halb auf der Straße. *Ganz schön ungeduldig.*
 

*Da bist du ja endlich.* Misato sah in den Rückspiegel. Zwei Scheinwerfer tauchten auf. Sie fuhr los. Während der Fahrt schaute sie immer wieder in den Rückspiegel sich versichernd das Shadow ihr folgen konnte. Ein Blick auf den Tacho ließ sie nachdenken. *Ich fahre ja heute richtig ruhig. Das ist ja schon fast schleichen. Na ja Hauptsache er kann mir folgen und wir kommen zuhause an.* [Ruhig bedeutet hier 130 Km/h in einer 80er Zone]
 

Shadow dachte sich derweil seinen Teil dazu. *Die ist wahnsinnig. Entweder kriegt sie keine Strafen weil sie bei Nerv ist oder sie kennt jeden Blitzer hier in der Gegend. Bin ich froh das ich schon einiges an Fahrtrainingsstunden hinter mir habe.*

Während die Nachmittagssonne durch die Häuserschluchten von Neo Tokio 2 fiel schoben sich einige Wolken davor. Da Misato in der Stadt wegen der Verkehrsdichte nicht mehr ihr normalerweise gewähltes Tempo halten konnte ließ Shadow das Fenster auf der Fahrerseite herunter. Ein leichter Wind zog auf als sie an einer Ampel standen und die Wolken wurden dichter was der Stadt etwas Abkühlung verschaffte.
 

Mit ihren Gedanken war Misato schon zuhause als ihr plötzlich klar wurde was sie vergessen hatte. *Ich habe ja gar nichts zu essen da. Ist das sehr schlimm? VERDAMMT auch kein Bier mehr.* Ein Blick aus dem linken Fenster zeigte ihr das sie im Begriff war an der einzigen Kaufhalle vorbeizufahren die ihre Lieblingsbiermarke führte. Da die Kreuzung frei war setzte Misato kurzerhand den Blinker und zog mit quietschenden Reifen um die Kurve.

Während sie in bestem Misato - Stil die Kurve nahm blickte sie in alle Rückspiegel, konnte Shadow aber nirgends entdecken. Plötzlich bemerkte sie daß sich etwas im rechten Seitenfenster bewegte. Als sie hinsah zweifelte Misato daran daß das wirklich geschah. Shadow glitt mit seinem Wagen in einem sauberen Drift um die Kurve und fing den Skyline auf Misatos Höhe wieder ab so daß beide Wagen parallel zueinander weiterfuhren.

Noch ein wenig desorientiert fuhr sie auf den Parkplatz der Kaufhalle, Shadow parkte neben ihr ein. Misato sprang förmlich aus ihrem Auto.

"Sag mal was war das grade?"

"Ich würde sagen ein sehr gelungener Drift." Er sah leicht verlegen aus, als würde er sich für die erbrachte Leistung schämen.

"Wo hast du das gelernt?"

"Es hat mit meinem Job zu tun."

"Laß mich raten den wirst du mir jetzt nicht verraten."

"Bingo."
 

Den Einkaufswagen schiebend trottete Shadow hinter Misato hinterher. Sie warf rein was sie brauchte und das war vor allem Bier. Als sie mehr als die Hälfte des Wagens mit Bier beladen hatte fragte Shadow: "Sag mal nehmen wir auch was zu essen mit?"

"Oh das hätte ich fast vergessen. Komm mit da müssen wir in eine andere Abteilung."

*Verdammt wovon lebt diese Frau.*

Als Misato dann auch noch reichlich Fertiggerichte in den Wagen legte wurde ihm langsam klar worauf er sich da eingelassen hatte. *Entweder sie kann nicht kochen oder ist ne Workaholic.*

"Ach wir müssen noch was holen." Shadow verstand zwar nicht warum sie rohen Fisch in Dosen kaufte wo sie doch so viele Fertiggerichte hatten aber er sprach Misato auch nicht darauf an.
 

Während Shadow den Einkaufswagen in Richtung der Autos schob hörte er Worte von Misato die ihn wie ein Blitz trafen. "Können wir alles bei dir in den Kofferraum laden?" Er zuckte ob dieser Worte zusammen. *Oh oh ich hoffe sie bemerkt die Waffenkiste nicht.*

Als sie den Skyline beluden stellte Misato fest das Shadow irgendwie nervös war. "Was ist denn alles in Ordnung mit dir?"

"Ja schon. Es ist nur bei dir einzuziehen...naja...."

"Ach was bist du etwa so schüchtern. Das ist irgendwie süß."

"Mach dich bitte nicht über mich lustig." Er schloß die Kofferraumklappe und schob den leeren Einkaufswagen zurück zum Eingang.

Es war nicht mehr sehr weit bis zu Misatos Wohnung. Shadow griff sich einige Tüten mit den Fertiggerichten und folgte Misato. "Gibt es hier keinen Fahrstuhl?"

"Nein leider nicht."

"Da hab ich ja noch richtig Spaß wenn ich den Rest hochtrage."

Nachdem er die Tüten in der Küche abgestellt hatte ging er sofort wieder runter um den Rest zu holen. *Sie ist irgendwie seltsam, aber sie ist so freundlich zu mir. Warum?*

Die restlichen Lebensmittel und seine Koffer waren schnell nach oben gebracht doch das Bier bereitete Shadow etwas Probleme, hauptsächlich wegen der Menge des Bieres und der Anzahl der wieder und wieder zurückzulegenden Treppenstufen. Doch auch das war irgendwann geschafft und er machte sich etwas außer Atem auf die Suche nach Misato die irgendwo in der Wohnung verschwunden war.

"Hallo Misato." *Wo ist sie nur*

Während er durch die Wohnung lief bemerkte er daß diese nicht wirklich sehr groß war. Für zwei Leute ging es ja aber einen für dritten würde es schon etwas beengt werden. Da tönte es auf einmal aus einem der Räume.

"Ich ziehe mich grade um, stell doch bitte schon mal das Bier in den Kühlschrank."

Shadow tat was ihm gesagt wurde und wollte grade das Bier in den Kühlschrank stellen als er etwas erblickte das ihn vollkommen aus der Fassung brachte.

Die Situation im einzelnen erklärt:

Shadow öffnet die Kühlschranktür.

Er erblickt PenPen.

Shadow schließt die Tür wieder.

Er öffnet sie nochmals.

PenPen ist immer noch da.

PenPen: "Wark."

Shadow macht die Tür wieder zu und läuft zu Misatos Zimmer.

"Misato?"

"Ja was ist?"

"Da sitzt ein Pinguin in deinem Kühlschrank."

Misato steckt ihren Kopf aus dem Zimmer und schaute in ein sehr verstört wirkendes Gesicht.

"PenPen komm gefälligst aus dem Kühlschrank und begrüße unseren neuen Mitbewohner."

Nur Augenblicke nachdem sie diese Worte Richtung Küche gebrüllt hatte öffnete sich die Kühlschranktür und der kleine Pinguin kam heraus und watschelte auf Shadow zu.

"Wark." *Hallo.*

"Was will der von mir Misato?"

"Das ist PenPen, ein Heißwasserpinguin. Er lebt hier bei mir weil er sonst nirgendwo hinkann. Heb ihn hoch und sag ihm guten Tag."

Shadow greift sich den kleinen Pinguin und hebt ihn auf Augenhöhe um ihn genau zu betrachten. PenPen machte das gleiche mit Shadow.

"Das ist ein Scherz oder Misato. Lebt der wirklich bei dir?"

"Wark wark." *Natürlich was dachtest du denn warum ich im Kühlschrank sitze?*

Misatos Gesicht sagte alles.

Resignierend seufzte Shadow und wandte sich wieder dem kleinen Mitbewohner zu. "Na dann. Hallo PenPen ich bin Shadow. Ich hoffe wir beide werden Freunde."

"Wark wark wark." *Klar solange du mir immer frischen Fisch mitbringst und das Bad nicht ständig blockierst.*

Während Shadow PenPen wieder auf den Boden setzte ging Misato in die Küche und zeigte Shadow den zweiten Kühlschrank, er stand ein wenig versteckt in der Ecke. Beide begannen die Einkäufe zu verstauen. Währenddessen bemerkte Shadow das Misato ein gelbes ärmelloses Shirt und blaue Hotpens trug.

"Trägst du das wegen mir oder läufst du immer so rum?"

"Was soll die Frage? Gefalle ich dir nicht?"

"Ähm...äh...wie bitte." Shadow war vollkommen aus der Fassung geraten.

"Ach komm schon, sei ehrlich."

Ihre Frage ignorierend stellte Shadow die restlichen Einkäufe in den Kühlschrank außer dem was Misato für das Abendessen beiseite gestellt hatte.

Als sie das Abendessen vorbereiteten wurde ihm auch klar warum Misato den Fisch gekauft hatte. PenPen begann seinen Fisch zu futtern während Shadow in den Fertiggerichten etwas suchte das er noch vom Mittag kannte. Misato öffnete sich als erstes ein Bier und trank es im einem Zug aus. Das anschließende Gekreische ließ Shadow dermaßen erschrecken das er fast rückwärts mitsamt dem Stuhl umgefallen wäre.

"Sag mal was ist mit dir los?"

"Was hast du denn?"

"Mußt du plötzlich so loskreischen?"

"Was denn mir schmeckt das Zeug. Außerdem lebe ich den ganzen Tag nur für diesen einen Moment, mein Bier beim Abendessen am heimischen Tisch."

"Du bist ziemlich seltsam Misato."

"Du auch Shadow."
 

Beide fingen an zu lachen. Während sie aßen wurde nur wenig gesprochen, eher beiläufige Sachen, jedoch erwähnte keiner die Ereignisse der letzten Tage.

*Er wird wohl noch etwas Zeit brauchen sich an alles zu gewöhnen. Hoffentlich wird das schnell genug geschehen um Kommandant Ikari's Ansprüchen zu genügen.*

Als sie fertig waren räumte Misato den Tisch ab. Fast beiläufig begann sie ein Gespräch.

"Weißt du was, morgen gehen wir beide in die Innenstadt einkaufen."

"Was?" Shadow klang sehr verunsichert.

"Morgen ist Samstag und die Wochenenden hast du frei. Du brauchst sicher noch einiges jetzt wo du hier bei mir wohnst. Außerdem können wir uns dabei besser kennenlernen."

"Hmm ok."

"Ach komm schon zeig mal ein bißchen Initiative. Als du...na wir werden schon sehen morgen wird das bestimmt spaßig. Komm wir machen die Bett fertig. Ich hoffe du bist es gewöhnt auf Matten zu schlafen."

"Nein aber mir wird wohl nichts anderes übrigbleiben." Ihr folgend begab sich Shadow in das Gästezimmer neben dem von Misato. Als das Bett fertig gemacht war sahen beide sehr müde aus.

"Brauchst du noch irgendwas. Ich meine einen Schlafanzug oder so?"

"Nein danke ich schlafe immer in Boxershorts."

"Na dann gute Nacht Shadow. Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus." Misato schlich nur noch mal kurz ins Bad um sich die Zähne zu putzen und fiel danach ins Bett.

*Irgendwas an ihm ist sehr seltsam. Er wirkt gar nicht wie jemand der in der Lage wäre die Basis zu stürmen. Trotz alledem hat er es getan. Er ist so schüchtern und unentschlossen. Und süß ist er auch, vor allem wenn er rot wird. Ach mal sehen was die nächsten Tage und Wochen bringen.*

Kurz daraufhin war Misato im Land der Träume verschwunden, Shadow sollte ihr nur wenig später folgen.
 

Derweil in der Akagi - Residenz.

"Sempai ich bin hier." Maya klang etwas verunsichert als sie Ritsokus Wohnung betrat. Doktor Akagi trat aus einem Nebenraum ins Wohnzimmer und sah Maya mit blitzenden Augen an.

"Hier." Sie warf Maya ein Paket zu. "Zieh das an und komm dann ins Schlafzimmer."

"Ja Sempai."

Während Ritsoku schon losging öffnete Maya das Paket. Was sie erblickte ließ ihren Atem stocken.

*Ein Katzenkostüm. Was zur Hölle hat sie vor.*

Das Kostüm anziehend und die Katzenohren aufsetzend begab sie sich in das Schlafzimmer und legte ihr Schicksal in die Hände von Ritsoku.

Routine

Kapitel 7: Routine
 

[Doppelabsätze jetzt auch zum Überbrücken von größeren Zeitspannen wie eine Runde Schlaf etc.]
 

Die Nacht brachte Shadow auch keine Klarheit. Er träumte von den Ereignissen der letzten Tage, von Nina, und er hörte wieder und wieder die Worte der Frau als er im Eva saß.

Als Shadow erwachte schreckte er zuerst auf, erinnerte sich aber dann wieder daran wo er hier war. Noch immer etwas benommen von dem unruhigen Schlaf stand er auf, griff sich einige Klamotten und machte sich auf die Suche nach dem Badezimmer.

Da er ja wußte was Misato eingekauft hatte war ihm auch klar daß er sich wohl oder übel um das Frühstück kümmern mußte. Glücklicherweise war nicht weit von Misatos Wohnung ein kleiner Supermarkt. Als Shadow wiederkam lag Misato immer noch im Bett, das Bier welches er schon bereitgestellt hatte stand immer noch auf dem Küchentisch.

*Wenigstens einer von uns kann ruhig schlafen.*

Es dauerte etwas bis Shadow alles beisammen hatte aber dann konnte es auch schon losgehen.
 

Ein seltsamer Duft stieg Misato in die Nase. Nach einigem herumwälzen rang sie sich dazu durch aufzustehen. Als erstes trottete sie etwas neben sich stehend ins Bad. Die Dusche war herrlich. Sie legte sich ein Handtuch um und ging in die Küche aus der dieser seltsame Geruch kam.

Shadow stand am Herd und brutzelte irgend etwas.

"Guten morgen Misato."

"Morgn."

Ohne sich von Herd abzuwenden sprach Shadow weiter.

"Dir ist schon klar daß ich jetzt hier wohne."

"Ja wieso?"

"Weil du grade splitternackt durch die Wohnung getapst bist."

"Äh...wie...was...wirklich?" *Jetzt weiß ich auch warum er sich nicht umdreht.*

"Ich hab dir ein Bier auf den Tisch gestellt. Zieh dich lieber schnell an das Frühstück ist gleich fertig."

Sich den guten Stoff greifend tapste sie wieder in ihr Zimmer und begann sich anzuziehen.
 

*Verdammt ich wollte nicht schon wieder kalt duschen.*

Während Shadow das Essen auf die beiden Teller verteilte kam Misato wieder in die Küche. Sie leerte erstmal ihre Dose Bier und nahm sich dann noch eine aus dem Kühlschrank. PenPen war auch schon wach geworden und verschwand erstmal im Bad.

"Hier bitte sehr. Rühreier mit Speck. Laß es dir schmecken."

"Wo hast du die Zutaten her?"

"Aus dem Supermarkt gleich um die Ecke. Du hast ja nichts hier."

"Was willst du damit sagen."

"Das du wohl nicht sehr oft kochst."

"Stimmt." Daraufhin begann Misato mit Heißhunger das Frühstück reinzuschaufeln. Derweil kam PenPen aus dem Badezimmer.

"Wark." *Ich hab auch Hunger.*

Shadow öffnete eine Dose Fisch und stellte sie PenPen hin bevor er ebenfalls mit gutem Appetit zu essen begann. Als beide fertig waren stellte Shadow noch das Geschirr beiseite. Misato indessen sah sehr froh aus.

"Das war echt lecker. Sag mal du kannst kochen?"

"Nicht wirklich, aber gib mir ein Kochbuch und die Zutaten und meistens kommt was Eßbares dabei raus. Ich scheine ein Händchen dafür zu haben. Das heute war nur weil ich nichts anderes im Laden erkannte und weil es schnell ging."

"Du solltest wirklich japanisch lesen lernen. Aber egal los wir beide machen jetzt die Stadt unsicher."

"Meinst du wirklich." *Wohl eher sie alleine mit ihrem Fahrstil.*
 

Den Tag verbrachten beide hauptsächlich damit für Shadow einzukaufen. Seine Auswahl an Kleidung gefiel Misato zwar nicht so sehr, sie war immer noch der Meinung etwas Farbe würde ihm gut tun, aber sie wollte das er sich wohl fühlt und sich schnellstens einlebt.

Zur Mittagszeit suchten sie sich eine ruhige Ecke in einem Restaurant. Misato bestellte und Shadow hoffte es würde eßbar sein. Als sie beim Nachtisch angelangt waren versuchte Misato ein etwas tiefgründigeres Gespräch zu starten und ihm ein paar Informationen zu entlocken.

"Sag mal was ist mit dir los Shadow?"

"Was soll mit mir los sein?"

"Du wirkst so bedrückt."

"Es ist nur", er setzte den Löffel ab, "du bist so nett zu mir. Und das obwohl ich dir so viel Ärger bereitet habe. Vor ein paar Tagen bin ich in eine NERV - Basis gestürmt und jetzt arbeite ich für den Verein."

"Ich kann auch fieser zu dir sein wenn du das möchtest." Ihr Unterton ließ erkennen das Misato dieses Gespräch aufheitern wollte.

"Das ist es nicht was ich meine. Nur weil ich auf einmal dieses Ding steuern kann sind alle nett zu mir und alles was ich getan habe scheint vergessen. Und was ist wenn ich es beim nächsten mal nicht schaffe?"

"Zermartere dir darüber mal nicht den Kopf. Übermorgen beginnen die Synchronisationstests und bis dahin wollen wir noch ein wenig Spaß haben."

Misato zerrte ihn erstmal durch eine Spielhalle und danach über einen Jahrmarkt. Als sie wieder zuhause ankamen waren beide dermaßen fertig und mit kleinen Leckereien die sie gekauft hatten vollgestopft das Misato gleich ins Bad und danach ins Bett rauschte. Da PenPen ja noch versorgt werden mußte richtete Shadow dem kleinen Pinguin schnell etwas an. Als dieser anfing zu futtern stellte Shadow ihn noch eine kleine Schachtel Pralinen daneben.

"Ich weiß ja nicht ob du Schokolade magst aber einen Versuch war es wert."

"Wark Wark." *Klar immer her mit dem guten Zeug.*

Das Badezimmer ließ Shadow schnell hinter sich. Er legte sich hin und versuchte trotz seiner Nervosität schnell einzuschlafen.
 

Der nächste Tag brachte nicht viel Neues. Shadow versuchte aus dem was da war etwas zu kochen während Misato seine Zimmereinrichtung plante. Das Abendessen bestand dann wieder mal aus Fertiggerichten, es war ja sonst nichts da.

"Was ist bist du wegen morgen so nervös Shadow?"

"Selbstverständlich. Weswegen denn sonst?"

"Leg dich hin und schlaf etwas, morgen wirst du deine Kraft brauchen."

Misato begann den Tisch abzuräumen während Shadow unter die Dusche ging und danach gleich ins Bett fiel.

*Morgen geht es los. Meine Feuerprobe habe ich ja schon bestanden. Aber warum bin ich ihnen auf einmal so wichtig? Was ist dieser Eva wirklich? Wer ist diese Frau? So viele Fragen...*

Mit einem unguten Gefühl über die Dinge die da auf ihn zukamen schlief er ein.
 

Am nächsten Morgen wurde Shadow von Misato geweckt. Das Frühstück war recht spärlich.

"Auf dem Rückweg sollten wir noch mal einkaufen fahren Misato."

"Wieso das Bier ist doch noch nicht alle."

"Ich gebs auf."

Während sie zum NERV - Stützpunkt fuhren, natürlich mit Misatos Wagen, gab Misato Shadow eine Mappe.

"Da ist deine Codekarte drin. Jetzt kommst du auch ganz legal rein. Sag mal ist es dir unangenehm wenn ich so schnell fahre?"

"Äh..wie..." *Verdammt eine Fangfrage. Wenn ich ja sage denkt sie ich bin ein Feigling, sage ich nein wird sie nur noch schneller fahren. Ich hab's die ultimative Diplomatieantwort.*

"Vielleicht später..." [Curse of Monkey Island - Insider]

"Wie bitte? Was soll das denn heißen Shadow?"

"Vergiß es einfach."
 

Sich die Dokumente durchlesend bemerkte Shadow fast gar nicht das sie den Stützpunkt erreichten.

"Hey Tagträumer, aussteigen."

Als sie durch den Stützpunkt liefen erklärte sie ihm noch einige Bereiche der Einrichtung. Auch sagte Misato das er dieses mal nicht direkt im Eva sitzen würde sondern in einem Apparat der zum Messen und Verbessern seiner Synchronrate gedacht war. Dann wurde Shadow wieder in den schneeweißen Plug - Suit gesteckt und zum Testgerät gebracht.

Derweil ging Misato in den Kontrollraum und erstattete Kommandant Ikari Bericht.

Mittag aßen sie beide wieder gemeinsam im der Stützpunktkantine. Dann gingen die Tests weiter.

Am Abend schafften sie es sogar noch in die Kaufhalle zu fahren. Es gab zwar wieder überwiegend Fertiggerichte aber das war immerhin besser als gar nichts.
 

Die folgenden 9 Wochen liefen so ziemlich nach dem gleichen Schema ab, nur einige der Wochenenden brachten etwas Abwechslung. Diese sollen hier Erwähnung finden.
 

Das erste Wochenende:

Misato stand recht früh auf.

"Ich bin dann weg Shadow. Ich muß in den Stützpunkt zu einer Besprechung. Paß mir gut auf PenPen auf."

"Es geht um mich oder?"

"Ja. Aber mach dir mal keine Sorgen du hältst dich gut."

"Dann bis später. Und fahr vorsichtig."

Sie setzte ein fieses Gesicht auf. *Und das muß ich mir von jemandem sagen lassen der fast sieben Jahre jünger ist als ich.*
 

*Wenn ich eh schon wach bin kann ich auch gleich was tun.* Als erstes ging Shadow unter die Dusche, danach machte er für sich und PenPen was zu essen. Als beide mit dem Frühstück fertig waren hob Shadow den kleinen Pinguin zu sich hoch.

"Sag mal du verstehst doch alles was ich sage oder?"

"Wark." *Na klar.*

"Na da kommt mir doch eine Idee wie du mir helfen kannst."

"Wark." *Was ist los?*
 

Es war einer der wenigen Tage an denen Misato überpünktlich im Stützpunkt ankam.

Die Gespräche mit Kommandant Ikari waren für sie immer mit Streß verbunden, sie wollte ihren Vorgesetzten ja unter keinen Umständen enttäuschen.

"Ich habe die Testergebnisse vorliegen. Wie ist Ihre Beurteilung von Pilot Stormbringer Kaptain Katsuragi?"

*Wie immer eiskalt und ohne eine Miene zu verziehen. Der Kommandant ist schon etwas seltsam.*

"Ich schätze ihn als zuverlässige und ehrliche Person ein. Sein Verhalten läßt darauf schließen das er uns nichts vormacht." *Wie soll man so schnell die richten Worte finden.*

"Haben Sie weitere Informationen bezüglich seiner Vergangenheit?"

"Nein leider nicht."

"Warum?"

"Er ist in Bezug auf seine Vergangenheit sehr verschlossen. Es wird noch einige Zeit brauchen bis er mir diesbezüglich so weit vertraut."

"Sie sagten er vertraut Ihnen Kaptain Katsuragi."

"Das tut er auch. Aber sein Standpunkt ist das er solche Informationen über sich selbst nur jemandem mitteilt, dem er, wie soll ich sagen, weit mehr vertraut als gewöhnlich."

"Ist es Ihnen möglich die benötigten Daten zu erlangen?"

"Ich versuche mein bestes."

"Gut, besprechen Sie mit Doktor Akagi den Zeitpunkt ab dem der Pilot mit den ersten Feldtests im Eva beginnen kann. Das wäre alles."

"Jawohl Kommandant Ikari."

Den restlichen Tag grübelte Misato mit dem Computertrio und Ritsoku über die Synchronwertdaten und wann sie Shadow wieder in den Eva schicken würden.

Als sie wieder nach hause kam traute Misato ihren Augen nicht. Die Wohnung war aufgeräumt, die Berge aus leeren Bierdosen waren verschwunden und Shadow stand am Herd und kochte Abendessen.

"Ah da bist du ja. Ich hoffe du hast Hunger."

"Ja schon, was gibt es denn?"

"Laß dich überraschen."

Während Misato sich weiter umsah bemerkte sie daß alle möglichen Gegenstände in der Küche mit einem kleinen Zettel versehen waren. Es stand etwas darauf was sie nicht entziffern konnte, anscheinend in deutsch geschrieben.

"Hier, bedien dich es ist reichlich da."

Shadow richtete noch einen Teller voll für PenPen her der gleich anfing zu futtern. Misato hingegen war etwas skeptisch. [Sie geht wohl von ihren Kochkünsten aus]

"Probier es wenigstens."

"Na gut." Nach dem ersten Bissen konnte sie sich kaum noch halten und aß bis sie das Gefühl hatte gleich zu platzen.

"Wie hast du das hinbekommen?"

Den Tisch abräumend begann er ganz nebenbei zu erzählen.

"Nun da ich schon wach war und nicht wirklich was zu tun hatte hab ich mir PenPen geschnappt und bin mit ihm in die Innenstadt gefahren. Ich habe mir einige Kochbücher in englischer Sprache besorgt, in deutsch bekommst du hier na nichts, und mit PenPen's Hilfe habe ich dann nach und nach alle wichtigen Zutaten eingekauft. Beschriftet hab ich sie auch gleich, vor allem die Gewürze. Hat es dir geschmeckt?"

"Ja, das war herrlich."

"Dann wirst du sicher nichts dagegen haben wenn ich das jetzt öfter mache. Immerhin wohne ich hier kostenlos."

"Ganz wie du meinst."
 

Das zweite Wochenende:

"Misato aufstehen. Das Frühstück ist schon fertig."

"Es ist noch zu früh."

"Was, du hast mir versprochen das wir übers Wochenende ans Meer fahren. Also los hoch mit dir."

"Na gut versprochen ist versprochen."

Es gab nur ein kurzes Frühstück. Die Sachen für den Wochenendausflug hatten sie schon am Abend zuvor gepackt also beluden sie nur schnell den Skyline mit den Koffern und fuhren los. Natürlich saß Shadow am Steuer was Misato gar nicht gefiel. Er fuhr einfach viel zu langsam für ihren Geschmack.

Misato hatte ein kleines Ferienhaus direkt am Strand gemietet. PenPen drängelte sie schon während sie die Koffer reintrugen, er wollte so schnell wie möglich ans Wasser.

"Shadow machst du hier schon mal alles bereit ich muß mich erstmal um den Kleinen kümmern."

"Ja klar, ich mache dann schon mal was zum Mittag."

Kaum hatte er die Worte gesprochen war Misato auch schon mit PenPen in den Händen in Richtung Strand unterwegs. Er nahm sich die Kühlbox und stellte ein leichtes Mittagessen zusammen. Den Rest, und vor allem Misatos Bier, legte Shadow in den Kühlschrank.

Als Misato mit PenPen wiederkam war grade das Mittag fertig geworden.

"Lecker ich verhungere schon fast."

"Ich habe nur was Leichtes gemacht du wolltest ja noch schwimmen gehen hast du gesagt."

Nach dem Essen verschwand Misato gleich mit ihren Koffern im Schlafzimmer um kurz danach in einem sehr knapp geschnittenen und farblich perfekt zu ihren lila Haaren passenden Bikini herauszukommen.

Alle drei gingen zum Strand, Shadow nahm noch einen Sonnenschirm und zwei Klappstühle mit, Misato hatte sich die Kühltasche mit dem Bier gegriffen.

"Ich schwimm erstmal eine Runde mit PenPen, paß mir ja auf das mir keiner das Bier klaut."

"Schon klar Misato."

Während Shadow den Sonnenschirm und die Klappstühle aufstellte hörte er Misato lachen, es war ein Lachen der Seele, kein aufgesetztes. Als er fertig war setze er sich in einen der Stühle und sah zu Misato. Als Shadow sie so beobachtete bemerkte er daß er sie zum ersten Mal wirklich glücklich sah. Ihr Gesicht strahlte förmlich ihre Ausgelassenheit und Freude aus. Es war weit mehr als an jenem Tag als Shadow Eva-Universal die ersten Bewegungen entlockte und Misato ihm um den Hals gefallen war. Sie sah sehr zufrieden mit sich selbst aus.

Misato kam nach einiger Zeit mit PenPen aus dem Wasser. Während sie auf Shadow zulief sah er wie sich das Sonnenlicht auf unzähligen Wassertropfen auf ihrem Körper spiegelte. Auch bemerkte er wie nur allzu typische männliche Regungen begannen. Als sich Misato dann noch über ihn beugte um ihm etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen war es zuviel für ihn.

"Was ist Shadow willst du nicht mal reingehen das Wasser ist herrlich."

"Hast mich überzeugt." Mit diesen Worten sprang er förmlich auf und lief mit errötetem Gesicht im schnellen Schritt zum Meer. Erst im Wasser griff er wieder den Gedanken des eben gesehenen auf.

*Das war ja noch heftiger als der Tag an dem sie nackt an mir vorbeigelaufen ist. Wie soll man da denn noch normal denken können.*

Shadow schwamm etwas herum, das Wasser war angenehm warm, doch es brachte ihm auch ausreichend Abkühlung. Er war grade auf dem Rückweg zum Strand als er Misato losgehen sah.

"Wo willst du hin?"

"Das Bier ist alle, ich hol schnell neues." Sie verschwand kurz darauf hinter einer Sanddüne.

*Das gibt es doch nicht. Die säuft einen ja arm.*

Nach dem Abtrocknen legte Shadow sich auf einen der Liegestühle und schloß die Augen. Das Rauschen des Meeres, der leichte Wind, die salzige Luft, all das genoß Shadow, es beruhigte ihn.

"Hey aufwachen." Misato wuschelte ihm durchs Haar.

"Was ist denn. Bin ich etwa eingeschlafen?"

"Ja, was hast du denn geträumt."

"Wie bitte?"

"Ach nichts, hier." Misato reichte ihm ein Bier.

"Ich trinke kein Bier und das weißt du."

"Papperlapapp wir beide stoßen jetzt an."

Ohne weiter zu versuchen ihr zu widersprechen öffnete Shadow die Dose und stieß mit Misato an. Das Bier schmeckte widerlich.

"Bäh, wie kannst du so was trinken."

"Meckere nicht man gewöhnt sich an alles."

Während er weitertrank schaute er gedankenverloren in den Sonnenuntergang. Die Sonne berührte grade am Horizont das Meer.

"Am Montag wirst du wieder in den Eva gesetzt Shadow."

"Ich habe mir schon so was in der Richtung gedacht." Er sah zu Misato. "Ist schon gut ich gebe mein bestes."

Sein Blick wanderte wieder zur Sonne und in die Unendlichkeit.

"Denkst du grade an Nina Shadow?" Er schreckte auf.

"Woher kennst du ihren Namen?"

"Manchmal, du scheinst Alpträume zu haben, da rufst du ihren Namen im Schlaf. Ist doch so sie ist die Frau die dir alles organisiert hat. Wer ist sie?"

"Du weißt genau das ich dir das nicht sagen werde Misato, noch nicht."

"Hm okay ich kann warten."

Beide blieben noch bis die Sonne ganz untergegangen war. Als sie zurück in dem Ferienhaus waren fielen beide nur noch in ihre Betten und schliefen fast augenblicklich ein.
 

Am nächsten morgen wurde Misato von den ersten Sonnenstrahlen und von ihrem Magen geweckt.

*Wir haben ja auch gestern das Abendessen ausfallen lassen.* Sie machte sich auf die Suche nach Shadow, dieser war weder in seinem Zimmer noch irgendwo sonst im Haus zu finden. Nach dem ersten Bier fing Misato langsam an zu überlegen wo er sein könnte. *Ist er vielleicht da? Passen würde es zu ihm dem alten romantischen Sack hihi.* [Ja sie hat noch Nachwirkungen von gestern]

Sich noch ein Bier greifend stiefelte sie los Richtung Strand.

Er war wirklich dort und sah sich den Sonnenaufgang an, wie er langsam den Wald hinter dem Strand zu neuem Leben erweckte.

"Wieso war mir klar das ich dich hier finde Shadow."

"Tut mir leid ich hätte dir wohl wenigstens einen Zettel schreiben sollen."

"Was machst du überhaupt so früh hier draußen?" Misato bemerkte das es doch noch etwas kühl war.

Shadow holte einen Briefumschlag hervor. "Ich habe Nina einen Brief geschrieben. Ich hatte gehofft das mir diese Umgebung hilft die richtigen Worte zu finden."

"Hat es funktioniert?"

"Nicht so wie ich es mir gedacht hatte."

"Jetzt komm endlich ich hab Hunger."

Als sie zurück waren weckte Misato PenPen während Shadow das Frühstück vorbereitete. Am Vormittag gingen alle drei zum Shopping in den nahegelegenen Kurort. Sie aßen dort auch noch zu Mittag und fuhren dann am frühen Nachmittag wieder heimwärts.

In Neo Tokio 2 angekommen stoppte Shadow an einem Postamt um den Brief abzugeben. Als er wieder zurückkam sah er Misato mit ernstem Gesicht an.

"Bitte versuche erst gar nicht dem Brief abzufangen oder zu verfolgen. Er geht über mehrere Kontakte und keiner von diesen weiß gleichzeitig wo wir beide uns befinden. Ich vertraue dir."

Misato nickte nur kurz und sie wußte daß sie ihn nicht enttäuschen dürfte. Sie ging davon aus das es eh nur private Angelegenheiten waren und Shadow keinerlei geheimes Material mitgesandt hatte. Zuhause angekommen brachte Shadow die Koffer nach oben und begann auch Wäsche zu waschen. Bei Misato zu leben heißt neben dem Job quasi noch den Hausmann zu machen. Zumindest wenn man nicht jeden Abend Fertiggerichte essen und sich noch normal durch die Wohnung bewegen wollte.
 

Der Nächste Tag brachte Shadow wieder in die alte Routine zurück. Er bestieg den Eva und begann ihn auf dem Testgelände im Inneren des Vulkankraters zu bewegen. Dank seines Trainings hatte er nun mehr Kontrolle und begann vorsichtig zu laufen. Leider vernahm er nicht mehr die Stimme der Frau.

Alles Gute

Kapitel 8: Alles Gute
 

Das siebente Wochenende:

Es klingelte an der Tür. Misato ging um nachzusehen wer schon am Vormittag was von ihnen wollte. Es war der Postbote. *Seltsam sonst krieg ich doch nie was geliefert. Und bestellt hab ich doch auch nix.*

Sie hatte diesen Gedanken noch nicht einmal beendet da drückte sich Shadow schon an ihr vorbei, er hatte auch keine andere Möglichkeit weil Misato genau in der Tür stand.

"Einschreiben und ein Paket für Shadow Stormbringer."

"Ja das bin ich." Er unterschrieb und schnappte sich beides um gleich wieder an ihr vorbei in sein Zimmer zu huschen. Während der Postbote wieder ging stand Misato immer noch in der Tür und versuchte zu verstehen was da grade passiert war. Sie ging zu Shadows Zimmer und öffnete die Tür einen Spalt um hinein zu sehen. Er saß genau gegenüber und war vollkommen in den Brief vertieft. Ohne zu verstehen was da ablief ging Misato wieder in die Küche und machte das was sie sonst auch immer tat wenn sie etwas nicht verstand, sie trank ein Bier und grübelte darüber.

Etwa eine Stunde später kam Shadow wieder aus seinem Zimmer.

"Ein Brief von deiner Süßen?" Misato grinste ihn dabei an.

"Sie ist nicht meine Süße."

"Erwischt. Also ist er von ihr."

"Ich muß noch mal in die Stadt ein paar Einkäufe erledigen."

"Weißt du was morgen für ein Tag ist?"

"Ja Sonntag, deshalb gehe ich ja heute einkaufen." *Und dein siebenundzwanzigster Geburtstag, aber denk ruhig weiter ich wüßte davon nichts.*

Ohne das Gespräch weiterzuführen ging Shadow und fuhr in die Stadt. Er hatte noch einiges an Einkäufen zu erledigen.

*Ob ihr Überraschungspartys gefallen? Na ich werd es ja morgen sehen hehe.*

Er kam am frühen Nachmittag wieder. Als erstes brachte Shadow Bier mit nach oben um Misato zu beruhigen. Sie war nirgends in der Wohnung zu finden, als er im Kühlschrank nachsah war auch PenPen verschwunden, und da wurde es ihm klar wo beide waren. Sie hatte gestern davon gesprochen mit PenPen zu den heißen Quellen hier in der Nähe zu fahren und sich ein wenig zu entspannen. Er wollte ja nicht mitkommen das hatte er ihr schon gesagt. Ein Blick auf den Hof von oben gab ihm Gewißheit, ihr Renault Alpine fehlte.

Jetzt konnte Shadow in aller Ruhe den Skyline entladen und schon Vorbereitungen für morgen treffen. Es gab viel zu tun also packte er es an.
 

Misato kam am frühen Abend wieder nach hause. Sie roch schon im Treppenhaus das Shadow das Essen vorbereitete. *Tüchtig ist er ja.* Kaum hatte sie die Wohnung betreten tönte es ihr auch schon entgegen.

"Hallo ihr beiden. Frisches Bier ist im Kühlschrank, oberstes Fach. Abendessen gibt es in zehn Minuten."

Ihm auf die Schulter klopfend lief Misato gleich danach zum Kühlschrank um sich ein Bier zu greifen.

Das Abendessen übertraf mal wieder ihre, wegen der ständigen Fertiggerichte nicht sehr hohen, Ansprüche. Shadow machte noch schnell den Abwasch während Misato schon ins Bad und danach ins Bett ging. Als Shadow ins Bett ging ließ er den Tag der vor ihm lag schon vor seinem geistigen Auge ablaufen. Eigentlich lag ihm so etwas nicht aber für Misato tat er es gerne. Er hatte seit Tagen im Geheimen mit Freude und Elan daran gearbeitet, und der Brief von Nina das es ihr gut ging sorgte auch wieder dafür das er wieder etwas sorgenfreier war.
 

Frühstück und Mittag verliefen wieder nach dem gleichen Muster ab, nur bemerkte Misato das Shadow schon den ganzen Tag so übertrieben gut drauf war. Kurz vor fünfzehn Uhr zerrte er Misato in das Badezimmer.

"Ich hab dir ein Bad eingelassen mit einer hautpflegenden Lotion."

"Glaubst du etwa ich habe das nötig?"

"Nein ich wollte dir einfach nur eine Freude machen."

"Na gut." Sie lächelte wieder. "Hm danke."

"Aber du mußt mindestens zwei Stunden da drin bleiben so das es seine optimale Wirkung entfalten kann."

Ohne ihre Antwort abzuwarten verließ Shadow das Badezimmer.

*Unglaublich selbst an ihrem Geburtstag trägt sie bloß diese Alten Freizeitklamotten. Na das werde ich schon ändern.*

Als er hörte wie Misato in die Wanne stieg machte er sich sofort an die Arbeit. Es waren zwar zwei Stunden Zeit aber für das was er vor hatte würde es grade so reichen. Shadow startete ein Ballet zwischen seinem Zimmer, dem Wohnzimmer und der Küche.
 

Das Bad war wundervoll. Es roch nach Lavendel und es fühlte sich sehr angenehm auf der Haut an. Misato begann wegzudösen und kam erst nach über zweieinhalb Stunden wieder zu sich weil Shadow sie rief.

"Was ist denn gefällt es dir da drin so gut daß du gar nicht mehr rauskommen willst?"

"Ach was. Ich bin gleich da."

Sie stieg aus der Wanne und begann sich abzutrocknen. Jetzt erst bemerkte Misato das ihre Kleidung die sie mit reingebracht hatte weg war und statt dessen ihr blaues ärmelloses Kleid mit dem hohen Kragen und dem Reißverschluß vorne da lag.

"Was soll das Shadow?"

"Zieh es einfach an und komm aus dem Bad. Vertrau mir."

"Na wer weiß was du vor hast."

"Ja klar ich werde über dich herfallen und dich vernaschen, schon klar."

Sie konnte sich bildlich vorstellen wie er bei diesen Worten rot werden würde. *Seltsam, nur weil eine Tür zwischen uns ist sagt er Dinge die er sich sonst nicht trauen würde. Oder hat er sich einfach an mich gewöhnt.*

Sie zog das Kleid an und machte sich noch etwas zurecht bevor sie das Badezimmer verließ.

Was Misato sah ließ ihr den Atem stocken. Shadow stand mit Jackett und roter Krawatte da. Er hatte auch wieder das rote Band in den Haaren. Die Wohnung war mit Girlanden und anderen Sachen partygerecht eingerichtet worden.

"Alles Gute zum Geburtstag Misato."

"Wark." *Von mir auch.*

"Wie...was...woher weißt du davon?"

"Ich habe auch meine Kontakte."

"Das ist...wundervoll."

"Wollen wir?" Shadow bat Misato den Arm zum Einhaken an.

"Gerne." Sie gingen in das Wohnzimmer. Die Musikanlage spielte leise im Hintergrund. Der Tisch war für zwei Personen sehr reichhaltig mit allerlei Leckereien und Kleinigkeiten gedeckt. Eine mehrteilige Bar kühlte die verschiedensten Spirituosen. Shadow setzte sich, Misato brauchte etwas Zeit bevor sie realisierte was hier grade passierte.

"Das hast du alles alleine geplant und gemacht?"

"Ja, und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Komm erstmal anstoßen."

Sie erwartete jetzt daß er Sekt oder Champagner holte aber Shadow brachte drei Dosen Bier wobei er die für PenPen gleich öffnete.

"Auf was stoßen wir an Shadow?"

"Auf die hübscheste und beste Kommandantin die sich ein Pilot wünschen kann."

Beiden wurden etwas rot, hoben dann aber die Dosen und beugten sich dann zu dem kleinen Pinguin runter um mit ihm anstoßen zu können.

Shadow: "Auf die beste Kommandantin."

Misato: "Auf den nettesten Piloten."

PenPen: "Wark wark." *Hau wech die Scheiße.*

Sie tranken und aßen eine Kleinigkeit. Misato sah ihren Piloten ein wenig verträumt an.

"Nun sag schon wer hat dir davon erzählt?"

Es klingelte an der Tür.

"Genau die." Shadow stand auf und ging zur Tür. Während Misato ihm nachsah überlegte sie wer das wohl seien könnte. Sie konnte Stimmen aus dem Flur hören, diese aber nicht zuordnen. Erst als die Personen den Raum betraten wußte sie wer ihren Geburtstag an Shadow verraten hatte. Jetzt wußte Misato nicht ob sie sich freuen oder die Flucht ergreifen sollte. Maya, Makoto und Shigeru betraten den Raum, angeführt von Ritsoku.

*Das kann doch nicht war sein. Wieder ein Jahr älter da wird Ritsoku garantiert drauf rumreiten.*

Shigeru: "Herzlichen Glückwunsch."

Makoto: "Zum Geburtstag."

Maya: "Kaptain Katsuragi."

Ritsoku: "Na wie fühlt man sich so wieder ein Jahr älter?"

Misato: "Das müßtest du doch am besten wissen."

Shadow betrat derweil wieder dem Raum. *Na das kann ja heiter werden. Hoffentlich ist genug Alkohol da.*

Die kleine Angifterei war schnell überwunden und Shadow begann Sitzgelegenheiten für alle Gäste zu holen.

Misato: "Sag mal Shadow wir haben doch gar nicht genug zu essen für alle."

Shadow: "Glaubst du wirklich daran habe ich nicht gedacht?"

Da er in ein sehr fragendes Gesicht blickte ging er einfach wieder los und holte die vorbereiteten kalten Platten aus seinem Zimmer. Auch stellte Shadow einige Sachen in den Ofen um sie aufzuwärmen. Aber das Beste war die Torte, als er sie reintrug staunten alle. Es war eine recht große runde Torte mit rosafarbenem Überzug und Sahneverzierungen auf dem Rand. Aber das Prunkstück war ein kleiner blauer Renault Alpine aus Marzipan auf der Mitte der Torte. Er reichte Misato ein großes Messer zum Anschneiden. Als Misato das Messer ansetzte und begann die Torte anzuschneiden blickte Shadow in ein so unglaublich glückliches Gesicht. Sie war den Tränen nah.

Alle aßen erstmal ein Stück Torte. Während Shadow den Tisch wieder soweit abräumte und schon für das Abendessen neu eindeckte überreichten die anderen ihre Geschenke an Misato.

Ritsoku übergab ihr drei Umschläge. "Der ist von Ikari, der von Fuyutsuki und der von mir."

Misato öffnete diese gleich.

Ikari:

"Glückwünsche. Habe Gehaltserhöhung veranlaßt.

Ikari."

Fuyutsuki:

"Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Glück. NERV kann sich glücklich schätzen eine so tüchtige und ehrgeizige Mitarbeiterin zu haben. Ich habe es so einrichten lassen das Ihr Fahrzeug als Dienstwagen von NERV eingetragen wird. Das bedeutet wir übernehmen die Steuern und die Versicherung. Außerdem wurde der Kreditzins auf 0% gesenkt.

Mit besten Glückwünschen.

Kouzou Fuyutsuki."

Ritsokus Umschlag enthielt eine Jahreskarte für zwei Personen für die in der Nähe befindlichen Heißwasserquellen bei denen sie gestern mit PenPen war.

Maya übergab ihr ein recht großes Paket.

"Was ist da drin Maya?"

Sie flüsterte zurück. "Mach es lieber nicht hier auf, das könnte peinlich werden. Ich hoffe ich habe deine Größe richtig getroffen." Sie wurde bei diesen Worten etwas rot.

Shigeru reichte ihr ebenfalls einen Umschlag. Misato öffnete diesen, konnte aber mit dem Inhalt nicht wirklich etwas anfangen. Shigeru begann zu erklären.

"Das ist die Adresse einer Werkstatt hier in Neo Tokio 2. Die machen einen kostenlosen Intensivcheck für deinen Wagen, und mit diesem Gutschein bekommst du eine Überarbeitung deiner Motorelektronik. Das bringt gut und gerne 40 bis 50 PS mehr."

Makoto hatte ein kleines Paket. Als Misato es öffnete strahlte sie förmlich. Es war ein Fläschchen ihres Lieblingsparfums.

"Sie hatten doch letztens beiläufig erwähnt daß Ihnen die Flasche zersprungen sei. Da habe ich mir gedacht ein Ersatz kann nicht schaden, zumal man dieses spezielle Parfum hier nicht bekommt."

Shadow, der grade mit seinem Paket den Raum betrat, dachte sich seinen Teil dazu. *Oh ja daran kann ich mich noch gut erinnern. Misato hat getobt und die ganze Bude hat noch drei Tage nach diesem Lavendelzeug gestunken.*

Er ging zu Misato und überreichte ihr sein Paket.

"Hier bitte sehr. Es ist für den Fall der Fälle und kommt von Herzen."

Misato riß gleich das Geschenkpapier hab und hatte dann eine etwas 30 cm lange, 20 cm breite und 8 cm hohe Kiste aus edlem Holz in der Hand. Sie war reichlich mit Schnitzereien verziert. Den Deckel zierte ein Feuervogel.

"Danke Shadow."

"Das ist noch nicht alles, mach sie auf."

Was Misato in der Kiste erblickte verwirrte sie etwas. Eine große goldfarbene Feder deren Ränder weiß wurden und der Federkiel und die Mitte rötlich waren.

"Das ist eine Phönixfeder Misato. Solltest du jemals jemanden verlieren der dir sehr viel bedeutet mußt du die Feder nur verbrennen und dabei an die schönsten Erlebnisse mit dieser Person denken. Das Feuer wird einen neuen Phönix entstehen lassen und mit etwas Glück wird er deiner verloren geglaubten Liebe den Weg zu dir zurück weisen. Du mußt nur daran glauben."

"Oh Shadow das ist so süß von dir."

"Du mußt nur Glauben haben. Der Glaube kann Berge versetzten. Wenn du an etwas glaubst kannst du alles erreichen was du willst. Du hast mir das klar gemacht indem du an mich geglaubt hast als ich das erste mal im Eva saß. Du hast auch daran geglaubt das ich die Wahrheit sage obwohl es eine unlogische und abstruse Geschichte war die ich dir da erzählt habe."

Jetzt erst wurde Misato klar was die wirkliche Bedeutung von Shadows Geschenk war. Es war ein Symbol des Vertrauens das Misato ihm gegenüber so selbstverständlich aufgebracht hatte. Und das er durch sie wieder an etwas glaubte. Sie stellte die Schachtel auf den Tisch und ihn zu umarmen und an sich zu drücken.

"Das ist das schönste und liebevollste Geschenk das mir je jemand machen konnte."

Shadow konnte fühlen das sie weinte, doch er waren Freudentränen. Er umarmte Misato auch und legte seinen Kopf auf ihre Schulter.

"Alles Gute Misato, alles Gute." *Der Mensch braucht wohl solche Momente in denen er sich von allem was ihn so sehr belastet loslösen kann. Jeder hat sein eigenes Paket zu tragen. Hoffentlich konnte ich ihr ein wenig von ihrer Last abnehmen.*

Nachdem sich Misato wieder von ihm gelöst hatte sahen sich beide mit einem Lächeln auf den Lippen an. Misato verschwand im Bad da ihr Make-up doch etwas gelitten hatte.

Ritsoku legte ihre Hand auf Shadows Schulter.

"Du verstehst doch mehr von Frauen als ich dir zugetraut hätte."

Shadow sah sie das erste Mal an diesem Abend zufrieden lächeln.

Als Misato wiederkam begann die Party erst richtig. Es wurde zu Abend gegessen, getrunken und gescherzt. Es wurde viel gelacht und alte Geschichten erzählt. Shadow hatte reichlich zu tun aber als alle soweit satt waren und der Tisch abgeräumt war stellte er die ganzen Weine, Sekte das Bier und den Whiskey und das ganze andere Zeug das er nach Gutdünken eingekauft hatte auf den Tisch. Alle stießen erst einmal mit Champagner auf Misato an. Je später der Abend wurde desto feucht-fröhlicher wurde die Party. Es war 3:19 Uhr als sich die von Misato so unerwarteten Gäste verabschiedeten.

Misato: "Sagt mal wollt ihr wirklich nicht hier schlafen. Wir finden bestimmt ein Plätzchen."

Ritsoku: "Ist schon gut unser Taxi steht noch unten und wartet auf uns. Wofür haben wir denn Sektion 2."

Alle verabschiedeten sich von Misato und Shadow und dankten nochmals für die gelungene Feier. Maya wurde von Makoto und Shigeru gestützt. Sie hatte den Fehler begangen und mit PenPen ein Sake-Wetttrinken begonnen.

Maya: "Ich hätte es nicht machen sollen. Hätte mir klar sein müssen das wenn man bei Misato wohnt trinkfest ist, sogar so ein kleiner Pinguin."

Während sie in das das Auto stiegen meinte Ritsoku nur ganz beiläufig zu Maya das sie sich schon um Maya kümmern würde.
 

Misato torkelte ins Badezimmer um sich bettfertig zu machen. Shadow indessen räumte noch den Tisch ab und stellte die übriggebliebenen Speisen in den Kühlschrank. Als Misato wieder aus dem Bad kam ging er gleich rein und bereitete sich ebenfalls für das Bett vor. Als er in sein Zimmer gehen wollte stand dort Misato.

"Ich habe es heute abend bestimmt schon einige male gesagt aber ich wollte dir noch mal für diese wunderbare Geburtstagsfeier danken."

Sie küßte Shadow leicht auf die Wange und ging dann ins Bett. Man hörte sie nur noch ins Bett fallen, nicht einmal die Tür hatte sie geschlossen.

Derweil stand Shadow etwas paralysiert vor seinem Zimmer und faßte sich vorsichtig an die Stelle an der Misato ihn geküßt hatte. Er lächelte etwas und blieb noch einige Minuten stehen bevor auch er in sein Bett ging.

Er schlief sofort ein und hatte einen sehr angenehmen Traum. Einen Traum in dem er genug Mut hatte der Frau die ihm so viel bedeutete endlich zu sagen was er für sie empfand.
 

Beide kamen am nächsten Tag nur knapp zwanzig Minuten zu spät zur Arbeit was angesichts der vernichteten Alkoholmengen eine Bestzeit ist.
 

Gendo: "Wo sind die Operatoren?"

Kouzou: "Akagi hat vorhin angerufen. Alle sind nicht arbeitsfähig. Sie ebenfalls nicht. Ibuki scheint es besonders schlimm erwischt zu haben Akagi kümmert sich persönlich um sie."

Gendo: "Gut dann soll das Team in Neo Tokio 2 heute alleine klarkommen."
 

Währenddessen wird in der NERV - Basis in Neo Tokio 2 Eva-Universal mit seinem Piloten bestückt und mit dem Fahrstuhl in den Krater gebracht.

Erster Systemoperator: "Evangelion hat Oberfläche erreicht. Externe Energieversorgung angeschlossen. Es kann losgehen."

Zweiter Systemoperator: "Keine Bewegung meßbar. Überprüft die Synchronrate."

Erster Systemoperator: "Ist unter kritischem Niveau."

Zweiter Systemoperator: "Videoverbindung zum Piloten herstellen."

Das Bild baut sich langsam auf dem Hauptschirm auf und wird auch gleich in das NERV-HQ übertragen.

#Schnarch#

Erster Operator: "Was der schläft. Das ist doch wohl die Höhe. Kommandantin Katsuragi was sagen sie dazu?"

#Schnaaarch#

Erster und zweiter Operator: "..." *Ist die doch glatt auf dem Kommandosessel eingepennt.*

Erst das furienartige Gekreische und Gezeter von Kouzou holte beide allmählich aus dem Land der Träume zurück in die Wirklichkeit.
 

[Hm dafür das es nur das wichtigste und nur die Wochenenden waren ist es doch ganz schön reichlich geworden. Und ich hab mir Sorgen gemacht das ich in Kap.7 überhaupt 2000 Wörter zusammenbekomme. Es ist sogar noch ein Kapitel mehr geworden. Da verzichtet man gerne auf mehrere Stunden Schlaf -.-]

Transzendenz

Kapitel 9: Transzendenz
 

[So endlich komme ich mal wieder zu einem Teil der Story den ich mir vorher ausgedacht und eingeplant habe. Ja wirklich das meiste fällt mir spontan ein wenn ich mal wieder die halbe Nacht tippend am Rechner sitze]
 

Das neunte Wochenende, Sonntag nacht:

Misato hatte in dieser Nacht einen sehr unruhigen und leichten Schlaf. Sie wurde von irgend etwas wach. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr daß es kurz nach Mitternacht war. Jetzt bemerkte sie auch was sie hatte aufwachen lassen. Sie konnte hören wie Shadow wieder einen Alptraum hatte.

*Ich schau besser mal nach ihm.*

Sie stand auf und ging zu Shadows Zimmer. Als sie die Tür einen Spalt weit öffnete sah sie ihn mit dem Rücken zur Tür liegen.

"Bist du wach?"

"Ja."

"Du hattest wieder einen Alptraum oder?"

"..."

"Willst du mir davon erzählen?"

"Nein."

Misato betrat den Raum und schloß die Tür hinter sich wieder. Sie kniete sich neben Shadow und streichelte ihm sanft über die Haare.

"Ist es wegen morgen? Weil wir versuchen wollen die interne Energiequelle vom Eva zu aktivieren."

"Ich weiß es nicht." Shadow seufzte. "Es ist eher weil ich mich so, wie soll ich sagen, hilflos fühle."

Einen Moment lang überlegend was sie jetzt am besten machen sollte legte sich Misato dann neben Shadow um ihn zu umarmen und zu sich ranzuziehen. Shadow hingegen erschrak als er so plötzlich Misatos Körper sich an ihn schmiegend fühlen konnte.

"Was machst du da?"

"Psst, ich werde immer für dich da sein wenn du mich brauchst. Schlaf jetzt ich werde dich beschützen."

So seltsam es war aber Shadow konnte nach diesen Worten recht schnell wieder einschlafen. Es war ein sehr erholsamer Schlaf.
 

Am nächsten Morgen wachte er alleine auf. *Nur ein Traum? Klar so weit würde sie bestimmt nicht gehen.*

Er fand Misato im Badezimmer, sie kam grade heraus als Shadow ankam.

"Guten morgen. Hast du gut geschlafen Shadow?"

"Ja. Aber ich hatte einen total verrückten Traum."

"Hatte es damit zu tun das ich mich an dich gekuschelt habe?"

"Ähm...wie...das...war...kein...Traum?" Er verschwand rot werdend im Bad.

Es gab ein schnelles Frühstück. Dieses mal fuhr Shadow alleine mit seinem Wagen zum Stützpunkt. Er brauchte etwas Entspannung und die hatte er wenn er alleine im Skyline fuhr. Das NERV - Personal wußte sofort wer da ankam als zwei blaue Sportwagen mit quietschenden Reifen um die Ecke bogen.
 

Shadow zog den Plug - Suit an und stieg in den Entry Plug. An das Atmen des L.C.L. hatte er sich schon lange gewöhnt. Die Verbindung wurde aufgebaut. Der Eva wurde zu einem Fahrstuhl gebracht und wieder zum Testgelände im Kraterinneren transportiert. Dort angekommen verließ Shadow den Fahrstuhl und griff sich das bereitgestellte Umbilicalkabel um sich an die externe Energieversorgung anzuschließen. Anschließend erwartete er seine Einsatzbefehle.
 

Makoto: "Kaptain Katsuragi meldet Einsatzbereitschaft."

Maya: "Alle Daten von Eva-Universal werden aufgezeichnet. Verlustrate der Übertragung 0%."

Shigeru: "Videoübertragung steht."

Auf der Videowand in der Kommandozentrale tauchten die Videoübertragungen aus dem Krater auf. Sie zeigten den Eva aus mehreren Blickwinkeln und wie das Ziel der heutigen Übung in Position gebracht wurde.

Ritsoku: "Alle Lebenszeichen stabil. Wir können eine gleichmäßige Synchronrate von mindestens 70% garantieren."

Kouzou: "Was ist Ikari? Sollen wir es versuchen?"

Gendo: "Ich habe immer noch Bedenken aber die Alten wollen es nicht anders. Ich erteile die Freigabe."

Kouzou: "Kaptain Katsuragi wir beginnen. Durchführung genau wie besprochen, wir können uns keine Fehler leisten."
 

Misato: "Verstanden. Shadow wir fangen an. Alles genau wie besprochen."

Shadow: "Gut. Bewege mich zur Abschußposition."

Der Eva begann sich mit ruhigem Schritt zu einer vorher festgelegten Stelle im Krater zu bewegen.

Shadow: "Bin vor Ort, warte auf die Freigabe zu Aufnahme der Waffe."

Kouzou: "Ist die Zieldrohne in Position?"

Makoto: "Drohne hat ihr Ziel erreicht und hält die Position."

Kouzou: "Freigabe für den Waffentest erteilt Kaptain Katsuragi."

Misato: "Du hast es gehört Shadow, wir fangen an."

Shadow: "Nehme Waffe auf."

Er griff sich den Prototypen der NERV - Waffenschmiede. Es war eine Railgun die extra für den Einsatz von Evas entwickelt wurde. Sie war fast so lang wie der Eva hoch war. Der Lauf war achteckig um die Beschleunigermagneten optimal unterzubringen. Das vordere fünftel des Laufes war offen, nur die Magneten ragten wie vier Stäbe hervor. Ansonsten sah sie aus wie ein modernes Scharfschützengewehr, nur halt viel größer. Shadow griff sich das Magazin und steckte es in die Waffe. Fünfzig Geschosse waren nun geladen.

Shadow: "Ich wäre dann soweit."

Misato: "Denk dran du hast nicht viel Zeit. Ein Schuß mit der Railgun kostet dich vier Minuten deiner Akkus, also präzise und ruhig zielen, und keine voreiligen Schnellschüsse. Du mußt sofort nach dem Abfeuern wieder die externe Energieversorgung herstellen. Und denk dran das du da Aluminiumgeschosse von 300 Kilogramm Gewicht mit nahezu Lichtgeschwindigkeit abfeuerst also sorg dafür das du einen sicheren Stand hast. Dein Ziel befindet sich etwas über dir in Richtung der Sonne. Wir haben noch nie damit gefeuert wir haben also keine Ahnung wie leistungsfähig die Waffe ist."

Shadow: "Schon verstanden. Ich gebe mein bestes."

Misato: "Und ich vertraue dir vollkommen."

Der Evangelion ging in die Hocke um eine bessere Abschußposition zu haben.

Shadow: "Habe das Ziel geortet. Winkel 32,8 Grad, Entfernung 10,3 Kilometer, aktiviere Sonnenlichtfilter der Zieloptik. Deaktiviere externe Energieversorgung und stelle Verbindung zur Waffe her."

Der Eva sprengte das Versorgungskabel ab welches kurz vor dem Aufschlag von Düsen abgebremst wurde und dann krachend auf den Kraterboden fiel. Mit einer eleganten Bewegung griff sich Shadow mit der linken Hand des Evas den Stecker der an der Railgun hing und verband ihn mit dem Eva. Jetzt da sie mit der Energie aus den Eva - Akkus versorgt wurde erwachte die Waffe förmlich zum Leben. Ein leises Summen war zu hören und das magnetische Feld ließ den vorderen offenen Bereich bläulich schimmern.

Shadow: "Waffenenergie aktiviert. Leite Zielpeilung ein." Die mächtige Waffe schwenkte in Richtung Sonne. Sein Ziel war eine 10x10 Meter große Platte aus derselben Spezialpanzerung wie die des Evas, sie war etwa 20 Zentimeter dick. Sie wurde von mehreren unbemannten ferngesteuerten Lastenhelikoptern in Position gehalten.

Shadow: "Erdmagnetfeldabweichung kompensiert. Ziel anvisiert." Der Eva schwenkte bei dieser letzten Korrektur die Railgun fast unmerklich nur um einige Zentimeter.

Misato: "Feuern wenn bereit."

Ein gewaltiger Ruck fuhr durch den Evangelion als Shadow abdrückte. Für den Bruchteil einer Sekunde konnte man ein immer höher werdendes Pfeifen hören während die Magneten mit ihrer gewaltigen Kraft an dem Aluminiumgeschoß zerrten und es beschleunigten. Als das Geschoß den Lauf verließ zog er eine rotierende blaue Magnetfeldverzerrung hinter sich her. Mit nahezu dreihunderttausend Kilometer pro Sekunde raste das Geschoß auf sein Ziel zu und durchschlug die Panzerung ohne Probleme.

Shadow senkte die Railgun wieder und trennte die Energieversorgung zu ihr ab. Die Spur die das Geschoß hinterließ hatte sich bereits wieder aufgelöst als er die externe Energie wieder anschloß.

Shadow: "Energieversorgung wieder hergestellt, Waffe gesichert."
 

Das Computertrio war vollkommen aus der Fassung, selbst Kouzou bekam kein Wort heraus, nur Ikari warf etwas ein.

Gendo: "Beeindruckend." Er wartete noch einen Moment bis die anderen wieder mit dem anfingen wofür sie bezahlt wurden.

Maya: "Wir erhalten die Telemetriedaten der Waffe und des Evas."

Shigeru: "Beobachtungssatelliten verzeichnen das Verglühen des Geschosses etwa einhundertdreißig Kilometer nach Abschuß."

Makoto: "Beobachtungsposten melden die vollständige Zerstörung des Ziels."

Ritsoku: "Leichte Zeichen von Nervosität beim Piloten, das ist aber auch schon alles."

Kouzou: "Sollen wir weitermachen Ikari?"

Gendo: "Natürlich."
 

Misato: "Gut gemacht Shadow. Gib uns einen Moment zum Auswerten der Daten und deinem Eva zum Wiederaufladen der Akkus."

Shadow: "Alles klar. Ich schließe nur einen Moment die Augen wenn es dir recht ist."

Misato: "Kein Problem schlaf bloß nicht ein."

Er schloß die Augen und sog das L.C.L. tief ein. Es war ein seltsames Gefühl das er beim Abfeuern gespürt hatte. So ein kribbeln am Rücken, genau an der Stelle wo der Stromanschluß des Evas war.

Misato: "Shadow wir machen weiter, geh schon mal in Position die zweite Zieldrohne ist unterwegs."

Shadow: "Verstanden." Er öffnete die Augen und begann abermals mit den Vorbereitungen.

Noch insgesamt viermal feuerte er die Railgun ab, jedes mal wurde die Panzerplatte zehn Zentimeter dicker, und jedes mal durchschlug das Geschoß problemlos die Panzerplatte.

Shadow legte die Waffe beiseite und schloß wieder die externe Versorgung an. Er wartete wieder auf weitere Befehle.
 

Kouzou: "Aktivierungstest?"

Gendo: "Ja."

Kouzou: "Kaptain Katsuragi wir führen die Testreihe weiter durch."

Misato: "Ja Subkommandant."

Maya: "Aktiviere zusätzliche Nervenbahnen."
 

Misato: "Shadow hast du gehört wir machen weiter."

Shadow: "Gut, trenne die externe Energieversorgung ab. Schalte auf Akkubetrieb."

Misato: "Alle zusätzlichen Nervenbahnen wurden aktiviert. Denk einfach an das Aktivieren der internen Energiequelle, mach es intuitiv, wie sonst auch."

Shadow: "Misato sei mir nicht böse aber ich brauche jetzt absolute Ruhe."

Er beendete die Videoübertragung und schloß wieder die Augen. Vor seinem geistigen Auge lief der Timer. Er hatte ein seltsames Gefühl verspürt als die zusätzlichen Verbindungen aktiviert wurden. Shadow arbeitete sich langsam voran, suchte und testete aus. Es dauerte fast drei Minuten dann hatte er es gefunden. Er sah vor seinem geistigen Auge eine große rote Kugel. Shadow spürte so etwas wie einen Herzschlag der von dieser Kugel zu kommen schien. Er öffnete wieder seine Augen und aktivierte den Videolink."

"Misato ich habe etwas gefunden, könnte die Energiequelle sein. Ich versuche sie zu aktivieren."

Wieder schaltete er die Übertragung ab und konzentrierte sich. Es war ein seltsames Gefühl das diese Kugel in ihm auslöste. *Und wenn das vielleicht das Herz dieses Evas ist, das würde dann heißen das...*

Er begann sich auf seinen eigenen Körper zu konzentrieren und begann sich zu beruhigen. Langsam glich er seinen Herzschlag mit dem des Evas an. Eine Zeit lang schlugen beide Herzen im Gleichtakt als er plötzlich wieder ihre Stimme vernahm. "Komm zu mir."
 

Kouzou: "Was ist da los."

Ritsoku: "Die Synchronrate steigt rasant an, passiert jetzt die 130%-Marke. Das...das ist unmöglich...es dürfte gar nicht so hoch gehen können.

Gendo: "Abbrechen."

Maya: "Der Eva nimmt keine Befehle an. Nervenbahnen lassen sich nicht unterbrechen. Entry Plug kann nicht evakuiert werden.

Shigeru: "Keine erkennbare Bewegung beim Eva."

Makoto: "Starke Energiereaktion im Kern von Eva-Universal. S²-Engine vollständig aktiviert."

Ritsoku: "Synchronrate jetzt bei 200%, hat gestoppt. Ich verstehe das nicht."

Kouzou: "Du hattest wie immer Recht mit deinen Bedenken Ikari. Was sollen wir jetzt unternehmen?"

Gendo: "Nichts, jetzt ist sie am Zug. Wir können nur noch zusehen."

Man konnte hören wie Misato panisch versuchte Kontakt zu Shadow herzustellen, leider vergebens.
 

"Komm zu mir."

"Wer bist du?"

"Komm zu mir."

"Wo bist du?"

Langsam öffnete Shadow seine Augen. Dunkelheit umgab ihn. Er schwebte in dieser Dunkelheit. Es war auch eine endlose Stille. Das einzige was er vernahm war der Herzschlag des Evas. *Oder ist es mein Herz das ich schlagen höre? Wieder eine Frage ohne die Antwort zu kennen.*

Jetzt erinnere Shadow sich auch wieder daran was grade passiert war. Er hatte seinen Herzschlag an den des Evas angeglichen. Nein mehr, er hatte sich vollkommen mit dem Eva synchronisiert. Diese Dunkelheit, diese Stille, all das war nicht sehr beruhigend und doch fühlte er sich sehr geborgen an diesem Ort. In der Entfernung konnte er ein kleines Licht erkennen das sich auf ihn zu bewegte und immer heller wurde. Es wurde immer schneller und blendete ihn. Shadow verschloß seine Augen. Als er dachte jemanden vor sich zu spüren riskierte er einen Blick.

Die Erlösung die er verspürte als er sah wer da vor ihm schwebte war unbeschreiblich. So etwas hatte Shadow noch nie in seinem Leben gefühlt.

"Du bist die Frau die mich gerufen hat."

"Ja."

Sie war wunderschön, hatte tiefblaue Augen und schneeweiße Haare die noch länger waren als die von Shadow. Ihr Gesicht zeigte das sie eine Europäerin war, sie hatte sehr helle, makellose Haut.

"Aber wer bist du?"

"Ich bin Mireille, und ich bin der Eva, ich bin nun auch vieles anderes aber für dich sind nur diese beiden Dinge wichtig."

Sie schloß Shadow in ihre Arme und zog ihn zu sich. Jetzt erst bemerkte er das sie nackt war und er genauso. Aber der fühlte keine Scham deswegen, es war ihm egal. Er fühlte nur diese Wärme die von Mireille ausging.

"Warum?"

"Warum ich dich rief?"

"Ja."

"Weil du der einzige bist der mich steuern kann."

"Was macht mich so einzigartig?" Shadow legte seinen Kopf auf ihre Schulter.

"Das weißt du ganz genau. Verschließe dich nicht vor der Wahrheit wenn sie genau vor dir steht."

"Ich verstehe es trotzdem nicht."

"Es ist weil damals etwas von dir auf der anderen Seite geblieben ist. Wäre das nicht so würdest du genauso enden wie ich."

"Du verwirrst mich immer mehr."

"Dann gebe ich dir eben etwas das dir helfen wird viele deiner Fragen zu beantworten. Wenn du wissen willst wer ich wirklich bin wirst du deine Antwort dort, und nur dort, finden."

Mireille griff sich Shadows Kopf und gab ihm einen sanften Kuß auf seine Lippen.

"Du mußt jetzt wieder gehen."

"Was? Warte ich habe noch so viele Fragen an dich. Geh nicht."

"Alles zu seiner Zeit." Sie verschwand wieder und auch die Dunkelheit wich dem hellen Tageslicht das ihn blendete. Shadow hob schützend den Arm vor seine Augen.
 

Shigeru: "Bewegung bei Eva-Universal." Alle verfolgten auf den Videobildschirmen was da vor sich ging.

Maya: "Was...was geht da vor sich?" Ihre Stimme war mit Panik erfüllt. Der Evangelion hob seinen linken Arm um ihn schützend vor seine Augen zu halten.

Kouzou: "Es wirkt so menschlich. Als ob die Sonne den Eva blendet."

Gendo: "Nicht den Eva sondern den Piloten. Sie hat gewonnen." *Was planst du wohl als nächstes Mireille?*
 

Langsam bemerkte Shadow was gerade passierte. Zwischen ihm und der Welt da draußen war nun kein Videoschirm mehr. Er brauchte sich nicht mehr darauf zu konzentrieren eine bestimme Bewegung durchzuführen, er tat es einfach. Er war nun der Eva, er hatte perfekte Kontrolle erlangt. Shadow konnte die Panzerung des Evas auf seiner Haut spüren, die Beschränkungen der Zwangshalterungen und die Energie die ihn aus dem S²-Organ durchströmte.

Shadow bewegte die Arme, betrachtete diese, bewegte die Finger, begann zu laufen. Er sah sich um und erblickte dann Misato. Sie stand in gebührendem Abstand zu ihm und sah den Eva verständnislos an. Er ging auf sie zu, Misato wich keinen Millimeter zurück. Er beugte sich hinunter bis sein Kopf nur noch wenige Meter von ihr entfernt war.

"Gib mir meinen Piloten wieder du verdammtes Stück Schrott." Sie schrie Shadow, nein den Eva, an. Er wollte antworten aber es war ihm unmöglich zu sprechen.

*Ich bin schon wieder der Grund für ihren Schmerz.* Er setzte den Eva hin und begann sich von dieser Synchronisation zu lösen. Er kehrte wieder in seinen Körper zurück, es änderte sich seine Wahrnehmung und er war sich manchmal nicht sicher was nun von ihm und was vom Eva war. Schlußendlich gelang es ihm dann doch und als letzte Aktion deaktivierte er das S²-Organ. Der Eva verstummte augenblicklich und der Entry Plug nahm jetzt auch den Befehl zum Ausfahren an. Das L.C.L. wurde abgelassen und Shadow stieg aus dem Entry Plug.

Immer noch etwas benommen begann er herunterzuklettern. Kurz vor dem Boden rutschte er aus aber Misato fing ihn auf. Als er sie ansah konnte Shadow sehen das sie weinte.

"Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht."

Shadow war immer noch total konfus. Er konnte die Dinge die er grade erlebt hatte weder verstehen noch darüber nachdenken.

"Es tut mir leid...ich....ich brauche jetzt...Zeit für mich." Shadow stürmte an Misato vorbei in Richtung des Ausganges.

"Shadow warte. Lauf nicht weg wir müssen darüber reden."

Er konnte Misatos Worte noch hören aber er reagierte nicht darauf. Er fühlte nur noch Panik in sich und er wollte so viel Entfernung zwischen sich und den Eva bringen wie irgend möglich. Als Shadow den Parkplatz erreichte griff er unter seinen Wagen um an den Schlüssel für den Notfall zu kommen. Er war in einer kleinen Kiste neben dem Tank versteckt. Er öffnete den Wagen und verließ mit quietschenden Reifen den Parkplatz.
 

Misato betrat den Kontrollraum.

"Wo ist er?"

Da sah sie auf den Überwachungsmonitoren wie der Skyline das Gelände verließ.

Misato: "Kommandant Ikari was ist da grade passiert?"

Gendo: "Was ist das Problem?"

Misato: "Was das Problem ist? Ich habe keine Ahnung was da abgelaufen ist aber es war wohl traumatisch genug das der Pilot gerade panisch die Flucht ergriffen hat."

Gendo: "Er ist weg? Das ist nicht gut. Akagi deine Einschätzung."

Ritsoku: "Du mußt ihn unbedingt finden Katsuragi. Seine Daten zeigen eine massive psychische Belastung. Er könnte in seinem Zustand eine Klippe runterfahren ohne es zu merken."

Misato: "Ich brauche keinen Supercomputer um das zu wissen. In seinen Augen waren nur Panik und Angst, Todesangst. Erzählt mir mal bitte jemand was da genau vorgefallen ist."

Kouzou: "Soll ich Sie es wissen lassen Ikari?"

Gendo: "Nur das Nötigste."

Kouzou: "Kaptain Katsuragi, das Experiment war gefährlich, das war allen Beteiligten vorher klar. Aber es gab einen Risikofaktor über den Sie und Ihr Team aus gutem Grund nicht informiert wurden."

Misato: "Was soll das heißen?"
 

Shadow fuhr einfach. Er wußte nicht wohin die Straßen die er wählte führten, es war ihm auch egal. Immer wieder tauchten Bilder in seinem Kopf auf. Sie verwirrten ihn nur noch mehr.

*Diese Frau...der Eva...die Energiequelle...perfekte Synchronrate...was hat das alles zu bedeuten...warum hat sie mich geküßt...wieso hat sie mich wieder alleine gelassen...was soll ich jetzt tun...helft mir, Nina, Misato, bitte sagt mir was ich tun soll...*
 

Misato: "Jetzt ist mir auch klar warum Sie nichts gesagt haben Kommandant."

Kouzou: "Er hätte niemals mitgemacht wenn er das gewußt hätte."

Misato: "Ich hätte ihm auch dazu geraten es zu lassen."

Kouzou: "Sie werden dafür bezahlt Befehle zu befolgen Kaptain."

Misato: "Ich werde auch dafür bezahlt meine Untergebenen zu schützen."

Gendo: "Es ist jetzt irrelevant. Er wird den Eva nie wieder steuern wollen. Ohne Willen dazu fehlt die Synchronrate."

Misato: "Woher können Sie überhaupt so genau wissen daß es zu diesem Szenario kommen könnte."

Kouzou: "Vorhergehende Testreihen...mit einem Fehlschlag."

Misato: "Hast du davon gewußt Akagi?"

Ritsoku: "..."

Misato: "Habe ich auch nicht anders von dir erwartet. Egal ich muß mich jetzt um meinen Piloten kümmern."

Sie beendete die Übertragung und verließ den Kommandoraum. In einem Pausenraum holte sie sich einen Kaffee. Am Tisch sitzend und ihren Kaffee schlürfend dachte sie darüber nach wie sie Shadow am besten aufspüren konnte.

*Was ist nur passiert als er im Eva war? Dieser Blick des Evas, sein Blick als er ausgestiegen ist, es ist alles so verwirrend. Nur er kann etwas Licht ins Dunkel bringen aber er ist nicht da. Ach Shadow tu bitte nichts unüberlegtes.*

Es dauerte noch etwas bis Misato die rettende Idee kam. Sie wußte nun wie sie ihn finden konnte.

Misato kam in Kontrollraum gestürmt und schob den ersten Operator beiseite. Das was sie vorhatte hatte sie schon einige male getan und außerdem würde so nur sie wissen wo er war. Es gab ihr die Möglichkeit in aller Ruhe mit Shadow zu sprechen, Sektion 2 würde ihn wahrscheinlich nur festnehmen und in eine Zelle werfen.

Erinnerungen

Kapitel 10: Erinnerungen
 

Shadow konnte Schritte hören. Es konnte nur sie sein.

"Ein Sender im Anzug Misato?"

"Nein, das GPS-Signal deines Wagens."

"Auch sehr kreativ."
 

Es war ein seltsamer Anblick der sich da Misato bot. Sie waren auf einem Berg, Shadow saß an einem Abhang im Gras und sah sich den Sonnenuntergang an. Sie blickten auf Neo Tokio 2. Er hatte immer noch den schneeweißen Plug - Suit an, hatte seine Beine zu sich rangezogen und hatte seine Arme um die Beine gelegt. Er stützte seinen Kopf mit dem Kinn auf den Knien auf. Der kräftige Wind wehte seine Haare über die Schultern und ließ sie tanzen. Es hatte etwas beängstigendes und etwas hypnotisches Shadow dort so sitzen zu sehen.

Misato setzte sich neben ihn, sah ihn an, sagte aber kein Wort.

*Ich muß dich so vieles fragen, aber du siehst so hilflos und allein gelassen aus. Ich will dich nicht auch noch verlieren.*
 

"Ihr Name ist Nina Williams. Sie kommt aus Irland und ist Profikillerin. Ich arbeite als Chauffeur und persönlicher Adjutant für sie."

Beide schwiegen einige Minuten bis Misato den Mut gefaßt hatte das Gespräch fortzusetzen.

"Du hast gesagt das du nur Leuten von ihr erzählst denen du mehr als gewöhnlich vertraust?"

"Das zwischen uns beiden geht schon länger weit über Vertrauen hinaus. Versteh mich nicht falsch du bist so etwas wie eine große Schwester für mich."

"Danke."

"Willst du mehr über sie wissen?"

"Ja bitte."

"Nina ist so groß wie ich, sehr schlank, sie hat grünblaue Augen und goldblonde Haare. Wir haben uns in Deutschland bei meinem Bewerbungsgespräch kennengelernt."

"Klingt ja nach einer richtigen Traumfrau."

"Hm...es begann alles vor drei Jahren..."
 

[Rückblenden-Erinnerungs-Story-Erklär-Modus an]

Es war ungewöhnlich kalt heute und die Straßen von Stuttgart waren mal wieder überfüllt gewesen. Obwohl er schon früher als eigentlich geplant losgefahren war kam er fast zu spät zu dem Bewerbungsgespräch.

*Chauffeur. Na besser als nichts. In diesen Zeiten kann man über jeden Job froh sein. Ob die Gerüchte stimmen das es eine sehr reiche Familie ist?*

Das Grundstück war mit hohen Mauern gesichert, die eisernen Tore drückten förmlich aus das kein ungebetener Besuch geduldet wurde, die Wachen am Eingang verstärkten dieses Gefühl noch mehr. Während sich der kleine VW Golf die Zufahrt entlang bewegte schälte sich das Anwesen aus den umstehenden Bäumen. Es sah sehr herrschaftlich aus, neben dem Haupthaus standen Fachwerkstallungen und eine augenscheinlich recht geräumige Garage. Er stellte den Wagen auf dem Besucherparkplatz ab und lief die lange Treppe nach oben. Er hatte noch nicht einmal die Tür erreicht da wurde diese auch schon geöffnet und ein sehr grimmig dreinschauender älterer Mann, etwa Mitte fünfzig, nahm ihn in Empfang.

"Sie kommen spät, noch in der Zeit aber spät. Unpünktlichkeit ist in so einem Beruf inakzeptabel."

*Na toll der erste Eindruck den ich gebe ist Unzuverlässigkeit.*

"Hier entlang bitte."

Er wurde in einen Raum geführt in dem schon mehrere Personen anwesend waren. Allesamt über dreißig, es waren insgesamt elf Personen, er war Nummer zwölf.

"Bitte nehmen sie Aufstellung meine Herren."

Alle wurden angewiesen sich in einer Reihe aufzustellen. Da er als letzter dazugekommen war stellte er sich ganz links an das Ende der Reihe. Er konnte förmlich die verachtenden Blicke der anderen Männer spüren.

*Was mache ich hier eigentlich? Das ist doch eine ganz andere Liga. Ich habe hier nichts verloren.*

Er strich sein schwarzes Jackett glatt, rückte die Krawatte nochmals zurecht und überprüfte ob seine Haare sauber zusammengebunden waren.

Kurz danach betrat eine junge Frau den Raum. Sie hatte ein elegantes silbernes Kleid an das ihre goldblonden Haare noch mehr leuchten lies. Der ältere Mann der ihn hereingelassen hatte verbeugte sich vor ihr.

"Miss Williams die Bewerber wären bereit." Er reichte ihr eine Mappe mit Unterlagen. Ihr blick wanderte durch den Raum bevor sie begann die Reihe abzuschreiten und sich jeden genau anzusehen.

*Wer ist das?*

Als sie vor ihm stehen blieb und er in diese tiefen grünblauen Augen sah wurde ihm mit einem mal ganz anders.

"Wie ist dein Name?"

"Thomas Croft."

"Oh. So you are from England."

"No, I am from Germany."

"Then tell me why you got that name?"

"It is a different, long story."

"And I want to hear it. You are hired."

Nina drehte sich um und warf dem alten Mann die Mappe zu. Der wiederum ging hinter ihr her und redete auf sie ein.

"Aber Miss Williams, er hat so gut wie keine Fahrerfahrung. Er hat seinen Führerschein erst seit sechs Monaten."

"Um so besser, dann ist er noch in der Probezeit. Was glaubst du wohl wie vorsichtig er dann fahren wird. Kümmere dich um alles. Er bekommt ein Zimmer im Angestelltenflügel. Ich will in zwei Stunden in die Stadt, bis dahin hast du Zeit ihn in allem Wichtigen zu unterweisen."

"Jawohl Miss Williams."

Sie verließ den Raum wieder.

Der ältere Mann wies alle anderen Anwesenden an das sie wieder gehen konnten. Thomas konnte förmlich ihre Blicke auf sich spüren. Auch vernahm er einige Worte wie "Glückspilz" oder "Ungeheuerlich".

Der ältere Mann stellte sich vor.

"Ich bin Nigel, der Hausbutler. Es gibt einiges an Regeln die Sie in diesem Hause zu befolgen haben."

Er ging los und Thomas folgte ihm.

"Neben den üblichen Sitten- und Anstandsregeln ist darauf zu achten das sie Miss Williams den gebührenden Respekt zollen. Sprechen Sie Sie nur mit "Miss Williams" oder "Lady Williams" an, wobei das Erstere zu bevorzugen ist. Neben den üblichen Tätigkeiten als Chauffeur werden Sie Miss Williams immer begleiten wenn sie es wünscht. Es wird wohl hauptsächlich bei Einkäufen sein. Selbstredend das Sie die Einkäufe tragen. Wenn Miss Williams etwas von Ihnen wünscht werden Sie nicht mit "Unmöglich" oder "das kann ich nicht" antworten sondern mit "Jawohl Miss Williams wird sofort erledigt". Wenn Sie etwas möchte bekommt Sie das auch egal zu welchem Preis oder mit welchem persönlichen Aufwand das verbunden sein mag."

Sie hielten an nachdem sie ein Gewirr aus Gängen und Treppen hinter sich gelassen haben.

"Dies hier ist Ihr Zimmer. Sie werden ab sofort im Hause Williams wohnen da sie rund um die Uhr abrufbereit sein müssen. Sie erhalten freie Kost und Logis, ein Diensthandy sowie ein Spesenkonto für alle Ausgaben die Sie im Zuge Ihres Berufes tätigen müssen, also tanken, Wagenwäsche etc. Noch fragen."

"Wie, soll ich etwa sofort anfangen?"

"Ja was dachten Sie denn?"

Nigel reichte ihm den Zimmerschlüssel.

"Richten Sie sich schnell ein, ich bereite derweil den Arbeitsvertrag vor." Dann verschwand er um die nächste Ecke.

Thomas betrat das Zimmer. Er sah sich um und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

*Dieses Zimmer ist größer als meine Wohnung.*

Nigel kam zurück und brachte ihn in ein großes Büro. Er laß sich flüchtig den Vertrag durch und unterschrieb.

"Gut, ich zeige Ihnen jetzt den Wagenpark."

Beide gingen in die große Garage. Es standen dort ein Dutzend teurer Luxuswagen, von Mercedes über BMW und Audi bis Porsche und Ferrari alles was richtig teuer und luxuriös war.

Nigel sprach mit ihm über seine bisherige Fahrerfahrung und wie sehr sich diese Wagen davon unterschieden. Es wurde auch weiter über die Hausregeln gesprochen als sich plötzlich eines der Garagentore öffnete. Nina stand davor, in einem blauen Rock mit weißem Top und einer kleinen rosa Handtasche. Sie hatte ihre Haare ab den Ohren zu einem eleganten Pferdeschwanz zusammengebunden der ihr bis zur Taille reichte, der Rest hatte knappe Schulterlänge und hing über ihre Wangen. Es ließ ihr Gesicht leuchten.

"Ich bin früher fertig geworden. Also los die Geschäfte haben schon alle offen."

"Jawohl Miss Williams." Er wandte sich an Thomas.

"Ihre erste Bewährungsprobe, vermasseln Sie es nicht."

"Heute nehmen wir den...hmm...BMW M5."

Nigel nahm den Schlüssel vom Schlüsselbord und reichte ihn Thomas. Während Nigel die rechte Hintertür der schwarzen Limousine für Nina öffnete stieg er ein und begann seinen neuen Arbeitsplatz einzurichten. Bevor er die Garage verließ sprach Nigel noch mal mit ihm.

"Der Wagen hat 507 PS und ein Automatikgetriebe. Vergessen Sie das Bremsen nicht und seien Sie vorsichtig beim Beschleunigen." *Es gefällt mir gar nicht Sie einfach so einem eigentlich Fremden zu überlassen. Aber Sie hat bisher immer ein gutes Gespür wenn es um neue Angestellte ging.*

Der V10-Motor lief sehr ruhig als sich der schwarze Wagen aus der breiten Einfahrt des Anwesens schob.

"Wohin möchten Sie Miss Williams?"

"Als erstes, was auch immer Nigel dir erzählt hat, wenn wir beide unterwegs sind heißt das Nina klar. Ich kann diese ständige Förmlichkeit nicht ausstehen."

"Jawohl Miss...Nina."

"Schon besser. Erstmal in die Innenstadt. Da hat letzte Woche ein neues Kaufhaus aufgemacht und wenn es etwas zu feiern gibt bin ich immer in Kauflaune."

"Wenn man fragen darf, was gibt es denn zu feiern?"

"Dummkopf, deine Einstellung natürlich."

*Diese Art, wie sie sich gibt, das verwirrt einen. Naja sie ist ja auch nur eine Jugendliche die ihr Leben genießt. Aber So etwas hätte ich nicht erwartet. Und in dem Kleid vorhin sah sie so erwachsen aus, und jetzt gibt sie sich so.*

Als sie am Kaufhaus ankamen suchte Thomas einen möglichst breiten Parkplatz in der Nähe des Eingangs. Er hatte Glück, trotzdem bereitete es ihm Probleme einzuparken, der Wagen war etwas unübersichtlich. Er stieg aus und öffnete Nina die Tür.

"Danke."

"Gehört das nicht zu meinem Job?"

"Ja schon, aber trotzdem sollte man den Leuten dafür danken." Er wurde etwas rot.

Nina machte sich gleich daran das Kaufhaus unsicher zu machen. Sie hatte die drei Dinge dabei die sie brauchte: gute Laune, ihre Kreditkarte und einen ziemlich bemitleidenswerten Chauffeur der alle Tüten tragen mußte.

Nachdem das erste Kaufhaus abgearbeitet war fuhren sie zu einem kleinen italienischen Restaurant. Als sie reinkamen wurde Nina auch schon herzlich von dem Geschäftsführer begrüßt.

"Nina meine Liebe. Endlich beehrt du uns mal wieder."

"Pablo, schön dich mal wieder zu sehen."

"Wer ist denn der nette Mann da an deiner Seite? Du hast dir doch wohl nicht etwa einen Freund geangelt?"

"Das ist Thomas, mein neuer Chauffeur."

"Alles wie immer?"

"Natürlich, heute aber zwei Teller."

"Sehr gerne."

Sie wurden zu einem kleinen Tisch in einer ruhigen Ecke des Restaurants gebracht. Nina bestellte frischen Orangensaft für beide. Etwa fünfzehn Minuten später kam dann das Essen, Lasagne.

"Das ist die beste Lasagne die du in der ganzen Stadt finden wirst, los probier."

*Zufälle gibt es. Wenn sie wüßte das ich Lasagne für mein Leben gern esse.*

Während beide aßen, es schmeckte ihnen sichtlich, begann Nina fast beiläufig ein Gespräch.

"Sag mal, was ist eigentlich mit deinen Eltern?"

Er setzte die Gabel ab und senkte den Kopf etwas.

"Second Impact. Beide sind damals gestorben."

"Tut mir leid."

"Das muß es nicht, ich bin ja nicht der einzige der damals jemanden verloren hat. Was ist mit deinen Eltern."

"Meine Mutter kenne ich gar nicht, mein Vater bei einem Flugzeugabsturz umgekommen als ich noch klein war, kurz vor dem Second Impact."

Beide schwiegen eine Weile bis Nina das Gespräch wieder ins laufen brachte.

"Dein Nachname, Croft, erzähl wo hast du den her?"

"Oh...das ist...nein das ist zu albern...na gut. Es ist etwa zwei Jahre her, da habe ich einen alten Jugendfreund von mir in den USA besucht. Er hat eine Einweihungsparty für seine Wohnung gegeben. Da habe ich dann sie getroffen. 1.90, schlank, lange Beine, braune Haare, und naja, reichlich da wo Männer zuerst hinschauen, ein unwiderstehlicher Typ halt. Wir kamen so über den Abend ins Gespräch, ihr Name war Lara Croft, und naja, nach viel zu viel Alkohol kamen wir dann auf die dämliche Idee nach Las Vegas zu fliegen und zu heiraten. Sie hatte einen Privatjet am Flughafen stehen. Es war aus einer Laune heraus, und als wir dann am nächsten Morgen mit Ehering einem schrecklichen Kater aufgewacht sind wurde uns erst klar was wir da eigentlich gemacht hatten.

Die Ehe haben wir natürlich annullieren lassen, ihren Namen habe ich aber behalten."

Er wurde etwas rot. *Normalerweise würde ich diese Geschichte nie jemandem erzählen. Was ist an ihr so anders?*

Nina fing an herzhaft zu lachen. Thomas wurde dabei nur noch roter. Sie bohrte weiter nach.

"Und habt ihr dann auch eine tolle Hochzeitsnacht verbracht?"

"Ähm wie, was meinst du jetzt damit?"

"Na ob ihr es getan habt."

Der Blick von Nina war tödlich. Er wußte daß sie beide das Restaurant nicht verlassen würden bevor er ihr geantwortet hatte.

"Äh...nein da ist nichts dergleichen passiert."

"Warum?"

"Nachdem wir endlich ein Hotel in Vegas gefunden hatten das noch ein freies Zimmer hatte sind wir nur noch ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen. Wir hatten am nächsten Morgen sogar noch alle Klamotten an. Aber es war doch schon ein schönes Gefühl nicht alleine aufzuwachen."

Beide sahen sich an und mußten anfangen zu lachen.

Den Nachmittag verbrachten sie in mehreren Kaufhäusern. Der M5 hatte kaum genug Platz für die ganzen Einkäufe, einiges stellte Thomas auf den Beifahrersitz.

"Du hast heute einige Leute sehr glücklich gemacht Nina."

"Wen meinst du damit?"

"Die Ladenbesitzer..." *Und mich.*

Als der Wagen vor dem Haus vorfuhr stand Nigel schon ganz nervös in der Eingangstür. Als der Wagen stoppte stürmte er förmlich zur Wagentür.

"Miss Williams wie geht es Ihnen?"

"Wunderbar, wir hatten viel Spaß. Thomas bring doch bitte die Sachen in meinen Kleiderraum ja."

"Natürlich", er sah zu Nigel, "Miss Williams."

"Ach ja, wenn du fertig bist nimm doch den M5 und hol deine Sachen ab. Du wohnst ja ab sofort hier. Sag mal ist das dein Wagen?" Sie deutete auf den weißen Golf.

"Ja."

"Den kannst du verkaufen. Du kannst jeden der Wagen auch für private Touren nutzen."

"Danke Miss Williams. Ich fühle mich geehrt."

Thomas brachte alle Einkäufe in das Zimmer das er von Nigel gezeigt bekam. Es war weniger ein Zimmer als vielmehr ein riesiger Schrank, er hatte sogar ein zweites Stockwerk das mit einer Wendeltreppe erreichbar war.

Nachdem alles ausgeladen und in dem Zimmer verstaut war machte er sich wieder auf den Weg zu seiner Wohnung, dieses mal mit dem M5.
 

Nina sah im hinterher als er losfuhr.

"Ich verstehe es immer noch nicht Miss Williams. Es waren so viele Männer mit guten Zeugnissen und Empfehlungen, warum grade er? Er hat grade erst angefangen und keinerlei Erfahrung"

"Genau deshalb. All diese anderen Leute haben auch irgendwann mal angefangen nur vergessen sie das alle schnell wieder. Außerdem hatte ich heute viel Spaß. Mit einem von den ganzen alten Säcken wäre es nur ein ständiges "Ja Miss Williams, sofort Miss Williams, ich bin unterwegs Miss Williams" geworden. Ich war mit ihm heute mal wieder bei Pablo. Er hat mir sogar erzählt wieso er diesen Nachnamen hat. Wußtest du das er seine Eltern beim Second Impact verloren hat Nigel?"

"Nein das war mir nicht bekannt."

"Und er hat mir alles so selbstverständlich erzählt als würden wir uns schon Jahre kennen. Er war die richtige Wahl."
 

Viel hatte Thomas ja nicht zu packen, es paßte alles mit einem mal in den Wagen. Als er wieder im Williams-Anwesen ankam stand dort schon Nigel der auf ihn wartete.

"Grade noch rechtzeitig. Miss Williams wünscht das sie mit ihr zu Abend speisen."
 

Als die beiden den Raum betraten lächelte Nina. Nigel nahm einen Stuhl aus einem der großen Schränke und stellte ihn gegenüber von Nina auf.

"Danke Nigel, das wäre dann alles."

"Jawohl Miss Williams."

"Komm setz dich."

Thomas tat wie ihm befohlen wurde.

"Ich wollte mit dir über etwas reden. Ich möchte das du nicht nur mein Chauffeur bist, ich will da mehr draus machen."

"Ähm wie meinst du das?"

[Rückblenden-Erinnerungs-Story-Erklär-Modus aus]
 

"Und noch am selben Abend wurde ich ihr persönlicher Adjutant. Es waren nicht einmal vierundzwanzig Stunden die mein ganzen Leben änderten."

Die Sonne verschwand grade hinter dem Horizont. Der Wind hatte inzwischen nachgelassen, Shadow streckte sich aus um sich auf den Rücken zu legen und die langsam erkennbaren Sterne zu beobachten.

"Danke." Misato klang irgendwie traurig.

"Wofür?"

"Dafür daß du mir so sehr vertraust und mir das alles erzählt hast."

"Das war bei weitem noch nicht alles, aber du mußtest es wissen um zu verstehen wer sie ist und warum ich tat was ich tat."

"Ich verstehe nicht ganz."

"Ich starb für Nina."

Tod und Wiedergeburt

Kapitel 11: Tod und Wiedergeburt
 

[Nur lesen wenn ihr vorher Kapitel 10 gelesen habt weil es dieses direkt fortsetzt. Und ja der Titel ist billig geklaut aber ich stehe dazu weil es einfach mal paßt]
 

Misato legte sich neben Shadow und begann ebenfalls die Sterne zu beobachten.

"Sag mal Misato wie lange glaubst du haben wir noch bis der Geheimdienst hier auftaucht?"

"Alle Zeit der Welt. Ich habe niemandem gesagt das ich dich gefunden habe, niemand weiß wohin ich gefahren bin, meinen Wagen kann man nicht orten und mein Handy liegt zuhause."

"Schön." Shadow seufzte und atmete mehrmals tief ein und aus, dann begann er wieder zu erzählen.

"Es war etwa sechs Monate vor meiner Ankunft hier in Japan. Ich war mit Nina in der Innenstadt von Stuttgart einkaufen. Wir waren mitten in einer Einkaufspassage als plötzlich dieser Mann vor uns stand. Er sagte nur "Nina Williams?". Sie drehte nur ihren Kopf zu ihm. Er begann zu grinsen. Als ich die Waffe in der Hand des Mannes sah dachte ich nicht mehr nach sondern machte nur einen Schritt zur Seite und stellte mich vor Nina. Du hast die Narbe auf meiner Brust gesehen oder?"

"Ja."

"Dort ist die Kugel eingedrungen. Sie hat eine Rippe zertrümmert und ist bis zu meinem Herzen vorgedrungen. Es war ein seltsames Gefühl, ich hatte keine Schmerzen aber ich konnte genau spüren wie die Kugel eindrang. Es lief alles in Zeitlupe ab und während ich nach hinten fiel konnte ich noch sehen wie der Attentäter von mehreren Kugeln getroffen wurde."

"Es war Nina die ihn erschossen hat hab ich Recht?" Misato drehte ihren Kopf zu Shadow. Er sah immer noch starr in den Himmel.

"Ja, wer sollte es auch sonst gewesen sein. Aber zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch nicht daß die eine Profikillerin ist. Das hat sie mir erst unmittelbar vor dem Flug nach Neo Tokio 2 am Flughafen erzählt. Als ich am Boden lag hielt sie meine Hand. Sie hatte Tränen in den Augen. Irgendwo ganz entfernt konnte ich Sirenen hören...und dann starb ich."

"Du warst wirklich richtig tot?"

"Offiziell drei Minuten und siebenundzwanzig Sekunden bevor mich die lebensrettenden Maßnahmen mit Elektroschocks wieder zurückholten. Zu sterben...das ist friedlich...aber tot zu sein...ist dann nicht mehr so toll. Ich war definitiv auf der anderen Seite, und etwas von mir ist dort geblieben." *Das hat auch Mireille gesagt.*

"Also deshalb hast du gesagt ich soll dein Grab besuchen." Misato strich Shadow eine Strähne aus dem Gesicht in der Hoffnung daß die Berührung ihn etwas beruhigen würde.

"Hey ich war sogar auf meiner eigenen Beerdigung und habe sie miterlebt. Wer kann das schon von sich behaupten. Neuer Name, neue Identität. Und dann, zwei Monate bevor ich hier ankam fingen die Träume an. Den Rest hast du ja selbst miterlebt."

Beide schwiegen wieder eine Weile.

"Du willst wissen was passiert ist als ich im Eva war oder Misato."

"Ich möchte verstehen was dir solche Angst eingeflößt hat. Warum bist du weggelaufen?"

Shadow begann zu erzählen was alles passiert war. Er begann beim Angleichen des Herzschlages, erzählte von der Begegnung mit Mireille und was er fühlte als er den Eva bewegte.

"Ich glaube ich bin weggerannt weil ich erkannte daß es keine reine Maschine war. Ist doch so der Eva lebt."

"Das einzige das ich weiß ist das es heißt, der Eva, geschaffen aus Adam und von Menschenhand geformt. Ich weiß auch nicht was das genau bedeutet."

"Sie spielen ein Spiel und wir sind nur die Figuren. Sie wollen gar nicht das wir das ganze Bild kennen weil wir sonst erkennen würden in was für eine Gefahr sie uns da schicken und an welch seidenem Faden unsere Existenz hängt."

Wieder schwiegen sie.

"Sollen wir nach hause fahren Misato?"

"Möchtest du denn nach hause?"

"Ja, aber ich weiß nicht mehr was ich als Zuhause sehen soll."

"Ich würde sagen ein Ort an dem man sich wohl fühlt ist ein Zuhause."

"Bei Nina habe ich mich immer sehr wohl gefühlt, in deiner Nähe auch, sogar im Eva fühlte ich mich manchmal sehr wohl. Es gab meiner Existenz einen Sinn wenn ich den Eva steuerte. Und jetzt, sie werden mich nie wieder in den Eva lassen, falls ich überhaupt noch in der Lage bin ihn zu steuern."

"Mach dir darüber keine Gedanken. Du hast es doch selbst gesagt du bist der einzige der den Eva steuern kann. Und ich glaube kaum daß Kommandant Ikari dich rauswerfen wird nur weil du einmal deine Gefühle nicht kontrollieren konntest. Das wäre jedem so ergangen wenn er so etwas erlebt hätte."

Misato strich Shadow zwei Tränen vom Gesicht.

"Na komm laß uns losfahren. PenPen wartet bestimmt schon auf uns beide."
 

Als sie in Misatos Wohnung ankamen ging Shadow wortlos hinein und verschwand sofort in seinem Zimmer. Misato hingegen griff sich ihr Handy.

*Vierunddreißig Anrufe in Abwesenheit, so wenige nur?*

Sie wählte die Nummer vom NERV - Hauptquartier, der Subkommandant ging ran.

"Fuyutsuki hier. Der Kommandant ist grade in einer Besprechung. Was gibt es?"

"Ich habe ihn gefunden."

"Gut, wo sind sie jetzt?"

"Wieder in meiner Wohnung. Ich rate aber davon ab ihn jetzt in Arrest zu nehmen, seine psychische Verfassung ist momentan sehr instabil."

"Kümmern Sie sich weiter um ihn Kaptain Katsuragi. Sämtliche Aktivitäten im Project Universal werden eingestellt, sperren Sie seinen Zugang zur Basis."

"Aber Subkommandant..."

"Diese Entscheidung liegt nicht bei Ihnen oder bei mir, er ist in seiner momentanen Verfassung ein zu großes Risiko als das wir ihn in die Nähe des Evas lassen könnten."

"Er hat Angst davor daß er nie wieder den Eva steuern kann."

"Er bleibt immer noch der Pilot von Universal. Aber bis es ihm wieder gut geht werden wir unsere Bemühungen auf das Dummy Plug System konzentrieren. Das wäre alles."

"Subkommandant..."

"Was ist noch?"

"Kennen Sie jemanden mit dem Vornamen Mireille?"

"Nie gehört."

"Hatte ich mir schon gedacht. Gute Nacht Subkommandant."

Sie legte auf und sah zu Shadows Zimmer.

*Warum habe ich wieder dieses Gefühl das du mir die Wahrheit erzählt hast und mir niemand erzählen will was wirklich passiert ist.*

Misato beschloß ins Bett zu gehen, sie würde den Schlaf am nächsten Tag bitter nötig haben.
 

Als Gendo den Besprechungsraum verließ wurde er bereits von Kouzou erwartet.

"Und wie haben sie es aufgenommen?" Kouzou drehte sich um und folgte Ikari in geringen Abstand.

"Sie waren nicht sehr begeistert. Ihrer Meinung nach ist es keine gute Idee einen Gott zu erschaffen, zumal es immer noch Bedenken wegen des Piloten gibt."

"Wir haben noch ein Problem, er scheint Katsuragi von Kirishima erzählt zu haben."

"Also hatte er wirklich Kontakt. Hat Katsuragi einen Verdacht?"

"Ich glaube schon. Aber Sie ist bisher immer schlau genug gewesen um zu erkennen wovon man besser die Finger lassen sollte."

"Laß den Piloten rund um die Uhr überwachen. Das gefällt mir nicht was Mireille da vorhat. Sie benutzt ihn für ihre Zwecke."

"Genau wie wir Ikari."

"So zynisch heute."

"Nicht zynisch, realistisch."
 

Derweil wieder in der Akagi - Residenz.

"Sempai glaubst du das er wieder gesund wird?"

"Warum machst du dir solche Sorgen um ihn?"

"Ich fand ihn sehr nett als wir bei Katsuragi's Geburtstagsfeier waren. Es wäre schade wenn er nie wieder den Eva steuern könnte."

"Da ist doch noch mehr oder?" Ritsoku sah Maya in die Augen.

"Wenn er jetzt ausfällt werden sie das Dummy Projekt weiterführen."

"Das meinte ich nicht. Er ist in deinem Alter oder?"

"Denk nicht so von mir."

"Ich weiß doch wo dein Herz schlägt. Na komm laß uns noch etwas Spaß haben."

"Aber Sempai..."

Es war zwecklos für Maya zu versuchen sich zu wehren, sie war Ritsoku vollkommen ausgeliefert, und das gefiel ihr.
 

Shadow konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Kurz bevor die Sonne aufging stand er auf und setzte sich auf einen Stuhl auf dem Balkon der Wohnung.

Die Sonne ging auf und wärmte ihn. Shadow betrachtete sich selbst in der Hoffnung endlich zu verstehen anstatt nur noch mehr Fragen zu finden.

*Diesen weißen Anzug zu tragen, daran habe ich mich gewöhnt...den Eva zu steuern, bei Misato zu wohnen, auch daran habe ich mich gewöhnt...Misato kümmert sich um mich weil sie das will, nicht weil es ihr befohlen wurde...ich habe neue Freunde gefunden...habe gelernt anderen Menschen zu vertrauen...ich habe ihren Geburtstag organisiert...weil es mir Spaß gemacht hat...und weil es schön ist sie lachen zu sehen...warum fühle ich diese Leere in mir...wieso kann ich nicht auch einmal restlos glücklich sein...was ist es das mir fehlt...ist es den Eva zu steuern...nein auch da war ich nie wirklich glücklich...warum existiere ich...braucht man einen Sinn im Leben...oder sucht sich der Mensch nur einen um eine Daseinsberechtigung zu haben...die alte Frage nach dem Sinn des Lebens...hat das Leben überhaupt einen Sinn wenn es sowieso irgendwann endet...was ist dann Freiheit...zu wählen wann man stirbt...gibt es so etwas wie Freiheit überhaupt oder definieren wir damit nur den Zustand der uns selbst auferlegten Zwänge...ich weiß es nicht...ich weiß es nicht...*

Die Erschöpfung übermannte Shadow und ließ ihn endlich auf dem Stuhl einschlafen.
 

Misato stand auf und sah nach Shadow. Als er nicht im Zimmer war schaute sie als erstes ob sein Wagen noch dastand. Da das so war lief sie durch die ganze Wohnung bis sie ihn schlafend auf dem Balkon fand.

Sie nahm Shadow vorsichtig in die Arme und trug ihn zurück in sein Zimmer um ihn anschließend zuzudecken.

"Schlaf gut mein monochromer Freund, wenn du aufwachst sieht die Welt schon wieder ganz anders aus."

Sie schoß die Zimmertür und machte sich auf den Weg in den NERV - Stützpunkt, es wartete viel Arbeit auf sie.
 

"Shadow ich bin wieder da." Misato krauelte erstmal PenPen der schon an der Tür auf sie gewartet hatte. Sie lief durch die Wohnung um Shadow zu suchen. Er lag wieder in seinem Zimmer und hörte mit Kopfhörern Musik. Es war so laut aufgedreht das sie teilweise die Texte hören konnte.

*Seit drei Tagen hat er kein Wort gesprochen. Er liegt nur da und hört Musik. Wie lange soll das noch so weitergehen. Es hat ihn wohl sehr hart getroffen das er keinen Zugang zum Eva mehr hat. Was geht nur in deinem Kopf vor Shadow. Ich möchte es verstehen weil ich dir so gerne helfen würde.*

Zum Abendessen kam er aus seinem Zimmer und aß gemeinsam mit Misato.

"Diese Alpträume die ich immer wieder habe..." Misato sah zu ihm auf.

"Ich träume von dem Attentat auf Nina, das ich nur zusehen und ihr nicht helfen kann...Das ich sie verliere."

"Du empfindest sehr viel für sie."

"Das ist es ja grade, ich weiß selbst nicht was ich wirklich fühle."

"Hm...seine eigenen Gefühle zu erkennen ist schwer."

"Da gibt es etwas das ich mich frage seit ich bei dir eingezogen bin. Warum gibt es keinen Mann in deinem Leben? Es dürfte dir mit deinem Talent mit Menschen umzugehen doch nicht schwerfallen jemanden kennenzulernen."

Misato senkte ihren Blick etwas. Sie dachte an Kaji und wie lange es schon her war das sie das letzte mal miteinander gesprochen haben.

"Es gab da mal jemanden, ich habe ihn auf der Universität kennengelernt. Die Zeit die wir miteinander verbrachten war schön, aber er hat mich dann wegen einer anderen verlassen. Und ich habe ihn dafür gehaßt."

"Weißt du was, ich glaube ihr habt euch beide nur was vorgespielt um dem anderen nicht die Wahrheit sagen zu müssen."

"Warum denkst du das?"

"Weil die Wahrheit meistens viel schmerzhafter ist als man vermutet."

Misato schwieg etwas bis sie eine Antwort darauf gefunden hatte.

"Eigentlich habe ich ihn gehaßt weil ich in ihm meinen Vater wiedererkannte."

"Du hast deinen Vater gehaßt, warum?"

"Die Narbe auf meiner Brust, sie stammt vom Second Impact. Mein Vater war mit mir in der Antarktis als es geschah. Er hat sich geopfert um mich zu retten."

"Ich verstehe nicht warum du ihn dann haßt."

"Weil er mich allein gelassen hat."

Beide schwiegen wieder und beendeten das Abendessen. Bevor Shadow ins Bett ging sprach er noch kurz mit Misato.

"Vielleicht gehe ich morgen mal raus, in die Stadt. Mach dir keine Sorgen ich komme garantiert wieder."

Er verschwand wieder in seinem Zimmer.

*Endlich bist du wieder aufgetaut. Hoffentlich geht es dir bald wieder so gut daß sie dich wieder in den Eva lassen. Ich mag dieses Dummy Plug Projekt nicht. Laß deine Seele heilen was auch immer dazu nötig ist.*

Misato machte sich dann auch Bettfertig und schlief recht schnell ein. Sie träumte von lange zurückliegenden, sehr schönen Erinnerungen.
 

Shadow erwachte am Mittag. Misato war schon lange im Stützpunkt. Während er unter der Dusche stand dachte er an den Traum von letzter Nacht. Es war sein neunzehnter Geburtstag. Nina hatte ihn ausrichten lassen und ihm damals auch das rote Seidenband geschenkt. Damals war er auch sehr glücklich gewesen, aber nicht restlos glücklich. Irgend etwas hatte im gefehlt, er konnte es tief in seinem Herzen spüren, doch er wußte nicht was es war.

Nachdem er für sich und PenPen etwas zu essen gemacht hatte setzte er sich vor den Fernseher und krauelte PenPen dabei ein wenig.

*So kann es nicht weitergehen. Ich muß irgend etwas unternehmen. Den Eva werde ich sicherlich irgendwann wieder steuern, aber was ist mit dem was mir Mireille gegeben hat. Ich muß es wissen, ich will das ganze Bild sehen und nicht nur das was man mich sehen läßt.*

Shadow stand auf und verließ die Wohnung. Er bemerkte nach einiger Zeit das er verfolgt wurde. Seine Pistole hatte er für alle Fälle dabei.

*Wird wohl der Geheimdienst von NERV sein. War ja eigentlich klar das sie mich beschatten lassen bei dem Sicherheitsrisiko das ich für sie bin.*
 

Agent 1: "Zielperson geortet. Nehmen Verfolgung auf."

Agent 2: "Zielperson begibt sich in die Innenstadt, Zielort bisher unbekannt."

Die Agenten versuchten Shadow möglichst unauffällig zu folgen.

Agent 1: "Zielperson betritt ein Internetcafe. Setzen Beschattung vom Straßencafe gegenüber fort."
 

Shadow wurde freundlich begrüßt.

"Ich brauche einen Rechner mit DVD - Brenner, einige Rohlinge und ein paar Stunden Ruhe."

"Natürlich, bitte folgen Sie mir."

Er wurde zu einem Computer im hinteren Bereich des Internetcafes gebracht. Von diesem Sitzplatz aus konnte Shadow den ganzen Raum und den Eingang überblicken. Er sah daß die Agenten auf der anderen Straßenseite in einem kleinen Cafe Platz genommen hatten.

*Na dann, lasset die Spiele beginnen.*

Er begann einen eleganten Tanz auf der Tastatur.
 

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Login akzeptiert. Willkommen bei MAGI Doktor Kirishima.

Letzter Login: 23.09.2010

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Es war schon später Nachmittag als Shadow die letzte fertig gebrannte DVD aus dem Computer nahm, zahlte und das Internetcafe wieder verließ.
 

Agent 1: "Zielperson hat das Internetcafe wieder verlassen. Setzen Beschattung fort."

Agent 2: "Zielperson betritt ein Geschäft für Elektronikwaren und Computer."

Sie warteten fast eine Stunde.

Agent 1: "Zielperson verläßt das Geschäft wieder. Hat eine größere Kiste bei sich, anscheinend einen Laptop, Marke und Ausstattung unbekannt. Hat ebenfalls Software gekauft."

Agent 2: "Zielperson kauft sich grade ein Eis, zwei Kugeln. Versuche Sorte herauszufinden."

Agent 1: "Zielperson bewegt sich wieder Richtung von Kaptain Katsuragis Wohnung."

Sie waren schon fast an der Wohnung angekommen als der erste Agent plötzlich stehen blieb was dazu führte das ihm der zweite Agent, der genau hinter ihm lief, in den Rücken stieß.

Agent 2: "Was ist denn los?"

Er blickte an seinem Partner vorbei und sah dann auch in einen Waffenlauf.

Shadow: "Seit ihr von NERV?"

Beide Agenten antworteten sichtlich nervös mit einem ja.

Shadow senkte die Waffe wieder, drehte sich um und ging wieder los.

"Dann kommt mit ich mache euch was zu essen. Ihr müßt ja sterben vor Hunger."

Beide Agenten sahen sich etwas ratlos an und folgten ihm dann doch in Misatos Wohnung.
 

"Hallo Shadow ich bin wieder zuhau...se"

Misato blickte recht verständnislos die beiden NERV - Agenten an die da an ihrem Küchentisch saßen.

Misato: "Was machen Sie bitte schön in meiner Wohnung?"

Agent 2: "Also äh es ist so..."

Agent 1: "Wir wurden von Ihrem Mitbewohner zum Abendessen eingeladen Kaptain Katsuragi."

Sie ging zum Kühlschrank, nahm sich ein Bier und trank es in einem Zug aus.

Misato: "SHADOW WAS ZUR HÖLLE SOLL DAS?"

Als er das Geschreie hörte kam er in die Küche.

Shadow: "Was hast du denn?"

Misato: "Warum sitzen Agenten von Sektion 2 an unserem Tisch?"

Shadow: "Na los sagt es ihr."

Agent 2: "Wir hatten den Auftrag..."

Agent 1: "den Piloten Stormbringer zu überwachen."

Shadow: "Und da das den ganzen Tag gedauert hat werden die beiden sicher hungrig sein."

Misato: "Ach so ist das. Auch wenn ich es nicht ganz verstehe warum du das machst klingt es nachvollziehbar."

Es gab ein reichhaltiges Abendessen weil es Misato tatsächlich mal geschafft hatte in die Kaufhalle zu fahren und mehr als nur Bier und Fertiggerichte zu kaufen. Als das Abendessen vorbei war bedankten sich die Agenten vielmals und verließen die beiden wieder.

"Sag mal Shadow", Misato öffnete sich noch ein Bier, "warum hast du das gemacht."

"Was glaubst du wohl wird in dem Bericht stehen den die beiden garantiert schreiben müssen."

Shadow grinste verdammt fies. Misato hingegen bekam einen Lachkrampf bei dem Gedanken wie die beiden versuchen würden zu erklären warum sie beim Beschatten entdeckt und zum Abendessen eingeladen wurden.
 

Misato kam nach einer halben Stunde wieder aus dem Badezimmer.

"Ich habe schon angefangen dir Wasser in die Wanne zu lassen. Warte also nicht zulange. Ich geh dann schlafen, gute Nacht Shadow."

"Dir auch eine gute Nacht Misato, und angenehme Träume."

Das Bad entspannte ihn wieder etwas.

*Diese Nacht werde ich noch viel zu tun haben. Da steckt mehr dahinter als die bloßen Daten erkennen lassen. Was verbirgt Kommandant Ikari nur so sehr vor mir und Misato? Ich gebe nicht auf bevor ich alle Antworten kenne.*
 

Etwas später, in dem NERV - Hauptquartier.

Kouzou: "Was meinen Sie mit direkter häuslicher Beschattung?"

Agent 1: "Nun ja, was wir damit sagen wollen ist..."

Agent 2: "Das uns die Zielperson zum Abendessen eingeladen hat..."

Kouzou: "Unglaublich, stümperhaft, Sie blamieren die gesamte Sektion 2. Melden Sie sich ab morgen zu einem Sondertraining in der Zentrale."

Kouzou beendete die Verbindung.

"Was ist Ikari?"

"Er ist besser als ich angenommen habe. Wir werden ihn weiterhin verwenden können."

"Wie du meinst. Aber was hast du mit ihm vor?"

"Wir werden ihn vielleicht brauchen wenn Eva - DP aktiviert wird. Hebe seine Stützpunktsperre am Anfang der übernächsten Woche auf. Akagi soll dann wieder Synchronisationstests mit ihm machen."

"Und wenn er wieder Kontakt mit ihr aufnimmt?" Der Subkommandant klang sehr besorgt.

"Um das Problem wird sich bereits gekümmert. Akagi hat eine S²-Sperre entwickelt. Sie wird grade am Eva installiert."

"Ich hoffe das reicht aus."

"Ich auch. Zumindest beruhigt es aber die Alten. Es gibt ihnen das Gefühl die Kontrolle über einen Gott zu haben, solange das so ist lassen sie uns in Ruhe."

Das gesamte Bild sehen

Kapitel 12: Das gesamte Bild sehen
 

Anstatt nach dem Bad ins Bett zu gehen nahm zog sich Shadow wieder seine Kleidung an, holte sich dann noch einen Pullover und den Laptop mit den ganzen CDs und DVDs aus seinem Zimmer. Er brachte alles auf den Balkon, legte sich ein Verlängerungskabel für die Stromversorgung nach draußen und nahm dann in dem Liegestuhl platz. Die Sonne versank grade hinter dem Horizont und blendete ihn da sie sich in den Scheiben der gegenüberliegenden Hochhäuser spiegelte. Es war schon dunkle Nacht als er die Grundformatierung der Festplatte abgeschossen und die Installation des Betriebssystems und der nötigen anderen Programme fertiggestellt hatte. Während Shadow die erste DVD aus dem Internetcafe einlegte frischte der Wind wie eine Warnung auf. Nachdem er alles auf die Festplatte kopiert hatte begann er sich durch die Daten zu arbeiten und sie miteinander zu verknüpfen. Er brachte das System mit einigen Tricks und Kniffen dazu das es dachte die Daten liegen immer noch im Magi - System so das er mit seinen Daten so arbeiten konnte wie in dem Internetcafe.
 

Lade Evangelion - Datenbank...

...

...

Evangelion 00

Standort: NERV - Hauptquartier, Neo Tokio 3, Japan

Abstammung: Adam

Aktueller Pilot: Ayanami Rei

Designierter Ersatzpilot: keiner

Status: Einsatzbereit

Besondere Vorkommnisse: Keine

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Evangelion 01

Standort: NERV - Hauptquartier, Neo Tokio 3, Japan

Abstammung: Lilith

Aktueller Pilot: Ayanami Rei

Designierter Ersatzpilot: Ikari Shinji

Status: Einsatzbereit

Besondere Vorkommnisse: Vollständige Absorption von Ikari Yui bei Erstaktivierung des Evangelions.

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Evangelion 02

Standort: NERV - Außenstelle, Deutschland, genauer Aufenthaltsort streng geheim.

Abstammung: Adam

Aktueller Pilot: Soryu Asuka Langley

Designierter Ersatzpilot: keiner

Status: Einsatzbereit

Besondere Vorkommnisse: Ungeklärter Vorfall mit Mutter der aktuellen Pilotin welche dann in psychiatrische Behandlung übergeben wurde. Keine Heilung erzielt.

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Evangelion Universal

Standort: NERV - Außenstelle, Neo Tokio 2, Japan

Abstammung: Lilith

Aktueller Pilot: Stormbringer Shadow

Designierter Ersatzpilot: keiner

Status: Einsatzbereitschaft bis auf weiteres aufgehoben.

Besondere Vorkommnisse: Vollständige Absorption von Kirishima Mireille bei Aktivierungsversuch der internen Energiequelle. Kein erfolgreicher Synchronisationsversuch bis zum Eintreffen des aktuellen Piloten.

Letzter Aktivierungsversuch der internen Energiequelle erfolgreich, Pilot erreichte transzendenten Zustand bei 200% Synchronrate. Installation der Energiequellenabschottung eingeleitet.

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Evangelion DP

Standort: NERV - Außenstelle, Neo Tokio 2, Japan

Abstammung: Lilith

Aktueller Pilot: Dummy Plug Remote Control System REI

Designierter Ersatzpilot: keiner

Status: Testreihen wieder aufgenommen. Einsatzbereitschaft wird hergestellt.

Besondere Vorkommnisse: Bisher keine gelungene Synchronisation mit dem Dummy Plug System.

...
 

Shadow war vollkommen in die Daten vertieft. Er ging nur einmal kurz in die Küche um sich einen Kaffee zu machen.
 

Lade Personaldatenbank

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Kirishima Mireille, geborene Bouquard

Geburtstag: 31.01.1980

Geburtsort: Paris, Frankreich

Angestellt als: Leitende Wissenschaftlerin für Evangelion - Energiesysteme

Familienstand: Verheiratet, ein Kind

Ehemann: Kirishima Kazuya

Beruf des Ehemanns: Major in der JSSDF

Erstes Kind: Kirishima Mana

Lebenslauf:

Siedelte 1999 von Frankreich nach Japan. Heirat mit Kirishima Kazuya 2001. Einstellung bei NERV 2002.

Zusatz: Ist bei einem Vorfall am 24.09.2010 ums Leben gekommen.

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Starte Suche: 24.09.2010 Kirishima

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Ergebnisse: 1. Alle Ergebnisse anzeigen y/n

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Datei: Bericht zum Aktivierungstest der internen Energiequelle von Eva - Universal.

Es fällt mir schwer dies hier zu schreiben, es nur sachlich zu formulieren ist mir vollkommen unmöglich. Heute, am 24.09.2010 hat das Wissenschaftsteam um Doktor Kirishima den lange geplanten Aktivierungstest der S²-Engine des Evangelion Universal durchgeführt. Wir haben die Operation vor Ort überwacht. Alle Vorbereitungen liefen wie geplant, doch als Doktor Kirishima die interne Energiequelle aktivierte geschah es. Die Synchronrate schoß auf über 400%, sie hatte nicht einmal Zeit zu schreien.

Alle Rettungsversuche waren vergebens. Sie hatte sich im L.C.L. aufgelöst und war in keiner körperlichen Form mehr wahrnehmbar. Der Evangelion stieß den Entry Plug nach etwa einer Stunde selbsttätig aus und ließ das L.C.L. ab was sämtliche Anstrengungen Sie zu retten vergebens machte.

Die S²-Engine deaktivierte sich danach wieder. Kommandant Ikari wies an das der Eva stillgelegt werden sollte. Weitere Versuche mit Piloten wurden untersagt.

Es ist nun zwei Wochen her und der Evangelion hat bisher kein einziges Signal mehr angenommen oder ausgesendet. Wir können ihn zwar mit externer Energie versorgen aber er nimmt sie nicht an. Das Energiesystem ist uns immer noch ein Rätsel, wäre doch nur Mireille hier, Sie war eine Virtuose auf diesem Gebiet.

Es bleibt nur noch zu sagen daß hoffentlich nie wieder versucht wird die S²-Engine zu aktivieren.

Verfasser: Akagi Ritsoku.

...
 

Shadow atmete tief durch und sah in den Himmel. Der Vollmond stand schon sehr hoch und schien ihm ins Gesicht.

*Sie haben genau gewußt was passieren könnte und trotz alledem haben sie es wieder versucht. Was ist so wichtig an den Evas das sie solch ein Risiko eingehen?*

Er wandte sich wieder den Daten zu.

*Mal mit einem Datenvergleich probieren, was ist mit Abstammung gemeint und wer sind Adam um Lilith.*

Sich durch große Mengen von wissenschaftlichen Daten wühlend bemerkte Shadow gar nicht wie lange er schon arbeitete. Nur die ersten Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht ließen ihn aufblicken und eine Pause einlegen.
 

Misato streckte sich, gähnte herzhaft und rang einige Minuten mit sich bevor sie aufstand. Eine kurze Dusche ließ sie munterer werden. Als sie die Küche betrat standen auf dem Tisch schon ein lecker angerichtetes Frühstück und ein Bier. Sie aß, trank und machte sich dann für die Arbeit zurecht.

Sie fand es zwar etwas seltsam das Shadow schon wieder auf dem Balkon saß aber sie machte sich weiter keine Gedanken darüber und fuhr zur Arbeit.
 

Die etwa längere Pause um Misato ein Frühstück zu machen hatte Shadow dringend nötig. Die ganze Nacht vor dem Laptop hatten ihre Spuren in Form von Augenringen und leichten Kopfschmerzen hinterlassen. Aber er konnte nicht anders, er wollte alles über die Evangelions wissen.

*Adam und Lilith, beides Engel, aber warum haben sie aus beiden Evas erschaffen? Da steckt mehr dahinter als hier steht. Liliths DNA muß etwas ganz spezielles haben. Hat es vielleicht mit der S² zu tun?*

Er sah sich alle Personaldaten des Führungsteams von NERV an, suchte nach besonderen Vorkommnissen in den Forschungsdaten von Doktor Akagi und versuchte mehr über die andern Piloten zu erfahren.

*Keine näheren Daten über Ayanami, auch nicht über Soryu, bei Ikari nur der Vermerk das es der Sohn des Kommandanten ist. Alle Daten wurden gelöscht. Bei mir steht auch nichts, liegt aber wohl eher daran das sie bisher noch nichts rausgefunden haben.*

Shadow hätte noch Stunden so gedankenverloren dagesessen wenn nicht PenPen aufgetaucht wäre.

"Wark." *Ich hab Hunger.*

"Guten morgen Kleiner. Ist schon gut ich mach was zu essen."

"Wark." *Besser ist ach.*

Er begann etwas zu essen vorzubereiten als er bemerkte daß es bereits mittags war.

*So lange sitze ich schon an den Daten.*

Nach dem Mittagessen verschwand PenPen im Badezimmer, Shadow ging wieder auf den Balkon und arbeitete weiter.
 

Suche: Auslöser des Second Impact

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Ergebnisse: 0

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Suche: Impact /Untergruppen auflisten

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Ergebnisse: Second Impact 85

Ergebnisse: Third Impact 37

...

Öffne Untergruppe: Third Impact

...

...

...
 

Was Shadow dort laß lies seinen Atem stocken. Es dauerte Stunden bis er alles gelesen und verstanden hatte.

*Die sind wahnsinnig. Das kann nicht ihr ernst sein. Sie bauen die Evas um die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren und dann so etwas. Mireille wußte das garantiert. Ich muß wieder zu ihr koste es was es wolle.*

Er begann den Laptop mit grundlegenden Maßnahmen zu sichern, legte Benutzerpaßwörter im System und im Bios an, dann kopierte er alle DVDs noch einmal, versteckte den ersten Satz in seinem Zimmer und brachte den zweiten Satz in ein Bankschließfach. Als er wieder in der Wohnung ankam war Misato noch nicht wieder zuhause.

*Ein wenig Entspannung wäre jetzt nicht schlecht...*
 

Misato betrat die Wohnung und hörte von irgendwo her Shadows Stimme. Er lag in seinem Zimmer, hatte die Augen geschlossen, hörte Musik und sang dabei. Es war ruhige Musik, aber er sang mit solch einer Traurigkeit in der Stimme wie sie es niemals zuvor vernommen hatte.
 

"Well I wish there was someone

Well I wish there was someone

To love me

When I used to be someone

And I knew there was someone

That loved me

As I sit here frozen alone

Even ghosts get tired and go home

As they crawl back under the stones

And I wish there was something

Please tell me there's something better

And I wish there was something more than this

Saturated loneliness"

Shadow nahm die Kopfhörer ab weil er dachte jemanden bemerkt zu haben. Sein Blick wanderte zur Tür. Als er Misato sah lächelte er ein wenig.

"Das war schön Shadow, aber auch so traurig."

"Musik ist die beste Art auszudrücken wie man sich fühlt."

"Ich habe hier was das deine Stimmung heben sollte. Ab Anfang übernächster Woche ist deine Stützpunktsperre aufgehoben. Es sind schon Synchronisationstests für dich angesetzt."

"Das ist schön zu hören." Shadow lächelte nun etwas mehr aber es fiel ihm schwer bei dem Wissen das er nun über NERV und die Evas besaß.

"Ich hab einen Mordshunger, zauberst du uns schnell etwas?"

"Klar doch."

Er stand auf, ging in die Küche und begann das Abendessen vorzubereiten.
 

"Ich hoffe es ist wichtig Akagi, ich habe momentan viel zu tun."

"Es gab einen Zugriff auf relevante Daten Ikari."

"Was für Daten?"

"Sehr vieles, Personaldatenbank, Status der Evas, Pilotendaten, um nur einige zu nennen. Aber das beunruhigendste ist der Zugriff auf die Daten über den Second und den Third Impact sowie diverse Forschungsdaten."

"Warum hat MAGI keinen Alarm gegeben?" Gendo klang verdammt ernst.

"Das ist es ja grade, der Zugriff auf die Daten ist über einen gültigen Zugangscode erfolgt."

"Welcher Code?"

"Der von Mireille Kirishima."

"Die ist seit vier Jahren tot. Wie konnte das passieren?"

"Es wurde wohl vergessen Sie aus der Userliste zu entfernen." Ritsoku klang sehr schuldbewußt.

"Ich gehe davon aus das Sie diesen Fehler jetzt behoben haben."

"Natürlich. Der Zugriff erfolgte gestern nachmittag aus einem Internetcafe in Neo Tokio 2, mehr weiß ich leider auch nicht."

"Wäre das dann alles?"

"Ja Kommandant."

"Sie dürfen sich entfernen."
 

Als Ritsoku wieder den Kommandostand betrat schaute das Computertrio zuerst Akagi und dann sich gegenseitig ratlos an. Maya machte sich Gedanken was sie jetzt am besten tun sollte.

*So traurig habe ich Sempai ja noch nie gesehen. Was ist nur mit ihr los?*

Sie beschloß es rauszufinden. Maya stand auf und nahm ihre Jacke vom Stuhl.

"Ich mach für heute Feierabend. Hab noch Überstunden übrig."

Während sie sich ihre Jacke überwarf lief sie Ritsoku hinterher. Am Fahrstuhl hatte Maya sie dann auch eingeholt. Beide standen nebeneinander und warteten darauf daß sich die Fahrstuhltüren öffnen würden.

"Sempai."

"Was ist?"

"Das will ich dich fragen, du siehst so traurig und bedrückt aus?"

Der Fahrstuhl öffnete sich und beide stiegen ein. Während sie nach oben fuhren erzählte Ritsoku Maya was sie so bedrückte.

"Das Eindringen des Hackers gestern, das war meine Schuld."

"Ich verstehe nicht ganz Sempai."

"Es war kein Hackingversuch sondern ein Zugriff über die Logindaten einer ehemaligen Mitarbeiterin die schon vor vier Jahren verstorben ist. Und ich bin schuld daran weil ich damals vergessen habe sie aus der Userliste zu entfernen."

Maya war wieder etwas unentschlossen was sie nun am besten machen sollte, faßte sich dann aber doch ein Herz.

"Es ist nicht deine Schuld Sempai, jeder macht mal einen Fehler, das ist doch menschlich."

Sie rückte etwas näher an Ritsoku.

"Ich habe da eine Idee was deine Laune aufbessern wird Sempai."

Maya begann Ritsoku etwas ins Ohr zu flüstern, diese wurde dabei ganz rot.

"Also Maya, das hätte ich nie von dir erwartet."

"Du kennst mich wohl doch noch nicht so gut wie du manchmal denkst Sempai."

Just in diesem Moment fiel im gesamten NERV - Hauptquartier die Energie für alle Fahrstühle aus und auch die Notenergie machte keine Anstalten anzulaufen.
 

Es war schon fast Mitternacht als die Energie im NERV - Hauptquartier endlich wieder hergestellt wurde. Alle Aufzüge setzten sich wieder in Bewegung. Im obersten Stockwerk angekommen stiegen eine schwer atmende Ritsoku und eine sichtlich erschöpfte Maya aus.
 

"Und wie ist deine Einschätzung Akagi?"

"Nun ja, dein kleiner Schützling war bei seinem ersten Synchronisationstest nach dem Vorfall auf unter 25% gesunken Katsuragi. Aber jetzt nach fast drei Wochen hat er sich wieder auf stabile 65% erholt. Die Tests im Eva zeigen auch keine Abweichungen."

"Das heißt also er wird morgen einsatzfähig sein ja?" Misato klang sehr erleichtert.

"Dazu fähig schon, ob ihn der Kommandant teilnehmen läßt ist eine andere Frage."

"Ach was du wirst den alten Knochen schon weich kochen das er es zuläßt."

Ritsoku verzog bei diesen Worten etwas panikartig das Gesicht. Aus dem Hintergrund war eine Stimme zu hören.

"Das habe ich gehört Kaptain Katsuragi."

"Äh...was...Kommandant Ikari...sie haben mitgehört...war nur ein kleiner Scherz."

"Keine Sorge der Pilot wird morgen im Eva sitzen."

"Danke Kommandant."

Misato beendete die Verbindung.

"Puh, grade noch mal gut gegangen."

"Du solltest wirklich darauf achten was du sagst wenn du wieder mal laut nachdenkst."

Shadow stand hinter ihr, er kam grade aus dem Test Plug und trocknete sich ab.

"Ach so bin ich nun mal. Wollen wir zusammen essen?"

"Kostenlos futtern in der Kantine, gerne."

Im laufe der Zeit hatte Shadow seinen eigenen Geschmack gefunden, vor allem das Sushi sagte ihm sehr zu. Er hatte auch schon versucht zuhause eigene Zusammenstellungen zu machen aber es gelang ihm nie ganz.

Am frühen Nachmittag machten beide wieder mal zusammen die Innenstadt unsicher, tätigten ein paar dringende Einkäufe [Bier, Bier und etwas Baileys] und gingen dann noch mit PenPen zu den heißen Quellen.

Als sie wieder daheim waren machte Shadow schnell etwas zu essen.

Es war schon früher Abend als er Misato eine etwas seltsame Frage stellte.

"Ich fahre noch mal weg, Sonnenuntergang ansehen. Willst du mitkommen?"

"Gerne."

Sie fuhren mit dem Skyline zu dem Ort an dem Misato Shadow nach dem Aktivierungstest gefunden hatte. Shadow ging zum Kofferraum und nahm ein Sechserpack Bier raus, setzte sich dann ins Gras wie damals und blickte zu Misato. Diese setzte sich dann neben Shadow und griff nach dem Bier das er ihr hinhielt.

"Komm wir beiden trinken mal wieder einen zusammen."

"Gerne. Lange her das wir das getan haben."

"Es hat sich viel verändert seit damals."

"Willst du mit mir über etwas Bestimmtes reden?"

"Nicht jetzt, laß uns den Sonnenuntergang genießen."

Beide lächelten etwas, tranken ihr Bier und sahen sich die Sonne an die hinter der Stadt zu verschwinden begann.

Als die Sonne schon fast gänzlich verschwunden war und der Himmel blutrot leuchtete stand Shadow wortlos auf und ging zum Wagen. Misato sah ihm hinterher und öffnete eine weitere Dose. Er kam mit einem seltsamen elektronischen Gerät wieder.

"Shadow wofür ist das?"

"Psst. Nicht jetzt."

Er veränderte einige Einstellungen, bewegte den Apparat etwas hin und her, sah sich um und wieder auf das Gerät. Wieder stand Shadow wortlos auf und ging wieder zum Wagen. Misato indessen machte sich noch eine Dose auf.

Als sie sah daß er ein Gewehr aus dem Kofferraum holte wäre ihr das Bier fast runtergefallen.

"Sag mal was ist das?"

"Ein Scharfschützengewehr der Firma Accuracy International, Typ Arctic Warefire Magnum."

"Ich meine woher hast du das?"

"Von ihr, für alle Fälle."

Shadow nahm das normale Zielfernrohr von der AWM und montierte eine etwas klobig wirkende Optik. Dann nahm er ein Magazin, drückte sechs Kugeln der .338 Lapuda Magnum - Munition hinein und lud die Waffe.

"Das Gerät das ich vorhin benutzt habe kann feinste Störungen im Magnetfeld orten. Damit kannst du jeden elektrischen oder elektronischen Gegenstand der ein eigenes Magnetfeld hat im Umkreis von zwei Kilometern orten. Wir werden beobachtet und abgehört."

Er klappte das Zweibein der AWM aus und legte sich etwas abseits vom Wagen ins Gras.

"Bist du dir da sicher?"

"Absolut."

Shadow öffnete den Verschluß, zog ihn nach hinten um die erste Patrone zu laden und verriegelte den Lauf danach wieder. Er schaltete die Nachtsichtoptik auf der Waffe ein.

"Was hast du jetzt vor Shadow?"

"Dafür sorgen daß meine Privatsphäre gewahrt bleibt."

Er blickte durch das Visier. Dank der Präzision des Magnetfeldsensors brauchte er nicht einmal eine Minute um sein Ziel zu finden.

"Eine Kamera mit Zoom-Objektiv und ein Richtmikrofon. Entfernung 537 Meter."

Shadow sah daß die Agenten auf dem gegenüberliegenden Hügel bemerkten was dort passierte und daß sie losliefen um sich in Sicherheit zu bringen.

Er begann die Korrekturen für die Entfernung an der Optik vorzunehmen, glücklicherweise wehte in diesem Moment kein Wind auf den er achten müßte. Mit einer ruhigen Bewegung nahm er das Richtmikrofon ins Visier.

"Du solltest dir lieber die Ohren zuhalten Misato. Die AWM hat eine Mündungsfeuerlautstärke von 160 Dezibel und das wird auch nicht sonderlich weniger wenn man dahinter steht."

Misato hielt sich die Ohren zu während Shadow die Waffe entsicherte.

"Sag mal hast du dafür eigentlich einen Waffenschein?"

"Nein." Er drückte ab. Mit einem gewaltigen Knall der noch kilometerweit zu hören sein würde donnerte das Geschoß mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit auf sein Ziel zu um es beim Durchdringen regelrecht zu zerfetzen.

Misato nahm die Finger wieder aus den Ohren.

"Beeindruckend."

"WAS?" Shadow schrie weil er nichts verstand.

"ICH SAGTE BEEINDRUCKEND."

"JA TOLL NICHT. 8000 JOULE DURCHSCHLAGSKRAFT BEI EFFEKTIV 1300 METER REICHWEITE."

Shadow lud die AWM durch und zielte auf die Kamera. Als er abermals abdrückte vernahm er wieder diesen unglaublich starken Rückstoß der Waffe an seiner Schulter. Die Kugel traf die Kamera genau im Objektiv und zerstörte diese vollständig.

Er blieb noch einen Moment liegen um seine gelungene Arbeit zu begutachten und um dem leichten Schmerz in seiner rechten Schulter Zeit zu geben abzuklingen. Dann stand er wieder auf, klappte das Zweibein ein, entlud die AWM und verstaute sie wieder im Doppelboden des Skyline. Auch die leeren Hülsen hob er auf nachdem sie sich ausreichend abgekühlt hatten.

Er setzte sich wieder an den Hang und nahm sich das vorletzte Bier. Misato setzte sich wortlos daneben und griff sich das letzte.

Über eine halbe Stunde sagten beide nichts als Shadow Misato plötzlich angrinste.

"Was ist?"

"Das klingeln in meinen Ohren läßt langsam nach."

"Du hättest einen Gehörschutz tragen sollen."

"Ach was das war doch gar nichts. Damals mit Nina habe ich auf dem Übungsgelände mit einer AW50 geschossen. Die hat dir auch mit Gehörschutz klingelnde Ohren beschert, und wenn du sie falsch bedient hast kann sie dir die Schulter auskugeln, aber dafür stoppst du mit den Hohlladungsgeschossen auch problemlos einen Panzer."

"Das ist ein Scherz oder?"

"Nein." Shadow grinste noch mehr und legte sich ins Gras um die Sterne zu beobachten.

"Dir ist schon klar daß das ein Nachspiel mit dem Kommandanten hat." Misato legte sich neben ihn.

"Und wenn schon, das war es mir wert."

"Wieso bist du damals eigentlich zu diesem Ort gefahren?"

"Keine Ahnung", er sah Misato an, "ich bin einfach nur gefahren und irgendwann hier gelandet. Dieser Ort hatte etwas beruhigendes das mich verweilen lies."

"Denkst du an den Aktivierungstest morgen Shadow?"

"Was weißt du über das Dummy Plug System Misato?"

"Es soll einen Piloten simulieren und uns die Möglichkeit geben einen Eva fernzusteuern."

"Und was ist wenn der Eva das nicht zuläßt?"

"Na ja bisher haben wir auch keinerlei Erfolge beim synchronisieren erzielt. Mal sehen was morgen ist."

"Wollen wir wieder nach hause?"

"Gerne, du fährst?"

"Natürlich."

Sie stiegen in den Skyline und fuhren wieder nach hause. Beide gingen gleich ins Bett, konnten aber nicht schlafen. Shadow wegen dem fiepen in seinen Ohren und Misato weil sie sich Gedanken machte was wohl der Kommandant unternehmen würde.

Das gibt Ärger

Kapitel 13: Das gibt Ärger
 

Misato lief sichtlich nervös durch den Stützpunkt, sie rechnete jeden Moment damit daß der Kommandant sie zusammenstauchen würde für das was Shadow sich gestern abend geleistet hatte. Seltsamerweise passierte gar nichts, selbst als die Videoverbindung mit der Kommandozentrale aufgebaut wurde.
 

Gendo: "Wo befindet sich der Pilot von Universal Kaptain Katsuragi?"

Misato: "Er steigt gerade in den Entry Plug."

Gendo: "Wenn die Synchronisation abgeschlossen ist stellen Sie mich zu ihm durch."

Misato: "Natürlich Kommandant."
 

*Endlich werde ich wieder mit dem Eva in den Einsatz gehen. Hat ja auch lange genug gedauert. Aber dieses Dummy Plug System ist mir immer noch ein Rätsel. Wenn sie sich da mal nicht verschätzt haben.*

"Shadow hörst du mich?"

"Natürlich. Was gibt es Misato?"

"Deine Aktion von gestern zeigt ihre ersten Nebenwirkungen, der Kommandant will mit dir reden. Ich stelle ihn jetzt durch."

Er atmete tief durch. Die wenigen Gespräche die er bisher mit dem Kommandanten geführt hatte waren Shadow sehr unangenehm gewesen, und damals ging es bei weitem nicht darum das er in der Gegend herumgeballert hatte.

"Pilot Stormbringer."

"Ja Kommandant Ikari."

"Haben Sie mir zu den gestrigen Ereignissen etwas zu sagen."

"Ich habe nur meine Privatsphäre geschützt."

"Sie haben mit Ihrer kindischen Aktion NERV - Personal gefährdet und NERV - Eigentum zerstört."

"Ihr Personal hat sich vorher in ausreichenden Sicherheitsabstand gebracht, und was das Equipment angeht ziehen Sie es mir von meinem nächsten Gehalt ab. Ich stehe zu dem was ich getan habe."

"Wenn Sie ein nächstes Gehalt erhalten sollten Pilot Stormbringer."

"Es ist Ihr Eva, ich bin der einzige Pilot. Wir sind voneinander abhängig, ich mache mir da keine Illusionen."

"Nun gut, das wäre vorerst alles Pilot Stormbringer."

Der Videoschirm verschwand wieder, endlich war Shadow wieder allein. Er begann sofort nach dem S²-Organ zu suchen, stieß aber auf eine Barriere die sich nicht umgehen ließ, sie schien das Organ vollkommen zu umschließen.

*Verdammt das muß diese S² - Abschottung sein die sie installiert haben. Mist wie komme ich jetzt wieder zu Mireille. Ich weiß daß du meine Gedanken hören kannst, ich habe das genutzt was du mir gegeben hast, nur weiß ich jetzt nicht was ich nun tun soll. Was erwartest du von mir?*

Für einen Moment dachte Shadow er würde ihre Stimme hören, doch es war nur Einbildung.
 

Kouzou: "Was hast du Ikari? Dich beschäftigt doch etwas."

Gendo: "Katsuragi hat gute Arbeit geleistet."

Kouzou: "Wie meinst du das?"

Gendo: "Sie hat das Selbstvertrauen Ihres Piloten gut aufgebaut. Beim ersten Gespräch mit mir war er ängstlich und zurückhaltend, und jetzt das."

Kouzou: "Verstehe. Du hast Bedenken er könnte uns untreu werden, Befehle mißachten."

Gendo: "Ich frage mich eher wieviel von diesem Selbstvertrauen Kirishima mit aufgebaut hat."

Shigeru: "Eva - DP erreicht die Oberfläche, erhalten erste Telemetriedaten.

Maya: "Dummy Plug wird in Position gebracht."

Makoto: "Externe Energieversorgung wird angeschlossen."

Ritsoku: "Kaptain Katsuragi meldet Einsatzbereitschaft von Eva - Universal. Er steht mit externer Energieversorgung auf der Abschußrampe. Wir können anfangen."

Gendo: "Gut, beginnen Sie."

Shigeru: "Alle Beobachtungsposten melden sich, Satellitenüberwachung des Zielgebietes aktiviert."

Der Krater des Vulkans erschien auf einem der Monitore der Kommandozentrale.

Makoto: "Alle Stationen melden Einsatzbereitschaft. Externe Energie an Eva - DP angeschlossen. Dummy Plug wird eingefahren."

Maya: "Starten die Synchronisation. A10 - Nervenbahnen bauen Verbindungen auf. Erreichen Borderline."

Ritsoku: "Diese Werte...hm..."

Maya: "Verdammt. Der Eva verliert wieder an Synchronrate. Borderline wurde nicht überschritten."

Gendo: "Abbrechen."

Ritsoku: "Jawohl. Alle Nervenbahnen trennen."

Als der Evangelion wieder schwieg kehrte für einige Minuten eine unheimliche Stille in den Kontrollraum ein.

Gendo: "Was ist das Problem Akagi?"

Ritsoku: "Das kann so vieles sein. Es ist nicht nur so das wir einzelne Werte ändern können, sie hängen alle zusammen und solange wir nicht genau die richtige Kombination finden wird es nichts mit der Harmonik."

Gendo: "Versuchen Sie es weiter. Sie habe noch den gesamten Tag Zeit."
 

Shadow hatte alles über die Monitore im Evangelion mitverfolgt, er konnte auch die Gespräche in der Kommandozentrale hören. Er öffnete einen Kanal zu Misato.

"Was ist Shadow?"

"Wird ein langer Tag oder?"

"Hast du ja gehört. Mal sehen vielleicht machen sie ja eine Mittagspause. Schlaf mir bloß nicht im Eva ein."

"Werd ich schon nicht. Hm..."

"Was hast du?"

"Mir ist eingefallen was ich zuhause vergessen habe Misato. Ich hätte mir ein paar Mangas mitnehmen sollen."

"Du und deine Schmuddelheftchen."

"Ich weiß gar nicht was du gegen die Dinger hast."

"Das ist es ja eben Shadow, es geht da immer nur um Dinger, du verstehst schon. Diese idealisierte Weiblichkeit, dann diese unmöglichen Posen und Blickwinkel, als ob es normal wäre schon morgens Schulmädchen unter den Rock zu schauen."

"Du hast gesagt, Shadow, lerne endlich japanisch zu lesen, und das tue ich."

"Aber muß das auf diese Art und Weise sein?"

"So kann ich es am leichtesten lernen."

"Denkt ihr Männer immer nur an das eine Shadow?"

"Laut euch Frauen ja. Und ich verstehe immer noch nicht was du an etwas Erotik so schlimm findest. Es ist ja nicht so das es in den Heften nur um Sex gehen würde."

*Was hat er da grade gesagt? Und warum grinst er mich dabei so an?*

Misato lief etwas rot an. Sie konnte es nicht fassen das Shadow das so einfach zu ihr gesagt hatte wo er doch sonst so schüchtern war.

*Liegt das daran das du im Eva sitzt, oder hast du dich in den letzten Wochen einfach so sehr verändert und ich habe es nicht mitbekommen? Und das mit den Mangas, du warst bestimmt in dem Geschäft noch nie hinter diesem unauffälligen Vorhang.*

"Misato was ist mit dir los?"

"Ach nichts. Aber noch was, deine Mangas würden sich in dem Eva mit L.C.L. vollsaugen und du bekommst ja schon eine mittleren Panikattacke wenn sich irgendwo auf den Dingern ein Knick nur ankündigt."

"Weißt du eigentlich was die kosten?"

"Deshalb ja Shadow."

"Punkt für dich."

Shadow drehte seinen Kopf wieder den anderen Bildschirmen im Eva zu.

"Es geht weiter."

Während in der Kommandozentrale der nächste Test vorbereitet wurde sah sich Shadow diesen Evangelion - DP genau an. Er hatte in etwa die gleiche Form wie sein Universal, hatte auch zwei Augen nur haben diese noch nie ein Lebenszeichen von sich gegeben. Der Eva war weiß angestrichen und mit himmelblau abgesetzt.

*Als wären diese beiden Evas die zwei Pole eines Magneten. Aber beide stammen von Lilith ab.*

Der nächste Testlauf ging abermals schief. Shadow wandte sich wieder dem Gespräch mit Misato zu.

"Sag mal Misato, wozu ist dieses Dummy Plug System eigentlich gedacht?"

"Ach stimmt ja, du hast Eva - DP ja heute zum ersten mal gesehen. Also, es ist dafür entwickelt worden einen Evangelion quasi per Fernbedienung zu steuern, dann müssen wir nicht mehr das Leben der Piloten riskieren."

"Aber es klappt nicht."

"Dem Eva vorzugaukeln das dort ein echter Pilot drinsitzt ist halt sehr schwer. Es ist eine Gradwanderung, aber Doktor Akagi wird das schon schaffen."

"Ich hoffe auch." *Und ich hoffe das ihr mich nicht brauchen werdet, ich habe dabei ein verdammt mieses Gefühl.*

"Sag mal Shadow, das Gespräch mit dem Kommandanten..."

"Ich bin wohl glimpflich davongekommen."

"Und ich habe dir vorher gesagt daß du Ärger bekommen würdest."

"Ach was, das war nicht so schlimm. Aber wenn ich dir sage das es Ärger gibt, dann haben wir wirklich ein Problem."
 

Die Testläufe gingen weiter, bis zum Nachmittag waren alle ergebnislos. Die tiefer stehende Sonne warf einen immer länger werdenden Schatten vom Eva.

Ritsoku: "Es ist hoffnungslos. Bisher hat nichts funktioniert. Wir kommen einfach nicht über die Borderline."

Maya: "Ach was Sempai. Wir schaffen das schon, irgendwann."

Beide waren sehr geschafft aber Maya lächelte Ritsoku an welche dann zurücklächelte.

Maya: "Wenn das hier vorbei ist bekommst du wieder eine Spezialmassage von mir."

Ritsoku: "Na gut, versuchen wir es mal mit diesen Einstellungen."

Maya: "Aktiviere Synchronisationsvorgang."

Makoto: "Energiewerte im Eva steigen normal."

Maya: "Erreichen Borderline."
 

Shadow schloß seine Augen nur für einige Sekunden. In genau diesem Augenblick erschien ihm Mireille.

"Sie brauchen dich."

*Was? Wer braucht mich?*

"Wer schon. Wach auf."

Er riß seine Augenlieder nach oben. Die Monitore zeigten sehr hektisch arbeitendes NERV - Personal.

"Was geht da vor?"
 

Gendo: "Akagi Status."

Ritsoku: "Ich weiß nicht was da passiert ist."

Maya: "Borderline überschritten, Synchronrate schwankt stark, das Remote System nimmt keine Befehle mehr an."

Shigeru: "Eva - DP beginnt sich zu bewegen. Die Daten sind chaotisch."

Makoto: "Energiewerte steigen rasant an. S²-Engine entdeckt. Verdammt der hat auch so ein Ding drin."

Die Bildschirme zeigten einen Eva der sich wie in Schmerzen wand und seine Hände an den Kopf preßte. Die Bewegungen waren zitternd und abgehackt.

Gendo: "Beenden."

Maya: "Wir können die Nervenverbindungen nicht trennen. Externe Energie wurde abgesprengt aber alle anderen Befehle werden ignoriert."

Makoto: "Die interne Energiequelle ist jetzt vollständig aktiv."

Just in diesem Moment stoppten die unkoordinierten Bewegungen des Evas, er fiel mit dem Oberkörper etwas nach vorne und drehte sich zur Seite bevor er begann loszulaufen.

Shigeru: "Eva - DP verläßt das Testgelände, vorausberechnetes Ziel ist...Oh nein...Neo Tokio 2."

Kouzou: "Es ist wohl soweit Ikari."

Gendo: "Kaptain Katsuragi, Sie erhalten den Befehl zum Einsetzen von Evangelion Universal. Ziel der Operation ist das vollständige stoppen und deaktivieren von Eva - DP, egal mit welchen Mitteln. Er darf auf keinen Fall dieses Testgebiet verlassen."

Misato: "Verstanden Kommandant."
 

"Shadow hast du es gehört?"

"Ja, los jetzt ich bin bereit."

"Start einleiten."

Während der Evangelion mit dem Fahrstuhl nach oben geschossen wurde rasten dutzende Gedanken durch Shadows Kopf.

*Mein erster wirklicher Kampf...ich darf nicht versagen...es steht zu viel auf dem Spiel...Misato, alle anderen auch, sie zählen auf mich...und Mireille, sie auch...*

Eine große Luke in der Kraterwand öffnete sich und entließ Eva - Universal aus dem Fahrstuhl. Die Luke war noch nicht einmal vollständig geöffnet da duckte sich Shadow bereits unter ihr hindurch und stürmte los. Die Fahrstühle waren nur an einer Seite des Kraters, der unterirdische Stützpunkt lag auch nicht genau darunter sondern etwas neben dem Kraterwänden auf der Außenseite.

Eva - DP war etwa in der Mitte des Kraters als Shadow ihn erblickte. Das Umbilicalkabel an dem Universal hing war lang genug um sich im ganzen Krater bewegen zu können.

"Misato ich kann ihn sehen. Das gibt jetzt Ärger, ganz sicher."

Es dauerte nur Sekunden bis Shadow den anderen Eva erreichte aber es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Noch im vollen Lauf ergriff er sein Prog - Messer und richtete es grade auf Eva - DP als dieser sich umdrehte und das Messer wegzuschlagen versuchte. Shadow duckte sich instinktiv, verlor dabei aber das Gleichgewicht und rutschte unter dem Griff von Eva - DP hindurch. Dieser griff sich das Umbilicalkabel und riß es durch.

*Verdammt, ich war unaufmerksam.*

"Misato, er hat das Kabel erwischt, gehe auf Akkubetrieb. Wo ist der nächste Stecker?"

"Genau hinter dem anderen Eva."

"Dann muß es halt so gehen. Starte neuen Angriff."

Der andere Eva hatte sich schon wieder von Universal abgewendet. Erst als Shadow sich mit einem gewaltigen Sprung hinter Eva - DP plazierte reagierte dieser wieder. Shadow erwischte mit dem Messer nur den linken Arm des weißen Evas, er konnte die Panzerung nur minimal beschädigen bevor ihm das Messer aus der Hand geschlagen wurde. DP ging jetzt seinerseits in den Angriff über, Shadow versuchte so gut es ging die Schläge abzublocken und ging dabei immer weiter zurück in Richtung der Kraterwand.

"Misato ich brauche eine neue Waffe, mit dem Prog - Messer kann ich nichts ausrichten, es ist zu kurz um durch die Panzerung zu dringen. AUH Verdammtes Mistding."

Universal hatte einen kräftigen Schlag gegen den Kopf bekommen. Shadow taumelte einige Schritte wie benommen zurück bevor er wieder volle Kotrolle erlange. DP griff wieder an, Shadow versuchte den Angriff mit seinen Händen abzufangen, beide Evas standen sich nun gegenüber und versuchten sich mit ineinander geklammerten Händen gegenseitig wegzuschieben.

*Diese Augen, diese blutrot glühenden Augen. Ist das der Eva oder macht daß das Dummy System?*

"Shadow hörst du mich, wir schicken dir das Progressive Katana, es ist eine Experimentalwaffe sei vorsichtig damit. Es wird in 12 Sekunden hinter dir erscheinen."

Der Druck den DP auf Universal ausübte wurde immer höher, Shadows Hände begannen zu schmerzen. Mit einem geschickten Sprung befreite er sich aus dem Griff und landete weiter hinten in der Nähe der Kraterwand aus dem das Prog - Katana gefahren wurde. Er griff danach und sofort begann die elegante, leicht nach oben geschwungene Klinge zu vibrieren. Das Schwert war sehr lang und perfekt dafür geeignet einen Eva zu bekämpfen.

"Leite neuen Angriff ein."

Shadow stürme wieder vor, er brauchte nicht einmal auf den Timer sehen um zu wissen wieviel Zeit ihm noch blieb.

*Dreieinhalb Minuten, das schaffe ich nie, ich brauche einen Stecker oder das S² - Organ.*

Die Klinge erzeugte ein summendes Geräusch als Shadow das Katana schwang und versuchte bei DP einen kritischen Treffer zu landen der ihn ausschalten würde, aber es gelang ihm nicht. Das einzige das er erreichte war ein Treffer am rechten Arm, dieser trennte die Hand des Evas ab. Eva - DP wankte nach diesem Treffer zurück und hielt sich die klaffende Wunde. Der Eva begann sogar zu schreien.

*Was ist da los, hat er Schmerzen, was geht da vor sich?*

Noch bevor Shadow diesen Gedanken beendete regenerierte sich die Hand von DP und er griff erneut an. Shadow hob das Katana über seinen Kopf und ließ es mit aller Kraft nach unten schnellen doch Eva - DP wich aus. Das Schwert rammte sich mit einem gewaltigen Schlag in den Boden und Shadow bekam es nicht schnell genug wieder angehoben um zu verhindern das DP gegen den Griff trat. Der Griff brach bei diesem Treffer ab und die Klinge, weil von ihrer Energieversorgung abgetrennt, verstummte. Die Energiezelle ihrerseits überlud sich schlagartig und explodierte was Shadow die Sicht nahm. Als er wieder etwas erkennen konnte sah er wie Eva - DP auf Universal zustürmte und ihn sich packte. Er wurde die nahe Kraterwand empor gedrückt bis Universal mit lautem Krachen in einen riesigen Felsen einschlug.

DP hatte Universal mit der linken Hand im Würgegriff während die rechte Hand von DP den linken Arm von Universal kurz nach der Schulter ergriff und an ihm zerrte.

Shadow hatte starke Schmerzen, er rang nach Luft obwohl es nur der Eva war der betroffen war.
 

Ritsoku: "Trennt die Nervenbahnen zum linken Arm."

Maya: "Es geht nicht, Eva - Universal nimmt den Befehl nicht an."

Ritsoku: "Dann deaktiviert eben die A10-Nervenverbindung."

Maya: "Das funktioniert auch nicht, er nimmt keine Befehle mehr an, egal welchen wir geben."

Kouzou: "Was denkst du Ikari?"

Gendo: "Was hast du nur vor Mireille, läßt du ihn lieber sterben als ihn wieder gehen zu lassen."
 

Er konnte Misatos Stimme hören.

"Hörst du mich Shadow, es ist nicht dein Körper der betroffen ist. Reiß dich zusammen du kannst das schaffen. Ich glaube an dich." Sie klang sehr verzweifelt und panisch.

Shadow konzentrierte sich und griff mit seiner freien Hand nach dem Arm der ihn würgte. Der Druck auf den Hals von Universal ließ nach und Shadow schaffte es Eva - DP aus dem Gleichgewicht zu bringen so das beide wieder die Kraterwand hinunterrollten. Unten angekommen schlugen sie in einen sehr großen Strommasten ein der dadurch zum Einsturz gebracht wurde. Die Stromkabel rissen ab und einige davon trafen DP weil dieser näher am Masten lag. Shadow konnte sich noch rechtzeitig wegrollen so das Universal verschont blieb. Es gab ihm einige Sekunden Verschnaufpause bevor sich Eva - DP wieder aufrappelte.

"Dieses mal nicht Freundchen."

Das Katana war zerstört und das Messer unerreichbar also griff sich Shadow den Strommasten und schlug damit so hart zu wie er nur konnte. Er traf DP genau im richtigen Moment und schleuderte ihn quer über den Krater, DP wurde erst wieder von der gegenüberliegenden Kraterwand gestoppt. Gestein brach über dem Eva zusammen und begrub ihn unter sich. Sekunden später öffnete sich ein Videolink.

"Du hast es geschafft Shadow." Misato sah überglücklich aus.

"Das war noch nicht das Ende."
 

Die Videoschirme in der Kommandozentrale zeigten den verschütteten Eva und wie er bereits begann sich wieder freizulegen.

Gendo: "Beide sind zäher als wir dachten."

Kouzou: "Uns gehen die Alternativen aus Ikari."

Gendo: "Es wird sich wohl letztendlich nicht vermeiden lassen."
 

Shadow öffnete einen Videolink zur Kommandozentrale.

"Kommandant Ikari ich weiß das sie mich hören können."

"Was ist?"

"Ich brauche die S², ohne sie kann ich nicht gewinnen. Die Restenergie reicht noch für zweiundvierzig Sekunden."

"..."

"Kommandant Ikari ich bitte Sie..."

"Wieso kämpfst du?"

"Was?"

"Ich wiederhole, wieso kämpfst du?"

"...Weil ich es kann...ich muß doch die Menschen beschützen...dafür sind die Evas doch da...es ist das einzige was ich wirklich gut kann...es gibt meiner Existenz einen Sinn..."

*Zumindest ist er ehrlich.*

"Akagi deaktivieren Sie die S² - Verriegelung."

"Misato ich brauche die Railgun, schnell."

Unendlich lange zehn Sekunden später fühle Shadow wieder den Herzschlag an den er sich in Sekundenbruchteilen anpaßte. Wieder stieg seine Synchronrate auf einen Wert der eigentlich nicht möglich ist und er erreichte Transzendenz.

Shadow war nun wieder der Eva. Er rannte los um die Railgun aufzunehmen. Noch während er das Magazin einsteckte drehte er sich in Richtung von Eva - DP. Shadow verband die Railgun mit seiner Energieversorgung während er dabei in die Hocke ging, das rechte Bein auf den Boden um auf dem linken, angewinkelten Bein seinen Arm zum zielen abzustützen. Dieses mal ziele er nicht mit der Zielvorrichtung des Entry Plug sondern direkt über das Visier der Railgun. Eva - DP hatte sich bereits aus den Trümmern befreit und rannte wieder auf Shadow zu als er das erste mal abdrückte. Das Geschoß traf den rechten Arm von DP und riß ihn förmlich an der Schulter ab, doch das stoppte den Eva nicht. Shadow schoß immer wieder. Der zweite Treffer zerriß die Panzerung des Kopfes und Teile davon. Erst der dritte Treffer im linken Bein von DP, welches es vollkommen zerstörte, stoppte seinen Vormarsch und ließ den Eva krachend zu Boden gehen.

Acht Geschosse hatte er insgesamt auf DP abgefeuert, die Kraterwand hinter seinem Ziel hatte ein großes Loch. Das Kühlsystem der Magneten ließ einen gespenstisch wirkenden Nebel aus dem Lauf austreten.

Shadow lief auf den Eva zu und drehte ihn mit seinem Fuß um so daß er auf die Vorderseite des Evas blickte. Er konnte sehen wie sich der Eva begann zu regenerieren.

*Trotz dieser schweren Schäden ist er immer noch im Stande zu kämpfen und sich wiederherzustellen.*

Shadow trat mit dem rechten Fuß auf DP um ihn am Boden zu halten.

Er zwang einen Teil seines Bewußtseins wieder zurück in seinen Körper um kommunizieren zu können.

"Katsuragi was befindet sich unter dem momentanen Standort der Evas?"

"Was meinst du damit?"

"Sind dort Einrichtungen von NERV?"

"Nein, nur Felsen, bis dorthin reicht der Stützpunkt nicht."

"Gut."

Shadow kehrte wieder in perfekte Synchronisation zurück und setzte die Railgun auf die Stelle von Eva - DP an der auch Universal das S²-Organ hatte. Er drückte ab, noch mal, und noch einmal. Die S² des Evas wurde komplett zerstört und das Leben in den Augen von DP erlosch.

Er wollte grade zurückkehren als Mireille erschien.

"Du hast es also herausgefunden?"

"Ich konnte nicht anders. Aber warum zeigst du mir all dies?"

"Du mußt es wissen um entscheiden zu können ob du mir hilfst."

"Bei was soll ich dir denn helfen?"

Mireille erschrak.

"Du mußt jetzt gehen Shadow, sie wollen nicht das wir beide zusammen sind."

"Was aber...."

Mireille schubste ihn förmlich in seinen Körper zurück, schnell, viel zu schnell, aber grade noch rechtzeitig um ihn zu retten. Die S² - Sperre wurde nur Sekundenbruchteile nach Shadows Rückkehr wieder aktiv.

Shadow konnte noch erkennen wie die Verbindung zum Eva getrennt wurde, dann verlor er das Bewußtsein.
 

[Nur einfach mal so zur Info, Aktuelle Uhrzeit 4:09 MEZ + 1]

Entscheidungen

Kapitel 14: Entscheidungen
 

Als er aufwachte befand sich Shadow in einem Krankenzimmer. Misato saß auf einem Stuhl neben ihm, hatte ihren Kopf auf seine Beine gelegt und schlief.

*Sie hat wohl die ganze Zeit an meiner Seite verbracht. Ich bereite ihr so viel Sorgen.*

Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm das es mitten in der Nacht war. Langsam arbeitete sich Shadow unter Misato hervor um sie nicht zu wecken. Er deckte sie mit einer weißen Wolldecke zu, zog einen ebenfalls weißen Bademantel an und verließ das Zimmer.

*Ich bin verwirrter als zuvor. Was genau erwartet Mireille von mir?*

Er stieg in den Fahrstuhl.

*Viele Möglichkeiten habe ich ja nicht…und um die Schlimmste zu verhindern bleibt mir nur eine Wahl, jetzt ist die Frage wie ich es anstelle und ob ich mit den Konsequenzen leben kann.*
 

Langsam kam Misato wieder zu sich.

„Was ist passiert? Shadow?“

Müde Augen suchten das Zimmer ab nur um festzustellen das Shadow wieder mal verschwunden war. Sich streckend und herzhaft gähnend sah sich Misato weiter um.

*Bin ich wohl eingeschlafen, er hätte mich ruhig wecken können. Mal sehen weit weg ist er bestimmt nicht, ich glaube auch schon zu wissen wo er ist.*

Sie verließ das Krankenzimmer und holte zwei Becher Kaffee bevor sie in den Aufzug stieg. Oben angekommen nahm Misato die Treppe zum Dach. Sie hatte die Tür noch nicht mal ganz aufgedrückt da konnte sie schon Shadow auf einer kleinen Bank sitzen sehen. Misato ging auf ihn zu. die Kieselsteine, mit denen das Dach bedeckt war, waren noch von dem kleinen Regenschauer kurz zuvor naß und erzeugten ein seltsam ungewohntes Geräusch.

„Hier, schwarz und heiß.“ Sie hielt Shadow den Kaffee hin.

„Danke.“ Er nahm den Becher, Misato setzte sich daraufhin neben ihn.

„Es scheint dir ja schon wieder gut zu gehen.“ Sie sah ihn schief von der Seite an und lächelte etwas.

„Du sorgst dich zu sehr um mich Misato.“ Shadow trank einen Schluck.

„Das ist mein Job.“ Misato trank ebenfalls.

„Das meinte ich nicht. Du machst dir Sorgen um mich weil dir etwas an mir liegt.“

„Da hast du recht…sag wartest du auf den Sonnenaufgang?“

„Ja…ich habe mir bisher immer nur die Sonnenuntergänge angesehen, die haben so etwas Melancholisches, ich möchte jetzt etwas Neues beginnen sehen.“ Er schloß die Augen.

„Dann laß uns gemeinsam darauf warten.“

Beide saßen nur da und erwarteten die aufgehende Sonne.

Langsam färbte sich der Himmel vor ihnen rot und kündigte den neuen Tag an. Wolken reflektierten das Licht und tauchten die Stadt vor ihnen in ein seltsames Zwielicht.
 

Shadow spürte daß es so weit war und öffnete die Augen. Die Sonne schob sich im gleichen Moment langsam hinter einem Berg hervor. Die ersten Sonnenstrahlen berührten sein Gesicht. Er konnte die Wärme spüren die sie auf seiner Haut erzeugten. Langsam wurde die orange Scheibe am Horizont immer größer. Shadow lächelte etwas und schloß ab und an die Augen um die Sonnenstrahlen intensiver zu spüren.

„Wir können nichts daran ändern.“

„Was meinst du Shadow?“

„Das die Sonne jeden Morgen aufgeht und das sie jeden Abend wieder untergeht.“ Er klang sehr gefaßt.

„Ich verstehe nicht was du damit sagen willst.“ Misato’s Verwirrung war nicht gespielt.

„Wir, die Menschen, haben so viel Macht…zumindest denken wir das. Wir haben die Evas, sehr mächtige Wesen. Aber wir können nichts daran ändern das jeden Tag die Sonne aufgeht. Wir konnten nichts gegen den Second Impact tun.“ *Eigentlich waren wir ja selbst daran Schuld aber ich will dich nicht in Gefahr bringen Misato.*

„Hast du Angst vor der Macht die du da in den Händen hältst Shadow?“ Sie klang sehr besorgt.

„Etwas schon, aber das ist auch gut so. Ich will ja nicht sorglos damit umgehen. Es ist…wie soll ich sagen…ich habe Bedenken wie diese Macht eingesetzt wird und von wem.“

„Ich vertraue dir Shadow, du wirst schon das Richtige tun.“ Jetzt klang Misato wieder fröhlich.

Die Sonne war derweil so weit aufgestiegen das sie sich in voller Pracht zeigte und nun viel Wärme ausstrahlte.

Vor Misato und Shadow erwachte die Stadt zum Leben.

Shadow drehte seinen Kopf zu Misato.

„Ich wollte dir noch danken Misato.“ Jetzt lächelte er richtig, nicht nur verhalten wie davor.

„Wofür?“

„Du hast mir sehr geholfen das Leben zu lernen.“

„Ich verstehe nicht ganz.“

„Damals, als wir das erste mal die S²-Engine von Universal aktiviert hatten, da bin ich weggelaufen. Ich hatte nur einen Gedanken, daß du mir sagen solltest was ich zu tun habe, das Nina mir sagt was ich tun soll. Ich war nicht fähig eigene Entscheidungen zu treffen. Das war damals, jetzt kann ich meine Entscheidungen alleine treffen, danke Misato.“

„Wir haben uns gegenseitig geholfen, mein Geburtstag war wunderschön. Ich hoffe du richtest den nächsten ebenfalls aus.“

„Mal sehen…vielleicht.“ *Wenn ich dann noch lebe bestimmt.*

Beide blieben noch eine Weile auf dem Dach bis Misato auf ihrem Handy von Ritsoku angerufen wurde. Die anschließende, recht kurze Untersuchung bescheinigte Shadow wieder vollste Gesundheit.
 

Am nächsten Tag sprach Misato mit dem Kommandanten. Er wollte dann auch noch mit Shadow sprechen dem das sichtlich unangenehm war.

„Pilot Stormbringer.“ Er klang wie immer leidenschaftslos und verzog keine Miene.

„Kommandant Ikari.“ Shadow betonte das etwas um ihn herauszufordern.

„Sie haben gute Arbeit geleistet, auch wenn dabei beträchtliche Mengen an Material eingesetzt werden mußten.“

„Das ist mein Job, andernfalls wären wir jetzt nicht hier.“

„Gab es irgendwelche besonderen Vorkommnisse?“ Das war jetzt zuviel für Shadow. Er faßte einen Moment lang seine Gedanken zusammen, ordnete diese, holte tief Luft und fing an.

„Nicht das ich wüßte. Mal abgesehen davon das ich mit einem hochhausgroßen Roboter andere Roboter bekämpfe die ausflippen und alles vernichten wollen, das man mir nicht mal ansatzweise sagt was da eigentlich passiert ist, das ich einen transzendenten Zustand erreichen kann der normalerweise nicht möglich sein soll, das mich Ihr übereiltes Abschalten der S² fast getötet hätte. Also wenn man mal davon absieht war es ein ganz normaler Tag im Leben eines einundzwanzigjährigen Mannes.“

Wenn man ganz genau hinsah konnte man erkennen das Gendo’s rechter Mundwinkel einen Moment lang zuckte was für ihn so etwas wie ein lautes Gelächter war.

„Das wäre alles. Im Verlauf der Woche werden die Testreihen mit Evangelion Universal fortgesetzt.“

Der Bildschirm wurde dunkel und Shadow verließ den Raum. Misato erwartete ihn bereits.

„Und wie ist es gelaufen.“

„Nichts besonderes, laß uns nach hause fahren Misato.“

Beide machten sich auf den Weg zu Misato’s Wohnung. Dort angekommen wurde PenPen fast von Misato zu Tode geknuddelt. Shadow bereitete indessen das Abendessen vor und verschwand danach gleich im Bad nur um zehn Minuten später in seinem Zimmer ins Bett zu fallen und erschöpft einzuschlafen. Die Ereignisse der letzten Tage hatten ihn mehr in Mitleidenschaft gezogen als er sich selbst eingestehen wollte.
 

Am nächsten Tag begann Shadow mit dem Ausarbeiten von mehreren Plänen von denen er alle bis auf einen wegen mangelnder Durchführbarkeit verwarf. Selbst sein letzter Plan war alles andere als optimal aber es war das Beste was ihm einfiel.

Es dauerte eine ganze Woche bis er alle Details erarbeitet und auf ihre Machbarkeit überprüft hatte. Dreimal mußte Shadow den Plan nochmals ändern bis alles feststand. In den folgenden zwei Wochen war er fast jeden Tag im Stützpunkt so daß er recht schnell seinen Plan in die Tat umsetzen konnte.

Seine größte Sorge war das seine Manipulationen an den Stützpunktsystemen vorzeitig entdeckt werden da Shadow doch recht umfangreiche Änderungen an den Systemen durchführen mußte. Er fuhr noch ein letztes Mal an den Berghang um sich bei einem letzten Sonnenuntergang in Gedanken von Misato, PenPen, seinen Freunden bei NERV und auch von Nina zu verabschieden, denn letztendlich war er immer noch Realist und schätzte seine Chancen nicht sonderlich hoch ein.

Als Shadow wieder in Misato’s Wohnung ankam schlief sie bereits. Sie hatte die Tür zu ihrem Zimmer nur halb geschlossen. Shadow stand vor der Tür und beobachtete wie sie schlief.

*Du siehst so friedlich aus wenn du schläfst. Ich hätte dir noch so viel zu sagen, so oft zu danken für das alles was du für mich getan hast, aber es ist für mich so schwer in Worte zu fassen. Ich hoffe wir treffen uns irgendwann wieder, unter besseren Umständen die unter denen wir uns kennengelernt haben.*

Er brauchte über eine Stunde um Misato einen kurzen Brief zu schreiben welchen Shadow an ein Bier gelehnt auf den Küchentisch stellte, danach verschwand er in seinem Zimmer. Entgegen seiner Erwartung schlief Shadow recht schnell ein und hatte einen tiefen Schlaf.
 

Derweil in Neo Tokio 3, im NERV-HQ:

Ritsoku saß am Hauptterminal des Magi - Systems als ihr einige seltsame Daten auffielen. Während sie sich da durcharbeitete wurde ihr klar wo diese Daten herkamen.

*Interessant.*
 

Am nächsten Morgen stand Shadow zwei Stunden früher als gewöhnlich auf. Er griff sich die schon vor Tagen gepackte Tasche, verabschiedete sich endgültig von Misato und fuhr zum Stützpunkt. Er nahm dieses Mal eine andere Route die ihn zu einem Hügel in der Nähe des Eingangs brachte. Den ganzen Weg dachte er daran was er vorhatte und ob es so funktionieren würde wie er es sich gedacht hatte.

*Viele Unwägbarkeiten, noch mehr Variablen, aber immerhin rechnen sie nicht damit. Ich darf nicht versagen…ich will Nina wiedersehen.*

Als Shadow sein Ziel erreichte war er so nervös wie noch nie im seinem Leben zuvor. Er stellte den Wagen ab, ließ den Motor aber laufen. Er befand sich an einem der Versorgungswege zum Stützpunkt. Shadow stand etwa eineinhalb Kilometer vom Zufahrtstor entfernt auf einem kleinen Hügel an der Zufahrtsstraße die kerzengrade zum Stützpunkt führte. Er öffnete die Tasche und zog sich seinen weißen Plug - Suit an, legte das Beinholster mit der USP an und lud die AWM durch. Er setzte sich dieses Mal auch einen Gehörschutz auf, taube Ohren waren das letzte das er jetzt brauchen konnte. Als er im kurzen Gras lag, nur den Wind und das gleichmäßige Geräusch des Skyline im Standgas hörend, wurde er wieder ruhiger.

*Laut dem Zeitplan müßte der Versorgungskonvoi gleich vorbeikommen. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.*

Während Shadow durch die Optik seines Scharfschützengewehres blickte schob sich langsam der Konvoi in sein Sichtfeld. Er schwenkte das Visier auf das Haupttor und wartete ab auf das sich die Tore vollständig öffneten und er die Haupthydraulikleitung treffen konnte.
 

Misato erwachte früher als gewöhnlich. Das lag wohl daran das sie gestern abend sehr früh ins Bett gegangen war. Sie wankte in die Küche und griff nach ihrem Frühstücksbier das ihr Shadow immer hinstellte, bemerkte dann aber den Brief. Sofort wachte sie richtig auf und begann zu lesen.

„Hallo Misato, wenn du das hier liest bin ich nicht mehr da. Es tut mir leid das ich mich nicht von dir verabschieden konnte aber es ist unabdingbar das du hier nicht mit hineingezogen wirst. Ich habe einige Dinge herausgefunden und ich weiß nun warum mich Mireille gerufen hat. Wenn alles so klappt wie ich es geplant habe wird keiner verletzt. Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder, unter besseren Umständen. Du warst immer ehrlich zu mir also bin ich es auch. Ich werde mir Evangelion Universal holen und damit verschwinden. Ich will nicht das bestimmte Leute darüber Macht haben. Leb Wohl Misato, ich werde dich vermissen.“

Sie brauchte genau zehn Sekunden um den Brief zu verstehen, dann stürmte sie los.

„SHADOW.“ *Verdammter, verschwiegener, sturer Hitzkopf.*

Sie zog sich so schnell wie nie im Leben zuvor an und raste mit ihrem Wagen in Richtung des Stützpunktes. Jedwede Verkehrsregel ignorierend fuhr sie hart am Limit in der Hoffnung Shadow noch rechtzeitig erreichen zu können.
 

Genau in diesem Augenblick öffneten sich die schweren Tore am Zufahrtsweg und offenbarten Shadow die Hauptleitungen der Hydraulikzylinder. Er zielte sorgfältig, atmete aus und drückte ab.

Das .338 Lapuda Magnum Geschoß zerfetzte die Leitung vollständig so daß sich die Tür unter keinen Umständen mehr schließen ließ. Er lud durch und zielte abermals in die tiefen der nun offen liegenden Zufahrtsroute. Die nächste Kugel traf einen Stromverteilerkasten. Shadow hatte den Basiscomputer so umprogrammiert das wenn ein Stromabfall in den Leitungen dieses Verteilers festgestellt wird alle Zugangswege zum Cage geöffnet werden. Ferner wird die Stromversorgung zu Eva Universal aktiviert und ein Entry Plug in Position gebracht.

Die roten Warnlampen im Zugangsweg fingen an zu leuchten und gaben Shadow die Gewißheit daß er getroffen hatte. Sofort stand er auf, ließ die AWM liegen, warf den Gehörschutz weg und rannte zum Wagen. Shadow trat die Kupplung durch, legte den ersten Gang ein, gab Vollgas und ließ die Kupplung springen. Kurz quietschten die Reifen bis die Traktion wieder ausreichte und der Wagen stark beschleunigte. Vollkommen konzentriert fuhr Shadow immer schneller, er fuhr jeden Gang aus, bis kurz vor den Drehzahlbegrenzer.

*Erster Gang, siebzig, schalten, zweiter, hundertzwanzig, schalten, dritter, hundertsiebzig….*

Es lief wie ein Programm in seinem Kopf ab. In einem kurzen Moment zwischen den Schaltvorgängen legte er den Gurt an. Als er bei zweihundertsiebzig Kilometer pro Stunde in den sechsten Gang schaltete hatte Shadow fast den Basiszugang erreicht. Der Wagen schoß an den Wachposten vorbei die keine Gelegenheit hatten zu reagieren. Der Zufahrtsweg wurde immer schmaler, trotzdem blieb er voll auf dem Gas. Die Farben der Gänge schossen an ihm vorbei.

*Sektor blau, noch drei, zwei, eins. JETZT.*

Shadow hielt das Lenkrad eisern fest und trat voll auf die Bremse. Der Gurt fing die starken G - Kräfte auf die dabei auf ihn wirkten. Als der Skyline zum stehen kam gaben die Bremsscheiben ein oranges Glühen ab so viel Energie hatten sie abbauen müssen. Shadow wurde in den Sitz zurückgeworfen und atmete einige male schnell und tief ein und aus.

*Weiter zu Mireille.*

Er sprang aus dem Wagen und rannte los. Knapp zwei Minuten später sprang er in den Entry Plug und verband sich mit dem Evangelion. Als er wieder die Kontrolle hatte wurde Shadow wieder ruhiger. Der Eva bewegte sich zum nächsten Fahrstuhl, nahm aber unterwegs noch die Railgun mit. Auf dem Weg nach oben öffnete sich ein Videolink, es war der Kommandant.

„Pilot Stormbringer, erklären Sie ihr mir….“ Shadow unterbrach ihn.

„Hören Sie auf mir was vorzumachen. Ich weiß über den waren Grund des Second Impact bescheid und was sie mit Universal vorhaben. Ich werde nicht zulassen das Sie die Menschheit vernichten nur weil da jemand eine Anwandlung von Größenwahn hat.“ Er hatte viel Wut in der Stimme.

„Sie haben keine Ahnung was sie da tun.“ Es war ein Wunder das Gendo in so einer Situation noch die Ruhe bewahren konnte.

„Sie haben mir keine Wahl gelassen.“ Der Aufzug erreichte den Krater.

„Sie lassen mir ebenfalls keine Wahl.“ Gendo drehte sich zur Seite und gab Kouzou ein Zeichen. Shadow bemerkte was er gemeint hatte als er den Aufzug verließ. Auf dem gesamten Kraterrand und sämtlichen inneren Zufahrtswege standen Panzer und eröffneten augenblicklich das Feuer auf den Eva. Gleiter nahmen Kurs auf den Eva und von einem nahen Militärstützpunkt startete ein Bomber mit einer N² - Mine bestückt.

Shadow aktivierte sofort das AT – Feld um den Beschuß abzufangen.
 

„Ikari, das Militär meldet daß das Sperrfeuer auf den Eva eingeleitet wurde.“

„Gut, weiter nach Plan. Da ist doch noch was Fuyutsuki. Hast du Bedenken?“

„Es steht außer Frage daß wir ihn stoppen müssen aber ich finde den Einsatz eine N² etwas drastisch. Willst du das wirklich machen Ikari?“

„Wenn wir keine andere Möglichkeit haben, aber ich hoffe auch nicht darauf das er sich freiwillig ergeben wird.“

„Mich stört nur eines, das wir uns alle so sehr in ihm getäuscht haben. Wäre Akagi gestern nicht diese Unregelmäßigkeit aufgefallen wäre er jetzt weg.“

„Du fragst dich warum er das tut nicht war alter Freund.“

„Ja.“

„Das wird dir nur Mireille beantworten können und ich glaube nicht daß sie dir antworten wird.“
 

In diesem Moment stürmte Misato in den Kontrollraum.

„Was ist hier los?“ Sie sah auf den Bildschirmen wie der Eva unter Dauerbeschuß lag. Keiner der Anwesenden antwortete ihr.

„Alle raus hier.“

„Aber Kaptain Katsuragi.“ Der Operator klang kleinlaut.

„Ich sagte alle raus, SOFORT.“

Nachdem alle den Kontrollraum verlassen hatte versiegelte Misato diesen, trennte alle Verbindungen zum Magi – System in Neo Tokio 3 und stellte eine abhörsichere Verbindung zum Eva her.

„Shadow hörst du mich? Was soll das? Was hast du vor?“

„Misato, du solltest doch nicht hier sein.“ Er blickte auf den Videoschirm.

„Kannst du mir mal erklären was du da machst.“ Sie klang sehr wütend.

„Es ist nicht so gelaufen wie ich es geplant hatte. Die Energie reicht noch für knapp drei Minuten dann bricht das AT – Feld zusammen. Ich kann auch einen Bomber auf den Sensoren sehen, wahrscheinlich wird der eine N² abwerfen wenn es nötig ist. Verschwinde solange du noch kannst Misato, ich will nicht das du stirbst.“

„Warum Shadow, warum nur tust du das?“ Sie suchte verzweifelt nach einer Antwort.

„Ich weis Dinge, Dinge die gefährlich sind. Ich weis was sie vorhaben, mit den Evas, mit allem hier.“ Er klang gleichgültig. „Es ist jetzt auch egal. Ich dachte die S² - Sperre umgehen zu können aber ich habe mich geirrt. Letztendlich kann ich mich doch noch von dir verabschieden. Leb Wohl Misato…und danke für all das was du für mich getan hast.“ Shadow lehnte sich zurück und schloß die Augen.

„Idiot.“ Misato schlug mit den Fäusten auf die Tastatur. „Du selbstsüchtiger IDIOT. Du tust mir damit weh Shadow.“

„Es tut mir leid, ich wollte dir nicht weh tun.“

„Das weis ich. Aber nach all der Zeit die wir gemeinsam verbracht haben kenne ich dich immer noch nicht.“

Tränen fielen auf den Bildschirm im Kommandozentrum.

„Noch eine Minute und es ist vorbei.“

„Was hattest du überhaupt mit dem Eva vor Shadow?“

„Ich wollte damit abhauen, ihn außerhalb der Reichweite von NERV verstecken. Ich hatte gehofft es so verhindern zu können.“

„Was verhindern?“

„Das Ende der Menschheit.“

Misato dachte an die Gerüchte die sie gehört hatte.

„Eins sieben null sechs eins neun acht vier.“

„Ich verstehe nicht Misato.“

„Das ist der Notfallcode mit dem die S² - Sperre deaktiviert werden kann…und es ist der Geburtstag von jemandem den ich sehr vermisse. Verschwinde von hier Shadow, lauf so weit weg wie du nur kannst.“

„Du weist was du da tust…danke…für dein Vertrauen.“

Shadow deaktivierte den Videolink und gab den Code ein. Sekunden später vereinigte er sich wieder mit dem Eva, kehrte zu Mireille zurück. Shadow brachte das AT – Feld auf volle Stärke und rannte los. Der Eva sprang über die Kraterwand und stoppte neben einem Wagenpark aus Militärfahrzeugen. Vor einem der Fahrzeuge stand ein uniformierter Mann zudem er sich runterbeugte. Shadow wußte nicht warum er das tat, er hatte einfach das Bedürfnis es zu tun.
 

Kazuya blickte den Eva an. Er sah in die Augen und erkannte darin etwas daß er schon lange vermißte.

*Bist du das Mireille? Ja du bist es, da drin in dieser seltsamen Maschine. Du hast uns nie verlassen.*

„Du bist es wirklich oder Liebste.“ Er lächelte den Eva an. „Du solltest deine Tochter sehen, sie kommt nach dir. Wir vermissen dich aber wir fühlen daß du immer noch bei uns bist. Und jetzt lauf, ich will dich nicht sterben sehen.“
 

Maya: „Universal bewegt sich wieder.“

Makoto: „Wir verlieren den Videokontakt.“

Shigeru: „Habe den Eva noch auf den Satelliten. Er bewegt sich mit Überschall in Richtung des Eurasischen Festlandes.“

Gendo: „Ich habe ihn wohl auch unterschätzt.“

Kouzou: „Jaja unser ehemaliger Pilot ist immer für eine Überraschung gut. Zumindest sieht es so aus als ob er nur flüchten will.“

Gendo: „Letztendlich hat Mireille doch gewonnen. Ich frage mich nur ob sie jetzt glücklich ist.“

Shigeru: „Der Eva verläßt den Einzugsbereich der Satelliten…wir haben ihn verloren.“

Das Signal von Universal auf dem Schirm verstummte während Shadow mit Überschall über das Wasser rannte.
 

[So, endlich nach Monaten gibt es mal wieder ein neues Kapitel. Zuerst Schreibblockade, das verschwand nach einiger Zeit. Dann ne Weiterbildung 600km weg vom heimischen PC, Laptop gekauft. Und als dann noch WLAN angeschlossen war ging sogar wieder das Internet. Leider ist das auch das vorletzte Kapitel aber alles muß ja irgendwann enden…wobei…]

Der Anfang vom Ende

Kapitel 15: Der Anfang vom Ende
 

Misato saß in ihrer Wohnung und trank etwas abwesend ihr Bier.

*Zwei Wochen ist es jetzt her das Shadow mit Universal abgehauen ist. Er hat noch mehr Chaos verursacht als damals als er in die Basis gestürmt ist. Wie es ihm jetzt wohl geht? Gefunden haben sie ihn ja nicht mehr, er scheint es gut vorbereitet zu haben. Ob er glücklich ist? Ich würde ihn gerne wiedersehen, ob wir uns irgendwann wieder über den Weg laufen, ich hoffe schon.*

Misato hatte ein starkes Bedürfnis. Sie ging in ihr Zimmer und griff sich das Telefon. Seit einer Ewigkeit hatte sie diese Nummer nicht mehr angerufen aber Misato kannte sie auswendig. Nach dem dritten Klingeln wurde abgenommen.

„Ja.“ Misato zögerte einen Moment.

„Kaji…ich brauche jemanden mit dem ich reden kann.“

„Ich höre dir zu.“
 

Maya’s Blick war sehr traurig, Ritsoku bemerkte das natürlich.

„Was ist? Du denkst an ihn nicht war.“

„Ich möchte nur wissen ob es ihm gut geht. Er war so nett…ich hätte so etwas nie von ihm erwartet.“

Ritsoku legte Maya’s Kopf auf ihre Brust und streichelte ihr sanft über die Haare.

„Das hat wohl keiner. Jeder von uns spielt den anderen um sich herum nur etwas vor, auch er. Ich glaube man kann sein wahres Ich nur dem zeigen den man liebt.“

„Sagt das die Wissenschaftlerin in dir?“

„Nein.“ Ritsoku lächelte. „Die Frau in mir.“ Sie gab Maya einen sanften Kuß auf die Stirn.
 

Während der schwarze M5 langsam vor dem Flughafenterminal in Stuttgart vorfuhr wurde Shadow nervöser. So lange hatte er Nina nicht gesehen, so viel hatte er ihr zu sagen. Er trug wieder lockere Freizeitkleidung, natürlich in schwarz. Er parkte vor dem Eingang und setzte beim Aussteigen seine Sonnenbrille auf da es ein sehr sonniger Nachmittag war. Während er sich an die Beifahrertür lehnte dachte Shadow nach. Er vermißte das seltsame Gefühl des Plug Suit auf der Haut, dachte darüber nach was Misato jetzt wohl tat.

Als Nina den Haupteingang verließ setzte Shadow seine Sonnenbrille ab, lächelte und lief auf sie zu. Nina ließ den Kofferwagen stehen und umarmte ihn.

„Es ist schön dich wiederzusehen Nina, ich habe dich vermißt.“

„Ich dich auch Shadow. Komm laß uns nach hause fahren.“

Shadow zog den Kofferwagen zum Auto, öffnete Nina die Tür und lud dann die Koffer in den Wagen. Nachdem er den Kofferwagen zurückgebracht hatte stieg er in den Wagen und fuhr los. Shadow fand es sehr seltsam das Nina trotz des schönen Wetters lange Kleidung trug. Sie wirkte müde und abgekämpft. Keiner von beiden sprach ein Wort bis sie zu hause ankamen. Nigel stand schon in Tür als der M5 vor dem Eingang anhielt. Während sich Nigel vor Freude fast überschlug ging Nina nur wenige Worte sprechend in ihr Zimmer um unter der Dusche zu verschwinden. Shadow trug währenddessen die Koffer ins Haus. Er wollte grade das Zimmer verlassen als Shadow Nina’s Stimme aus dem Bad hörte.

„Shadow bist du das?“

„Ja.“

„Kommst du bitte ins Bad.“ Er zögerte einen Moment.

„Ist gut.“

Als er das Bad betrat saß Nina in weißer Unterwäsche und mit hochgesteckten Haaren auf dem Rand der Badewanne. Ihr Körper war übersäht mit Kratzern, Schürfwunden und Schnittverletzungen.

„Was um alles in der Welt ist mit dir passiert.“ Shadow lief zu ihr.

„Der letzte Auftrag war, wie soll ich sagen, etwas haarig. Aber ich habe ja überlebt. Könntest du vielleicht?“ Sie hielt ihm einen Koffer mit Desinfektionsmittel, Pflastern und Verbänden hin.

„Klar doch.“ Er nahm den Koffer und packte die wichtigsten Sachen aus. Nina hielt ihm ihr linkes Bein hin.

„Fang doch hier an. Sag mal wie ist es dir ergangen, deine Briefe waren ja nicht sehr aufschlußreich.“

„Ich habe eine Frau kennengelernt, sie heißt Misato und ist sehr nett, aber etwas zu alt für mich.“ Nina mußte lachen. Shadow begann sehr sorgfältig Nina’s Wunden zu behandeln. Währenddessen begann er einfach zu erzählen was ihm widerfahren war. Er schilderte Nina alle Erlebnisse, ließ nichts aus. Es war wie eine Befreiung für seine Seele all das jemandem erzählen zu können.

Als seine Geschichte zu ende war hatte er auch Nina vollkommen versorgt. Er mußte sich ein kichern unterdrücken.

„Was hast du?“ Nina sah ihn mit einem verschmitzen Lächeln an.

„Du siehst fast aus wie eine Mumie mit den ganzen Verbänden, aber eine hübsche möchte ich betonen.“

„Na wenn du das sagst Shadow. Aber da ist doch noch was.“

„Ich wollte dich etwas fragen Nina…“
 


 

So, das war es vorerst. Project Universal ist damit offiziell abgeschlossen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, am besten finde ich Kapitel 8. Ich hoffe daß ich euch etwas Freude machen konnte.

Schreibt ruhig ein paar Omakes wenn ihr Lust dazu habt, vor allem zu der Beziehungskiste von Maya und Ritsoku (Ja genau du bist hier gemeint MikaSama).

Mein nächstes Projekt ist bereits in Arbeit, eine Lime & Leamon zu de Anime – Serie „DearS“.
 

Schreibt mir auch ob ihr Interesse an einer Fortsetzung von Project Universal habt. So wie diese FF die Ereignisse vor der Serie erzählt habe ich eine Idee was nach dem Third Impact passieren könnte. Ja ich muß mal eben EoE richtigstellen.

Es wird sicherlich interessant alle Charaktere mit glaubhaften Persönlichkeiten auszustatten.

Zum Schluß bleibt mir noch zu sagen: Heute ist nicht alle Tage, ich schreib weiter keine Frage.
 

In diesem Sinne, bis zur nächsten Fan Fict, euer Shadow Stormbringer.



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Delight
2008-07-10T19:52:32+00:00 10.07.2008 21:52
du kannst echt toll schreiben ^___^~
lieb dich und werd bei gelegenheit weiterlesen (vermutlich morgen?) xD
Von: abgemeldet
2006-07-14T20:20:47+00:00 14.07.2006 22:20
du hast es geschafft, herzlichen glückwunsch!
Geile Story, anders kann ich es nicht sagen. bin mal gespannt was ich noch ales von dir lesen darf.

Cya, Ryousanki
Von:  Nostradamus_MB
2006-07-07T23:40:12+00:00 08.07.2006 01:40
ja, die geschichte ist wirklich gut geschrieben. leider kam das ende dann doch etwas überraschent und ich frag mich wie es wohl weiter gehen würde.

schreib mal wieder etwas neues.

nos / michel
Von: abgemeldet
2006-06-30T23:12:40+00:00 01.07.2006 01:12
Aaaaalso, hier mein Kommentar zu all dem hier.
1. Ich finde die Storry, auch wenn sie noch nicht all zu weit fortgeschrittn ist, ziemlich gut.
2. Du hast einen interressanten Schreibstil und deine RS-Fehler belaufen sich auf ein Minimum.
3. Endlich mal ein Waffenkenner am Start, auch wenn er sich, wie MikaSama schon gesagt hat, nur auf die eher unprofessionellen Modelle beschränkt.
4. KoRn 4 EVER!!!!!!!!
5. Mach weiter so, ich will wissen wie es weiter geht.

Ryousanki
Von:  Nostradamus_MB
2006-04-18T03:11:50+00:00 18.04.2006 05:11
Tja, wobei soll er ihr wohl helfen?
Mal sehen wie'S weiter geht, bin schon gespannt.

nos / michel
Von:  Nostradamus_MB
2006-04-14T12:40:41+00:00 14.04.2006 14:40
Oh man, er hat wohl ein Tallent etwas zu übertreiben.
Also bis zum nächsten Kapitel

nos / michel
Von: abgemeldet
2006-04-11T12:54:54+00:00 11.04.2006 14:54
Ne USP und ne AWP...USP okaber jeder gescheite Agent der was auf sich hält hat heutzutage ne M82A1...weis doch jeder ^^.
Abder gut geschrieben, gefällt mir bis jetzt, bin mal gespannt wie mein Adult dazu ausehn wird *hehe*
Von:  Nostradamus_MB
2006-04-10T23:03:26+00:00 11.04.2006 01:03
Es wird langsam richtig spannend...
Mit Freude erwarte ich schon das nächste Kapitel

nos / michel
Von:  Nostradamus_MB
2006-04-10T22:42:32+00:00 11.04.2006 00:42
Hat zwar was länger gedauert bis das Kapitel online war, aber es war wert so lange zu warten.

nos / michel
Von:  Nostradamus_MB
2006-04-10T15:15:19+00:00 10.04.2006 17:15
Das Kapitel ist sehr gut gelungen. Zwar ist die Stelle mit dem Nachnamen doch stark aufgetragen (was für einen untertreibung), aber dafür hab ich mich fast zu tode gelacht.

Schreib weiter...

nos / michel


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