Zum Inhalt der Seite

The Seven Deadly Sins

Sieben Todsünden und sieben Piraten, die an eben diesen zugrunde gehen. (mit ZoSa)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Luxuria

Fröhliche, laute Musik wurde auf einer kleinen Bühne im hinteren Teil der Kneipe gespielt und schaffte es irgendwie über das Stimmengewirr, das den kleinen Raum erfüllte, Gehör zu finden. Sie passte sich der ausgelassenen Stimmung an, unterstützte diese und steckte auch Sanji an. Der Smutje fuhr sich durch das blonde Haar, während er zur Theke schlenderte, die unvermeidliche Zigarette lässig im linken Mundwinkel, ein gewinnendes, selbstbewusstes Grinsen auf den Lippen.
 

Seine Augen funkelten, sein Gang war mehr als selbstsicher und magnetisch zog er die Blicke aller weiblichen und einiger männlicher Gäste auf sich. Seine Aufmerksamkeit galt allerdings voll und ganz den Vertreterinnen des schönen Geschlechts, war ihm doch so gar nicht danach, den schönen Abend dadurch zu unterbrechen, einige grobschlächtige Schwachsinnige aus der Kneipe zu kicken. Das wäre kein Problem gewesen, ganz sicher nicht, aber wenn er die Wahl hatte...
 

Er zwinkerte einer schwarzhaarigen Schönheit zu, bevor er seinen Blick wieder auf die Theke und die Wirtin richtete. Die entsprach so gar nicht dem Bild, das man von einer solchen hatte, und umso besser gefiel sie Sanji. Langes rotbraunes Haar, das in Korkenzieherlocken das schmale, helle Gesicht einrahmte. Leuchtende grüne Augen, tiefrote Lippen und ein Kleid, das sicher nicht zuviel von ihrer hervorragenden Figur versteckte. Der Abend versprach immer besser zu werden.
 

Er warf einen triumphierenden Blick über die Schulter zurück zum Rest seiner Crew, der zwei Tische in einer Ecke in Beschlag nahm. Lysop unterhielt Ruffy und eine gar nicht mal kleine Gruppe von Gästen, Nami lieferte sich das obligatorische Wettsaufen, Robin und Chopper waren über ihrem Wein in ein Gespräch vertieft und der nervtötende Schwertkämpfer kippte weiterhin stark alkoholhaltige Getränke in sich hinein, als gelte es einen Rekord zu brechen, und warf Sanji ab und an einen vernichtenden Blick zu.
 

Der Smutje wandte sich wieder ab. Sollte er doch. Ihm konnte es letztlich egal sein.
 

Jemand warf sich an seinen Arm, um ihn die letzten Schritte zum Tresen zu begleiten. Große purpurfarbene Augen, lange weißblonde Haare und ein Nichts von einem Kleidungsstück. Er blies den Rauch seiner Zigarette in die Luft und zog eine Augenbraue hoch. Sie klebte an jeder seiner Bewegungen.
 

Ja. So hatte das zu sein. Noch ein triumphierendes Grinsen zu Zorro, das der mit einem mordlüsternen Starren erwiderte. War der große Schwertkämpfer etwa eifersüchtig?
 

Tja, man musste eben wissen, wie man mit Frauen umging, und bei Gott, Sanji wusste es.
 

„Einen Bordeaux“, orderte er und ignorierte scheinbar die Traube Mädchen, die sich um ihn herum bildete, genauso wie die Blicke der Wirtin.
 

Er musste seine Ansicht revidieren. Der Abend war nicht nur gut, sondern perfekt. Nahezu.
 

Die schwarzhaarige Schönheit schließlich ging ein Stück weiter. Ihre Lippen trafen seine und er war nicht gewillt sie so schnell wieder gehen zu lassen. Sie gefiel ihm... aber ob sie gerade die erste Wahl war... Nun, der Abend war lang, er hatte Zeit.
 

Genussvoll nippte er an seinem Wein und legte einen Arm um die Blonde. Sein Blick allerdings irrte wieder zu Zorro, der inzwischen seinen Sake vernachlässigte und nur noch zu ihnen starrte. Sanji grinste. Er wusste, dass er gewonnen hatte.
 

Wie auch immer ihr Wettstreit aussah, er hatte ihn gewonnen. Der große Schwertkämpfer war geschlagen. Alles weitere hätte lediglich dazu gedient ihn noch mehr zu demütigen.
 

Seine Hand glitt auf der schneeweißen Haut weiter nach unten, über den Oberarm auf die Brust und dort in den Kleidungsfetzen.
 

Das Gesicht des Schwertkämpfers verdunkelte sich. Sanji lächelte ihn an, bevor er sich vorbeugte und die Frau küsste. Seine andere Hand machte sich selbstständig, fuhr über ihre runden Hüften und ihre Oberschenkel... Dann ließ er wieder von ihr ab und wandte sich der Schwarzhaarigen zu, die bereitwillig auf sein Spiel einging.
 

Das war besser als perfekt.
 

Er spürte wie sich die Blicke des Säbelrasslers in seinen Rücken bohrten, als wollten sie ihn erstechen, aber es gab kaum Dinge, die ihn weniger interessierten.
 

Sie hakten sich bei ihm ein, auf jeder Seite eine.
 

Ein Sieg auf der ganzen Linie.
 

Mit einem triumphierenden Grinsen stolzierte er Richtung Ausgang, nicht ohne vorher seinen Wein mit einem leidenschaftlichen Kuss zu bezahlen. Er konnte einfach nicht anders. Als sie an dem Rest der Strohhutbande vorbei kamen, zwinkerte er Zorro zu.
 


 

Theoretisch war jede Nacht in etwa gleichlang. Aber diese erschien ihm doch um einiges länger gewesen zu sein, als die meisten anderen. Nicht, dass ihn das auch nur im geringsten gestört hätte. Schlafen konnte er auch wann anders.
 

Jetzt jedenfalls saß er auf den Überresten einer ehemaligen Stadtmauer am Strand und betrachtete den ersten Schimmer von Sonnenlicht, der sich am Himmel zeigte.

Das Hotelzimmer konnten die Weiber bezahlen, wenn sie aufwachten, damit hatte er nichts zu tun.
 

Er schob seine Zigarette in den anderen Mundwinkel. Es war wirklich zu schade, dass sie jetzt wieder wochenlang auf hoher See sein würden... aber letztlich wohl nicht zu ändern.
 

Außerdem gab es da ja noch Zorro.
 

Der war zwar nicht im Mindesten mit einer Frau zu vergleichen, aber in der Not nahm man eben, was man kriegen konnte. Er war ein recht guter Ersatz. Sanji grinste.
 

„Schon fertig mit den beiden?“ Die Stimme, die plötzlich in seinem Rücken erklang, war schneidend und nicht annäherungsweise so, wie der Smutje sie gewohnt war. Aber auch das konnte seine gute Laune nicht trüben.
 

„Sie waren wohl ein bisschen erschöpft“, antwortete er, ohne sich umzuwenden und tatsächlich saß Zorro im nächsten Moment neben ihm auf der Mauer.
 

„Die Armen.“ Der Sarkasmus war beinahe greifbar.
 

Sanji lächelte. „Tja, sie sind mich halt nicht gewohnt, nicht so wie du.“ Er wandte sich dem anderen Mann zu, legte ihm einen Arm in den Nacken und küsste ihn.
 

Sekundenbruchteile später lag die Klinge eines Schwertes an seinem Hals und Zorro rutschte ein Stück von ihm weg. „Vergiss es.“
 

„Aber Zorro... ich dachte du liebst mich.“
 

Schmerz raste durch seinen Körper, als der Grünhaarige die Klinge mit einer schnellen Bewegung entfernte und dabei tief in die Haut schnitt. „Eben. Such dir eine andere Hure, Arschloch.“ Er sprang von der Mauer, das Wado glitt zurück in seine Scheide und Zorro wandte sich ab, verschwand wieder in der Dämmerung, aus der er gekommen war.
 

Mit zitternden Fingern tastete Sanji nach seinem Hals, und fasste in das warme Blut. „Du verdammter Spinner!“, brüllte er ihm nach. Eigentlich wollte er noch eine ganze Menge mehr rufen, aber seine Stimme versagte ihm den Dienst. Mit einer grauenhaften Faszination starrte er auf das Blut an seinen Fingern.
 

„Ich dich doch auch“, flüsterte er schließlich, wohlwissend, dass es längst zu spät war.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück