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Der Feind in meinem Bett

Caleb lernt Phobos einmal ganz anders kennen.
von

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Schleichende Veränderungen

Titel: Der Feind in meinem Bett

Untertitel: Schleichende Veränderungen

Teil: 08/??

Autor1: Yamica

Email: yamica@craig-parker.de

Autor2: Chelidona

Fanfiction: W.I.T.C.H.

Rating: PG-16

Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt.

Pairing: Phobos/Caleb

Warnung: [slash][gewalt][rape]

Archiv: ja

Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit.
 

Phobos schnaubte wütend. Wie sollte er den denn jetzt wieder in seine Gemächer bekommen? Physische Anstrengung und magische Anstrengung waren zu hart.
 

Als er es dann doch geschafft habe Caleb wieder in sein Bett zu bringen, brach er selber völlig erschöpft zusammen und legte sich auf den Boden neben dem Bett.
 

Als er wieder wach wurde, lag er weich und unter einer Decke und spürte eine Wärmequelle neben sich.
 

Erschrocken riss er die Augen weiter auf. Wo war er gelandet? "Was ...." Verwirrt blickte er sich um. Das hier wirkte wie sein Ankleidezimmer.
 

War es auch und neben ihm lag ganz erschöpft und schlafend Caleb und hielt Phobos im Schlaf an seinem Oberteil fest.
 

"Caleb?", fragte Phobos entgeistert. So weit er sich erinnerte waren sie nicht nur Feinde sondern hatten sich in der Stadt auch gestritten.
 

Aber Caleb antwortete nicht, sondern schien genug damit zu tun zu haben genügend Luft einzuatmen und seinen erhitzten Körper abzukühlen, selbst wenn er dazu leicht hecheln musste, denn sein Körper war schon von Schweiss bedeckt.
 

Mit Mühe befreite sich Phobos von seinem Bettgenossen und tastete nach den kalten Wickel neben dem Bett. Schliesslich fand er ein Tuch und begann Calebs Stirn abzuwischen. Ihm kam der glorreiche Gedanke sein eigenes Hemd in einen kalten Wickel zu verwandeln, was nicht viel Magie benötigte.
 

Doch nun erklang ein leises Murmeln von Caleb und lenkte Phobos Aufmerksamkeit auf den Jungen.
 

"Ich habe dir gesagt du wirst einen Rückfall bekommen", erklärte Phobos, während er in seiner Tätigkeit fortfuhr.
 

"Aber....wollte doch nur.....ich....wollte....zeigen", nuschelte Caleb und schien versucht die Augen zu öffnen, kniff sie aber immer wieder zusammen und hielt sie schliesslich geschlossen.
 

"Ich hätte auch alleine gehen können", behauptete Phobos nicht ganz wahrheitsgetreu. "Und jetzt verhalt dich ruhig und entspann dich, ich lege keinen Wert auf eine Leiche in meinem Ankleidezimmer."
 

"D-danke...", hustete Caleb und versuchte sich auf die Seite zu drehen, damit seine Lunge anders belastet wurde.
 

"Das Bett - ist eng", bemerkte Phobos plötzlich sehr verlegen.
 

Endlich schaffte es Caleb ein Augen zu öffnen und sah Phobos fragend an.
 

"Wie bin ich überhaupt hierhin gekommen?" Der Prinz sah Caleb mit steigender Verwirrung an. Die letzten Tage waren voller neuer Erfahrungen gewesen und er wusste nicht ob er das angenehm fand.
 

Caleb fuhr sich zitternd durch die Haare. "Na ja...du lagst am Boden... keine Ahnung warum...dachte es sei hier trotz der beengten Verhältnisse bequemer."
 

"Das Fieber", erklärte Phobos, machte aber keine Anstalten wieder aus dem Bett zu klettern.
 

"Darf ich schlafen?", fragte Caleb ziemlich verwirrt und seine Augenlider begannen wieder zu flattern.
 

"Natürlich." Phobos strich ihm noch einmal mit dem Tuch über die Stirn und setzte sich endlich auf.
 

Caleb schlief fast sofort wieder ein, erholte sich dann aber auch wieder erstaunlich gut in den kommenden Tagen. Es war erstaunlich, im Nachhinein betrachtet, wie gut er sich während des Ausfluges auf den Beinen gehalten hatte, wenn man ihn nun wieder in seinem geschwächten Zustand erlebte. Doch dieser war zum Glück nicht von langer Dauer und Caleb begann wieder Phobos Gemach zu erkunden.
 

Der wurde mittlerweile immer unruhiger - noch immer kein Angriff der Wächterinnen, die Vorbereitung zu Elyons Krönung liefen glänzend - sowohl die offiziellen wie auch die inoffiziellen. Er konnte sich des Gefühles nicht erwehren, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm war. Dazu kam Calebs Anwesenheit, die sein gewohntes Leben völlig durcheinander brachte. Sich um jemanden kümmern, mit jemanden über belanglose Dinge streiten, das Essen teilen - das alles waren völlig neue Erfahrungen.
 

Als Caleb mal wieder ohne sich darum zu kümmern, dass er Phobos störte, durch dessen Arbeitszimmer tigerte, sah Phobos ihn plötzlich an. "Ich werde neue Wachen engagieren."
 

"Was?", fuhr Caleb zusammen und blieb stehen.
 

"Neue Wachen. Als Ersatz für diejenigen, die in die Mine geschickt wurden."
 

"Und warum denn das?" Caleb kam näher und setzte sich neben Phobos, um zu sehen, was dieser am Arbeiten war.
 

Phobos sah ihn erstaunt an. "Na, die Wachen die uns angegriffen hatten in der Stadt." Er liess Caleb seinen Schreibtisch sehen, denn er schrieb gerade wirklich nur eine harmlose Botschaft an die Herolde. "Und der Anführer von denen auf dem Marktplatz."
 

"Ehm...ja, aber das war ja kein ausserordentlicher Zwischenfall....das ist doch Dauerzustand..."
 

"Nun, wenn sie schlau sind, werden sie es zu ausserordentlichen Zwischenfällen machen", grummelte Phobos.
 

"Wirklich?"
 

"Meine Wachen sollten besseres zu tun haben, als so zu tun als ob sie über dem Rest des Volkes stünden."
 

"Tja, woher sie nur dieses Denken haben..." Der Sarkasmus tropfte regelrecht aus Calebs Stimme.
 

"Ich habe ihnen sicherlich nichts derartiges gesagt", erklärte Phobos.
 

"Aber auch nicht WIE sie zu handeln haben. Und deine Eltern haben es offensichtlich versäumt dir beizubringen, was die Pflichten eines Prinzen sind...."
 

"Meine Eltern haben mir überhaupt nichts beigebracht", entgegnete Phobos bitter. "Sie gingen ja auch nicht davon aus, dass ich je irgendwelche Macht haben würde. Ich war ja nur ein Junge."
 

Caleb setzte sich Frech auf den Tisch vor Phobos. "Und du bist dir sicher, dass du das beste getan hast für dein Volk? Oder hast du nur zugesehen, dass es dir gut geht?"
 

"Das Volk?" Phobos sah ihn erstaunt an. "Ich war der Prinz - mit dem Volk hatte ich nie etwas zu tun. Natürlich habe ich alles für mich gemacht."
 

Am liebsten hätte sich Caleb gegen den Kopf gehauen, aber er seufzte nur hörbar auf.
 

"Was hast du gedacht?", erkundigte sich Phobos. "Du rebellierst immerhin seit Jahren gegen mich."
 

"Ich hätte dich unterrichten und nicht bekämpfen sollen, dann wären wir super miteinander ausgekommen."
 

Phobos lachte auch wenn er nicht verstand was Caleb meinte. "Bitteschön? Mich unterrichten?"
 

"In Menschlichkeit...? Warum nicht. Du bist kein hoffnungsloser Fall. Du könntest ein grossartiger König sein..."
 

"Menschlichkeit?" Phobos lachte noch mehr. "Und ich glaube, du hast meine kleine Schwester vergessen ..." Er arbeitet zwar gerade an deren Fall, aber das musste Caleb ja nicht wissen.
 

"Ihr könntet sehr gut zusammen herrschen, anstatt gegeneinander."
 

"Caleb, das offizielle Recht sieht noch nicht einmal vor, dass Söhne auch nur so etwas wie die Herrschaft für ihre Schwester übernehmen können. Prinzen sind in Meridian nichts wert."
 

"Dann liegt es an EUCH dies zu ändern. Schreibt eine neue Verfassung! Wenn nicht ihr das tut, wer dann?"
 

"Keine Ahnung? Bevor ich auf die Idee kam, dass man altes Recht auch ändern kann, hat sich nie etwas getan."
 

"Dann red mit deiner Schwester. Dafür seid ihr doch Geschwister...." Caleb war so aufgebracht, dass er vom Tisch gesprungen war und nun vor Phobos auf und ab ging.
 

"Ich weiss, dass wir Geschwister sind. Ich war alt genug als sie geboren wurde." Phobos sah ihn erstaunt an. "Aber Elyon wuchs nicht hier auf. Was ist schon ..." Er stoppte sich. Bloss nicht verraten, dass er nie vorhatte Elyon zur Königin zu machen.
 

"Ja...? Was?" Caleb sah ihn an. "Dann form du sie. Zeig ihr wie sie eine gute Königin wird und die Verfassung ändern kann."
 

Jetzt lachte Phobos wirklich. "Caleb, das Fieber hat dein Gehirn zerstört. Der Rebellenführer gibt mir nicht wirklich den Rat jemandem zu zeigen wie man eine gute Königin wird."
 

Caleb sah Phobos verschreckt aus grossen Augen an. "Warum...warum denn nicht?"
 

"Warum macht dir das jetzt Angst?"
 

"Weil....weil ich...ich dachte...."
 

"Weil du dachtest?", ermunterte Phobos ihn.
 

"...wir könnten wirklich etwas ändern, ohne uns zu bekämpfen."
 

"Und was willst du ändern?"
 

"Deine Einstellung? Das Denken der Leute. Magie ist weder schwarz noch weiss, wendest du dich von der dunklen Seite ab, kann Meridian wieder erblühen und zu einer wahren Hochkultur werden....ich weiss es, ich hab es gesehen.....in meinen Träumen."
 

"Ich weiss das Magie neutral ist." Phobos rieb sich die Stirn. "Ich hab die meiste dem Land selber entzogen - ja, ich weiss, ich weiss, das war nicht sehr gut für das Land. Aber niemand hat mir zugetraut dass ich es tun kann." Er seufzte, als er fühlte, dass Calebs Traum ihn ansprach. "Aber vergiss nicht, mit wem du es zu tun hast." Er wies zum Fenster. "Schau hinaus - und auf die Rosenhecke. Jede einzelne Rose war einmal eine Person. Ich habe mir viele Feinde gemacht - niemand wird es akzeptieren wenn ich jetzt sage, hört mal ich bin jetzt nett zu euch, lasst uns die Verfassung ändern. - Ich kann nur mit Terror regieren, weil ich nicht der rechtmässige Herrscher bin. Es ist Elyon oder ich."
 

"Elyon liebt dich. Sie wird dich schützen."
 

"Elyon liebt mich nicht - sie kennt mich nicht, falls dir das nicht aufgefallen ist."
 

"Sie kennt eine Maske denkst du...aber ist es das wirklich? Nur eine Maske...?"
 

"Ja. Ich habe mich nie um jemanden gekümmert und niemand hat sie je um mich gekümmert - ausser Heka vielleicht."
 

Caleb horchte auf.
 

Die Stille war Phobos unangenehm. Was trieb er hier eigentlich? Caleb war sein Gefangener. "Was gibt es?", fragte er barsch, als er dessen Blick bemerkte.
 

Wieder zuckte Caleb zusammen. "War es schlimm?"
 

"War was schlimm?"
 

"Sich um jemanden zu kümmern..."
 

"Wie meinst du ... du meinst um dich?"
 

"Um mich....um Elyon..."
 

"Es hat sicherlich mein ganzes Leben durcheinandergebracht", erklärte Phobos. "Ich wusste gar nicht, dass ich das überhaupt kann - aber schlimm war es nicht."
 

Und zu Phobos Überraschung bekam er von Caleb ein Lächeln geschenkt, dass das scheinbar gar nicht mehr so kalte Herz des Prinzen höher schlagen liess.
 

"Und das findest du jetzt gut?", grummelte er etwas verlegen über seine Reaktion.
 

"Es macht dich äusserst sympathisch, ja...."
 

"Symph ..." Phobos sah ihn fassungslos an. Das Wort und er selber passten irgendwie nicht.
 

Caleb hob nur die Augenbrauen. "Ja? Sympathisch.....kennst du das Wort nicht? Das ist nicht von der Erde, da bin ich sicher..."
 

Phobos schüttelte nur leicht den Kopf. "Ich werde doch noch mal einen Heiler kommen lassen", erklärte er.
 

Verwirrt sah Caleb den anderen an.
 

"Du bist nicht du selber", erklärte Phobos. "Das ist offensichtlich wenn mich jemand als 'sympathisch' bezeichnet."
 

Schnaubend verschränkte Caleb die Arme vor der Brust. Also so schlecht fühlte er sich inzwischen auch nicht mehr. Nur sehr eingeengt, da sich sein Freiraum auf drei Zimmer beschränkte.
 

"Ja, ich weiss körperlich geht es dir besser", erklärte Phobos. "Aber etwas muss mit deinem Geist passiert sein."
 

"Der ist da wo er hingehört", murrte Caleb.
 

"Caleb, erinnere dich dran wer du bist und wer ich bin. Du hasst mich."
 

"Nein! So....würde ich das nicht nennen....ich hasse das was du tust...."
 

"Und der Unterschied ist ...." Phobos sah ihn leicht spöttisch an.
 

"Ich kenn dich doch gar nicht....als Mensch mein ich.....da kann ich nicht sagen, dass ich dich hasse....aber ich weiss, dass mir nicht passt, wie du mit dem Volk umgehst."
 

Phobos rieb sich den Kopf. "Dann kennst du mich ... eines der wenigen schlauen Dinge die mein Vater je gesagt hat, war dass man einen Menschen nach seinen Taten beurteilen soll. Du bist aus dem Volk, natürlich musst du mich hassen."
 

"Ich muss gar nichts....", meinte Caleb schnippisch.
 

"Das hört sich schon mehr nach dir selber an", grinste Phobos.
 

"Und was machst du heute noch so?", wollte Caleb dann scheinheilig das Thema wechselnd. "Wir könnten die Gärten unsicher machen oder so..."
 

"Du möchtest einfach raus, oder?"
 

"Eh....wenn ich ja sage, lässt du mich dann?"
 

Phobos verdrehte die Augen. "Ich hab noch zu tun." Er stand auf und ging zum Fenster, wo sofort ein Flüsterer erschien der ihm die Botschaft abnahm. "Nachher können wir vielleicht rausgehen, wenn du wieder mit einem anderen Aussehen gehst."
 

"Aber bitte nicht wieder Bart..."
 

"Warum nicht?" Phobos drehte sich wieder um. Seine blitzenden Augen verrieten deutlich was er mit Caleb vorhatte.
 

"Weil das alt macht."
 

"Dann erkennt dich ja auch niemand. Oder ich mache dich zu einer Elfe ..." Phobos sah ihn abschätzend an. Die meisten seiner Diener waren elfähnliche Kreaturen. Zwar pflegte er nicht mit ihnen zu spazieren, aber viel Aufmerksamkeit sollte es nicht erregen.
 

"Ich? Eine Elfe? Warum nicht gleich zu deinem Schosshündchen?"
 

"Wenn du gerne ein Hündchen wärst ...."
 

Caleb schlug sich die Hand vor den Mund. Warum konnte er nicht einmal denken, bevor er sprach?
 

"Also was soll es sein - Elfendiener oder Schosshund?"
 

"Mach was du willst. Ich kann mich nicht entscheiden was schlimmer sein soll......warum kann ich nicht so gehen?"
 

"Weil du erstens offiziell tot bist und zweitens es ein wenig seltsam wirken würde, selbst wenn dem nicht so wäre, wenn ich mit dem Rebellenführer einen erholsamen Spaziergang mache."
 

Caleb grumelte. "Schick halt deine Handlanger ausser Sichtweite."
 

"Es ist weniger mühsam, wenn ich einfach dich verwandle."
 

Der Junge grummelte noch immer. "Also hab ich die Wahl zwischen einem deiner Speichellecker oder einem Hündchen, dass dir hinterher läuft?"
 

"Genau." Phobos amüsierte sich prächtig als er den Jungen vor sich spekulativ betrachtete.
 

"Wäre ich wenigstens ein grosser Hund?"
 

"Du wärst lieber ein Hund als ein Elf??"
 

"Ehrlich gesagt ja..."
 

"Als Hund kannst du nicht reden ... und ich könnte dich an die Leine nehmen."
 

"Das würdest selbst du nicht wagen."
 

"Nein?"
 

"Nicht wirklich."
 

"Was würdest du denn tun, wenn ich dich an die Leine nehme?", erkundigte Phobos sich interessiert.
 

"Dich beissen?"
 

"Ein alter Hund mit morschen Zähnen", dachte Phobos laut nach. Nur dachte er normalerweise natürlich nicht laut.
 

"Nein", fiepte Caleb. "Dann bleiben wir eben hier..." Er stapfte davon ins Ankleidezimmer zu seinem Bett.
 

Phobos schüttelte den Kopf und folgte ihm. "Du bist zu empfindlich."
 

"Lass mich..."
 

"Willst du wirklich nicht etwas raus?"
 

"Wollte ja..."
 

"Und jetzt?"
 

"Will weder ein Hund noch so ne doofe Elfe sein."
 

"Was ist so schlimm daran? Ich war ein kleines Kind in der Stadt."
 

"Ein Junge...du warst ein Junge....na gut, mach einen Jungen aus mir..."
 

"Und warum würde Prinz Phobos mit einem kleinen Jungen spazieren gehen?"
 

"Weil Kinder frische Luft brauchen?"
 

Phobos lachte unwillkürlich auf. "Es wäre den Blick der Wachen wert ihnen zu erzählen ich mache einen Spaziergang mit einem unbekannten Kind weil es frische Luft braucht."
 

"Ausserdem...bist du irgendwem Rechenschaft schuldig?"
 

"Nein, natürlich nicht." Und es lebten ja auch einige Kinder am Hof. "Also ... Kind."
 

"Was...?"
 

"Ich verwandle dich in ein Kind."
 

"Tu was dir beliebt..."
 

"Du warst derjenige der einen Spaziergang vorgeschlagen hat", merkte Phobos pikiert an. Umso pikierter als er sich tatsächlich getroffen fühlte von Calebs schlechter Laune.
 

Doch die besserte sich kurz darauf, als der Rebell endlich wieder frische Luft atmen konnte.
 

Phobos fühlte eine unerklärliche Abneigung in die Nähe der Rosenhecke zu gehen. Besonders als sie an Dakar vorbeiliefen, dessen unterwürfige Haltung seinen hasserfüllten Blick nicht verbergen konnte. Statt ihn wie gewöhnlich dafür zu bestrafen, drängte er Caleb weiter.
 

Der hüpfte als fünfjähriger Knirps durch den Garten und fand hier etwas interessantes und dort und musste alles genauestens untersuchen.
 

"Pass auf dass du nicht der Hecke zu Nahe kommst", warnte Phobos
 

Caleb sah verwirrt zu ihm. "Warum? Was ist damit?"
 

"Nun ..... wenn du dich an einer Dorne stichst, wirst du selber zur Rose", erklärte der Prinz etwas zögernd.
 

Panisch schrie Caleb auf und rannte hinter Phobos, um sich hinter dessen Mantel zu verstecken und die Rosenhecke ängstlich anzusehen.
 

"Wenn ich deinen Geist mitverändert hab, bin ich sehr von mir beeindruckt." Phobos sah ihn ungeduldig an. "Wenn du dich stichst .... solang du ihr nicht zu nahe kommst ist alles in Ordnung. Sie wird dich nicht aktiv angreifen."
 

"Oh...okay...", machte Caleb erleichtert und trabte wieder davon zu ein paar Bäumen, die seltsame Früchte trugen. "Die hab ich noch nie gesehen.....sind die essbar?"
 

"Nur bedingt, so weit ich weiss."
 

"Wieso bedingt?"
 

"Man kann sie, glaube ich, kochen ..." Phobos zuckte mit den Schultern. "Ich kenne mich da nicht aus. Iss sie lieber nicht."
 

"Okay.....oh, guck mal...." Caleb liess Phobos stehen, denn er hatte etwas entdeckt und lief darauf zu.
 

"Was denn nun schon wieder." Phobos beeilte sich dem Jungen hinterherzukommen ohne über seine Roben zu stolpern. Die befremdeten Blicke des Personals bemerkte er gar nicht.
 

Caleb hatte etwas hochgehoben, was in der Nähe der Hecke im Gras gelegen hatte.
 

Phobos sah etwas verwirrt auf das kleine, piepsende Etwas. "Was willst du damit?"
 

"Guck mal, sein Flügelchen ist lahm."
 

"Und was willst du jetzt mit ihm machen? Den Hals umdrehen?"
 

Caleb sah Phobos entsetzt an und Tränen stiegen in die grossen, grünen Kulleraugen.
 

"Okay, nicht den Hals umdrehen", sagte Phobos schnell. "Sondern?"
 

"Heil machen?"
 

"Ich bin nicht sicher, ob ich das kann .... Willst du ihn mit hochnehmen?" Innständig hoffte er auf ein 'Nein' des Mini-Calebs.
 

Doch der Kleine begann zu strahlen und nickte eifrig. "Ja, du hast doch suuuuuper Heiler in deinem Schloss....die machen das ganz schnell wieder ganz."
 

"Ja, lass uns zurückgehen. " Die Vorstellung seine Heiler mit einem kleinen Vogel zu beglücken...
 

Aber Caleb schien damit glücklich zu sein. In einer Hand hielt er den piepsenden, kleinen Vogel und die andere schob er vertrauensvoll in Phobos Hand.
 

Phobos sah entsetzt auf ihre Hände herunter, entzog sich aber nicht. Dakar und die anderen Angestellten vergassen vor Schock ihre unterwürfigen Haltungen. Noch geschockter waren sie als Phobos das völlig ignorierte. In seinen Gemächern angekommen, nahm er sofort den Zauber von Caleb. "Ich habe auch deinen Geist zurückgesetzt - oder?"
 

Caleb blinzelte. "Was ist? Oh...hey kleiner Piepmatz....", machte er dann abwesend, als er den Vogel in seiner Hand entdeckte.
 

"Err - den hast du mitgebracht."
 

"Ah ja, stimmt...und? Was machen wir nun mit ihm?"
 

"Das fragst du mich? Ich wollte ihm den Hals umdrehen aber du hast darauf bestanden ihn zu heilen."
 

"Du kannst dem armen Tier doch nicht den Hals umdrehen, hat es dir was gemacht oder wie?"
 

"Nein, aber was soll ich sonst mit ihm machen?"
 

"Den Flügel schienen?"
 

"Fühl dich frei ...." Phobos zuckte mit den Schultern.
 

Und Caleb widmete sich in nächster Zeit ausführlich dem kleinen Vogel und liess diesem die bestmögliche Pflege zuteil werden, während Phobos weiter die Krönung vorbereitete.
 

"Wir müssen mit Elyon über dein weiteres Schicksal sprechen", bemerkte Phobos zwei Tage später, völlig unerwartet auch für ihn selber.
 

Caleb blickte vom Sofa her auf, auf dem er sass und gerade das Vögelchen zum Fressen animieren versuchte.
 

"Du bist immer noch Gefangener", klärte Phobos ihn auf. "Und man hält dich für tot."
 

"Aber...aber wenn das vorbei ist...die Krönung mein ich.....dann bin ich doch keine Gefahr mehr. Dann kann ich doch gehen.."
 

"Das hängt von Elyon ab, oder?" Phobos fiel auf dass er sich in den letzten Tagen gar nicht mehr um seinen Sabotageplan gekümmert hatte.
 

Caleb nickte schwach.
 

Phobos bemerkte ihn gar nicht mehr. Er hatte gar nicht mehr darüber nachgedacht, Elyon die Macht zu stehlen und er sprach mit Caleb als ob Elyon wirklich Königin werden würde ohne Hintergedanken. Hastig stand er auf und lief auf den Balkon von dem aus er auf Meridian herabblicken konnte.
 

Die Dunkelheit schien zu schwinden und einzelne Sonnestrahlen schafften es durch die dunkle Wolkendecke hindurch.
 

Verwirrt blinzelte Phobos zum Himmel hoch. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal die Sonne gesehen?
 

"Phobos?", erklang hinter ihm Calebs Stimme, der besorgt neben den Prinzen getreten war.
 

"Was?", antwortete der automatisch, seine Augen immer noch nach oben gerichtet.
 

"Alles in Ordnung?" Caleb folgte Phobos Blick.
 

"Ja, alles in Ordnung." Er konnte schlecht sagen, dass er das Gefühl hatte seinen Seelenzustand und seine Absichten am Himmel lesen zu können.
 

Aber so richtig nahm ihm Caleb das nicht ab. In zwei Tagen würde die Krönung sein und Phobos war nie so anders gewesen wie in diesem Moment.
 

"Du kennst Meridian nicht anders als so, oder?", fragte Phobos abrupt.
 

"Wie? So...?" Caleb blickte nach draussen.
 

"Dunkel." Phobos wies nach oben. "Fällt dir nichts auf?" An einer Stelle schien die Sonne jetzt schon hell auf den Garten hinab.
 

"Oh....d-die Sonne...." Calebs Gesicht begann zu strahlen. "Ist das Elyons Macht?!"
 

"Vielleicht." Ausgerechnet auf die Hecke schien die Sonne.
 

"Das....das ist wundervoll......Phobos, weisst...weisst du was das bedeutet? Meridian wird endlich bessere Zeiten sehen, die Ernten werden nicht mehr alle vergehen....die Tiere verenden nicht mehr so schnell....."
 

"Hmmm." Nachdenklich sah der Prinz von dem begeisterten jungen Rebellen zum Himmel. Es würde Caleb endgültig zerstören wenn er Elyon beseitigte. Und er wurde sich zum ersten Mal bewusst, dass er es vielleicht gar nicht mehr konnte. Schnell beauftragte er einen Flüsterer Elyon zu holen.
 

Caleb fuhr begeistert herum, als Elyon das Zimmer betrat und strahlte das Mädchen an. "Elyon, dir geht's gut...wie schön....."
 

"Hallo Elyon." Phobos wirkte ebenso verwirrt wie Elyon über Calebs Begrüssung. "Wieso sollte es dir schlecht gehen?"
 

"Ich weiss nicht...Caleb....?"
 

Etwas geknickt zog sich der Rebell wieder zurück. Natürlich, dem jungen Mädchen wurde immer noch vorgegaukelt, dass alles in bester Ordnung sei. "Ach...ach nichts.. nur so....", meinte er dann unsicher.
 

Elyon war etwas überrascht auf dem Gesicht ihres Bruders Besorgnis zu sehen als er zu Caleb sah. Aber er wandte sich gleich wieder an sie. "Bist du bereit für deine Krönung?"
 

"Ehm, ja...natürlich..." Sie schaffte es wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern. "Ich freu mich ja schon so..."
 

"Du wirst viel zu tun haben", erklärte Phobos.
 

"Ich weiss, aber ich tu es für unser Volk und tu es gerne...."
 

Phobos rieb sich die Stirn. "Hast du heute etwas spezielles gemacht? Oder etwas gespürt? Mit deiner Macht?"
 

"Nein...nicht dass ich wüsste....geht's dir nicht gut Bruder?" Besorgt kam Elyon näher zu ihrem Bruder.
 

"Mir geht es gut ...." Phobos sah wieder raus. Wenn es nicht Elyon war, musste er selber es sein. "Ich nehme an, du würdest sagen besser als seit langem."
 

"Ja? Das freut mich aber...." Elyon sah zu Caleb, dann flog sie zu Phobos, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. "Ich glaub die Gesellschaft tut dir Gut...besser als die von Cedric.."
 

"Vermutlich. Kannst du mit Caleb besprechen, wie du ihn wieder in die Gesellschaft einführen willst? Ich ziehe mich etwas zurück."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  sumomo_hioru
2008-04-24T12:55:40+00:00 24.04.2008 14:55
OOhhh Elyon is ja sooo süüüß >.<
das kap hat mir voll gut gefallen...
ich werde sofort weiterlesen^^
cucu
su-chan
Von: abgemeldet
2006-10-09T13:52:07+00:00 09.10.2006 15:52
Das mit dem Vogel ist ja echt total süß^^
Intressant, wie sich Phobos entwickelt... mal sehn wies weitergaht.
deine Lupina


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