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Smaragdener Fluch

Schwarze Nemesis I
von

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Kapitel VII
 

Als Conan abends nach Hause kam, fühlte er sich schon sehr viel wohler als jemals an den Tagen zuvor!

Ai hatte ganze Überzeugungsarbeit geleistet, er solle sich in aller Ruhe seinen Gefühlen klar werden und sich des Ergebnisses nicht schämen, egal, wie es ausfallen sollte!

Dass jemand soviel Verständnis für seine Zwickmühle aufbrachte, half ihm über die gröbsten Sorgen hinweg, die er sich so lange Zeit wie ein schweres Kreuz aufgebürdet hatte, und damit auch unbewußt seine Umgebung belastet hatte. Diesen Fehler hatte er sich fest vorgenommen wieder gutzumachen!

Zwar musste er noch immer ständig über Kaitô KID grübeln, denn er konnte ihm noch immer nicht vergeben, dass er so mit seinen Gefühlen zu Ran gespielt hatte um ihm so wertvolle -und vor allem gefährliche- Geständnisse zu entlocken. Er hatte ihn rundum belogen, und wer

wusste schon, was er mit den gestohlenen Informationen vorhatte... Vielleicht war er jetzt schon wieder in größter Gefahr, wenn sie den falschen Leuten in die Hände fielen - nicht auszudenken!

Und in so jemandem wollte er sich verliebt haben...?

Lachhaft!
 

Als er sich im Eingangsbereich die Schuhe abstreifte, balancierte er zwei Päckchen mit deutschem Kuchen auf seinem Arm, ein

Wiedergutmachungsversuch für Ran, er schämte sich sehr, sie seinetwegen so leiden lassen zu haben. Zwar hatte er nahezu sein gesamtes Taschengeld für die Luxusartikel ausgegeben, doch auch seine Freunde in der Schule hatten ein Geschenk verdient, er hatte sich mehr als nur schäbig benommen in letzter Zeit!
 

Ran freute sich natürlich sehr über die bunt verzierte Süßigkeit, doch noch glücklicher war sie beim Anblick des heiteren Ausdrucks im Gesicht ihres "Schützlings"! Zwar war Conan ihr bis zum Schluß ausgewichen und hatte sich ihr nicht anvertrauen können, doch anscheinend hatte er letzendlich doch noch ein Ventil gefunden, um seinen Frust loszuwerden. Es schmerzte sie nur zu sehen, dass nicht sie es war, die ihm vertrauenswürdig genug erschien...
 

Als Conan nach dem Abendessen und dem festlichen Nachtisch endlich in sein Zimmer kam, war er fast sogar wieder gut gelaunt!

Sie hatten sich hungrig über die Schwarzwälder Kirschtorte hergemacht, scherzten ein bisschen und genossen die gute Stimmung. Er hatte auch beinahe den Dieb vergessen, der unbedacht sein Herz gestohlen und dem er sein Leid zu verdanken hatte...

Er bereitete seine Schulsachen für den nächsten Tag vor und zog sich anschließend für die Nacht um, doch als er die Tagesdecke auf seinem Bett zurückschlug, erstarrte er zu Eis:

Auf seinem Kopkissen lag eine Karte aus weißem Karton, mit kunstvollen Schriftzeichen hatte jemand ein kurzes Rätsel aufgemalt, und an einer Ecke war eine rote Rose befestigt!
 

Am nächsten Abend stand eine elegante weiße Gestalt auf dem Dach des teuersten Hotels der Stadt und betrachtete den Sonnenuntergang am

Horizont.

Als sie das Quietschen einer Tür hörte, drehte sie sich langsam um. Ein kleiner Junge trat über die Schwelle, den Blick leicht nach unten gerichtet, seine Brillengläser spiegelten sich im letzten Licht der Sonne, sodass man seine Augen nicht erkennen konnte, doch auch so konnte man an seiner ausdruckslosen Mimik sehen, dass dieses Treffen ihm viel Kraft abverlangte, stellte der Große bekümmert fest.

"Du bist früh dran!" bemerkte der Dieb mit einem verschmitzten Lächeln.

"Und du lässt nach, Kaitô KID!" antwortete ihm der Kleine tonlos. "Ich hatte dein Rätsel nach zwei Minuten schon geknackt!"

"Ja, ich war gestern nicht besonders fit!" entschuldigte sich der Angesprochene gequält. Die Bedeutung der Rose hast du allerdings nicht beachtet, dachte er nur traurig.

"Genug der Formalitäten! Warum hast du mich kommen lassen?" erwiderte der Detektiv scharf.

Auch Kaitô war nicht besonders danach, doch er liebte gewisse Rituale, und scharfe Wortgefechte gehörten ganz eindeutig dazu. Diesmal fühlte er sich bei der Anwesenheit des geschrumpften Jungen einfach nur mies, er sah, dass ihm die Beherrschung sehr schwer fiel.

"Eigentlich wollte ich mich bei dir entschuldigen..." sagte er schließlich.
 

Conan glaubte, nicht recht gehört zu haben. Da stand dieser affektierte Kerl, arrogant wie immer bestellte er ihn mal so wie's ihm gefiel zu einem Treffen, und dann so etwas!

"ENTSCHULDIGEN?! WOFÜR DENN!" platzte es aus ihm heraus. Mit all der angestauten Wut, die in ihm steckte, fuhr er den Dieb an: "FÜR DEN TAG, AN DEM DU MICH RUNDUM GETÄUSCHT, BELOGEN UND BETROGEN HAST? DAFÜR, DASS DU DICH ALS DAS MÄDCHEN AUSGEGEBEN HAST, DAS ICH LIEBE? ODER DAFÜR, DASS DU MICH HAST DINGE SAGEN LASSEN, DIE ICH SONST NOCH NIEMANDEM FREIWILLIG ERZÄHLT HABE?"

Etwas ruhiger fuhr er fort, seine Stimme troff jedoch vor Verachtung:

"Bist du nun glücklich? Du kennst jetzt mein größtest Geheimnis! Hüte es gut, denn es ist viel wert! Verkaufe es nur an den Bestbietenden, denn du hälst mein Leben in deinen Händen, meines, und das derjenigen, die ich liebe! "

Der Dieb war bei diesem Ausbruch merklich zusammengezuckt, sein Lächeln kurzzeitig entgleist, doch nun hatte er sich wieder in der Gewalt. Wieder hatten seine Züge die überhebliche Haltung angenommen, doch... konnte es sein, dass es nur eine Fassade war? Eine Fassade, die merklich Risse zog und unaufhörlich bröckelte, es schien, als ob der Meisterdieb, die große Nemesis der Polizei, seine ganze Kraft brauchte, um diese Illusion der Selbstbeherrschung aufrecht zu erhalten!

Seine Augen, nach denen sich der Detektiv heimlich gesehnt hatte, konnte er nicht erkennen, das eine wurde vom üblichen, leicht spiegelnden Monokel versteckt, das andere wurde, was nicht von den tiefschwarzen Strähnen verdeckt wurde, vom Schatten der breiten Krempe des Zylinders verschluckt! Trotzdem erbot diese weiße schlanke Gestalt in ihrer theatralischen Pose einen prächtigen Anblick, der lange Mantel im Wind flatternd, die letzten Sonnenstrahlen, die Kulissen der Stadt in ein kräftiges Rot tauchend im Hintergrund, verstärkten den Eindruck noch, dass dieser verführerische Engel nicht von dieser Welt stammen konnte!

Endlich sprach der weiße Magier leise, in seiner Stimme schwang Trauer mit, als er sagte:

"Es tut mir leid, dafür, was ich dir damit angetan habe! Ich... verlange nicht, dass du meine Beweggründe verstehst, doch eines verspreche ich dir: Ich werde dein Geheimnis sicher verwahren, ich möchte nicht derjenige sein, der deinen Tod oder anderes - vielleicht schlimmeres - Leid verschulden müsste. Ich wollte dir das noch einmal sagen, denn ich weiß nicht, ob wir uns vielleicht jemals wiedersehen können! Laß dir versichert sein, mein größter Wunsch ist es nur dir zu helfen! In dem Fall, dass dies unser letztes Treffen war, wünsche ich dir nur: Lebewohl, Shinichi!"

Mit diesen Worten hob er seinen Zylinder an und verbeugte sich theatralisch, dann sprang er über die Brüstung.
 

Conan hatte den Eindruck, zu Stein erstarren zu müssen, doch als er den Schreck endlich abschütteln konnte und zur Dachkante lief, war vom weißen Schatten schon nichts mehr zu sehen!

Panisch dachte er an das, was er zuletzt gesagt hatte. Was hatte er nur gemeint? Es klang so, als ob der Zauberer bald sterben müsste..., wegen ihm??! Hatte er selbst bei seinen Vorwürfen vielleicht überreagiert? Was hatte der Kerl jetzt bloß vor?!
 

Wieder glitt der Meisterdieb Nr.1412 elegant durch die Lüfte. Tränen füllten seine Augen und hinderten ihm die Sicht, doch er wischte sie nur mit dem Ärmel fort. Sein Geliebter hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass er ihn hasste, und er hatte auch nichts anderes verdient! Trotzdem hatte sich Kaitô entschieden, er wollte seine Tat wieder gutmachen, damit sein Liebster mit dem Mädchen glücklich werden konnte, das er liebte, das war er ihm schuldig!

Auch wenn vielleicht heute nacht sein Leben verwirkt war...

Er landete auf dem Dach, wo er seine Ausrüstung versteckt hatte und holte die schwarzen Kleider hervor.

Wenn er eine Chance haben wollte, diesen Abend zu überleben und erfolgreich nach Hause zu kommen, dann mußte er auf eine Methode zurückgreifen, die er sich früher nie hätte vorstellen können:

Er müßte auf jede Aufmerksamkeit verzichten und seinen Diebstahl so unauffällig wie möglich durchziehen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  ViGaMi
2015-04-17T13:49:48+00:00 17.04.2015 15:49
OMGOMGOMG!! *hyperventiliert* kaito das is toooooll!!! *_* du schaffst daaaas!!!! *anfeuer*
Von: abgemeldet
2004-07-04T15:08:01+00:00 04.07.2004 17:08
er will die kapseln klauen *luftanhalt*
da biin ich ja gespannt drauff....
Von:  Rhaegar
2004-06-19T08:40:41+00:00 19.06.2004 10:40
O.O mir fehlen die worte.... es ist.. so... genial xDD der arme kaito, das muss ihn ja ziemlich hart getroffen haben.. wenn er wüsste, wie conan/shinichi wirklich über ihn denkt ^___^ nya, hoffen wir das beste für die beiden
und du mach weiter so.. *stolz auf dich ist*
mata ne ^^
asuka


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