Hattushiri: Pekeiraz = I'm rising

... Nein, keine Panik, liebe Leser. Kassengeflüster wird es immer noch in regelmäßiger Regelmäßigkeit geben, wann immer es einen Anlass dazu gibt.

Wie wir Cosplayer wissen, haben wir uns nicht gerade das Geldbeutelstreichelnde Hobby schlechthin ausgesucht.
Stoffe, Borten, Bänder, Reißverschlüssen, Nieten, Ösen und und und... 

Lange Rede kurzer Sinn: Aus beruflichen und privaten Gründen wird bei uns im Haus für die nächsten Monate der Gürtel eng geschnallt. Das bedeutet für mich, aus eigener Entscheidung:
Keine neuen Cosplays und keine Conbesuche mehr für die nächsten zwei Jahre.
Ich werde für die kommende Animuc noch etwas anfertigen, weil ich bereits damit angefangen habe und es hasse, halbfertige Sachen hier herumliegen zu haben. 

Besuch vom Vorgesetzten in meiner Filiale.

Boss: "[...] Okay, also, morgen geht's dann um neun los. Fahrtzeit bitte mit einrechnen."

Ich: "Joa, ich hab so 'ne Stunde."

Kundin kommt an uns vorbei. Bleibt stehen. Guckt meinen Vorgesetzten an. 

Kundin: "Also, entschuldigen sie; Ich muss das jetzt wirklich mal sagen: Es ist überhaupt nicht schön, wenn man sich mit einer Dame unterhält und man hat dabei beide Hände in den Hosentaschen!" 

Boss: Baff.

Ich: Baff.

Boss: "Ja, also... die Frau S. und Ich, ich denke, wir sind auf einer Ebene, wo das nicht so eng ist."

Kundin: "Ja, also, ich meins nicht böse, aber ich als siebzigjährige Frau, ich darf sowas ja sagen. Egal, ob sie jetzt hier der Chef sind oder nicht."

Ich: "Also..."

Boss dreht sich zu mir um "Frau S., fühlen sie sich von meiner Art, mit ihnen zu sprechen, irgendwie beleidigt?"

Ich (ironisch!): "Sturzbeleidigt, Herr M., sturzbeleidigt."

Kundin: "Ja, also, ich hab das jetzt einfach loswerden müssen..."

Später, der Vorgesetzte ist mit seinem Besuch fertig und zur Tür raus marschiert.

Ich: "Linda, ist der M. schon raus?"

Linda: "Ja, der ist gerade an mir vorbei. War irgendwas los? Der hat sich verabschiedet und mich noch gefragt, 'Bin ich eigentlich unfreundlich?'."

Kundin kommt mit mehreren günstigen Reste-Artikeln an die Kasse, legt einen LED-Becher zuerst hin und einen Kassenzettel dazu.

Kundin: "So, den hier möchte ich bitte umtauschen, der funktioniert nicht."

Ich: "Okay, wären sie dann beim nächsten Mal so freundlich und bringen den Artikel zuerst zur Kasse, bevor sie einkaufen?"

Kundin: "Ja, aber als ich hier rein kam, war niemand an der Kasse, da konnte ich ja gar nicht."

Ich: "Gut, dann füllen sie mir hier doch bitte mal den Beleg aus."

Ich nehme den Becher aus der Box, drehe und wende ihn, drücke den Power-Knopf am Boden und sehe alle drei Lichtmodi einwandfrei funktionieren.

Ich: "Entschuldigen sie bitte, wo funktioniert der Becher denn nicht?"

Kundin: "Na der... ja aber jetzt geht er auf einmal! Jetzt leuchtet der! Was haben Sie denn gemacht?"

Ich: " ...Ich habe ihn eingeschalten."

Kundin: "Ach, den muss ich einschalten???"

Kunde bringt ein Damenshirt zur Kasse und bittet in mittelmäßigem Deutsch darum, es umzutauschen.

Bis ich dazu komme, hat er bereits den Umtauschbeleg zum Ausfüllen bekommen.

Ich: "Sandra, wie sieht's aus?"

Sandra: "Ich hab den Umtausch schon vorbereitet, du brauchst nur noch freischalten."

Ich: "Möchte der Herr das Geld raus oder gegen Ware tauschen?"

Sandra: "Er möchte das Geld haben."

Ich: "Warte, lass mich mal den Bon sehen... Der Bon ist über zwei Monate alt."

Sandra "Oh, hab ich gar nicht gesehen."

Ich (an den Kunden gerichtet) : "Verzeihen sie? Wir können ihnen auf diese Ware leider nicht den Kaufwert erstatten, der Bon ist schon zu alt. Wir können ihnen das gegen Ware tauschen."

Kunde: "Ja, aber ich kann hier doch immer zurückgeben und wir waren im Urlaub..."

Ich: "Das zurückgeben ist kein Problem, aber wir haben hier vier Wochen Umtauschfrist, und die sind überschritten. Wir sind aber bereit, den Umtausch gegen gleiche Ware vorzunehmen."

Kunde: "Ja, aber wir waren im Urlaub und nicht da und ich möchte mein Geld zurück."

Ich: "Tut mir leid, unter diesen Umständen können wir keinen Umtausch durchführen."

Der Kunde geht, einigermaßen grummelig.

Sandra: "Hat der gerade gesagt, die waren nicht da und im Urlaub?"

Ich: "Ich weiß, was du meinst."

Sandra: "Aber der war doch immer wieder hier drin, allein letzte Woche..."

Ich: "Weiß ich auch."

Mal eine kleine Abwechslung zu dem vielen Kassengeflüster in letzter Zeit (Das habt ihr doch auch sicher schon alle total satt, wie da immer wieder was Neues rauskommt, oder? ;), einfach um eine Meinung zu veröffentlichen, die ich über diese Seite des Cosplay an sich habe. Oftmals sieht man einem Kostüm an, wenn es gekauft und genäht ist und ich persönlich finde - ist mir doch wurscht. 

Ich werde nun keine Abhandlung darüber schreiben, dass manche einfach nicht die Neigung, die Erfahrung oder anderweitige Gründe haben, ein Kostüm nicht selbst zu machen, und es in einem Satz kurz und deutlich machen:

Ich habe niemals weniger Respekt vor einem Cosplayer, der seine Kostüme kauft.
Ich habe bei einem Cosplayer, sie selbst macht, einfach den Respekt vor der handwerklichen und künstlerischen Leistung.
Das bedeutet nicht, dass nicht beide mit der gleichen Leidenschaft an die Sache heran gegangen sind.

Punkt.

Lea: "Kommst du mal kurz bitte?"

Ich: "Bin sofort da... was gibt es denn?"

Mitarbeiterin steht mit einer Kundin an der Kasse, in der Hand einen Kassenbon vom Samstag.

Kundin: "Ich war doch Samstag bei ihnen und hab diese Hose umgetauscht. Anschließend hab ich zu wenig Geld raus bekommen."

Lea: "Das war ja dieser Umtausch... danach haben wir verrechnet. Ich kann mir aber den Geldwert direkt drunter nicht erklären..."

Ich: "Das ist doch der Warenwert."

Kundin: "Ja, genau, und ich hab ihnen da ca. 50€ gegeben und zu wenig raus bekommen!"

Ich: "Ich muss mir das eben genauer anschauen... ja, hier ist der Wert, den sie gezahlt haben, die Differenz beträgt 10€."

Kundin: "Nein, die beträgt da 20€, ich hab also 10€ weniger erhalten."

Lea: "Also jetzt blicke ich irgendwie auch nicht mehr ganz durch."

Ich:"Also jetzt obacht aufbasst, ich erklär das jetzt in allen Einzelheiten."

Ich mache Kugelschreiberkringel um die entsprechenden Geldwerte und hole den Taschenrechner aus dem Büro.

Ich: "Das ist die Summe ihres Kaufwertes. Die 20€, die als BAR-Betrag da stehen, sind der Warenwert der Hose, mit dem wir verrechnet haben. Dann bleibt noch folgende Differenz..." Der Taschenrechner wird bemüht "Um diese Differenz zu bezahlen, haben sie uns diesen Wert hier ausgezahlt."

Kundin ist eindeutig verwirrt.

Ich: "Und was sie dann erhalten haben, sind 10€"

Kundin: "Hab ich aber nicht."

Ich: "Aber hier steht doch, dass der Wert aus der Kasse raus gebucht wurde. Und beim nächsten Sturz hatten wir definitiv nicht 10€ zuviel drin, das kann ich gerne für sie nachsehen."

Kundin: "Ich hab das Geld aber nicht bekommen."

Ich: "Das Geld war aber leider auch nicht mehr in der Kasse, weder im Programm noch in der Schublade. Besteht eventuell die Möglichkeit, dass ihnen das auf dem Weg nach draußen beim Einpacken heruntergefallen sein könnte?"

Kundin: "Also tut mir leid, aber für mich ergibt diese ganze Rechnung immer noch keinen Sinn. Aber wenn sie jett der Meinung sind, dass das allein meine Schuld ist, kann ich da wohl nichts machen."

Ich: "Ich würde ihnen liebend gerne das Geld auszahlen, wenn es fälschlicherweise in der Kasse verblieben wäre, was aber nicht der Fall ist. Lassen sie mich eben in der Revision anrufen, ob in diesem Vorgang ein Fehler passiert sein könnte."

Kundin: "Wenn sie meinen, dass das was bringt... "

Kurzes Telefonat mit netter Revisorin, die mir alle meine Aussagen bestätigt.

Ich: "Die Revision hat die Werte bestätigt, da ist alles richtig gelaufen."

Kundin verlässt die Filiale "Tja, da kann man wohl nichts machen."

Lea: "Jetzt hab ich Kopfweh."

Ich lege den Kopf auf die Kasse "Ich auch. Immer diese schwierigen Rechenaufgaben."

Lachen und Schulterklopfen von Lea "Siehste, dafür hast du Abitur gemacht."

Heute lassen wir mal das Bild für uns flüstern. Alle Inhalte, die dem Datenschutz unterliegen, sind im Sinne desselben geschwärzt.

Yay, Suchbild! Finde den Fehler!

Es ist noch eine halbe Stunde vor Öffnungszeit, der Laden ist noch stockfinster, als ich meine Mitarbeiterin durch den Eingang herein lasse. 

Eine Kundin versucht, gleich mit rein zu kommen.

Ich: "Bitte entschuldigen sie, aber wir machen erst um neun Uhr auf."

Kundin: "Was? Na toll, mal macht ihr um neun auf, dann um halb neun... ihr wissts auch nicht, was ihr wollt, hm?"

Ich: "Sie haben ja noch eine halbe Stunde, wie wäre es, wenn sie noch mal nach Hause gehen? Es ist ja ziemlich kalt."

Habe ich vorgeschlagen, weil die Dame in der gleichen Straße wohnt, ich schicke keine alten Damen mehrere Kilometer spazieren. 

Kundin: "Na ihr wissts ja auch über rein gar nix bescheid!"

Wir gehen ins Geschäft, die Tür ins zu, die Mitarbeiterin und ich sitzen in der Personalküche.

Ich: "... Sandra, steht die jetzt ernsthaft vor der Tür und wartet 30 Minuten?"

Sandra: "Sieht so aus."

Ich: "Weißt du was? Wir räumen die Waren heute mal später raus."

Ich berate eine Kundin beim Kauf einer Jeans.

Kundin: "Also, ich hätte gerne eine gerade... ja, aber die sitzen alle so tief."

Ich: "Alles klar, schauen wir mal... wir haben vor kurzem eine viel größere Auswahl an Passformen eingeführt, da finden wir bestimmt was für sie."

Kundin: "Und so festere Qualität wie bei den Herren haben sie nicht?"

Ich: "Ich fürchte nicht, die Qualität bei unseren Herrenhosen ist völlig anders. Aber wir haben auch Damenhosen, die etwas fester sind."

Wir suchen eine Hose mit höherer Taille heraus.

Wir suchen eine Hose mit höherer Taille und geradem Bein heraus.

Wir suchen eine Hose mit höherer Taille, geradem Bein und kürzerer Beinlänge heraus.

Wir suchen eine Hose mit höherer Taille, geradem Bein, kürzerer Beinlänge und in Größe 42 heraus.

Kundin: "... Ah ja, dann ist das die... Aber fällt die groß oder klein aus?"

Ich: "Diese Jeans sind meistens am Oberschenkel etwas enger, dafür am Bund weiter. Ich empfehle ihnen, schlüpfen sie mal eben rein, oder wenn sie möchten, nehmen sie sie mit, probieren sie in Ruhe zuhause und falls sie nicht passt, können sie sie problemlos wieder umtauschen."

Kundin: "Und diese festere Qualität haben sie da nicht?"

Ich: "Hier, hatte ich ihnen eben gezeigt, das wäre eine festere Damenjeans, da haben wir aber diese Auswahl in der Passform leider nicht, weil das keine Basic-Jeans ist."

Kundin: "Hm, da könnte ich ja fast eine Herrenhose nehmen..."

Ich: "Wenn sie das möchten, können sie das auch probieren, wir suchen da eine raus, die ihre Hüftweite hat und sie schlüpfen mal rein und schauen, wie sie sitzt."

Kundin: ".... Ach, wissen sie was... das wird irgendwie hier nichts... da geh ich doch lieber in ein g'scheites Geschäft, wissen sie?"

Kundin kommt mit zwei Kinderpullovern auf mich zu.

Kundin: "Guten Tag, ich muss hier Pullis für die Enkel kaufen... können sie mir sagen, aus was die sind? Ist doch sicher ganz viel Plastik, bei dem Preis."

Ich greife in einem der Pullover nach dem Waschzettel und zeige vor.

Ich: "Sehen sie hier: 100% Baumwolle. Ist bei unserer Kinderbekleidung Standard."

Kundin: "Ah ja... und wo kommen die her? Wo werden die hergestellt? Bestimmt China oder Indien oder so, hm?"

Ich: "Hier ist der Hinweis... die sind Made in Bangladesch."

Kundin: "Ach... na sowas... na wenn das so ist, dann nehm ich nur einen."