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The right one by my side

von

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Kap.2 - pain

~ Pain ~
 

Es wird wieder still zwischen uns und er senkt schließlich den Blick. Viel zu oft schon an diesem Tag, wo er doch sonst immer mit erhobenen Kopf durch die Welt geht...

"Ich hab dir sicher das ganze T-Shirt nass geheult." "Ach was! Ist doch nicht schlimm. Hauptsache es hat dir geholfen. ...also ich fühl mich immer gleich ein wenig erleichtert, wenn ich mich bei Kummer ordentlich ausweine."

Völlig perplex sieht er mich an und ich überlege innerlich, ob ich mich irgendwie komisch ausgedrückt habe. Letztlich fällt mir an meinem Gesagten nichts Ungewöhnliches auf und unsicher frage ich nach, was los ist.

"Du hast Kummer?" "Natürlich! Also nicht jetzt, aber ab und an...Warum so verwundert? Den hat doch schließlich jeder Mal." "Schon...aber ich dachte immer, du bist sorgenfrei. Ich hab nie gesehen, dass du diesbezüglich mit jemanden gesprochen hast." "Tu ich auch nicht! Ich behalte meine Probleme lieber für mich." "Toll und ich..." "Du..." unterbreche ich ihn gleich. "...sitzt einfach nur in der Wohnung von einem deiner Bandmember und unterhältst dich mit ihm." "So kann man es natürlich auch verschönigen." "Hey, ich verschönige grundsätzlich gar nichts. Aber ich sehe es auch nicht so negativ wie du. Aber sag mal Leader-san...auch wenn es mich nichts angeht,...kann es sein, dass du ein Problem mit Aoi hast?"

Überrascht sieht er mich an.

"Ist das so offensichtlich?" "Wenn man weiß, wie glücklich du normalerweise immer bist, sobald er da ist und wie traurig, wenn er mal keine Zeit für dich hat, dann lässt diese völlig ausgeartete Situation für mich nur diesen einen Entschluss übrig. Also...willst du mir vielleicht verraten, was er verbrochen hat?" "Eigentlich ist viel weniger ein Problem, sondern eher mein verletzter Stolz. ...glücklich bin ich schon lange nicht mehr."

Ich kann nicht sagen, ob es ihm bewusst ist, dass er Letzteres für mich hörbar - wenn auch deutlich leiser - gesagt hat.

"Du musst es mir nicht sagen!" "Ach, es ist nur..."

Er sucht nach Worten. Ich denke nicht, dass er mir davon erzählen wird - zumindest nicht die Wahrheit.

"Wir haben nur noch wenig Zeit füreinander und Aoi ist oft mit anderen weg." "Und? Unternimm doch auch was! Du hast genug Freunde." "Ja schon, aber...das ist nicht das Gleiche." "Uruha?! Glaubst du etwa, dass er dich betrügt?"

Wie komm ich dazu, ihm diese Frage zu stellen?

Es ist ja eine Sache, dass ich Aoi letzte Woche zusammen mit jemanden gesehen habe, der ihm für einen Freund ziemlich auf die Pelle gerückt ist und es würde mich schon interessieren, aber es ist was anderes, es Uruha auch noch ins Gesicht zu sagen.

//Ich bin mal wieder voll das Trampeltier!//

Er entgegnet mir zwar gleich mit einem "Nein!", gerät aber dann mit der Erklärung ins Stocken und bricht letztendlich ganz ab. Und sein Blick...sein Blick verrät mir nun deutlich, dass auch er zumindest einmal mit diesem Gedanken gespielt haben muss.

Ich könnte mir wirklich eine runterhauen für diese Blödheit. Denn nun folgt nichts weiter, als die allbekannte Stille zwischen uns, die bereits viel zu oft geherrscht hat. Und nun bin ich es selbst gewesen, der ihn wieder traurig gemacht hat.

Nach einer Weile wird es mir zuviel und ich versuche die Stille aus diesem Raum zu vertreiben.

"Magst du nen Film schauen?"

Ich halte ihm prompt eine DVD aus meiner Sammlung entgegen. Er ist sichtlich überrascht über den plötzlichen Themawechsel, aber scheinbar auch recht froh darüber. Und schließlich ist er von der Idee selbst auch nicht ganz abgeneigt und stimmt zu.

Jedoch noch während des Films registriere ich des Öfteren, dass er gähnen muss. Nicht, weil der Film so langweilig ist, sondern vielmehr, weil es einfach schon so verdammt spät ist.

Ich muss schmunzeln, wie er krampfhaft versucht, wach zu bleiben und sich das Ganze nicht anmerken zu lassen.

Eigentlich hatte ich ja auch vermutet, dass er sich gleich danach auf den Heimweg machen wird, aber es kommt ganz anders.

Er fragt mich doch tatsächlich, ob ich noch einen guten Film hätte. Meine Reaktion ist vielleicht schon vorhersehbar - ich blicke ihn einfach nur ungläubig an.

"Leader-san...ich hab doch gesehen, dass du bei dem hier schon fast eingeschlafen bist. Ich bezweifle, dass du noch einen durchhältst."

Ich muss leicht lachen, denn es ist einfach zu niedlich, wenn er beschämt zu Boden schaut.

Irgendwie hab ich das Gefühl, ich brauch ihn nur anzusehen und schon weiß ich, was in ihm vorgeht. Mit seinen Fingern nestelt er an meinem Pullover herum und kaut währenddessen nervös an seiner Unterlippe. Er zögert damit unbewusst die Zeit hinaus, weil er nicht weiß, was er machen soll. Wenn ich mir das so angucke, glaube ich zu verstehen, was mit ihm los ist.

"Du hast recht...es ist ja auch schon spät."

Wieder zupft er am Pullover - zieht die Hände in die Ärmel hinein.

"Schade eigentlich...dein Pulli ist gemütlich."

Er will sich gerade von der Couch erheben, als ich ihn auch schon bereits wieder zurück ins Polster drücke.

"Kann er ja auch bleiben!"

Ich muss leicht grinsen, weil er mich nun völlig verwirrt anschaut.

"Du kannst gern hier schlafen, wenn du möchtest. Außerdem glaube ich kaum, dass deine Sachen schon trocken sind. Und ob du dich in meinen Klamotten auf die Straße traust...ich weiß nicht." "Klar trau ich mich! Ist ja nichts dabei...Sag mal, war das eben dein Ernst?...ich kann wirklich hier bleiben?" "Na klar! Ich hab zwar kein Gästezimmer, aber du kannst in meinem Bett schlafen und ich nehme die Couch." "Bloß nicht! Wenn ich schon hier bleiben kann, dann schlaf ich auch auf der Couch." "Bist du dir sicher?...Na gut, ich will mich deswegen ja nicht mit dir streiten."

Ich grinse erneut und auch er lächelt.

Keine halbe Stunde später herrscht Ruhe in meiner Wohnung, da Uruha nun auf der Couch liegt und ich in meinem Bett. Und beide versuchen wir einzuschlafen. Bei mir klappt es sogar recht schnell, aber keine zwei Stunden später bin ich bereits wieder wach. Wie so oft stehe ich auf und will mir etwas zu trinken holen, aber heute ärgert mich diese Macke, da ich Uruha nicht wecken will.

Lautlos gehe ich in die Küche. Mal abgesehen davon, dass dies hier meine Wohnung ist, fühle ich mich wie ein Dieb, der durch fremde Wohnräume schleicht. Kaum, dass ich eine Flasche Wasser in den Händen halte, will ich zurück ins Zimmer. Doch auf dem Flur halte ich inne, da ich etwas höre.

Es ist nur ganz leise, aber ich kann das Geräusch sofort zuordnen. Leise stelle ich die Flasche auf einen Schrank und gehe Richtung Couch.

Ich dachte du würdest schlafen, aber scheinbar kannst du einfache keine Ruhe finden, egal wie müde du vorhin schon gewesen bist.

Durch das seichte Mondlicht kann ich deutlich sehen, wie er auf der Couch sitzt. Die Beine dicht an den Körper gezogen, die Arme fest um sie herum geschlungen und den Kopf auf die Knie gelegt, versucht er die Geräusche, die nun mal zum Weinen dazugehören, zu dämpfen.

//Dummkopf!//

Er bemerkt mich nicht einmal, als ich direkt vor ihm stehe und die Decke, die zu Boden gefallen ist, wieder aufhebe. Erst als ich sie ihm um die Schultern lege und mich neben ihn setze, sieht er mich erschrocken an.

"Ich bin es nur..." flüstere ich ihm mit einem traurigen Lächeln entgegen.

Mir wird ein wenig kalt, als wir für einen kurzen Moment Ruhe einkehren lassen, da ich ja nur meine Shorts und ein Shirt anhabe, aber das stört mich nicht weiter. Ich blicke ihn von der Seite an.

"Du kannst nicht schlafen, hmm?"

Er nickt nur zögerlich, kann meinem Blick nicht lange standhalten.

"Warum hast du mich denn nicht geweckt?"

Er schweigt.

"Uruha, ich sehe doch dass es dir schlecht geht. Normalerweise misch ich mich ja ungern in solche Sachen ein, aber...was ist passiert? Willst du mir nicht lieber doch die Wahrheit erzählen? Meistens hilft es."

Er sieht mich an. Und für einen kurzen Moment habe ich das Gefühl, mein Herz bleibt stehen.

//So verzweifelt...//

Seine Augen sind vom Weinen schon wieder ganz rot. Wer weiß, wie lange er schon wieder wach ist oder ob er überhaupt geschlafen hat. Und sein Blick...sein sonst so stechend scharfer Blick ist vollkommen kraftlos. Lange sieht er mich so an, schweigt aber weiter.

"Ich kann dich auch alleine lassen, wenn dir das lieber ist."

Wie bereits gesagt, bin ich mit solchen Situationen überfordert. Weiß nicht, was ich in welchem Moment wagen sollte zu sagen und noch weniger, was ich tun soll. Auch das ist ein Grund, warum ich mich nicht in solche Angelegenheiten einmische. Aber nun...

Gerade als ich schon wieder aufstehen will, spüre ich seine Hand auf meinem Arm. Wieder dieser verzweifelte Blick. Doch diesmal hat er etwas anderes zu bedeuten. Diesmal gilt er mir - dieser Blick. Er will dass ich bleibe...also bleibe ich.

Ich rücke näher an ihn heran, lege meine Hand in seinen Nacken und ziehe ihn so näher zu mir. Wieder lässt er es einfach mit sich machen. Dabei hat er doch sonst, wenn es um die Band geht, immer die Oberhand.

"Du kannst ruhig weinen, Uruha...ich sehe auch nicht hin."

Wie auf Kommando, fast so als hätte er die Minuten, in denen ich bei ihm bin und er die Tränen unterdrückt hat, nur darauf gewartet, ihnen wieder freien Lauf zu lassen. Ich habe das Gefühl, als würde er jetzt seinem Kummer erst wirklich heraus lassen.

"Warum tut er mir das an? ...ich hab immer geglaubt, er liebt mich...dass unsere Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhen. Aber er...er tut mir immer wieder weh! Und ich Narr glaube ihm auch noch immer wieder, glaube seinen Versprechungen - vertraue auf sie!"

Wie ich es erwartet hatte, geht es um Aoi. Aber was ich höre, mag ich ihm nicht wirklich glauben. Uruha hat scheinbar selbst gewusst, dass er ihm nicht ganz treu geblieben ist. Aber was mich wirklich stört, sind diese kleinen Worte...immer wieder...immer wieder.

//Was meinst du mit diesen Worten? Soll es heißen, dass es nicht einmalig gewesen ist? Dass er dich immer wieder betrügt und du es einfach so hingenommen hast? ...was sage ich da...einfach war es sicher nicht - ist es nicht!//

"Uruha, bist du dir denn sicher, dass das Ganze wirklich so war?"

Ich spüre, wie er sich leicht verkrampft und sich wieder mit einer Hand in mein Shirt krallt.

"Ich habe ihn doch erst vorhin wieder mit einem anderen gesehen."

Ich blicke traurig auf ihn runter, während er seinen Schmerz heraus weint.

Ich will ihm ja glauben, aber wie oft entstehen Missverständnisse? Wie oft interpretiert man in ein freundschaftliches Treffen zuviel hinein - aus reiner Eifersucht? ...und Uruha ist sehr eifersüchtig! Aber das ist auch verständlich. Schließlich hat Aoi ihm gegenüber selbst einmal zugegeben, dass er am Beginn ihrer Beziehung noch etwas mit seinem Ex-Freund hatte.

Ich kann mich noch genau erinnern, wie verletzt Uruha war, als er Aoi nach einem Interview darauf angesprochen hat - in der Hoffnung er würde es verneinen - und dieser es bejahte. Wie er ihn wütend angeschrieen hat. Und wie er ihn kurz darauf eine zweite Chance gegeben hat, als Aoi sich bei ihm entschuldigt hatte und Uruha ihm verzeihen wollte. Er war von Anfang an total verliebt in ihn...

"Vielleicht hat er sich nur mit einem Freund..." "Es war Hide-Zou! ...er war es, in dessen Armen er lag und den er erneut geküsst hat!"

Er klingt so verletzt, als er mir das sagt und ich bin einfach nur geschockt.

Ein Treffen kann man falsch interpretieren, aber einen Kuss?! Ich kann verstehen, dass er da so verzweifelt reagiert. Spätestens jetzt kann ich es verstehen...

Nun formen sich von ganz allein die gleiche Wörter in meinen Kopf zusammen, die Uruha selbst erst vor kurzem gesagt hat.

//Wie kann Aoi dir das immer wieder antun? Wieso kann er dir nicht treu bleiben?//

Als wenn das noch nicht schlimm genug ist, wieso betrügt er ihn ausgerechnet mit seinem Ex-Freund Hide-Zou? Schließlich war es Aoi doch selbst gewesen, der ihn für Uruha verlassen hatte - weil er ihn liebte. Aber wo ist hier denn etwas von Liebe zu sehen?

//Nein...Aoi kann Uruha nicht lieben...sonst hätte er das nie getan...//

Sanft halte ich ihn im Arm. Meine Arme beschützend um seine Schultern gelegt, versuche ich ihn zu beruhigen. Aber wie? Was soll ich ihm denn sagen, damit er sich besser fühlt?

Eine Ewigkeit sitzen wir so da. Ich vage es nicht, ihn loszulassen.

Immer wieder flüstere ich ihm beruhigende Wörter ins Ohr - bitte ihn, mit dem Weinen aufzuhören.

Ich will meinen Leader nicht so sehen! ...ich vermisse den freudigen Glanz in seinen Augen - das forsche Funkeln in ihnen...

Irgendwann ebbt sein Weinkrampf ab. Ich streiche ihm noch immer übers Haar, über seinen Rücken. Ich bin innerlich hin und her gerissen.

Zum einen tut dieser Anblick von ihm weh.

//Nein! Es schmerzt! ...Warum macht es mir so zu schaffen?//

Gleichzeitig freue ich mich aber über seine Nähe...

Es ist das erst Mal, dass er mir soviel Vertrauen schenkt. Aber ist es nur das?

"Bitte Uru-chan, hör auf zu weinen!"

Ein letztes Mal streiche ich über sein weiches Haar. Langsam hebt er seinen Blick und sieht mich an. Ich lese Verwunderung in seinen Augen - warum, kann ich mir aber nicht erklären.

Ich lächle. Wische ihm mit dem Daumen die Tränenspur von den Wangen und stelle erleichtert fest, dass keine weiteren mehr folgen. Er hat also wirklich aufgehört.

"So ist gut! Aber wehe du fängst wieder an. ...wie soll ich denn zukünftig noch auf dich hören, wenn ich weiß, was für eine Heulsuse mein Leader ist?!"

Gedanklich ohrfeige ich mich gleich, kaum, dass ich den Satz ausgesprochen habe. Das kann man wirklich falsch verstehen...so, als würdest du hier stören - mir lästig sein. Aber dass wollte ich auf keinen Fall damit ausdrücken!

Aber scheinbar mach ich mir schon wieder zu viele Gedanken...er scheint es nicht falsch aufgefasst zu haben. Denn als ich ihn ansehe, lächelt er - ein wenig zumindest... Nein, eigentlich versucht er sogar zu lachen, aber ein Schluchzen überwiegt - die Erinnerung ist stärker - und für einen Moment droht ihn ein neuer Weinkrampf zu übermannen.

"Ssshhhht...entschuldige, der war nicht angebracht!"

Ein Scherz in solch einem Moment - viel zu früh, wie ich feststellen muss. Und trotzdem muss ich leicht lächeln, weil er es immerhin versucht hatte.

Etwas plötzlich stehe ich auf. Er folgt mir mit seinem Blick - verwundert, fragend...

Er wirkt so hilflos, wie er mich von unten herauf ansieht - so allein gelassen. Als hätte ihm meine Gegenwart gut getan...

"Na komm!"

Es ist wirklich niedlich, wie er mich so perplex anschaut, als ich ihm eine Hand entgegenstrecke. Als er keine Anstalten macht, ebenfalls aufzustehen, greife ich nach seiner Hand und ziehe ihn mit mir. Er ist vollkommen sprachlos, als er plötzlich vor meinem Bett steht und ich ihn, ohne dass er die Chance hat, etwas zu erwidern, unter die Decke stecke.

"Wird Zeit zu schlafen, wenn du noch ein wenig Ruhe haben willst."

Ich lächle ihn erneut an, weil sich noch immer Unverständnis in seinen Augen wieder spiegelt. Ich warte noch auf eine Antwort oder ein Zeichen seinerseits, bevor ich mich neben ihn legen will.

"Ich hoffe, es stört dich nicht. ...ich...will dich nur in meiner Nähe wissen, damit ich sofort für dich da sein kann und du nicht wieder alleine und im Geheimen weinen musst."

//Meine Güte, was rede ich da nur?//

Ich bin selbst von meiner scheinbar neu entdeckten Gesprächigkeit überrascht. Ich sage doch sonst nie so lange Sätze. Und vor allem nicht mit derart schwachsinnigem Inhalt. Aber...das denke ich nun mal gerade. Und nun kann ich sowieso nichts mehr daran ändern, dass ich es gesagt habe - auch wenn es peinlich ist.

Für einen kurzen Moment bin ich in meine Gedanken abgedriftet und ich warte noch immer auf eine Antwort, während ich ein wenig verlegen auf meine Bettdecke schaue.

Die Antwort folgt gleich in Form eines sanften Lächelns und dem Aufschlagen meiner Decke. Er klopft leicht auf den noch immer leeren Platz in meinem Bett.

"Na komm schon! Du frierst ja bereits."

Das Erste, was er seit langem wieder gesagt hat...

Und tatsächlich, ich habe Gänsehaut. Aber ich könnte nicht mit Sicherheit sagen, dass das mit der Kälte zusammenhängt.

Ich lege mich neben ihn und für einen kurzen Moment sehen wir uns noch einmal in die Augen.

Der Ausdruck in seinen Augen ist zwar noch immer traurig, aber diese Leere in seinem Blick - dieses Undeutsame - ist erst einmal verschwunden.

"Gute Nacht, Uru-chan!"

Das Mondlicht scheint noch immer hell ins Zimmerinnere und kurz glaube ich ein Glitzern in seinen Augen zu erkennen.

"Wünsch ich dir auch..."

Er lächelt noch einmal und legt sich dann auf die Seite, so dass sein Blick in Richtung der Fenster geht. Ich selbst bleibe auf dem Rücken liegen und obwohl ich hundemüde bin, kann ich einfach nicht wieder einschlafen.

Ich blicke neben mich. Versuche zu erkennen, ob er bereits eingeschlafen ist. Denn ich möchte im Moment nichts mehr, als ihm die Ruhe zu spenden, die er braucht - ihm Schutz zu geben.

Es ist alles ruhig, doch auch nach weiteren Minuten schaffe ich es nicht einzuschlafen.

Ich spüre deutlich, wie sein Körper zittert. Aber ich kann nun nicht sagen, ob ihm kalt ist oder ob er einfach nur wieder unbemerkt angefangen hat zu weinen. Ob er wach ist und es bewusst tut oder ob er schläft.

Vorsichtig richte ich mich auf, stütze mich mit der rechten Hand ab und ziehe mit der linken auch noch einen großen Teil meiner Decke über ihn.

Jetzt weiß ich, dass er nicht schläft. Denn kaum, dass ich das getan habe, dreht er sich mir leicht zu und sieht mich an.

Ich spüre deutlich, wie mir die Röte ins Gesicht steigt. Das ist aber auch wieder peinlich...

Da ich ihm auch noch meine Decke übergelegt habe, bin ich ihm noch um einiges näher gekommen. Und so liege ich nun - im Gegensatz zu vor ein paar Minuten, wo deutlich Abstand zwischen uns lag - direkt neben ihm.

Ich kann also nur hoffen, dass er trotz des hellen Mondlichtes meine Verlegenheit nicht bemerkt.

"Du frierst doch, oder nicht?" "Doch schon, aber..." "Nichts aber! Ich will, dass du endlich schlafen kannst. Und das geht wohl schlecht, wenn du frierst."

Ich lächle. Was bleibt mir auch anderes übrig?

Als er nichts erwidert, lege ich mich schließlich wieder ganz aufs Bett und merke gleich darauf, wie er sich nun ganz zu mir umdreht.

Kurz noch ist es ruhig und dann ist er es, der die Stille durchbricht.

"Reita? ...vielen Dank!" "Vielen Dank? Wofür? Ich habe nichts gemacht. Das ist doch alles selbstverständlich."

Manchmal würde ich wirklich gerne wissen, was mein Leader denkt.

"Trotzdem...ohne dich hätte ich nicht gewusst, was ich hätte tun sollen."

Ich muss lächeln, denn irgendwie ist es schön, was er sagt.

"Nur noch eine Frage!"

Er sieht mir genau in die Augen.

"Welche?" "Na ja...warum bist du ausgerechnet zu mir gekommen, anstatt zu Ruki oder Kai - wie sonst immer?" "Das meinst du...ich...weiß auch nicht. Kaum, dass ich die beiden gesehen habe, bin ich wahllos losgegangen. ...dass ich zu dir gegangen bin, habe ich auch erst gemerkt, als du mich bereits angesprochen hast..."

Seine Stimme wurde mit jedem Wort leiser, zaghafter und schließlich senkt er den Blick, kaum dass er den Satz beendet hat.

Warum quäl ich ihn auch so mit meiner Frage? Eigentlich ist es doch egal, warum er gekommen ist. Ich bin nur irgendwie froh darüber, dass er zu mir gekommen ist...

Als er mich wieder ansieht, lächle ich.

"Nicht, dass du jetzt denkst, es hätte mich gestört oder ähnliches. Ich bin froh, dass du auch mal zu mir gekommen bist. Die Frage - warum - ist für mich erst einmal belanglos. ...ich hatte euch allen von Anfang an gesagt, dass ich für jeden einzelnen da sein werde. Dass ich euch zuhören werde, wenn ihr mich braucht... Es gab bereits genug Probleme! Ob innerhalb oder außerhalb der Band...große wie kleine...aber bisher hat nur Kai einmal meine Hilfe angenommen." "Kai war bei dir?" "Hai! Aber das ist schon eine Weile her. Mach dir also keine Sorgen. Ihm geht's gut und du bist es der heute Hilfe braucht."

Ich lächle ihn erneut an - aufmunternd.

"Rei?" "Hm?!" "...du hattest recht! ...es hat richtig gut getan, mich mal richtig auszuweinen. Und in deinen Armen...hab ich mich nicht so allein gefühlt. Ich war zwar traurig, bin es immer noch, aber ...ich hab mich wohl gefühlt. Danke!" "Gern geschehen! Und wenn was ist... du kannst dich jederzeit wieder in meinen Armen ausweinen."

Ich weiß nicht, was ich nun wieder ungünstig formuliert habe, aber wieder weicht er meinem Blick aus und scheint irgendetwas zu überlegen.

"Könnte...ich auch so...ohne..."

Wie bereits gesagt: Manchmal würde ich gern wissen, was mein Leader denkt...

Diesmal denk ich mir einfach den Rest, auch wenn er den Satz nicht einmal beenden konnte - sei es aus Unsicherheit, Angst oder sonstigem...

Ohne weiter darauf zu warten, dass er seinen Satz beendet, rücke ich näher an ihn heran, greife mit der Hand um seine Schultern und ziehe ihn nun ganz zu mir. Bette seinen Kopf an meine Schulter und halte ihn einfach nur fest.

"Natürlich kannst du!"

Kurz hat er noch gezögert - war vermutlich zu überrascht. Aber wenn es nicht das war, was er wollte, dann könnte er mich ja einfach wieder von sich schieben. Doch er tut es nicht! Ich hatte mich also nicht geirrt.

Ich sehe, wie er lächelt, bevor er seinen Kopf fester an meine Schulter lehnt und mit der einen Hand leicht in mein T-Shirt greift - instinktiv nehme ich an - während die andere ruhig auf meinem Oberkörper liegt.

Danach ist es still. Und schon nach wenigen Minuten spüre ich Uruhas warmen ruhigen Atem an meinem Hals.

Obwohl er bereits eingeschlafen ist, streiche ihm noch einmal sanft übers Haar.

"Schlaf gut, Uru-chan!"
 


 

dis: tja...des wars schon wieder...

die story scheint ja nich so anhang zu finden, aba ich schreib erstmal trotzdem weiter^^ vielleicht finden sich ja noch ein paar leutz^^

Kommis sind wie immer erwünscht^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Ryo-ki
2006-10-23T00:17:18+00:00 23.10.2006 02:17
O, sie ist schön, so voller Gefühl, zum Dahinschmelzen, trotz der ganzen negativen Gedanken und Erlebnisse, die Uruha und irgendwie auch Reita belasten.

Ich dachte mir schon vorher, dass es ein Bandmitglied ist, mit dem Uruha zusammen ist, einfach weil er bei den Pannen mit erwähnt war, die Reita beobachtete und ich kann mir nicht vorstellen, wenn es um Kleinigkeiten während der Proben geht, dass da Partner anwesend wären, wenn sie nicht selbst in der Band sind. Klar, es gibt hier und da mal Leute der Crew, aber bei den normalen Proben ist die Band ja eigentlich unter sich. Daher.

Ich finde es interessant, wie sehr sich Uruha fallen lässt, etwas, das ja häufig erwähnt wurde, aber ich glaube, dass dies völlig normal ist, gerade wenn man normalerweise in einer führenden Position ist. Ist man einmal so weit diese abzugeben, dann völlig.

Ich finde Reitas Denkweise so niedlich, immer gleich der Gedanke etwas falsch gemacht zu haben. Und ich glaube immer noch, dass da mehr ist, einfach z. B. durch diese Stelle:
Zum einen tut dieser Anblick von ihm weh.
//Nein! Es schmerzt! ...Warum macht es mir so zu schaffen?//
Gleichzeitig freue ich mich aber über seine Nähe...

Naja, wie dem auch sei, ich werde mich überraschen lassen wie es weitergeht.
Von:  _Cross_
2006-04-05T10:51:27+00:00 05.04.2006 12:51
puh,ich hab so gehofft es ist Reita XD
die story ist so unheimlich niedlich ^^-
ich bin leider nicht so gut darin irgendwelche krassen kommis zu verfassen,daher sag ich einfach nur:
schreib schnell weiter ^.~
Von:  toto-Ro
2006-04-04T18:15:53+00:00 04.04.2006 20:15
uuh!
Ist das niedlich!
*quiek*
Mein Uruuuuu *schwärm*
*.*
Rei-chan macht das gar net so schlecht dafür, dass er damit keine erfahrung hat XDD
*nicku*

etoo...aoi ist gemeiiiin! *jammert*mag ihn nimmer* pahh...hide-zou gegen uru eintauschen. Gaaanz dummer tausch. Ehrlich!
*nach meiner meinung jedenfalls*
*findet uru viiiiieeeel süßaaa*
>.<

Schreib weiter *anfeuer*
Und danke für die ens! ^^ *gefreuz hat*
Von:  Micawber
2006-04-04T16:11:54+00:00 04.04.2006 18:11
YAAAAAAAA~~AAAAAAA,meine Gebete wurden erhört >D~ es is Reita *_______* *sabbernd vom Stuhl fällt* ai, ich bin neidisch auf Uru >//< wenn Reirei NUR in Boxershorts vor mir stehen würde...ich würd keine Sekunde länger tatenlos rumsitzen o,O'''
Aoi die Sau -_-* *sauer is* wie kann er nur??? Und auch noch bei URU! Haaaaaaaaaaaallo??? Ich mein...URU!!!! *fahne schwenk* *,*''''
Njaaa~a,das Kappi is so süüüüüüß ^////^
Freu mich schon voll aufs nächste *________*'''' *knuffz*
Alu ^^ö


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