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Grün und Gold

Kapitel 5, von lisadorina

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Kommentare zu dieser Seite (7)

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Von:  _Arabesque
2020-04-27T10:07:15+00:00 27.04.2020 12:07
Ich: Juhuuuu! Eine neue Seite!
... oh wait... die kenne ich schon... Ist aber nicht schlimm XD irgendwann geht's ja weiter.
Habe das Buch in stolzem Besitz ^ ^
Antwort von:  lisadorina
27.04.2020 16:21
:) ♥
Von:  Lady_Ocean
2020-04-22T13:22:54+00:00 22.04.2020 15:22
Tim hat es mit den Hormonschwankungen in der Pubertät anscheinend mächtig übel erwischt. Mir tun gerade beide Seiten leid. Ich weiß nicht, was die Eltern beruflich machen, aber ich kann deren Gefühl, ihr Bestes auf Arbeit geben zu wollen, sehr gut nachvollziehen. Andererseits spricht aus Tims Worten so viel Frust und Einsamkeit. Er fühlt sich sicher schon sehr lange vernachlässigt und hintenangestellt. Andererseits ist er es, der seine Eltern von sich stößt. Sie versuchen ja (jetzt zumindest) mit kleinen Schritten, eine Familie zu sein, ihrem Sohn so nah wie möglich zu sein. Und wenn ich so ein Kind hätte, wäre ich auch äußerst erschöpft und hätte es vielleicht sogar langsam aufgegeben, da noch 'nen Zugang finden zu wollen. Ein Problem ist anscheinend, dass sie sich zwar Gedanken um ihren Sohn machen und sich bemühen, so zu handeln, wie sie es für gut für ihn befinden, Tim dabei aber nicht einbeziehen. Er wurde offenbar nicht gefragt, ob er es mal auf dem Internat probieren wollen würde und weswegen (oder ob er lieber allein daheim ist, inklusive der Nachteile, die sich daraus ergeben). Und das höchste Zugeständnis, was er nach seinem jetzigen leidenschaftlichen Ausbruch bezüglich des Internatslebens bekommen hat, war auch nur ein schwaches "nach dem Halbjahr können wir noch mal drüber sprechen" statt eines "Bis zum Zwischenzeugnis ziehst du es bitte durch, aber wenn du dir dann immer noch so sicher bist, dann melden wir dich dort wieder ab". Mit so einem Zugeständnis hätte der Vater Tim ein deutliches Signal gegeben, dass dessen Meinung auch ernstgenommen wird, aber das machen sie dann auch wieder nicht.
Antwort von:  _TomTom_
23.04.2020 09:08
Also, um ehrlich zu sein, ich bin nicht mehr total hormongesteuert und würde wahrscheinlich trotzdem ähnlich reagieren. Du schreibst zwar, dass sie versuchen mit ihm was zu machen und Tim sie aber abweist, jedoch sehe ich nicht, wo sie sich bemühen. Weil sie sich anscheinend einmal zwei Tage nach weiß nicht, wie langer Zeit, Zeit mit ihm nehmen wollen? Da würde ich dann auch schon drauf sch***. Egal was sie arbeiten, sie haben trotzdem die gesetzlichen 5 Wochen Urlaub im Jahr und da verstehe ich nicht, warum ich mir diesen für mein Kind nicht nehme. Wenn ihnen die Arbeit so viel wichtiger ist, als ihr Kind, dann hätten sie besser gar kein Kind bekommen, das geht in meinen Augen gar nicht! Wenn ich Kinder in die Welt setze, dann habe ich die Verantwortung für diese und mein Kind komme IMMER an erster Stelle, egal was ist!
Ich habe das Gefühl, dass die Eltern einfach über Tim hinwegentscheiden, ohne auch nur irgdnwie mit ihm zu reden oder versuchen zu verstehen, was er will und wie es ihm geht und das macht sie, meiner Meinung nach, zu nicht gerade guten Eltern ...
Antwort von:  Lady_Ocean
23.04.2020 14:31
In dem Punkt, den du zum Schluss ansprichst, sehe ich auch den Kern des Problems. Sie entscheiden halt nur über ihn, nicht mit ihm. Das ist vielleicht gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Und ich denke, das Problem mit der Arbeit und der Freizeit ist ein Ergebnis dieser grundlegend problematischen Einstellung. Für Tims Eltern ist es wahrscheinlich selbstverständlich, dass sie nicht nur Eltern, sondern auch noch private Menschen und Menschen mit beruflicher Verantwortung sind. Dass andere Leute ebenso von ihnen abhängig sind. Aber dafür kann Tim nichts und es ist richtig, dass es als Eltern eben auch ihre Pflicht ist, sich Zeit für ihn zu nehmen. Gerade weil ich in einer Patchwork-Familie aufgewachsen bin, bin ich überzeugt davon, dass man nicht durch Blutsbande zu einer Familie wird, sondern durch gemeinsame Erinnerungen. Andererseits will ich die Eltern auch nicht vorschnell verurteilen. Man sieht sie hier zum ersten Mal reden. Es könnte sein, dass sie tatsächlich zum ersten Mal seit Monaten vorschlagen, ein gemeinsames Wochenende zu verbringen, was wirklich mickrig (und schockierend) wäre. Ich kann allerdings auch nicht ausschließen, dass sie in der Zeit, wo Tim zu Hause ist (alle 2 Wochenenden also) nicht oft versuchen, ihren Sohn dazu zu bewegen, gemeinsam irgendwas zu machen, was von Tim dann aber jedes Mal abgeblockt wird. Offenbar ist es ja auch eine alltägliche Situation, dass er sich in seinem Zimmer verbarrikadiert und auf sämtliche Angebote oder Bitten der Eltern nur mit Blockkade reagiert. Dann wiederum ist eine Frage am Samstagmorgen wie "Wollen wir heute nicht mal zusammen ein Picknick machen?" was anderes als wenn man ein halbes Jahr im Voraus beginnt, gemeinsam den Jahresurlaub zu planen. In den meisten Berufen halte ich es bei der derzeitigen Wirtschaftslage, ehrlich gesagt, für unrealistisch, dass sich die Eltern ihre 5 Wochen Urlaub im Jahr nehmen können. Von Selbstständigen heißt es z.B. nicht für umsonst, das bedeutet, man arbeite "selbst" und "ständig". Mein Bruder ist Polizist und wird logischerweise auch an Feiertagen für Schichten eingeteilt (nicht alle, aber einige). Wenn grad was Schlimmes passiert ist, muss er teils auch spontan aus dem Urlaub kommen, weil die chronisch unterbesetzt sind. Mein Vater (Kranfahrer, also komplett andere Berufsgruppe) übrigens auch. Und dann gibts noch das Meer an Ausgebeuteten, z.B. in Callcentern und Lieferdiensten, die auch niemals auf ihre 5 Wochen Jahresurlaub kommen, egal, wie sehr sie wollen. Also mit dem Argument, "man hat gesetzlich 5 Wochen Urlaub im Jahr und wenn man Kinder hat, hat man sich die auch zu nehmen" bin ich lieber vorsichtig. Aber: Das ist keine Ausrede, es nicht zu versuchen! Ich seh's an meinem Bruder ja auch. Dann kommt er an Weihnachten halt nur den einen Tag am Abend zum Essen und noch etwas zum Reden vorbei. Aber er ist da. Und in Anbetracht der Umstände würde ihm da niemand 'nen Strick draus drehen, im Gegenteil, wir sind alle dankbar, dass er trotz des ganzen Stresses sein Möglichstes gibt, um bei der Familie zu sein. Und um nun wieder den Bogen zu Tim zu spannen: Ich denke, Pubertät hin oder her, er ist alt genug, um solch eine berufliche Notwendigkeit erkennen und wirkliche Bemühungen seiner Eltern würdigen zu können, wenn er darüber aufgeklärt ist, was sie machen, warum sie es machen, und warum bestimmte Dinge manchmal nicht gehen. Wenn seine Eltern ihn konkret einbinden würden, warum sie sich nicht zweimal im Jahr je zwei Wochen Urlaub nehmen können - und dann auch noch gleichzeitig - hätte so eine Idee wie ein Ausflug übers Wochenende sicher ein ganz anderes Gewicht. Und auch wenn zwei Wochen Urlaub am Stück je nach Umständen vielleicht echt nicht drin sind: Eine Woche sollte nun wahrlich machbar sein, egal in welchem Beruf. Und irgendwann anders im Jahr noch mal eine. Zur Not auch mal nur mit der Mutter oder nur mit dem Vater allein. Wäre in dem Alter sicher auch cool für 'nen Jugendlichen. Ich frage mich, ob Tims Eltern über diese Möglichkeit schon mal nachgedacht haben. Aber wundern würde es mich nicht, falls ihnen das noch nie in den Sinn gekommen ist. Sie scheinen ja ziemlich in ihrem Glauben festzuhängen, dass sie ja nur das Beste für Tim wollen und der das einfach nicht versteht. Und wenn man denkt, dass man ja eigentlich was Gutes tun will, dann hat man keinen Anreiz, neue Wege zu suchen.
Letztlich läuft das wieder auf das Kernproblem hinaus: Die Eltern entscheiden über Tim, nicht mit ihm. Wahrscheinlich haben sie noch nicht verstanden, dass er kein kleines Kind mehr ist, das man von A bis Z umsorgen muss und das die gröbsten Zusammenhänge einer Gesellschaft noch nicht versteht. Wenn sie das verstehen und ihr Handeln entsprechend ändern, könnte sich die Spannung zwischen ihnen mittelfristig vielleicht legen. Also ich denke, das ist ein Problem, was im Grunde durchaus nicht so schwierig zu lösen ist, wenn man es erst einmal erkannt hat. Nur: Das müssten die Eltern dann wirklich schnell erkennen, sonst ist Tim aus der Phase raus, in der er sich eigentlich noch nach seinen Eltern sehnt (und seine Anklage zeigt diese Sehnsucht sehr deutlich) und geht in die spätpubertäre "Vergesst es. Jetzt brauch ich euch auch nicht mehr"-Phase über. Diese Zeit jetzt kann man später nie, nie wieder aufholen.
Antwort von:  _TomTom_
30.04.2020 22:35
Also, ich weiß nicht, wie es in Deutschland ist, aber bei uns hat man Anrecht auf seine 5 Wochen und wenn es sich in einem Jahr mal nicht ausgeht, dann holt man das später nach, aber, wie du sagst, auch wenn es nicht 5 Wochen sind, 2-3 Wochen werden auch sie sich frei nehmen können, bzw mal der eine und dann der andere. Mein Mann muss auch oft am Wochenende und an Feiertagen arbeiten, trotzdem schafft er es sich urlaub zu nehmen...
Antwort von:  Lady_Ocean
03.05.2020 14:50
Ich kenne mich auch nicht 100% aus, aber ich glaube, es ist firmenintern unterschiedlich geregelt, was mit dem Urlaub passiert, wenn man ihn in einem Jahr nicht ausschöpfen kann. Viele können ihn aber wohl ins folgende Jahr übernehmen. In Japan (auch wenn die Geschichte da nicht spielt, aber es betrifft mich ein Stück weit, weil ich hier wohne ^^) hat man diesen Anspruch auch oft, nur leider sind die Leute hier ja meist solche Arbeitstiere, dass der nicht genommene Urlaub im übernächsten Jahr dann doch verfällt. Die Gründe sind je nach Firma verschieden, reichen insgesamt aber von "Benachteiligung bei Bonuszahlungen und Karrierechancen" über "Schlechtes Image in der Abteilung/ Gewissen gegenüber den Kollegen" bis zu "Chronisch unterbesetzt und wenn man Urlaub nehmen würde, würde der Arbeitsablauf nicht mehr aufrecht erhalten werden können".
Kann ich fragen, wo du wohnst? Ich kenne es noch von früher von meiner Mutter (damals in Deutschland), dass es für sie damals auch undenkbar gewesen wäre, seinen Urlaub nicht voll zu nehmen - oder wenigstens im nächsten Jahr dann zu nehmen. In den letzten Jahren habe ich durchs Hörensagen aber immer mehr gehört, dass die Zahl derer, die ihren Urlaub nicht nehmen können, wohl steigt.
Von:  Livanya
2020-04-22T08:06:35+00:00 22.04.2020 10:06
Ich finde es echt spannend, dass man jetzt langsam mehr versteht, was in Tim vorgeht! :)
Von:  Jonouchi
2020-04-21T21:14:58+00:00 21.04.2020 23:14
Huff... Eltern sind nicht perfekt. Und sicher meinen sie es nicht böse. Eltern haben auch ihre Grenzen und im Gegensatz zu früher, habe ich sogar ein breites Verständnis, für alles was sie sagen.
Es ist trotzdem hart und ich bin auf Tims Seite. :'(
Von:  Knuddel-Woelfchen
2020-04-21T15:08:32+00:00 21.04.2020 17:08
Ich bin irgendwie mehr aufs Tims Seite
Ich wird such meinen Eltern dann eiskalt den Rücken zeigen und mit denen gar nicht mehr reden wenn sie keine Zeit haben