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Spätsommernächte

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Gibt es hier zufällig den ein oder anderen Zeichner? Ich habe einen kuriosen Fanart-Wunsch: https://www.animexx.de/wettbewerbe/wettbewerb.php?id=47938

Dem neuen Kapitel merkt man meine Liebe für die Kakashi-Anbu-Staffel ein wenig an, haha. ^^° Komplett anzeigen

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„Was ist denn daaaaaas??“ Naruto wich panisch der umstürzenden Wand aus, durch die fünf Sekunden zuvor Hinatas Großtante geflogen war.

Hinter der Wand kam ein Onkel Hinatas zum Vorschein, aber Naruto merkte schnell, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte. Hyuga Augen sahen zwar generell etwas anders aus als andere, doch so leer und gruselig waren sie sonst eigentlich nie.

„Naruto!“, rief Hinata, die an die Seite ihrer Großtante geeilt war und gleichzeitig ihr Byakugan auf ihren Onkel gerichtet hatte. „Sei vorsichtig! Da stimmt etwas nicht! Sein Chakra ist ganz anders als sonst; als würde es unkontrolliert auf Hochtouren laufen.“

„Hinata!“, schrie nun Hanabi aus der Entfernung. „Cousine Himeko dreht auch durch und greift alle an! Sie ist ins Dorf gelaufen!“

„Was ist denn hier los? So viele Schäden hab ja nicht einmal ich bisher hier angerichtet, echt jetzt!“ Naruto raufte sich verzweifelt die Haare, ehe er ein paar Schattendoppelgänger herbeirief, die sich auf den Onkel stürzten und versuchten, ihn festzuhalten. Der Onkel jedoch warf alle fast spielend leicht von sich und biss ein paar, sodass sich alle in Nullkommanichts aufgelöst hatten.

„Oh Mann ey, war der schon immer so stark?? Hey, Onkel, hör doch auf damit!“ Narutos Rufe verhallten scheinbar ungehört und er wurde immer ratloser, was er tun sollte. Er konnte ihn ja schlecht mit einem Rasengan angreifen. Und wenn er einfach nah genug an ihn herankäme, um ihn k.o. zu schlagen? Zufrieden mit seinem Einfall setzte Naruto an, um auf Hinatas Onkel zuzulaufen, doch ein Zwischenruf ließ ihn innehalten.

„Naruto! Stopp!“

Noch bevor der blonde Chaosninja verstehen konnte, was los war, schossen Holzstämme aus dem Boden und umschlangen den scheinbar verrückt gewordenen Onkel, bis dieser sich nicht mehr rühren konnte.

„Yamato-taichou! Vorsicht, zerquetsch ihn nicht, er gehört zu Hinatas Familie!“

„Keine Sorge.“ Yamato trat über die Trümmer an Naruto heran und seufzte erleichtert. „Das war knapp. Naruto, du musst sofort mit mir mit zu Kakashi kommen.“

„Hier ist irgendwas faul, oder?“

Yamato nickte und sah zu Hinata. „Am besten bringt ihr die Verletzten alle ins Krankenhaus, aber seid vorsichtig und haltet nach Bisswunden Ausschau.“

„Was ist denn los?“, fragte Hinata nervös.

„Allem Anschein nach hat jemand ein Virus nach Konoha eingeschleppt, das …“ Yamato warf einen Seitenblick auf Hinatas Verwandten, der sich immer noch – und zum Glück erfolglos - gegen seine hölzernen Ganzkörperfesseln zu wehren versuchte. „Das äußerst aggressiv macht und jeden Betroffenen die Kontrolle über sich verlieren lässt. Es wird durch Bisse von bereits Infizierten übertragen, daher müsst ihr Abstand zu ihnen halten.“

Hinata nickte ernst und wandte sich an ihren ratlos dreinblickenden Ehemann. „Naruto, ich bringe die Verletzten ins Krankenhaus. Tu du, was der Hokage befohlen hat.“

„Ja“, antwortete dieser. „Pass ja auf dich auf, Hinata.“

„Du auch auf dich.“ Mit diesen Worten griff sich Hinata ihre bewusstlose Großtante und brachte sie weg.

 

„Wann sind wir denn nun endlich da?“

Tsunade war hörbar und sichtbar ungeduldig.

„Gleich“, grummelte Pakkun genervt. „Es geht auch nicht schneller, wenn du alle fünf Meter fragst.“

Die fünfte Hokage knirschte erneut mit den Zähnen und Sakura musste nicht ihre Gedanken lesen, um zu wissen, dass Tsunade es nicht mochte von einem Hund zurecht gewiesen zu werden.

Sie hatten Konoha schon ein gutes Stück hinter sich gelassen und liefen bereits eine Weile durch den zum Dorf gehörenden Wald. Wo in aller Welt wollte Kakashi sie unterbringen? Sie hatte ihm doch erklärt, dass sie ein Labor brauchen würden und wo im Wald sollte es ein …. Sakura hielt in ihrem Gedankengang inne. Zum einen weil ihr eine Antwort auf ihre Frage einfiel, die es ihr kalt den Rücken hinunter laufen ließ, zum anderen weil Pakkun angehalten hatte.

„Da müssen wir runter.“ Die Pfote des Mops zeigte auf einen unter Gräsern versteckten Eingang, der anscheinend unter die Erde führte.

„So was hatte ich befürchtet“, sagte Tsunade.

„Ist das ...“, fragte Sakura, „... ein früheres Versteck von Orochimaru?“

„Sehr wahrscheinlich ja. Die sind leider überall rund um Konoha verstreut“, antwortete ihre Vorgesetzte. „Woher weiß Kakashi von diesem hier?“

„Als wir hier mal vorbeigekommen sind, hat er mir gesagt, dass er hier mal wegen einer Mission war. Mehr weiß ich nicht darüber“, erklärte Pakkun, große Teile der Wahrheit auslassend. „Macht jetzt mal jemand die Luke auf? Ich sage euch dann, wie die Siegel zu lösen sind.“

„Hilft ja nichts“, sagte Tsunade, öffnete die Luke und sprang hinein.

Shizune sah ebenfalls alles andere als begeistert aus. „Ich hoffe, Ton-Ton geht es gut“, sagte sie noch, ehe sie hinterher sprang.

Sakuras Gesichtsausdruck verriet, dass ihr der unheimliche Ort nicht gerade Mut machte, aber sie wusste, dass Tsunade Recht hatte. Sie mussten da runter.

„Ach ja“, sagte Pakkun beiläufig und recht unsensibel, „Kakashi meinte noch, ihr solltet da unten aufpassen. Er weiß nicht, ob da noch was lauert.“

„Na großartig.“ Sakura sprang in die Dunkelheit hinab.

 

Kakashi stand am Fenster und blickte sorgenvoll auf Konoha, als Naruto, Sai und Yamato eintraten.

„Gut, da seid ihr ja.“

„Kakashi-sensei, ist es wahr, was Yamato-taichou uns auf dem Weg erzählt hat? Jemand hat das absichtlich getan?“

„Sieht so aus.“

„Wer macht so was? Doch nicht etwa Orochimaru, oder?“

„Das halte ich für eher unwahrscheinlich“, erwiderte der Hokage. „Von dem haben wir seit Jahren nichts gehört und so etwas hier halte ich nicht für seine Art.“

„Kakashi hat Recht“, pflichtete ihm Yamato bei. „Orochimaru arbeitet anders. Außer, das, was wir hier sehen, ist vielleicht eine Art schief gegangenes Experiment ....“

„Und was machen wir jetzt?“ Naruto blickte ungeduldig zwischen Yamato und Kakashi hin und her.

„Wir müssen uns erst einmal darauf konzentrieren, das Virus einzudämmen und ein Heilmittel zu finden“, antwortete Letzterer, Narutos Ungeduld ignorierend. „Sai, schick eine Botschaft nach Suna und sag ihnen, was hier vor sich geht. Als nächstes Ninja-Dorf sind sie in Gefahr, auch befallen zu werden. Und unsere letzte Hoffnung, wenn Konoha fällt.“

Naruto schluckte schwer.

„Wird erledigt“, sagte Sai und begann, die Schriftrolle zu beschriften. „Soll ich explizit darauf schreiben, dass sie uns im Notfall auslöschen sollen?“

„W-was?“ Naruto starrte entsetzt von seinem blassen Kameraden zu Kakashi.

„Nein, darauf kommt Gaara selbst“, erwiderte der Hokage und hoffte, dass wenn sie diese Krise überlebten, Naruto daraus lernen würde, dass man als Kage unangenehme Entscheidungen treffen musste. „Sai, wenn du die Botschaft abgesendet hast, würde ich dich bitten, die Anderen im Dorf zu unterstützen. Du weißt, dass du auf Distanz bleiben musst.“

„Ja.“ Sai verbeugte sich leicht. „Das ist für mich kein Problem.“

„Gut“, Kakashi versuchte erbaulich zu lächeln. „Dann lass dich nicht beißen.“

Unschlüssig, was er auf den ungewöhnlichen Ratschlag sagen sollte, erwiderte Sai das Lächeln und machte sich auf den Weg.

„Hey, ich komm mit!“

„Nein, Naruto, du bleibst hier“, befahl Kakashi ruhig.

„Was? Wieso?“

Kakashi und Yamato tauschten seufzend Blicke aus. Das würde nicht einfach werden.

„Du kannst nicht ins Dorf, Naruto. Es ist zu gefährlich.“

„Aber … was redest du da, Kakashi-sensei? Ich muss meinen Kameraden helfen!“ Naruto sah seinen Lehrer an als hätte dieser den Verstand verloren.

„Überleg mal, Naruto“, sagte nun Yamato ernst, „du trägst die Biju-Geister in dir und du bist so schon stärker als jeder von uns. Wenn du infiziert wirst, wer könnte dich dann aufhalten?“

Naruto ließ die Antwort einen Moment lang sinken und schüttelte dann stur den Kopf. „Dann werde ich halt nicht infiziert!“

Kakashi lehnte sich gegen seinen Schreibtisch und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Ich hasse es das zu tun, Naruto, aber du bleibst hier. Und das ist ein direkter Befehl des Hokage. Wenn du ihn nicht befolgst, sperren wir dich wieder im Hozuki-Gefängnis ein. Und dieses Mal wirklich.“

Der blonde Ninja starrte ihn entgeistert an.

 

Sakura versuchte, sich ihre Umgebung nicht genauer anzusehen. Tsunade und Shizune waren dabei alles aufzubauen und hatten sie samt Pakkun losgeschickt, um verwendbare Reagenzgläser und Petrischalen zu finden. Die, die sie hatten mitnehmen können, reichten bei Weitem nicht aus, wenn man ein Gegenmittel gegen einen unbekannten Erreger finden wollte.

„Zieh dir Handschuhe an!“, hatte Tsunade ihr noch hinterher gebrüllt, ehe sie in einen anderen Raum gegangen war. Es war unnötig zu sagen warum und Sakura wollte wirklich, wirklich nicht darüber nachdenken, was vielleicht mal in den Utensilien dieses Labors gewesen war. Dankenswerterweise kam die einzige Lichtquelle im Zimmer von einem riesigen Wassertank-ähnlichen Gegenstand, dessen Scheiben vereist waren und ihr so glücklicherweise einen Blick auf das Innere verwehrten. Vielleicht war der Tank leer, hoffte sie, vielleicht hatte es auch nichts zu bedeuten, dass daneben mal ein zweiter Tank gestanden haben musste, von dem nur noch Glassplitter übrig waren. Auch die Shuriken und Kunai, die hier und da herumlagen oder in Wänden steckten und von Pakkun ausgiebig begutachtet und beschnuppert wurden, hatten sicher nichts zu sagen. Sie erschauderte nichtsdestotrotz, während sie die zweite Flasche Desinfektionsmittel über den gefundenen Gläsern ausschüttete. Dies war wirklich der letzte Ort auf Erden, an dem sie sich aufhalten wollte.

Wie hatte Sasuke es nur über zwei Jahre an der Seite von Orochimaru ausgehalten? In so einem düsteren und unheimlichen Umfeld? Sakura schüttelte ihren Kopf, um den Gedanken an Sasuke abzuschütteln, denn egal, warum sie an ihn dachte, sie kam nie umher, ihn zu vermissen.

Jetzt reiß dich mal zusammen, dachte sie, du hast Sasuke immer als Grund gesehen, dich anzustrengen. Dann tu das jetzt auch! Denn wenn wir versagen, geht Konoha unter und Sasuke hat keinen Ort, an den er zurückkehren kann!

„Los, Pakkun! Bringen wir das hier schnell Tsunade!“, rief sie so entschlossen, als sie sich auf den Weg machte, dass sie Pakkun erst einmal verdutzt stehen ließ.

„Hey, mir gefällt zwar dein plötzlicher Tatendrang, aber kommandier mich nicht herum!“

Der Mops lief ihr hinterher.

 

Einige mutlos machende Lageberichte später, dämmerte bereits der Abend und Kakashi überlegte fieberhaft, wo er Leute herbekommen sollte, um das neuste der fast ein Dutzend Feuer zu löschen, die in Konoha durch die Kämpfe ausgebrochen waren. Inzwischen waren sie fast hoffnungslos in der Unterzahl.

Naruto, der unter den wachsamen Augen Yamatos, mit wütenden Schritten im Büro auf und ab marschierte, ballte seine Fäuste so stark, dass die Haut um die Knöchel ganz weiß wurde. Sie hatten ihm mehrmals erklärt, wieso es für ihn zu gefährlich war, den Infizierten zu nahe zu kommen, aber – wenigstens für eine kurze Zeit - hatte ihn die Erklärung besänftigt, dass er Sakura und damit ihre einzige Chance auf Rettung in Gefahr bringen würde, würde er auch befallen werden und sie im Eremitenmodus ausfindig machen. Das einzige, was er bisher hatte tun können, war das Losschicken unzähliger Schattendoppelgänger gewesen. Jedoch brauchte es immer nur einen Biss, bis sie sich auflösten.

„Mir reicht es jetzt, echt jetzt!“, explodierte er plötzlich. „Meinetwegen sperr mich ins Gefängnis, aber erst wenn ich meinen Kameraden geholfen habe!“

„Naruto-“, begann Kakashi genervt, der Angesprochene ließ ihn jedoch nicht zu Wort kommen.

„Ich weiß, ich weiß! Aber ich kann nicht hier herum stehen und abwarten, Sensei! Ich muss etwas tun! Ich muss mir die Lage selbst ansehen! Du wärst doch auch längst da unten im Dorf, wenn du nicht Hokage wärst!“

„Das ist aber etwas anderes, Naruto“, erwiderte er frustriert.

„Du vertraust mir doch, oder?“

„Das hat nichts mit Vertrauen zu tun“, warf Yamato mit strengem Tonfall ein. „Um deinetwillen und unseretwillen - wir können dich nicht gehen lassen.“

„Und wenn ich auf ihn aufpasse?“

Drei Augenpaare vergrößerten sich geschockt und blickten in die Richtung aus der die Stimme gekommen war.

„W-was machst du hier?“, fragte Kakashi baff die Gestalt, die im Türrahmen erschienen war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es ist soooo offensichtlich, wer da plötzlich aufgetaucht ist...oder? ;-) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Charly89
2021-05-04T07:52:00+00:00 04.05.2021 09:52
So, nachdem der Plot nun ist, wo er ist (ungeachtet dessen, wie er zustande kam X‘D) zeigt sich ein wenig das, was ich bereits im letzten Kommentar positiv erwähnt habe.

5 Szenenwechsel in einem Kapitel ist enorm. Trotzdem verliert man nicht die Sicht auf die Dinge und den Ablauf. Da sich die gesamte FF an einem einzigen Tag abspielt (also das Hauptgeschehen) ist das auch völlig okay so. Es passiert ja alles irgendwie zeitgleich.
Die Alternative wäre gewesen die einzelnen Stränge laufen zu lassen und dann immer wieder zurück zu springen um den nächsten laufen zu lassen. Das hätte aber massiv Tempo aus der Geschichte genommen und sie wäre dann eher öde und zäh dahergekommen.

Zum Geschehen:
Ihr wollt ein Labor? Ihr bekommt ein Labor! XD
Nein, ohne Witz; ich finde das logisch und gut nachvollziehbar. Und auch … ähm … Kakashi-Like. Er geht immer etwas unkonventionelle Wege und wo außerhalb Konohas hat man schon ein Labor, voll eingerichtet und einsatzbereit?
Genau da!
Den kleinen Sidekick den Pakkun hier macht, finde ich übrigens auch sehr schön.
>> „Als wir hier mal vorbeigekommen sind, hat er mir gesagt, dass er hier mal wegen einer Mission war. Mehr weiß ich nicht darüber“


>> Kakashi stand am Fenster und blickte sorgenvoll auf Konoha, als Naruto, Sai und Yamato eintraten.
>> „Gut, da seid ihr ja.“
>> „Kakashi-sensei, ist es wahr, was Yamato-taichou uns auf dem Weg erzählt hat? Jemand hat das absichtlich getan?“
>> „Sieht so aus.“
>> „Wer macht so was? Doch nicht etwa Orochimaru, oder?“
Kakashi bekommt ja man noch zu sortiert – aber wer stellt da die Fragen? o.ò

Das sie Naruto möglichst nicht in die Nähe von Infizierten lassen wollen ist völlig logisch; und auch, dass Naruto das natürlich nicht versteht.
Wir bekommen kurz Einblick in das Labor, und Sasuke-Gedanken – namentlich in drei aufeinanderfolgenden Sätzen. Foreshadowing at ist best! XD
Ja, du bemühst dich im nächsten Abschnitt es nicht zu verraten, aber eigentlich dürfte klar sein, wer da im Türrahmen auftaucht ;)

LG
Charly ^-^/


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