Geheim
Und hier kommt dann der nächste Teil, als Dank für eure Kommis =). Diesmal ist der Teil etwas kürzer, aber es passte vom Inhalt her nicht anders und der nächste Teil kommt sicher bald nach ^^.
Dann will ich mal nicht weiter quatschen. Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen.
ciao lg Darc Angel
11. Geheim
In der nächsten Nacht wusste Draco erstmals die Weichheit und Wärme seines großen Bettes zu schätzen. Er ließ sich noch einmal den ganzen verrückten Tag und die vorhergehende Nacht durch den Kopf gehen. Angefangen bei seiner Suche nach Hermine bis hin zu dem Treffen, eben im Raum der Wünsche.
Sie hatte erneut geweint, wohl aus dem gleichen Grund wie am Abend zuvor. Draco hatte sie versucht zu trösten, er hatte sich sogar dazu durchgerungen den Arm um sie zu legen. So hatte sie ihm doch tatsächlich alles erzählt. Der Anflug eines Lächelns schlich sich auf sein Gesicht, besser hätte es für ihn kaum laufen können.
‚Granger scheint mir endlich zu vertrauen. Es wurde ja auch langsam mal Zeit, dass meine Bemühungen Wirkung zeigen. Na ja, kein Wunder, wir haben schließlich eine Nacht zusammen verbracht, um unser Leben gebangt. Und dann auch noch der Streit mit Weasley – perfekt. Es hörte sich so an, als wäre die Freundschaft zwischen ihm und ihr endlich gebrochen, als gäbe es kein Trio mehr. Das wäre super, für mich. Ich hätte es dann wirklich geschafft einen Keil zwischen die drei zu treiben und Potter ist zwischen ihnen hin und her gerissen. So wird er endlich zu spüren bekommen, was es heißt zu leiden, Schmerzen zu spüren! Wenn ich jetzt noch Granger dazu bekomme sich in mich zu verlieben, wird das Potter das Herz brechen. Sie ist schließlich seine Granger. Er sollte nicht so offensichtlich zeigen, dass er das Schlammblut liebt.’ Draco grinste fies. ‚Es war schon immer die Schwäche dieses Trottels seine Gefühle zu zeigen! Aber das wird er wohl nie bemerken… im Gegenteil zu mir. Es wird nicht mehr lange dauern und Granger wird sich in mich verlieben. Das wird ein Kinderspiel. Ich muss nur noch ein bisschen meinen Charme einsetzen.’ Seine grauen Augen funkelten voller Vorfreude, bevor er sie schloss, um zu schlafen.
„Was fällt dir ein du dreckiges kleines Luder?“, fauchte Draco sie an und packte sie feste am Oberarm. „Lass mich los.“, maulte Clarice und versuchte sich mit spitzen Fingernägeln aus seinem Griff zu befreien. „Nein, das werde ich nicht tun.“, bellte der Blonde sie an, „wie kannst du es wagen, mich mit einem mickrigen Ravenclaw zu betrügen?“ „Es ist doch deine eigene Schuld.“, verteidigte sie sich. „Gut, dass du es nicht abstreitest, es hätte eh keinen Sinn. Ich habe Beweise.“, sagte er wütend und blickte sie angewidert an, „aber wag es nicht mir die Schuld an deinen dreckigen Spielchen zu geben!“ „Du hast mich die letzten Wochen weder beachtet, noch angefasst. Kein Wunder, dass ich mir einen einfühlsameren, besser aussehenden und mächtigeren Jungen suche.“, fauchte sie zickig. Dracos Augen verengten sich zu Schlitzen und sein Mund war eine einzige dünne Linie. Er belegte sie mit einem illegalen, schmerzlichen Fluch und schubste sie von sich. „Wenn du auch nur irgendwem von deinen Spielchen erzählst, wirst du es bereuen. Und sprich mich bloß nicht mehr an, du kleines Miststück.“, ohne noch ein Wort zu sagen wandte er sich von ihr ab und ließ sie wimmernd am Boden liegen.
Irgendwie spürte Draco plötzlich Erleichterung in sich aufsteigen, als er sich immer mehr von dem Mädchen entfernte. Es war in den letzten Wochen wirklich nicht mehr gut mit Clarice gelaufen. Sie war so kindisch und hatte ständig mit ihren Freundinnen blöd gekichert. Außerdem hatte sie wie ein Affe an ihm geklammert, etwas das er absolut nicht leiden konnte. Er brauchte seine Freiheit. Und er gestand sich ein, dass sie ihm so sehr auf die Nerven gegangen war, dass er tatsächlich absichtlich Bögen um sie gemacht hatte. Nun war es endlich vorbei. Er hatte wieder seine Ruhe.
Doch da hatte er sich geirrt. Denn jetzt, wo er wieder solo war, hatte er nur noch mehr Mädchen am Hals. Denn das Gerücht, dass er mit Clarice Schluss gemacht hatte, machte bei den Slytherins so schnell die Runde, dass noch am selben Abend, als er vom Treffen mit Hermine wieder kam, einige Mädchen auf ihn im Gemeinschaftsraum warteten. Allen voran Pansy Parkinson.
Draco verbrachte seit ein paar Tagen seine freie Zeit nur noch im Schlafsaal, wenn man ihn ansprach reagierte er gereizt und sonst schien er ständig tief in Gedanken zu sein. Sein Gesicht war blasser denn je, seine Augen tief in den Höhlen versunken - er wirkte irgendwie krank.
„Was ist los, Draco?“, fragte Blaise und setzte sich auf einen Hocker vor dessen Bett. „Geht dich nichts an.“, fuhr Draco den Schwarzhaarigen abweisend an. „Es hat doch mit Sicherheit damit zu tun, dass dein Vater und weitere Todesser aus Azkaban entkommen sind, oder?“, vermutete der andere und ließ sich nicht abschütteln. Der Blonde antwortete nicht. „Also hab ich Recht.“, sah Blaise dies als Bejahung, „irgendwas muss passiert sein. Also, was?“ „Ich hab dir schon gesagt, dass es dich nichts angeht.“, fuhr Draco ihn noch etwas lauter an. „Brauchst du Hilfe?“, wollte sein Mitschüler wissen. „NEIN.“, blaffte Draco und fügte leise hinzu, „mir kann keiner helfen.“ Sein Blick war noch immer stur auf den Baldachin über ihm gerichtet. „Wenn das so ist, dann ahne ich es.“, meinte Blaise nachdenklich. „Mach was du willst, aber lass mich in Frieden.“, blaffte Draco. Der andere schüttelte den Kopf. „Wenn du keine Hilfe willst, kann ich wohl nichts für dich tun.“, vermutete er. „Genau und jetzt geh.“, murrte der Jüngere. „Wenn du…“, begann Blaise, doch Draco unterbrach ihn gereizt: „Geh, Blaise, geh einfach nur.“
Doch Blaise war nicht der einzige, der sich um Draco sorgte. Hermine war sein Verhalten natürlich auch längst aufgefallen. Er war angriffslustiger und mürrischer denn je. Er beleidigte sie, wie zu Beginn ihrer Zusammenarbeit, doch Hermine war feinfühlig genug darüber hinweg zu hören. Sie versuchte ihn verzweifelt aufzumuntern oder ihn abzulenken, doch nichts gelang. Den Versuch, den Grund für sein Verhalten aus ihm raus zu bekommen, hatte sie schon vor einigen Tagen aufgegeben. Aber egal wie oft er sie beschimpfte oder fortschickte, sie blieb bei ihm im Raum der Wünsche und kümmerte sich um ihn, so gut er es eben zuließ.
Eine Woche vor den Weihnachtsferien beschimpfte er sie jedoch so stark, dass sie es nicht mehr aushielt. Mit Tränen in den Augen stürzte sie aus dem Raum und ließ den nun noch schlechter gelaunten Slytherin allein zurück.
Zwei Tage lang sprach sie nicht mit ihm, beachtete ihn nicht mal. Es war kurz nach dem Mittagessen, bei dem Dumbledore verkündigt hatte, dass alle Schüler über die Weihnachtsferien in Hogwarts bleiben müssten, weil es zu gefährlich sei, sie gehen zu lassen, als Hermine gerade auf dem Weg in die Eulerei war, um einen Brief an ihre Eltern zu schicken, als Draco sie aufhielt.
Sie wollte sich losreißen, doch er hielt sie fest. „Lass mich los, Malfoy.“, fauchte sie wütend und versuchte seinem Griff zu entkommen. „Nein, hör mir zu, Hermine.“, sagte er mit ruhiger und sanfter Stimme, während er sie von den anderen wegzog. „Wieso sollte ich, du beschimpfst mich doch eh immer nur.“, meckerte sie verletzt und zerrte an seinen Fingern, die sich wie eine Zange um ihren Arm gelegt hatten. „Es… tut mir leid, was ich getan habe. Ich wollte dich nicht verletzen… Mir ging es nur nicht so gut.“, stammelte er. Sie blickte ihn ungläubig aus ihren braunen Augen heraus an. Anscheinend wog sie ab, ob sie ihm das abkaufen sollte. Schließlich nickte sie jedoch. „Ist alles wieder in Ordnung?“, wollte sie wieder beruhigter wissen. Draco nickte leicht lächelnd. Sie lächelte zurück. Sie wusste, dass er ihr auch jetzt nicht Grund für sein Verhalten nennen würde. Und sie akzeptierte, dass er es ihr nicht sagen konnte.
Fortsetzung folgt
