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Freunde Teil 4

Und das Riesenrad dreht sich
von

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Und das Riesenrad dreht sich

Kapitel 1
 

Conny raste die Stufen des Treppenhauses nach oben, in der linken Hand einen Brief. Einen Brief mit dem sie nicht gerechnet hatte, besonders nicht von einen Jungen. Jungen schrieben nicht gerne, hatten nie Zeit für solche Dinge wie Schreiben oder sie schoben Ausreden vor um nicht schreiben zu müssen. Eigentlich hätte dies Conny sein können, sie schrieb nicht gerne, besonders keine Briefe. Bereits kleine Zettelchen an Ihre Freundinnen dauerten lange oder wurden gar nicht beantwortet im Schriftlichen stil. Nun ging Ihr soviel durch den Kopf und es brannte richtig in Ihr zurück zuschreiben. Schon an der Eingangstür öffnete sie den Brief, er war von Timo. In so kurzer Zeit hatte er Ihre Adresse raus gefunden und schrieb nun, von dem einem Tag als er einen Sonnenaufgang sah, das es etwas besonderes war und nur der Gedanke an sie dies möglich machte und dafür wollte er Danke sagen. Mehr nicht, nur der Sonnenaufgang aber es bedeutete Conny schon viel. Alles was sie bewegte wollte sie Ihm schreiben auch wenn sie sich doch eigentlich noch nicht richtig kannten, aber diese Gefühle...sie stürmte in Ihr Zimmer und ließ vor Schreck Ihre Schultasche fallen die sie in der rechten Hand gehalten hatte.

"Huch...bin ich so schrecklich...ich dachte Du freust Dich" kam es von Ihren gegenüber.

Conny hob langsam Ihre Schultasche auf und beäugte die seltsame Situation kritisch. Sie stellte die Tasche auf Ihr Bett und ließ den Brief darin verschwinden.

"Was ist Schwesterchen...ich bin kein Geist."

"Ich weiß..." kam es trocken von Conny und sie setzte sich neben Ihre Tasche aufs Bett.

Gerade jetzt musste Ihre Schwester wieder auftauchen sie schaffte es jedes Mal in das Glück hinein zuplatzen. Es war ruhig ohne sie und das genossen alle Familienmitglieder. Conny hatte immer gelitten unter Ihrer Schwester, es war eine Erleichterung gewesen als sie damals Ihre Lehre anfing, ganz weit weg von Ihr. Sie hatte sich immer gewünscht ein gutes Verhältnis zu ihr zu haben, aber nie war dies eingetreten. Dachte es Conny, so verletzte Luen sie im nächsten Augenblick. Diese Integrierte für Ihr Leben gerne. Und nun saß sie breit lächelnd Ihr gegenüber.

"Was?" fragte Luen

Conny sah sie nur an, Ihre Freude, Ihre Aufregung ,war gewichen, nun saß sie da wie erstarrt und in Ihren Kopf liefen Bilder von Ihrer Schwester ab, die sich fest gebrannt hatten und verschwunden waren mit Ihrer Abreise und nun wieder da waren mit Ihrer Ankunft.

"Ach komm...freust Du Dich nicht ein bisschen das ich wieder da bin..." meinte süßlich Luen.

"Nein...!" kam es von Conny. Luen wusste es doch das sie sich nicht freute, warum sollte sie denn jetzt Lügen. Lügen tat Conny nicht, dafür Luen umso mehr.

Luen stand von Ihrem Platz auf und schlenderte immer noch breit grinsend mit den Händen hinter den Rücken auf Ihre Schwester zu.

"Ist da jemand ganz doll verliebt?" fragte sie und dieses Lächerlich, was Conny in der Stimme Ihrer Schwester noch nie mochte, begleitete die Frage.

Conny sagte nichts, sie hatte keine Lust auf dieses dumme Spiel. Sie senkte Ihren Blick.

"Conny! Sieh mal" lies Luen nicht locker und hielt Ihr einen Schreibblock vor das Gesicht, der erst hinter Ihren Rücken war. Verziert mit kleinen Herzchen. Warum hatte Conny Ihn liegen lassen? Woher sollte sie wissen das Luen wieder da sein würde.? Hatte sie sich zu sicher in diesem , in der letzten Zeit, Ihrem Zimmer, gefühlt? Conny ärgerte sich innerlich über sich selber. Mit einem lauten Seufzer riss sie den Block aus der Hand Ihrer Schwester.

"Lass Deine Finger aus meinen Sachen" sagte Conny und schob den Block mit einen lauten Geräusch in Ihr Nachtschränkchen.

"Aber...was regst Du Dich so auf...das ist schließlich unser Zimmer...und wenn es rumliegt" säuselte Luen.

"Ja...unser Zimmer" meinte matt Conny.

"Ist es immer noch dieser Bastian?" ließ Luen nicht locker und setzte sich mit einen kräftigen Blumser neben Ihre Schwester aufs Bett.

Conny sah sie von der Seite an:

"Geht es Dich was an?"

"Na hör mal ich bin Deine Schwester...Schwestern sagen sich alles"

"Ist mir neu"

"Conny...jetzt hör doch mal auf in der Vergangenheit zu leben...ich hab mich geändert" versicherte Luen und nun war dieses grinsen aus Ihrem schmalen Gesicht verschwunden, mit ernsten Blick aus Ihren braunen Augen sah sie Conny an.

Sie und geändert. Dachte Conny und zeitgleich verschwand Luen´s Hand hinter Conny´s Rücken in der Schultasche.

Mit einemmal sprang diese auf und jauchste und Conny fuhr es eiskalt den Rücken herunter als sie in Luens Händen den Brief sah.

"Was haben wir denn da?" schrie sie.

Conny sprang auf:

"Gib den her" rief sie und versuchte den Brief zu erhaschen.

"Huuuu...so wichtig"

"Luen!"

Luen hielt inne:

"Wer zum Geier ist Timo?"

Conny gab auf, sie hatte eh keine Chance. Sie war wie immer die Verliererin.

"Mach was Du willst" meinte ärgerlich Conny und wendete sich von Ihr ab.

"Mach ich auch" rief sie und rannte an das hintere Tischende. Eine weile saß sie da. Conny merkte wie Ihr Selbstbewusstsein zu verschwinden drohte.

"Sonnenaufgang! Ich kotz gleich...schreiben sich das heutzutage verliebte...ist mir schlecht"

stachelte Luen.

"Wenn es Dir nicht passt gib Ihn mir wieder"

"Oh nein...Schwesterchen" sagte diese und stand nun auf dem Stuhl und dieses Lächeln, dieses fiese stechende Lächeln war wieder auf Ihrem Gesicht, dabei zog sie die Augenbrauen merkwürdig böse nach oben.

"Wir machen einen Deal" schlug sie vor.

Conny blickte sie an.

"Du sagst mir wer das Bürschchen ist und Du kriegst dein Wertvolles Stück Papier zurück"

"Hab ich eine Wahl?"

"Nein! Wie immer! Ach...ich liebe es zu hause zu sein" freute sich Luen und fühlte sich in Ihrer Machtposition sichtlich wohl.

"Er kommt vom Rummel" flüsterte Conny

"Wie? Ich hab das nicht verstanden" schrie Luen vom Stuhl.

"Ich sagte er lebt auf dem Rummel...bist Du nun zufrieden" meinte böse Conny und Verschrenkte Ihre Arme.

"Das ist nicht wahr" Luen war sprachlos und sank leise zurück auf den Stuhl.

Im Zimmer herrschte Stille. Stille die Conny nicht zu deuten wusste.

"Bist Du irre" rief ohne Vorwarnung Luen.

Conny schreckte zusammen. Ihr war deutlich anzumerken das sie verwirrt war.

"Wie dumm bist Du eigentlich...jetzt kann ich mir auch dieses Sonnenaufgang Gefasel erklären...schlag Dir das aus dem Kopf."

Conny verstand nicht, sie blickte noch immer völlig verwirrt Ihre Schwester an.

"Die haben doch in jeder Stadt eine andere...und ausgerechnet Du...unser Schlauchen in der Familie fällt darauf rein...die lachen doch nur über dumme kleine Mädchen wie Dich" wetterte sie.

Conny setzte sich wieder und schluckte angegriffen.

"Du rennst so einem Menschen hinterher...wie eine Wildgewordene..."

Conny merkte wie sie langsam mit den Tränen zu kämpfen hatte, aber vor Luen wollte sie sich nicht schwach fühlen, nicht auch noch weinen. Nicht vor Ihr.

"Sonnenaufgang...Träumerei...das Blaue vom Himmel..." meinte Luen und knüllte den Brief in Ihrer Faust zusammen.

"Es geht Dich nichts an" konterte Conny mit schwacher bebender Stimme. Sie war aufgewühlt und Zittrig.

"Dir ist nicht mehr zu helfen" meinte Luen und ging an Ihr vorbei mit einem strafenden Blick.

Luen war aus der Tür raus, da konnte Conny die warmen weichen Tränen nicht mehr zurück halten. Sie war verletzt, eingeschüchtert, willenlos und einsam. Ja, sie war einsam in diesem Moment. Sie strich über Ihren Oberarm , sie zitterte, aber dies tat sie aus Wut auf Ihre Schwester.

Luen stand vor der Tür und lehnte sich an den Rahmen. Sie kniff Ihre Augen zusammen und ein grinsen zog sich abermals über Ihr Gesicht. In den Augen ein funkeln. Ja sie genoss es, wenn Ihre Schwester litt. Sie hob Ihre Hand in der der zerknüllte Brief lag.

"Das Spiel hat begonnen" sagte sie zu sich selber "Es ist schön zu hause zu sein!"

*

Luen stellte Sorgfältig Ihre Schuhe vor die Wohnungstür als Anna aus dem Keller mit einer Schüssel Kartoffeln hochkam.

Luen richtete sich auf und lächelte Ihr entgegen:

"Hallo Anna!"

Anna die fest die Schüssel umklammert hielt sah im vorbeigehen Luen an und blieb an Ihrer Wohnungstür stehen und kramte nach dem Schlüssel in Ihrer Hosentasche.

"Sehr freundlich..." sagte Luen und lehnte sich an die Wand.

Anna hielt den Schlüssel in der Hand und drehte sich zu Ihr herum:

"Was erwartest Du denn? Das ich Dir Freudestrahlen um den Hals falle?"

"Warum nicht" meinte Luen und zuckte mit Ihren Schultern.

Anna schüttelte mit dem Kopf und wollte den Schlüssel in das Schloss stecken.

"Können wir reden?" fragte Luen mit einem mal.

Anna hielt inne Hatte Luen das wirklich gerade gefragt? Warum wollte sie mit Ihr Reden? Anna hatte nie stets guten Kontakt zu Luen, sie mochte sie nicht und das nicht ohne Grund.

Sie blickte zu Ihr rüber. Eine lange Strähne fiel Ihr über Ihr rechtes Auge, der Rest Ihrer Frisur war Kurz gehalten. Die schmalen Lippen bewegten sich in diesem Moment nicht. Dünn war sie geworden fand Anna. Sie seufzte und bereute schon jetzt nachzugeben.

"Also gut...um was geht es?" fragte sie.

Luen setzte sich auf die Treppenstufen und tätschelte die kalte Platte neben Ihr.

"Setz Dich!"

Anna reagierte nicht.

"Nun setzt dich schon" meinte Luen.

Anna machte es, stellte die Kartoffelschüssel hinter sich.

"Es hat sich viel verändert" kam es von Luen und sie faltete Ihre Hände zusammen. "Wie lange läuft dieser Mist schon?" fragte sie unvorbereitet gleich hinterher.

Anna verstand nicht.

"Ich meine...diese peinliche Sache mit dem Rummelmenschen...Conny´s Ausrutscher"

"Ich glaube...das geht Dich nichts an" antwortete Anna und wollte aufstehen, Luen hielt sie am Arm fest und hinderte sie daran.

"Anna!...Du weiß genau wie ich das das nur ein Hirn gespinnst ist" sagte Luen.

Anna setzte sich wieder:

"Was überzeugt Dich das es ein Hirn gespinnst ist...?" fragte sie interessiert. Selber hatte sie es lange genug verdrängt. Conny war glücklich, viel zuwenig hatte sie in der letzten Zeit zu ihr gestanden, Conny hatte aus Rücksicht für sie kein Wort verloren über Timo. Und nun wusste es bereits Luen.

"Weil..." Luen machte eine Pause und sah auf den Boden. "Ich auch mal so eine Dummheit gemacht habe..."

"Ja klar..." lachte Anna und merkte plötzlich wie traurig Luen´s Augen waren. Dies kannte sie an Ihr nicht also musste es wahr sein.

"Entschuldige" sagte sie kleinlaut.

"Ist schon ok" kam es von Ihr

"Was ist passiert?"

"So jung wie Conny war ich...jeden Tag führte mich mein Weg dorthin...er hieß Henry war groß und kräftig gebaut...wunderschöne grüne Augen...ich war verliebt...glaubte ich damals...daweile weiß ich heute das es nur Schwärmerei war und die größte Dummheit meines Lebens..."

Anna hörte Ihr zu und glaubte kaum das Luen so offen mit Ihr sprach.

"Er war beim Autoskooter...ich hätte es wissen müssen...zeitgleich mit mir hatte er noch eine andere...tolle Menschen..."

"Aber Du kannst doch nicht alle über einen Kamm scheren"

"Doch das kann ich...ich habe es erlebt..." meinte Luen und sah Anna an.

Anna schwieg eine weile bis sie fragte:

"Und was soll ich jetzt machen?"

"Rede Ihr diesen Mist aus..." bat Luen

Anna nahm Ihre Schüssel und stand auf:

"Ich werde es versuchen" sagte sie und drehte den Schlüssel der Wohnungstür herum.

Anna wusste wie viel Conny Timo bedeutete , auch wenn sie gar nicht darüber gesprochen hatten, sie hatte es gefühlt und nun sollte sie es Ihr ausreden. Konnte man sie wirklich alle über einen Kamm scheren?

Luen saß noch immer auf den Stufen und rieb sich die Hände, ein grinsen huschte über Ihr Gesicht und sie atmete zufrieden aus.

*

Anna blickte zum Fenster hinaus und hielt mit Ihren Zeigefinger und Daumen ein Stück Gardine beiseite.

"Er schleicht wieder rum" flüsterte sie und ließ die Gardine los.

"Meinst Du Danny?" wollte Conny wissen die auf Anna´s Drehstuhl saß .

Anna wendete sich Ihr zu:

"Ja..."

Conny hatte es bei sich im Zimmer nicht mehr ausgehalten und war zu Anna rüber gekommen. Sie fühlte sich leer und brauchte einfach jemanden um sich herum. Vielleicht auch zum reden, wenn es Anna wollte.

"Er wird es nie begreifen..." seufzte diese " Und warum bist Du so niedergeschlagen?"

Conny drehte den Stuhl ein wenig:

"Timo...hat mir geschrieben!" antwortete sie langsam und musterte Ihre Freundin, denn sie wusste nicht wie sie nun darauf reagierte.

"Ist doch schön..." murmelte Anna und setzte sich auf Ihr Bett "Und warum freut Dich das nicht?"

Conny sah zur Tür.

"Weil Luen..." begann sie zögernd

"Ja Luen....woher weiß sie eigentlich...?"

"Von mir...vorhin...sie hat den Brief...von Ihm..."

"Sie war im Treppenhaus..." meinte Anna "Sie war ganz schön sauer..."

Conny blickte sie mit Ihren braunen traurigen Augen an:

"Meinst Du sie hat Recht?" fragte sie.

"Also...ich würde Lügen wenn ich Dir etwas anderes sagen würde...ich weiß es nicht...versteh das nicht falsch ich kenne diese Menschen nicht und erst recht nicht Timo...ich kann nicht urteilen..."

"Aber Du hast doch Dein Urteil über Timo schon gemacht..." entgegnete angegriffen Conny.

Anna lehnte sich an die Wand an der das Bett stand und winkelte die Beine an, sie sah Conny nicht an, blickte zum Fenster:

"Ich mag Ihn nicht sonderlich....das stimmt schon...es ist soviel passiert...es soll mir einer das Gegenteil beweisen das es nicht so ist wie ich über Ihn denke..."

"Und wenn es einer tut...dann lässt Du es nicht zu...." sagte Conny.

Anna wendete Ihren Blick Conny zu. Sie verstand nicht.

"Du hast Dich verändert...Du siehst nicht das andere Dir etwas geben wollen...da ist jemand der nur darauf wartet das er ein Zeichen von Dir sieht..."

"Conny hör auf!" bat Anna und Ihre Freundin unterbrach. Beide fühlten sich nicht wohl wenn sie sich anschrieen. Es herrschte Stille. Minuten vergingen. Zogen sich in die Länge.

"Was macht Dich zu schaffen?" fragte Anna leise.

"Das ich nicht weiß...ob es so ist" antwortete Conny.

"Dann finde es heraus!"

Conny hob Ihren Blick:

"Wie denn?"

"Fahr hin" kam es knapp von Anna.

"Einfach so?"

"Einfach so!"

Conny spielte nervös mit Ihren Fingern:

"Kommst Du mit?" fragte sie vorsichtig.

Anna stand vom Bett auf und ging zum Fenster, sah durch die Gardine:

"Nein!"

"Anna!"

"Nein Conny. Ich kann und will nicht...solange diese Sache nicht geklärt ist" deutete sie an.

Conny kam zu Ihr an das Fenster und sah wie Danny vor der Haustür stand und sich umsah.

"Verstehe! Dann werde ich Marie fragen"

"Tu das!" sagte Anna und drückte stärkend Conny´s Hand.

*

Conny zog einen Abend mit Ihren Eltern vor, als das sie die Launen von Ihrer Schwester Luen ertrug.
 


 


 


 


 


 


 


 


 

Kapitel 2
 

Am folgenden Morgen ging Conny in der großen Pause auf Marie zu und setzte sich an Ihren Tisch. Sie war entschlossen sie zu fragen, lange genug hatte sie mit dem Gedanken gespielt und nun wollte sie Ihn umsetzten.

Marie musterte sie von der Seite, sie blickte dabei über Ihre Brillengläser:

"Was willst du von mir?" fragte sie.

Conny wusste nicht wie sie es sagen sollte.

"Umsonst setzt Du Dich neben mich..." bemerkte Marie und wendete sich Ihrem Schriftstück zu mit dem sie schon vorher beschäftig gewesen war. "Rück schon raus mit der Sprache!"

"Kommst Du übermorgen mit?"

Marie blickte kurz rüber:

"Wohin?"

"Ich wollte....zu Timo...fahren...und alleine..."

"Was ist mit...Anna?" fragte Marie da sie wusste das Conny und Anna unzertrennlich waren.

"Anna will nicht"

"Wundert mich nicht" murmelte Marie und musste dran denken wie Anna ihr immer wieder aus dem Weg gegangen war, das gleiche tat sie nun auch mit dem Thema Timo.

"Kommst Du mit?"

"Ehrlich gesagt hab ich keine Lust dazu...wenn ich einen stock zur Unterhaltung brauche...kann ich auch in den Wald gehen"

"Was?" fragte irritiert Conny

Marie lies von Ihrer Arbeit ab und wendete sich Conny zu:

"Dieser Jan...oder wie er hieß...war..." Marie konnte es nicht in Worte fassen darum streckte sie die Zunge heraus und verleierte die Augen "So ein Langweiler...obwohl...ganz süß!" überlegte sie.

Conny konnte nun nachvollziehen warum Anna meinte Marie wäre wunderlich, so richtig wollte oder konnte sie es nicht begreifen was Marie sagte. Sie widersprach sich.

"Ich hätte nicht fragen sollen" bemerkte Conny und stand auf.

"Was denn...Was denn" rief Marie aufgewühlt "Ich komm ja mit"

"Echt" lächelte Conny.

"Ja...ok...und nun lass mich mit Mathe fertig werden."

*

Zur gleichen Zeit saß Anna in Ihren Zimmer. Sie starrte das kleine Riesenrad an das sie mal geschenkt bekommen hatte. Es stand einfach nur so da, leer, kalt, ohne Antrieb, so fühlte sie sich nun auch und sie konnte nichts dagegen tuen. Sie ging langsam darauf zu und versetzte Ihm einen kleinen Stoß. Es drehte sich. Anna betrachtete es als es sich drehte. Das Riesenrad ist wie die Zeit, es dreht sich einfach und niemand kann die Laufrichtung ändern, es braucht alles Zeit. Unmöglich alles auf einmal zu reparieren und zu bekommen!

*

Als Conny nach Hause kam lag Luen auf Ihren Bett und grinste sie unverschämt an beim herein kommen.

"Schon zu Hause?"

"Wie Du siehst" meinte Conny knapp.

Luen erhob sich und fuhr sich durch Ihre Haarsträhne die Ihr lang und wellig ins Gesicht fiel:

"Und hast Du darüber nachgedacht?"

Conny stellte Ihre Tasche ab:

"Über was?"

"Dummchen...." meinte Luen und kam Ihr entgegen "Das Du die Sache mit Timo vergisst" setzte sie hinzu und tippte mit dem Zeigefinger an Connys Stirn.

"Ich werde das nicht vergessen" konterte Conny willenstark.

"Gar nicht gut" säuselte Ihre Schwester. "Conny ich meine es doch nur gut!"

"Ja...wie immer"

"Conny! Ich bin enttäuscht...Du glaubst mir ja gar nichts mehr"

"Ist das mir zu verdenken!"

"Du vergisst das" meinte Luen krantig "Ansonsten hättest du mir den Brief nicht zeigen dürfen"

"Den hast Du Dir genommen" flüstere Conny.

"Das hab ich gehört...wenn ich es nicht gewusst hätte, hätte ich mich auch rausgehalten"

"Du hättest Dich auch so eingemischt...auch wenn Du nichts wusstest das hast Du jedes Mal getan"

Luen stand eine Weile in der Mitte des Zimmers bis sie zustimmend rief:

"Stimmt!"

Plötzlich ging sie ohne etwas weiter zusagen aus dem Zimmer. Conny atmete erleichtert auf. Erschrak als Luen die Zimmertür wieder aufriss und rief.

"Treib es nicht zu weit Fräulein"

Die Tür knallte wieder ins Schloss und es herrschte Ruhe im Hause Neuenried.
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Kapitel 3
 

Es klingelte bei Lehmann ´s an der Wohnungstür. Kurz und dumpf war es.

"Ich geh schon" rief Anna in die Wohnstube und war auch schon dabei die Tür auf zu machen.

"Conny!" meinte Anna und hielt den Türgriff fester umschlungen.

"Kann ich etwas bei Dir bleiben?" fragte sie.

"Ja...warum nicht" sagte Anna verdutzt und schloss die Tür hinter Conny.

Conny betrat Anna´s Zimmer dies unterschied sich von Ihren, hier herrschten die Farben Rot und Schwarz und waren säuberlich aufeinander abgestimmt. Kuschelig wollte es Anna haben mit Dimmlicht und Kerzen. Viele Kissen zierten Ihr Bett, das war Anna, das Zimmer repräsentierte sie voll und ganz. Conny sah das Riesenrad auf dem Schrank stehen wie es vom Lufthauch angetippt wurde.

"Es ist Luen oder?" fragte Anna in Conny´s stille Bewunderung.

"Was?"

"Na das Du nicht rüber gehst"

"Ja...sie will mir unbedingt Timo ausreden...jedes Mal wenn sie mich sieht"

"Achso!"

"Wie Achso?" fragte verwundert Conny. "Steckst Du mit Ihr unter einer Decke...?"

"Nein..." meinte Anna und band sich Ihren Pferdeschwanz höher "Aber...gehst Du die Sache nicht ein bisschen zu schnell an?"

Conny setzte sich und sah sie nur an.

"Ich meine...vielleicht ist es das warum Deine Schwester dir so auf den Nerv geht...sag doch mal ehrlich was Du über Ihn weißt...die wenigen Stunden..." murmelte Anna durch den Haargummi in Ihrem Mund. Sie hatte nun zwar keine Lust auf Schwärmerei über Timo aber sie hatte ja selber gefragt. Warum musste sie auch immer soviel fragen.

Conny blickte auf den Fußboden:

"Er hat zwei Geschwister...fährt einen Seat...ist 18 Jahre....und ich weiß wirklich nicht viel..."

"Hm..."

"Kommst Du morgen mit...bitte...bitte. .ich blamier mich zu Tode?" stellte sie die aufgeregte Frage an Anna.

Anna schüttelte den Kopf:

"Ich bleibe dabei" meinte sie und zog den Gummi fester und merkte wie es Ihr Leid tat, aber sie hatte sich etwas vorgenommen und das hatte Vorrang.

"Ich geh dann mal wieder..." meinte enttäuscht Conny. Enttäuscht war sie über sich selber. Warum wusste sie nur so wenig über Ihn, hätte Ihr Herz nicht sagen können "Komm Conny finde mehr über Ihn heraus" Es hatte nichts gesagt, nur das Gefühl bestätigt.

Anna atmete tief aus:

"Richte Ihm schöne Grüsse aus von mir" hörte sie sich selber sagen.

Conny lächelte:

"Klar...das mach ich doch"

Unbemerkt hatte Anna Ihrer Freundin neue Hoffnung geben.

*

"Bist Du das Conny?" drang die frage Ihrer Mutter aus der Küche als Conny die Wohnungstür betätigte.

"Ja. Mama!" antwortete diese leise und blickte zur Küchentür hinein.

"Na Prinzesschen auch wieder da?" stichelte Luen die neben Ihr auftaucht.

"Lass das"

"Kinder!" müsst Ihr Euch immer streiten" meinte Frau Neuenried und sah kurz zur Tür.

Die Mutter der beiden war eine groß gewachsene schlanke Frau in den besten Jahren, Ihre Fältchen in Ihrem Gesicht gaben Ihre eine besondere aufhellende Würde. Sie hielt nie viel davon das Ihre Töchter sich ständig stritten, jedoch glaubte sie jeder ,das gesagte, ob man Ihr etwas vorflunkerte oder nicht. Frau Neuenried war zu gutmütig. Konnte nicht beobachten. Und dies nutzte Ihre älteste Tochter seit Ihrer Frühsten Kindheit aus.

"Mutter" fing Luen süßlich an.

"Ja"

"Ist es ein nicht ein bisschen unfair..." sagte sie und machte den Kühlschrank auf und griff nach einem Pfirsich Jogurt. Knallte die Tür zu und guckte Conny an als sie Ihren Satz beendete:

"...das ich mit 15 Jahren nicht alleine wegfahren durfte"

"Was soll das jetzt" zischte Conny.

"Was willst Du mir sagen?"

"Conny fährt morgen weg. Hat sie nichts gesagt? Ups...." grinste sie Ihre Schwester an.

Frau Neuenried blickte zu Ihrer jüngsten rüber:

"Hattest Du vor es mir zu sagen ...oder wolltest Du es hinter meinen Rücken tuen?"

"Sie wollte es nicht sagen" fiel Luen in das Gespräch schnell ein, ehe Conny antworten konnte.

"Conny!"

"Ich...ich...wollte es Dir sagen...ehrlich....aber Du hattest bis jetzt keine Zeit"

"Wohin sollte denn die Reise gehen?"

"Ohhh...die Frage ist gut" meinte Luen die nun zwischen Ihrer Mutter und Conny stand und es sichtlich genoss. "Sag es unserer Mutter"

"Auf ein Volksfest...nicht weit von hier" antwortete Conny kleinlaut.

"Am ende ganz alleine...jawohl...besonders in unserer heutigen Zeit ist das immer sinnvoll alleine irgendwo hin zu fahren" meinte die Mutter lauter.

"Eine Klassenkameradin fährt mit" entgegnete Conny.

"Oh super...Du hast ne Dumme gefunden" kam es frech von Luen.

"Zwei fünfzehnjährige wollen die Welt erobern...Nein...Conny...nein!" verbat Frau Neuenried das Unterfangen.

"Aber Mama..."

"Nicht Heulen...das hilft nicht" redete Luen erneut dazwischen und rührte in Ihrem Jogurt Becher.

Frau Neuenried sah Ihre Ältere an.

"Ich weiß eine Lösung für das Problem" begann sie und Luen hielt inne, sie ahnte nichts gutes. "Du bist Volljährig...Du wirst die beiden begleiten und Ihr zwei könnt zugleich ein besseres Verhältnis zu einander aufbauen"

"Nein...nein...nein...da mach ich nicht mit...so sollte das hier nicht laufen" rief sie und nun musste Conny schmunzeln.

"Du hast die Wahl...Fahrt mit Deiner Schwester ...oder Koffer packen!"

"Aber Mutter!"

"Warum Du wieder hier bist weißt Du ja selber gut genug"

"Das ist nicht fair!" maulte Luen.

"Das ist fair" kam es von Conny.

"Das wirst Du bereuen" murmelte sie schmiss den Becher auf den Küchenschrank und drängelte sich an Conny vorbei.

"Sie beruhigt sich" war sich Frau Neuenried sicher.

*

Wutentbrannt klingelte Luen Sturm bei Anna, die sogleich auch öffnete.

"Du solltest mit Ihr reden" meinte sie.

"Naja..."

"Naja ist alles was Dir einfällt...vielen Dank...wegen Dir darf ich mir morgen ein Volksfest antuen!"

Anna musste Lachen. Schon allein darüber wie Luen vor Ihr stand, völlig Hilflos in dieser Situation.

"Ist doch schön"

"Was ist daran schön?" wollte sie wissen "Weißt Du...ich habe Dir mein innerstes anvertraut damit Du mit meiner Schwester redest...stattdessen wendet sich das Blatt und ich muss mir vor Augen führen wie schlimm das alles damals war..."

"Luen! Gib nicht mir die Schuld..."

"Wen den sonst?" polterte sie "Ich will nicht der Babysitter für zwei 15 jährige Gören sein die noch Lutscher lutschen"

"Luen! Beruhig Dich...es wird nicht so schlimm sein"

Luen stand schmollend im Treppenhaus, sie musste wohl in den sauren Apfel beißen.

*
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Kapitel 4
 

Conny trat vor die Haustür und warf sich Ihren Rucksack auf dem Rücken. Voller Eile rief sie hinter sich:

"Nun komm schon...wir müssen Marie vom Busbahnhof abholen"

"Ich komm ja schon" muffelte Luen rum und kam langsam auf Conny zu.

Conny schmunzelte und wollte losgehen als sie prompt mit Danny zusammen stiss.

"Pass doch auf" maulte er sie an.

Conny guckte nur verwundert, sie hatte keine Zeit darüber nach zudenken warum er abermals, wie so oft in letzter Zeit, vor dem Haus stand.

"Komm!" rief sie Ihrer Schwester zu und diese kam auch , jedoch ohne dass sie einmal komplett Danny musterte.

Sie waren schon hinter der nächsten Strasse verschwunden so das sie nicht mitbekamen wie Anna aus dem Haus kam mit einem großen Netto Beutel in der Hand. Der Wind wehte durch Ihre Haare, wirbelten sie wild durcheinander. Ihre Augen blickten ernst, Ihr Gesicht war blass.

Eine weile stand Anna an der Haustür ohne ein Wort zu sagen, blickte sie Danny an, der seine Hände vor Kälte in der Jackentasche vergraben hatte. Er wirkte nicht mehr verwildert, wie als sie das letzte mal mit Ihm zusammen traf. Als er Ihr wehtat. Nicht nur Ihren Körper sondern auch tief in Ihr drin. Danny wollte auf sie zugehen.

"Nicht weiter!" sagte Anna und hob die Hand abwertend. "Du kannst das wieder haben...was Du mir in letzter Zeit hinter lassen hast" meinte sie und setzte den Beutel vor sich ab. Drehte sich um und wollte wieder rein gehen.

"Anna!"

"Danny! Es ist vorbei...und hör auf hier rum zustehen...hast du nichts besseres zu tuen ! "sagte sie ohne Ihn anzusehen.

"Bist Du Dir sicher?"

Anna schüttelte den Kopf War er wirklich so dreist das zu fragen? Ohne ein weiteres Wort ging sie rein und ließ Ihn stehen. Und er tat nichts. Er folgte Ihr nicht. Er rief Ihr nichts hinterher. War die Sache endlich abgeschlossen?

*

"Was ist mit Ihr?" flüsterte Marie Conny ins Ohr die es sich im Sitz des Zuges bequem gemacht hat. Conny zuckte mit den Schultern.

"Hm..." kam es von Marie und Luen hob die Augenlider.

"Hast Du ein Problem?" fragte diese.

"Nein" meinte schnell Marie.

Luen beugte sich ein stück vor, musterte das Blonde kurzhaarige Mädchen vor Ihr:

"Hör zu! Sprich mich bloß nicht an...ich bin nur Euer Babysitter...ich geh nur neben Euch...behalte Euch im Auge...aber mehr nicht...frag mich nicht ob ich Geld habe...ob ich Dir was ausgebe...oder sonst irgendwelche Dinge auf die ich keine Lust habe...Tu so als ob Du mich nicht kennst...!

"Das ist nicht schwer..." murmelte Marie auf die letzte Aussage.

"...überleg Dir ob Du mich reizt....!" setzte Luen hinzu da sie das gemurmelt vernommen hatte.

Luen blickte Conny an:

"Das ist sowieso Schnullikram was hier mein Schwesterchen macht...rennt einem Jungen vom Rummel hinterher...."

"Tu ich nicht!"

"Tust du doch...jammere mir später nicht die Ohren voll...nur weil Dein Sonnenuntergangmensch eine andere im Arm hat...so was unglaubwürdiges..." meinte Luen und schüttelte mit den Kopf "Dieser Typ ist mir ja egal, wie mir nur was egal sein kann...aber diese süße Story drum herum...macht mich krank.....es macht mich krank einfach nur dabei zu sein und es mit zu erleben..."

"Dann hättest Du nichts sagen dürfen" warf Conny ein.

Luen lehnte sich zurück:

"Diese heile Welt wird brechen....! war sie sich sicher und sah nun Marie an "Und warum bist Du mit dabei"

Marie sah Conny kurz an. Sie konnte schlecht sagen das sie auch für Timo schwärmte, ja sie schwärmte für Ihn, den Jungen mit den braunen Augen der soviel Anziehungskraft besaß wie sie bei einen Jungen noch nie gesehen oder gespürt hatte.

"Aus Spaß" antwortete sie deswegen.

"Aus Spaß!" wiederholte Luen "Sehr glaubwürdig"

Marie zuckte innerlich zusammen, konnte Luen es erahnen, oder hatte sie es nur so gesagt?

Nervös spielte sie mit Ihren Fingern während der Zug von Örtchen zu Örtchen duckelte.

*

"Und wo finden wir Deinen Traumprinzen?" fragte Luen spöttisch als sie das Bahnhofsgebäude verließen.

Conny zuckte mit den Schultern.

"Das ist nicht Dein Ernst...Du schleppst uns hierher...in dies öde verlassene Nest und weiß nicht wo Dein Sonnenuntergangmensch zu finden ist?"

Conny sah sie nur an.

"Folgen wir den Plakaten" warf Marie ein und deutete auf ein Werbeschild an einem Laternenmast.

"Oh...Du bist doch nicht so dumm wie ich dachte" sagte Luen und lief los.

Marie grummelte, musste Luen sie beleidigen. Conny zog sie einfach hinter sich her ohne auf Marie einzugehen. Sie war Ihr Dankbar für diesen Tipp aber sie wollte nun keine Zeit verlieren.

*

Auf dem Sanja Platz umgeben von hoch gewachsenen stolzen Tannen hatte das Volksfest seit wenigen Stunden geöffnet. An Wochenenden strömten die Leute nur so herbei, sie wollten etwas Abwechslung erhaschen, Freude, Unternehmungen, Abenteuer aber nie hinter die Kulissen der Schausteller schauen. Dies war eine andere Welt, eine Welt die die Leute lieber mieden. In dieser Welt lebte Kathy, seit Klein auf, sie kannte nichts anderes und so auch diesmal, lief sie Freudestrahlen von Stand zu Stand und hatte stets einen freundlichen Gruß auf den Lippen. An einer Wurfbude hielt sie sich gerne auf, dort half Ihre Freundin Julia Ihrer Mutter aus der die Bude gehörte. Julia war ein zierlicher Wirbelwind mit Blond orangenen Haar,was man selten fand, Ihre lustiger Franzenpony fiel Ihr mitten in die blauen frechen Augen. Sie war stets freundlich mochte aber nicht als Zigeunerin betitelt zu werden, die den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen würde.

Kathy setzte sich auf die halbhohe Ablage der Bude und ließ Ihre Beine baumeln.

"Nicht viel los heute" bemerkte sie und sah auf das Fahrgeschäft Ihres Vaters.

"Nein..." kam es von Julia die Bälle in die jeweiligen Körbe tat.

Kathy lies Ihre Blicke über den Platz schweifen, als diese am Eingang verharten:

"Hui...wen sehe ich denn da!" murmelte Kathy.

"Hast Du was gesagt?" fragte Julia.

"Mein Brüderchen bekommt besuch" antwortete Kathy und hüpfte von der Ablage.

Am Eingang hielt Luen Conny zurück:

"Warte!"

"Was ist?"

"Ich bleibe in der Nähe....aber ich habe keine Lust auf Euch zwei...vorallen nicht darauf mit Euch gesehen zu werden!"

"Das war deutlich!" murmelte Marie

"Also....man sieht sich" meinte sie ging ein paar Schritte "Huhhhhh...was für ein schöner Traum" äffte sie und grinste die beiden an.

"Oh mein Gott...jemand hat mein Flehen erhört...noch paar Minuten länger und ich hätte geschrieen" sagte Marie angespannt.

"Dann schrei doch jetzt...die Musik ist so laut das Dich keiner hört"

Marie schüttelte den Kopf:

"Das ist es nicht wert"

Conny drehte sich um und wollte endlich losgehen als Kathy wie Selbstverständlich auf sie zugehüpft kam. Sie musste doch ältern sein als Conny aber das schien sie nicht daran zu hindern so Kindlich zuwirken.

"Na?" kam es von Kathy und sie strahlte sie mit Ihren lächeln an.

Conny war noch ein wenig eingeschüchtert wusste nicht wie sie darauf reagieren sollte.

"Alles ok?" fragte diese.

"Ja,ja..." kam es von Conny.

Kathy sah Marie an, diese guckte ebenso verdutzt wie es Conny tat. War es nicht selbstverständlich das Sie auf jemanden zukam? Fragte sie sich. Nun fiel Ihr auch auf das Conny mit dem Blonden Mädchen da war das damals ein bisschen anhänglich auf sie wirkte.

Von dem jungen Mädchen was sonst immer bei Ihr gewesen war, keine Spur.

Es ist noch nicht die richtige Zeit dafür, hatte sie gesagt und lies sie einfach stehen. Kathy fing sich wieder:

"Na...dann komm mal mit" kam es von Ihr und sie schupste Conny an damit sie losging.

Marie stöhnte:

"Aber...ich wollte etwas essen....ich hab Hunger?" murmelte sie und blickte auf den Würstchenstand. "Ach was soll´s..." und stiefelte hinterher.

*

Die Jungs des Fahrgeschäftes hatten Routine in Ihrem Tuen. Timo manage das Geschehen in der Kabine und die anderen sammelten Chips ein, sorgten für Spass und gute Laune, für Abwechslung, damit nicht jede Fahrt gleich ablief. Die Gondeln waren stehen geblieben, Jan stand auf der Drehscheibe und drehte einen Chip in seiner Hand als an Ihm Kathy vorbei stürmte. Das Mädchen gab Ihm Rätsel auf. Sie hatte immer ein lächeln auf den Lippen und rannte wie ein Wirbelwind durch die Gegend. "Das nächste mal will ich den richtigen Jan sehen" schossen Ihn Ihre Worte durch den Kopf. Jan lies von dem Chip ab und lief zur Mitte der Scheibe. Anpassen war schwierig. Aber so war er wirklich nicht. Ein leichtes Schmunzeln huschte über seine Lippen. Sie hatte Ihn durchschaut. Ausgerechnet sie. Er war sich nicht sicher was er nun von sich und seiner Einstellung halten sollte. Sollte er seine Schutzhülle ablegen und wirklich zeigen wer er war oder weiter einer sein, dessen Einstellung und Ernsthaftigkeit er verachtete nur damit er sich Schützte. Er war sich unsicher. Und diese Unsicherheit war immer dann da , wenn er Kathy sah, seit dem Gespräch ging Ihm soviel durch den Kopf.

Kathy stürmte in die Kabine rein und atmete erst einmal etwas hastig.

"Du wirst es....nicht glauben" japste sie.

Timo sah seine Schwester an.

"Komm mit" meinte sie.

"Ich komm jetzt nirgendwohin mit" entgegnete er.

"Komm einfach mit!"

"Ich habe Arbeit"

"Oh man....Dich muss man wohl zu Deinen Glück zwingen..." muffelte sie "Da fährt jetzt eh keiner" meinte sie und deutete raus. Nahm seine Hand und holte Ihn aus der Kabine.

"Man bist Du bockig....dabei solltest Du mir dankbar sein..." sagte sie angegriffen und blickte das Fahrgeschäft runter.

Timo folgte Ihren Blick da er nicht so genau wusste was seine Schwester eigentlich von Ihm wollte. Da stand sie, die die Ihn inspirierte , die seine Gefühle durcheinander brachte ,verwirrte, warm in seiner Brust sein Herz schlagen ließ.

"Geh schon" drängelte Kathy und unterbrach seinen Gefühlsrausch.

Er sah seine Schwester an, diese zog nur eine Schnutte, langsam wurde sie ungeduldig.

Also ging er gehemmt die Platten hinunter. Die Mädchen an denen er vorbei kam sah er nicht an, diese aber blickten Ihn an, nahmen jede Bewegung die er tat war, jede Faser seines Körpers die sich bewegte bemerkten sie. Das Gefühl von Schwärmerei verschwand prompt als er vor einem Mädchen stehen blieb. Warum sie? Was hatte sie?

"Hallo" flüsterte er Conny entgegen. Ein komisches Gefühl, sie waren doch schon verbunden und doch war fremde in diesen Augenblick dazwischen.

"Was gibt's?" fragte Daniel Kathy als er von hinten auf sie zukam.

"Ist das nicht schön" säuselte sie mit verträumtem Blick. "Daniel!" fuhr sie erschrocken herum, da Ihr plötzlich einfiel wer nicht da war.

"Ja schön" kam es von Ihm als er Conny und Timo entdeckte. Er sah sich suchend um, Kathy sah dies:

"Daniel...." begann sie.

Dieser schüttelte mit dem Kopf und ging mit seiner Chipsschachtel in die Kabine.

"Ohje..." flüsterte Kathy und hielt Ihre Hände gefalten vor Ihrem Mund.

*

Luen überfiel der Hunger und sie blieb bei einem Imbissstand stehen. Ihr blick fiel auf das Fahrgeschäft gegenüber.

"Na sieh mal einer an" sagte sie leise zu sich

Sie kramte in dem Rucksack der Conny gehörte, den sie aber vergessen hatte Luen wieder abzunehmen.

"Der Sonnenuntergangsmensch ist ja ein Renner"

Aus dem Rucksack zog sie einen Fotoapperat und über Ihr Gesicht husche ein Lächeln:

"Schwesterchen....der ist zu gut für Dich" flüsterte sie und umgriff den Fotoapparat fester.

*

"Was ist denn hier los?" fragte Herr Hoster als er das Fahrgeschäft betrat aber niemanden in der Kabine sah. "Die Arbeit macht sich nicht von selber" rief er.

Kathy sauste zu Ihrem Bruder nach unten:

"Pa...ist hier...Du weiß doch was er gesagt hat" bemerkte sie.

"Ja...ist gut" sagte Timo und blickte zu seinem Vater, dieser machte nur eine Handbewegung nach oben und Timo verstand. Er nahm Conny an der Hand, ein warmes Gefühl durchfuhr Ihren Körper, das war das erste Mal.

"Komm mit hoch...da ist es besser.... ich muss ja arbeiten...."

Conny ließ sich hinterher ziehen, sie war wie berauscht von diesem Gefühl.

Marie war unten stehen geblieben, sie fühlte sich völlig nutzlos. Immer hatten andere so ein Riesen Glück.

*

Luen hatte es sich auf einer Holzbank bequem gemacht, nicht weit entfernt vom Fahrgeschäft, so dass sie jede Einzelheit mitbekam. Der Fotoapparat noch immer in Ihrer Hand, sah sie sich die vorübergehenden Menschen an. Besonders ein Mädchen war Ihr aufgefallen mit blonden Engelhaften Haaren die zu einem kleinen Zopf gebunden waren. Elegantes Erscheinungsbild und ein Puppenhaftes süßes Gesicht auf dem sich die rosa Wangen besonders abzeichneten. Luen wartete ab bis das Mädchen in Ihre Richtung kam. Sie sprang auf und stellte sich Ihr in den weg. Ihr gegenüber zuckte erschrocken zusammen:

"Was soll das?" fragte sie und wollte trotzdem weiter gehen. Luen hinderte sie daran.

"Hast Du Lust auf ein Abenteuer?" fragte Luen.

"Abenteuer!" wiederholte Ihr gegenüber.

"Eine Wette...mir ist langweilig und ich hab dich schon eine Weile gesehen...und ich glaube nicht das Du es schaffst einen fremden jungen zu Küssen..."

Das Mädchen stemmte Ihre arme in die Hüften.

"Das wäre ja gelacht..." sagte sie und setzte hinzu "Für wie viel?"

"Oh...mit Geld kann man jeden Kaufen..." lächelte Luen.

"Wie viel?" blieb sie hartnäckig.

"Hm...für zwanzig..."

"Dreißig"

"Nicht gleich übertreiben" meinte Luen.

"Dreißig...." blieb sie dabei.

"Du bist eine harte Nuss..." murmelte Luen

"Ich weiß" lächelte das Mädchen.

Luen kramte in Ihrer Börse:

"Hier...fünfzehn...zuerst...den Rest wenn Du es gemacht hast"

Sie nahm Ihr die Scheine aus der hand und steckte sie In Ihre Brusttasche.

"Also...wer soll's sein?"

"Siehst Du diesen gut gebauten Jungen... mit der roten Schirmmütze...auf dem Fahrgeschäft..."

"Ja..."

"Den ....sollst Du küssen..." Luen musterte sie "Aber das traust Du dich eh nicht.

Sie sagte nichts dazu sondern ging sofort los.

Luen setzte sich grinsend und zufrieden auf die Bank zurück.

"Das war ja leicht"

*

"Komm schon" quengelte Marie.

"Ja...ich komm ja schon..." murmelte genervt Conny

"Wir wollten auch das andere uns ansehen"

"Machen wir jetzt ok" beruhigte Conny sie "Wir gehen jetzt mal" sagte sie zu Timo.

"Komm bald wieder"

Conny nickte.

Marie leierte Ihre Augen, sie hatte nun lange genug mit bekommen wie sie sich anhimmelten. Nun war es zufiel. Zuviel für Ihre Seele und zuviel für Ihr Herz.

"Können wir?" fragte sie.

"Ja..."

Und sie liefen das Fahrgeschäft hinunter an dem Mädchen mit den blonden Haaren die zu einen Zopf gebunden waren, die die Geschehnisse beäugt hatte, vorbei. Sie blickte den beiden hinterher und faltete in Ihrer Jackentasche das Geld was sie gerade bekommen hatte. Sie sah nach oben und beobachtete das geschehen noch eine Weile, bis sie sich sicher war das keiner mehr was von Ihm wollte. Sie atmete tief durch "Was tut man nicht alles für Geld" murmelte sie und lief nach oben zu Timo, gefolgt von mehreren Augenpaaren, tippte sie Ihm Schleunigst auf die Schulter, dieser drehte sich um und sah sie fragend an.

"Nicht wundern" meinte sie und versuchte zu lächeln als sie schnell sein warmes Gesicht in Ihre Hände nahm und Ihm einen Kuss gab. Timo konnte sich gar nicht wehren so schnell ging das, sie hatte bereits los gelassen und war nach unten gerannt und verschwunden, das einzigste was blieb war ein verdutzter Timo und tuschelnde Mädchen die den Mut bewunderten.

Timo richte seine Mütze:

"Was soll ich davon halten?" fragte er sich leise. Blickte noch etliche Minuten ins leere, als wäre das alles gerade nicht abgelaufen und er hatte nur geträumt.
 

*

"Los Kohle raus....ich hab es gemacht" forderte sie Luen auf.

"Ich hab es gesehen..." feigste Luen und hielt den Fotoapperat hinter Ihren Rücken versteckt. "Das gibt ein nettes Foto" dachte Luen.

"Fünfzehn...sind es noch..."

"Ja...Du bist aber ungeduldig" sagte Luen und gab Ihr den Rest.

"Danke....nette Wette..." meinte Sie und steckte sich das Geld in die Jackentasche.

"Es war toll...das es auch Menschen gibt die nicht feige sind..." kam es von Luen.

"Hast Du das gedacht! Dann Hast Du Dich in mir aber gewaltig getäuscht...und nun wird ich mir etwas gönnen...von meinem Hart verdienten Geld..." sagte sie und zwinkerte Luen zu bevor sie ohne noch ein Wort zu sagen fort ging.

*

Luen lümmelte ein paar Stunden später am Geländer des Fahrgeschäftes und sah Ihrer Schwerster beim Abschied nehmen zu.

"Das ist wirklich..." begann sie.

"Dich stört auch alles oder?" fragte Marie die neben sie kam.

Luen sah Marie direkt in die Augen:

"Das sagst Du....gerade Du... die das dritte Rad am Wagen ist und nicht versteht das sie stört"

"Das ist nicht wahr"

Luen feigste:

"Ja...Dein Gehirn möchte ich verstehen...warum es die Wahrheit abblockt..."

Marie war genervt von Luen und zog es vor woanders zu warten.

"Ja...geh ruhig...dadurch wird es auch nicht besser...." rief Luen hinter her und wendete sich

Ihrer Schwester erneut zu, dabei beobachtete sie Timo genau und es weckte immer mehr Ihr Interesse an Ihm je länger sie Ihn ansah.

Timo hatte den Vorfall bereits vergessen der sich ereignet hatte, Ihm war es nicht wichtig und bedeute auch nichts. Er nahm Conny in die Arme. Und diese Nähe und Wärme war einfach nur angenehm, so hätten sie ewig da stehen können, würde die Zeit nicht so schnell vergehen..

Conny nahm all Ihren Mut zusammen, sie hatte schon öfters an diesem Tag damit gekämpft das sie Timo etwas sagen wollte, nun sagte sie es zwar leise aber Timo verstand es:

"Ich hab Dich Lieb"

Als Gegenantwort drückte er sie nur noch fester. Conny fühlte sich wie im Himmel, vielleicht war das alles nur ein Traum und der würde jeden Moment zu ende gehen, es war zu schön.

"Ich muss jetzt" flüsterte sie.

"Ok..." meinte er und ließ von Ihr ab.

Conny lächelte noch einmal und drehte sich um zum gehen, an Ihr vorbei lief Daniel in diesem Moment, mit gesenkten Blick. Da fiel es Ihr wieder ein, was Anna gesagt hatte.

"Warte!" rief sie und ging Ihm hinterher

Daniel drehte sich verwundert um, sah kurz Timo an und dann Conny:

"Ich hätte es fast vergessen...entschuldige..." sagte sie "Ich soll Dir Grüsse ausrichten..." Conny lächelte "Von Anna"

Daniel wusste sofort um wen es ging, er hatte diesen Namen noch nie richtig mitbekommen aber wusste es, ganz tief im inneren wusste er es.

"Ich muss aber jetzt wirklich" meinte Conny und lief los.

"Na siehst Du...ein Lichtblick!" kam es von Timo.

Daniel wirkte mit einem mal sehr zufrieden.

"Oh man endlich fertig...wegen Dir verpassen wir noch den Zug" meckerte Luen

"Ja, ja....gehen wir" winkte Conny ab.

*

Am Abend fiel Conny glücklich aber auch geschafft ins Bett. Sie konnte ja nicht ahnen das Luen mal wieder in Ihr Leben eingegriffen hatte.
 

Kapitel 5
 

Der nächste Morgen war schwierig für Conny überhaupt aus dem Bett zukommen. Verträumt mit den Gedanken an gestern lag sie in Ihrem Bettzeug. Sie wendete Ihren Blick zu Luens Bett aber dies war leer. Wo wollte sie so zeitig hin? Na ja, das interessiert mich nicht wirklich! Ging es Ihr durch den Kopf.

Die Tür ging auf und Frau Neuenried betrat den Raum:

"Na, kleines keine Lust aufzustehen?" fragte sie "Nimm Dir ein Beispiel an Deiner Schwester, sie ist schon lange munter und bereits unterwegs..."

Conny setzte sich:

"Hm..." kam von Ihr kurz.

"Und? War es schön gestern?" fragte Ihre Mutter nach.

"Mama!" muffelte Conny und stand auf.

"Was? Von Luen weiß ich auch nichts...ich dachte Du sagst mir etwas"

Conny schüttelte den Kopf und griff nach Ihren Sachen, verschwand damit im Bad.

"Das ist eindeutig das Alter...früher haben sie mir alles erzählt" stöhnte die Mutter.

*

"Conny" kam es von Anna als sie Ihre Freundin vor der Tür stehen sah.

"Gewähr mir Unterschlupf!" bat diese.

"Luen wieder?" fragte Anna und ließ sie rein.

"Nein...eine neugierige Mutter" antwortete Conny.

Anna lächelte.

"Du...als wir gestern losgingen....stand Danny vor dem Haus!" bemerkte sofort Conny.

"Ich weiß" kam es von Anna und sie betrat Ihr Zimmer.

"Ist schon komisch oder? Das man nicht verstehen will das Schluss ist....was muss denn noch alles passieren"

"Ich hab Ihm seine Sachen gegeben die sich in letzter Zeit hier häuften" stöhnte Anna und nahm Ihre Kaffeetasse vom Schreibtisch. "Willst Du auch einen?"

"Nein! Was für Sachen"

"Die sich hier gestapelt haben...er hat jeden Tag irgendetwas in den Briefkasten getan."

"Das ist ja schon Wahn...."

Anna zuckte mit den Schultern:

"Damit muss ich leben...." sagte sie traurig und nahm einem Schluck "Ich hoffe er hat es verstanden"

Conny fragte lieber nicht weiter, sie sah wie Anna bereits wieder in sich gekehrt war. Ihr machte die Sache mit Danny immer noch zuschaffen.

"Wie war es gestern?" fragte plötzlich Anna von sich aus.

Conny sah sie an:

"Oh gut....bis auf die Tatsache das Luen und Marie sich nicht verstanden" erzählte Conny.

"Luen versteht sich doch mit keinem"

"Hm....Ich war die ganze Zeit mit...."

"Nicht zu sehr ins Detail gehen..."werte Anna ab "Ich weiß ja mit wem Du zusammen warst"

"Hm...ich dachte Du wolltest was hören?"

"Ja....ob Du ein gutes Gefühl dabei hast"

"Ja...hab ich " bestätigte Conny und Lächelte "Und Deine Grüsse hab ich auch ausgerichtet."

"Oh nein...Du hast das nicht wirklich gemacht " fuhr Anna zusammen.

"Du hast doch...."

"Scheiß drauf was ich gesagt habe...es war nicht so gemeint" sagte Anna böse.

Conny wendete sich ab:

"Du kannst beruhigt sein...er hat sich gefreut"

"Ist das peinlich" flüsterte Anna.

"Was ist denn daran peinlich...ich finde es schön"

Anna blickte Conny an die sie nun auch ansah:

"Wirklich?"

Conny nickte.

Anna war durcheinander, Ihr gefiel das überhaupt nicht, sie hatte das doch nur so gesagt und Conny setzt es in die tat um. Für Anna war die Sache erledigt bevor sie angefangen hatte, sie beschloss in diesem Moment auf keinem Jahrmarkt mehr mit zukommen, sagte aber zu Conny nichts.
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Kapitel 6
 

Conny lehnte an der Wand neben der Klassenraumtür als Anja eine Schulfreundin auf sie zutrat und Guten Morgen wünschte. Anja war ein Mädchen was man einfach nur gern haben musste, sie hatte Sommersprossen über das ganze Gesicht verteilt und sie wirkte frech mit Ihren zwei Zöpfen die sie trotz Ihrer fünfzehn Jahre gerne trug. Ihre Grünen Augen leuchteten Conny an, ja sie steckten förmlich mit guter Laune an.

"Wartest Du schon lange?" fragte sie keck und lief auf die andere Seite von Conny.

"Nein" sagte diese "Oh Marie kommt" bemerkte Conny .

Marie lief ohne ein Wort an den Beiden vorbei zu Ihrem Platz.

"Was ist mit Ihr?" fragte verwundert Anja.

"Weiß nicht" sagte Conny und ging zu Marie´s Platz.

Marie hatte sie bemerkt, blickte sie trotzdem nicht an.

"Marie"

Marie packte Ihre Bücher aus.

Conny hielt Ihre Hand auf die Bücher und stoppte das unterfangen.

"Marie! Was ist los?"

"Frag doch nicht so..." begann sie.

Anja trat neben den Tisch und sah den beiden zu.

"Was ist denn?" fragte Conny.

Marie sah sie nun an:

"Als ob Du das nicht wüsstest..."

Conny schüttelte den Kopf.

"Hat sie es dir nicht erzählt?" wollte Marie wissen.

"Wer? Was?"

"Na Luen...wer denn sonst..."

Luen! Nein...was soll sie denn erzählt haben.

Marie sah Conny in die Augen, sie war wirklich ahnungslos. Sie stöhnte.

"Sie hat mich überredet noch mal dahin zu fahren...wie konnte ich nur so dumm sein...ich kann sie gar nicht leiden und lass mich von Ihr bequatschen..." ärgerte Marie sich.

"Auf den Jahrmarkt? Warum?" fragte Conny und wusste nun wieso Luen gestern nicht da war.

"Zum Spaß....wo hatte sie nur meine Nummer her?....ich versteh mich selber nicht..."murmelte Marie und holte Ihr Schreibzeug aus dem Rucksack.

"Marie!" begann Conny "Luen fährt nirgendwo hin ohne Hintergedanken zu haben"

"Oh ja wem sagst Du das..." schimpfte Marie " sie hat mich stehen lassen...mich...ich konnte alleine sehen was ich mache...nach etlichen Beschimpfungen von Ihr...frage ich mich wieso sie mich mitgenommen hat...und wieso ich so dumm war mit zu fahren"

"Du weißt also nicht was sie gemacht hat?" fragte besorgt Conny.

"Nein"

"Und Timo?"

Marie blickte Conny erneut an:

"Wenn das der Grund war...dann kann er froh sein das er nicht da war...jedenfalls hab ich Ihn nicht gesehen"

Conny lehnte sich an die Tischkante und viele Gedanken schossen Ihr durch den Kopf. Ein flaues Gefühl machte sich breit. Was hatte Luen vor?

*

"Arme Marie! Sie war ganz durcheinander heute" meinte Anja und hüpfte neben Conny her, das Ihre Zöpfe hoch und runter wippten.

"Ja...wäre ich das gewesen wäre ich auch so...Luen kann man nicht trauen"

Anja blieb stehen.

"Aber sie ist Deine Schwester"

"Genau deswegen...glaub mir könnte ich mir meine Schwester in einem Laden auszusuchen...ich würde es tuen...und diese zurück schaffen"

"Ohje...gut das ich ein Einzelkind bin" bemerkte Anja und blieb an der Ampel stehen.

Ein grelles Hupen erfühlte die Stille.

Conny sah sich um und entdeckte nicht weit von sich Bastian roten Honda. Er gab Lichtzeichen.

"Du macht es Dir was aus wenn Du alleine nach Hause gehst?"

Anja drehte sich um das sie das Auto sehen konnte und lächelte Conny an, so das Ihre Sommersprossen auf Wanderschaft gingen:

"Nein...überhaupt nicht...bis Morgen" sie hüpfte über die Strasse und winkte Conny von der anderen Seite noch einmal zu.

"Hey!" kam es von Conny freudestrahlend als sie die Tür des Wagens öffnete.

"Es ist lange her oder?" meinte er "Ich war gerade in der Nähe...also dachte ich..."

"Holst Du mich ab..." beendete sie den Satz und stieg ein.

Die Tür fiel ins Schloss.

"Du siehst gut aus" meinte Bastian leise.

Conny fühlte sich so wohl in seiner Nähe dieses Gefühl von Geborgenheit hatte er schon immer vermittelt und es war lange her seit sie es spürte.

"Danke" meinte sie geschmeichelt.

"Und wie geht es Dir so?" begann er das Gespräch und fuhr los.

"Gut... kann nicht besser gehen"

Trotzallen das sie sich wohl fühlte war es eine verkrampfte Stimmung. Lag es daran das sie sich lange nicht gesehen hatten oder war es weil Conny nun eine Engere Beziehung zu Timo hatte und sie nicht wusste wie sie es Bastian erklären sollte? Sie war sich nicht sicher.

"Alles klar?" fragte Bastian und sah sie kurz von der Seite an. Ihre Schweigsamkeit war Ihm aufgefallen.

"Ja..."

"Ist eigentlich was draus geworden....?"

"Aus was?" fragte Conny

Bastian schmunzelte:

"Anna...nannte es Hirngespinst"

"Oh Gott...Du weißt..." Conny zuckte zusammen dies war Ihr Peinlich. Als das Wort Hirngespinst viel wusste Conny sofort was gemeint war, Anna hatte es Ihr gegenüber auch schon erwähnt gehabt, vor Wochen schon.

"Das muss Dir nicht unangenehm sein...ich hab mir bloß Gedanken gemacht...Ihr wart auch nicht mehr im City...da macht man sich eben Sorgen"

"Es tut mir Leid" flüsterte Conny "Es kam viel dazwischen"

"Ist Ok" beruhigt er sie "Ich hätte nicht damit anfangen sollen"

"Nicht so schlimm" kam es von Ihr.

Conny traute sich nicht es Bastian zu sagen.

*

Conny rannte zur Wohnungstür hinein, ließ diese ins Schloss fallen und lehnte sich daran an. Sie schloss Ihre Augen. Das war alles so peinlich. Gerade dem den sie am meisten Vertraute und der einmal mehr als Ihr Freund war, konnte sie nicht sagen das sie Mit Timo zusammen war. Sie hatte Angst Ihn zu verletzten, aber er wusste es doch schon, er hatte doch mit Anna geredet, aber vor Wochen. Conny tat es leid das sie sich Ihrer Meinung nach abweißend gegenüber Bastian verhalten hatte.

"Na...auch schon da kleines Schulmädchen? "fragte Ihre Schwester als sie aus dem Bad kam.

Conny öffnete die Augen:

"Du hast mir gerade noch gefehlt"

"Na nicht so frech" empörte sich Luen.

"Wo warst Du eigentlich gestern?" fragte Conny spontan.

Luen lächelte:

"Oh...Mariechen hat gesungen...In den Armen Deines Geliebten"

"Er war nicht da"

"Ich weiß" sagte Luen und ging auf Ihre Schwester zu. "Schwesterchen...sei auf der Hut..." flüsterte Luen Conny entgegen, legte Ihren Zeigefinger auf deren Lippen "Wie schnell ist er mein" feigste sie und ließ die verwirrte Conny stehen.
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Kapitel 7
 

Anna betrat das Schulgebäude, Wehmut überfiel sie. Heute war es nun soweit, der letzte Tag.

Der Anfang eines neuen Lebens. Der Anfang des Erwachsens werden s, des richtigen Erwachsen werden s. Nur noch das Zeugnis brauchte sie holen, der Beweis dafür dass sie reif war für die Arbeitswelt. Aber was für eine Arbeitswelt war das, bis jetzt hatte sie noch nichts. Bewerbungen über Bewerbungen hatte sie geschrieben. Und mit jeder Absage ging ein Fünkchen Hoffnung und Freude darüber dass sie eine neue Welt betreten würde verloren.

Sie trat in die Klasse, Ihren Raum der sie eine Zeit lang begleitet hatte. Alle waren da und wirbelten wild durcheinander, bis auf Ricky, der einzigste Junge, war selbst an diesen Tag brav und lieb und saß auf seinen Platz. Anna schüttelte mit dem Kopf. Er war ein komischer Kerl und würde es immer bleiben. Sie lief zur hinteren Bank wo Heike sie bereits anlächelte:

"Na bist Du aufgeregt?"

"Nein. Sollte ich etwa?" fragte Anna zurück.

Heike faltete Ihre Hände:

"Na klar...der letzte Tag...ich freu mich"

"Hast Du denn Grund dazu?" fragte Anna und zog sich die Jacke aus.

"Klar...das Leben steht für uns bereit..."

"Oh ja ...das Leben steht uns bereit...indem wir nichts tuen!"

Heike lehnte sich an und sah Anna mit ernsterem Gesicht an:

"Hast Du auch nur Absagen?"

Anna nickte.

Heike pustete die Luft heraus:

"Geht fielen so!"

"Mir nicht" warf Diane ein "Ich hab eine Stelle im Stall unseres Nachbarn gekriegt"

"Oh super...klingt das Aufregend" rief DC von Ihrer Bank aus.

"Besser als nichts" muffelte Diane rum.

"Und was ist mit Nadin?" flüsterte Anna Heike zu.

Heike schüttelte den Kopf:

"Nichts...ich hab wenigstens ein Jahr später eine Aussicht."

"Wenigstens etwas" sagte Anna und blickte zum Fenster raus. Die Zukunft sah ungewiss aus.

Rumsitzen und Däumchen drehen war nicht Ihr Ding, also hieß es weiter Bewerbungen schreiben bis endlich etwas dabei sein würde.

*

Anna begleitete Nadin und Heike zur Bushaltestelle wo bereits Lu und Diane standen.

"Wir verlieren uns nicht aus den Augen oder?" wollte Heike wissen und wendete sich Anna zu.

"Nein...mit Sicherheit nicht" war sich Anna sicher.

"Dann ist gut" war Heike erleichtert und wippte auf die beiden anderen zu.

Anna sah die vier Mädchen unauffällig an, sie waren so verschieden, Lu das thailändische Mädchen mit dem schwarzen langen Haaren die in kurzer Zeit perfekt Deutsch gelernt hatte. Diane mit Ihren rothaarigen ungebändigten Haar, die raue Hände von der Arbeit hatte aber immer gut gelaunt gewesen war. Heike mit Ihren Kurzhaarschnitt, die neugierig und aufgeschlossen war, ebenso aber verlegen sein konnte und Nadin zu der Anna noch keinen guten Draht gefunden hatte in der ganzen Zeit, die viel Fragte und krampfhaft Freunde suchte.

Was würde aus Ihnen werden? Fragte sich Anna und wusste keine Antwort, genauso wenig wie auf Ihre Zukunft.

Die Mädchen lachten, Heike umarmte sogar Lu und Diane noch einmal als sie quietschte:

"Der Bus kommt"

Anna drehte sich um und sah den Bus kommen. Nun war es wirklich soweit, sie hatte ein Gefühl als ob sie Lu und Diane nicht mehr sehen würde, aber in Ihren Verhalten war sie gehämd, so lächelte sie nur die beiden an als sie in den Bus stiegen.

"Ich ruf an" rief Heike und zog Nadin in den Bus.

Anna stand noch lange da und sah dem Bus hinterher auch als er bereits aus der Sichtweite war.

"Ja...ruf an" flüsterte sie leise.

*
 

Conny trat aus dem Schulgebäude und streckte sich erstmal richtig. Anja hüfte hinter sie und grinste frech:

"Hättest mal nicht schlafen sollen in der letzten Stunde"

"Hab ich doch gar nicht" beschwerte sich Conny.

"Doch hast Du" ließ Anja nicht locker.

Conny wollte gerade etwas sagen da sah sie Anna auf dem Weg nach Hause, sie hob Ihren Rucksack hoch und rief Anja zu:

"Sorry...morgen schaff ich Dich Heim"

Anja schmollte und verschränkte Ihre Arme:

"Das ist schon das zweite mal" muffelte sie.

"Anna warte" rief Conny Anna entgegen und rannte auf sie zu.

Anna blieb stehen.

Conny japste und schnaufte bereits nach dem kurzen Stück:

"Bist Du mir noch böse?"

"Nein" sagte Anna knapp und wollte gar nicht darüber reden.

"Wirklich nicht?" fragte Conny noch einmal.

"Wirklich"

"Sehr gesprächig bist Du" bemerkte Conny.

"Mein letzter Tag" sagte Anna.

"Oh.....und nun?"

"Nichts!...viel Freizeit"

"wurk...auf die Dauer nichts für mich"

"Kommst Du auch noch hin...wenn Du Glück hast findest Du was...wenn nicht...dann nicht" sagte Anna gleichgültig.

"Du bist ja schlecht drauf"

"Kann sein...wollen wir heute ins City gehen?"

"Die Woche hat gerade angefangen...ich weiß nicht ob Das meine Mutter erlaubt..."

"Probier es...wir waren lange nicht mehr da"

Conny schluckte und Ihr fiel das gestrige Ereignis mit Bastian ein, was Ihr sehr unangenehm war. Sie wusste doch dass er auch gerne ins City ging.

*

Conny Schwester Luen war zur selben Zeit in der Stadt unterwegs und steuerte Zielstrebig einem Fotoladen an. Bevor sie rein ging bemerkte sie eine Silluette in der Schaufensterscheibe.

Mist das Mädchen vom Wochenende, hoffentlich sieht sie mich nicht ging es Ihr durch den Kopf. Luen betrat den Laden, jedoch den Blick nach draußen gerichtet, bis sie sich sicher war das das Mädchen weiter gegangen war. Nun erst trat sie zum Tresen des Verkäufers:

"Ich hätte gerne die Bilder von Neuenrieds abgeholt" sagte sie.

Bis jetzt war Ihrer Schwester nicht aufgefallen das Luen den Rucksack hatte mit den Fotoapperatt den sie eigentlich nutzen wollte umso größer fand Luen würde die Überraschung werden.

"Das macht sechs Euro" kam die Stimme des Verkäufers in Luens Gedanken.

"Ja...klar..." murmelte diese und kramte in Ihrer Börse. "Hier"

"Vielen Dank und einen Schönen Tag noch"

"oh den werde ich haben" freute sich Luen und hielt ein Foto in der hand was sie sehr glücklich machte.

*

Luen stürmte in Ihr Zimmer rein wo Conny gerade Ihre Schulsachen sortierte.

"Ich habe es gewusst" rief sie dass Conny erschrak. "Von wegen treu... und große Liebe...hintergangen hat Dich der Gute..."

"Wovon redest Du?" wollte Conny wissen.

"Von Deinem Sonnenuntergangsmenschen....sieh...wie lieb er Dich hat..." sagte gespielt ernst Luen und hielt Conny das Foto unter die Nase wie Timo ein Mädchen küsste.

"Das...das ist nicht wahr..." stotterte entsetzt Conny.

"Und ich war drauf und dran...Ihn dir auszuspannen...für meinen Spaß...aber wenn er so ein Halodrie ist...pfui..." empörte sich Luen.

Conny setzte sich und stierte das Bild an.

"Mein armes Schwesterchen zu betrügen und auch noch wenn sie anwesend ist..." säuselte Luen "Sag aber nicht ich hätte Dich nicht gewarnt" warf sie hinter her.

"Halt doch endlich mal Deine Klappe" rief aufgebracht Conny und eine Träne der Wut und Enttäuschung lief Ihre Wange hinab.

Luen schluckte, mit so einer aggression hatte sie nicht gerechnet. Sie drehte sich um und grinste unverschämt breit über das ganze Gesicht.

So ist es richtig heul nur...er wird mir aus der Hand fressen!

*

Anna hatte kein Glück gehabt als sie bei Neuenrieds am späten Nachmittag Klingelte. Die Tür blieb verschlossen. Anna war sich sicher dass Conny zuhause war. Aber wenn sie nicht wollte, was sollte sie machen.

Anna saß, mit den Armen auf den Tresen, den Kopf darauf gestützt, im City und stierte bereits seit einiger Zeit Ihr Colaglas an.

"So alleine?" kam die Frage neben Ihr.

Anna rührte sich nicht ein bisschen, sah nur Seitlich neben sich:

"Hallo Martin!"

"Bläst Du Trübsal?" fragte er und stellte seine Flasche Bier neben Ihr Colaglas.

"Hm...wie man es nimmt" murmelte sie "Heute war der letzte Tag....und was kommt morgen...?"

"Das wird schon...ich kenne einige die das manchmal gar nicht stört" grinste Martin mit einer Kopfbewegung über Anna hinweg.

"Hey...ich kann nichts dafür" beschwerte sich Bastian der auf der anderen Seite von Anna aufgetaucht war.

Anna schmunzelte, sie fand es immer grandios wenn Bastian sich künstlich aufregte. Martin strich Ihr sanft über den Rücken, Anna stutzte das hatte er noch nie getan.

"Kopf hoch...irgendwann hast Du den Hauptgewinn...wie man so schön sagt" tröstete er da er wusste das Anna alles getan hatte um eine Stelle zu bekommen. Anna sah Ihn aus Ihrer Position an, die grün schimmernden Augen, versprachen immer Hoffnung. Wie lange kannte sie die beiden schon, anderthalb Jahre waren es und sie waren immer da. Immer wenn man ein gutes Gespräch führen wollte, wenn man Kummer hatte oder einen schönen spaßigen Tag erleben wollte. Letzter Gedanke blieb länger. Die spaßigen Tage würden wohl vorbei sein, jetzt wo Conny Timo hatte.

"Hoffentlich" seufzte Anna.
 


 

Kapitel 8
 

"Ich kann es nicht glauben dass Du wirklich angerufen hast" meinte Anna und harkte sich bei Heíke ein.

"Warum nicht....ich wollte dich nicht aus den Augen verlieren...schließlich waren wir längere Zeit zusammen und haben die Schulbank gedrückt" sagte Heike und blickte sie von der Seite an.

"Ja...."

"Ich hab das Gefühl Du bist das nicht gewohnt"

Anna blieb stehen und sah auf die Gehwegplatten.

"Wenn ich ehrlich bin....ist es auch so....deswegen bin ich zurückhalten in Abschied nehmen...wie gestern mit Lu und Diane....ich hatte es im Gefühl das ich sie nicht mehr wieder sehen werde...und so hab ich mich auch verhalten"

"Das ist ja komisch"

"Naja...ich kann es nicht ändern" meinte Anna und lief mit Heike weiter.

"Hey Ihr zwei wartet mal" rief von der anderen Straßenseite Marie.

"Was gibt es?" fragte Heike neugierig und lächelte im Gegensatz zu Anna die zu Marie noch immer kein Verhältnis aufbauen konnte.

"Habt Ihr Conny gesehen?"

"Nein! Sie ist doch in der Schule" sagte Anna.

"Eben nicht" schüttelte Marie mit dem Kopf.

"Nicht" stutze Anna "Wo sollte sie sonst sein...die Schule ist Ihr zweites Zuhause"

"Ich dachte Du wüsstest es" meinte Marie.

"Hm...ich habe gestern sie mitnehmen wollen ins City...aber sie hat nicht aufgemacht...und ich bin mir sicher dass sie da war" murmelte Anna. "Wenn ich nach Hause geh...guck ich mal nach Ihr...beruhigt Dich das?" fragte Anna.

"Ja...es ist ja nur wegen der schule" begann Marie und sah auf Die Uhr "Oh Mist ich muss zum Bus" rief sie und rannte los.

"Komm...wir gehen einkaufen..."sagte Heike und zog Anna hinter sich her "Mit Conny wird schon nichts schlimmes sein...schließlich hat sie mir meinen Traummann ausgespannt" rutschte es Heike raus. Sie kniff die Augen zusammen "Mist"

Erst sah Anna sie verwundert an dann musste sie plötzlich darüber lachen, vor allen über Heikes Reaktion. Sie hatte lange nicht mehr gelacht. Und es war ein befreiendes Gefühl.

*

Anna kam um die Mittagszeit zurück nach Hause. Als sie Luen auf dem Treppenabsatz vor der Wohnungstür der Neuenrieds sitzen saß.

"Was guckst Du so?" muffelte Luen rum.

"Entschuldige" kam es von Anna und sie holte Ihre Schlüssel aus der Jackentasche.

"Oh man...es tut mir leid" entschuldigte sich Luen " Aber ich sitze hier bereits seit zwei Stunden..."

"Dann geh doch rein!" antwortete etwas trocken Anna.

"Das ist es Ja...ich komm nicht rein...hättest Du Ihr diesen Mist ausgeredet...hätten wir nicht diesen zustand..."

"Moment mal...ich hab nichts damit zutun" sagte Anna.

"Von wegen...Seit sie in diesen ...diesen...was weiß ich wie der Heißt verknallt ist...sieht sie Luftgespenster...und nun das...ein paar Wörter...hätten gereicht um diesen Unfug ein Ende zu bereiten..."

"Komm auf den Punkt"

"Der Punkt ist...er hat sie betrogen...so wie ich es vor raus gesagt habe...und jetzt sitzt sie da drin und lässt niemanden rein"

"Das stimmt mit Sicherheit nicht"

Luen sprang auf:

"Heißt dass Du unterstellst mir eine Lügnerin zu sein? Sie hat ein Beweißfoto...das sagt alles" ging sie Anna an.

"Ist ja gut...schrei mich nicht so an...muss ja nicht gleich das ganze Haus hören" beruhigte Anna Luen.

"Nenne mich nie wieder Lügnerin!" stellte Luen klar.

"Ich hab es verstanden" meinte Anna und war genervt. "Hast Du es mal mit klingeln versucht?"

"Ups...ist mir doch glatt entfallen...hälst Du mich für blöd...klar hab ich geklingelt!"

Anna sah Luen nur an, Ihr war sie unheimlich, wie sie vor Ihr stand und rumwetterte, sie ging zur Klingel und drückte sie:

"Conny! Hier ist Anna. Mach die Tür auf"

"Anna?" kam die schwache Stimme hinter der Tür.

"Conny! Mach auf!" bat Anna.

"Ist Luen noch da?" kam die Frage.

Anna sah Luen an, die zuckte nur mit den Schultern.

"Ja"

"Sie soll weg gehen"

"Was soll ich? Das ist doch nicht Ihr ernst?" pollterte Luen.

"Tu es einfach" fauchte nun Anna böse.

"Das gibt es doch nicht...was für ein Irrenhaus" schniefte Luen und lief wütend nach draußen. Anna sah noch wie sie nach links und rechts guckte, sie wusste nicht wohin, bis sie eine Richtung wählte und wütend weiter lief.

"Sie ist weg" meinte Anna.

Der Schlüssel knackte im Schloss als er gedreht wurde. Die Tür ging auf und Anna blickte in das verweinte gerötete Gesicht Ihrer Freundin.

"Was ist los?" fragte Anna und trat ein.

Conny ließ schwach die Tür wieder zublumsen.

"Ich...ich...habe kein Glück" schluchzte Conny. "Wie konnte ich nur so dumm sein...und mich auf Ihn einlassen...ich hätte auf meine Schwester hören sollen...und auf Dich..."

"Conny" flüsterte Anna und nahm sie trösten in den Arm.

"Ich werde Ihm die Meinung sagen" kam es mutig von Conny.

"Aber nicht alleine" sagte Anna.

Conny wunderte sich das Anna Ihr ohne etwas weiteres zustimmte und nichts dagegen sagte.

"Fahr mit Bastian..."

"Warum Bastian? Ich dachte Du...."

Anna schüttelte den Kopf:

"Ich hab noch einiges zutun..."sagte sie und Ihr Blick fiel auf den Fotohaufen im Flur, den Conny wie es aussah vor Wut dahin geworfen hatte ."Und er hat es gesagt" setzte sie stockend fort.

Conny blickte ebenfall auf die Fotos, sie war Anna´s Blick gefolgt. Was Anna so verwirrte war ein Foto wo Daniel und Florian abgebildet waren. Anna war still geworden, ließ plötzlich von Conny ab:

"Hör auf zu weinen...ich ruf Bastian an ok" sagte sie und verließ die Wohnung.

Conny hob das Foto auf:

"Ich wäre so gerne mit Dir dahin gefahren" murmelte sie und Tränen befeuchteten erneut Ihr Gesicht.
 


 

Kapitel 9
 

Ganz früh klingelte Anna bei Neuenrieds Sturm, Conny öffnete verschlafen und im Nachtzeug die Tür.

"Zieh Dir was an....wir haben etwas vor" meinte Anna hektisch.

"Ich hab Schule" murmelte Conny.

"Hast du nicht!" meinte Anna "Wenn Du gestern nicht konntest kannst Du heute auch nicht" sagte sie und schob Conny zur Tür rein. "Zieh Dich an....der Schule kannst Du sagen Du hast Schnupfen...und wenn Du den noch nicht hast...wirst Du Ihn bekommen bei dem Sauwetter draußen"

"Was ist eigentlich los?" fragte Conny.

"Das wirst du schon sehen" antwortete Anna und stürmte in Conny s Zimmer zu Ihrem Kleiderschrank.

"Könnt Ihr nicht leise sein" schnaubte Luen unter Ihrer Bettdecke.

"Nein" sagte Anna

Conny zog sich an und war verwundert über Anna´s Aufgebrachtheit.

"Seit Ihr jetzt fertig" kam es unter der Bettdecke hervor.

Anna und Conny gingen aus dem Zimmer und knallten die Tür zu.

"Das kann doch nicht wahr sein" fluchte Luen und saß im Bett. Sie sah sich im Spiegel mit zerzausten Haaren und fiel zurück in die Federn: "Womit habe ich das verdient" Ihr Blick fiel auf die Uhr neben Ihrem Bett. "Es ist sieben Uhr...das ist ein Irrenhaus!"

Anna schloss Ihre Jacke und zog die Kapuze auf, es regnete in Strömen.

"Kannst Du mir jetzt sagen was das soll?" fragte Conny die nicht begeistert vom Regen war und sich Ihre Jacke unter dem Kinn zuhielt.

"Wir haben eine Verabredung mit Bastian"

"Hm...klar...um die Uhrzeit" meinte Conny.

Anna blickte sie von der Seite an:

"Ja...kannst Du ruhig glauben...er wollte es nicht am Telefon bereden"

"Du hast Ihn wirklich angerufen" flüsterte Conny.

"Hm...Es muss doch einer mit der auf Dich aufpasst...oder wolltest Du deine Schwester mitnehmen?"

"Nein" meinte leise Conny.

Conny hätte gerne Anna dabei gehabt aus vielerlei Gründen, aber Bastian Ihren Ex Freund. Nun wusste er bestimmt alles. Conny wunderte sich über Annas Verhalten, sie war nicht mehr wie vorher, bevor die Sache mit Danny auseinander ging. Sie verstand ja das sie Vorsichtig geworden war, aber so vorsichtig das sie nichts mehr unternehmen wollte und so seltsam auf alles reagierte, das Verstand Conny nicht. Jedoch die Reaktion auf das Foto mit Daniel verhieß wieder das was Conny vermutete. Anna war undurchschaubar.

Es dauerte nicht lange da hatten sie das Haus erreicht indem Bastian seit seinem Auszug aus seinem Elternhaus drin wohnte. Beide waren mittlerweile durchnässt und tropfen liefen Ihnen die Nasenspitzen hinunter.

"Imig! Imig...hier" meinte sicher Anna und drückte den Klingelknopf.

"Bist Du sicher das das, das richtige ist?" wollte Conny wissen. "Ich meine ...müssen wir Ihn mit meinen Problemen belasten..."

Anna überlegte als die Tür durch den Schaltmechanismus aufging:

"Zu spät...glaub mir er ist der Richtige"

"Bin ich mir nicht s o sicher" dachte Conny und trat in den Hausflur.

Bis in den Zehnten Stock mussten die beiden, das Haus war alt und hatte keinen Fahrstuhl und die Treppen knarrten unter Ihren Füssen bei jedem Schritt.

"Hallo ihr beiden" begrüßte Bastian die beiden und hatte nur Boxershorts an "Kommt rein...ein bisschen Zeitig oder...ich hab mit Euch später gerechnet....sonst hätte ich mir mehr angezogen!"

Conny sah Anna an:

"Ich dachte...."

"Sei froh...."kam es von Anna "Wann sieht man einen Mann in Boxershorts die Tür öffnen" feigste Anna.

Conny sah Bastian hinterher, sie fand nichts besonders daran, sie hatte Ihn öfters so Rumrennen gesehen, nicht nur einmal. Sie zog sich die Jacke aus die feucht und schmierig war. Sie lies sie einfach vor der Tür liegen, Bastian wohnte ganz oben und sie war sich sicher das es niemanden Störte.

"Möchtet Ihr einen Kaffee?" fragte Bastian der mittlerweile in seiner kleinen Küche verschwunden war und sich schnell einen Pullover übergezogen hatte. Anna trat an die Küchentür und schmunzelte. Bastian war schon ein niedlicher Chaot.

"Ja...ich hätte gern einen...ich bin ganz durchnässt" sagte Anna.

"Conny du auch?" fragte Bastian und suchte nach Tassen.

"Ja..." rief sie und kam neben Anna und rieb sich mit einen Handtuch trocken. Anna sah sie an. Conny hielt inne und grinste " Muss wohl Gewohnheitssache sein" sie biss sich auf die Lippen und gab Anna das Handtuch.

"Was führt Euch zu mir...hast Ja nicht viel am Telefon gesagt" kam es von Bastian.

Conny setzte sich und war erstaunt das Anna doch nichts gesagt hatte. Jetzt verstand sie gar nichts mehr. Irgendwie war Ihr alles zuviel.

"Conny hat ein Problem"

"Oh...und ich soll es lösen" meinte er und brachte die Tassen in die Stube.

Anna sah Ihm hinterher es war zu ulkig um nicht hinzusehen. Der perfekte Hausmann

"Nein...nur sie begleiten"

"Wohin?" fragte Bastian und setzte sich.

"hm...weißt Du noch auf dem Jahrmarkt..." begann Anna vorsichtig.

"Der bei uns...da war doch alles in Ordnung...ist es doch noch?"

Anna setzte sich zu Ihm:

"Du hast doch gesagt...wenn was ist soll ich zu Dir kommen"

"Ja...ja...hab ich gesagt"

"Hilfst du Conny?"

"Immer!"

"Dann fahr mit Ihr....zu Ihm" sagte Anna.

Bastian musste schlucken, verwirrt sah er erst Anna dann Conny an:

"Was soll ich?"

"Bitte" sagte leise Conny "Ich muss was klären"

"Das gibt ein schönes Bild ab...der Ex und der Neue...nimms mir nicht übel aber das ist eine Dumme Idee...wieso fährst Du nicht mit?" deutete er auf Anna.

"Ich...ich kann nicht" versuchte Anna eine Ausrede zu finden.

Bastian lehnte sich an:

"Nur hinfahren?" fragte er nach einer Weile

Conny nickte.

"Pfff...solange ich nicht mit muss und mir das ansehen muss "

"Du wirst Dir nichts ansehen können was so toll ist" warf Conny in sein gesagtes rein und rannte aus der Wohnung.

"Was....?"

"Nicht Fragen...nur fahren...ok" meinte Anna und erhob sich. "Mal sehen ob ich sie noch einhole"

Bastian fand das ganze Gespräch nur komisch und nicht aufschlussreich, irgendetwas belastete Conny und er mochte es nicht wenn Conny so traurig war.

*

Anna hatte es nicht mehr geschafft Conny einzuholen, sie kam auch nicht mehr als sie klingelt. Hatte Anna das falsche getan. Sie meinte es doch nur gut und derjenige der Conny genauso gut verstand war Bastian. Es konnte doch nicht falsch gewesen sein. Anna betrat bedrückt Ihr Zimmer, ein Luftzug ließ das Riesenrad klackern und drehen. Anna ging wehmütig zu Ihm hin. Es ist eine schwere Zeit...alles ändert sich und ich denke noch nicht mal zum Guten!
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Kapitel 10
 

Samstagmorgens rannte Conny ganz aufgeregt in Ihrem Zimmer von einer Ecke zur anderen und packte ein paar Dinge in Ihren Rucksack. Bastian wollte zwar erst in einer stunde kommen, aber sie konnte sich nicht anderer ablenken. Zu viele dinge schwirrten in Ihren Kopf umher, besonders der Gedanke wie sie Timo nach dem Mädchen und den Kuss fragen wollte.

"Was machst Du für eine Hektik...geht das jetzt jeden Tag so?" maulte Luen und schlug Ihre Bettdecke zurück.

Conny reagierte nicht.

"Hallo! Ich habe Dich was gefragt!"

"Hm...ich hab es gehört" kam es von Conny und stand nun vor dem Kleiderschrank.

"Wo...willst Du eigentlich hin?" wollte Luen wissen als sie Ihre Schwester so vor dem Schrank stehen sah.

"Zu Timo!" antwortete Conny.

Luens Augen wurden größer, bis es aus Ihr heraus platzte:

"Du spinnst doch....wie naiv bist Du eigentlich...reicht Dir der Mist auf dem Foto nicht...musst Du Ihm auch noch hinterher kriechen...was muss denn noch alles passieren bist du es kapierst? Der hat doch in jeder Stadt eine andere..."

"Bist Du fertig?" fragte Conny rein.

"Noch lange nicht..." wetterte Luen weiter "Mensch Conny! Überleg doch mal das hat doch von Anfang an keinen Sinn..."

"Das weiß ich mittlerweile"

Luen hielt inne. War Ihre Ansprache umsonst gewesen, was sollte das was Conny vor hatte?

"Aber...Du willst trotzdem noch zu Ihm?" fragte Luen und zeigte Ihr den Vogel.

"Ja...aber nicht aus dem Grund..."

"Aus welchen dann?"

"Du hattest von Anfang an recht...ich hätte auf Dich hören sollen...dann wäre mir das erspart geblieben...diese Welt ist nichts für mich..." schüttelte Conny den Kopf.

Luen hatte mehr als ein zufriedenes Gefühl in sich. Im inneren grinste sich sich über die Dummheit Ihrer Schwester kaputt, nach außen setzte sie eine Besorgte Mine auf ,die Conny wirklich sehr bewunderte. Luen war falsch, Ihr ganzes Leben lang, sie zog sich an dem elend anderer hoch und genoss es sichtlich.

"Was hast Du vor?" fragte Luen doch Conny antwortete nicht mehr auf Ihre Frage.

*

Anna war seit dem Frühen Morgenstunden auf dem kleinen Festplatz wo einst der Jahrmarkt stand, sie saß auf einem kleinen Mauervorstand, der damals hinter dem Fahrgeschäft war. Vor Ihr der leere Platz der sich nach und nach in Ihren Gedanken mit den Fahrgeschäften und Buden füllte. Sie fröstelte ein wenig, vielleicht lag es daran das nicht weit von Hier Danny wohnte und er sie jederzeit sehen und herkommen könnte. Aber er war Ihr egal geworden. Genau wie das was sie vor sich sah in Ihren inneren. Den Jahrmarkt. Gesichter die sie gesehen hatte, eins besonders davon. War Ihr wirklich alles egal, Ihre Zukunft war unendlich mit nichts ausgefühlt, sie hatte kein Ziel vor Augen, also hatte sie sich aufgegeben. Oder doch nicht, warum hatte sie so merkwürdig auf das eine Foto reagiert. Als sie Ihn sah. Sie kannte sich selber nicht mehr, wie sollten andere sie verstehen. Sie winkelte Ihre Beine an und blickte auf die Strasse. Basti fuhr zu Conny. Basti der Freund, den sie verraten hatte, er musste zu Timo mit Conny, und sie hatte es eingefädelt. Sie hatte doch gesehen dass er es nicht wollte, das Conny es nicht wollte und sie selber wollte es auch nicht. Warum hatte sie es getan? Weil sie zu feige war, selber mitzufahren. Keine Lust hatte, keine Kraft, kein Elan, einfach woanders gewesen wäre, wenn sie da gewesen wäre, in Ihrer nicht vorhandenen Zukunft. Wie konnte sie nur alle Ihre Freunde verraten? Wie konnte sie Menschen gehen lassen, die Freunde geworden wären? Sie fühlte sich schlecht, verängstigt, ein schlechtes Gewissen überfiel sie. Nein ,sie hatte es schon länger und hatte nie etwas dagegen getan.

Ihr Blick fiel über den Platz die Umrisse in Ihren Gedanken verblassten und verschwanden.

Ein eisiger Wind wehte darüber hinweg, aber Annas Gedanke konnte er nicht vertreiben.

*

Nun saß Conny bei Bastian auf dem Beifahrersitz . Die Stimmung war gedrückt. Krampfhaft hielt Conny Ihren Rucksack fest.

"Warum bist Du weggerannt?" fragte Bastian mit einemmal.

"Es...war mir unangenehm" flüsterte Conny.

"Warum?...Wir kennen uns doch schon lange"

"Nicht wegen Dir?"

"Sondern?"

"Die ganze Situation...."

"Aha...." kam von Bastian.

Er wusste nichts. Er wusste nicht um was es eigentlich ging. Conny wich Ihm aus oder sagte gar nichts. Das kannte er von Ihr nicht.

"Um was geht es eigentlich?" fragte er plötzlich.

Conny sah rüber zu Ihm:

"Nichts besonderes....ich will Ihm meine Meinung sagen...ok"

"Hat er Dir weh getan" fragte besorgt Bastian und blickte sie an.

"Wie man es nimmt" flüsterte Conny

"Was heißt das?" harkte Bastian weiter nach.

"Er hat ein anderes Mädchen geküsst...zufrieden"

Bastian sah sie erneut an. Das konnte ja nicht gut gehen, diese Menschen nutzten Ihre Situation aus das sie von Stadt zu Stadt reisten. Von treue mit Sicherheit keine Spur. Und vertuschen, wieso, es sah ja keiner! Er hatte es gewusst das das nichts war für Conny als Anna es andeutete. Und nun war sie in Ihren größten Fehler gerannt. Er musste etwas tuen. Niemand brach seiner Conny das Herz.

Sie hielten auf dem nahe gelegen Parkplatz. Bastian schnallte sich ab:

"Du bleibst hier" sagte er überzeugt und wirkte ernst.

"Das ist meine Sache" meinte Conny und wollte mit aussteigen.

"Jetzt nicht mehr" sagte Bastian und verließ sein Auto.

"Ohje" murmelte Conny und sah Bastian hinterher. Irgendetwas hielt sie davon ab mit auszusteigen. Sie hatte keinen Mut mehr.

Bastian betrat den Platz. Eine Ruhe und leere hing über den Platz. Ein sehr ungewohntes Bild für einen Jahrmarkt. Als er an der Wurfbude vorbei lief stieß er mit Julia zusammen.

"Sorry" entschuldigte er sich und wollte weiter gehen.

"Hey, der Jahrmarkt ist zu...wo soll es denn hingehen?" rief sie.

"Zu einem Timo" meinte er und merkte das er nicht wusste wo er Ihn finden konnte "Wo finde ich den?"

Julia musterte Ihn. Es war schon ungewöhnlich, das ein Junge nach Timo fragte.

"Also gut...geh die Gasse hoch bis zum Ende...dann kann man es nicht mehr verfehlen"

"Danke" meinte er.

"Warte mal! Schick Kathy zu mir runter...wenn Du schon mal da bist" sagte Julia.

"Ähm...ja..." meinte er verwundert.

Die Gasse die Julia Ihm beschrieben hatte war nicht so lang wie er dachte und so stand er auch schon vor dem Fahrgeschäft der Hosters. Er sah es sich aufmerksam an und auf Ihn wirkte es Monsterhaft.

"Wie kann man damit seine Zeit vergeuden?" schüttelte er den Kopf und stapfte rüber zu den Wohnwagen, ohne zu zögern klopfte er an.

Nicht lange da öffnete Timo:

"Du?" meinte dieser nur.

Bastian stutzte. Woher kannte er Ihn? Selber hatte er Ihn noch nicht gesehen.

"Bist Du Timo?"

"Hm..."

Bastian verzog seine Mundwinkel und musterte seinen Konkurrenten von Oben bis unten.

"Was willst Du?" fragte Timo.

"Wer ist da draußen" fragte eine Stimme von drinnen.

"Einer von Conny´s Freunden...glaub ich jedenfalls!"

Kathy´s Blonde Haarpracht kam neugierig hervor:

"Wer bist Du?" fragte nun sie.

"Wenn Du Kathy bist sollst Du runter gehen..."

"Zu Julia...alles klar" freute sie sich und stürmte an Ihm vorbei.

"Und das war alles?" fragte Timo.

"Nein!" meinte Bastian kam ein paar schritte auf Ihn zu und schlug mit seiner faust Ihn mitten ins Gesicht. Timo zuckte zusammen, er verstand nicht.

"Jetzt ist es alles" sagte Bastian und seine Hand fing an zu schmerzen.

"Bastian!" rief erschrocken und enttäuscht Conny die nun doch Ihren Mut gefunden hatte und Ihm gefolgt war.

Timo sah auf.

"Conny?" er hielt seine schmerzende Gesichtshälfte.

"Was sollte das?" rief sie nun wütend.

"Das ist die angemessene Strafe...in meinen Augen" rief Bastian zu Ihr rüber.

"Was läuft hier eigentlich...verdammt tu das weh?" wollte Timo wissen.

"Das hab ich mich die ganze Zeit auch gefragt..." sagte Conny zu Ihm...jetzt weiß ich woran ich bin...ich will Dich nie wieder sehen!"

"Genau"

"Und Dich erst recht nicht...." wetterte Conny Bastian an "Schöner Freund" murmelte sie und lief so schnell sie konnte zum Ausgang des Platzes.

"Ach...wie man's macht...macht man es falsch" ärgerte sich Bastian und folgte Ihr.

"Was sollte das gerade?" fragte Timo und stand noch immer in der Wohnwagentür und hielt sich schmerzende stelle.

*

Bastian fand Conny nicht mehr. Da hatte er ja etwas schönes angerichtet. Er ärgerte sich über sich selber. Das war nicht er gewesen. Diesen Bastian kannte er nicht. Conny war zum Bahnhof gerannt. Sie wollte niemanden sehen. Sie Fuhr alleine mit dem Zug zurück.



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