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Herrin des Feuers - veraltete Version

Geschichte einer Halbelfe
von

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Häuptling Blanca

"Yuna! Wach auf!", brüllte Yoru und schüttelte unsanft die schlafende Yuna.

Diese schlief weiter. Yoru bemerkte, dass sie Schweißperlen auf der Stirn hatte.

Besorgt legte er die Stirn in Falten und nannte fragend ihren Namen.

Sie bewegte sich. Jetzt schlug sie fast um sich. Yoru hörte, wie sie im Schlaf redete, konnte aber nicht verstehen, was sie da von sich gab.

Er fragte sich, ob sie vor etwas Angst hatte und wollte wissen, was sie denn da bloß träume... Um sie endgültig aus ihrem Albtraum zu wecken brüllte er:"YUNA! WACH ENDLICH AUF!!"

Wie vom Blitz getroffen setzte sich Yuna kerzengerade auf.

Völlig verwirrt schaute sie sich um und erkannte Yoru, der sie noch immer am Kragen gepackt hatte.

"Was? Was ist denn passiert? Wo brennt es denn?", fragte sie vollkommen verdattert.

Als sie begriff, wo sie war erschrak sie. "Oh nein!! Habe ich etwa verschlafen?! Das gibt es doch nicht! Scheiß Wecker! Warum weckt er mich auch nie? Hätte er mich regelmäßig geweckt, hätte ich ihn nicht gegen die Wand gepfeffert und er würde mich jetzt hier wecken..."

"Was redest du denn da für'n dummes Zeug? Zieh dich an. Häuptling Blanca erwartet uns.", fuhr Yoru sie verständnislos an.

"Gibt es auch ein Frühstück?", grummelte Yuna. Sie war es nicht gewohnt, so unsanft geweckt zu werden. Und das konnte sie überhaupt nicht ab.

"Ja. Häuptling Blanca wartet mit Frühstück auf uns.", antwortete Yoru gereizt.

"Oh, fein! Dann kann ich mich ja seelenruhig anziehen...", freute sich Yuna.

Sie stutzte, denn Yoru reichte ihr Klamotten, die... irgendwie aussahen, wie die Klamotten aus den Büchern von Rikadea.

Fragend schaute sie ihn an. "Was soll ich damit?"

"Anziehen.", war Yorus knappe Antwort.

Sie nahm die Klamotten wortlos entgegen und zog sie an. Es war ein jadegrünes Kleid aus dem gleichen Stoff, wie ihr Nachthemd. Es hatte weite Ärmel, wie die eines Kimonos. Das Kleid betonte ihre Taille und Yoru fand, dass sie darin richtig elfenhaft aussah.

Das Kleid besaß eine Art aufgestickten Gürtel. Er bestand aus rubinroten Flammen. An den Ärmeln, am Kragen und am Saum des Kleides befanden sich ebenfalls diese Flammen.

"Es... steht dir... gut.", staunte Yoru, der von Yunas Schönheit überwältigt war.

"Danke. Es ist total bequem!", meinte Yuna, unsicher, was sie antworten sollte.

"Wir sollten uns beeilen. Häuptling Blanca kann Unpünktlichkeit nicht ausstehen...", meinte Yoru dann plötzlich wieder. Er schien sich wieder eingekriegt zu haben.

"In Ordnung.", antwortete Yuna und dachte bei sich: Dann wird er mich wohl nicht mögen...

Die beiden machten sich auf den Weg zu Häuptling Blanca, wobei Yoru die Führung übernahm, weil Yuna sich im Dorf ja nicht auskannte.

Yuna war total nervös. Sie machte sich Gedanken darüber, was der Häuptling ihr wohl sagen würde. Vor allem war sie darüber beunruhigt, wie er wohl reagieren würde, wenn sie zu spät kamen. Immerhin war es mal wieder ihre Schuld gewesen, dass sie verschlafen hatten...

Um ihre Nervosität einzudämmen, versuchte sie Yoru ein Gespräch aufzuzwingen.

"Ist es noch weit?", fragte sie ihn.

"Nein. Wir sind fast da.", war die knappe Antwort.

"Wie ist Häuptling Blanca denn so?", wollte sie wissen.

"Das wirst du dann schon sehen.", antwortete Yoru genervt.

Daraufhin sagte sie nix mehr, denn Yorus Tonfall sagte eigentlich schon alles. Sie ging ihm auf die Nerven. Und da sie keinen Streit wollte, beließ sie es dabei.

Sie wollte nicht herausfinden, wozu er in der Lage war, wenn er genervt war...

Schließlich kamen sie an einer großen Pagode an.

Sie war so verschnörkelt und verziert, dass diese Pagode auch ein Palast hätte sein können.

"Wir sind da.", verkündete Yoru.

Er ging zu der großen Eichentür und betätigte den Türklopfer. Dann kehrte er zu Yuna zurück.

"Jetzt müssen wir nur noch warten, bis wir eingelassen werden.", erklärte er ihr.

Yuna schwieg. Sie fühlte sich im Schatten der Pagode unwohl. Klein und unbedeutend kam sie sich vor.

Nach einer Weile öffnete sich die Eichentür und ein bekanntes Gesicht kam zum Vorschein. Es gehörte Arashi. Und sie schien sichtlich fröhlich zu sein, als sie Yuna und Yoru erblickte.

"Hi Yuna! Guten Morgen, Yoru! Was wollt ihr denn um diese Zeit hier?", begrüßte sie die beiden Neuankömmlinge.

Yuna begann zu erklären und Arashis Frage zu beantworten wurde aber von Yoru sehr barsch unterbrochen. Er richtete das Wort direkt an Arashi.

"Das ist unsere Angelegenheit. Die Frage ist nur, was du hier machst!"

"Du willst wissen, was ich hier mache? Nun..." Sie tat so, als würde sie überlegen und antwortete dann: "...das ist meine Angelegenheit."

Beleidigt zog Arashi von dannen. Yuna spürte, dass Arashi innerlich vor Wut kochte. Und das lag nicht nur daran, dass Yuna einen heftigen Windstoß vernahm, als Arashi an ihr und Yoru vorbeimarschierte.

"Was war denn mit der los?", wollte Yuna von Yoru wissen.

"Das gleiche, wie immer.", gab er ermotionslos zurück.

Yuna bemerkte den genervten Unterton in seiner Stimme und beschloss, keine weiteren Fragen zu stellen.

Plötzlich kam ein älterer Mann aus der Pagode gestürmt.

"Arashi! Warte!", rief er hinter der wütenden Elfe hinterher.

"Sei froh, dass sie weg ist. Die hatte wieder mal 'ne Laune... Da würden sogar sämtliche Zitronen süß werden...", meinte Yoru.

"Ah! Yoru! Da bist du ja endlich! Tut mir Leid. Ich habe dich eben gar nicht gesehen.", entschuldigte sich der alte Mann. "Was war denn mit Arashi?", wiederholte er Yunas Frage.

"Das Übliche...", war die Antwort.

Yuna, die halb hinter Yoru stand, verstand überhaupt nichts mehr. Wer war dieser Mann? Und warum ist es so besonders, wenn ein junges Mädchen mal schlechte Laune hatte? Der Mann bemerkte Yunas fragenden Blick.

"Ihr müsst Yuna-sama sein, oder?", sprach er Yuna direkt an.

"»Yuna« reicht völlig.", antwortete ihm das Mädchen und fragte sich zusätzlich, woher er ihren Namen wusste.

"Ah! In Ordnung. Ich bin Häuptling Blanca.", stellte sich der Mann vor. "Ich habe euch schon erwartet. Warum kommt ihr so spät?"

"Sorry. Das ist meine Schuld. Ich habe verschlafen...", entschuldigte sich Yuna.

"Bei so einer hübschen Auserwählten kann man auch mal ein Auge zudrücken...", antwortete der Häuptling amüsiert und zwinkerte Yuna zu.

"Jetzt geht das wieder los...", seufzte Yoru auf einmal.

"Hast du was gesagt, Yoru?", fragte Blanca diesen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Vergiss es!", grummelte Yoru.

"Jetzt grummel doch nicht so rum! Er ist doch ganz ne – "

Yunas Antwort wurde unterbrochen von einem lauten Klatschgeräusch und einem Aufschrei Blancas.

Dann schimpfte Yuna los: "Hör auf mich zu begrapschen, Opa!"

"Hey! Wie springst du mit dem Häuptling um?! Er ist doch ganz nett...", grinste Yoru sie an und dachte bei sich: Dieser alte Lustmolch kann's einfach nicht lassen.

Yuna blickte Yoru wütend an.

"Hör gefälligst auf mich zu zitieren!!", verlangte Yuna wütend.

"Ist ja schon gut. Ich kann ja nicht ahnen, dass du deine Worte hast patentieren lassen...", versuchte Yoru den Streit beizulegen und lächelte Yuna in ihr wütendes Gesicht.

Yuna baute sich vor Yoru auf und stemmte die Arme in die Hüften. Ihre smaragdgrünen Augen blitzten vor Zorn

"Das... nimmst du auf der Stelle zurück!!!", fauchte sie.

Blanca mischte sich ein. Er wollte nicht, dass seine schöne Pagode vielleicht noch in Flammen aufging.

"Jetzt beruhige dich doch, Yuna! Und du Yoru, hörst bitte auf, Yuna zu provozieren, ja?"

"Ist ja schon gut. Ich hör ja schon auf.", grinste Yoru schelmisch.

"Schön. Dann kommt mal mit!", sagte Blanca und ging voraus.

Sie gingen einer nach dem anderen in die Pagode.

Blanca ging voraus. Allerdings ließ er sich hinter Yuna zurückfallen, die hinter Yoru ging und immer noch ziemlich wütend war. Sie bemerkte Blanca und überholte Yoru. Nur damit Blanca nicht wieder auf dumme Gedanken kam.

Sie ging betont schnell, denn sie wollte den Abstand zu Yoru vergrößern, da sie keinen Bock hatte, mit ihm wieder ein Streitgespräch zu führen.

Während sie so auf die Pagode zusteuerte ging ihr einiges durch den Kopf.

Was sollte das denn eben? Hat er etwa versucht mit mir zu flirten? Ich verstehe ihn einfach nicht... Mal ist er so abweisend und dann wieder nicht... Und warum habe ich so ein Herzklopfen, wenn ich auch nur an ihn denke? Wenn ich in seiner Nähe bin, wird mir ganz anders... Was ist das bloß? Und warum starrt er mich die ganze Zeit an? Ich kann seinen Blick direkt spüren... Hilfe! Rikadea! Was passiert mit mir?!
 

Während Yoru mit einem Lächeln auf den Lippen hinter Yuna herging – er hielt einen gewissen "Sicherheitsabstand" – dachte auch er nach.

Mann, die kann ja ganz schön sauer werden. Ich dachte, sie ist nur nervig... Wenn sie sauer ist, ist sie irgendwie richtig niedlich...

Aber Blanca hat Recht. Ich sollte sie nicht mehr provozieren... Ich habe nicht dran gedacht, dass sie ihre Kräfte noch nicht unter Kontrolle hat... Ganz so sauer, wie sie getan hat, scheint sie aber nicht zu sein – sonst würde die Pagode nicht mehr stehen.
 

Blanca dachte ebenfalls über Yuna nach.

Puuh. Hätte Yoru sie noch weiter provoziert, wäre hier bestimmt alles in Flammen aufgegangen... Wir sollten sie nicht wütend machen...

Der Göttin sei Dank hat die Fremde von heute Morgen das Buch mitgebracht... Jetzt muss Yuna nur noch lernen...

Yuna... Sie ist ganz schön hitzköpfig. Aber was anderes habe ich bei ihr auch nicht erwartet... Immerhin ist sie die Herrin des Feuers...
 

So gingen die drei zur Pagode. Alle drei in ihren persönlichen Gedanken verloren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-10-15T20:20:45+00:00 15.10.2008 22:20
XD Also ich find es ziemlich lustig wie die drei dann ihren Gedanken nach hängen. Ist auch gut zu lesen, hab nur gemekert, das du doch öfters dich widerholst, also die Namen, hm, weis jetzt nicht wie ich es erklären soll, aber finds so gut geschrieben, vorallem lstig^^
Grüßchen Gwen


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