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Der Feind in meinem Bett

Caleb lernt Phobos einmal ganz anders kennen.
von

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Auszeit

Titel: Der Feind in meinem Bett

Untertitel: Auszeit

Teil: 23/??

Autor1: Yamica

Email: yamica@craig-parker.de

Autor2: Chelidona

Fanfiction: W.I.T.C.H.

Rating: PG-16

Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt.

Pairing: Phobos/Caleb

Warnung: [slash][gewalt][rape]

Archiv: ja

Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit.
 


 

Der bemühte sich nicht an Caleb zu denken und einige Berichte zu lesen, aber er scheiterte. Er machte sich Sorgen um den Jungen .... und darum, was für Reaktionen er angetroffen hatte. Tief in seinem Inneren hatte er Angst, dass Caleb ihn verlassen würde, wenn Julian es von ihm verlangte.
 

Doch dann vernahm er leise, wie die Tür sich öffnete und wieder schloss. Die Bediensteten klopften alle an. Nur Elyon und Caleb kamen einfach rein und seine Schwester war erst vor kurzem gegangen.
 

"Caleb?" Besorgt stand Phobos auf und lief ihm entgegen.
 

"Hi...", machte dieser gekünstelt lächelnd.
 

"So schlimm?" erkundigte Phobos sich vorsichtig.
 

"Nein, nein....alles in Ordnung", meinte der Kleinere tapfer. "Vater hat uns seinen Segen gegeben. Hauptsache ich sei glücklich..."
 

"Aber?" Sanft legte Phobos seine Arme nun um Caleb.
 

"Aldarn ist voll ausgerastet. Ein Wunder, dass er mich nicht windelweich geprügelt hat."
 

"Oh." Mehr fiel Phobos erst einmal nicht ein, als er über Calebs Schultern strich. "Meinst du er wird ... es noch verstehen?"
 

"Vielleicht....wenn er sieht dass ich recht habe und wir alt und grau und immer noch glücklich sind."
 

"Ich hoffe doch etwas früher ... ich will nicht, dass du dich wegen mir mit deinem besten Freund streitest."
 

"Er kriegt sich wieder ein...so wie immer...." Caleb sah hoch und lächelte wieder. "Hast du noch viel zu tun?"
 

"Nein ... wir sind frei für die nächsten Tage."
 

"Jaaa.....", strahlte Caleb und sprang Phobos um den Hals und küsste ihn auf den Mund.
 

Der lachte über Calebs gewohnten Überschwang und hob ihn etwas hoch. "Ich hab schon alles arrangiert. Aber wir müssen morgen früh aufstehen."
 

"Noch vor Sonnenaufgang?"
 

"Ja .... die Kutsche wird das Schloss Sonnenaufgang verlassen, dann sind wir Mittags da, hoffe ich."
 

"Oh schön.....ich hab schon lang keinen Sonnenaufgang mehr erlebt....neben dir schlaf ich immer zu lange..."
 

"Wem sagst du das." Phobos stellte ihn wieder ab, senkte aber seinen Kopf so dass er sein Gesicht in Calebs Haaren vergraben konnte. "Ich könnte den ganzen Morgen mit dir im Bett verbringen."
 

"Übermorgen können wir das....denn wir haben dann ja so was wie Urlaub."
 

"Du willst nichts von den Bergen sehen?" Phobos klang nicht gerade als würde ihn das sehr stören.
 

"Können wir am Vortag machen und dann am Nachmittag", meinte Caleb, der die Berge ja eigentlich kannte, im Gegensatz zu Phobos.
 

"Wir wollen eine Nacht dort bleiben, oder? Dann müssten wir am Mittag wieder zurück ... ausser du willst einen Zwischenhalt machen."
 

"Ja, wäre auch nicht so schlimm. Sonst haben wir ja gar nichts von unserem Ausflug."
 

"Ja ... nur dann ist halt wieder eine Sitzung. Ich bin sicher wir werden bald mehr Zeit haben ... wenn alles geregelt ist." Phobos löste sich ein wenig von seinem Freund. "Hunger?"
 

"Ja...inzwischen schon....." Die Gespräche waren anstrengend gewesen, besonders das mit Aldarn.
 

"Gut, es ist nämlich bereits gedeckt worden, kurz bevor du kamst." Phobos liess ihn ganz frei. "Iss lieber jetzt, morgen werden wir wohl nicht viel Zeit zum frühstücken haben."
 

"Wir können uns Brote mitnehmen und unterwegs essen", schlug Caleb vor. "Dann sind wir noch eher unterwegs."
 

"Ich würde lieber fahren wenn es Licht hat - durch Elyon haben sich die Strassen wieder gewandelt. Aber wir können die Küche fragen, wegen deiner Brote."
 

Caleb nickte. Er würde garantiert unterwegs Hunger bekommen. Eigentlich war er doch immer hungrig, wenn er unterwegs war. So nebenbei fiel ihm auf, dass er schon lange nicht mehr beim Restaurant von Hay Lins Eltern eingefallen war.
 

Phobos hatte sich mittlerweile elegant wie immer gesetzt und wies einladend auf den Platz neben sich. "Erst einmal kümmern wir uns um das Abendessen."
 

"Oh ja, ich sterb fast....ein Glas Milch und Wasser und Brot machen nicht wirklich satt." Schon begann Caleb sich an dem Essen gütlich zu tun. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie viel Essen in so einen jungen Menschen hinein passte.
 

Phobos hielt sich wie immer zurück – aber er war ja auch nicht mehr in einer Wachstumsphase, wie sein Kopf ihm plötzlich eingab. Eines jene vieler kleinen Dinge, die ihm zeigten, wie jung Caleb war.
 

Nach dem Essen war Caleb dann ziemlich voll und raffte sich kaum noch auf, wurde aber schnell wieder anhänglich. Selbst für seine Verhältnisse sehr anhänglich, doch irgendwie musste er sich darin bestätigen, dass Aldarn unrecht hatte.
 

Phobos war etwas verwundert, sah allerdings keinen Grund sich zu beschweren, als er Calebs wundervolle Wärme in seinem Schoss und an seinen Oberkörper gepresst fühlte, während er tausend kleine Küsschen auf Calebs Kopf verteilte. Es war immer noch so unglaublich, dass sich jemand wie Caleb für ihn interessierte.
 

Caleb genoss die Zuneigung und wusste mehr denn je, dass er die richtige Person liebte und dass diese Liebe auch erwidert wurde – egal was Aldarn behaupten mochte. "Ich freu mich auf morgen.. ", hauchte er Phobos ins Ohr und machte es sich komplett in seinem Schoss gemütlich.
 

"Ich auch. Es waren sehr ereignisreiche Wochen ... wir brauchen etwas Abstand von Schloss und Stadt."
 

"Und von all meinen sogenannten Freunden...."
 

Phobos zog Caleb noch etwas näher, etwas unsicher, wie er jetzt reagieren sollte. Er hatte gut Lust Aldarn etwas anzutun, für das was er Caleb angetan hatte.
 

Doch Caleb sprach nicht wirklich aus, was in ihm vorging. Doch er zeigte es ziemlich offensichtlich, denn an diesem Abend konnte man ihn kaum von Phobos lösen und wuselte auch im Bad ständig um ihn herum und wollte unbedingt dabei helfen Phobos die Haare zu waschen.
 

Nicht dass er lange darum bitten musste ... Phobos liebte es wenn Caleb seine Haare betüdelte.
 

Der Kraftakt dauerte dann an die zwei Stunden, so dass es doch schon ziemlich spät war, als Phobos mit noch nassen Haaren ins Schlafzimmer kam, einen erschöpften Caleb im Schlepptau.
 

Er betrachtete sich zufrieden im Spiegel, während seine Haare durch einen kleinen Zauber allmählich trocken wurden.
 

"Danke, Caleb."
 

"Gern geschehen", japste der Jüngere und liess sich aufs Bett fallen.
 

"War es so anstrengend?" Reuig setzte er sich neben Caleb und fuhr durch dessen Haare. Er war sich vage bewusst, dass er etwas anstrengend sein konnte wenn es um sein Äusseres ging.
 

"Es ging...wirklich...nur...ich bin froh, dass meine in fünf Minuten fertig gewaschen habe."
 

"Sie sind aber trotzdem so seidig ....", sinnierte Phobos. "Aber eine Haarkur würde ihnen vielleicht auch gut tun."
 

Caleb hob eine Augenbraue. Sein Blick gab an ‚Aber sonst geht’s dir gut?’, sein Mund, sagte aber etwas anders. "Können es ja mal probieren....wenn wir aus den Bergen zurück sind....oder für das Frühjahrsfest...oder vor meinem Geburtstag...."
 

"Ich werde etwas für braune Haare besorgen", bemerkte Phobos. Er streckte seine Arme, um sich sein Hemd über den Kopf zu ziehen.
 

"Wie...? Gibt’s da verschiede Sachen? Kann ich nicht einfach Wasser und Seife nehmen, wie sonst auch?"
 

"Seife?!" Phobos stoppte mit seinem Hemd an den Ellenbogen. "Um Himmels Willen .... du musst widerstandskräftige Haare haben. Ich werde dir bessere Mischungen besorgen."
 

Calebs Gesichtszüge entglitten nach und nach und seine rechte Oberlippe zuckte verräterisch. "Aber....bis jetzt war es doch auch in Ordnung so...", kam es fiepend von ihm. Ein ‚Ich will kein Modepüppchen werden’ verkniff er sich lieber, da er doch sehr an seinem Leben hing.
 

"Warte nur, bis du deine Haare siehst wenn sie ordentlich behandelt wurden", versprach Phobos. "Und vielleicht noch Bademischungen und Crème die besser zu dir passt als mein Rosenduft. Deine Haut ist zwar sehr weich, aber du bist ja auch noch sehr jung." Phobos stocke ein wenig, fuhr dann aber weiter. "Und etwas für deine Nägel und Hände ..."
 

Caleb stand kurz davor verzweifelt nach seiner Mami, respektive nach seinem Papi zu rufen. "Kann es sein, dass du....mich irgendwie mit Elyon verwechselst? Ich glaub das wäre so ein Behandlungsprogramm, dass einem Mädchen entspricht." Caleb blickte auf seine Hände. "Und was willst du bitte mit meinen Nägeln machen?" Er kuckte kritisch und fand eine Stelle, die nicht so zu sein schien, wie es für ihn sein musste, die dann kurzerhand abgeknabbert wurde.
 

Phobos sah ihn entsetzt an, aber auch etwas beleidigt. "Mädchen? Für was hältst du mich? Und misshandle deine armen Nägel doch nicht so ... für so etwas habe ich Feilen."
 

"Feilen? Ja, die kenn ich. Damit hat Cornelia mir immer nach dem Leben getrachtet, die sind Spitz die Dinger."
 

Die Erwähnung von Cornelia versetzte Phobos nach wie vor einen Stich. "Es ist trotzdem nicht mädchenhaft," grummelte er. "Ich bin ein Mann, besten Dank. Man kann sich ja trotzdem Mühe geben mit seinem Aussehen."
 

"Ich hab nie gesagt, dass du kein Mann bist, aber ich dachte du liebst mich so wie ich bin.....und jetzt bin ich dir auf einmal nicht mehr gut genug? Das muss geändert werden und jenes...am besten auch noch gleich Roben tragen...." Caleb verkroch sich nicht minder beleidigt unter die Bettdecke. "Du bist wunderschön und wenn du das unterstreichen willst...okay....aber ich....bin nun mal ich....und war nie anders."
 

"Nein, so meinte ich das doch nicht." Phobos liess sich schnell neben ihm unter die Decke gleiten und zog ihn an sich. Seine Hände verschränkten sich über Calebs Bauch. "Ich würde dich auch lieben, wenn du zottelige Haare und ein dreckiges Gesicht hättest."
 

"Waschen und kämmen tu ich mich schon...", maulte Caleb noch etwas, liess sich aber durch die Nähe und Wärme wieder besänftigen.
 

"Ich weiss." Sanft küsste Phobos seinen Hinterkopf. "Und du bist ja ..." Wunderschön lag ihm auf den Lippen, aber vermutlich würde Caleb da so reagieren wie auf ‚hinreissend’. "... so attraktiv."
 

"Schon gut...", kam es leise von Caleb. "Bin ja wieder lieb....lass uns schlafen, ja? Vermutlich müssen wir schon wieder raus, kurz nachdem wir eingeschlafen sind...", seufzte er und legte eine Hand auf Phobos’ und kraulte sie leicht. An der langsam und unregelmässiger werdenden Bewegungen konnte der Ältere spüren, dass Caleb am Einschlafen war und bald ganz im Land der Träume versank.
 

Phobos hatte sich nicht einmal mehr die Zeit genommen um noch einmal aufzustehen und seine Haare zu machen ... auch wenn es nur eine alberne Diskussion gewesen war, konnte er sich nicht des Gefühls erwehren, dass es nur eines von vielen Themen war, wo sie sich gegenseitig nicht verstanden.
 

Am nächsten Morgen erwachte er zuerst und bemerkte dann aber sofort dass die Haare recht zerzaust waren. Er seufzte leise. Irgendwann würde er einen Weg finden sie magisch zu entwirren. Er stupste Caleb leicht an. "Ich bin im Ankleidezimmer."
 

"Ich komme gleich...", gähnte Caleb und sprang im nächsten Moment aus dem Bett und sah Phobos unternehmungslustig an, dann wurde sein Blick erschüttert, als er auf die Haare seines Liebsten fielen. Caleb schluckte leer. Wortlos dackelte er von dannen, um die Bürste zu holen.
 

Phobos setzte sich etwas langsamer auf und blinzelte ihm hinterher. Was für eine Energie am frühen Morgen.
 

Caleb kam munter plappernd zurück. "Zum Glück haben wir noch etwas Zeit. Das mit deinen Haaren könnte etwas dauern. Willst du sitzen bleiben, oder lieber schon ins Ankleidezimmer? Hier ist sicher bequemer..." Er kletterte hinter Phobos aufs Bett und suchte nach dem Ende der Haare, um dort anzufangen die Knoten heraus zu bürsten. "Hmm...so schlimm ist es doch nicht. Sieht schlimmer aus, als es ist, in zehn Minuten oder so hab ich das durch..."
 

Phobos lachte leise. Caleb war ein kleiner Haarfetischist, aber warum sollte er sich darüber beschweren? "Danke .... "
 

"Kein Problem", schnurrte Caleb und war wirklich bald fertig und Phobos Haare lagen wieder wie sie sollten und Caleb liess verzückt seine Finger hindurch gleiten, ehe er sich über Phobos Schulter lehnte und ihm einen Gute-Morgen-Kuss auf die Wange hauchte. "Soll ich nachsehen gehen, ob die schon fertig sind? Ich bin ganz schnell angezogen und kann nachgucken."
 

"Ja, mach nur. "
 

Eine halbe Stunde später sassen sie dann in der Kutsche mit einem grossen Korb zwischen ihnen, der weit mehr als nur belegte Brote enthielt. Phobos riet korrekt, dass das Küchenpersonal eine besondere Schwäche für Caleb hatte, und sagte ihm das auch.
 

"Meinst du? Ich hab doch gar nichts besonderes gemacht, weswegen sie mich mögen sollten...na ja, mir soll’s recht sein", meinte er und genoss sichtlich das Stück Kuchen.
 

"Du schätzt ihr Essen einfach mehr als ich. Und ich kann auch verstehen, wenn jemand eine Schwäche für dich hat." Phobos legte seine Hand auf Calebs Schenkel, als er sich zurücklehnte und die Augen schloss.
 

Caleb beobachtete ihn dabei, während er den Kuchen verdrückte. Dann aber wurde er unruhig und schob die Vorhänge bei Seite, um zu sehen, wie weit sie schon waren. Phobos konnte die Anspannung in den Muskeln in Calebs Schenkeln spüren, als dieser sich zum Fenster hinauslehnte, um die vorbei ziehende Landschaft zu bewundern.
 

Phobos öffnete ein Auge wieder. "Gefällt es dir?" murmelte er, nicht gerade schläfrig aber viel entspannter als er es sonst war.
 

"Es ist toll hier. Hier haben wir schon einen grossangelegten Überfall auf Nachschublieferungen durchgeführt. Mann war das riskant, aber es hat sich gelohnt, danach hatten wir für eine Woche ausgesorgt. "
 

"Ja, ich erinnere mich," bemerkte Phobos trocken. "So etwas meinte ich, wenn ich davon rede, dass du ein guter Rebellenführer warst."
 

"Nicht wahr? Die meisten waren dagegen, aber ich hab trotzdem genügend Männer zusammen bekommen....respektive, das waren alles Jugendliche und Kinder und wir haben die Wachen trotzdem haushoch geschlagen. Die haben vielleicht blöd aus der Wäsche geguckt."
 

"Nicht mehr ganz so blöd als ich Cedric und ihre Hauptmänner darauf angesprochen habe." Genauer gesagt, die Männer waren auf dem Boden gekrochen und mehrere Wachen hatten den Zorn des Phobos erfahren.
 

Caleb grinste nur selbstzufrieden. "Ja, das waren noch Zeiten...zum Glück ist das jetzt nicht mehr notwendig. " Endlich liess er sich wieder zurück auf den Sitz sinken und sah Phobos an.
 

"Ich wäre dir dankbar, wenn du solche Aktionen in Zukunft lassen würdest, ja." Phobos lächelte ebenfalls, aber nachdenklicher.
 

"Kein Problem. Wäre ja blöd, wenn ich mir das eigene Essen stehlen würde. Ausserdem hungert ja jetzt niemand mehr."
 

"Heisst das, wenn ich schon vorher auf die glorreiche Idee gekommen wäre, den Rebellenführer zu mir zu holen und zu verwöhnen, hätte ich mir viel Ärger erspart?", erkundigte Phobos sich amüsiert auf den ersten Teil Calebs Aussage anspielend.
 

"Warum hättest du das tun sollen?"
 

"Um die Rebellion zu stoppen und mich an deiner Gegenwart zu freuen? Wie es jetzt ja eigentlich geschehen ist." Phobos lächeln wurde wieder weniger ernst und er schlang einen Arm um Caleb.
 

Dieser sah kritisch zu ihm hoch und irgendwie wollten Phobos Worte und sein Lächeln nicht zueinander passen. Was hatte Aldarn noch gesagt? Er würde sich Caleb doch nur halten, so lange er sich an ihm erfreuen könnte? Aber das passte weder zu dem liebevollen Lächeln, noch zu der zärtlichen Umarmung. Um sich dessen wieder zu versichern, schmiegte Caleb sich auch demonstrativ in diese Umarmung und schloss die Augen. Aldarn hatte unrecht! Er musste einfach unrecht haben.
 

Phobos streichelte ihn sanft mit seiner zweiten Hand und so verbrachten sie stumm und zärtlich die Zeit bis zu ihrem ersten Zwischenhalt in einer kleinen Stadt.
 

Das beste Gasthaus wurde angefahren, um sich eine Erfrischung zu gönnen. Zu so früher Stunde war noch nicht all zu viel los und der Wirt beeilte sich ein paar saubere Stühle für die exklusiven Gäste zu organisieren.

Caleb bestellte sich brav nur ein Glas Milch, auch wenn die Flaschen mit Met hinter der Theke sehr verlockend aussahen.

Nebst dem Wirtenpaar verbrachten scheinbar nur ein paar leichte Mädchen die wenig lukrativen Morgenstunden hier. Wohl die einzige Zeit des Tages in der sie Ruhe hatten. Aber nicht nur die Mädchen auch zwei junge Männer, die ganz offensichtlich keine Landarbeit gewohnt waren, lungerten hier herum und sahen aufmerksam auf, als Phobos und Caleb das Wirtshaus betraten.
 

Phobos ignorierte alle Anwesenden ausser Caleb, wie er es gewohnt war – sie waren nicht wichtig. Im Gegensatz zu Caleb genehmigte er sich etwas Met, der ausgezeichnet schmeckte. Er machte eine mentale Notiz davon einige Flaschen zu kaufen auf dem Rückweg. Als er sich umsah nach dem Schankmädchen um mehr zu verlangen, blieb sein Blick doch an einem der Jungen hängen. Er sah Caleb recht ähnlich – vielleicht ein, zwei Jahre älter, aber ebenfalls diese dichten, glänzenden braunen Haare, die hellen Augen und die gar nicht jungenhafte Figur. Aber seinem Ausdruck fehlte die so charmante Mischung aus Temperament, Frechheit und Arroganz die Caleb eigen war.
 

Aber der verweilende Blick war Caleb nicht entgangen und es liess ihn sich aus irgendwelchen Gründen schlecht fühlen. Jedenfalls brachte er den letzten Schluck seiner Milch nicht mehr herunter und schien zum Aufbruch zu drängen, indem er unruhig auf seinem Platz hin und her rutschte und mit der Stiefelspitze über den Boden kratzte.
 

Phobos sah ihn besorgt an und er verzichtete auf seinen zweiten Met. "Willst du gehen? Ich denke die Pferde haben genug Pause gehabt."
 

"Ja.., dann sind wir früher am Ziel und können die Umgebung erkunden....ausserdem..." Er blickte etwas missmutig zu der Gruppe Jugendlicher, die sich ihr Geld auf eine Art verdiente, wie er es nie könnte und verzog das Gesicht. "...behagt mir die Gesellschaft nicht unbedingt."
 

Phobos lachte leise. Seine Hand lag locker auf Phobos Rücken als sie das Gasthaus verliessen. "Du wirst anspruchsvoll."
 

"Wie meinst du das? Ich mag nur die Blicke nicht, die sie dir zugeworfen haben..."
 

"Kümmere dich nicht darum. " Wieder in der Kutsche küsste er sanft Calebs Stirn. "Das tun sie vermutlich bei jedem der nach Geschäft aussieht."
 

"Und du siehst so aus, oder was?"
 

"Ich weiss nicht, ob sie genügend wussten um mich zu erkennen – aber ich denke man merkt mir an, dass ich genügend Geld besitze", lächelte Phobos. "Und es gibt genügend Männer die sich auch durch das Beisein ihrer Partner nicht abhalten lassen von solchen Dingen." Phobos seufzte leise und schloss Caleb in seine Arme. Er sah das nicht als den richtigen Zeitpunkt um Caleb zu erörtern, dass in gewissen Kreisen vermutlich bekannt war, dass er sich im Gegensatz zu seinem sonstigen Charakter in der Regel sehr grosszügig gegenüber seinen Bettgefährten gezeigt hatte während seiner Alleinherrschaft.
 

"Aber du hast so was doch sicher nie nötig gehabt. Gekaufte Liebe ist etwas für widerliche, unattraktive Typen, die sonst niemanden abbekommen, weil sie keine Zeit haben jemanden kennen zu lernen. Ein billiges Vergnügen, wenn du mich fragst..."
 

"Hmmm ..." Phobos hüstelte etwas, antworte aber nicht anders, als dass er Caleb näher an sich zog.
 

"Eben..." Caleb nahm das als Bestätigung seiner Aussage und rutschte auf Phobos Schenkel, um sich wieder die mehrmals tägliche Ration Liebe abzuholen.
 

Die er auch bekam, obwohl Phobos Kopf weiterhin beschäftigt war damit, wie er Caleb diesen Teil seiner Vergangenheit beichten sollte. Er hätte nicht gedacht, dass Caleb so naiv war. Wie dachte Caleb hatte ein gefühlloser Prinz Erfahrungen gesammelt? Mit Cedric? Nun ... da läge er nicht ganz falsch, aber das war Jahre her.
 

Den Rest der Reise verbrachten sie in friedlicher Eintracht, doch kaum an ihrem Ziel angekommen, schien es wieder, als wäre Caleb von einer Hornisse gestochen worden und er konnte ihre Gepäck, was mehrheitlich aus Phobos’ Sachen bestand, eigentlich nur aus Phobos Sachen bestand, gar nicht schnell genug abladen und in das Landgasthaus bringen. Schliesslich wollte er wissen, wo sie heute Nacht schlafen würden, auch wenn wohl kein anderes Bett in ganz Meridian mit dem grossen, weichen Himmelbett des Königs mithalten konnte.
 

Es war auch ein ziemlich einfaches Doppelbett, aber Phobos hatte natürlich seine eigene Bettwäsche mitgenommen, welche ein junges Mädchen gerade sehr respektvoll austauschte, als die Wirtin ihnen den Raum zeigte.

"Halb so gross wie meines, aber wir brauchen ja auch nicht viel Platz, so wie wir schlafen," bemerkte Phobos zu Caleb, ohne die beiden Frauen zu beachten, welche sich halb verlegen, halb amüsiert anschauten.
 

"Nicht wirklich...und wie sieht es mit dem Badezimmer aus? Bademöglichkeit?"
 

Die Wirtin wurde etwas verlegen. "Wir sind es nicht gewohnt hohe Gäste zu haben", zauderte sie. "Im Sommer ist da der Teich und sonst haben wir einen sehr grosszügigen Bottich der vor das Feuer gestellt werden kann ..."
 

"Gross genug für zwei?"
 

Das Kichern des Mädchens machte das "Ja" der Wirtin ziemlich überflüssig. Phobos nickte zufrieden. "Und was willst du jetzt tun, Caleb?"
 

"Spazieren gehen und nach dem Essen dann baden?" Er blickte zu der Wirtin. "Können sie uns den Bottich vorbereiten, so dass wir nach dem Essen baden können?"
 

Natürlich konnte sie und wenig später konnten die Dorfbewohner den König und den Rebellenführer Hand in Hand das Dorf verlassen sehen.
 

Caleb sah sich neugierig um und erkannte verschiedenste Stellen, die Erinnerungen ihm hoch riefen. "Oh wow...sieh mal..." Er zog Phobos hinter sich her, zu einem im nahen Wäldchen gelegenen Teich, der mehr einem Sumpf glich. "Hier hat mich mal eine geroanische Wachtelspinne angefallen. Weißt du, diese riesigen Teile...die werden grösser als du...hab davon sogar noch eine Narbe, am Knöchel, die hat mir den ganzen Stiefel zerfetzt und aufgefressen....soll ich dir die Narbe mal zeigen?"
 

"Ich kenne diese Spinnen .... wenig besser als Larveks." Phobos drückte Calebs Hand. "Dann zeig mir mal deine Kampfnarbe, mein Held."
 

Der Stiefel flog und Caleb suchte begeistert nach der Narbe, die oberhalb seines Knöchels verlief, aber kaum noch zu sehen war, da Kinder bekanntlich eine gute Wundheilung hatten und der Angriff nun doch schon mehr als fünf Jahre her war. "Na ja, mein Vater hat das Vieh dann mit einem Speer erlegt und sie dann verbrannt. Irgendwie war die da aber noch nicht ganz tot, als er sie angezündet hat...jedenfalls hat die entsetzlich geschrieen."
 

"Feuer ist die beste Art, die Spinnen zu vernichten", bemerkte Phobos anerkennend.
 

Caleb nickte und zog seinen Stiefel wieder an, um weiter zu gehen. Der Wald der früher noch dunkel und gefährlich erschienen war, war nun hell und freundlich und hie und da konnten sie das Wild in einiger Entfernung ausmachen.
 

"Was hast du eigentlich hier gemacht mit deinem Vater?", fragte Phobos schliesslich, der sich Mühe gab seine Roben möglichst nicht zu sehr zu verdrecken und dabei nicht von Caleb abgehängt zu werden.
 

"Wir haben uns vor den Wachen versteckt..."
 

"Und das erfolgreich ...." Phobos seufzte ein wenig. Es gab wirklich wenig, was er auf solche Aussagen sagen konnte.
 

"Warst du vorher schon mal hier? Oder wirklich immer nur im Schloss? Hast du nie Urlaub gemacht?"
 

"Als ich klein waren, haben meine Eltern mich ab und an mit auf Reisen genommen ... " Phobos zuckte leicht mit den Schultern. "Und ganz am Anfang bin ich in zwei Provinzen gereist, als ich noch nicht so viele Unterlinge hatte um Widerstand für mich zu brechen .... "
 

"Schlossleben ist wohl bequemer. Aber von nun an sollten wir dringend mehr raus. Wo willst du das Frühjahrsfest abhalten? Oben im Hof oder gehen wir runter ins Dorf?"
 

"Das mache ich von Elyon abhängig." Phobos Stimme verriet deutlich, dass es ihn nicht wirklich interessierte.
 

Caleb ging rückwärts vor Phobos her und berichtete davon, was sie alles machten könnten an dem Fest. "...und den gebratenen Ochsen dürfen wir nicht vergessen und nach dem grossen Essen gibt es dann Musik und Tanz. Kannst du tanzen?"
 

"Nein. Mir wurden als Kind Tanzschritte beigebracht, aber seit da nicht mehr."
 

"Die Tänze sind einfach....ich kann sie dir und Elyon beibringen."
 

"Elyon wird begeistert sein." Phobos konzentrierte sich darauf über ein schlammiges Stück Hügel zu klettern.
 

Caleb sah ihm leicht amüsiert dabei zu. "Warum fliegst du nicht einfach?", wollte er dann naseweis wissen.
 

"Gute Frage ... ich bin es noch nicht gewohnt." Phobos hob sich vom Boden ab und sah triumphierend zu dem bösen, dreckigen Boden herab.
 

"Zu spät, dein Saum ist schon dreckig und ein paar Spritzer weiter oben hast du auch schon abbekommen", foppte ihn Caleb und kletterte weiter allein den Hügel hoch. "Ausserdem sollen Schlammpackungen gesund sein für die Haut", meinte er, als er oben angekommen war und seine dreckigen Hände betrachtete.
 

"Nicht für meine," entschied Phobos schaudernd, neben Caleb schwebend. "Gut, hast du ein Bad für uns bestellt."
 

"Na den Dreck werd ich vorher besser am Brunnen abwaschen, sonst ist unser Wasser nachher sofort braun."
 

"Ich wäre dir dankbar." Phobos lehnte sich vor um Calebs Nase, die immerhin nicht dreckig geworden war, zu küssen.
 

Was den Jüngeren zum Schmunzeln brachte und dazu mit der Nasenspitze zu wackeln.
 

Phobos lachte auf und beugte sich noch etwas weiter herunter um Calebs Lippen einzufangen.
 

"Pass auf, nicht dass ich dich nicht noch schmutzig mache", grinste Caleb und widerstand nur schwer dem Drang seinen Zeigefinger gegen Phobos Nase zu drücken.
 

"Machst du dich über mich lustig?" Gespielt beleidigt sah Phobos ihn an.
 

"Nein, warum sollte ich denn?" Caleb fühlte sich wieder gut, wie schon lange nicht mehr und vergessen waren die Probleme, die mit dem Schloss in Verbindung standen.
 

"Weil du einfach gerne frech bist." Verliebt spielte Phobos mit den kurzen braunen Haaren des Anderen. Für nichts würde er diese Momente mit Caleb hergeben.
 

"Frech? Ich bin doch nicht frech....weißt du was frech wäre?"
 

Entgegen besseren Wissen, zog Phobos spielerisch an einer Strähne. "Was denn?"
 

"Das hier!" Caleb gab dem Drang nach und Sekunden später hatte Phobos einen braunen Fleck auf der Nase.
 

"Hey!" Doch Phobos war gerade in einer viel zu guten Stimmung um es Caleb wirklich übel zu nehmen. Statt dessen hob er Caleb hoch und hielt ihn drohend über eine Pfütze.
 

"Jaaaa! Nur zu, nur zu und dann kriech ich so in das frisch gemachte Bett!"
 

"Das würdest du nicht wagen!" Phobos liess Caleb fallen und ignorierte die Spritzer die auch auf seine Robe kamen.
 

"Autsch", machte Caleb. "Das war nicht sehr nett von dir."
 

"Ich bin genauso nett wie du," erklärte Phobos, der sich lieber in eine sicherere Höhe brachte.
 

"Aber nun bin ich voller Matsch", quengelte Caleb, "Wehe du drohst mir nun mit einer Stahlbürste, so wie meine Mutter mir früher, wenn ich dreckig zum Essen heim gekommen bin."
 

"Es blieb ja immer bei der Drohung," lachte Phobos nur ein wenig melancholisch. "Ich drohe viel schlimmere Sachen, die ich wahr mache."
 

"Willst du mich übers Knie legen und mir den Hinter versohlen? Die Drohung kenn ich auch bereits zu Genüge...obwohl, ein paar mal hat sie mein Vater auch umgesetzt. Nicht angenehm sag ich dir...."
 

"Nun, wenn er erfolgreich war damit, dann sollte ich es vielleicht auch einmal probieren." Phobos Grinsen war geradezu erschreckend übermütig.
 

Was Caleb schlucken und schief grinsen liess. "Ne...lass mal lieber....ich denk wir sollten besser zurück, wenn ich vor dem Essen noch sauber werden soll....hab ich überhaupt Ersatzklamotten dabei? Ich werd auf jeden Fall keine deiner Roben tragen..."
 

"Dabei siehst du so entzückend in ihnen aus." Phobos wagte es wieder etwas weiter nach unten zu kommen und über Calebs Haare zu streichen. "Aber ich habe dir Ersatzkleidung besorgen lassen."
 

"Sehr gnädig, danke..." Caleb richtete sich wieder auf und wischte den grössten Dreck ab, so gut es ging. Trotzdem begann die Kleidung auf dem Heimweg zu spannend, als der Schlamm zu trocknen begann, so dass Caleb sich noch vor dem Gasthof begann auszuziehen, um den Brunnen zu schänden.
 

Phobos sah ihn mit grossen Augen an. So unschuldig ... und so verführerisch. "Warte." Vorsichtig landete er neben Caleb. "Ich kann dich auch säubern ... das ist doch so zu kalt."
 

"Ich bin es gewohnt", versicherte ihm Caleb, bekam dann ob des kalten Wassers doch eine Gänsehaut und schnatterte mit den Zähnen, als er wieder sauber, dafür aber tropfnass und nur noch mit den Hosen bekleidet.
 

"Komm her", bat Phobos ihn sanft und mit einer kurzen Handbewegung war Caleb wieder staubtrocken.
 

"Oh, danke..." Caleb sah sich herunter. "Praktisch", meinte er dann grinsend und packte seine dreckigen Sachen vorsichtig, um sie zum Waschen zu bringen.
 

Phobos lächelte und legte seinen Arm um Calebs Taille. Wärme legte sich um Calebs Körper, als Phobos sanft seine Schulter streichelte.
 

Und liess ihn auch kurzzeitig müde werden, etwas dass ihm früher nie passiert war, da er ständig unter Anspannung gestanden hatte. Jetzt aber wusste er, dass er sicher war und sich auf Phobos verlassen konnte. Da es noch etwas dauerte, bis das Essen fertig war, gingen beide hoch in ihr Zimmer und Caleb testete mal wieder die Bettfederung aus, wenn auch nichts besonders enthusiastisch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
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Von:  sumomo_hioru
2008-04-30T20:35:25+00:00 30.04.2008 22:35
phobos und seine blöden roben -.-
das kap war aber trotzdem voll süß^^
hat echt total gut gefallen...
werd göeich weiterlesen
deine
su-chan
Von: abgemeldet
2007-09-17T16:44:52+00:00 17.09.2007 18:44
Super Kappi (wie immer eigentlich ^^)
ich währe dir dankbal wenn du mir das nächste Kappi als ENS schicken könntest ^^
Von:  Toastviech
2007-07-09T20:26:28+00:00 09.07.2007 22:26
Hallo yami!^^
Geiles Kapi, ein dickes Lob an dich.
Ich finde die Beziehun von Caleb und Phobos sehr schön , doch was ich auch sehr interessant finde ist die Vergangenheit von Phobos.
Wie wärs wenn im nächsten kapi sich Phobos an die Zeit errinnert in der er mit Cetric oder gekauften Bettgefährten Erfahrungen gesammelt hat .
Er will es ja Caleb beichten.

deine Toastviech.

PS danke für die ENS.


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