Flucht
Malfoy stand noch immer am selben Fleck.
Er hatte keine Antwort auf ihre Fragen gehabt. Wie denn auch? Er wusste selber nicht, wieso er das alles getan hatte. Vielleicht weil er nicht mehr alleine sein wollte. Doch nun war er doch wieder allein. Und es tat ihm alles leid. Doch das würde er ihr nun wohl nie sagen können.
Na ja, obwohl. Sagen könnte er es ihr schon. Immerhin hatte er eine Eule und einen Haufen Pergament. Und wenn sie ihn gefragt hätte, ob er es wirklich war, dann hätte er mit Ja geantwortet.
Doch er verstand es immer noch nicht. Wieso hatte sie ihn nicht gefragt? Andererseits verstand er aber auch nicht, wieso er angefangen hatte ihr Briefe zu schreiben und eine Auge über sie zu haben. Irgendwie war sie etwas besonderes. Auch wenn sie muggelstämmig und eine Löwin war.
Hermine rannte und rannte. Sie kam wieder verlassen vor. Niemand, der sich um sie kümmerte. Niemand, der sich um sie sorgte. Niemand, der ihr vertraute. Und niemand, dem sie vertrauen konnte.
Harry und Ron hatten sie gesucht, schoss es ihr durch den Kopf. Vielleicht tat ihr Verhalten ihnen ja leid. Vielleicht lag ihnen doch noch was an ihr. Vielleicht sollte sie doch noch einmal zurück. Doch auch wenn sie zum Orden zurück wollen würde, hätte sie dazu keine Chance. Die Löwin hatte keine Ahnung, wo sie sich befand. Und schon gar nicht, wo das Zelt vom Orden war. Sie war hoffnungslos verloren.
Sie ließ sich ins Gras fallen und schloss kurz die Augen. Sie musste ihre Gedanken sammeln und ordnen, dass sie voran kam. Sinnlos durch die Gegend zu rennen war nicht nur lächerlich sondern auch gefährlich. Sie könnte ihren Feinden genau in die Arme laufen.
Sie spürte einen Schatten über ihr. Als sie hinauf sah, stand niemand anderes als Lucius Malfoy vor ihr. Hermine fing an zu schreien, als sich der Cruciosfluch durch ihre Muskeln und Nerven brannte.