black & blue

Ich freu mich voll, dass du das so siehst! Viele auf Webtoon wollen, dass Spook-Gogo Pjotr killt. Und ich denk mir bei den Kommentaren immer: Whaaaat? Ihr wollt, dass er sich komplett versündigt udn etwas tut, das
A) Pjotr NIEMALS verdient hat, egal wie scheiße er teilweise ist
B) gogo für immer verfolgen wird, wenn er wieder normal ist? ^^"""

Im Grunde kommt da ja schon der "wahre" Gogo raus. Alles, was er an bösem denkt und normalerweise unterdrückt. Das ist ja bei uns allen so. Dass wir manchmal Böses denken und tun wollen, uns aber zügeln. Bei Gogo ist es so, dass er das.... nie im richtigen Maß macht. Entweder zügelt er sich zu viel und frisst alles in sich rein, was ihn depressiv werden lässt, ODER es bricht aus ihm raus und er wird unfair und toxisch. Und daher hast du recht: Sein Trainer hat richtig entschieden. Gogo ist unreif. Er hat sich nicht um Griff. Und er wird ERST DANN erwachsen werden, wenn er lernt, seine negativen Gefühle zu kontrollieren.

Das ist ein total spannender Gedanke. Also dass sich hier eigentlich Gorous dunkler Kern zeigt und sich bestätigt, dass die Ablehnung seiner Bewerbung völlig gerechtfertigt ist. Dem Stimme ich voll zu, wenn ich sehe, was Gorou hier für eine Lynchjustiz betreibt. Ich finde, irgendwo ist er ja auch im Recht, wenn er sagt, für die Art, wie du mit einem hilflosen alten Mann umgesprungen bist, verdienst du 'ne Abreibung (denn auch wenn Pjotr sich den ganzen Kampf über meiner Meinung nach wirklich sehr korrekt verhalten hat, war das im Altersheim alles andere als duldbar). Aber das geht einfach viel zu weit, was er hier macht. Dass sich auf manchen Kanälen die Leute tummeln, die hier nach "Mord" brüllen, zeigt, wie niedrig der Altersdurchschnitt dort sein muss. Für Empathie und ein gesundes Maß an Gerechtigkeit braucht es eine gewisse reife. So was erinnert mich an die Jungs in meiner Klassenstufe, damals in der 10. oder 11., beim Tag der Verkehrserziehung, wo sie über Jahresstatistik der Unfalltoten gelacht haben. Wahrscheinlich weil sie vor ihren Peers demonstrieren wollten, dass sie cool und hartgesotten sind und sich vor gruseligen Nachrichten nicht ins Hemd machen. Und hier - bei so einer Geschichte - kommt hinzu, dass es Fiktion ist. Jungen und unerfahrenen Lesern fällt es wahrscheinlich schwer, die Verbindungen zu tatsächlichen Fällen in der Realität zu ziehen. Und selbst wenn man die gezogen hat, ist es noch mal ein weiterer Schritt, dass mit sich und seinem eigenen Umfeld zu verbinden und eben den Schluss abzuleiten, dass man seinen Idealen stets treu bleiben sollte, weil es sonst unweigerlich dazu kommt, dass man andere verletzt. Und Verletzung und Hass gibt es eigentlich immer genug. In den letzten Jahren mehr denn je. Von der Flüchtlingskrise in die Corona-Pandemie. Die Leute haben sich in all dem Gegeifer so hochgeschaukelt (weil selbst so viele angeblich "Erwachsene" auch immer wieder aus den Augen verlieren, wie verletzend Worte sein können) und von all den verbalen Verletzungen hat sich noch niemand erholt. Die ganzen Gefühle hinter den schneidenden Diskursen sind immer noch klaffende Wunden. Ich mach mir echt Sorgen, wie lange es wohl dauern mag, bis sich der Staub legen wird und diese seelischen Wunden auf allen Seiten heilen. Ich fühl mich bei diesen Brennpunkt-Themen "Flüchtlinge" und "Corona" immer wieder an einen Krieg erinnert.
Sorry, das war jetzt total ausschweifend und zunehmend off-topic. ^^° Aber der Kerngedanke, den p-kun da gebracht hat, der ist auf jeden Fall mega wichtig!