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oder: Warum Naoko gerne Maerchen liest


Vor langer Zeit lebten einmal zwei Kinder, die sich sehr gerne hatten. Sie hießen, nein nicht Usagi und Mamoru, sondern Gerda und Kai. Sie hatten einen Rosengarten, den sie gemeinsam pflegten, und die Rosen waren auch das Symbol für ihre Zuneigung.
Soweit haette alles wunderschoen sein koennen, wenn es da nicht die boese Schneekoenigin gaebe. Sie besass einen Spiegel, der ihr aber zerbrach, und seine winzigen Splitter verteilten sich auf der Erde. Die Splitter fuhren den Menschen ins Auge oder ins Herz, und jeder der davon getroffen wurde, konnte nicht mehr lieben, und sah überall nur das Böse.

Auch Kai wurde von einem solchen Splitter getroffen, und seine Freundschaft zu Gerda zerbrach. Er wurde schließlich von der Schneekoenigin entführt, und Gerda begab sich auf eine lange Reise um ihn zu befreien. Sie erlebte viele Abenteuer, unter anderem landete sie bei einer Hexe, die ihr sämtliche Erinnerungen nahm. Die Hexe hatte einen riesigen Blumengarten, in dem Gerda spazierenging. Alle möglichen Arten von Blumen blühten dort, nur alle Rosen waren verschwunden. Die Hexe wußte, sollte Gerda jemals eine Rose erblicken, würde ihre Erinnerung sofort zurückkehren. Sie hatte aber eines nicht bedacht, nämlich das auch an ihrem Hut Blumen steckten, darunter auch eine Rose. Gerda sah diese, erinnerte sich an Kai, und wanderte weiter.
Das Märchen findet (ausnahmsweise, denn Andersen-Märchen enden gerne tragisch) ein gutes Ende und Gerda kann Kai befreien. Ihre Tränen spülen den Splitter aus seinem Auge, und so gewinnt er seine Erinnerungen zurück.

Soweit zum Inhalt des Märchens. Wie alle Moonies wissen, ist die Storyline von Teil 1 der fünften Staffel fast genau dieselbe. Hier sind Schneekoenigin und Hexe eine Person, Königin Nehelenia, deren Spiegel ebenfalls zerbricht. Mamoru kriegt den Splitter ab, wird entführt, etc, etc.
Anstatt des Hutes ist es Makotos Rosenohrring, der Usagi ihre Erinnerung wiedergibt. Und auch der Schluss bleibt der gleiche.
Die zentralen Elemente in beiden Geschichten, bleiben die Rose und der Spiegel. Interessant ist auch, dass im Märchen das Wort Ewigkeit eine wichtige Rolle spielt, es ist die Lösung eines Buchstabenrätsels, das Kai und Gerda lösen müssen. In der Serie verwandelt sich Usagi zum ersten Mal in Eternal Sailormoon.

Alles in allem, kann man sagen, dass die ersten sechs Folgen der fünften Staffel eine Art moderne Fassung des Märchens sind. Man könnte es in etwa mit Romeo and Juliet, und der West Side Story vergleichen. Trotzdem stecken in der Serie eine Menge neuer Ideen, wie zum Beispiel die paarweisen Kämpfe der Senshi, oder der Schluss, bei dem Nehelenia durch den Spiegel zurück in die Vergangenheit gebracht wird, und eine zweite Chance bekommt. Also ist es wirklich eine Variation und nicht einfach eine simple Kopie.
Es ist eine Fortsetzung, der Tradition von Sailor Moon, alten Märchen und bekannten mythologischen Figuren, wie Prinzessin Kaguya, oder Pegasus neues Leben einzuhauchen.

Prinyessin Kaguya wurde übrigens von einem kinderlosen Ehepaar in einem Bambus gefunden, und von ihnen adoptiert. Als junge Erwachsene muss sie in ihre Heimat, das Reich der Lichtwesen und Feen zurückkehren.
Und damit Daeneken auch noch ein Wörtchen mitzureden hat, wird sie in den modernen japanischen Spielfilmen auch mal gerne von einem Raumschiff abgeholt.