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Narben

"Was hast du?--Narben...ich...ich will nicht das du sie siehst!"
von

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„Sakura?“ Ich öffnete die Augen und blinzelte verschlafen.
 

„Bin ich eingeschlafen?“ Das grinsen meines Schulfreundes gab mir bereits die Antwort. Verstohlen wischte ich mir über das Gesicht, um die Müdigkeit ein wenig abzuwischen.
 

Gaara hatte in einer Tiefgarage geparkt und stieg gerade aus. Ich folgte ihm und er nahm meinen Koffer aus dem Kofferraum. Wir fuhren mit einem kleinen Lift, rauf in den 8 Stock.
 

„Ich stell dir gleich die anderen Mitbewohner vor.“, grinste Gaara und fummelte den Schlüssel aus seiner Hosentasche. Die Lifttür öffnete sich und wir traten heraus. „Wie viele hast du?“ fragte ich, plötzlich unsicher und ziemlich nervös. „3.“ Gaara grinste bei meinem erstaunten Gesichtsausdruck.
 

„Nur Männer? Vermute ich.“ Wieder ein nicken meines alten Klassenkameraden. Seufzend folgte ich ihm den Flur entlang.
 

Eine Tür ging auf und eine hübsche Blonde Frau trat in den Flur. Sie schloss ab und drehte sich zu uns um. Ein freundliches Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, als sie Gaara und mich entdeckte.
 

„Hallo Gaara. Eine neue Liebschaft im Anmarsch.“, zwinkerte sie und grinste mich dabei an. Perplex sah ich zwischen den beiden hin und her. Eigentlich wollte ich nicht als Gaaras neue Flamme vorgestellt werden.
 

Gaara schnaubte belustigt. „Hallo Ino. Etwa eifersüchtig?“ Sie grinste breit und reichte mir die Hand. „Hallo ich bin Ino. Wenn du was brauchst, du darfst gerne zu uns rüber kommen. Gaara, hat natürlich schon erzählt das du eine Weile hier leben wirst. Freut mich, dich kennen zu lernen.“ „Danke, ich bin Sakura. Es freut mich auch, dich kennen zu lernen. Ich werde sicherlich mal auf dein Angebot zurückkommen.“ Sie grinste nochmal kurz zu Gaara und winkte bevor sie im Lift verschwand.
 

Ich hob eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was?“ „Liebschaften? Du kleiner Perversling. Was ist aus dem Schüchternen, kleinen Gaara geworden?“ Seine Augen blitzen auf und er grinste belustigt. „Wir sind erwachsen geworden, Haru. Merk dir das.“ Ich lächelte verschmitzt und stieß ihm kurz freundschaftlich in die Seite. Sein amüsiertes Brummen war Musik in meinen Ohren. Seine lockere, selbstsichere Art war früher schon immer ein rettender Anker in meiner Vergangenheit gewesen. Ohne ihn, hätte ich wahrscheinlich schon vor langer Zeit aufgegeben. Sein Umzug, vor knapp zwei Jahren war für mich die Hölle gewesen. Doch Gaara hatte den Kontakt nie abgebrochen. Wir hatten viel Telefoniert, geschrieben oder geskypte. Gaara war der einzige der jegliches Detail meiner Vergangenheit, meiner Gefühle und meiner Ängste kannte. Er war der einzigste, dem ich vertraute.
 


 

Gaara sperrte die Türe auf. Als ich eintrat sah ich sofort das, dass hier eine reine Männerbude war.
 

„Oh gott.“ entfuhr es mir entsetzt, als ich das Chaos sah. Der Rothaarige schloss die Tür und lachte leise. „Was hast du erwartet? Ein Traum in Pink, Cheery?“ Ich sah mich um. Es lagen Hosen, Tshirts, Jacken, Schuhe überall auf dem Boden, den Stühlen und dem Sofa. Einfach überall lagen Klamotten herum. In der Spüle, die gleich in der offenen Wohnküche rechts des Eingangs war, häufte sich das dreckige Geschirr und es roch Stickig. Auf dem Wohnzimmertisch häuften sich die Pizzaschachteln. Ein schauer Überflog meinen Körper. Lieber behielt ich die Schuhe an.
 

Gaara ging an mir vorbei und schob meinen Koffer weiter in die Wohnung. Ich war zwar selber nicht die ordentlichste aber das hier war das reinste Chaos. Mein Schuldfreund legte mir aufmunternd eine Hand auf die Schulter. „Gewöhne dich daran, Cherry. Komm, ich zeig dir die Wohnung und stell dich den anderen vor.“ rief er amüsiert und winkte mich mit sich. Nervös folgte ich dem Rothaarigen, darauf bedacht, nichts zu berühren. Vorallem aber nicht diese Socken, die in einem der halb verdorrten Blumen lagen.
 

Der Rothaarige führte mich weiter in sein Zimmer, noch mehr Chaos. Dann zeigte er mir meines, in das er auch schon meinen Koffer gestellt hatte. Dieses Zimmer war weniger schlimm.
 

Es war ein schmales Bett darin, ein Schreibtisch und ein Schrank. Das Bad war auch überraschender weiße einigermaßen sauber. Genau wollte ich nicht hinsehen, aber ich stellte zufrieden fest das es wenigstens eine zweite Toilette in der Wohnung gab.

Gaara klopfte an der ersten Tür. „Yo.“ hörte man. Mit Schwung riss Gaara die Tür auf und zog mich in den Raum. Hier drin herrschte ebenfalls Chaos. Ein braunhaariger Kerl saß gechillt auf seinem Bett. Eine Hand hinter dem Kopf, die andere hielt eine Dose. Er hatte warme Braune Augen die mich neugierig musterten. „Das ist Shikamaru.“ stellte Gaara den Jungen vor. Dieser nickte und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Fernseher. Sehr sympatisch, dachte ich grinsend.
 

Gaara schloss die Tür und zog mich weiter. Er klopfte wieder und diesmal trat er einfach hinein.
 

Ein blonder Wuschelkopf saß vor einer Spielkonsole und zockte. Der Blonde stoppte das Spiel und sprang auf als er mich sah. „Hi, Sakura. Gaara hat uns schon vor dir gewarnt.“ Er wollte mich umarmen aber ich trat einen Schritt zurück, lächelte freundlich und streckte ihm die Hand entgegen. Unbeirrt ergriff er sie und lächelte. Seine blauen Augen strahlten. Mit ihm konnte man sicherlich viel Spaß haben, dachte ich mir und war erleichtert. Gaaras Mitbewohner waren bis jetzt wirklich recht offen und freundlich.
 

Gaara nickte und wir verließen das Zimmer. „Sasukes Zimmer.“ Er deutete auf die letzte Tür, gegenüber meiner. Er klopfte und wartete lange. Ich warf ihm einen Blick zu. Endlich kam ein herein. Gaara öffnete.
 

Mein Blick viel in ein geräumiges Zimmer in dem leise Musik lief. Ich erstarrte als ich den halbnackten, ja, Gott vor mir sah. Sein definierter Körper glänzte vom Schweiß, den er hatte offensichtlich gerade mit dem Boxsack, der noch wackelte trainiert. Seine schwarzen Haare hingen ihm ins Gesicht und er wischte sie störrisch zurück. Die dunklen Augen fixierten mich. „Sasuke. Sakura.“ Sasukes Begrüßung war lediglich ein nicken. Dann richtete er sich wieder an seinen Boxsack. Mit gezielten Schlägen, schlug er auf diesen ein. Schnell verließen wir das Zimmer. Zumindest war bis jetzt niemand wirklich unsympathisch, obwohl mir bei letzterem eher mulmig war. Hoffen wir mal, das ich nie mit ihm alleine war.
 


 

„Wir sind morgen alle in der Arbeit. Möchtest du, das ich Mittag vorbei komme?“ fragte Gaara und ich schüttelte den Kopf.Wir kamen wieder im Wohnzimmer an. „Nein es ist alles gut. Ich bin eh total erschöpft und werde lange schlafen!“ Grinsend sah ich ihn an und Gaara nickte lächelnd. „Melde dich wenn was ist.“ Wieder nickte ich und gähnte. Die lange Zugfahrt hatte mich ziemlich geschlaucht und ich freute mich bereits auf mein Bett. „Danke Gaara, das ich hier bleiben kann! Ich verspreche auch das ich euch nicht nerve.“ Mein Schulfreund legte mir vorsichtig einen Arm auf die Schulter und ich zuckte leicht. Seine Hand zog sich zurück, doch er lächelte. „Es freut mich, das du hier bist. Bleib so lange du es brauchst.“ Dankend nickte ich ihm noch zu bevor ich mich mit einem kurzen „Gute Nacht.“ in mein neues Zimmer verabschiedete.

Bevor ich einschlief räumte ich noch meinen Koffer aus und schlüpfte ins Bad.
 


 

Ich riss die Augen auf. Panisch klopfte mein Herz bis zu meinem Hals und ich musste mich aufsetzten. Mein Kissen war schweißnass. Mein Körper zitterte, mein Herz raste. Wieder einer der Alpträume. Beunruhigt sah ich mich erst mal um. Die fremde Umgebung ließen mich irritiert die Beine über den Rand des Bettes schwingen. Wo war ich? Der Alptraum steckte noch tief in meinen Gedanken. Mit einem Beruhigenden aufatmen, erinnerte ich mich wo ich war. In Sicherheit.
 

Zittrig strich ich mir übers Gesicht und stand auf. Das Gefühl der Panik ließ nicht nach, deshalb griff ich in den Schrank und zog meine Lauf Sachen raus. Schnell schlüpfte ich noch ins Bad und schnappte mir beim rauslaufen noch das Handy und die Kopfhörer.
 

Leise, um niemanden zu wecken schlich ich mich aus der Wohnung und fuhr den Lift runter. Draußen war es noch dunkel und kühl. Die Straßenlaternen leuchteten kalt auf die fremde Umgebung. Mit zittrigen Finger steckte ich meine Ohr stöpsel in die Ohren und lief los. Mit jedem Meter, den ich schaffte erleichterte sich der Druck in meiner Brust und die Panik verschwand. Das Laufen war die sicherste Methode diesen unerträglich Druck in der Brust loszuwerden.
 

Ich lief und lief. Immer darauf achtend wohin, ich musste ja schließlich wieder nach Hause finden.
 

Ich schloss die Tür auf und trat ein. „Alter Sakura wo warst du!“ Erschrocken ließ ich fast die Tüte mit den frischen Semmeln fallen. Sofort beschleunigte sich mein Herzschlag, aber als ich aufsah beruhigte ich mich wieder. „Gaara. Erschreck mich doch nicht so.“ Mit weit aufgerissenen Augen stand der Rothaarige vor mir und sah mich vorwurfsvoll an. Sofort setzte sich das schlechte Gewissen in meinen Bauch und ich bis mir auf die Unterlippe.
 

„Siehst du, da ist sie ja wieder. Mach nicht so ein Stress. Schau sie hat Semmeln geholt.“ Naruto trat hinter Gaara und schlug ihm auf die Schulter. Er lächelte mich freundlich an. „Guten Morgen. Sakura.“ Ich lächelte zurück und reichte ihm die Tüte. „Für euch.“ Grinsend griff der Blonde beherzt in die Tüte, mit den noch warmen Semmeln. Auf dem Rückweg hatte ich die Bäckerei entdeckt und mir Gedacht, das ich die Jungs damit überraschen könnte.
 

Auch der Rest der Männer WG war bereits in der Küche versammelt. Shikamaru saß gähnend an dem Tisch, vor ihm eine Tasse dampfenden heißen Kaffee. „Morgen.“ Auch er bediente sich und biss in die Semmel. Sasuke stand gegen die Theke gelehnt und nickte nur.
 

Gaara funkelte mich an. „Tut mir leid.“ nuschelte ich und hatte immer noch ein schlechtes Gewissen. Schließlich wusste er warum ich überhaupt hier war. Mit einem versöhnlichen seufzten schüttelte er den Kopf. „Wolltest du nicht eigentlich ausschlafen?“ fragte er und seine Stimme klang schon bedeutend Freundlicher. „Wollte ich…. Hab ich auch!“ erwiderte ich und zog meine Schuhe aus. Ordentlich stellte ich sie neben die Tür. „SO früh stehst du doch nicht wirklich auf.“ Shikamaru gähnte und sah mich skeptisch an. Ich zuckte mit den Schultern und lächelte.
 

Der Rothaarige reichte mir eine Wasserflasche und betrachtete meine Kleidung. „Du warst laufen?“ Ich sah wieder zu ihm hoch, nachdem ich einen kräftigen Schluck des Wassers getrunken hatte. „Ja.“ Sein Blick sagte alles. Gaara verstand sofort was gewesen war. Sein Blick wurde besorgt. Bevor er auf doofe Gedanken kam drehte ich mich lächelnd um. „Muss noch jemand ins Bad? Sonst geh ich duschen.“ Verneinendes brummen aus vier Mündern und ich trat ins Bad. Das heiße Wasser ergoss sich angenehm über meine Verspannten Muskeln. Es fühlte sich so gut an.
 

Als ich die Dusche wieder verließ, war es still in der Wohnung. Schnell zog ich mich an und trat zurück ins Wohnzimmer. Seufzend machte ich mich an die Arbeit, um wenigstens etwas nützlich zu sein.
 

Ich räumte die Wäsche auf einen Haufen (mit Handschuhen), spülte ab, saugte, wischte. Das Chaos wurde kleiner und kleiner und nach gefühlten, unzählige Stunden setzte ich mich zufrieden auf das saubere Sofa und ließ mein Blick aus dem Fenster schweifen. Kleine weiße Schäfchenwolken waberten über den sonst so strahlend blauen Himmel.
 

Mit einem Blick auf die Uhr sah ich, das gerade mal zwei Uhr vorbei war. Bis die Jungs Abends wieder nach Hause kamen, hatte ich noch Zeit. Deshalb beschloss ich, nach einem Blick in den Kühlschrank einkaufen zu gehen.



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