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Silly, Irritating & Beautiful

Haruka x Michiru
von

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Gemeinheit

Der Wecker dröhnte ihr mit einem quietschenden Dröhnen ins Ohr. Sofort schlug sie die Lider auf und sah sich im Zimmer um. Natürlich.

Es war die gewöhnte Umgebung.

Ihr Schlafzimmer.

,,Ach Mensch...", seufzte die Rennfahrerin genervt.

Gestern hatten die schönen langen Ferien geendet und heute musste sie wieder zur Schule.
 

Haruka Tenoh lebte alleine in einer Wohnung mitten im Zentrum Tokios. Ihre Eltern waren in Osaka geblieben, wodurch sie nun schon über ein Jahr alleine lebte. Dies hatte natürlich fast nur Vorteile. Zwar gab es kein Hotel Mama, aber es existierten auch keine Eltern, die einen bei ihren Errungenschaften dazwischen fingerten.

Haruka war ein Casanova. Jeder kannte ihren Namen in der Schule und in der Stadt war sie auch nicht ganz unbekannt. Die Mädchen in der Schule meideten sie trotz deren Beliebtheit, da sie nicht in den Zeitungen landen wollten. Dennoch wollte jeder wenigstens mit ihr befreundet sein.
 

Als sie ins Badezimmer trat, erblickte sie sich im Spiegel. Zufrieden betrachtete sie sich, fuhr durch die zerzausten Haar. >Du siehst gut aus!<, lobte sie sich und began dann sich fertig zu machen.
 

Michiru betrat seufzend das Schulgelände. Der Gedanke an einen Schüler aus ihrer Klasse ließ ihre Laune sofort sinken. Die Künstlerin konnte ihn absolut nicht ausstehen.

>Allein schon seine arrogante Art! Der denkt doch glatt, dass jedes Mädchen mit ihr schlafen würde! Aber ich gehöre nicht dazu! Das wird er dieses Jahr auch nicht schaffen!<, beschloss sie und nickte ihren Gedanken noch ausdrucksvoll zu.
 

Als sie in der Mitte des Schulhofes ankam, hörte sie von Weitem einen lauten Motor. Natürlich war es kein Auto. Dafür war es viel zu laut.

>Er ist da...<, seufzte sie genervt.

Allein das war schon ein Grund dazu, sich zu beeilen.
 

Schon bald war die Geigerin in dem Klassenzimmer angekommen.

Die Schüler, die bereits da waren, hatte sich einen Platz ausgesucht. Viel Auswahl gab es nicht mehr.

Besser gesagt gab es nur noch 2 freie Bänke, welche direkt nebeneinander standen.

Und Michiru wusste genau, wen der letzte Platz gehörte: Haruka.

>Mist. Also muss ich ja neben ihm sitzen!<, seufzte sie.

Also nahm sie Kurs auf den Stuhl.

Manche Klassenkameraden wünschten ihr einen schönen guten Morgen. Auf manche ging sie ein, auf manche aber auch nicht. Mit Schülern, die nicht gut genug für sie waren, hatte sie nicht viel übrig.

Als sie sich an ihren neuen Platz setzte, packte sie direkt ihre Sachen aus.

Danach ließ sie ihren Blick durch das Zimmer wandern. Sie suchte ihre beste Freundin. Diese war auch da, aber Zeit zum begrüßen war nicht mehr.
 

Haruka parkte ihre Maschine auf einer der Lehrerparkplätze. Sie freute sich schon auf die kleine Zicke in ihrer Klasse. Sie fand die kleine Künstlerin schon immer interessant.

Mädchen, die ihr hinterher rannten waren eh immer langweilig. Die Rennfahrerin interessierte sich lieber für die, die eine große Herausforderung waren und die man nicht so leicht rumbekommen würde. Genau diese Herausforderung liebte die Blonde.

,,Trotdzem ist sie nervig.... Ich hab noch nie so ein dermaßen verwöhntes Gör gesehen", gestand Haruka sich.

Seufzend nahm sie den Helm ab und atmete die frische Luft ein. ,,Dieses Jahr schaffe ich es. Sie wird keine Chance haben", grinste sie arrogant.

Damit machte sie sich auf den Weg zu ihrem Klassenzimmer. Dafür musste sie in den 5. Stock und das würde dauern.

Seufzend sah die Blonde auf ihre Armbanduhr.

>7 Uhr 58... Das schaffe ich nicht mehr...<,dachte sie.
 

Die Klassenlehrerin Frau Nanaba eröffnete ihren Unterricht direkt beim Klingeln.

Haruka hatte es selbstverständlich nicht geschafft, aber selbst das brachte sie nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil. Sie blieb ruhig und beeilte sich nicht mal.

,,Einen wunderschönen guten Morgen", sagte die Lehrerin. Wie im Chor begrüßten die Schüler sie und setzten sich dann.

Als sie dann weiter sprechen wollte, klopfte es an der Tür. Sofort begann Michirus Herz zu rasen. Es war klar, wer da zu spät gekommen war. Bestimmt würde er die Künstlerin wieder in der Pause zur Weißglut bringen und darauf hatte sie gar keine Lust. »Ich überlebe dieses Jahr auch noch! Dieser Macho wird gegen mich keinen Chance haben!«

Die Lehrerin öffnete die Tür und schlunzte in den Gang.

,,Oh, Tenoh-kun", seufzte die Frau,

,,Sie sind mal wieder zu spät. Ihre Erklärung?"

,,Ich stand im Stau", log die Blonde selbstbewusst.

,,Ah, okay. Dann kommen Sie rein. Es ist ja nur noch ein Platz frei", lächelte sie.

,,Ja okay. Danke", murrte sie und sah sich kurz um.

In der dritten Reihe rechts war noch der eine Platz frei. Daneben erblickte sie das Mädchen, für die sie sich schon letztes Schuljahr interessiert hatte.

,,Guten Morgen, Süße", grinste sie ihr entgegen.

,,Lass mich in Ruhe!", schrie sie sofort und drehte sich dann von ihr weg.

»Diese kleine Kratzbürste«, dachte Haruka, während sich ein arrogantes Grinsen auf ihre Lippen schlich.

Amüsiert setzte sie sich auf ihren Stuhl und packte sämtliche Sachen aus. Dabei machte sie auch nicht wirklich leise, was der Lehrerin ziemlich auf die Nerven zu gehen schien.

,,Würden Sie sich bitte beeilen?", fragte sie leicht genervt. ,,Warum so in Eile?!", lachte sie und ließ den Rucksack mit einem lauten Krachen auf den Boden fallen.

Frau Nanaba verdrehte die Augen.

Endlich schien ihr Schüler fertig zu sein.

,,Gut. Also auch ein schönen guten Morgen an Sie, Tenoh-kun. Ich hoffe, ihr habt alle die Ferien überstanden. Jaaaaa.... Heute ist der erste April, also der erste Schultag. Selbst für mich war es schwer heute Morgen aufzustehen. Ich wäre viel lieber wieder auf Madagascar, wo ich dieses Jahr Urlaub gemacht habe. Es war so schönes Wetter!"

Michiru musste schmunzeln. Ihre Klassenlehrerin erzählte öfters um den heißen Brei rum. Manchmal erzählte sie sogar private Sachen der Familie, die eigentlich keinen Schüler interessierten.

Der Drang, zur Seite zu sehen, war groß. Auch sie hatte Haruka in den 2 Wochen Ferien nicht gesehen, worüber sie doch froh gewesen war.
 

Die Rennfahrerin hatte ihre Arme auf den Pult und darauf den Kopf gelegt. Auf das sinnlose Gelaber der Lehrerin hatte sie absolut keine Lust.

,,Tenoh-kun? Mir ist klar, dass es dich sicherlich nicht interessieren wird, aber ich möchte meinen Urlaub nicht deinen Klassenkameraden vorenthalten", sagte sie.

Haruka erhob fragend und gleichzeitig hochamüsiert den Kopf.

,,Ich mag zu bezweifeln, dass das die andern Schüler interessiert, wo genau Sie im Urlaub waren, Frau Nanaba", zuckte die Blonde mit den Schultern.

Sprachlos sahen sie alle zu ihr, aber im Grunde genommen hatte Haruka Recht.

,,So so. Wenn es Sie nicht interessiert, können wir ja auch anfangen. Ich gebe Ihnen jetzt die Stundenpläne und danach gebe ich die Bücher raus", erklärte sie nun kopfschüttelnd und suchte einen Stabel Blätter heraus.

Als Haruka ihren Stundenplan studierte, musste sie stöhnen. Bis auf Herr Hirata, mit dem sie Sport hatte, konnte sie keinen Lehrer leiden.

»Wie geil. Ich hab heute Sport!«, bemerkte sie und sah rüber zu der kleinen Zicke neben ihr.

Diese sah ebenfalls auf das Blatt.
 

»Das ist ja geil! Am Freitag fällt also die letzte Stunde immer aus!«, erkannte die Künstlerin.

Erst nach einigen Augenblicken bemerkte sie die Blicke des Schülers neben ihr. Haruka starrte sie an.

Sofort wurde sie hochrot im Kopf. Doch nicht wegen Verlegen, sondern wegen Wut. Auch nach paar Minuten sah Haruka sie noch an.

,,Warum starrst du mich die ganze Zeit an?", fauchte sie ihn irgendwann an.

Die Rennfahrerin grinste nur amüsiert und wandte sich kurz zur Lehrerin. Diese rief nun die Namen der Schüler einzeln auf, dass diese ihre Bücher abholen konnten. Dann erst wandte sie sich der Türkisen wieder zu.

,,Wie waren deine Ferien?", fragte sie.

,,Das geht dich überhaupt nichts an!", stöhnte Michiru genervt.

,,Warst du im Urlaub?", fragte Haruka trotzdem. 

,,Frau Nanaba?", rief Michiru und meldete sich dabei, 

,,Tenoh-kun spricht mich ganze Zeit an. Es nervt!"

,,Tenoh-kun? Sein Sie bitte leise!", sagte die Lehrerin bloß.

Wütend pustete sie Luft aus und begann dann zur Beruhigung zu zeichnen.

,,Denkst du etwa, mich stört es, wenn ich ne 6 bekomme?", lachte Haruka trocken.

,,Bor. Du kotzt mich jetzt schon an!"

,,Dafür kann ich doch nichts!", schmunzelte sie.

,,Und ob du das kannst!"
 

,,Kaioh-san? Würden Sie nun Ihre Bücher holen?", fragte die Lehrerin und zog die beiden damit aus dem 'freundlichen' Gespräch.

,,Äh ja, natürlich!", sprang Michiru schnell auf.

Im Moment war sie froh, von dem Blonden weg zu kommen. Auch wenn es womöglich nur für ein paar Sekunden wäre.

»Meine Fresse, wie soll ich denn da das Schuljahr überstehen?«

Vorsichtig trat sie neben Frau Nanaba, die ihr den Stabel Bücher in die Hand drückte. Die Künstlerin nahm ihn dankend an.

Beim Tragen hatte sie sichtlich Probleme. Sie hoffte nur, daß die Bücher heil am Platz ankommen würden!

Geschafft lies sie den Stabel auf den Pult fallen.

,,Du hättest mich auch fragen können, ob ich dir paar abnehme", zuckte der Nachbar mit den Schultern.

,,Als ob ich dich fragen würde! Lieber würde ich den Teufel um Rat fragen!"

,,Tenoh-kun? Sie als Nächstes bitte."

Grinsend erhob sich der Blondschopf und bewegte sich Richtung Lehrerpult.

Wieder einmal war Michiru froh, von Haruka befreit zu sein. Er kotze sie jetzt schon an. Wie sollte es da denn weiter gehen?
 

Kurz darauf setzte sich Haruka wieder an den Platz. Sie sah zu der Kleinen neben ihr und beobachtete sie, wie diese überall den Namen in die Bücher schrieb.

,,Kaioh-san?", ertönte nun die Stimme von Frau Nanaba.

,,Äh... Ja?" 

,,Ich habe mir ziemlich viele Gedanken über den neuen Klassesprecher gemacht. Würden Sie dieses Jahr diesen Posten übernehmen?"

Einen Moment lang schien die Türkishaarige tatsächlich zu überlegen. Aber schließlich war es eine Ehre, Klassensprecher zu sein.

Freundlich nickte sie der Lehrerin zu.

,,Gut. Ich bräuchte aber noch Ihre Unterschrift, Kaioh-san."

,,In Ordnung"

Schweigend erhob sie sich.

Als sie sich wieder setzten wollte, zog der Schüler hinter Michiru den Stuhl weg.

Sofort sprang die Rennfahrerin auf und fing die Schönheit auf.

,,Bitte sehr", schnurrte Haruka.

Ein Rotschimmer bildete sich auf den Wangen der anderen.

,,L-lass mich los!" 

,,Entschuldigung. Ich wollte ja nur nicht, dass du hinfällst. Aber das sollte ich wohl in Zukunft nicht mehr tun!"
 

Nach den 2 Stunden mit der Klassenlehrerin hatten alle Biologie. Herr Ito hatte sehr gute Laune und da sie dieses Mal im Unterricht nicht wirklich viel machten, ging die Stunde sehr schnell rum.

Danach hatte die Klasse Englisch bei Frau Genda. Die Lehrerin gehörte wohl eher zu der strengen Sorte. Zudem mussten die Schüler Partnerarbeit machen und Michiru durfte sich den Partner leider nicht aussuchen. Ihre beste Freundin Bunny musste mit dem Jungen hinter sich machen und die Künstlerin leider mit Haruka, da die beiden als letztes übrig blieben. Dadurch war natürlich die Laune der Kleinen ziemlich mies.
 

,,Wenn du weiter so rumbockst, bekommen wir Beide eine schlechte Note", verdrehte die Blonde ihre Augen.

,,Ich löse die Aufgaben alleine. Auf deine Unterstützung kann ich scheißen!", schrie sie Haruka an. 

,,Oh. Dann tu das mal", zwinkerte sie ihr amüsiert entgegen.

,,Bor! Du regst mich echt auf!" 

,,Dann geh doch nicht so schnell in die Luft, Süße!", lachte sie.

,,Du sollst mich nicht so nennen!" 

,,Nicht? Aber ich kann doch gar nicht davor. Dann solltest du wohl mal weniger Süßes essen!", grinste die Rennfahrerin arrogant.

,,Du.. Du.... Du..." 

,,Ich?", hob sie amüsiert die Augenbraue.

,,Ach! Lass mich in Ruhe!" 

,,Das wird schlecht. Wir müssen leider zusammen arbeiten..."  Michiru verdrehte genervt die Augen. Sie konnte es überhaupt nicht ausstehen, wenn sie nicht das letzte Wort hatte.
 

Frau Genda schlängelte sich durch die Reihen, um nachschauen zu können, wie weit ihre Schüler schon waren.

,,Kaioh-san? Tenoh-kun? Warum habt ihr noch nicht angefangen?", ertönte ihre Stimme hinter den beiden.

,,I-ich.... Also... Naja... Es ist so... Ich... Also...", stotterte sie und ihr Kopf wurde hochrot.

,,Kaioh-san ist so angetan von mir, dass sie sich kaum konzentrieren kann...", log Haruka ohne mit den Wimpern zu zucken.

Die Türkishaarige sprang auf und sah Haruka verhasst ins Gesicht. Erst dann wurde ihr richtig klar, was die Blonde gesagt hatte.

,,Was? Nein! Das stimmt nicht mal!" 

,,Kaioh-san und Tenoh-kun... Vor die Tür!", befahl die Lehrerin und zeigte ausdrucksvoll mit dem Finger auf die Tür.

Beide nickten und verließen den Raum.
 

Als sie draußen angekommen waren, schrie Michiru direkt los.

,,Sag mal spinnst du? Das kannst du dir nur erträumen! Ich stehe nicht auf dich!" 

,,Wirklich nicht?", grinste sie hämisch.

,,Nein! Ich hasse dich!", topte sie und stampfte mit einem hochroten Kopf zum Fenster.

Sie hoffte, dass Haruka nicht zu ihr kommen würde. Sie konnte ihn einfach nicht ausstehen und das würde sie auch nicht können.

,,Ich freue mich heute schon auf den Sport", begann sie mit einem Schnurren zu sprechen,

,,Vor allem wenn wir rennen...", grinste sie. 

Michiru drehte sich ruckartig um und stampfte zu ihr.

,,Soll das etwa heißen, dass du dich nicht an mir satt sehen kannst?" 

Haruka sah ihr einen Moment lang in die Augen. »Wunderschön!«

,,Antworte mir!", riss ihre Stimme sie wieder aus den Gedanken. Sie begann zu grinsen und zog sie näher an sich ran. ,,Vielleicht... Vielleicht, weil du mich so unfassbar anziehst! Vielleicht, weil ich dich so gerne berühren würde", hauchte sie in ihr Ohr.

Die Blonde vernahm die Gänsehaut auf dem Körper der Kleineren mit einem Grinsen.

»Doch dann würdest du wissen, was ich bin...«
 

Im gleichen Moment durchschnitt ein Klatschen den Raum. Michirus Hand hatte den direkten Weg zu Harukas Wange gesucht.

Fast schon sprachlos sah die Blonde ihr in die Augen, doch ans Loslassen dachte sie dabei nicht.
 

,,Lass mich los!", schrie sie und versuchte sich von ihm loszubekommen, jedoch hatte sie keine Chance gegen ihn.

,,Ich will nur dich", schnurrte der Blonde und stoßte sie mit diesem Worten von sich.
 

In dem Moment kam die Lehrerin in den Flur. Die beiden mussten sich auf viel Ärger vorbereiten, denn den bekamen sie auch. Haruka machte sich zwar nichts draus, aber Michiru gehörte zu den Schülern, bei denen es noch half.

Die Wahrheit über Haruka

Als dann Englisch zu Ende war, hatten die Schüler endlich Pause. Michiru ergriff ihre Chance sofort und ging zu ihrer besten Freundin: Usagi. Die Beiden kannten sich bereits seit der Grundschule und waren schon da sehr gut befreundet gewesen. Nur leider war Usagi jeden Morgen zu spät in der Schule, da sie immer verschlief. Doch warum war sie heute so zeitig da?

,,Michiru!", rief sie und fiel der Künstlerin damit in die Arme,

,,Ich hab dich so vermisst!"

,,Ich dich auch, Bunny! Aber sag mal, warum warst du heute so zeitig da. Das ist ja viel zu zeitig für deine Verhältnisse!"

  Die Blondine grinste.

,,Ich wollte selbstverständlich sehen, wie Haruka reagiert, wenn er dich nach 2 Wochen wieder sieht!", lachte sie gehessig.

,,Warum? Der arrogante Mistköter hat mich doch nur wieder angemacht!"

,,Meinst du nicht, dass das ein eindeutiges Zeichen ist?", murmelte die Blonde.

,,Hä? Was soll da eindeutig sein? Das er mich hasst? Ja, stimmt! Der versucht mich doch bloß, ständig aufzuziehen!", wurde Michiru gleich wieder laut.

,,Du übertreibst. Ich finde, Haruka ist ganz okay... Und sehr nett!" ,,Pff. Nett?! Tja vielleicht zu dir, aber mich hasst er! Und ich hasse ihn auch!"

Als Haruka von dem Gespräch der Freundinnen mitbekam, schloss sie sich dem an.

,,Warum sollte ich dich hassen, Hübsche?", grinste er.

,,Hau ab!", schrie Michiru ihn an.

Usagi verdrehte belustigt die Augen

,,Nehm es nicht persönlich, Haruka. Sie ist immer so..."

,,Nicht doch. Als ob ich so einer Schönheit wie ihr es übel nehme würde." 

Mit einem wutigen Seufzen stampfte sie an den Beiden vorbei zu ihrem Platz, um aus ihrem Rucksack ihre Bento-Box zu holen.
 

Ihre Pause verbrachte die Geigerin alleine auf einer Bank im Schatten. Bunny schien die ganze Zeit mit Haruka zu reden, was Michiru gar nicht passte. Denn die beiden saßen gut 50 Meter von ihr entfernt auf einer Bank. Mehrere Male konnte sie die Blicke Harukas auf sich spüren. Immer wieder sah er zu ihr rüber, während Bunny manchmal kicherte.

»Sie wird doch wohl nichts über mich erzählen, oder?«, dachte sie,

»Sie ist doch meine beste Freundin!«
 

Als es wieder zur Stunde klingelte, holten die Schüler ihre Sportsachen und begaben sich in die Sporthalle.

Für Haruka war dies nicht so einfach. Es war jedes Mal aufs Neue sehr riskant sich bei den Jungen umzuziehen. Aber bei den Mädchen würde sie sich sicherlich nie umziehen, da alle sie für einen Jungen hielten.

»Ein Glück hab ich heute alles gut abgebunden!« dachte sie und setzte sich vorerst auf die Bank.

Selbstverständlich würde sie erst warten, eh alle draußen waren. Und da die Jungen sich ein Glück dabei immer beeilten, würde sie auch genug Zeit haben.
 

Michiru ließ ihre Tasche auf die Bank, ebenso wie sich, sinken. Dabei entglitt ihr ein Seufzen.

»Ich hab gar keine Lust auf Sport... Allein der Gedanke, dass Haruka sich an mir aufgeilt... Widerlich.«

Bunny setzte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Freundin.

,,Was hast du Haruka erzählt?", kam es wie aus der Pistole geschossen.

,,Ich habe ihn nur gefragt, was genau er von dir möchte.. Aber dann sind wir eher auf seine Exen heraus gekommen....", antwortete die Blondine.

,,Achso... Ich dachte du hast ihm Sachen erzählt, die er lieber nicht wissen sollte.."

,,Was?! Nein! Was denkst du von mir? Ich bin doch deine beste Freundin!"

,,Eben. Deswegen wäre ich dir auch sehr böse gewesen."
 

Der Lehrer gab den Schülern mit seiner Trillerpfeife ein Signal, dass nun der Rest auch kommen sollte.

Auf der Bank versammelt begrüßte er die Klasse.

,,Ich hoffe Sie haben alles gut überstanden. Tjaaaa. Wir haben, wie unschwer zu erkennen ist, heute auch die Schwimmer dabei, da Frau Eda kurzfristig krank geworden ist. Aber am Freitag ist sie wieder da, also keine Sorge. Sie machen heute einfach Sport mit und die Belehrungen ersparen Sie sich damit auch gleich", sagte er.

Zu Beginn sollten die Schüler 2 Minuten rennen, um sich aufzuwärmen, wobei Haruka die Augen nicht von der Schulschönheit lassen konnte. Danach wurden noch ein paar Spiele gespielt.

Am ersten Schultag hatte man ein Glück noch nicht ganz so schweres Zeug.

Irgendwann ging Haruka zu dem Lehrer, da sie aufstehen Klo musste.

Da sie ziemlich dringend musste, achtete sie gar nicht darauf, dass sie in die Mädchentoilette ging.

Unwissend wollte auch Michiru auf die Toilette. Natürlich ging sie zu den Mädchen hinein. Als sie dann logischer Weise die Tür öffnete, in das kleine Bad trat und sie hinter sich wieder schloss, verließ Haruka die Kabine.

Erschrocken blieb die Künstlerin stehen.
 

Haruka war ziemlich erschrocken. Sie hatte eben kurz ihr Kompressionsshirt ausgezogen, da es etwas schmerzte. Es sollte nur ein paar Minuten weichen, dann wollte sie es wieder anziehen.

>Warum muss sie ausgerechnet jetzt kommen?!<

Ratlos sah sie die Türkise an.
 

,,Du... Du bist eine Frau?", stotterte Michiru geschockt.

Man konnte deutlich die prallen Brüste unter dem Shirt sehen. Und dass sie dann auch noch in der Mädchentoilette war, bestätigte alles.

,,Ist das dein Ernst?!", rief sie immer noch perplex.

Sie sah an der Blonden hinab. Die weiblichen Rundungen waren mehr als nur gut zu erkennen. Und auch das Gesicht passte gut. Noch nie zuvor hatte sie daran gedacht, daß das Gesicht feminin wirkte. Und niemals hätte sie es für möglich gehalten, dass Haruka eine Frau war..
 

Haruka bemerkte, dass die Kleine starrte und an ihren Brüsten hängen blieb.

Dies quittierte sie sofort mit einem arroganten Grinsen.

,,Na? Gefall ich dir?"

Ihr Gegenüber schüttelte den Kopf, um aus den Gedanken zu kommen.

,,Was.. Nein! Lass mich in Ruhe!", schrie sie und suchte den direkten Weg in die Kabine auf.

Laut atmend lehnte sie sich gegen die kalte Wand hinter sich. War das gerade wirklich so real, wie es erschien? War Haruka wirklich kein Junge? Sollte das etwa bedeuten, dass Haruka lesbisch war?

Die Künstlerin versuchte die Atmung wieder in einen normalen Rhythmus zu bekommen und die Gedanken zu sortieren.
 

Haruka lehnte sich außen an die Tür der kleinen Kabine, in dem ihre kleine Zicke soeben verschwunden war.

,,Es...", sprach sie,

,,...wäre toll, wenn du das niemand sagen würdest."
 

Mehr als ein Nicken bekam Michiru nicht zu Stande, auch wenn Haruka es nicht sehen konnte.

,,Soll... Soll das bedeuten, dass du auf Frauen stehst?"

  ,,Was? Weil ich meine Brust abbinde?"

,,Nein. Weil du mehrere Exen hast."

,,Achso... Bunny hat es dir also erzählt...", grinste sie dennoch arrogant, was man auch in ihrer Stimme vernehmen konnte, ,,Find es heraus!"

Damit verließ sie die Toiletten und machte sich wieder auf den Weg zur Sporthalle. Der Blonden war klar, dass die Kleine ihren Mund halten würde.
 

,,Oh mein Gott. Das bedeutet ja, dass sie selbst den Direktor angelogen hat. Das ist ja schrecklich! Ich... Ich muss das jemanden sagen!", bemerkte sie unter lautem Schreien.

Doch dann kamen ihr die Worte Harukas wieder in den Sinn. Ihrer Bitte wollte sie eigentlich schon irgendwie nachgehen. »Ach was! Die kann mir egal sein. Auch wenn sie von der Schule fliegen sollte. Ich hasse sie! Da werde ich ihr nicht

helfen!«
 

Als sie die Turnhalle wieder betrat, sah sie direkt zu der Blonden. »Dieses Shirt hat sie anscheinend wieder angezogen...«,dachte Michiru nach.

Schweigend setzte sie sich auf die Bank. Erstmals musste sie ihre Gedanken ordnen.

Nochmal kamen die beiden nicht dazu, ein Gespräch zu führen, denn die beide gingen sich den Rest des Tages aus dem Weg.
 

Am Abend telefonierten Michiru und Bunny miteinander, da Letztere Langeweile hatte.

,,Irgendwas ist doch, Mi-chan. Ich kann es fühlen. Raus mit der Sprache!"

,,Naja... Bunny... Das ist nicht so einfach."

,,Hast du Probleme zu Hause?", schrie die Andere geschockt ,,Was?! Nein! Habe ich nicht... Es geht um was anderes... Ich.. Es geht um Haruka", sprach sie.

,,Was? Habt ihr endlich Waffenstillstand geschlossen?"

,,Neeee! Und das wird auch nie passieren! Diese arrogante Kuh hat meine Freundschaft nicht verdient!"

,,Wie.. Aber... Hä?!"

,,Ja, du hast richtig gehört. Ich weiß es jetzt..", rief sie,

,,Ich... war heute im Sport mal auf dem Klo. Und da war auch Haruka... Bei den Mädchen! Und... Sie hatte Brüste! Große sogar! Sie hat mich darum gebeten, es niemanden zu sagen...", erzählte sie nun endlich.

,,Sicher, dass du nicht einfach bei Jungen reingegangen bist? Vielleicht hast du ja die Brüste dir nur erträumt", lachte Usagi. ,,Warum sollte ich? Ich bin mir hundertprozentig sicher", protestierte die Türkishaarige.

,,Du spinnst", meinte die andere. ,,Wenn du mir nicht glauben willst...!? Ich kann nicht davor..."

Wütend legte sie auf und schmiss das Handy aufs Bett. »Warum glaubt sie mir nicht?!«

Michiru war sich sicher, dass sie Recht hatte.

Ihr Handy vibrierte, was Michiru dazu zwang, aufzustehen. ~Hey... das ist nicht böse gemeint. Aber vielleicht hast du die Brüste nur gesehen, weil sie kein Junge sein darf?~

Michiru glaubte sich verlesen zu haben.

  ~Ich bin doch nicht lesbisch!~

Bunny las die Nachricht zwar, antwortete aber nicht mehr darauf.

»Egal was Haruka ist. Ich hasse sie! Und in sie verlieben werde ich mich auch nicht!«, dachte sie.Schweigend setzte sie sich auf das Bett und starrte einfach in das Zimmer hinein.
 

Haruka ließ sich stöhnend in ihr Bett sinken. Was heute passiert war, konnte sie noch nicht ganz verdauen. Aber es machte dir nichts aus. Selbst wenn die Kleine aus ihrer Klasse es jeden erzählen würde, welches Geschlecht sie hatte. Viel machte es nichts aus.

Ein siegessicheres Grinsen schlich sich auf ihre Lippen. Haruka war sich sicher, dass ihr Geschlecht bei der Situation daran nichts änderte.

»Du wirst ich schon noch an mir verlieren, Kleine. Und daran wirst du nichts ändern können«, grinste sie lüstern.

In dem Moment klingelte es an ihrer Tür. Seufzend ließ sie den Besucher hinein. Es war eine junge Dame, die sie vor einigen Tagen in der Disco kennengelernt hatte.

,,Hey. Komm rein", grinste die Blonde zufrieden. Sie ließ das Mädchen ein. ,,Willst du was trinken?",  schnurrte sie und zog das junge Mädchen in ihre Arme.

,,N-Nein", stotterte sie und lehnte sich schüchtern gegen sie. ,,Gutes Mädchen..."

Ohne noch weiter zu zögern, dirigierte die Rennfahrerin sie in ihr Schlafzimmer zum Bett.

,,I-ich habe das noch nie gemacht. Tut das weh?", kam es etwas ängstlich.

,,Nein, tut es nicht", sagte die Blonde laziv hauchend in ihr Ohr. ,,O-okay..." blitzschnell legte sie ihre Lippen auf die des jungen Mädchens.
 

Ratlos saß sie auf dem Bett. Sollte sie es vielleicht doch den Direx erklären? Der würde sie sicher als durchgedreht abstämpeln. Und warum dachte Usagi, dass sie auf Haruka stand? Das stimmt aber nicht, da sie großen Hass gegen sie hegte. Und sie sicher auch.

»Ich hasse sie. Warum denke ich ständig darüber nach?!<<

Nach der Schule

Am frühen Morgen war es für Michiru schwer aufzustehen. Die Nacht hatte sie einen beängstigen Traum gehabt, wodurch sie komplett verschwitzt erwachte. Ihr Herz raste schrecklich schnell und sie atmete ziemlich laut.

,,Was... träume ich da?", presste sie geschockt hervor.

  ,,Kind? Du hast nur noch 20 Minuten!", rief ihre Mutter durch die Villa.

,,Oh Mist! Ich muss mich beeilen!"

In Rekordzeit schaffte sie es, sich fertig zu machen und anschließend noch etwas zu essen.

,,Tschüss, Mami!", rief sie freudig.

Ein Chauffeur fuhr sie zur Schule. Gelaufen oder mit dem Bus gefahren war sie noch nie.

Ernst, als Haruka ihr wieder in die Gedanken kam, war ihre Laune wieder mies.

»Warum muss sie ausgerechnet mich immer so ärgern? Warum nicht jemand anderes? In der Klasse, nein Schule, sind so viele Schüler! Warum denn ausgerechnet ich?!«

Der Chauffeur bemerkte, dass Michiru ziemlich in Gedanken war. Sie wirkte sehr betrübt und auch irgendwie ängstlich.

,,Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Michiru?", fragte der Mann mit einem freundlichen Lächeln.

Die Künstlerin sah ihn verwundert an. Durch den Rückspiegel hielt der Chauffeur Augenkontakt mit ihr. Er erkannte, dass etwas nicht stimmte.

,,Ist doch egal!", murmelte sie traurig.

,,Wenn etwas ist, dann können Sie sich immer Hilfe holen! Sie sind nie allein, Michiru!"

Mit einem mulmigen Gefühl ließ er die Künstlerin hinaus und fuhr dann weiter.

Auf dem Hof erkannte sie Bunny, zu der sie sofort rannte.

,,Hey! Guten Morgen", lächelte sie ihre Freundin entgegen.

Diese drehte sich sofort weg von ihr, als wöllte sie sie ignorieren.

,,Bunny? Was ist denn los?"

Immer noch ignorierte sie die Türkise und lief mit anderen Mädchen weiter.

,,Hey! Warum ignorierst du mich?!"

Bunny jedoch ließ sie einfach stehen. Fragend sah sie ihr hinterher.
 

Haruka warf ihre Jacke und ihren Helm in den Spind. Danach machte sie sich ins Unterrichtszimmer. Als sie das Zimmer betrat, sah sie Michiru alleine und schweigend an ihrem Platz sitzen. Sie lief auf das Mädchen zu und stellte sich direkt vor sie. Dieser erhob verängstigt den Kopf. Doch nachdem sie bemerkt hatte, dass Haruka vor ihr stand, entspannte sie sich wieder. Dennoch war ihr Blick wie immer nicht freundlich.

,,Guten Morgen, Süße",  zwinkerte sie der Künstlerin zu.

Diese verdrehte genervt die Augen.

,,Lass mich in Ruhe", kam es erstaunlich ruhig über ihre Lippen.

,,Ist alles okay? Du wirkst so anders. So traurig."

,,Als ob dich das war angehen würde. Lass mich einfach", wurde sie nun wie erwartet lauter.

Dabei begann Bunny und einige andere Mädchen zu lachen.
 

Fragend sah Haruka zu Michiru, die wieder den Kopf gesenkt hatte.

»Irgendwas ist doch! Sonst schreit sie mich doch auch immer an!«, fiel der Blonden auf.

Herr Uesugie betrat in diesem Moment das Zimmer und eröffnete den Matheunterricht.

Danach hatte die Klasse Geografie bei Frau Chiba. Bunny und ihre neuen Freundinnen schienen irgendwelche Zettel zu schreiben. Das Lachen war jedes mal gut zu hören.

In den folgenden zwei Stunden hatte die Klasse getrennt Unterricht. Michiru hatte Kunst bei Frau Ueno, während Haruka wie Usagi Musik bei Frau Eda hatten.

Ein Glück war danach die eine Stunde Pause.
 

Die Türkishaarige war es nicht gewohnt, die Pausen alleine zu verbringen. Bunny schien die Freundschaft zu ihr aus irgendeinem Grund nicht mehr zu wollen, was sie sich absolut nicht erklären konnte.

Haruka verbrachte ebenfalls die Hälfte der Pause alleine. Doch dann trat sie auf dem Schulhof und sah Michiru auf einer der Bänke sitzen. Sie wirkte wie heute Morgen sehr traurig.

»Warum bin ich eigentlich plötzlich so gefühlvoll?! Das ist nur ein Mädchen, die durchgevögelt gehört. Mehr nicht. So verwöhnt wie die ist! Sie hat es durchaus verdient.« Dennoch nahm sie Kurs auf Michiru zu.

Diese erhob ihre Blicke, die sich allerdings sofort wieder senkten.

,,Na, mal ganz alleine?"

,,Halt die Schnauze!", ging sie sie sofort an.

,,Du hast es niemanden erzählt, oder?"

,,Doch. Bunny und jetzt lass mich in Ruhe!"

Sie steckte Kopfhörer in ihr Handy und begann dann Musik zu hören. Mit einem melancholischen Blick winkelte sie ihre Beine an und lehnte sich an dem Holz hinter sich an.

,,Hm... Also doch. Was soll man auch von dir erwarten?!"

,,Was soll das heißen? Willst du mir damit sagen, dass ich so viel wert bin, wie ein Stück Dreck? Nein, danke. Dann schau lieber dich mal an!"

,,Dafür bin ich wenigstens nicht so eingebildet wie du. Mir wird nicht alles in den Arsch geschoben."

,,Im Gegensatz zu dir vögel ich mich nicht durch jedes Bett und mache mich nicht an jedes Mädchen ran!", meckerte sie. ,,Warum so verklemmt? Sex ist etwas Schönes."

Langsam trat sie auf Michiru zu und beugte sich dann über sie.  ,,Was... Nein...", stotterte hatte diese und rutschte etwas weg, doch schon bald war dies nicht mehr möglich.

,,Du hast keine Chance...", seufzte sie.

Auf dem Körper der Geigerin breitete sich ein gewaltiger Schauer aus. Die Blonde streichelte ihr über die Arme und wanderte langsam nach unten.

,,Nein... Ich..."

Fast schon bestimmerisch hielt sie ihre Arme fest, umklammerte die Handgelenke fast schon.

,,Hör auf! I-"

Erstaunlich prickelnd legte sie die Lippen auf ihren Hals. Michiru empfand es als sogar sehr sanft.

,,Ich will das nicht!", schrie sie nun,

  ,,Hilfe!"

Natürlich kam keiner, doch Haruka lies sie unter ihren Geschrei los.

,,Verpiss dich!  Ich melde dich sonst beim Direktor wegen sexueller Nötigung und Missbrauch!", drohte sie der Blonden.

Diese grinste sie amüsiert an.

,,Ich stehe nicht auf Dich! Ich bin hetero!", machte sie ihr klar,

,,Und deswegen will ich das auch nicht!"

,,Ach! Du willst mir also sagen, dass du dir bereits sicher bist, dass du hetero bist, aber noch nie einen Freund hattest?", lachte Haruka nun lauter

,,WARUM LÄSST DU MICH NICHT EINFACH IN RUHE?!", schrie Michiru. Dabei rannten Tränen über ihre Wangen hinab.

,,Du hast mich letztes Jahr schon so behandelt... ICH MÖCHTE DAS NICHT!"

Die Künstlerin begann zu schluchzen. Nur unter Zittern war es ihr möglich, die Sachen zusammen zu packen. Sie wollte weg von hier. Einfach irgendwo anders hin. Nur weg von Haruka!

Diese jedoch hob nur verwundert die Augenbraue.

,,Und warum heulst du da?"

,,DU zwingst MIR deine Nähe auf! Denkst du etwa, mir gefällt das?", schrie sie unter Tränen.

Weinend lief sie davon.
 

Haruka sah ihr immernoch verwundert nach.

,,Ich... zwinge ihr meine Nähe auf?"

,,Meinst du nicht, dass es langsam für eine Entschuldigung Zeit wäre?", ertönte eine Stimme hinter der Sportlerin.

Mit einer zweiten angehobenen Augenbraue drehte sie sich zu der Person. Es war Elza, gegen die sie schon einige Male ein Wettrennen gerannt und immer gewonnen hatte.

,,Was geht dich das an, Elza?", grinste sie immer noch überheblich.

,,Du machst Michiru kaputt. Merkst du das gar nicht?"

,,Halts Maul! Und ich mache sie nicht kaputt. Laber nicht so einen Dreck!", verdrehte sie die Augen.

,,Doch, du fängst damit an, Haruka. Du merkst es bloß nicht. Selbst wenn sie sich in dich verlieben würde. An deiner Seite wird man nicht glücklich sein. Glaub mir, Michiru wird es eines Tages durch dich richtig schlecht gehen!", machte sie ihrer Rivalin klar.

,,Bor, Leck mich!" 

,,Nein, das werde ich nicht tun. Einen schönen Tag noch."

Mit diesem Worten entfernte sie sich wieder von Haruka, welche erstarrt immer noch da stand.
 

Als es nun zur Stunde klingelte, waren alle Schüler wieder an ihren Plätzen. Michiru konnte man noch gut ansehen, dass Tränen geflossen waren. Bunny hatte dies selbstverständlich gesehen, doch selbst das Nachfragen hatte sie nicht für nötig gehalten.

Haruka hatte Michiru nicht mehr angesprochen, da sie nicht wollte, dass diese erneut anfangen würde zu weinen. Außerdem wollte sie nicht, dass Michiru sich vor der Klasse blamieren würde.

Frau Tanaka eröffnete ihren Ethikunterricht.

Sofort fielen ihr die verweinten immer noch geröteten Augen Michirus auf. Sie gab der Klasse erstmals eine Leseaufgabe.

Da die Schüler alle nun lasen, nahm sie sich die Erlaubnis, Michiru zu fragen. Leise lief sie zu ihr und beugte sich etwas zu ihr herunter.

,,Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Hat Sie jemand geärgert?"

  Da die Lehrerin ein ziemlich lautes Organ hatte und es für sie damit nicht so leicht war, zu flüstern, hörte es gerade mal Haruka.

Diese sah aprupt zu ihr herüber und hoffe, dass Michiru nichts sagen würde. Denn das würde große Folgen für sie haben. Womöglich würde die Rennfahrerin wegen sexueller Nötigung von der Schule fliegen. Nun war ihre Hoffnung auf Michiru groß.

Haruka wusste, dass die Kleine es Frau Tanaka sagen würde. Sie war sich dessen sogar sicher.

,,Ich fühle mich nicht wohl...", log sie und senkte beschämt den Kopf.

Die Lehrerin spürte, dass es nicht stimmte, aber Michiru wollte es offensichtlich niemanden sagen.

,,Wenn Sie sich abholen lassen wollen, dann sagen Sie mir bitte Bescheid", bat sie die Schülerin.

Sie nickte schweigend.
 

,,Nun gut. Ich würde Sie mal kurz unterbrechen wollen", sagte sie. Die Klasse erhob die Blicke.

,,Eure Klassenlehrerin Frau Nanaba hat mir einen Stabel Zettel gegeben. Es geht um eine Klassenfahrt. Sie-"

Weiter kam die Lehrerin gar nicht, da die Klasse sofort laut wurde. Michiru und Haruka waren die Einzigen, die die Klappe hielten.

,,Kommen Sie runter! Also sie hat mir gesagt, dass Sie mit der Parallelklasse fahren... Den Zettel sollen Sie nächsten Montag unterschrieben mitbringen", erzählte die Frau.

Somit teilte sie den Stabel in der Klasse aus und begann dann, etwas an die Tafel zu schreiben. Dies hatte sicherlich mit dem Unterricht zu tun, was man anhand der Überschrift erfahren konnte.

Haruka nutzte die Chance, um im Internet nach der Jugendherberge nachzusehenm. Was sie da sah, war mehr als erwartet. Es waren kleine Wohnungen, in denen die Schüler aufgeteilt werden sollten.

»Uh, das wird toll... Ein guter Schritt, sich bei Michiru beliebter zu machen!« grinste sie und schaltete das Handy wieder aus.

Selbstverständlich landete es nicht im Rucksack, sondern in der Hosentasche.

Von der Aktion hatte die Lehrerin überhaupt nichts mitbekommen, da sie immer noch anschrieb. Michiru sah verhasst zur Seite, Haruka direkt in die Augen. Diese sah sie verwundert an und wusste nicht genau, wie sie den Blick deuten konnte. Aber auf jeden Fall wusste sie, dass Michiru Hass gegen sie hegte.

Was die Blonde jedoch nicht erwartet hatte, war, dass die Türkishaarige ihren Arm hob. Doch da Frau Tanaka es nicht bemerkte, rief die Künstlerin extra noch nach der Lehrerin. ,,Sag mal spinnst du?", meckerte die Pianistin wütend.

Die Lehrerin drehte sich um und rief Michiru auf.

,,Or nee!", fluchte Haruka genervt.

,,Darf ich bitte auf die Toilette?", fragte die Geigerin. Aprupt sah Haruka erneut zu ihr.

Michiru drehte sich grinsend zu ihr und stand mit einem siegessicheren Grinsen auf.

Als sie dann schon 1 Minute weg war, meldete sich auch Haruka, um aufs Klo zu gehen.

»Na warte, Kleine!«, grinste sie und verließ mit der Erlaubnis der Lehrerin den Raum.
 

Michiru wollte der Blonden lediglich eins auswischen. »Aber warum habe ich es nicht gesagt?« Aus irgendeinem Grund hatte sie Haruka nicht verpetzen können.

Dass diese jedoch ihr gerade folgte, hätte sie nicht gedacht.

Langsam trat sie an das Fenster. Ihr Herz raste aus einem unbekannten Grund.

Hinter ihr wurde die Tür geöffnet, sodass sie sich fragend umdrehte. Sofort verfinsterte sich ihr Blick. Nur weil sie Haruka nicht verraten hatte, hieß es noch lange nicht, dass sie sie mochte. Denn das tat sie nicht.

,,Was willst du?", fragte Michiru genervt. Ihre Laune hatte sich bereits in binnen von Sekunden verschlechtert. Allein der Anblick ihrer Klassenkameradin reichte dazu schon aus.

,,Warum hast du mich nicht verpetzt? Hattest du vielleicht Angst vor mir?", grinste sie und trat auf das Mädchen zu.

  ,,Was willst du von mir? Verpiss dich! Musst du eigentlich nicht in die Jungentoilette?", brustete sie.

,,Hol erst mal Luft. Außerdem weißt du es doch, junge Dame. Zumal habe ich nie gesagt, dass ich ein Junge bin, oder?", sagte sie mit einem überheblichen Grinsen im Gesicht.

Michiru lief dabei fast schon ein Schauer über den Rücken. Die Blonde näherte sich ihr einen weiteren Schritt.

,,Bor, lass mich!", schrie die Künstlerin und verschwand in einer der Toilettenkabinen.

,,Du bist ziemlich stur, hm?", lachte sie.

,,Halts Maul und verschwinde!"

,,Nein, ich höre dir jetzt zu...!" ,,Ich kann es auch anhalten!" Wieder rot vor Wut verließ sie die Toilette, rammte Haruka absichtlich mit der Schulter und blieb vor der Tür stehen. Die Pianistin konnte nur schmunzeln bei der jämmerlichen Kraft, die sie bei ihr angewendet hatte.

,,Warum? Warum hast du es auf mich abgesehen?! Ich bin nicht so wie du!" ,,Du bist nicht gerade langweilig und-" 

,,Na und?! Such dir jemand anderes!"

Damit lief sie davon.

»Das ist ja fast schon kindisch. Lange bleib ich nicht mehr so freundlich... Kindisch...«

Nachdem der Unterricht endlich zu Ende war, verließ Michiru den Raum. Als sie auf dem Schulhof angekommen war, bemerkte sie, daß ihre Malmappe fehlte.

»Shit! Na toll! Ich muss noch mal hoch!«

So leise wie es möglich war schlich das Mädchen durch die Gänge. Würde jemand sie erwischen, würde sie sicherlich Ärger bekommen und das wollte sie nicht. Sie hatte immerhin einen guten Ruf bei den Lehrern zu verlieren! Es war verboten, nach dem Unterricht im Schulhaus rumlaufen. Man durfte lediglich in die Bibliothek.

Aus dem Musikraum drangen zarte Töne hervor. Es war sofort erkennbar, dass die Töne von einem Klavier stammen mussten. Vorsichtig schlunzte sie in das Zimmer. Eigentlich erwartete sie einen Lehrer, der da am Klavier saß und sein Lied spielte. Doch gegen ihre Erwartungen saß der Blondschopf auf dem Hocker und ließ ihre Finger über die Tasten gleiten. Sie wirkte so, als wäre sie in dem Spiel bis zum Letzten versunken.

Beinahe sanft betätigte sie die Tasten, versank in der Melodie der Töne und ließ sich davon leiten.

Michiru war dazu gezwungen, wenigstens einen Moment lang die Augen zu schließen.

,,Was machst du hier?", fragte Haruka. Es dauerte einige Sekunden, eh ihre Stimme in ihr Bewusstsein drang.

,,I-Ich habe etwas vergessen..."

,,Hier im Zimmer?", grinste sie.

,,Nein. Im Klassenzimmer. Warum bist du noch hier? Es ist verboten, nach dem Unterricht sich hier aufzuhalten!"

,,Das könnte ich dir aber auch sagen. Außerdem habe ich die Erlaubnis."

,,Oh... Achso.. Das wusste ich nicht. Ich bin dann mal weg!"

Die Türkishaarige hielt es für besser, lieber schnell zu gehen.

Auf Zehenspitzen laufend schlich sie in den Klassenraum hinein. Sie musste sehr leise sein, da unter ihr das Sekretariat war. Und dort befanden sich noch Lehrer wie auch die Sekretärin.

Auf ihrem Platz war auch ihre Mappe. Schnell hoppste sie hin, als sie die Tür hinter sich quietschen hörte.

»Vorbei!«, schoss es ihr durch den Kopf.

Sie zuckte zusammen, als die Person zu ihr trat.

»Shit! Ich kann nur hoffen, dass es kein strenger Lehrer ist...«, dachte sie.

Ihre Hände wurden leicht schwitzig, da die Angst vor der Strafe sehr groß war. Langsam schaffte sie es, sich umzudrehen.

,,Haruka?", presste sie erleichtert hervor.

,,Wir sollten uns beeilen. Irgendwo auf diesem Stockwerk ist ein Lehrer", sagte sie.

,,Wieso hilfst du mir? Hast du nicht eine Erlaubnis?"

,,Nein", grinste der Blondschopf.

,,Du bringst dich damit echt in Gefahr!", rief Michiru wieder lauter. ,,Du aber ebenfalls", sagte Haruka und deutete auf die Mappe in Michirus Arm.

,,Pff. Ich habe nur etwas vergessen! Aber wir sollten vielleicht nicht hier rum streiten, sondern uns langsam mal auf den Weg machen."

,,Da hast du recht, Süße", zuckte mit den Schultern,

,,Ich würde sagen, wie Laufen hinten lang und dann zum Vordereingang." 

,,Gute Idee"

Die Künstlerin war schon lange nicht mehr so ruhig in der Gegenwart der Pianisten gewesen.

Schnell rannten sie eine Treppe im hinteren Teil der Schule hinunter. Doch sie bemerkte schon bald, dass Michiru nicht so schnell war wie sie. Deshalb machte sie extra für ihre Klassenkameradin etwas langsamer.

,,Wir müssen uns beeilen", flüsterte Haruka aufmerksam,

,,Ein Lehrer kommt die Treppe runter."

Michiru blieb wie versteinert stehen und lauschte.

,,Hey! Komm jetzt."

,,Was, wenn wir von der Schule fliegen?!", wimmerte das kleine Mädchen.

,,Werden ja nicht. Und jetzt komm!"

Doch noch immer regte sie sich nicht.

Es war gut zu hören, dass der Lehrer bald um die Ecke kommen würde. Stöhnend griff sie nach Michirus Arm und zog sie die Treppe hinunter auf ihren Arm. Dabei entglitt dieser ein kurzer Aufschrei.

,,Bist du bescheuert?", rief Haruka halblaut und rannte los.

,,Was? Hast du dich schon mal gefragt, was du bist?", meckerte sie schon wieder, doch dieses Mal um einiges leiser. ,,Auf jeden fall sehr gutaussehend!"

Für sie war es keine große Anstrengung, die Geigerin zu tragen. Auch mit ihr im Arm was sie schnell genug.

Am Haupteingang angekommen, mussten beide feststellen, dass die Tür verschlossen war.

,,Na toll!", fluchte die Blonde, 

,,Gibt es einen Hintereingang?"

,,Ich glaube ja. Aber da müssen wir durch ganze Gebäude!"

,,Shit! Na, dann wird der Lehrer uns jetzt erwischen..."

Sie ließ Michiru wieder auf die Beine.

Wenn man vom Teufel sprach. Und es war nicht nur irgendein Lehrer. Es war der Direktor Dr. Tomoe. Beide standen immer noch an der verschlossenen Tür. Der Türkisen war angst und bange. Sie wollte doch nicht wegen ihrer Mappe von der Schule fliegen!

,,Was machen Sie hier?", fragte Herr Tomoe.

,,Ich... Also..", stotterte die Kleinere ratlos.

,,Kaioh-san hat ihre Mappe im Klassenzimmer vergessen. Und wir hatten sie einfach geholt", mischte die andere sich ein.

,,Sie wissen aber, dass es verboten ist, nach der Schule hier rumzugeistern!"

,,Das wissen wir beide. Aber für Kaioh-san ist die Mappe sehr wichtig", log sie ohne lediglichen schlechten Gefühl.

,,Das ist mir egal. Kommen Sie mit. Beide!"

Der Direktor brachte die Beiden ins Sekretariat und erzählte ihnen etwas über die Hausregeln.

,,Außerdem werden Sie Strafarbeiten machen! Keine Widerrede!" Er überlegte einen Moment, was Ihnen für eine Strafe geben sollte.

,,Gut. Ihr werdet jeden Tag nach der Schule ein Klassenzimmer säubern. Zusammen! Bis Sie alle Zimmer einmal durch haben!", sagte der Direktor.

Allein, weil die Beiden zusammen die Strafe absetzen mussten, war für sie Strafe genug. Sie mochte die Rennfahrerin noch genauso viel, wie vor einigen Tagen wie auch letztes Jahr schon.

Beide nickten gehorsam und wurden dann entlassen.

Zu Michirus  Entsetzen, war ihr Chauffeur nicht mehr da.

,,Shit! Was mache ich denn jetzt?"

Gerade wollte sie ihren Fahrer anrufen, doch Haruka bot ihr in diesem Moment an, sie mitzunehmen.

,,Meinst du das ernst?"

Gespräch mit Elza

Haruka sah sie genervt an. Eigentlich war ihr klar, dass sie wieder rummeckern würde, aber sie wollte es der kleinen Zicke trotzdem anbieten.

Diese hatte einen unglaubwürdigen Blick drauf. Vielleicht konnte sie es ja nicht glauben?

,,Was denkst du denn?", grinste sie arrogant.

Sofort war Michiru auf den Beinen und ihr Gesicht wurde wieder rot.

,,Wehe du entführst mich!", drohte sie der Blonden mit dem Zeigefinger.

,,Nicht doch! Darüber würde ich nicht mal nachdenken!", lachte Haruka amüsiert.

Ihr war klar, dass die Türkishaarige misstrauisch war, aber dieses Mal wollte sie dem Mädchen nichts Böses.

,,Na gut...", seufzte sie und drehte sich von ihr weg.

Der Blondschopf lief damit los Richtung Parkplatz. Michiru folgte ihr unter Schweigen.

Als beide an ihrem Sportwagen angekommen waren, schaute Haruka stolz zu ihr. Diese war davon jedoch nicht beeindruckt. Diesen Luxus war die Violinistin bereits gewöhnt und es brachte sie schon lange nicht mehr zum Staunen.

»Also beeindrucken kann man sie damit schon mal nicht....«, stöhnte sie innerlich,

»Nur mit was dann?«

Für die Blonde war Treue zum Beispiel nichts Wichtiges in der Beziehung. Womöglich war genau das ihr Fehler.

Fast schon wie ein Gentleman hielt sie ihr die Tür auf. Die Türkise drehte sich mit angeröteten Wangen von der Größeren weg.

,,Hör auf! Nicht, dass das jemand sieht!", murmelte sie gerührt.

,,Und? Du solltest dir mal nicht so viel aus der Meinung anderer machen!", zwinkerte sie ihr zu,

,,Na, komm! Steig jetzt ein!"
 

Während der Fahrt wagten beide nicht, irgendwas zu sagen. Erst, als sie bei Michiru vor der Villa angekommen waren, unterbrach Haruka die Stille.

,,Hier wohnst du also", sagte sie etwas ratlos.

Trotz ihrer Schlagfertigkeit war Haruka ratlos, was sie sagen sollte. Ihr fiel aber auch nichts Passendes ein.

,,Äh... Ja... Na dann, ich glaube ich müsste mal raus. Äh... Danke fürs Fahren", murmelte sie nur halblaut vor sich hin.

,,Warte!"
 

Sie griff nach dem Handgelenk ihrer kleinen Kratzbürste und zog sie ruckartig auf ihren Schoß. Dabei stahl sich ein diabolisches Lächeln auf ihre Lippen.

Michiru jedoch fand diese Art, einen Menschen zu verabschieden, nicht gerade passend. Zumal wollte sie einer Frau nicht so nahe sein und dass es auch noch Haruka war, brachte dabei auch nichts Gutes mit sich. Nur weil die Blonde ihr vorhin geholfen hatte und sie wenigstens halbwegs gut aus der Sache geholt hatte, hieß es noch lange nicht, dass sie sie jetzt mochte.

,,Ha~ru~ka?", knurrte sie mehr als nur wütend.

,,Ja. Das ist mein Name", grinste sie sichtlich amüsiert.

Die Kleine auf ihren Schoß wurde eh keine Chance gegen sie haben. Sie hatte volle Kontrolle über sie.

Langsam zog sie ihr Kinn zu sich.

,,Hör auf! Ich will das nicht!", schrie sie ängstlich und versuchte Haruka ins Gesicht zu schlagen, doch diese hielt ihre Hände beide fest.

,,Hier drin hast du keine Chance!", schnurrte sie in ihr Ohr. Harukas lauernde Stimme so nah an ihrem Ohr verursachte eine schreckliche Gänsehaut auf ihrer Haut.

,,Nein... Bitte..."

Vorsichtig küsste sie ihren Hals entlang, während sie langsam ihre Hände los ließ. Michiru bemerkte dies gar nicht. Sie war wegen ihrer Angst komplett erstarrt, wollte sich nicht mehr bewegen, noch etwas sagen.

Die zarten Küsse auf der weichen Haut verursachten ein geradezu gutes Gefühl, was Michiru noch mehr Angst einjagte.

Warum gefiel ihr das?

,,Lass dich einfach fallen", hauchte sie laziv und ließ ihre Hände zielstrebig über ihren Körper wandern.

Dennoch spürte sie, wie angespannt die Kleine war.

Ihre geschickten Hände streichelten nahezu sanft über ihren Po und versachten ein Grippeln in ihrer Magengegend. Immernoch küsste sie ihren Hals.

,,Nein...", seufzte sie leise.

Trotzdem hörte Haruka mit ihrem Tun nicht auf.

,,Bitte..."

Die Rennfahrerin konnte ein Schluchzen vernehmen.

Langsam sah sie zu Michiru. Aus ihren Augen quollen Tränen, die sich über ihre Wangen bahnten.

,,Hör auf", begann sie nun richtig zu weinen.

Aus irgendeinem Grund verpasste dieser Anblick ein Stechen in ihrem Herz. Und erst jetzt bemerkte sie auch, dass Michiru das alles gar nicht wollte.

Das Mädchen auf ihrem Schoß weinte. Wegen ihr.

Sonst immer war das kein Problem für sie gewesen. Schon so oft hatte sie ihren Exen die Herzen gebrochen, war der Grund für deren Tränen. Doch es war ihr sonst immer egal gewesen. Dieses mal aber nicht.

,,A-also... E-es.... Tut mir leid", seufzte sie enttäuscht von sich selber.

Sie öffnete die Tür neben sich, dass Michiru aussteigen konnte. Und das tat sie auch, jedoch immer noch weinend. Haruka gab ihr die Schultasche vom Sitz neben sich und danach war sie sofort weg.

Haruka sah ihr noch einen Moment lang hinterher, eh sie dann wieder Gas gab.
 

Ein Glück waren ihre Eltern nicht daheim. Niemand war da. Sie war ganz alleine. Nicht mal eine Putzfrau.

Immer noch schluchzend ließ sie sich ins Bett fallen.

,,Sie hätte mich eiskalt vergewaltigen können...", bemerkte sie unter Tränen,

,,Wie kann ein Mensch nur so herzlos sein?!"

Für die Türkishaarige war es kaum zu begreifen. Schon so oft hatte sie Haruka gesagt, dass sie das nicht wollte und trotzdem hatte sie ihren Willen durchsetzen wollen. Aber aus irgendeinem Grund hatte sie nicht weiter gemacht. Lag es vielleicht an ihren Tränen? Lag es daran, dass sie angefangen hatte zu weinen?

Ihr war egal, was der Grund war. Michiru kam mehr oder weniger heil aus der Sache raus. Nur was würde morgen passieren? Morgen müsse sie gemeinsam mit ihr die Strafe absetzen. Ein Klassenzimmer konnte groß sein und auch sehr dreckig. Und wie würde Haruka sich morgen ihr gegenüber verhalten? Vielleicht wieder so unter aller Sau wie eben oder doch eher freundlich wie heute beim Direktor?

Egal was sie tun würde, bei der Blonden würde sie sich nie wohlfühlen.

»Nur warum hat es in diesen einem Moment so gut getan?«, schoss es ihr durch den Kopf.

Als sie dieses Gefühl empfunden hatte, wurde die Angst nur noch größer. Hatte sie es etwa genossen?

»Nein. Ich bin nicht so wie sie!«

,,Ich stehe nicht auf Frauen. Und auf sie erst recht nicht!"
 

Haruka brachte ihren Wagen vor einem Eiscafé zum Stehen. Sie konnte nicht weiter fahren. Im Moment benötigte sie eine Pause vom Autofahren.

»Hätte sie nicht angefangen zu weinen, hätte ich sie garantiert vergewaltigt!«, erkannte sie.

Allein bei den Gedanken, dass sie es nicht mal gekümmert hätte, ob, Michiru das wollte oder nicht, wurde ihr schlecht.

,,Nein Haruka! Aus! Werd jetzt bloß nicht schwach! Das ist nur ein dummes kleines Weib, was einmal von mir durchgefickt wird und gut ist!", sagte sie, während sie ausstieg.

,,Deine Wortwahl ist ja schrecklich. 'Durchgefickt'?", ertönte eine Stimme hinter ihr.

Aprupt drehte sie sich zu Elza um. Sie erkannte diese Stimme gleich.

,,Was willst du von mir?"

,,Hast du gerade von Michiru gesprochen?", stellte diese allerdings eine Gegenfrage.

,,Was kümmert dich das? Das geht dich einen Dreck an, billige Dirne", knurrte die Blonde.

,,Schon wieder! An deinem Mundwerk muss echt etwas geändert werden!", stöhnte sie und schüttelte verständnislos den Kopf, ,,Na sag schon. Was hast du gemacht?"

Die Rennfahrerin pustete einmal hörbar die Luft aus ihren Lungen, holte dann wieder Luft.

,,Ich hätte sie gerade fast vergewaltigt", gestand sie mit einem hängenden Kopf.
 

Elza hatte Haruka noch nie so gesehen. Wo war diese schlagfertige, arrogante Seite? Wo war die herzenbechende Fraunheldin?

,,Du hast es aber nicht getan. Warum?"

,,Sie hat angefangen zu weinen... Dann hab ich sie gehen lassen. Ich habe mich auch entschuldigt, aber ich hab trotzdem ein Schuldgefühl...", erklärte sie der Rothaarigen.

Diese schüttelte erneut den Kopf.

,,Du wirst eines Tages durch deine arrogante fast schon skurpelllose Art echt Probleme bekommen, das sag ich dir! Aber ich rate dir, dich nochmal zu entschuldigen und du solltest ihr klar machen, dass du deine Entschuldigung auch ernst meinst. Sie hat garantiert nicht bemerkt, dass du dich schon mal für dein Verhalten entschuldigt hast. Sie war bestimmt total geschockt", sprach sie.

Haruka erhob wieder die Blicke und sah ihre Schulkameradin an.

,,Vielleicht hast du Recht."

,,Und zwing ihr nicht mehr deine Nähe auf! Verbring lieber Zeit mit ihr, wo du dich mal von einer freundlichen Seite zeigst. Vielleicht genießt sie ja dann doch deine Nähe und will es auch. Aber ich würde dir auf jeden Fall raten, dass du ihr es sagst, wenn du es nicht ernst meinst. So wie ich Michiru kenne, wird sie niedergeschlagen sein, wenn sie bemerkt, dass sie auch nur eine Puppe von dir war!"

,,Und wieder sagst du etwas Wahres. Lass ich gerade mir ernsthaft von dir Tipps geben?", lachte sie,

,,Wie tief bin ich gesunken?"

,,Weil du verliebt bist... Zumindest bist du grad mitten drin... Nur verstehst du nicht, warum sie nicht will..."

,,Ich bin nicht verliebt. Und das werde ich auch nicht. Weil ich es nicht kann. Als ob ich mich festlegen würde!?", lachte Haruka belustigt.

,,Aber warum zeigst du dann so Interesse an ihr?", lachte Elza nun auch.

Haruka legte den Kopf schief, musste dann aber grinsen.

,,Komm schon! Kann man mir das übel nehmen? Sie ist wunderschön! Wenn ein Mann so ein Püppenchen haben kann, warum dann nicht auch eine Frau wie ich?", sagte sie und senkte wieder den Blick auf den Boden.

,,Du kannst nicht verleugnen, dass du verknallt bist."

,,Nein, ich bin es nicht."

Tatsächlich hatte Haruka sich darüber noch nie Gedanken gemacht. Für sie gab es keinen Beziehungen, sondern nur Sex.

Aber was, wenn sie wirklich dabei war, sich in Michiru zu verlieben?

,,Irgendwann musst du dir das eingestehen!"

Mit diesen Worten verschwand die Sprinterin und Haruka blieb allein vor ihrem Auto stehend zurück.

Eine nicht ernst gemeinte Entschuldigung

Am nächsten Morgen war es für Michiru sehr schwer aufzustehen. Einerseits war sie noch müde, andererseits fürchtete sie den Blondschopf aus ihrer Klasse.

Haruka hätte sie eiskalt vergewaltigt. Ohne zu zögern!

Mit einem rasenden Herzen kämpfte sie sich auf. Der Blick war leicht verschwommen. ,,Werd ich etwa krank?", murmelte sie vor sich hin. Sie rieb sich kurz die Augen und zwinkerte einige Male. Trotzdem wurde ihr Blickfeld nicht wirklich klarer.

,,Kind? Du hast nur noch 20 Minuten!", rief plötzlich ihre Mutter die Treppe hinauf. Erschrocken riss sie ihre Augen auf und sah sich einen Moment lang im Zimmer um.

,,So ein Mist!", meckerte sie vor sich hin.

In Rekordzeit machte sie sich fertig und schaffte es sogar noch, etwas zu essen.

Danach musste sie sich aber auch schon auf den Weg machen. Ihr Chauffeur wartete bereits vor der Tür der Villa. ,,Guten Morgen, Miss Kaioh! Sie sind aber heute spät", rief der ältere Mann. ,,Ja, tut mir leid. Ich habe verschlafen. Schaffen wir es noch?" ,,Ja, klar! Keine Bange! Steigen Sie ein!"

Der Mann hielt ihr höflich die Tür auf, was dazu folgte, dass Michiru geschockt stehen blieb. Die Angst kroch in ihrem Körper hinauf. Ihr Herz brannte letzten Endes so fürchterlich, dass die Künstlerin sich mit einem schmerzvollen Seufzen an die Brust griff. ,,Alles in Ordnung mit Ihnen?", fragte der Chauffeur besorgt. ,,Ja ja, mach dir keine Sorgen!"  ,,Wenn Sie das meinen..." Mit zugekniffenen Augen stieg das Mädchen in das Auto ein. Misstrauisch stieg der Fahrer vorne ein und startete den Motor.
 

Schon bald bemerkte der Chauffeur, dass etwas nicht stimmte. Michiru starrte die ganze Zeit über auf ihren Schoß, sagte kein Wort, was noch komischer war, und insgesamt wirkte sie keinesfalls glücklich.

,,Was ist mit Ihnen los? Sie wirken nicht gerade fröhlich." Die Türkishaarige erhoben ihren Blick und sah den Mann an. Dieser hielt durch den Rückspiegel Blickkontakt mit ihr. Als sie dies bemerkte, sah sie wieder auf ihren Schoß hinab. ,,Miss Kaioh?" ,,Es ist alles gut", sagte Michiru halblaut.

Natürlich war der Fahrer skeptisch. Es war klar zu erkennen, dass da etwas war, was sie beschäftigte. ,,Sie wollen mir es nicht sagen. Das ist auch nicht schlimm. Aber ich rate Ihnen, Ihre Probleme jemanden zu erzählen. Vielleicht kommt ja auch bald die Erste Liebe! Ich will es nicht wissen, wirklich. Aber manchmal brauch man einfach Rat oder Hilfe, bosonders dann, wenn es nicht perfekt läuft", erklärte er ihr, sah dann aber wieder auf die Straße, da er sich auf den Verkehr konzentrieren musste. ,,Ja ok", war das Einzige, was sie darauf erwiderte.
 

Es war mehr als schwierig auszusteigen. Ihr Herz begann sofort zu rasen. ,,Danke fürs Fahren", murmelte sie zaghaft vor sich hin und ließ die Tür dann zufallen.

Der Chauffeur fuhr mit einem ungutem Gefühl weg.
 

Langsam lief sie über den Schulhof, während ihre Angst, Haruka wiedersehen zu müssen, schrecklich schnell stieg. Dabei müsse sie die Blonde eh sehen. Selbst wenn sie jetzt das Schulgelände verlassen würde. Früher oder später müsse sie eh wieder in die Schule.
 

Die Rennfahrerin stellte wie immer ihre Maschine auf den Parkplatz, der eigentlich eher für die Lehrer gedacht war, da diese sonst so lange laufen müssten. Aber dies interessierte sie sowieso nicht.

Als Frau Nanaba, ihre Klassenlehrerin, angefahren kam, machte sie sich lieber vom Acker.

Nun musste sie nur noch über den Schulhof zum Eingang. Doch nachdem sie etwas Türkises in der Menge sah, kam sie zum Stehen. ,,Tenoh-kun? Was soll das? Das ist doch Ihr Motorrad, habe ich Recht? Aber dieser Parkplatz ist nicht für Sie vorgesehen. Parken Sie bitte woanders", sagte die Lehrerin hinter ihr und kam neben 'dem Schüler' zum Stehen. Haruka drehte sich in diesem Moment zu ihr und grinste sie überheblich an. ,,Was? Warum laufen SIE nicht einfach ein Stück weiter weg. Es steht ja nirgends eindeutig, dass dieser Parkplatz nur für Lehrer gedacht ist", lachte sie und drehte sich wieder weg. Damit setzte sie sich in Bewegung. Frau Nanaba blieb sprachlos zurück.

Mit einem Grinsen überquerte sie den Schulhof.

Irgendwann war sie der kleinen Kratzbürste aus ihrer Klasse etwas näher gekommen. Dabei konnte sie aus irgendeinem Grund nicht die Blicke von ihr lassen.
 

Michiru war schon stehen geblieben, als sie den Motor eines Motorrades gehört hatte. Keinen Zentimeter kam sie mehr weiter. Sie wusste, dass Haruka es wahr.

Und schon nach Kurzem bemerkte sie auch, dass sie beobachtet wurde. Von ihr. Allein der Gedanke an gestern ließ ihr das Frühstück wieder hochkommen. »Warum hast du mir solche Angst eingejagt?!«

Als sie zur Seite sah, überkam ein Schauer ihren Rücken.

Die Schulglocke ertönte und kündigte den Unterricht an. Doch beide standen noch auf dem Hof.
 

Der Unterricht hatte eigentlich schon begonnen, aber die Geigerin schaffte keinen Schritt. ,,Guten Morgen", durchschnitt die Stimme der Blonde die Stille. Die Türkishaarige sah sie nur ängstlich an. ,,Du... Ich..." ,,Halt den Rand! Es gibt nix darüber zu reden! Du willst doch eh immer nur das Eine. Du bist so von deinen Hormonen gesteuert, dass du nur noch auf dich achtest! Glaub mir, wenn du das nochmal machst, zeige ich dich an!", drohte sie der Pianistin.  ,,Bor! Kannst du nicht einmal runter kommen?! Es tut mir ja leid! Aber wenn du nicht willst, dass ich es wieder gut mache, dann bitte! Mir ist das eh scheiß egal!", schrie die Blonde sie an.
 

Harukas Wut war groß. Für sie war beim Sex nicht viel dabei. Liebe gehörte bei ihr nicht dazu. Darum konnte sie Michirus Verhalten so gut wie gar nicht verstehen. ,,Als ob deine Entschuldigung ernst gemeint war! Ich werde heute Nachmittag meinen Eltern von gestern erzählen! Dann bekommst du eine schöne Geldstrafe!" ,,Pff!", begann Haruka bloß zu abfällig lachen, ,,Das macht mir gar nichts aus, Kleines! So oft, wie ich schon angezeigt wurde?! Die kleine Geldsumme interessiert mich nicht die Bohne!"

Sprachlos sah sie die Rennfahrerin an. ,,I-Ist das dein Ernst?!", stotterte sie und lief langsam rückwärts. ,,Denkst du etwa, es interessiert mich, wie du fühlst?"  Sie rümpfte sich bereits vor Lachen.

,,Was für einen Monster bist du?!", kamen ihr dir Tränen. ,,Du siehst mich also als ein Monster?", grinste Haruka beinahe arrogant.

Michiru sah fassungslos zu Boden. Sie wollte nicht weiter mit ihr dieses sinnlose Gespräch führen müssen.

Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, lief sie davon. Haruka folgte ihr, allerdings ein Stück weiter weg.
 

Die Künstlerin klopfte vorsichtig an der Tür des Klassenzimmers. Man sah ihr garantiert an, dass sie weinte. Bisher hatte sie sich auch noch nicht beruhigen können.

Herr Takami, der Physiklehrer öffnete ihr die Tür und sah sie fragend an. Als er die geröteten Augen erkennte, trat er lieber in den Flur und schloss die Tür hinter sich. ,,Guten Morgen, Kaioh-san. Warum sind Sie zu spät?"  ,,Guten Morgen, Takami-sensei. I-Ich... Also... Ich..."

Haruka trat neben die Beiden und machte eine leichte Verbeugung. ,,Guten Morgen, Takami-sensei. Wir mussten noch etwas klären. Deshalb kommen wir beide zu spät."  ,,Das ist Ihr Grund? Da muss der Grund für Ihr Gespräch ja sehr wichtig sein. Sowas kann man auch außerhalb des Unterrichts machen!", wurde er nun lauter. ,,Es war aber sehr wichtig."  ,,Ach ja? Dann würde ich gerne den Grund erfahren", forderte der Lehrer. ,,Das geht sie gar nichts an", murmelte Michiru. Haruka nickte ihr zu und öffnete dann ohne Erlaubnis die Tür.

Die Klasse sah sie fragend an. Sie hatten sicher den lauten Ton des Lehrers gehört.

Michiru setzte sich schweigend an ihren Platz und Haruka tat es ihr gleich nach. ,,Sowas Ungehobeltes!", fluchte Herr Takami vor sich hin. Dennoch eröffnete er seinen Unterricht ganz normal.
 

Als Physik endlich vorbei war, stand Chemie bei Frau Sakurai für die Klasse an. Dort wurde eine Klassenarbeit geschrieben, wodurch die 2 Stunden recht schnell vergingen. Danach musste die Klasse noch eine Stunde Japanisch aushalten.
 

In der Pause saß Michiru wieder alleine. Ohne Bunny war es doch etwas komisch. Nur warum wollte sie nichts mehr mit ihr zu tun haben? Hatte sie etwas Falsches gesagt? Vielleicht das Gespräch, als Michiru ihr gesagt hatte, dass Haruka ein Mädchen ist. Bisher war sie auch nur die Einzige, die wusste, was für ein Geschlecht sie hatte.

Haruka schien es aber auch nicht für nötig zu halten, es irgendjemanden zu sagen. Zum Beispiel dem Direktor!

,,Hallo, Kaioh-san", ertönte eine doch ziemlich bekannte Stimme. Es war Elza. Das wusste sie genau.

Sie hatte bereits einige Male mit ihr gesprochen.

Michiru erhob ihren Blick und sah sie Rothaarige an. ,,Guten Morgen, Gray-san", erwiderte sie mit einer brüchigen Stimme. Im Moment wollte sie lieber alleine sein, als mit jemandem zu reden.

Doch Elza schien nicht aufgeben zu wollen.

,,Du kannst mich Elza nennen", sagte sie und setzte sich zu der Künstlerin auf die Bank. ,,Ebenfalls." ,,Gut, Michiru. Ich möchte dich nicht lange aufhalten. Aber wir müssen über Haruka reden", sprach sie nun.

Die Türkishaarige sah sie genervt an. ,,Warum? Da gibt es nicht viel zu sagen...", murmelte sie. ,,Und ob es das gibt. Ich weiß, dass sie dich vergewaltigen wollte", sagte Elza, ,,Ich habe sie danach getroffen und sie hat es mir erzählt. Hat sie sich bereits entschuldigt?"  ,,Was hat dich das zu interessieren?", seufzte Michiru nun noch genervter.  ,,Ich hab ihr gesagt, dass sie sich entschuldigen soll."  ,,Wusste ich es doch. Sie hat es also nicht ernst gemeint."   ,,Ich habe ihr es geraten, weil sie nicht mehr weiter wusste. Ihr tut es wirklich leid, aber ihr fällt es schwer sich zu entschuldigen!" ,,Und sich unter Kontrolle zu halten", hängte Michiru noch an.  ,,Ja, das außerdem. Haruka hat ein großes Interesse an dir", verriet sie der Türkisen,  ,,Aber das hast du nicht von mir!"  Der letzte Satz war eher eine Bitte, welche sie nur leise aussprach.

,,Es ist mir egal. Sie hat vorhin zu mir gesagt, dass ihr meine Gefühle egal sind. Also liebt sie mich nicht!"  ,,Das hat sie wirklich gesagt?", wurden Elzas Augen nun größer. ,,Ja, das hat sie. Das hat mich aber nicht verletzt, weil sie mir eh egal ist."  ,,Ich denke, Haruka hat das nicht ernst gemeint." ,,Warte... Du weißt es?"  ,,Was soll ich wissen?", hob Elza die Augenbraue. ,,Das Haruka eine Frau ist..." ,,Achso ja... Weiß ich vom Sport. Ich bin einst gegen sie Rennen gelaufen..." ,,Ah ok..."

In diesem Moment trat die blonde Rennfahrerin auch auf den Schulhof. Michiru sah dies sofort und sprang auf, um die Sachen zu packen.

,,Wo willst du denn hin?"  ,,Fort. Siehst du doch! Sie kommt wohl gleich noch auf uns zu!", meckerte sie vor sich hin. ,,Meinst du nicht, dass du ihr mal noch ne Chance geben solltest?"

Michiru sah die Rote verwundert an. Dann begann sie sogar zu lachen.  ,,Was? So einem Stück Scheiße? Garantiert nicht! Die ist komplett unter meinem Niveau. Ich rede kein Wort mehr mit ihr!", lachte sie fast schon gehässig und lief mit den Sachen davon.

»Du bist zwar wahnsinnig niedlich, aber ganz schön eingebildet...«, dachte Elza.

Haruka trat neben sie und sah sie fragend an. ,,Warum haut sie ab?" ,,Ist doch auch egal...", lenkte sie schnell vom Thema ab.

Ablenkung?

Nach der Pause begann dann regulär die nächste Stunde. Und das war Informatik bei Herr Shishido. Michiru konnte ihn nicht wirklich leiden, da er sie eh immer auf dem Kicker hatte.

Haruka jedoch mochte ihn wegen seiner vielen Leistungskontrollen nicht, die er immer am Anfang seiner Stunde machte.

Dennoch ging der Unterricht sehr ruhig und friedlich vorbei.
 

Danach war endlich Schulaus.

Als der Glockenton ertönte, sprang die Blonde auf und stellte sich vor Michirus Pult.  Diese sah bereits wieder genervt nach oben. 

,,Wollen wir uns heute treffen?", grinste sie arrogant nach unten.  ,,Das würde dir so passen, oder?", meckerte sie und verließ mit diesen Worten das Zimmer.

Der Chauffeur fuhr sie dann nach Hause.
 

Zuhause angekommen ließen sich sofort ins Bett sinken. Irgendwas schien sie zu beschäftigen. Etwas machte sie traurig. Nur was? Den nächsten Gedanken opferte sie Haruka. Und genau dies erschütterte die Künstlerin. »Was, wenn ich mich wirklich in sie verliebt habe? Das kann doch nicht sein!« Seufzend griff sie nach ihrem Handy. Auf dem Bildschirm erschien eine Nachricht.

~Hey, Süße!~

Michiru war sofort klar, wer das sein musste. Nur woher hatte sie ihre Nummer?

~Was willst du, Haruka?~

~Ich bin nicht Haruka - sondern Elza!~

Verwundert sah sie auf das Display.

»Elza? Aber warum nennt sie mich so? Diese Sprinterin kennt mich doch kaum!«

~Was möchtest du denn?~

~Ich würde heute gerne mit dir ein Eis essen gehen.~

~Ja ok. Und wann?~

~In 1 Stunde im Eiscafe am Stadtrand?~

~Ja, na gut. Bis dann!~

Seufzend legte sie das Handy beiseite. Und schon kamen die ersten Tränen.

,,Also doch... wie kannst du nur, Michiru?! Diese dumme arrogante Kuh macht dich eh nur traurig!", schluchzte sie,

,,Du machst dich selber kaputt!"
 

Haruka setzte sich mit einem genervten Seufzen auf das Motorrad. Sie benötigt eine Runde, um wieder zur Ruhe zu kommen.

Die kleine Zicke aus ihrer Klasse ging ihr seid einigen Tag nicht mehr aus dem Kopf.

,,Einmal ficken und gut ist!", beschloss die Blonde.

In dieser Sekunde fiel ihr auf, dass die beiden die Strafarbeit geschwänzt hatten. Ihr war es egal, aber für die Künstlerin war es doch sehr ungewöhnlich.

,,Ich denke, ich kann mich darauf verlassen. Lange dauert es garantiert nicht mehr...", grinste sie und startete den Motor.
 

Als die eine Stunde vergangen war, machte sie sich langsam auf dem Weg zu dem Eiscafe. Elza schien irgendwas mit dir besprechen zu wollen, denn umsonst wollte sie sich nicht mit ihr treffen. Oder lag es daran, dass sie mit ihr befreundet sein wollte? Vor einigen Jahren kursierte das Gerücht in der Schule, dass Elza etwas von ihr wollte. Vielleicht stimmt dies ja und das Treffen war ihre Masche? Aber wie oft sollte sie das denn noch sagen? Sie stand nun mal nicht auf Frauen. Und das war für sie auch nicht wirklich unnormal.

Aber würde sie sich mit Elza anfreunden und sie wäre tatsächlich lesbisch, dann würde sie auch nicht viel dagegen haben.

Und da war auch ihre Vermutung. Eventuell stand sie ja auf Haruka. War sie dann auch lesbisch? Erfahrungen hatte sie generell noch nie gehabt. Sie hat sie ja noch nicht mal ihren ersten Kuss gehabt! Vielleicht war es ja doch nicht so schlimm, als Frau auf eine Frau zu stehen.
 

In einer Ecke konnte sie Elza an einem Tisch sitzen sehen. Diese erblickte sie sofort und stand dann auch zeitgleich auf.

,,Hey! Schön, dass du kommen konntest!", lächelte die Rothaarige.

,,Alles gut. Ich habe immer Zeit!"

  ,,Das ist gut. Ich habe dich eingeladen, weil du heute nach dem Unterricht sehr traurig ausgesehen hast. Ich habe gedacht, dass du eventuell reden möchtest...", erklärte sie.

Michiru seufzte.

,,Ist es so auffällig?"

,,Ja,  schon irgendwie. Es tat mir so leid und da habe ich gedacht, dass du eventuell mit mir reden möchtest", murmelte die Sprinterin vor sich hin.

,,Ich denke, ich sollte das nicht jeden unter die Nase reiben...", erwiderte sie leicht kühl.

Im Moment war sie selber nicht mal mehr Herr über die Gefühle. ,,Aber wenn du möchtest, dann bin ich gerne für dich da." Michiru nickte verstehend.

Gemeinsam setzen Sie sich an den Tisch, von dem Elza vorher aufgestanden war, und bestellten jeder einen Eisbecher.

,,Gut. Dann sage ich dir eben den Grund. Aber dann posaune es nicht gleich raus. Ich vertraue dir jetzt!", machte sie ihr klar.

Elza nickte.

,,Natürlich!"

,,Also.... ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber es wäre eine Schande, wenn es wirklich stimmt. Ich glaube, dass ich mich in Haruka verliebt habe..."

,,Oh..."

Auf einmal senkte die Rote traurig den Kopf. Michiru verwunderte dies, aber gleichzeitig wurde ihre Vermutung bestätigt.

,,Sag, stimmt dieses alte Gerücht über dich?", fragte sie.

Elza sah sie einen Moment lang schweigend an, dann erst nickte sie.

,,Ja, Ich liebe dich wirklich... Seit Jahren."

Die Künstlerin murmelte etwas vor sich hin, was aber kaum verständlich war.

,,Aber ich kann dich verstehen. Nur schaufelst du dir dein Grab selber. Haruka wird das ausnutzen, wenn sie es erfährt. Du musst wahnsinnig aufpassen, wenn wir in der Jugendherberge sind!"

,,Wieso?"

,,Weil sie sich hundert pro an dir vergreifen wird! Es ist ja schon bald! Du musst echt aufpassen! Wenn sie das bis dahin rausbekommt? Da wird sie nicht warten. Du stehst auf sie? Das ist für sie Arbeit, die ihr abgenommen wurde. Die hat dann leichtes Spiel!"

,,Hä? Nur weil ich sie sehr doll mag, heißt es ja nicht, dass ich mit ihr ins Bett will! Ich bin nicht so eine Schlampe, die von Bett zu Bett hüpft!", wurde Michiru lauter.

,,Ist ja gut. Das wollte ich damit gar nicht sagen! Beruhige dich wieder!", rief Elza schnell.

Die Kellnerin kam mit den beiden Eisbechern und stellte sie auf den Tisch ab.

,,Danke", sagte die Rote, da Michiru immer noch wütend auf ihren Schoß starrte.

,,Hey! Es tut mir leid! Ich hab das nicht so gemeint!"

,,Nein, ist schon gut.... Lass uns einfach essen."

Nach einer Weile fing Michiru wieder mit dem Thema an.

,,Das kann sein. Sie ist sich aber bestimmt im Klaren, dass ich sie theoretisch anzeigen könnte", meinte sie schulternzuckend.  ,,Das schon. Aber würdest du sie denn dann wirklich anzeigen? Womöglich fliegt sie danach von der Schule! Und ich bin mir sicher, dass du das nicht willst."  
 

Haruka bog in die Einfahrt einer ihr gut bekannten Bar ein. Sie benötigte den Alkohol im Moment sehr.

»Diese Kleine will mir anscheinend nicht mehr aus dem Kopf gehen...«, dachte sie.

Und was half dagegen? Richtig: Sex und Alkohol.

,,Ein Joint würde mir auch gut tun...", seufzte sie und stellte das Motorrad auf einem Hinterhof ab.

Die Rennfahrerin kannte den Inhaber der Bar und war gut mit ihm befreundet. Deshalb durfte sie hier kostenlos schlafen und im Hinterhof ihre Fahrzeuge sicher parken.

Mit einem Grinsen betrat die Schülerin die Bar. Minderjährig war sie eigentlich immer noch, aber durch ihren Freund kam sie auch so hinein. Mit nur ein wenig Glück würde sie eine junge Frau finden, was ihr den Tag versüssen würde. Sie benötigte dringend Ablenkung von Michiru. Zwar war es noch Tags und die Bar noch nicht gut besucht, aber irgendjemand fand sich immer.

Haruka schlug den direkten Weg zur Theke ein.

,,Hey, Akito! Lange nicht gesehen!",  rief sie und setzte sich auf einer der Hocker.

Der Schwarzhaarige erhob seinen Kopf und als er erkannte, dass vor ihm eine gute Freundin von ihm stand, begann er zu grinsen.

,,Hey, Ruka! Schön dich mal wieder zu sehen. Es ist bestimmt schon 2 Monate her!", rief er und lief um die Theke herum. Freudig schloss er die Rennfahrerin in die Arme.

,,Was führt dich denn nach so langer Zeit zu mir?"

,,Ich muss mich mal wieder richtig volllaufen lassen... Und ich suche mir n Mädel... Habe Bock auf Sex...", grinste sie hämisch.

,,Du klingst sehr hungrig!", lachte er.

  ,,Bin ich auch. Ich hatte die ganze Woche noch keinen Spaß. Zumindest nichts solchen."

,,Wie soll ich das verstehen?", hob Akito die Augenbraue. 

,,Es gibt da ne kleine Puppe in meiner Klasse. Es macht riesigen Spaß, die Maus zu ärgern!", lachte sie belustigt.

,,OK... Ist sie hübsch?"

Haruka nickte grinsend und fügte noch hinzu: ,,Und sexy, nervend, süß, meistens schlecht gelaunt- also launisch, schlau, klug, kreativ, und-"

,,Ja, ist ja gut! Aber dann muss sie ja ein außergewöhnlicher Mensch sein!", bemerkte er.

,,Hä? Wieso das?", fragte die Androgyne verwundert.

,,Also für mich ist es eindeutig, dass du sie mehr als nur toll findest...", zuckte der Barkeeper mit den Schultern. 

,,Ich wusste ja gar nicht, dass dir dein Leben egal ist", wurde ihre Stimme wieder arrogant,

,,Halt die Klappe!"

Genervt sah sie auf die Angebotstafeln, die über der Theke an der Wand hangen.

,,Ich nehme einen Martini... Oder eher 2", sagte sie.

Ganz offensichtlich wollte sie nicht mit diesem Thema konfrontiert werden. Sie war hierher gekommen, um die Künstlerin zu vergessen und nicht, dass ihr jemand sagt, sie habe sich in sie verguckt . Und das hatte sie auch nicht! Sie liebte nie jemanden! Und das würde sie auch jetzt nicht tun. Michiru war eine kleine Mistkröte, in die sie sich sicher nicht verlieben konnte.

Akito stellte die zwei identischen Getränke vor der Blonden ab. Diese bedankte sich nicht mal, da sie immer noch wütend war.

,,Es tut mir ja leid, Ruka. Du willst sie hier vergessen, oder?", sagte er und klopfte ihr mitleidig auf die Schulter.

Ein Grinsen hatte sich in seinem Gesicht geschmogelt, was Haruka ganz und gar nicht gefiel.

,,Noch ein Spruch über sie und du hast einen Stammkunden weniger!", zischte sie ihn an.

Der Mann schreckte erst zurück, lächelte dann jedoch wieder. Normalerweise verhielt sie sich nicht so kindisch, was seine Vermutung nur bestätigen ließ. Haruka war tatsächlich noch nie verliebt gewesen. Deswegen ist es auch so unglaubwürdig.

»Daran merkt man, dass sie endlich erwachsen wird«, seufzte er und kümmerte sich damit um den nächsten Kunden.

Für die Blonde war es schwer, Michiru zu vergessen. Denn auch nach dem 2 Martinis und zusätzlich 2 Bier musste sie noch an sie denken. Nach einer Weile betrat ein junges Mädchen die Bar, mit dem sie sich begnügte. Mit ihr verließ sie auch die Bar.
 

Am nächsten Morgen wachte sie vollkommen verkatert in einem fremden Bett mit einem fremden Mädchen im Arm auf. Erst nach einigen Momenten fiel ihr ein, dass es das Mädchen aus der vergangenen Nacht war.

»Shit! Ich sollte vielleicht abhauen, sonst will sie noch meinen Namen oder noch schlimmer: meine Handynummer. Ich glaube, da gehe ich viel lieber zur Schule!«

Langsam schob sie den nackten immernoch schlafenden Körper von sich und stand auf. So leise wie es nur möglich war, zog sie ihre Schuluniform an und wollte den Raum verlassen, doch das Mädchen wurde aus irgendeinem Grund wach.

,,Warte!", ertönte ihre Stimme hinter ihr.

,,Ja, Yura?", fragte die Blonde.

,,Warum gehst du?" 

,,Ich muss zur Schule!"

,,Achso... Bekomme ich deine Nummer?", fragte sie etwas enttäuscht.

,,Warum sollte ich dir meine Nummer geben?"

,,Na gut,  Aber ich heiße Hikari!"

  ,,Ciao, Lucy!"

Mit einem Grinsen verließ sie die Wohnung und ließ den One-Night-Stand alleine.
 

Erst auf dem Weg zur Bar, da da ja Motorrad noch stand, kam ihr die Türkishaarige wieder in den Sinn.

»Sie kotzt mich jetzt schon an!<<

Geständnisse in Sachen Liebe

Die Wochen vergingen wie im Flug und die Jugendherberge stand nun direkt vor der Tür. 8 Uhr war vor der Schule Treff. Da dies der letzte große Ausflug für die Klassen war, ging es eineinhalb Wochen dorthin. Die Eltern der Schüler hatten dies erlaubt.
 

Michiru setzte sich auf einer der freien Bänke und stellte den Koffer direkt neben sich ab. Von weitem erkannte sie Bunny, die mit ihren neuen Freundinnen weiter weg saß. Was ihre ehemalige Freundin anbelangte, war sie immernoch ratlos. Anscheinend wollte die Blondine nicht wahrhaben, dass die arrogante Rennfahrerin eine Frau war. Vielleicht hatte sie deswegen so reagiert. Aber an ihrer Freundschaft schien Usagi nichts mehr zu liegen. Michiru empfand es für besser, es einfach so zu lassen und ihr nicht hinterherzulaufen.

Zudem hatte sie jetzt Elza, oder? Diese war doch sehr freundlich zu ihr. Eventuell würden die beiden sogar Freundinnen werden können.
 

Haruka fuhr dieses Mal ausnahmsweise mit dem Taxi zur Schule. Ihr Auto wollte sie nicht einfach so eineinhalb Wochen auf dem Schulparkplatz stehen lassen. Es gab genug bekloppte Schüler an der Schule, die ihrem Baby etwas hätten antun können. Deswegen hatte ihr Wagen jetzt eine Weile Auszeit.

Den nächsten Gedanken widmete sie der Türkishaarigen. Mittlerweile ging es ihr auf die Nerven, dass sie immer an sie denken musste. Und trotzdem konnte sie kaum etwas dagegen tun. Der Alkohol hatte ihr gut getan, aber das Mädchen, was aus irgendeinem Grund hunderte von Namen hatte, hatte ihr nicht geholfen. Aber irgendwie musste sie dagegen ankämpfen können.

Seufzend verließ sie das Taxi und gab dem Fahrer das Geld. Danach lief sie auf das Schulgelände zu. Sie hatte es noch nicht mal betreten und da konnte sie Michiru schon erkennen. Allein das entlockte ihr ein weiteres Stöhnen.

Selbstverständlich ging es nicht zu ihr sondern zu ihrer Gruppe. Diese empfangten sie sofort. Ein Mädchen, welches nach Harukas Meinung langweilig war, drückte ihr eine Zigarette in die Hand, doch die Androgyne lehnte ab. Diese gab nicht sofort auf, sodass Haruka schnell lauter wurde.

,,Steck den Scheiß weg! Ich will nicht!", zischte sie ihre Klassenkameradin an.

Sie zuckte zusammen und packte die Schachtel vorsichtshalber weg.

Haruka war nun sehr schlecht gelaunt, was die anderen deutlich spürten.

»Da frage ich mich doch, wie ich die eineinhalb Wochen aushalten soll - ganz sicher nur mit Alkohol«

Ohne noch etwas zu sagen, machte sie sich vom Acker. Manche Kameraden machten sie sehr schnell wütend.

Da ging sie lieber irgendwo alleine hin. Denn da könnte niemand sie auf Brass bringen.

Stattdessen ging sie lieber zu Michiru. Die Künstlerin saß alleine auf der Bank, ihr Blick war gesenkt und sie wirkte sehr traurig. Aus irgendeinem Grund war der Anblick dieses Mädchens kaum auszuhalten.

Dieses bisher unbekannten Gefühle schienen der Blonden Angst zu machen.

»Erschreckend, wie ich mich durch sie verändert habe!«, dachte sie und trotzdem ließ sie weiterhin auf sie zu.

,,Guten Morgen", sagte Haruka erstaunlich ruhig.
 

Michiru war sprachlos. Tatsächlich hatte die Rennfahrerin sie ganz normal begrüßt. Bisher war das noch nie zuvor passiert.

»Ob sie krank ist? Moment...!? Das kann mir doch egal sein!«

Warum also machte sie sich solche Sorgen? Haruka war arrogant und einfach nur fies. Wie also konnte sie sie so lieb gewonnen haben?

,,Äh... Morgen", murmelte sie vor sich hin.

Zu ihrem Entsetzen setzte die Blonde sich sogar neben sie. Sie schien total friedlich zu sein. Das gut bekannte arrogant belustigte Grinsen lag nicht mehr auf ihren Lippen.

,,Du fragst dich, warum ich mich so komisch verhalte?", fragte Haruka und zog den Koffer an sich heran.

Die Geigerin nickte ihr schweigend zu.

Diese Situation war ihr nicht ganz geheuer.

,,Ich weiß es auch nicht...", murrte sie.

Es war offensichtlich, dass es Haruka etwas peinlich war. Jedoch ging es der Türkisen nicht anders.

,,Das wird sicher ein Durcheinander", lenkte die Blonde etwas ab.

,,Wa...rum?", stotterte sie, was komplett ungewollt war.

Da schlich sich doch noch ein Grinsen auf ihre Lippen. Doch dies bemerkte die Jüngere nicht.

,,Naja... Es sind kleine WG's, in denen wir eingeteilt werden. Ich habe vor einer Weile mal Frauen Nanaba gefragt, wie das mit dem Schlafen ist. Sie hat gesagt, dass dieses Mal auch Jungen und Mädchen die WG teilen dürfen, denn wir haben dort immer nur 2er-Zimmer."

,,Was willst du mir damit sagen?", hob Michiru die Augenbraue.

Haruka begann nun wieder arrogant zu grinsen, während sie die Türkise ansah.

,,Nein! Ich teile kein Zimmer, weder eine WG mit dir!", rief sie sofort.

,,Frau Nanaba hat es aber festgelegt", grinste sie, doch das Arrogante war verschwunden.

Stattdessen grinste sie so, als sei sie glücklich.

,,Und ich habe die Liste bereits gesehen.''

Michiru starrte sie mit offener Kinnlade an.

,,Vergiss es! Am Ende vergewaltigt du mich noch!", wurde sie lauter.

Vor Schreck war sie aufgesprungen und stand nur wütend vor Haruka.

,,Das ist doch alles deine Schuld! Du hast dafür gesorgt, habe ich recht?!", schrie sie die Blonde an.

,,Nein, das stimmt nicht. Ich habe die Liste nur gesehen. Mehr nicht. Ich kann nicht davor!", lachte sie,

,,Du hast Angst von mir, oder?"

,,Was? Ich vor dir? Niemals!"

»Sie weiß es! Warum lässt sie mich da nicht in Ruhe?«

Fast schon beschämt senkte das Mädchen den Kopf. Haruka wusste, dass sie Angst hatte, ließ sie aber dennoch nicht in Ruhe.

Außerdem war da noch dieses andere Gefühl, bei dem sie sich noch nicht ganz sicher war. Es waren Gefühle, die sie ihrer Meinung nach, nicht für ein weiblichen Menschen empfinden durfte. Gefühle, die ihre Eltern bestrafen werden. War sie wirklich wie Haruka? War Haruka der Grund?

Der Schock war ihr auf der Stirn geschrieben. Selbst Haruka bemerkte, dass sie geschockt war.

,,Das kann nicht sein!", fluchte sie.

,,Was genau? Ich habe die Liste nicht verändert!"

»Ich liebe Haruka... Das darf nicht sein!«

Die Pianistin wusste nicht genau, was los war, aber sie konnte sich ihren Teil denken. Sie wollte, dass Michiru Gefühle für sie empfinden sollte und jetzt tat sie es selber auch. Was anderes konnte es gar nicht sein.

»Das ist wirklich erschreckend«

,,Du kannst nichts dagegen tun!", lachte sie, was eher auf die Jugendherberge bezogen war.

Jeder Gedanke an Hass ihr gegenüber war verschwunden.
 

Haruka wollte gerade etwas sagen, doch Frau Nanaba rief alle Schüler zusammen. Der Bus stand bereits an der Straße.

Die Koffer wurden verfrachtet und die Schüler hinein gelassen. Die Parallelklasse hatte leider ihren eigenen Bus, was zu Michirus Problem wurde. Neben ihr war der Platz noch frei und die Einzigen, die noch außerhalb des Busses waren, waren Frau Nanaba und Haruka. Die Lehrerin wartete auf die Blonde, da diese noch kurz telefonieren musste.

Nach ungefähr zwei Minuten war sie fertig und betrat nun auch dem Bus. Sofort begann das Herz der Geigerin zu rasen. Sie wusste nicht genau, ob sie sich wünschte, sie würde sich neben sie setzen oder ob sie sich das komplette Gegenteil wünschte.
 

Schon als die Rennfahrerin eingestiegen war, suchte sie nach der Türkisen. Doch eigentlich nur, um nicht neben ihr sitzen zu müssen. Frau Nanaba war vor ihr eingestiegen und hatte einen Platz neben einem Schüler gewählt. Nun gab es nur noch zwei freie Plätze: Neben Bunny oder neben Michiru.

Haruka wollte sich auf gar keinen Fall neben der Blondine sitzen. Also blieb nur noch sie übrig.

»Na toll! Ich hätte nicht telefonieren sollen!«

Genervt sah sie zu ihr und wieder begann ihr Herz zu schmerzen. Es war klar und deutlich zu erkennen, dass sie geweint hatte, oder weinte. Denn ihre Augen waren noch gerötet und da floss schon die nächste Träne über ihre Wange. Auch wenn sich alles in ihr dagegen sträubte, setzte sie sich neben sie.
 

Michiru hob entsetzt den Kopf. Als sie erkannte, dass Haruka neben ihr saß, rutschte sie den Fenster etwas näher. Sie hatte wahnsinnig Angst davor, etwas würde in der WG gegen ihren Willen zwischen den Beiden passieren. Die Blonde würde sicherlich nicht ihre Gefühle beachten.

Haruka war klar, dass sie der Grund für das Weinen war. Aber was sollte sie tun? Sie trösten? Das wäre falsch...
 

Der Bus fuhr los und damit begann die Fahrt. Eine Stunde würde es dauern. Eine Stunde zu viel, wie die Künstlerin fand.

Schon nach 10 Minuten hielt der Blondschopf es nicht mehr aus. Vorsichtig legte sie den Arm um das zierliche Mädchen und zog sie an sich ran. Diese erschrak sofort. Doch die Nähe tut gut. Sie lehnte sich etwas gegen sie und ließ den Tränen freien Lauf. Haruka tat nichts, blieb einfach so sitzen.

,,Ich... glaube wir müssen mal reden, wenn es heute mal Zeit gibt."

Vielleicht würden sich dadurch Probleme aus der Welt schaffen. Natürlich dürfte sie sich nicht so arrogant verhalten, denn Michiru sollte ja nicht wieder ausrasten. Zudem würde sie eineinhalb Wochen das Zimmer mit ihr teilen.
 

Es vergingen keine 15 Minuten, da war die Türkise bereits eingeschlafen. Es war doch etwas verwunderlich, dass sie in ihren Armen einschlief.

»Vielleicht schaffe ich es ja... Doch wenn es raus ist, wird sie sicherlich keine One-night-stand bleiben«, dachte sie.

Langsam zog sie sie noch ein Stück an sich ran. Und als sie hinab sah, wurde ja warm ums Herz.

Nach einer Weile öffnete sie wieder ihre Augen. Die Sonne strahlte ihr direkt ins Gesicht. Sie fühlte sich geborgen und es war so weich.

»Wo bin ich...?«

Langsam sah sie sich um.

»Ich bin im Bus? Dann..?!«

Neben sich musste sie Haruka erblicken, welche auf ihrem Handy rumtippte.

,,Na, auch aufgewacht?", grinste Haruka.

Michiru riss den Kopf empor und sah direkt in das - komischerweise- freundliche Gesicht der sonst so arroganten Sportlerin.
 

,,So liebe Schüler! Bitte steigt geordnet aus!"

Haruka sah nach vorne.

,,Ich denke, wir sind da", meinte sie.

Michiru sah aus dem Fenster.

Zum ersten Mal sprachen sie fast komplett normal miteinander. Kein Streit und keine Arroganz. Sie war freundlich zu ihr, ohne das etwas passiert war.

»Sie hat gesagt, wir müssen heute reden... Aber über was? Was, wenn sie weiß, dass ich sie sehr mag?!«

Angst machte sich in ihr breit, aber davor fliehen würde sie eh nicht können. Es war langsam wichtig, dass man redete. Sonst würde dieser Streit die Künstlerin noch mehr kaputt machen.
 

Nachdem sie den Bus verlassen hatten, wurden sie den WG's zugeteilt. Und Haruka hatte Recht gehabt. Michiru musste sogar das Zimmer mit der Rennfahrerin teilen.

Eineinhalb Wochen mit der Blonden in einem Zimmer?! Ob das gut ausgehen wird?
 

Michiru packte schweigend ihr Zeug in einen Schrank. Sie wusste nicht, was sie machen sollte, geschweige denn sagen sollte.

Selbst Haruka hatte es die Sprache verschlagen. Und das war noch nicht so oft passiert.

Irgendwann erhob sie sich und wollte Sachen ins Bad bringen, doch Haruka rief nach ihr.

,,Wollen wir vielleicht jetzt reden?", fragte sie.

,,Äh... Über was denn?"

,,Über deine Gefühle."

,,Äh.. Warum? Ich also..."

,,Ich weiß, dass du mich liebst", sagte die Blonde einfach.

,,Was? Ich also... Das stimmt nicht! Ich-"

Sofort drangen Tränen hinaus und flossen über ihre Wangen hinab.

,,Komm her!", rief Haruka und schloß sie in die Arme.

Die Künstlerin wehrte sich dagegen nicht, sondern lies es einfach zu.

,,Michiru...", hauchte sie in ihr Ohr,

,,Das ist keine Schande!"

Doch diese empfand das Gegenteil. Für sie war es eine Schande. Eine sehr große sogar. Bis vor Kurzem hatte sie die Blondhaarige gehasst und jetzt? Sie wusste, dass sie sie liebte, aber was dachte sie darüber?

,,Am Ende gehe ich dadurch doch bloß kaputt...", schluchzte sie.

Mit einem gesenkten Kopf drückte Michiru sich von ihr weg, was Haruka zuließ.

,,Warum kaputt? Denkst du, ich tu dir weh?"

,,Nein. Aber so oft wie du eine Neue hast, werde ich daran zerbrechen!"

Die Blonde begann lächeln, doch wieder nur ganz harmlos. Sie zog die Künstlerin wieder in ihre Arme.

Etwas sagen konnte sie dazu nicht. Noch wollte sie ihr nicht alles erzählen. Nur wann sollte sie es ihr dann erzählen?

»Ich weiß nicht.. Es wäre ein guter Zeitpunkt, aber vielleicht hält sie mich dann für schwach..«

Innerlich hatte sie mit sich zu kämpfen. Eigentlich wollte sie es erzählen, aber etwas hinderte sie daran.

,,Sag, Haruka... Wie stehst du zu dem Thema?", ertönte ihre Stimme.

Haruka reagierte sehr ruhig auf diese Frage.

Auf Michiru wirkte sie eher desinteressiert. Jedoch war es nicht so.

,,Das ist nicht ganz so einfach, Michiru... Ich will eigentlich nicht, dass es an die Öffentlichkeit kommt... Du wirst garantiert immer mit meiner Vergangenheit konfrontiert werden."

Die Geigerin sah sie ziemlich verwundert an. Was meinte sie damit? Hatte sie etwa eine so negative Vergangenheit?

,,Warum? Meinst du, weil du schon so viele Freundinnen hattest?", fragte sie.

,,Ja, das meine ich. Das wird dir jeder hinterherschreien."

,,Das ist mir egal. Sag lieber, wie du dazu stehst!"

Man hörte deutlich, dass die Türkise ungeduldig wurde.

Haruka begann zu grinsen.

,,Und wie genau soll ich das jetzt dir sagen?"

,,Du willst mir doch nicht sagen, dass du noch nie jemanden einen Korb gegeben oder Liebe gestanden hast!"

,,Das wollte ich damit nicht sagen. Und ich habe beides mehr als genug schon gemacht. Aber Naja... Ich... erwidere es..."

,,Du.. Du liebst mich? Aber warum hast du immer so getan als würdest du mich hassen!?", schrie sie die Blonde an.

,,Ich war eigentlich relativ normal für meine Verhältnisse... Du warst die Jenige, die immer laut geworden ist", lachte sie.

,,Ja... Ich weiß... Aber ich werde mich dafür nicht entschuldigen!", rief sie.

,,Das habe ich auch nicht erwartet, Süße."

Für die Kleine war dieses eine Wort kein Störenfried mehr. »Danke Ruka!<<

Erster Kuss

Nachdem die beiden ihre Schränke eingeräumt hatten, wurden alle rausgerufen. Am heutigen Tag war kein Ausflug mehr geplant. Also war es den beiden Klassen überlassen, was sie noch machen würden.

Es war ein äußerst komisches Gefühl für die Geigerin. Auf einmal hatte sie ein ganz anderes Bild von der Androgynen. Heute war sie so gefühlvoll gewesen.

»Sie ist ganz anders. Ihre arrogante Seite ist irgendwie gar nicht mehr da. Unfassbar... Ich kann es kaum glauben«

Frau Nanaba erzählte all die Belehrungen. Michiru stand neben der Pianistin, die den Arm um sie gelegt hatte. Als Elza dies sah, was sie erst erschütterte, doch für sie war es fast schon klar gewesen. Trotzdem war es nicht besonders gut für sie. Die Sprinterin hatte gehofft, Haruka würde es nicht schaffen. Sie hatte sich tatsächlich erhofft, bei Michiru eine Chance zu haben. Aber es war vorbei. Anscheinend wurden einige Probleme zwischen ihnen geklärt.

»Da werde ich keine Chance mehr haben...«
 

Michiru war schon lange nicht mehr so am Strahlen gewesen. Die Sportlerin war auch ziemlich gut gelaunt. Selbst die Lehrerin war verwundert. Normalerweise lächelte Haruka nicht so freundlich. Selbst sie war die arrogante Haruka gewöhnt.

Vielleicht würde Michiru es schaffen, Haruka zu einem liebevolleren Menschen zu machen.

Als die Lehrerin fertig war, löste die Menge sich wieder auf.

Das frisch gebackene Paar blieb lieber an der frischen Luft. Haruka führte die Jüngere zu einer Bank, auf der die Beiden sich setzen. Der Großteil war wieder reingegangen, wodurch sie fast ungestört waren. Nur vereinzelte Schüler liefen vorbei, doch Haruka ließ sich nicht stören.

,,Willst du es geheim halten?", fragte sie, doch Michiru war sich da nicht ganz sicher.

Sie würde schon gerne offen damit umgehen, doch viele hatten zu dem Thema Homosexuelle keine gute Meinung. Den Gefühlen war sie sich sicher, aber musste sie da lesbisch sein? Wie würden ihre Eltern reagieren? Man hatte ihr beigebracht, dass es falsch wäre.

,,Ich habe keine Ahnung... ich... habe Angst vor meinen Eltern, wenn es um dieses Thema geht", murmelte sie.

,,Das bekommen wir hin. Notfalls helfe ich dir beim Outing. Mach dir darum keine Sorgen. Es kann natürlich auch sein, dass es zwischen uns doch nicht klappt...", meinte sie.

In ihrer Stimme war etwas Ernstes. Haruka spielte ihr kein Spiel vor, da war sie sich ganz sicher.

  ,,OK, danke..."

Die Rennfahrerin legte ihren Arm um sie, während die andere sich bei ihr einkuschelte.

,,Falls ich dir mal zu nahe kommen sollte und du das nicht willst, dann sag es einfach. Ich habe dir schon mal gesagt, dass ich dir nicht weh tun werde, Schatz."

Dass sie sind jetzt schon so nannte, verwundete sie. Die Beiden waren nicht mal zwei Stunden zusammen! Doch es gefiel ihr.

,,Also...", begann Haruka zu grinsen,

,,Sag mir Bescheid, wenn du bereit bist!"

,,Bereit für was...? Hast du es etwa nur darauf abgesehen!?"

,,Reg dich mal jetzt nicht auf, Maus. Ich war noch nie verliebt und ich habe auch noch nie jemanden so etwas gestanden. Ja, ich habe schon oft mit jemanden geschlafen oder rumgeknutscht. Aber würde ich nur das wollen, hätte ich mir es schon geholt, oder? Ich bin viel stärker als du. Du hättest also keine Chance gegen mich. Aber ich habe es nicht getan. Ich hätte jetzt zum Beispiel leichtes Spiel. Aber ich habe dich nur in meine Arme genommen. Ich habe dich nicht mal geküsst!"

Da sie ihr glaubte, wurde sie auch wieder ruhiger und lehnte sich wieder gegen sie.

,,Danke, Ruka", seufzte sie.

,,Ich weiß zwar nicht für was, aber bitte."

Noch eine Weile lieben sie sitzen, ehe sie sich dann wieder zu ihrer WG begaben. Schon bald würde es Abendessen geben.

Während Haruka sich in ihrem Zimmer umzog, fragte sich Michiru, wie es wäre, die Blonde zu küssen. Doch diese hatte es noch nicht getan. Und sie selber wird sie sich nicht trauen.

»Ob ich sie einfach fragen soll?«, fragte sie sich.

Haruka würde sicher nichts dagegen haben, aber die Frage stellte sich nicht von selbst.

Mit einem Grinsen trat sie aus dem Zimmer in das kleine Wohnzimmer hinein, wo Michiru auf sie wartete.

,,Wollen wir noch wohin bis zum Essen oder eher nicht?", fragte sie.

Michiru sah sie angerötet an. Eigentlich hatte sie ja da ihren Wunsch, aber sie bekam kein Wort raus.

,,Wo ist der Rest?", fragte Haruka.

,,Die Mädels sind gerade raus."

,,Gut!", wurde ihre Stimme zu einem Schnurren.

Langsam ließ sie auf die Türkise zu und ließ sich neben ihr auf dem Sofa nieder.

,,Komm her, mein Engel!", schnurrte sie und zog das Mädchen auf ihrem Schoß.

Die erkannte die Forderung sofort und ließ es zu. Vorsichtig setzte sie sich auf sie. Ihre Hände wanderten in den Nacken des Blondschopfes.

Haruka grinste. 2 Finger legten sich unter das Kinn der Kleineren.

,,Bedränge ich dich?", fragte sie.

Sofort schüttelte sie den Kopf. Es war genau das gewesen, was sie sich gewünscht hatte.

,,Ich liebe dich, Baby!", hauchte sie und kam ihr langsam näher.

Ihr Herz begann sofort zu rasen.

,,Ganz ruhig", säuselte es wieder.

Im nächsten Moment vereinigten sie ihre Lippen.

Ein Schauer breitete sich auf ihrem Rücken aus. So wundervoll hatte sie ihren ersten Kuss nicht vorstellen können. Und dann noch mit Haruka? Das alles war viel zu unglaublich für sie.

Langsam löste die Blonde sich wieder von ihr. Auf ihren Lippen lag ein liebevolles Lächeln, was in Harukas Gesicht sehr unbekannt wirkte.

Michiru zögerte nicht und umarmte sie einfach. Sie wollte im Moment Haruka etwas näher als sonst sein. Und diese Umarmung sorgte dafür.

Haruka legte die Arme um sie und küsste sie auf den Hals.

,,Lass uns essen gehen", sagte sie.

,,Ok", erwiderte sie,

,,Aber warum haben wir da die kleinen Küchen? Das hat doch gar keinen Sinn!"

,,Du hast bei den Belehrungen nicht zugehört, stimmts?", lachte die andere.

Michiru blickte beschämt zu Boden.

,,Hey! Das ist doch nicht so schlimm! Du warst woanders mit deinen Gedanken, oder? Egal... Frau Nanaba hat gesagt, wir essen Abendbrot alle zusammen. Den Rest sollen wir selber machen", sagte sie und schloss die Tür ab.

,,Achso.. OK."

Händchenhaltend liefen die Beiden zum Hauptgebäude, wo es auch einen großen Speißeraum gab.

Als Michiru die Pilzsuppe in einem großen Topf sah, drehte sie sich sofort angewidert um.

,,Alles klar?", rief Haruka ihr hinterher.

,,Ich geh wieder. Bekomme ich den Schlüssel? Meiner ist im Zimmer."

,,Was ist los?", stellte Haruka eine Gegenfrage.

Die Künstlerin seufzte einmal und sah ihrer Freundin dann im die Augen.

,,Ich hasse Pilze. Und die halbe Stunde werde ich nicht in diesem Raum unter diesem Gestank aushalten", meinten sie.

Haruka begann zu grinsen.

,,Komm mit, Schatz! Aber sag niemanden, was wir jetzt machen werden!", zwinkerte sie der Türkishaarigen zu.

Diese nickte mit einem fragenden Blick.

Die Androgyne sagte der Lehrerin, sie würden zurück in die Wohnung gehen, da beide keinen Hunger hätten. Aber Michiru hatte sogar großen Hunger.

,,Ob wir was in der WG im Kühlschrank haben? Ich hab Hunger!"

,,Nein, haben wir nicht. Wir bekommen erst morgen früh Essen für den Kühlschrank", grinste sie und schloss das Mädchen wieder in die Arme.

,,Aber ich muss was essen. Ich halte das sonst bis morgens nicht aus!", rief Michiru.

,,Keine Panik"

Zusammen verließen sie das Gelände. Die Geigerin war ziemlich verwundert, während Haruka auf ihrem Handy rumtippte. Irgendwann schien sie etwas gefunden zu haben.

,,Von hier aus noch 400 Meter!", rief sie, wobei Michiru dadurch nicht schlauer wurde.

,,Was ist denn da?"

,,Immer noch nicht kapiert?", lachte sie,

,,Wir gehen einkaufen und kochen uns in der Küche selber was."

,,Aber ich habe mein Geld noch im Koffer!", machte sie nun auf ein anderes Thema aufmerksam.

,,Lass das mal meine Sorge sein."
 

Kurz darauf erreichten die Beiden einen kleinen Laden. Dort kauften sie einiges ein. Auch Getränke, da man sich sonst immer was aus dem Hauptgebäude etwas holen musste.

Danach machten sie sich wieder auf den Heimweg.

Michiru war froh, dass sie auf diese Idee gekommen war. Pilze hätte sie nicht hinterbekommem und sonst wäre sie heute Nacht gefühlt verhungert.
 

In der Küche schien die Ältere keine Hilfe zu benötigen. Auf jeden Fall machte sie Pancakes. Doch mehr als nur zuzusehen, durfte sie nicht. Erst als die Große fertig war, räumte sie den Tisch für beide an.

,,Willst du ein Schluck Wein?", fragte sie, während sie die Pfanne vom Herz nahm.

,,Du hast Alkohol gekauft? Du bist doch erst 18!"

,,Ist doch egal, Hübsche. Lass uns essen", lenkte Haruka lieber schnell vom Thema ab.

Den Wein ließ sie lieber weg. Für den Alkohol würde sich noch eine andere Gelegenheit bieten.
 

So aßen die Beiden und es war leicht zu beobachten, dass Michiru mit jedem Bissen glücklicher wurde.

Haruka machte dieser Anblick ebenfalls glücklich. Nur was war an ihr so besonders? »Das habe ich noch nie erlebt..«, dachte sie.

Irgendwas schien an der Künstlerin besonders zu sein. Vielleicht war es doch nur der Wunsch, ihr an die Wäsche zu gehen. Was, wenn sie nur dachte, sie würde sie lieben, doch in Wahrheiten war es gar keine Liebe? Darüber musste sie sich noch im Klaren werden. Denn ohne dem, konnte sie der Türkisen fürchterlich wehtun und das wollte sie nicht mehr.

»Ich bin mir nicht sicher...<<

Widerstand

Schon bald kamen die anderen Mädchen, die mit den Beiden die WG teilten. Doch alle, abgesehen von Michiru, dachten, Haruka wäre ein Mann. Und das hatte ein gewissen Reiz auf sie.

Während sie die letzten Pancakes nach der Pilzsuppe verdrückten, kamen ab und zu Anmachen, auf die die Blonde aber nicht reagierte. Sie hatte nur Augen für die Kleine vor ihr. Diese quitterte es mit einem Lächeln.
 

Danach verdrückte sich das Paar ins Zimmer.

Michiru setzte sich auf ihr Bett und packte noch einige Sachen aus. Die Blonde tippte etwas auf dem Handy rum, während sie öfters zu ihrem Mädchen sah.

,,Du, Ruka?"

,,Ich finde ein Bett reicht, oder?", unterbrach sie sie.

,,Äh... Warum?"

,,Willst du nicht mit mir das Bett teilen? Keine Angst! Ich werde mich nicht gegen deinen Willen an dir vergreifen!", stellte sie ihr noch einmal klar.

Doch sie hatte es schon beim ersten Mal geglaubt. Schon, als Haruka es das erste Mal geschworen hatte.

,,Ich habe keine Angst davor. Ich glaube dir. Und wenn du der Meinung bist... Ich denke, ich habe nichts dagegen", sagte sie.

Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen der Größeren. Wieder sah sie sehr glücklich aus.

Sonst immer war sie so arrogant gewesen, doch es hatte sich so schnell geändert.

Für Michiru war es kaum zu glauben. Es war fast ungläubigwürdig. Aber sie war blind und vertraute der Blonden sehr.

Seufzend verstaute sie den Koffer unter ihrem Bett.

Plötzlich klingelte ihr Handy. Michiru lief genervt zu dem klingenden Ding und hoffte, es sei nichts Wichtiges.

»Elza?«

Vorsichtig nahm sie das Gespräch an. Es dauerte keine Sekunde und die Stimme der Rothaarigen ertönte.

,,Hey. Können wir reden? Ich warte am Volleyballfeld", sagte sie und legte sofort wieder auf.

,,Äh... OK..."

,,Was ist denn passiert?", wollte die andere wissen.

,,Ist egal, Ruka. Ich bin im 10 Minuten wieder da", lächelte sie ihr entgegen.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ sie die Wohnung.

Haruka hatte absolut kein gutes Gefühl. Sie hatte Elzas Stimme erkannt und sie wusste auch, daß die rothaarige Sprinterin Michiru mehr als nur mochte.

,,Wehe, die spannt mir mein Mädchen aus!", ging sie sofort in die Luft.

Da das ungute Gefühl sie nicht mehr verlassen wollte, verließ sie ebenfalls die WG.

Draußen angekommen war die Violinistin leider nicht mehr zu sehen und sie hatte auch nicht hören können, wo sie hinwollte. So musste sie Wohl oder Übel nach den Beiden suchen.

Doch als sie von Weitem 'Michiru-chan' aus dem Mund eines Jungen hörte, war ihre Aufmerksamkeit etwas anderem gewidmet. Gar nicht mal so weit von ihr entfernt standen 2 Jungen aus der Parallelklasse dem Rücken ihr zugewandt und schienen sich angeregt über etwas zu unterhalten. Langsam schlich sie sich an und versteckte sich dann hinter einen Baum. Von hier aus konnte sie das Gespräch gut belauschen, nur nachsehen, wer sprach, konnte sie nicht.

,,Alta! Glaub mir doch endlich! Dieser Tenoh-kun ist wirklich ein Weib!", rief einer der Jungen.

Haruka stockte.

»Shit! Manchmal hasse ich das Internet!«, dachte sie.

,,Woher weißt du das?", vernahm sie nun eine zweite Stimme.

,,Ich hab hier ein Bild von einer Seite. Da stehst es! Hier! Die Rennfahrerin Haruka Tenoh!", sagte er in einen flüsternden Ton.

Diese konnte sich gut vorstellen, wie er dem andern Jungen das Bild auf seinem Handy zeigte.

,,Bor! Dieser Kerl soll also ein Weib sein? Aber Tenoh-kun hat doch jede Woche ne Neue! Der muss ein Kerl sein!", meinte wieder die zweite Stimme.

,,Verstehst du das nicht? Das ist ne Lesbe!", schrie der Andere.

,,Iiih! Ne Lesbe? Das ist ja widerlich!"

,,Ja! Eben! Und diese Kampflesbe will etwas von Michiru-chan! Hast du vorhin gesehen, wie sie unsere Schulschönheit im Arm gehalten hat? Das war doch eindeutig!"

,,Das dürfen wir nicht zulassen!"

Haruka begann zu grinsen.

»Purer Neid!«, dachte sie und lehnte sich gegen das Holz in ihrem Rücken.

,,Wir müssen was dagegen tun!"

,,Lass uns Michiru-chan ihr ausspannen!", schlug die erste Stimme vor.

Haruka stöhnte. Kaum war sie mit ihr zusammen und da wollte jemand ihr sie schon ausspannen?

»Das werdet ihr eh nicht hinbekommen. Sie ist an mir interessiert und liebt mich - und nicht euch! Als ob sie so dumm ist und so einen Affen wie dich nimmt!«

,,Lass uns ihr zeigen, was sie verpasst! Heute Abend lade ich sie in den Speißesaal ein. Danach gehen wir in einen Hinterraum und dann gehört sie uns!", erklärte er.

Sofort wurde der Blick der Blonden finster.

»Die wollen MEINE Michiru vergewaltigen?! Na warte, du kleine Missgeburt!«

Sie schnellte um und stampfte kochend vor Wut auf die Beiden zu. Der Eine erblickte sie sofort und sah verängstigt in ihre Richtung. Der andere 'Kerl' - was Haruka nicht als Kerl ansehen konnte- drehte sich nun auch um und erblickte Haruka, welche die Beiden mit kühlen Augen fixierte.

,,Ihr wollt euch an meinem Mädchen vergreifen?", fragte sie mit ihrer wieder gewonnenen Überheblichkeit.

,,Ich hab es doch gesagt! Und diese ekelhaften Lesben sind auch schon zusammen!", rief er, was nur dafür sorgte, dass Haruka noch wütender wurde.

,,Ihr seid echt dumm", lachte sie.

Im nächsten schnellte ihre Hand über das erste Gesicht und wanderte dann gleich zum zweiten.

,,Ihr könnt schön mal die Finger von ihr lassen! Solche Figuren wie euch würde Michiru nicht mal ansprechen!"

Alle Drei wussten, dass Michiru eine kleine Zicke war und mit bestimmten Personen gar nicht sprach. Das würde bei ihnen nicht anders sein.

,,Wir werden ihr zeigen, was wir drauf haben", stöhnte der eine und hielt sich die Wange.

Die Rennfahrerin begann lauthals zu lachen.

,,Ihr wollt sie also doch haben? Ihr habt wahrscheinlich noch nie euer 'bestes' Stück gesehen?! Warum sollte Michiru mit so unreifen Babys wie euch ihre Zeit vergeuden?", lachte sie und schlug wieder in das Gesicht des einen.

Der andere bekam keine mehr drauf, da Haruka sich lachend von ihnen entfernte.
 

Michiru erkannte Elza auf dem Volleyballfeld. Sie malte mit ihrem Schuh irgendwas in den Sand und starrte auf den Boden.

Als sie bei ihr angekommen war, erhob sie ihren Blick.

,,Hallo, Elza. Warum willst du mit mir reden?", fragte sie.

Die Sprinterin lächelte.

,,Schön, dass du gekommen bist", murmelte Elza,

,,Wollen wir uns setzen?"

Michiru nickte und lief auf eine Bank hinter ihnen zu.

Als sie sich gesetzt hatten, begann Elza sofort zu sprechen.

,,Du bist mit ihr zusammen, oder?"

Die Künstlerin konnte sich ein Stöhnen nicht unterdrücken. Haruka hatte Recht gehabt. Man wird sie oft damit konfrontieren. Womöglich würde Elza gleich mit dem anfangen, was sie alles schon falsch gemacht hatte.

,,Ich will dich damit nicht nerven, wirklich! Aber falls du mal mit jemanden reden willst irgendwann, dann bin ich gerne für dich da. Du magst mich zwar nicht allzu viel kennen, aber du bist mir wahnsinnig wichtig! Ich möchte wirklich deine Freundin sein! Freundschaftlich", lächelte die Rote.

,,Äh.. Was soll das. Warum sagst du mir das?"

,,Glaub mir! Du wirst es irgendwann brauchen!"

So langsam platzte der Türkisen der Kragen.

,,Wenn ich mit jemanden reden werde, dann mit Haruka. Sie wird für mich da sein, wenn ich Hilfe brauche!", war sie ganz überzeugt.

Elza begann nun auch langsam genervt zu werden.

,,Du glaubst mir jetzt noch nicht, daß ist normal. Aber du weißt nicht, was Haruka ist!"

,,Das will ich nicht hören! Lass mich mit diesem Thema in Zukunft bitte in Ruhe!"

Wütend stand sie auf und lief davon.
 

Sie konnte Haruka sehen, die gerade ins Haus gehen wollte.

,,Haruka!", rief Michiru und rannte zu ihr.

,,Hey, Baby. Alles gut?"

Sie konnte deutlich spüren, dass ihre Freundin wütend war.

,,Elza wollte bei mir über dich ablästern", sagte sie.

Der Blick der Blonden wurde wieder finster.

»Es kommt niemand damit klar, dass Michiru mir gehört!«, dachte sie.

Ihre Hände ballten sich zu festen Fäusten auf und die Wut machte sich deutlich bemerkbar.

,,Beruhige dich, Ruka! Lass uns lieber wieder rein gehen!", lächelte sie und und griff nach der Hand Harukas.

Diese ließ sich widerstandslos ziehen.
 

Im Zimmer angekommen fanden sich ihre Lippen sofort. Gegenseitig versuchten sie sich in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln, in dem es keine von Beiden schaffte, die Oberhand zu gewinnen.

,,Ich will dich, Ruka", stöhnte sie.

I love you

Fast wie im Zeitlupe ließ sie ihre Finger über die zierlichen nackten Arme gleiten.

,,Sollte es dir doch nicht gefallen... Ich werde nicht aufhören", grinste sie.

,,Warte, Ruka! Du hast gesagt, du willst mir nicht mehr weh tun. Aber das würde mir weh tun, wenn du etwas gegen meinen Willen tust. Seelisch. Wenn du das so siehst wie ich, dann mach weiter. Aber ansonsten kannst du aufhören. Ich werde nicht mit dir schlafen mit dieser Einstellung", sagte Michiru in einem festen tun.

Haruka war fast sprachlos. Mit sowas hatte sie nicht gerechnet.

»Sowas...«

Sie war in keinster Weise wütend, aber mit dieser Reaktion hatte sie wirklich nicht gerechnet.

,,Äh... Ja... Tut mir leid... ich will dir auch nicht weh tun, wirklich! Ich bin das nicht gewohnt..." ,,Musst du aber jetzt. Du musst auch meine Gefühle beachten!", meinte sie.

Die Lust auf Spielchen war ihr vergangen. Sie löste sie sich aus dem Griff der Blonden und hoffte, Haruka würde es einsehen können.

,,Es tut mir leid, Michiru!", sagte sie und lief der Türkisen hinterher.

,,Ruka... ich denke wir sollten für heute das lassen. Ich bin eh ein wenig müde...", murmelte Michiru.

Die Enttäuschung war Haruka ins Gesicht geschrieben, doch Michiru wurde nicht weicher. 

,,Lass uns schlafen gehen", schlug sie vor und verließ das Zimmer.

»Vielleicht habe ich mich doch in ihr geirrt«, dachte sie,

»Vielleicht ist sie immer noch so arrogant und von sich selber überzeugt. Sie spielt mir gerade einfach etwas vor...«

Das durfte nicht sein! Sie war so freundlich gewesen! Warum also solltest du so etwas tun?

Trotz, dass sie einen Korb bekommen hatte, war Haruka nicht schlecht gelaunt. Ihre Gefühle waren echt. Sie hatte vorhin lediglich nicht nachgedacht und so etwas Verletzendes gesagt. Sie wollte Michiru nicht mehr das Gefühl geben, sie sei nichts wert.

»Auch wenn sie sehr verwöhnt ist... Sie ist mir trotzdem viel mehr wert, als sie denkt...«

Seufzend griff sie nach einem Hemd und zog sich um. Mehr als ein Hemd trug sie nun nicht mehr.

Nach kurzer Zeit kam Michiru im Schlafanzug wieder ins Zimmer. Als sie Haruka dann erblickte, war sie ziemlich sprachlos. Angeekelt was sie natürlich nicht, aber mit so einem schönen Anblick hatte sie nicht gerechnet.

,,Du starrst, Baby", grinste sie.

,,Äh... Also... Ich..'', begann sie zu stottern und die Röte schoss ihr ins Gesicht.

,,Gefällt dir der Anblick, hm?", schnurrte Haruka.

Erneut ließ sie ihre Blicke über den Körper gleiten. Das weiße Hemd reichte gerade so, dass es eine gewisse Stelle überdeckte. Die schlanken seidig aussehenden Beine waren aufgrund von blauen Flecken nicht makellos aus. Die Knöpfe waren alle vollständig aufgeknöpft. Darunter bildete sich eine enorme Weiblichkeit ab. Es versetzte die Türkise gerade so ins Staunen.

,,Ich frage dich noch einmal: Gefalle ich dir?"

Michiru war nicht in der Lage, eine Antwort zu geben.

,,Ruka-chan... Ich..."

Alles in ihr schrie nach der Blonden, doch sie schaffte es nicht, ihren Willen ans Licht zu bringen. Haruka konnte ein leichtes Zucken von ihrer Seite wahrnehmen.
 

Langsam schubste sie die Geigerin auf das Bett. Diese hatte Haruka schon längst mit ihren Augen fixiert. Vorsichtig legte die Rennfahrerin sich auf den zierlichen Körper. Wieder fanden sich ihre Lippen, doch dieses Mal war der Kuss um einiges leidenschaftlicher.

,,Ruka!", stöhnte sie und unterbrach damit den Kuss.

Die Blonde löste sich grinsend von ihr. Ihre Hände wanderten über das Dekolleté, hinab über den großen Hügel und dann über ihren Bauch. Michiru schnappte vergebens nach Luft. Sie streichelte über ihren Bauch, nahm das T-Shirt dabei mit und wanderte dann sanft nach oben.

,,Bitte! Ruka!", stöhnte sie erneut.

Der Stoff störte bei dir, weshalb sie es einfach weichen ließ.

,,Ich will dich stöhnen hören!", hauchte sie in ihr Ohr.

Auch ihr Hemd weichte und sofort weiten sich die Pupillen der Kleineren.

,,Ich... Warte ich..."

Doch die Blonde hörte dieses Bitte nicht mehr. Sie hatte sich schon längst ihrer Oberweide und deren Ansätzen gewidmet.
 

Die Tür schnellte auf und eine geschockte Elza war zu sehen. Haruka griff sofort nach der Decke und legte sie über Michiru. Ihren Körper wollte sie gar nicht verbergen. Ihr war es nicht peinlich.

,,Woher nimmst du dir das Recht, einfach hier rein zu platzen? Verschwinde!"

,,Michiru! Du begehst einen großen Fehler!", schrie die Rothaarige.

,,Das habe ich allein zu entscheiden! Ich bin alt genug, um solche Entscheidungen zu treffen! Also lass mich in Ruhe!", schrie sie die Sprinterin an. 

,,Du hast doch gar keine Ahnung!", zischte sie und rannte davon.

Michiru sah sprachlos zu der Blonden.

,,Warum sagt sie mir das ständig?"

,,Purer Neid...!", erwiderte sie.
 


 

Am nächsten Morgen wurden die Beide Arm in Arm von einer der Mädchen geweckt. Diese war ziemlich verwundert, hielten Haruka aber immer noch für einen Jungen, da die Decke alles verdeckte, was Beweis dafür war, dass sie keiner war.

Haruka war die Erste, die aufwachte. Das Rufen des Mädchens wollte die Türkise allerdings nicht aus dem Schlaf reißen. Denn diese schlief regungslos im Arm der anderen weiter.

Diese sah lächelnd hinab und küsste sie kurz auf die Stirn.

,,Guten Morgen, mein kleiner Engel", flüsterte sie und küsste sie erneut,

,,Es ist Zeit aufzustehen, Hübsche."

Doch Michiru dachte gar nicht daran, die Augen zu öffnen. Zwar war sie nun schon wach, aber bemerkbar machte sie sich nicht.

,,Baby... Ich weiß, dass du wach bist. Du kannst mich nicht reinlegen. Mach deine süßen Augen auf!", sagte sie immer noch sehr leise.

,,Du hast mich erwischt", murmelte Michiru und öffnete nun endlich die Augen.

,,Und ob ich das habe! Deine Lider haben gezuckt", lachte sie und küsste sie nun aufs Haar,

,,Und? Wie hast du geschlafen?"

Michiru kuschelte sich etwas mehr bei ihr ein.

,,Ich habe besser als sonst geschlafen", sagte sie,

,,Es könnte nicht besser sein."

,,Das hört man doch gerne."

Als Haruka aufstand, zog sie versehentlich die Türkise mit aus dem Bett, da diese nicht von ihr loslassen wollte.

,,Was wird das jetzt?", rief Haruka, wobei Michiru kicherte.

Ihre Lippen fanden sich zu einem leidenschaftlichen Kuss, doch Haruka unterbrach bereits nach kurzer Zeit.

,,Was... Ist?", fragte Michiru.

,,Frühstück ruft, Baby", grinste sie uns zog sie aus dem Bett,

,,Du bist wunderschön!"

Natürlich schoss ihr wegen des Kompliments das Blut ins Gesicht und das konnte man gut erkennen. Michiru war knallrot. Sie versuchte auch, den Kopf etwas abzuwenden, aber Haruka hatte ihre Verlegenheit eh schon bemerkt.

,,Ist ja gut!"

Unter einem langgedehnten 'Äh' suchte sie nach ihrem Hemd, welches sie Michiru geben konnte, da diese es anscheinend unangenehm fand, so emplößt vor ihr zu stehen. Nachdem sie es gefunden hatte, warf sie es ihr zu.
 

Nachdem die Beiden sich angezogen hatten, schlossen sie sich den anderen Mädchen an, die mit ihnen die WG teilten. Darunter war eine ziemliche Zicke, die Michiru zwar leiden konnte, aber nicht Haruka.

Die Blonde war sich nicht mal sicher, ob das Mädchen noch dachte, dass sie männlich war. Eigentlich wollte sie nicht, dass jeder Bescheid wusste. Besonders schlimm wären die Lehrer oder sogar der Direktor. Denn dann könnte sie fliegen und das wollte sie in keinster Weise.
 

Trotzdem verlief das Frühstück sehr friedlich. Michiru sprach währenddessen kein Wort, da sie komplett in Gedanken versunken war. Die Sache mit Elza hatte sie nicht vergessen und es beschäftigte sie sehr. War vielleicht doch etwas daran? Die Künstlerin vertraute Haruka sehr und hoffte, ihre Gefühle sind echt und nicht gelogen.

»Was, wenn Elza tatsächlich recht hat?«, fragte sie sich.

Plötzlich spürte sie etwas an ihrem Oberschenkel. Sie riss ihren Kopf in Harukas Richtung, die sie anlächelte.

Hatte Haruka bemerkt, dass sie etwas beschäftigte?

Es schien sie wirklich zu beruhigen.
 

Als sie dann fertig waren, räumten sie das Geschirr in den Spüler.

Heute würde es in ein Schwimmbad gehen, worauf Haruka sich zwar freute, aber sie selber würde auf gar keinen Fall mit schwimmen gehen. Auf den Anblick ihrer Freundin war sie aber sehr gespannt. In der Schule ging es rum, dass sie eine super Schwimmerin war. Ob sie das wirklich war, würde sich heute sicher rausstellen.

Ausflug in ein Schwimmbad

So mussten sie ihre Sachen für das Schwimmbad zusammenpacken. Danach war Treff auf dem Hof. Dort wartete Frau Nanaba bereits auf ihre Schüler.

Auch die Parallelklasse schien dort zu warten. Michiru erkannte Elza sofort. Sie warf ihr einen mitleidigen Blick zu, was die Türkise nicht verstand. Sollte sie nicht eher wütend auf sie sein? Als Haruka die Rote erkannt hatte, schloss sie Michiru sofort in ihre Arme.

Elza musterte die Blonde genau. Laut ihren Blick dachte sie so etwas wie:

»Na warte! Ich werde dir schon zeigen, wer die Bessere von uns Beiden ist!«

Haruka entgegnete einen belustigen arroganten Blick, dass der Roten fast schon schlecht wurde. Dann ließ sie ihre Freundin los und stolzierte fast selbstherrlich zu der Sprinterin hinüber. 

,,Michiru scheint es dir echt angetan zu haben! Du starrst MEIN Mädchen an!", sagte sie in einem drohenden Ton.

,,Ich kann hinsehen wo ich will!", rief Elza.

Sie war sofort auf 180 und hoffte, Haruka würde bald wieder gehen.

  ,,Aber du starrst sie an! Das ist etwas ganz anderes!"

Ihre Stimme klang belustigt und ihr Blick war es ebenfalls.

,,Bis vor kurzem hat sie dich gehasst und jetzt liebt sie dich?! Du steckst dahinter, oder?!", schrie sie. 

,,Wie lustig! Sie brauchte mir ihre Gefühle nicht gestehen, da ich es bereits wusste, Dummkopf."

,,Du wirst nächste Woche doch eh wieder eine Neue haben! Merkst du eigentlich nicht, dass du jedes mal jemanden kaputt machst? Wenn du Michiru das Herz brichst, dann bekommst du es mit mir zu tun!"

Haruka begann laut zu lachen.

,,Wie lächerlich!"

Das sorgte dazu, dass Elza noch wütender wurde.

,,Du hast nicht mal eine Chance gegen mich!"

In der gleichen Sekunde trat Michiru ganz unerwartet zu den Beiden. 

,,Guten Morgen, Grey-san", lächelte sie.

Eigentlich hatte sie die Rote immer beim Namen genannt. Aber nur nicht mehr. Ob Haruka auch dahinter steckte?

,,Ich wollte dich nicht nerven, Michiru!", senkte die Rote den Kopf.

  ,,'Kaioh-san' ", berichtigt sie sie.

Elza war enttäuscht. Michiru glaubte Haruka mehr als ihr und wollte anscheinend nichts mehr mit ihr zutun haben.

,,Es tut mir leid, Kaioh-san..."

Fast schon traurig drehte sie sich von den beiden weg und ging. Die Türkise hatte kein Mitleid. Sie hatte versucht die Beiden auseinander zu bringen. Sowas macht man nicht und da konnte Michiru auch zu einer Hexe werden- zu manchen war sie es auch immer.

,,Tut mir leid, aber ich habe da kein Mitleid!", sagte Michiru und drehte sich zu Haruka.

Diese lächelte sie gefühlvoll an.

  ,,Das ist nicht schlimm, denn ich empfinde da auch keins. Sie war früher auch schon so schlimm gewesen...", meinte sie.

Michiru nickte. Ohne jedes Schamgefühl zu empfinden, bückte die Blonde sich zu ihr herunter, um sie zu küssen. Währenddessen schoss die gestrige Situation durch ihren Kopf. Die Jungen von gestern Abend hat Michiru nicht ins Hauptgebäude eingeladen. Sie hatten wohl Angst bekommen. Haruka grinste in den Kuss hinein. Als Michiru sich von ihr löste, blinzelte sie sie verwundert an.

,,Warum grinst du so?", fragte sie.

,,Ich find es einfach super, dass manche so eine große Achtung von mir haben", antwortete sie belustigt.

Durch den Kuss hatten sie sämtliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Einige Mädchen warfen neidische Blicke zu und finden gleich wieder an zu spotten. Aber auch die Jungen waren am Reden.

,,Warum spotten die?", meckerte Michiru vor sich hin.

Mit einem vor Wut rot-geworden Kopf stampfte sie zu der einen tuschelten Mädchengruppe.

,,Hey! Habt ihr ein Problem?!", schrie sie die Mädchen an.

,,Bor, Alta! Was willst du von uns?", entgegnete die Eine.

Haruka hielt es für besser, Michiru wieder zu sich zu holen. Grinsend trat sie neben ihre Freundin. Den Blick auf die Mädchen gerichtet, legte sie ihre Arme um Michiru. Sofort wurden deren Gesichter rot. Aber es war Wut oder vor Scham war, war nicht eindeutig. Doch Michiru wurde durch diese liebevolle Geste wieder ruhiger. 

,,Beruhige dich, Baby!", hauchte sie in ihr Ohr.
 

Ist der Bus ankam, stiegen alle Schüler ein. Dieses Mal fuhren beide Klassen in einem Bus. Das Paar setzte sich weiter weg von Elza- aber auch von Bunny. Komischerweise hatte sie die Beiden noch nicht verspottet. Vielleicht hielt sie Haruka aber immernoch für einen Jungen.

Wegen der hohen lautstärke verstand man fast kein Wort, doch es wurde auch nach einiger Zeit nicht ruhiger. Ein Glück würde die Fahrt nur 15 Minuten dauern.

Schon nach kurzer Zeit hatte die Geigerin bereits Kopfschmerzen. 

,,Das ist ja kaum auszuhalten!", murrte Haruka. Michiru nickte zustimmend zu.

,,Es ist echt schlimm. Wir sitzen gerade mal 5 oder 6 Minuten hier drin und ich habe schon Kopfweh!", beschwerte die Kleinere sich.

,,Wir sind ja bald da, Schatz!", ermutigte sie sie.
 

Nachdem die Beiden die Fahrt überlebt hatten, ging es direkt in das Bad hinein. Michiru hielt für besser, noch ein bisschen zu warten, ehe die Menge bereits in der Halle war. Selbstverständlich wartete die Blonde auf sie. Als Bunny an ihnen vorbei ging, war deren Anblick sofort finster geworden, doch Michiru als auch Haruka reagierten nicht weiter darauf.

»Ob sie neidisch auf mich ist?«, dachte die Kleine, doch eigentlich war es ihr völlig egal. Niemand sollte die Beiden auseinanderbringen!

,,Wann genau willst du rein gehen?"

,,Du meinst 'wir'! Ich warte bis alle drin sind und dann noch mal 10 Minuten, weil man sich ja auch fertig machen muss!", sagte Michiru.

,,Ich gehe nicht ins Wasser!", lachte die Rennfahrerin.

,,Und ob du das wirst!"

,,Ich habe nicht mal was mit!", grinste Haruka.

,,Dann geh nackt!", entgegnete Michiru ohne zu überlegen.

,,Das würdest du dir wünschen, oder?", schnurrte sie sofort.

Michiru blinzelte sie verwirrt an, fing dann aber zu grinsen an.

,,Ich denke schon!", meinte sie.

,,Das wirst mich schon früh genug nackt sehen können... Heute Abend?", zwinkerte sie.

Doch nun schoss ihr die Schamesröte ins Gesicht. Erst jetzt war ihr aufgefallen, über was sie mit Haruka redete.

,,Was meinst du damit?", fragte sie mit einem knallrot Kopf.

Eigentlich wusste sie, was Haruka damit meinte, aber sie wollte es aus ihrem Mund hören. Sie dachte, Haruka würde es etwas verharmlost ausdrücken, doch dann wäre sie nicht Haruka.

,,Das heißt, ich will heute Abend Sex mit dir haben und...", sie lehnte sich dicht an ihr Ohr,

,,Und dich Stöhnen hören!"

Michirus Augen wurden groß. Das ging doch nicht in einer WG! Was, wenn das jemand hören würde? Jeder würde die Künstlerin als Schlampe abstempeln. ,,Das geht doch nicht, Ruka!", flüsterte sie ganz aufgeregt.

,,Nicht?", hob die Blonde die Augenbraue.

,,Wir sind in einer WG, Haruka! Was, wenn uns jemand hört?!"

,,Wenn es zu laut werden sollte, dann halt ich dir den Mund zu."

,,Spinnst du?", meckerte die Türkishaarige.

,,Nein. Ich würde dir einen Gefallen tun. Aber wer weiß? Vielleicht genießt du ja ganz ruhig", grinste sie.

,,Was soll das heißen?"

,,Das heißt, dass es auch sein kann, dass du gar nicht so laut bist."

,,Bist du es denn?"

,,Hält sich in Grenzen", zuckte die Blonde mit den Schultern,

,,Aber ich bin mir sicher, dass es heute Abend auf jeden Fall gut werden wird.''

Auf ihren Lippen hatte sich ein breites Grinsen geschlichen.

Sie sah zu gerne der Geigerin zu, wie diese errötete. So wie gerade eben.

,,Ich habe das doch noch nie gemacht...", murmelte sie vor sich hin.

Sie legte den Arm um das zierliche Mädchen.

,,Ich weiß. Du brauchst keine Angst zu haben."

Michiru hatte nur Angst davor, etwas falsch zu machen.
 

Keine 5 Minuten später gingen die Beiden hinein. Erst brachten sie ihre Sachen in einer der noch freien Spinde.

,,Kannst du dann den Schlüssel nehmen?", fragte Michiru und packte die Tasche in den ziemlich kleinen Spind.

,,Klar. Denkst du, dass einer reicht?", meinte Haruka.

Die Kleinere nickte ihr lächelnd zu.

Danach ging es weiter zu den Umkleidekabinen. Haruka zog sich selbstverständlich nicht um. Eigentlich wollte sie trotzdem mit in die Kabine, aber Michiru ließ sie nicht, da sie sich ja nicht umziehen wollte.

So musste sie Wohl oder Übel warten, bis sie fertig war. Doch gedanklich war sie bei der Künstlerin. Noch konnte sie sich nur ausmalen, wie sie wohl aussehen würde. Aber gleich würde sie so weit sein.
 

Michiru war aufgeregt und das sogar sehr. Eigentlich musste sie schon seit 2 Minuten draußen sein. Aber aus irgendeinem Grund traute sie sich nicht. Ihr Herz raste unwahrscheinlich schnell und raubte ihr fast den Atem.

,,So ein Mist... Warum kann ich nicht raus gehen?!", murmelte sie.

,,Was ist?", fragte Haruka.

,,Ne nichts."

,,Warum brauchst du denn eigentlich so lange?", hörte sie die Blonde murren.

Man hörte gut raus, dass die Rennfahrerin ungeduldig war. Aber es ging nicht.

,,Ich trau mich nicht raus", kam es ziemlich ehrlich.

,,Und warum das?", fragte sie fast schon belustigt.

Haruka lehnte sich gegen die Wand gegenüber der Kabine und wartete auf ihre Antwort.

,,Ich hab Angst, dass du mich auslachst...."

,,Brauchst du nicht. Warum sollte ich das außerdem machen? Du hast eine wunderschöne Figur. Was sollte ich denn da bemängeln?", grinste sie.

,,Ich weiß nicht."

,,Komm einfach raus!"
 

Nach einer Weile schaffte sie es, die Tür zu entsperren und in den Gang zu treten. Haruka war fast sprachlos. Ihre Freundin trug einen schwarzen Badeanzug, welcher ihre Rundungen gut betonte. Die türkisen Locken hangen noch locker über den Schultern, doch dies wollte sie gerade ändern.

Haruka konnte nicht anders, als ihre Bewertung darauf abzugeben.

,,Wahnsinnig sexy."

Mehr brachte sie in diesem Moment gar nicht heraus. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt, die Kleine zu studieren.

,,Meinst du?", kam es jedoch unsicher von der anderen Seite.

,,Absolut sicher!", versicherte sie ihr mit einem Nicken.

Michiru legte den Kopf schief. Doch dann bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen.

,,Okay, danke. Gehst du jetzt durch die Männerduschen?", fragte die Türkishaarige nun.

Darüber hatte Haruka sich noch gar keine Gedanken gemacht. Würde sie durch die Damenduschen ins Schwimmbad gehen, gänge sicherlich das Gekreische los. Würde sie aber eher die Männerduschen zum Durchqueren auswählen, käme sie ohne einen Schock nicht mehr heraus.

,,Ich weiß nicht..."

,,Oder du machst mal dieses Abbindeding ab und gehst mal ohne rein", grinste Michiru.

,,Niemals! Dann wissen alle, dass ich eine Frau bin!"

,,Du meintest mal zu mir, dass du ja niemals gesagt hast, du seist ein Junge. Warum ist es dir denn so wichtig, dass dich alle für einen Kerl halten?", fragte Michiru und lehnte sich ebenfalls gegen die Wand.

,,Weil man mich sonst für schwach hält", murrte sie ehrlich.

Doch diese Aussage sorgte dafür, dass Michiru in Gelächter fiel.

,,Was?! Du denkst, man hält dich für schwach nur weil du eine Frau bist?!", lachte sie,

,,Hey! Das hat doch nichts mit dem Geschlecht zu tun,.... Schatz. Jeder weiß, dass du nicht ungefährlich bist- und du bist eine Frau. Warum sollten sie dann plötzlich denken, du seist schwach? Keine Frau ist schwach!"

Haruka sah sie komplett unbeeindruckt an.

,,Vielleicht hast du ja Recht, Baby. Aber ich hab keinen Bock darauf."

,,Ich denke nicht, dass jemand deswegen auf die Idee kommen würde, dich zu mobben!"

,,Denk ich auch nicht... Trotzdem."

,,Elza weiß es doch auch schon. Und? Sie macht sich nicht darüber lustig!", zwinkerte sie der Rennfahrerin zu.

,,OK, ist ja gut! Ich mach das Ding ab und geh durch die Frauendusche!", hob die Blonde ausdrucksvoll die Arme.

Mit einem breiten Grinsen verschwand die Schwimmerin in den Duschen, während Haruka das Ding ablegte und in den Spind steckte.

,,Das wird noch lustig werden...", knurrte sie ironisch.
 

Als sie die Duschen der Damen betrat, wurde sie sofort ungläubig gemustert. Da sie ja relativ 'männliche' Kleidung trug, konnte man sie nicht gleich beim ersten Blick als Frau enttarnen. Aber einige Frauen schafften es, die Brüste unter ihrem lockeren Shirt zu erkennen. Andere drehten sich weg.

,,Ich geh schon mal, Michiru", meinte sie nur und ging weiter.

Durch die nächste Tür verschwand sie in die Schwimmhalle.
 

Das Wasser auf ihrer Haut tat bereits jetzt gut, dabei war sie noch nicht mal Schwimmen gewesen.

Es war einfach viel zu viel passiert. Vor allem am gestrigen Abend.

,,Diese dumme Kuh..."

Doch dabei hatte sie die Beiden nur daran gehindert. Michiru war sowieso noch nicht klar, was mit ihr los war. Erst hasste sie die Pianistin und dann liebte sie sie. Sie vertraute ihr, aber ein gewissen ungutes Gefühl hatte sie trotzdem. Immerhin war Haruka ein Macho und stieg mit jedem Mädchen ins Bett. Was, wenn sie auch nur ein Teil von dieser Kette war, welche aus den Mädchen bestand, die Haruka bereits kaputt gemacht hatte? Was, wenn sie danach so am Ende sein würde, dass sie es nur mit Hilfe wieder ins Hier und Jetzt schaffen würde? Es waren Folgen, an die sie eigentlich nicht denken wollte. Aber sie war blind vor Liebe- und das wusste sie auch.

»Ich hätte eh nicht fliehen können. Hier in der WG wäre auf jeden Fall etwas passiert. Immerhin teilen wir uns ein Zimmer. Als ob sie mich da in Ruhe gelassen hätte!«, dachte sie.

Mit einem ungute Gefühl verlies sie die Duschen und trat in die große Halle. Haruka hatte neben der Tür auf sie gewartet und stand an der Wand gelehnt neben ihr.

,,Na? Auch mal fertig?", fragte sie die Kleinere.

,,Äh.... Ja.."

Das erste Mal

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wahre Liebe?

Ein schrilles Klingeln zog die Beiden fast zeitgleich aus der Traumwelt. Es war gerade einmal 7 Uhr, aber da war Aufstehzeit, da es schon bald Frühstück geben würde.

Michiru hatte es noch lange nicht im Sinn das Bett zu verlassen. Viel zu schön war es in den Armen ihrer Freundin. Gedanklich ging sie den gestrigen Abend durch. Sie hatte tatsächlich Sex mit Haruka gehabt.Und dies war nicht ganz ohne. Ihr ganzer Körper war verkatert und ihr taten sämtliche Körperteile weh.

Die Rennfahrerin ließ ihre Finger durch die türkisen Locken gleiten. Noch nie hatte sie solche weichen Haare gespürt. Auch sie musste an den vergangenen Abend denken.

»Ich hab es endlich hinbekommen und das war gar nicht mal so ohne! Vielleicht wird sie doch kein One-Night- Stand bleiben. Ich kann mir durchaus noch eine oder mehrere Nächte mit ihr vorstelllen!« , dachte sie.

Würde Michiru ihre Gedanken lesen können, wäre sie sicherlichbnicht erfreut. Denn Haruka war sich bei ihren Gefühlen noch gar nicht so sicher. Ob sie nun die Geigerin liebte, konnte sie nur elber wissen. Und sie war sich sicher, dass es auch Elza nicht wusste. Nach dieser Nacht wollte sie Michiru für immer so nahe sein,aber vielleicht war es ja nur Einbildung.

»Du liebst sie ganz bestimmt nicht. Du warst noch nie

verliebt, Haruka. Warum also sollte es denn jetzt sein, hm? Du hast dir das doch nur eingebildet. Elza hatte Unrecht. Und du auch! Warum denn binden, wenn ich auch alles haben kann?«

Doch da sie Michiru nicht ganz so weh tun wollte, wollte sie ihr wenigstens noch ihre Handynummer geben falls etwas sein sollte.

,,Guten Morgen, meine Hübsche", hauchte sie nun sanft.

Ein gewisses ungutes Gefühl hatte sie bei der Sache schon. Immerhin spielte sie ihr gerade etwas vor.

Michiru sah zu ihr auf und lächelte.

,,Guten Morgen, Schatz", sagte ihre wundervolle Stimme.

Dieses Bild brannte sich gerade zu in ihren Schädel. Es tat schon fast in ihrem Herzen weh. Aber sie wollte sich nicht binden lassen.Und trotzdem war sie zu feige, es Michiru einfach zu sagen.

Sie kämpfte ein Lächeln auf ihre Lippen und sagte:

,,Wir sollten uns anziehen, Baby."

Haruka war die Erste, die sich erhob.
 

Während Michiru sich also etwas anzog, suchte die Rennfahrerin ihr Handy aus dem Klamotten haufen, welcher gestern bei den Liebes spielen der Beiden entstanden war. Als sie es gefunden hatte, suchte sie direkt ihre Nummer heraus.

Aus irgend einen Grund fühlte sie sich verpflichtet dazu, wenigstens die Nummer zu geben. Von dem kleinen Schreibtisch schnappte sie sich einen Zettel und einen Stift, mit dem sie die Nummer dann auf das Papier brachte.

,,Michiru?", murmelte sie.

Das Mädchen erhob ihren Blick und schenkte ihr einen fragenden Blick. Haruka gab ihr den Zettel, ohne ihr dabei einen Blick zu würdigen.
 

In diesem Moment bemerkte Michiru, dass etwas nicht stimmen musste.Oder war es doch nur Schamgefühl? Jedoch hielt sie es für besser,nicht nachzufragen.

,,Äh... Was ist das?", brachte sie gerade mal raus.

Denn sie konnte deutlich spüren, dass etwas sein musste. Doch die Blonde schien darüber nicht sprechen zu wollen.

Ohne ein Wort zu sagen, zog die andere sich an und verließ das Zimmer.

Normalerweise verhielt sie sich doch nicht so. Sie war sich nicht sicher, da sie Haruka ja noch nicht allzu lange kannte. Als sie genauer auf den Zettel sah, den sie eben von ihrer Freundin bekommen hatte, glaubte sie ihren Augen kaum.

»Sie hat mir ihre Handynummer gegeben? Wozu das denn? Was hat das zu bedeuten?«

Doch die Zeit zum Fragen stellen würde sich nicht ergeben, denn Haruka sprach nicht mehr mit ihr und ignorierte sie, wenn sie denn Mal ins Gespräch kommen wollten. Und dies zog sich den ganzen Tag hin.
 

Am Abend kreuzte die Blonde erst gar nicht auf und Michiru wusste genau, was sie machte: Sie war ganz bestimmt bei einem anderen Mädchen im Bett und begnügte sich mit ihr. Allein der Gedanke daran ließ ihr das Abendbrot wieder hoch kommen.

Sie hätte es wissen sollen. Haruka hatte ihr seit Anfang an etwas vorgespielt und hatte nie so etwas wie Liebe für sie empfunden.Nein, im Gegenteil. Das Bett war das Ziel der Blonden gewesen und nichts anderes. Und sie war so dumm gewesen und hatte sich einreden lassen, sie hätte Gefühle für sie.

Die Künstlerin setzte sich auf ihr Bett und versuchte die Tatsachen zu verdauen. Doch ganz so einfach war das nicht. Denn ihre Gefühle für die Rennfahrerin waren echt. Sie liebte Haruka wirklich.

»Tscha, Michiru! Du bist selber daran Schuld! Du bist einelender Dummkopf, weißt du das?«, dachte sie.

Die Tränen, welche immer schneller ihre Augen verließen, hielt sie erst gar nicht auf. Es tat weh, zu wissen, dass sie nur ausgenutzt wurde. Doch da kam ihr eine Idee in den Sinn. Sie hatte doch die Handynummer von Haruka bekommen. Warum also schrieb sie sie nicht einfach an?

~Hey, Haruka. Ich wollte dich mal fragen, warum du mir das angetan hast? Woher nimmst du dir die Erlaubnis, so etwas zu tun? Dann mach och gleich Schluss! Pff... Ich denke jetzt eher, dass wir nicht mal zusammen gewesen waren...~, schrieb sie also.

Schluchzend legte sie ihr Handy bei Seite und begann noch stärker zu weinen. Ein Glück war niemand in der WG da, der sie hätte hören können.

Doch schon nach kurzer Zeit vibrierte ihr Handy. Es war natürlich Haruka, die ihr auf die Frage geantwortet hatte.

~Was hast du denn Falsches gegessen? Und natürlich sind wir zusammen!~

Sie zögerte gar nicht lange und schrieb kurzer Hand zurück.

~Aha?! Und wo bist du gerade?~

Keine 10 Sekunden später erreichte sie ein Bild, was ihr die Adern gefrieren ließ. Auf ihm war eine nackte Haruka zu sehen, die auf einem anderen Mädchen lag.

Michiru glaubte, sich versehen zu haben. Wenn Haruka noch meinte, die Beiden wären zusammen, warum schickte sie dann solche Bilder ausgerechnet an sie?

~Was soll das denn?!~

~Bin grad bei Yuri aus der Parallelklasse~

~Du betrügst mich?~

~Nicht doch. Das würde ich nie tun! Ich liebe dich doch!~

Und wieder war sie sprachlos.

~Ist das dein Ernst?!~, schrieb sie zurück.

~Was denn? Ich hab nix Böses gemacht. Wir sind zusammen, Baby!~

Danach ging die Rennfahrerin offline.

,,Die muss doch spinnen!", begann sie nun wütend zu toben,

,,So ein Arschloch!"
 

Elza hörte genau, was in dem Nachbarzimmer gerade abging, denn die rothaarige Sportlerin teilte mit genau dieser Yuri die WG. Und sie hatte auch gesehen, dass Haruka mit ihr in dem Zimmer verschwunden war. Allein dadurch war sie schon wütend gewesen, aber das war nun noch die Krönung. Sie hatte seit Anfang an gewusst, dass die blonde Pianistin Michiru fremd gehen würde.

»Das muss sie unbedingt wissen!«, fiel der Rothaarige auf.

Sie griff sofort nach ihrem Handy und rief Michiru an.

Diese dachte erst, dass Haruka sie anrufe, aber es war zum Glück nur Elza.

,,Michiru? Wo bist du gerade?", sagte sie sofort, als das Gespräch von der anderen Seite angenommen wurde.

,,Ich bin in meinem Zimmer, warum?"

,,Und wo ist Haruka?"

Von der Künstlerin konnte man gut ein genervtes Stöhnen vernehmen.Elza wusste, dass sie es wusste, doch sie fragte vorsichtshalber doch nach.

,,Keine Ahnung. Ist das nicht egal?", sagte sie sehr genervt.

,,Weißt du, was sie gerade macht?", fragte sie leicht vorsichtig.

Doch die Türkise schweigte.

,,Sie teilt gerade mit einem anderen Mädchen das Bett, Michiru! Du solltest Schluss mit ihr machen!"

,,WAS?! NIEMALS! Ich liebe sie doch! Sie hat mir gerade auch geschrieben, dass sie mich liebt!"

,,Bist du doof? Die pennt gerade mit einer anderen!"

,,Du hast nicht zu entscheiden, ob ich Schluss mache! Tschüss!"

Mit diesen Worten wurde das Gespräch beendet und eine sprachlos Elza versuchte sie weiterhin zu erreichen, doch Michiru antwortete auf keine einzige Nachricht, die sie ihr schrieb.
 

Den Rest des Tages verbrachte sie in ihrem Zimmer. Etwas hinderte sie daran, nicht einfach die Beziehung zu beenden. Ja, sie wollte nicht mal glauben, dass dies überhaupt wahr war.

Gegen 23 Uhr beschloss sie dann noch unter die Dusche zu springen.Das warme Wasser auf ihrer Haut ermöglichte ihr es, wenigstens etwas zu entspannen. Und trotzdem befanden sich ihre Gedanken immer noch bei Haruka.

Nachdem der letzte Tropfen Wasser über ihren Körper hinab geflossen war, schaltete sie das Wasser aus und stieg aus der Dusche hervor. Im gleichen Moment drängten sich Tränen empor. Sie fiel wimmernd auf die Knie zusammen, hielt sich das Gesicht und weinte einfach vor sich hin.

»WARUM?! Warum ausgerechnet ich?«
 

Die Nacht hatte sie bei diesem Mädchen aus der Parallelklasse verbracht. Doch der Sex war nicht mal ansatzweise mit Michiru vergleichbar. Bei der Türkisen verspürte sie ein seltsames Gefühl,doch für sie war es keine Liebe. Doch in manchen Situationen fand sie, dass Michiru einfach zu sehr verwöhnt und verkrampft war.

»Mach dir nicht weiter Sorgen um sie! Es ist vorbei. Du hattest deinen Spaß mit dir und gut ist! Du würdest es nur bereuen,wenn sie mehr als nur ein One-Night- Stand wäre!«, machte sie sich klar.

Gefühlschaos

Die Tage vergingen wie im Fluge - für Haruka. Doch für Michiru war die Zeit in der WG eine riesige Qual. Sie wollte wieder nach Hause und sich in ihrem Zimmer verkriechen, doch sie befanden sich ja immer noch auf dem schulischen Ausflug. Einfach so abhauen konnte sie nicht. Man würde die Polizei und ihre Eltern verständigen. So musste sie wohl oder übel die Zeit tot schlagen.

Nur leider waren erst 7 Tage vergangen und insgesamt ging der Ausflug 10 Tage.

Den vergangenen Tag waren sie bei einem Konzert gewesen. Dementsprechend waren die Schüler müde, da es bis 2 Uhr ging und der Bus erst gegen 3 Uhr an der Herberge angekommen war. Diese Nacht war Haruka ausnahmsweise mal da. Für Michiru war es schrecklich, neben der Blonden zu schlafen. Sie wusste ja, was Haruka die vergangenen Nächte getan hatte. Und dann sagte sie auch noch, sie würde sie lieben und dass sie noch eine Beziehung führten. Doch der springende Punkt war eigentlich, dass Haruka sich so verhielt, als wäre nichts zwischen ihr und Yuri und anderen Mädchen passiert.
 

Als die Pianistin erwachte, lag Michiru nicht mehr neben ihr. Wo sie war, wusste sie nicht, aber sie war nicht mehr im Zimmer. Warum genau sie das tat, wusste sie nicht. Doch sie lebte das aus, was ihr gefiel. Sie wollte mit dem Personen schlafen, mit denen sie wollte - ohne dabei auf die Gefühle Michirus zu achten.

Die Künstlerin jedoch hatte sich ins Badezimmer geschleppt, um dort den Tränen freien Lauf zu lassen. Die ganze Nacht hatte sie kein Auge zu bekommen. Zu Sicherheit schloss sie die Tür zu. Im Moment brauchte sie Zeit zum Überlegen. Ihre Augen waren stark gerötet. Der ganze Körper zitterte ununterbrochen, doch keiner bekam davon etwas mit.

Eigentlich wollte Haruka auf die Toilette, doch die Tür war abgeschlossen. Von außen konnte sie Michiru weinen hören, doch sie tat dagegen nichts.
 

Gegen Mittag kam Elza vorbei. Die Blonde hatte erst etwas dagegen, dass sie in die WG kam, doch Michiru empfing sie sofort. Dabei würdigte sie Haruka keinen Blick. Da sie dann eh ging, verkochen sich Beide ins Zimmer. Elza wollte mit Michiru reden und ihr die Wahrheit klar machen.

,,Du weißt also, was passiert ist?", hob Elza ungläubig die Augenbraue.

,,Ja, sie hat mir an jenem Abend sogar ein Selfie von sich und dieser Yuri geschickt. Ich verstehe es einfach nicht! Habe ich etwas falsch gemacht?"

,,Nein, hast du nicht. Haruka ist einfach so. Sie macht das, nach was ihr ist. Sie ist so von ihren Hormonen gesteuert! Das glaubst du gar nicht! Du hättest dich seit Anfang an nicht darauf einlassen sollen, Kaioh-san", meinte sie.

,,Du kannst mich wieder 'Michiru' nennen", unterbrach Michiru sie.

Elza atmete erleichtert auf.

,,Ein Glück. Ich habe schon gedacht, du willst nichts mehr mit mir zu tun haben."

,,Nein, alles gut."

Sie redeten fast den ganzen Tag über das Problem mit Haruka. Michiru beschloss, Haruka ihre Meinung zu sagen, doch erst, wenn sie wieder in Tokio waren. Hier wäre das ganz sicher ein Fehler.

Am späten Nachmittag ging Elza wieder zu ihrer WG und die blonde Rennfahrerin kehrte zurück. Gerade wollte sie das Zimmer betreten, als Michiru vor ihr erschien. In ihren Gesichtsausdruck war pure Wut deutlich erkennbar. Sie war nicht mehr die süße Klassenkameradin, die Haruka gerne rum bekommen und ärgern wollte.

Haruka war geradezu verblüfft von dem Anblick. Klar, die Blonde bereute sie nicht, sie wollte auch nicht, dass Michiru sie hasste.

,,Was ist? Hasst du mich jetzt so sehr? Nur, weil ich mit ihr geschlafen habe? Ich dachte, du liebst mich, meine Schöne."

,,Das tue ich auch. Aber ich finde es unter aller Würde, dass du mich wie ein Stück Scheiße behandelst! Merkst du denn gar nichts? Du schickst mir ein Bild von dir und dieser Yuri und sagst, dass du mich liebst? Was soll das?!", schrie sie nun ohne zu zögern.

Nicht länger wollte sie warten. Sie wollte ihre Meinung ihr zu gerne offenbaren.

Haruka schniefte genervt. So etwas hatte sie bereits vermutet. Sie wäre nicht Michiru, wenn da nichts passieren würde. Immerhin war sie die Schulzicke! Augenblicklich begann sie zu grinsen. Die Zeit, in der sie sie so geärgert hatte, hatte ihr am Besten gefallen. Denn da war das Meiste noch belanglos gewesen. Und nun? Es ging um ihre Gefühle, die ihr fast komplett egal waren, doch welche sie verletzt hatte.

,,Okay..",  murrte sie etwas widerwillig,

,,Dann lass mal deine Wut an mir aus..."

Michiru erhob verwundert die Augenbraue.

,,Ich weiß nicht, was ich noch sagen sollte. Aber ich möchte, dass wir das Ganze klären! Sag mir doch einfach, dass das alles gelogen war und dass ich dir egal bin! Sag es endlich! Du hast mir deine Gefühle doch nur vorgetäuscht!"

Am Ende schrie sie Haruka wieder an.

Dieser war klar, dass sie wütend war, aber sicher war sie sich bei ihren Gefühlen immer noch nicht.

,,Wir sind zusammen... Was soll ich dazu sagen?"

,,Ob du mich wirklich liebst!"

Haruka sah sie noch genervter an.

,,Ich war noch nie in meinem Leben verliebt! Warum sollte ich es dann jetzt sein?", kam nun eine Gegenfrage, die Michiru erschüttern ließ.

,,Du... Du... Du...-",  versuchte sie sich wie üblich aufzuregen.

Doch dieses Mal lag etwas Trauriges in ihren Augen.

,,Du hast mit meinen Gefühlen gespielt?!", begann sie zu wimmern,

,,Warum tust du mir das an?"

Haruka konnte darauf nichts erwidern. Gewissermaßen empfand sie gerade Schuldgefühl.

,,Sag doch endlich!", wurde sie wieder lauter, doch es kam keine Antwort auf ihre Frage, nur ein Zögern.

Haruka hatte bereits ihre Lippen geöffnet und wollte etwas sagen, aber sie schaffte es nicht. Michiru trat sprachlos einen Schritt zurück. Sie setzte sich auf das Bett und sah sie vorwurfsvoll an.

,,Ich bin einfach nicht gemacht für Beziehungen",  sprach die Blonde nun doch,

,,Und es tut mir leid, dass ich dir weh getan habe. Ich mag dich! Wirklich. Aber eine Beziehung ist einfach nichts für mich."

,,Du magst mich!? Pff! Du hast gesagt, du würdest mich lieben! Was soll der Rotz?!"

Mittlerweile hatten die anderen Mädchen in der WG mitbekommen, dass etwas gerade in einen sehr lauten Ton geklärt wurde. Eine der Mädchen hatte Bunny mitgebracht, welche dem Gespräch dabei den aufmerksam horchte.

,,Sind die Beiden wirklich zusammen?", lachte die Blondine.

Eine der Mädchen nickte:

,,Ich glaube schon."

Sofort begann Usagi zu lachen.

,,Das nenne ich Dummheit! Jeder weiß, dass Haruka keine Beziehungen führen kann!", rief sie und lachte.
 

Michiru war aufgefallen, dass Bunny in der Nähe war und über Haruka sprach.

,,Kannst du die Tür schließen? Ich habe keine Lust, dass jemand lauscht."

Die andere nickte und lieẞ die Tür gleich darauf krachend ins Schloss fallen.

Die Geigerin sah ihre Klassenkameradin schweigend an. Schon die ganze Zeit über drängten sich Tränen hervor, doch bisher hatte sie es geschafft, diesen nicht freien Lauf zu lassen.

,,Haruka... du hast mich ganz schön enttäuscht. Ich verstehe das einfach nicht. Sollen wir uns in Zukunft lieber aus dem Weg gehen?"

,,Keine Ahnung, lass mich eine Nacht drüber schlafen. Ich bin mir bei der Sache nicht ganz sicher."
 

Am Abend hörte Michiru mit Kopfhörern im Bett Musik. Sie wollte lieber alleine sein. Haruka jedoch blieb diese Nacht in der WG. Im Moment saß sie auf dem Sofa und schaute fern. Bunny war immer noch da und versuchte die ganze Zeit über, sich an Haruka ranzumachen. Doch diese reagierte auf keiner ihrer dreckigen Anspielungen. Aber irgendwann schien es ihr zu reichen.

,,Kannst du mal deine Schnauze halten? Ich will nicht mit so einer hässlichen Blondine wie dir ficken. Scher dich im Dreck, du Schlampe!", ging sie das Mädchen an.

Bunny war über diese Aussage ziemlich verblüfft. Dass Haruka so ein Angebot abschlug, war äußerst selten. Doch sie reagierte darauf nur mit einem Grinsen.

,,Du bist genau so blond wie ich, Haruka-chan", versuchte sie möglichst zickig zu sagen.

Auf den Lippen der Blonden bildete sich fast schon diabolisches Lächeln.

,,Ach was. Ich bin bei Weitem nicht so dumm wie du, meine Liebe", schnurrte sie überaus belustigt.

Bunny sprang auf und stampfte zu ihr herüber.

,,Dumm? Schau dich mal an! Ich habe noch nie so eine hässliche Person gesehen wie dich!"

,,Bunny!", unterbrach sie eines der Mädchen,

,,Du verlierst eh! Also sei lieber ruhig!"

Sie versuchte sich zu beruhigen, in dem sie sich weit weg von Haruka setzte. Diese sah grinsend wieder in die Richtung des Fernsehers. Normalerweise hätte sie so ein Angebot niemals ausgeschlagen, doch sie tat es, da sie Michiru nicht verletzen wollte.

»Was ist nur mit mir los...? Ich sollte echt langsam mal wissen, was ich will!«, dachte sie.

Sie liebte Michiru - das wusste sie - aber binden wollte sie sich auch nicht. Oder wollte sie doch nur Freundschaft?

»Vielleicht sollte ich auch mal damit klarkommen, nicht immer Sex zu bekommen, wenn mir danach ist... Das ist nun mal so! Dieses Hin und Her geht mir allmählich auf den Kranz!«

Stöhnend erhob sie sich und verschwand im Bad.
 

Michiru war ziemlich den Tränen nah. Egal welches Lied sie anhörte - alles klang irgendwie emotional und ließ ihre Laune noch tiefer sinken.

»Nur noch 3 Tage! Dann hast du es geschafft!«

Sie kannte Harukas Entscheidung bereits, aber sie wollte es nicht wahrhaben. Und zu Hause würde sie genauso leiden.

»Irgendwie  muss es doch ein Ende haben. So kann es nicht weitergehen...«

Zusammengekauert saß sie auf ihrer Seite des Bettes. Die Tür war geschlossen, doch sie konnte trotz der Kopfhörer den Fernseher hören. Auch Haruka konnte sie mal hören, da diese jemanden anschrie.
 

Rund 40 Minuten später öffnete sich die Tür und die Pianistin betrat das gemeinsame Zimmer. Ihre Augen waren gerötet, was ohnehin komisch war. Sie hatte geweint.

,,Ich habe mich entschlossen, Michiru", sagte die Blonde.

Ungläubig erhob die Türkishaarige den Kopf.

,,Schon?"

,,Ja, und ich werde versuchen, mich langsam zusammenzureißen. Aber es ist halt nicht einfach für mich.''

Michiru nickte.

Weiter wurde über dieses Thema aber nicht gesprochen. Haruka war zwar einen kurzen Moment weg, kam dann aber sofort wieder. Danach legten Beide sich schlafen.
 

Schnell vergingen die letzten Tage in der Herberge. Michirus Laune hatte sich kaum gebessert. Noch immer war sie traurig und das konnte jeder spüren.

Mit Elza hatte die Künstlerin sich besser angefreundet, doch sie verschwieg, dass Haruka sich entschieden hatte, wie es nun weiterging mit der Beziehung.

Der Rothaarigen fiel aber auch nichts auf, da Haruka und Michiru sich nichts anmerken ließen. Die Blonde jedoch war um einiges freundlicher zu ihr.
 

Gegen 10 Uhr war Treff auf dem Hof. Bis dahin musste alles zusammengepackt und die WGs gesäubert sein. Dafür mussten sie auch 6 Uhr aufstehen, um alles rechtzeitig schaffen zu können.

So standen die meisten Schüler bereits 10 Minuten eher auf dem Hof und warteten, bis es soweit war. Frau Nanaba sprach mit dem Besitzer dieser Herberge, welcher sich aus irgendeinem Grund prächtig amüsierte.

Paar Minuten danach kam der Bus an und parkte außerhalb des Geländes an der Straße. Michiru sah zu Haruka auf, welche schweigend neben ihr stand. Sie tippte auf ihrem Handy rum und grinste breit. Warum, wusste Michiru nicht, aber weiter Gedanken machte sie sich nicht mehr darüber. Noch vertraute sie der Rennfahrerin nicht, aber das Vertrauen wuchs wieder. Ob es ein Fehler war? Genau wusste sie es nicht, aber sie hoffte inständig darauf, dass es keiner war. Als die andere bemerkte, dass sie gerade ihre Aufmerksamkeit hatte, erhob sie ihre Blicke. Sie sah ihr genau in die Augen und schien diese zu mustern. In ihren Augen war trotz der 'Versöhnung' Traurigkeit erkennbar. Es war klar, dass nur sie daran Schuld war, aber jetzt sollte ja alles wieder besser werden. Aber Pustekuchen!

Auf der Rückfahrt musste die Geigerin neben Elza sitzen. Diese redete kaum ein Wort mit ihr, da sie beide Musik hörten. Haruka jedoch saß direkt hinter ihnen. Sie spielte die ganze Zeit mit einer der türkisen Locken, die zwischen den zwei Sitzen hervor hang. Der Platz neben Haruka war frei und darüber war sie ziemlich froh. Sie hatte auch gleich ihre Sachen auf den freien Platz gelegt, dass keiner auf die Idee kam, sich neben sie zu setzen. Eigentlich hätte sie gerne Michiru zu sich geholt, doch Elza hatte darauf bestanden.
 

An der Schule angekommen stiegen alle Schüler aus und bekamen ihre Koffer zugeordnet. Danach durften sie gehen.

Natürlich wurde Michiru von ihrem Chauffeur abgeholt. Endlich ging es nach Hause! Endlich hatte sie so etwas wie Privatsphäre!

,,Hey! Kannst du mich dann gleich mal kurz beim Bäcker rauslassen?", fragte Michiru und stieg ein.

Er schloss hinter ihr die Tür und stieg ebenfalls ein.

,,Klar. Wie war es denn, Kaioh-san?", fragte er nun.

Die Künstlerin senkte ihre Blicke. Einerseits war es schön gewesen, anderseits war es schrecklich gewesen.

,,Ganz cool. Aber ich bin froh, endlich nach Hause zu kommen!"

Er nickte und beobachtete sie durch den Rückspiegel.
 

Nach einer kurzen Zeit hier an der Straße, da sich da der Bäcker befand.

Michiru stieg aus und bedankte sich. Beim Überqueren der Straße vergaß sie nachzusehen, ob ein Auto kam. Noch im gleichen Moment riss ein Auto sie zu Boden und ihre Augen schlossen sich.

Alles war so schwarz.

Zeit im Krankenhaus

Langsam öffnete sie ihre Augen. Der Geruch von Desinfektionsmittel stieg ihr aufdringlich in die Nase, dass sie niesen musste.

»Wo bin ich?«, dachte sie.

Erst jetzt fiel ihr der Schmerz auf, welcher ihr Kopf auslöste. Kaum eine Bewegung war möglich. Ihren Arm konnte sie nicht mal mehr bewegen.

»Was ist hier los?!«

Als sie zur Seite sah, konnte sie ihre Eltern und den Chauffeur erkennt.

,,Mutter? Was ist passiert?", murmelte sie.

,,Gott sei Dank, Kind! Du bist endlich wach!", rief ihre Mutter völlig außer sich.

,,Du hattest einen Unfall!", mischte sich nun ihr Vater ein.

»Ein Unfall?«

Ein Arzt betrat das Zimmer, doch davon bekam sie nicht mehr findet. Vor ihren Augen wurde es schwarz.
 

Weitere Tage vergingen, wo Michiru sich kaum in der realen Welt befand. Elza hatte erfahren, was passiert war und besuchte sie des Öfteren.

Haruka nahm sich am heutigen Tag vor, sie zu besuchen. Michiru hatte es ihr mal geschrieben, als ihr es doch mal etwas besser ging. Doch als sie auf dem Weg war, wurde sie von einem Fan abgehalten.
 

Es klopfte an der Tür und sie wartete ein 'Herein' ab. Doch es war nicht von Michiru, sondern von ihren Eltern. Trotzdem kam sie hinein. Michirus Eltern waren gerade am Anziehen und wollten gehen.

,,Tschüss Michiru ", hauchte die Mutter und küsste sie auf die Stirn, denn diese war mal wieder nicht wach.

,,Schläft sie?", fragte er Elza.

,,Nein, wir waren vorhin nur mal kurz mit ihr im Gang, als sie wieder zusammengebrochen ist."

Die Rothaarige nickte und setzte sich auf das Bett ihrer Klassenkameradin. Die Eltern winkten ihr und verließen dann das Zimmer.

Nun war sie alleine mit ihr. Aber Michiru würde nicht mit ihr reden.

»Ein Glück liegt sie nicht im Koma...«, dachte sie.

,,Und da war Haruka nicht einmal da. Du tust mir so leid. Du scheinst ihr doch nicht so wichtig zu sein.."

Schon bald war die Besucherzeit vorbei und die Sprinterin wurde herausgeschmissen.
 

Als Haruka am Krankenhaus angekommen war, war sie Besucherzeit seit 20 Minuten vorbei. Sie stöhnte genervt aus und legte den Kopf in den Nacken.

,,Na super!", fluchte sie total geschafft.

Ihr Herz raste noch, da sie den Weg hier her gerannt war.

Und trotzdem war sie nicht rechtzeitig angekommen und das Krankenhaus würde ganz sicher keine Ausnahme für sie machen.

Jedoch entschied sie sich dafür, am folgenden Tag bereits am Vormittag zu kommen und die Schule einfach mal ausfallen zu lassen. Sie war selten nicht da und konnte sich das auch mal erlauben.

Kurz griff sie nach ihrem Handy, um Michiru anzurufen. Sie hatte ja keine Ahnung, wie es der Künstlerin gerade ging und was sie machte. Doch diese konnte das Telefonat nicht annehmen, da sie noch immer nicht erwacht war. So ging nur die Mailbox ran, was Haruka das nächste Stöhnen entlockte.

,,Ich hoffe, dir geht es nicht allzu schlecht", seufzte sie und machte sich auf den Rückweg.

Diesen bewältigte sie mit dem Bus, denn laufen nach Hause wäre jetzt noch unmöglich gewesen.
 

Als Haruka die Augen öffnete, schien ihr die Sonne mal wieder ungünstig ins Gesicht. So wurde sie von den Sonnenstrahlen aus dem Schlaf gerissen, was sie mit einem Murren kommentierte.

,,Okay... Auf ein Neues", murmelte sie und stieg dann entschlossen aus dem Bett.

Sie vermisste Michiru sehr und wünschte sich nichts sehnlicher, als sie in den Arm zu nehmen.

Was passiert war und vor allem das mit Yuri tat ihr sehr leid. Bei dieser Aktion hatte sie wahrscheinlich selber nicht mal nachgedacht. Und dann ging das Ganze auch noch schlecht aus! Aber die Beiden hatten sich wieder verziehen und nun war alles so wie früher- nur das Vertrauen war nicht beim Alten, doch das konnte man Michiru auch nicht übel nehmen.

Und dann passierte auch noch dieser Unfall!

So machte sie sich fertig für den Aufbruch, welchen sie keine 20 Minuten später in die Wege leitete.
 

Vor dem Krankenhaus angekommen, schaute sie noch mal auf das Handy. Michiru war vor 3 Tagen das letzte Mal online gewesen. Das war doch ziemlich lange und sehr ungewöhnlich für die Türkishaarige.

Haruka hatte ohne hin ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache.

An der Rezeption fragte sie nach Michiru und in welchem Zimmer sie lag. Die Frau wollte erst keine Auskunft geben, doch als Haruka ihren Ausweis zeigte und diese erkannte, dass vor ihr niemand anderes als Haruka Tenoh stand, wusste sie sofort, wo sich ihre Freundin befand.

Mit dem Lift fuhr sie dann noch in das passende Stockwerk und dort suchte sie nach dem Zimmer.

Angekommen.

,,Endlich. 20 Minuten hat der Scheiß hier hoch gebraucht!", murrte sie leise vor sich hin.

Doch für Michiru wäre sie selbst eine Stunde das Zimmer suchen gegangen.

Vorsichtig klopfte sie an und wartete, bis jemand sie herein bat, doch dies geschah nicht. Eigentlich hatte die Besucherzeit bereits begonnen. Vielleicht war sie aber auch wieder eingeschlafen. Oder sie hatte sich ganz einfach im Zimmer geirrt. Abermals sah sie an dem kleinen Schild nach, welches neben der Tür an der Wand hang.

Aber sie war am richtigen Zimmer!

Ein weiteres Mal klopfte sie an, bis sie ohne Vorwarnung einfach hinein ging. Und tatsächlich!

Michiru schlief tief und fest, hatte aber bereits gefrühstückt, da das Tablett noch hier stand.

Die Künstlerin hatte ein eigenes Zimmer und damit auch keine Zimmergenossen, die einem den Aufenthalt im Krankenhaus zu einem Albtraum machen könnten.

Aber nun wandte sie sich lieber Michiru zu.
 

Sie setzte sich neben ihre Freundin auf das Bett und musterte sie einen Moment. Zu gerne sah sie Michiru, wenn diese schlief. Denn dabei sah sie unfassbar süß aus. Lächelnd nahm sie den schlafenden Körper in ihre Arme, welcher ab und zu zuckte.

»Vielleicht hat sie einen Albtraum?«, nahm sie nun in Betracht.

Zärtlich streichelte sie über die weiche Haut ihrer Wange und sagte dabei liebevolle Worte wie:

,,Aufstehen, mein kleiner Engel"

oder

,,Ich bin hier, meine Hübsche".

Erst nach einer Weile öffnete die Geigerin ihre Augen, da sich eine Gänsehaut auf ihrem Gesicht ausgebreitet hatte. Augenblicklich erblickte sie Haruka vor sich, welche sie lächelnd ansah.

,,Na, Baby?", hauchte sie unfassbar leise.

Erschöpft sah Michiru sie an. Noch hatte sie nicht ganz realisiert, wer sie gerade im Arm hielt. Doch als sie es bemerkte, drückte sie sich gegen ihren Oberkörper.

,,Endlich bist du da!", seuselte sie so leise, dass Haruka Mühe hatte, die Worte zu verstehen.

,,Es tut mir leid, dass ich erst jetzt komme. Eigentlich wollte ich schon gestern kommen, aber da war die Besucherzeit schon vorbei", sagte sie extra leise, da Michiru eine Weile benötigte, um das Gesagte zu verarbeiten,

,,Was ist denn eigentlich passiert?"

,,Ich wurde angefahren, als mich mein Chauffeur nach der Herberge heim fuhr", sagte sie ganz langsam,

,,Man sagte mir, ich sei operiert wurden, sonst hätte ich es nicht überlebt..."

Haruka hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.

,,Ich hoffe dir geht es besser."

,,Nicht so..", kam es wieder so leise,

,,Ich bin manchmal einfach weg und das mehrere Stunden."

,,Wie? Wirst du ohnmächtig?", hob Haruka die Augenbraue ziemlich besorgt.

,,Ja. Ich hab gestern zum Beispiel gar nicht mitbekommen, daß Elza da war", sagte sie.

,,Hm.. Können die Ärzte denn nichts dagegen machen?''

,,Weiß nicht..."

Michiru sog langsam das Parfüm ihrer Freundin auf. Dabei kuschelte sie sich immer mehr in den beigen Hoodie, welchen Haruka trug.

,,Hast du was darunter an?", fragte sie, ohne etwas Perverses zu beabsichtigen.

,,Ja, wieso?"

,,Kannst du mit deinen Hoodie da lassen? Er ist so weich und riecht nach dir", sagte sie.

Haruka begann lieblich zu lächeln.

,,Natürlich, für dich tue ich alles!", lächelte sie und küsste sie wieder auf die Stirn.

Vorsichtig legte sie Michiru auf der Matratze ab, da diese kaum Kraft hatte, und zog dann den Hoodie aus.

,,Danke, Ruka", hauchte sie wieder leise.

,,Keine Ursache. Das bin ich dir schuldig", zwinkerte die Blonde und nahm mit diesem Worten ihre Freundin wieder in den Arm.

Michiru schloss denn Hoodie und Haruka fast gleichzeitig in ihre Arme, doch ohne Harukas Hilfe hätte sie es nicht geschafft.

Denn diese hielt sie am Rücken fest, dass sie nicht wie ein nasser Sack zurück in die Matratze fiel.

,,Du bist ganz schön schwach, oder?", sagte die Pianistin besorgt.

Michiru nickte nur und presste sich weiterhin etwas gegen sie. Von ihr ging keine Kraft aus, die sie auf Haruka ausüben konnte.

,,Hast du heute schon mal was gegessen und getrunken?", fragte sie, als ihre Blicke auf das Tablett trafen.

,,Ja, ich habe schon gefrühstückt und einen halben Liter Tee getrunken", kam es fast schon stolz von der Türkisen.

,,Schön, daß freut mich."
 

Nach einer kurzen Zeit kam eine Krankenschwester hinein, die nach dem Rechten sehen wollte. Da alles in bester Ordnung war, verschwand sie auch schon bald und die Beiden waren wieder alleine.

,,Ich liebe dich, Michiru. Und es tut mir so leid, dass du solche Schmerzen erleiden musstest."

,,Welche meinst du?"

,,Egal welche. Wenn ich könnte, würde ich dir dein ganzes Leid abnehmen."

,,Aber das geht nicht", meinte Michiru,

,,Und so sehr hat es nicht weh getan, da ich eh nicht viel mitbekommen habe. Es tat zwar weh, als das Auto mich zu Boden riss und ich bin durch diese Schmerzen auch ohnmächtig geworden, aber danach ging es eigentlich. Meine Eltern meinten nur, dass ich fürchterlich gezittert habe", sagte sie wieder so leise.

Haruka musste sich wirklich anstrengen, den Worten folgen zu können. Trotdzem verstand sie alles und konnte Michiru antworten.

,,Du hast auch gezittert, als ich reingekommen bin. Hast du was Schlechtes geträumt?", fragte Haruka.

,,Weiß ich nicht mehr..."

Nächster Besuch

Haruka konnte sich kaum im Unterricht konzentrieren. Am vergangen Tag hatte sie Michiru im Krankenhaus besucht. Alles war gut gewesen. Sie redeten ein wenig und Haruka gab ihr ihren Hoodie, da diese danach gefragt hatte. Haruka wollte nur kurz eine Nachricht an eine gute Freundin schicken, als Michiru wieder zusammenbrach und ohnmächtig wurde.

Danach sollte sie das Krankenhaus verlassen.
 

Seit dem dachte sie nur noch an diese Sache. Sie wusste nicht mal, wie es Michiru im Moment ging. Denn diese ging nicht ans Handy und ihre Eltern wollten auch keine Auskunft geben, da diese auch nicht Bescheid wussten. Das Krankenhaus hatte also ihren Eltern nicht Bescheid gesagt.

Dementsprechend machte die Blonde sich fürchterliche Sorgen um ihre Freundin und sie nahm sich fest vor, noch am heutigen Tag ins Krankenhaus zu fahren. Ihr war es auch egal, ob ihre Eltern da waren, denn sie mochte es zu bezweifeln, dass diese bereits Bescheid wussten. Doch was, wenn Elza es bereits erzählt hatte und dazu noch etwas erfunden hatte? Ihr wäre es auf jeden Fall egal, doch sie wollte ja nicht, dass Michiru traurig war.
 

Die Lehrer merkten durchaus, daß Haruka anders war als sonst. Doch da sie sich keine respektlosen Sprüche einsammeln wollten, ließen sie die Rennfahrerin lieber in Ruhe.

In der Pause gingen die Schülerinnen Haruka mal wieder gewaltig auf die Nerven. Eigentlich hatte sie gar keine Lust auf das Gekreische der Mädchen, aber abschütteln konnte sie den Clan an Weibern auch nicht.

,,Ich glaube ich mach ne Klapse auf... Kundschaft gibt es hier ja genug", murmelte sie vor sich hin, nachdem sie auf das Jungsklo flüchten konnte.

Für die Rennfahrerin war es fast schon normal, bei den Jungen aufs Klo zu gehen. Denn da ging sie immer in die Kabinen und darin konnte sie ja keiner sehen. Auch nicht, daß sie eigentlich kein Junge war.

Komischerweise hatten die Meisten ihr Geheimnis immer noch nicht mitbekommen. Manchmal fragte sie sich, wie dumm manche doch waren, denn es stand im Internet überall, dass sie eine Frau war. Man brauchte nur nach ihrem Namen sehen und viele wussten auch, dass sie Rennfahrer war- nur halt eben nicht, dass sie weiblich war.
 

Nachdem der Unterricht für den heutigen Tag endlich beendet war, packte die Pianistin schnell ihre Sachen und verließ dann schnell das Schulgelände.

Schon den ganzen Tag ersehnte sie das Schulaus, um endlich zu Michiru zu kommen. Schwänzen wollte sie nicht da sie dieses Jahr schon einige Male aufgefallen war. Und mit noch mehr Geldstrafen wollte sie nicht mehr rechnen.

Mit ihrem Sportwagen donnerte sie mit einer Affen-Geschwindigkeit über die Straßen Tokios, bis sie dann am Krankenhaus im Zentrum der Weltstadt Tokio angekommen war. Schnell stieg sie aus ihrem Wagen und schlug dann sofort den Weg zum Eingang ein.

»Ich hoffe nur, dass es ihr jetzt besser geht«, dachte die Blonde.

Wie schon am gestrigen Tag betrat sie den Fahrstuhl und fuhr damit in das passende Stockwerk.

Sie musste an den vergangenen Tag denken und wie Michiru auf dem Boden gelandet war. Ihr tat es fürchterlich leid und so etwas durfte nicht noch einmal passieren.

Endlich war sie an der richtigen Tür angekommen. Von außen konnte sie eine männliche Stimme hören, wobei sie vermutete, dass sich ihr Vater in diesem Zimmer befand. Gestern war sie ja nicht auf die Eltern gestoßen. Anscheinend schien es nun an der Zeit zu sein. Nur als was sollte sie sich ausgeben? Als Mann oder lieber doch als Frau? Was wäre Michiru wohl lieber?
 

Vorsichtig klopfte sie an der Tür an.

Gewisser Maßen hatte sie Angst davor, das Ganze würde eskalieren. Doch diese Angst musste vorerst herunter geschluckt werden und dies bewältigte sie außerordentlich gut.

So wartete sie das 'Herein' dieses Mannes ab, eh sie eintrat und sich umsah.

Michiru war ein Glück wach, doch der Mann war auf gar keinen Fall ihr Vater, sondern ein Arzt.

»Puh... Ich seh das mal als gut an!«

Sie wusste nicht, wie der Vater ihrer Freundin war und ob er über ihr 'Geheimnis' rummeckern würde.

,,Hey, meine Schöne", sagte sie und lief auf sie zu.

Michiru öffnete ihre Arme, dass die Blonde sie problemlos umarmen konnte.

,,Ruka", seufzte sie immer noch erschöpft.

Wie gestern war sie kraftlos, doch es ging ihr auf jeden Fall besser.

,,Wie geht es dir?"

,,Besser. Ich bin heute noch nicht zusammengebrochen", meinte sie fast schon stolz auf sich.

Die Rennfahrerin sah an ihr hinab und erblickte an ihr den Hoodie, den sie ihr gestern da gelassen hatte.

,,Ruka? Kannst du mir heute wieder deinen Pollover da lassen?"

,,Ich würde ja gerne, aber ich kann wohl schlecht meine Uniform ausziehen, Schätzel", grinste Haruka durchaus belustig.

Sofort zog  die Kleinere einen Schmollmund.  Trotzdem presste sie sich ihr entgegen.

,,Oder willst du, dass jeder mich in Unterwäsche sieht?"

,,Nein, natürlich nicht", rief sie und erhob langsam ihre Blicke.

Der Arzt verließ stöhnend das Zimmer. Er konnte nicht verstehen, warum man so etwas im Krankenhaus machen konnte.
 

Haruka saß auf ihrem Krankenbett und sah aus dem Fenster. Michiru wollte aufs Klo gehen und da sich das Badezimmer gleich hier befand, konnte Haruka getrost warten. Dennoch hatte sie ein ungutes Gefühl dabei. Würde es zu lange dauern, würde sie auf jeden Fall nachsehen. Doch schon nach kurzer Zeit verließ ihre Freundin das Bad wieder.

,,Kommen deine Eltern heute gar nicht?", fragte sie.

,,Heute nicht, nein. Mein Vater hat heute eine wichtige Besprechung. Sie kommen erst morgen mich besuchen", antwortete Michiru ihr.

,,Sind sie irgendetwas Besonderes? Sie scheinen viel Geld zu haben."

,,Ja, meine Eltern sind beide Millionäre. Meine Mutter hat das Geld von ihrem Vater geerbt. Sie hat noch nie in ihrem Leben gearbeitet und jammert immer rum, es würde ihr so schlecht gehen. Und mein Dad ist Besitzer einer Klamottenkette."

,,Du wohnst auf jeden Fall in einem riesigen Haus."

,,Ja, aber so schön ist das gar nicht. Sie denken meistens nur ans Geld und vernachlässigen mich dabei. Keine Ahnung, wann ich das letzte mal was mit ihnen unternommen habe."

,,Aber sie zeigen dir, dass sie dich lieben."

,,Ja, indem sie mir alles vor den Augen ablesen. Trotzdem vermisse ich es, einfach mal Zeit mit ihnen zu verbringen", murmelte sie.

,,Kann ich gut nachvollziehen. Ich habe meine Eltern seit drei Jahren nicht gesehen."

,,Sind sie tot?"

,,Nein", seufzte Haruka, während Michiru auf sie zulief.

Die Größere setzte sich auf ihr Bett und die andere auf ihren Schoß. Dabei hatten Beide keine Absichten, die sich in dem Krankenhaus nicht gehörten. Michiru wollte sich lediglich bei ihr einkuscheln.

,,Sie leben in China, da sie aus geschäftlichen Gründen dorthin ziehen mussten. Ich bin aber wegen der Rennen hier geblieben, weil ich hier bessere Chancen hatte. Aber mittlerweile ist das ja eh weniger geworden", erzählte sie mit einem nicht definierbaren Ton.

Es war klar, dass sie ihre Eltern vermisste, weshalb sie nicht weiter nach fragte.

,,Ich bin auch froh, meine Eltern immer um mich zu haben. Du tust mir sehr leid. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das ist... Ohne meine Eltern würde ich wahrscheinlich gar nicht richtig klar kommen..."

,,Weil sie dir alles geben, was du brauchst. Egal, was es ist."

,,Schon. Aber ich würde sie auch sehr vermissen...", sagte die Künstlerin.

Haruka grinste und legte den Arm um ihren Rücken, wodurch sie etwas Halt bekam und sich völlig fallen lassen konnte.

Doch schon nach kurzer Zeit kam eine Krankenschwester in das Zimmer und brachte das Abendessen vorbei, wo Michiru an ihre letzten Grenzen stieß. Denn auf dem Teller befand sich Kigurage, Pilze, die sie absolut nicht ausstehen konnte.

,,Ruka... Du darfst nicht gehen. Ich überlebe diesen Gestank nicht!", krächzte sie würgend.

Eilig lief sie zum Fenster, welches sie gleich darauf aufriss, um diesen Mief aus diesen Zimmer zu lassen.

,,Ach, Baby. Du magst Kigurage anscheinend nicht, oder?"

Die Türkise schüttelte schnell den Kopf, blieb aber jedoch am Fenster, um im schlimmsten Falle nach Luft zu schnappen.

,,Du übertreibst aber etwas."

Nachdem die Krankenschwester den Teller auf dem Tisch neben Haruka abgestellt und diese sich für Michiru bedankt hatte, verließ sie wieder das Zimmer und Haruka spülte die Beilage im Klo runter.

,,Soll ich dir was zu essen vom Imbiss unten holen?", fragte die Blonde und schloss sie in ihre Arme.

,,Würdest du das für deine hilflose Freundin tun?", machte sie nun ein besonders Mitleid erregendes Gesicht.

,,Für dich doch immer", schlich sich ein Grinsen auf ihre Lippen.
 

Ein Glück hatte der besagte Imbiss noch auf und so konnte die Pianistin etwas kaufen und es Michiru bringen.

Leider musste sie dann auch schon bald wieder los, da die Besucherzeit zu Ende war und Haruka, was Michiru mehr als nur verwunderte, noch Hausaufgaben machen wollte.

Überraschung

Der folgende Tag ging ebenso ruhig vorbei. Da Haruka erst zur dritten Stunde in der Schule erscheinen musste, konnte sie Michiru noch schnell besuchen. Sie erfuhr von ihr, dass ihre Eltern auf jeden Fall etwas gegen Homosexualität hatten und das sie so schnell davon nichts mitbekommen sollten. Haruka war froh, bisher noch nicht auf ihre Eltern getroffen zu sein, aber irgendwann wurde die Zeit reif sein und das erste Zusammentreffen kam schon bald.
 

Am folgenden Tag soll die Geigerin aus dem Krankenhaus entlassen werden. Ihr ging es erstaunlich schnell wieder gut und darüber waren Ärzte sowie Angehörige der Türkisen sehr froh. Selbst der Chauffeur war hoch erfreut, besuchte Michiru aber auch des Öfteren. Im tat es leid und er gab sich für diesem Unfall die Schuld, doch Michiru versicherte ihm das Gegenteil.
 

So war auch dieser Tag schnell rum. Der Mittwoch neigte sich dem Ende zu. Es wurden noch einige Untersuchungen an ihr gemacht, eh sie dann am folgenden Tag das Krankenhaus verlassen konnte.

Michiru war froh darüber, denn so langsam hatte sie es dort nicht mehr ausgehalten.
 

Nun war Donnerstag und die Schule schrie wieder. Dazu hatte sie selbstverständlich keine Lust, aber was sollte man da machen?

So machte sie sich stöhnend fertig und erschien dann im Saal rechtzeitig zum Frühstück mit ihren Eltern, was ohnehin komisch war. Sie aßen fast nie zusammen. Es war eine Seltenheit. Was da wohl dahinter steckt?

Michiru setzte sich neben ihre Mutter an den Tisch und begrüßte ihre Eltern.

,,Guten Morgen. Was verschafft mir dir Ehre?", fragte sie eher mit einem genervten Ton.

Denn sie wusste, dass da irgendwas war, was ihre Eltern loswerden wollten. Vielleicht eine Predikt, dass sie vor dem Überqueren einer Straße rechts und links nachschauen sollte? Das wusste sie auch selber, doch damals auf dem Weg zum Bäcker hatte sie genau dies vergessen.

,,Wir müssen mal mit dir reden", sagte ihr Vater ziemlich betrügt.

Jetzt wurde sie stuzig. Sie waren noch nie so traurig gewesen. Zumindest nicht in ihrer Gegenwart.

,,Was ist? Spannt mich nicht auf die Folter!"

,,Nja... Schatz, kannst du das machen?", fragte er die Mutter.

Diese nickte ebenfalls traurig und holte dann erst mal hörbar Luft.

,,Dein... Vater hat gestern einen Anruf bekommen. Wir müssen 5 Wochen nach Amerika und du kannst nicht mit. Dein Chauffeur kann nicht auf dich aufpassen und sonst jemand anderes auch nicht. Aber wir können dich ja nicht alleine lassen für so lange Zeit", sagte sie.

Michiru war jedoch nicht sprachlos, sondern eher froh über diese neue Nachricht.

,,Nicht schlimm... Kann ich da zu einer Freundin von mir?", grinste sie.

,,Eine Freundin? Wer denn? Wir müssen wissen zu wem du gehst. Und zu einem Jungen werden wir dich nicht lassen!", machte ihr Vater klar.

,,Will ich auch nicht. Sie heißt Haruka. Sie wohnt alleine in einer kleinen Wohnung und hätte noch Platz für mich. Darf ich zu ihr?"

,,Geht sie in deine Klasse?", wollte ihre Mutter nun wissen.

,,Ja, geht sie."

,,Hm... Naja... Ich würde sagen, wir lernen sie erst mal kennen, bevor du die 5 Wochen bei ihr schläfst. Ich hoffe sie ist nicht Pervers oder gar vom anderen Ufer. Nicht, dass sie dich missbraucht. Also zu ner Lesbe lassen wir dich nicht, da haben wir viel zu große Angst um dich!"

Michiru musste sich ein Grinsen verkneifen. Sie hatte nie von Harukas Sexualität gesprochen, noch haben ihre Eltern sie nicht zusammen gesehen. Warum also sagten sie das?

,,Ihr seit wirklich dagegen, oder?"

,,Ja, und wir haben dich so auch erzogen. Wir hoffen, dass du so etwas nicht machst. Gott bestraft uns Menschen für so eine Sünde."

Michiru hatte noch nie darüber nachgedacht, wie ihre Eltern wohl reagieren würden. Aber nachdem sie dies gehört hatte, war sie sich sicher, dass die Beiden so schnell nichts erfahren würden.

,,Ja, natürlich nicht. Ich find das auch nicht normal", log sie mit Tränen in den Augen.

So etwas hätte sie selbst nicht gesagt, bevor sie Haruka geliebt hatte. Es machte sie traurig, so etwas zu sagen, doch anders ging es in dieser Situation nicht. Ihre Eltern würden sie anmeckern und erst recht nicht zu Haruka lassen.

,,Gut. Wir würden sie gern kennenlernen. Bring sie heute zu uns und wir essen dann gemeinsam Abendbrot."

,,Ja, ok.."

Schweigend erhob sich die Türkishaarige und verschwand wieder in ihrem Zimmer.

Erst, als die Tür hinter ihr geschlossen war, konnte sie durchatmen.

,,Na super.. Das wird ja toll werden!"
 

Der Chauffeur fuhr sie wie gewohnt zur Schule. Er entschuldigte sich abermals für diesen Unfall, doch Michiru versicherte ihm, dass er immer noch nicht daran Schuld hatte.
 

Anscheinend hatte sich bereits herumgesprochen, dass sie einen Unfall gehabt hatte. Denn so gut wie alle Augen hangen an ihr und schienen gern wissen zu wollen, was genau passiert war. Doch Michiru hatte gar keine Lust, mit irgend jemanden ein Gespräch zu beginnen. Sie wollte einfach nur noch zu Haruka und ihr die Neuigkeit erzählen.

Allerdings schien ihre Freundin noch gar nicht in der Schule zu sein. Dementsprechend musste sie warten und diese Zeit bewältigte sie, in dem sie sich auf eine Bank setzte und dort die Ruhe genoss.

Ein Glück hörte sie schon bald den Motor eines Motorrades. Ein Auto war es nicht, das war deutlich zu hören. Und außerdem kannte sie mittlerweile das Geräusch des Motorrades, welches Haruka gehörte, ganz genau.

Weitere 10 Minuten vergingen, während sie immer aufgeregt war, bis Haruka endlich am Schultor erschien.
 

Als die Rennfahrerin ihre Klassenkameradin auf der Bank sitzen sah, wurde es ihr direkt warm ums Herz. Sie freute sich schon wahnsinnig darauf, sie endlich wieder in ihre Arme schließen zu können.

Deshalb beeilte sie sich extra, wodurch sie schnell bei ihr ankam.

,,Hey, Baby. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe!", sagte sie und schloss ihre Freundin glücklich in die Arme.

Michiru lehnte sich ruhig atmend gegen ihre Brust. Sie genoss ihre Wärme und vor allem ihre Nähe.

,,Ich habe dich auch vermisst", murmelte sie,

,,Aber ich habe keine gute Nachricht für dich."

Verwundert drückte die Blonde sie etwas von sich weg, um ihr in die Augen sehen zu können. Dabei hob sie ihre Augenbrauen, was Michiru ungemein ein Lächeln entlockte.

,,Was gibt es denn? Ist es sehr schlimm?"

,,Naja... Irgendwie schon schlimm, aber wenn es gelingt ist es wundervoll", sprach sie absichtlich in Rätseln.

,,Wie jetzt? ", kam Haruka ihr wieder näher.

,,Meine Eltern gehen 5 Wochen auf eine Geschäftsreise und können mich nicht mitnehmen. Ich hab vorgeschlagen, zu dir zu gehen, doch davor wollen sie dich kennenlernen..."

,,Das ist doch eigentlich ganz gut! Dann können wir es ihnen ja gleich sagen."

,,Nein, so einfach ist es nicht. Sie haben mir heute morgen noch gesagt, dass sie was gegen Homosexualität haben. Sie wollen dich heute zum Abendessen einladen. Aber du darfst dir wirklich nichts anmerken lassen! Denn sonst darf ich nicht zu dir. Wir sind heute Abend ganz normale Freunde und du hetero", sagte sie mit einem straffen Ton.

,,OK.... Das bekommen wir hin. Ist ja nur heute Abend."

,,Gut, danke. Aber du kommst schon nach der Schule zu mir, oder? Den Gefallen tust du doch deiner geliebten Freundin, habe ich recht?"

Dabei zwinkerte sie absichtlich öfter, wodurch die Blonde lachen mußte.

,,Da brauchst du nicht betteln. Ich würde auch so zu dir kommen", zwinkerte Haruka.
 

Schon nach kurzer Zeit begann der Unterricht mit Mathematik bei Herrn Uesugie. Sie schrieben eine Arbeit, wo Michiru sehr schlecht abschnitt, da sie noch nichts nachgeholt und die letzten Tage ja krank gewesen war.

Den Tag bewältigte sie erstaunlich gut. Sie hatte nur ab und zu Schmerzen an den Rippen, da diese etwas erwischt worden waren.

In der Pause rief die Künstlerin ihren Chauffeur an, dass dieser sie nicht von der Schule abholen sollte. Denn Haruka wollte mit ihr zu ihr nach Hause fahren.
 

Nun saßen Beide im Geschichtsunterricht bei Herr Sonoe, welcher wie immer zum langweilen war. Während der Lehrer also immer etwas erzählte, stupste Haruka Michiru ständig an, nur im diese zu ärgern. Allerdings ließ sie sich nicht aus dem Konzept bringen. Stattdessen stand sie einmal auf, als Herr Sonoe das Zimmer verließ, um etwas Vergessenes zu holen, und verwicktete Haruka in einem leidenschaftlichen Kuss, dass die Blonde Lust bekam, sie einfach aufs Klo zu zerren und ihr dort den Verstand zu rauben. Doch leider ging das nicht.

Schon bald kam Herr Sonoe wieder, was Michiru wieder zum Setzen zwang. Dennoch lagen auf dem Lippen der Beiden ein breites Grinsen, was eigentlich bereits die Gedanken verriet.
 

Endlich war der Unterricht vorbei. Es hatte gerade mal zum Ende des Unterrichts geklingelt, da stand Michiru schon fertig vor Haruka. Wann und wie sie ihr Zeug zusammen gepackt hatte, wusste die Rennfahrerin nicht. Aber sie wusste, dass es verdammt schnell gegangen war.

,,Du scheinst dich zu freuen...", sagte Haruka und umarmte sie.

,,Ja, endlich können wir mal wieder Zeit miteinander verbringen... Ohne gestört zu werden."

,,Sind deine Eltern gar nicht da?"

,,Sie kommen erst später. Mutter hat einen Termin und Vater ist mal wieder zu einer Besprechung."

Ihre Eltern

Händchenhaltend kamen sie an ihrem Motorrad an. Harukas Hand wanderte gerade zu langsam über die Maschine.

,,Ich hoffe du hast den Tag gut überstanden, mein Baby", sagte sie stolz.

Michiru näherte sich ihr lächelnd.

,,Gehst du mir etwa fremd?",  grinste sie und umarmte sie von hinten.

,,Nein, Baby. Diesen Fehler begehe ich nie wieder!", machte sie ihr klar.

Langsam sah sie in den Himmel. Kaum eine Wolke bedeckte den hellblauen makellosen Himmel. Dazu waren 21° C. Ein Traumwetter.

,,Gut. Dann lass uns losfahren", sagte Haruka.

,,Kennst du den Weg?"

,,Jupp. Warum sollte ich den nicht kennen? Ich habe dich doch schon mal heimgefahren."

,,Stimmt auch wieder", sprach die andere.

Grinsend reichte sie ihre Freundin den Helm.

,,Und was ist mit dir? Du fährst nicht ohne Helm!"

Die Pianistin hob ihren Arm an, in dessen Hand sie einen zweiten Helm trug.

,,Ich habe immer zwei mit. Ich hatte immer gehofft, dass du mal wieder mit mir auf dem Motorrad fährst."

,,Awww! Wir können gerne öfter fahren, wenn du willst. Ich müsste da nur meinen Chauffeur anrufen."

,,Wirklich...? warum habe ich nicht einfach eher gefragt?", äußerte sie ihre Gedanken laut.

,,Ja, eben. Das hättest du machen können. Aber egal. Lass uns fahren, sonst sind meine Eltern noch eher da, als wir und dann können wir nicht mehr die Zeit genießen" grinste Michiru.

Erst setzte die Pianistin ihren Helm auf, dann half sie ihrer Freundin.

,,Du hast Recht, Prinzessin", erwiderte Haruka daraufhin und setzte sich auf die Maschine,

,,Dann komm mal her."

Mit allergrößter Vorsicht setzte sie sich hinter Haruka auf die Maschine. Einerseits wollte sie nichts kaputt machen, anderseits hatte sie Angst, sie würde sich verletzen oder gar runter fallen.

,,Du brauchst keine Angst haben. Bei mir bist du sicher", versicherte die Blonde ihr mit einem Strahlen.

Michiru nickte und ließ daraufhin ihre Hände um ihre Taille quälend langsam wandern. Als sie ihre Taille dann fest umschlossen hatte und etwas näher gerutscht war, startete sie den Motor.

Während der Fahrt rutschte Michiru unbeabsichtigt immer näher zu Haruka. Diese Nähe raubte der Fahrerin fast schon den Atem, aber sie musste durchhalten. Sie versuchte, ihre Blicke fest auf sie Straße zu richten und sich nicht irgendwie ablenken zu lassen. Immerhin trug sie gerade eine große Verantwortung. Würde sie einen Unfall bauen und Michiru würde dabei verletzt werden, könne sie sich das nie wieder verzeihen. Genau deswegen musste sie bei der Sache bleiben und sich nicht von diesem wunderschönen Wesen hinter sich ablenken lassen.
 

Endlich waren sie angekommen und endlich war es wieder möglich richtig durchzuatmen. So setzte erst sie den Helm ab und atmete tief die Luft ein.

,,Was ist denn Ruka?", fragte Michiru, welche sich immer noch an Haruka klammerte.

,,Nein, alles gut. Du raubt mir nur etwas die Luft. Ich hatte echt Probleme, mich während der Fahrt zu kontrollieren", gestand sie offen und ehrlich.

Die Andere begann zu kichern.

,,Ach was. Du? Kannst du mir helfen? Der Helm mag mich irgendwie nicht..."

,,Kann ich machen, aber dafür musst du absteigen."

,,Ich will dir aber weiterhin so nahe sein!", protestierte die Türkise.

Sie schlang sich wieder um die Blonde und schloss dann genießend die Augen.

,,Gehen wir dann nicht in dein Zimmer? Dort kannst du doch wieder, oder nicht?"

Enttäuscht stieg sie von der Maschine.

,,Na gut..."

Auf die Lippen Harukas schlich sich ein Grinsen. Würde es klappen und Michiru könnte wirklich zu ihr kommen, könnte keiner mehr zwischen den beiden kommen. Auch keine Elza, die Michiru davon abbringen möchte.

So half sie der Künstlerin aus dem Helm.
 

,,Du hast echt ein schönes Zimmer", lobte Haruka, nachdem sie sich etwas umgesehen hatte.

Michirus Zimmer wurde größten Teils in einem hellen Blau gehalten. Nur vereinzelte Dinge wichen von dieser Farbe ab. Doch das Bett war der Blickfang in diesem Zimmer. Es war ein großes Himmelbett mit hellblauer Bettwäsche und Vorhängen mit gleicher Farbe.

Die Rennfahrerin setzte sich auf das Bett und sah sich weiter um. Sie war tatsächlich sprachlos. Denn obwohl sie so viel Geld hatte, wohnte sie in einer durchschnittlichen Wohnung mit einfachen Möbeln. Sie war der Meinung, dass das reichte, zumal sie damals als sie eingezogen war, nicht wusste, wie lange sie noch blieb. Doch nun war sie sich sicher, dass sie doch etwas länger bleiben wird oder gar für immer.

Als sie etwas Schwarzes im Augenwinkel sah, schnellte sie sofort um. Sie hatte nicht entziffern können, was genau das gewesen war. Nun erblickte sie eine pechschwarze Katze, welche sich gerade auf dem blauen Teppich sulte.

,,Ach Gott. Du hast eine Katze?"

Michiru nickte und hob das Tier auf ihren Arm.

,,Er heißt, bitte nicht lachen, Nikolaus, weil ich ihn da bekommen habe."

,,Was ist denn Nikolaus?", fragte Haruka.

,,Irgendso ein Fest aus Westen. Ich hab da keine Ahnung. Ich weiß aber, dass es immer am 6. Dezember ist und da haben wir ihn geholt."

,,Achso. Hab ich noch nie gehört."

Noch einen kurzen Moment streichelte sie ihren Kater, eh sie ihn wieder auf die Beine ließ und dieser davon und gleich auch aus dem Zimmer rannte. Sie betrachtete es als Chance die Tür zu schließen, wodurch die Beiden nun ungestört alleine waren.
 

Fast schon sexy lief sie auf Haruka zu, wobei sie extra langsam war. Ihre Atmung ging schnell und am Liebsten würde sie sich sofort auf sie stürzen. Doch alles mit der Zeit.

Die andere sah sie schweigend, jedoch sehr gequält an. Auch sie hätte lieber die Meter hinter sich gelassen und Michiru zu sich gezogen. Doch sie tat es nicht. Stattdessen wartete sie ab, bis Michiru an dem Bett ankam, auch wenn es schwer war.

Als sie nur noch einen Schritt entfernt war, hielten es Beide nicht mehr aus. Michiru legte sich sofort auf sie und begann sie leidenschaftlich zu küssen. Haruka stöhnte Dabei tief auf.

,,Ich liebe dich", hauchte sie und ließ ihre Hände über Michirus Körper wandern.

Sie spürte deutlich ihre Brüste auf ihren, was ihr ohnehin schon den Verstand raubte. Und nun noch diese Berührungen.

,,Bitte, Ruka.. Nicht hier.... Das geht nicht", stöhnte sie unter den Berührungen der Blonden.

,,Ich will dich aber!", erwiderte sie und küsste sie erneut.

Langsam platzierte sie ihr Knie zwischen ihren Schenkeln.

,,Noch ist ja niemand da...", hauchte Haruka.
 

Als sie ihr Knie gegen ihre Mitte stieß und dieses mit leichten Bewegungen gegen sie drückte, durchlief ein heißer Schauer ihren Körper. Ihr Herz begann zu rasen und ihre Atmung wurde auf einen Schlag unkontrollierter.

Sie krallte sich in den Stoff, welcher die Schultern der Pianistin bedeckte und stöhnte dabei auf.

Haruka hatte sich neben Michirus Kopf mit den Armen abgestützt und übte nun Druck auf deren Mitte aus. Sie hoffte dabei nur, daß niemand hier einfach so ein das Zimmer kommen würde.

Die Künstlerin hatte ihr gesagt, dass die Eltern stark etwas dagegen hatten. Doch darüber wollte sie sich in diesem Moment keine Gedanken machen.

Die Türkise legte stöhnend den Kopf in den Nacken und genoss sichtlich das Tun der anderen. Dabei bewegte sie sich kaum, da sie nicht wollte, dass dieses wundervolle Gefühl aufhörte.

,,Haruka!", stöhnte sie wieder.
 

Doch plötzlich klopfte es an der Tür.

,,Michiru, was ist denn? Was machst du?",ertönte die Stimme ihre Mutter.

Sofort hielt Michiru sich den Mund zu.

,,Haruka! Runter!", rief sie so leise wie möglich.

Die Blonde tat dies auch und sie zupfte ihre Kleidung zurecht. Auch Michiru versuchte, alle Spuren zu beseitigen. Sie machte sogar das Bett, damit nichts auffallen konnte. Nun konnten Beide nur hoffen, dass ihre Mutter nichts gehört hatte.
 

Michiru rannte zur Tür und schloss diese auf.

,,Hey, Mutter. Ich wollte gerade etwas aus meinen Schrank holen, aber ich kam nicht so gut ran...", log sie ihrer Mutter direkt ins Gesicht.

Und dabei fühlte sie sich nicht mal schlecht.

,,Achso. Und das muss diese Haruka sein, nicht wahr?"

Haruka trat zu ihnen.

,,Guten Tag, Kaioh-sama", begrüßte sie die Mutter.

,,Ist doch eine ganz Hübsche, deine Freundin. Ich hoffe, sie kann auch freundlich sein", kam es relativ unbeeindruckt.

Die Rennfahrerin hätte kotzen können. Sie hatte noch nie so eine Person kennengelernt. Diese Frau war auf jeden Fall von sich dermaßen überzeugt, das konnte man ihr schon ansehen.

,,Natürlich kann ich das", sagte sie.

,,Das will ich mal hoffen."

Die Frau drehte sich auf dem Absatz und ging.

Haruka verdrehte sofort die Augen und zeigte Michiru den Vogel. Diese nickte grinsend und sagte leise, sie sollen ihrer Mutter folgen.
 

Nun musste sie nur noch ihre Vater kennenlernen, wo sie nun gewisser Maßen Angst bekam. Die Mutter war schon schrecklich, wie also würde dann der Vater sein?

Die Mutter öffnete die Tür und führte den Gast und ihre Tochter in einen Saal. In der Mitte stand ein großer Tisch, welcher Reich mit Essen bedeckt war.

,,Sie sieht ja fast aus wie ein Bursche, würd ich meinen!", ertönte nun die Stimme eines Mannes.

Haruka drehte sich zu der Richtung, von der aus dieser Satz gekommen war. Und da fand sie die Ursache.

An einem riesigen Fenster stand eine kleine Couch, auf der ein Mann mittleren Alters sah. Das musste er sein.

Zugegeben, der Mann sah gar nicht mal so schlimm aus. Eher freundlich, als eingebildet oder gar geldgierig. Aber von Michiru wusste sie bereits, dass Beiden das Geld sehr wichtig war.

,,Ja, finde ich auch. Ich hoffe nur, dass sie nicht lesbisch ist. Denn zu solch einem Pack lass ich meine Tochter keine 5 Wochen", sagte die Mutter nun wieder.

Haruka hätte der alten Schachtel an die Gurgel gehen können, so sehr machte sie diese Aussage wütend. Sie hatte sogar ihre Tochter als 'Pack' bezeichnet.

»Unglaublich. Wie kann man nur so dermaßen abstoßend sein«, dachte sie.

Michiru hatte bereits benommen den Kopf gesenkt. Darauf schien niemand etwas erwidern zu wollen.

,,Du hast recht, Schatz. Aber es muss ja nicht sein, dass sie vom anderen Ufer ist!"

,,Nein, ich bin nicht lesbisch", log Haruka wütend, jedoch ließ sie sich kaum etwas anmerken.

Michiru merkte es, dass sie wütend war und am Besten aus den Saal gestürmt wäre. Doch das mussten beide heute aushalten.

Der Vater bat alle an den Tisch.
 

,,Und du bist also das Mädchen, zu dem meine Tochter wahrscheinlich, ich will mal noch nichts versprechen, gehen wird. Wie war noch dein Name? Ach ja! Haruka, stimmts?", begann er nach einer Weile des Schweigens zu sprechen.

Haruka war schon die ganze Zeit schon kurz vor dem Explodieren. Doch da Michiru sie am Oberschenkel streichelte, wurde sie tatsächlich ruhiger. Durch den Tisch konnten ihre Eltern davon überhaupt nichts sehen.

,,Ja, ich heiße Haruka."

,,Du erinnerst mich ziemlich an diese Rennfahrerin. Sie heißt auch Haruka", sagte er.

Haruka riss erschrocken die Augen auf, doch sie versuchte auf den Tisch zu starren. Wenn er merken würde, dass sie genau diese Rennfahrerin wirklich war, dann wäre es vorbei. Denn so gut wie jeder wusste, dass sie lesbisch war. Nur nicht jeder wusste, dass sie diese Rennfahrerin war.

,,Nein, was denken Sie denn?", versuchte sie schnell vom Thema abzulenken,

,,Ich muss schon sagen, Sie haben ein wundervolles Anwesen!"

Der Vater musterte sie äußerst skeptisch. Er sah genau die gleichen Gesichtszüge, wie die Rennfahrerin eigentlich besaß. Deshalb konnte er nicht ganz glauben, was Haruka da sagte.

Nur leider hatte er dabei Recht. Die Pianistin hoffte nur, dass er es nicht bemerken würde.
 

Michiru merkte, dass ihre Freundin sehr nervös war. Deshalb streichelte sie weiterhin heimlich ihr Bein, was sie auch ruhiger werden ließ.

Trotzdem hoffte sie, dass das Gespräch bald vorbei war. Das Ganze war einfach viel zu riskant und nachdem ihr Vater vermutete, dass Haruka Haruka Tenoh war, hatte sie auch ein ziemlich ungutes Gefühl.

»Ich hoffe nur, dass sie es nicht bemerken und alles gut läuft!«, dachte sie.

,,Danke, junge Dame. Ich muss sagen, du erscheinst mir sehr freundlich!"
 

Haruka verdrehte wieder die Augen, aber davon bekam niemand etwas mit. Es lag daran, dass es sie nervte, dass niemand auf die Idee kam, sie zu siezen. Immerhin kannten sie sich noch gar nicht und sie siezte die Zwei ja auch.

,,Ähm.. Danke.."

Mehr wollte sie darauf nicht erwidern, sonst rastete sie noch vollkommen aus.

,,Ich find sie auch ziemlich nett. Aber ich bin mir trotdzem noch nicht sicher, ob wir unsere Tochter wirklich zu ihr lassen. Hast du denn überhaupt Platz für sie?"

,,Ja, klar. Ich hab ein Gästezimmer, wo sie schlafen könnte", sagte Haruka.

Sie wählte alle Worte bedacht aus, da sie nicht wollte, dass irgendwas passierte, was nicht der ganzen Aktion positiv beitrug.
 

So redeten sie den ganzen Abend und aßen währenddessen. Am Ende entschieden die Eltern sich ein Glück dazu, Michiru die 5 Wochen zu ihr zu lassen.

Erst dann erfuhr Michiru, dass die Eltern bereits am folgenden Tag gehen wollten.

Umzug

Die Schule war für den nächsten Tag vorüber. Auch den Weg zu Haruka hatten die Beiden bereits bewältigt.

Haruka schloss die Tür fast schon stürmisch auf.

Michiru freute sich auf diese fünf Wochen. Denn hier gab es keine Eltern, die nerven könnten. Sie waren komplett ungestört.

Wie ein Gentleman hielt die Blonde ihr die Tür auf, dass sie eintreten konnte.

,,Oh, danke...", murmelte die Türkise und trat in die Wohnung ein.

Als erstes betrat sie einen Vorsaal, welchen sie als ungewöhnlich klein empfand. Trotzdem gefiel es ihr. Denn dieses Zimmer war in einem cremigen weiß gehalten.

,,Ich find es zwar klein, aber schon mal schön hier!", begann sie nun zu bewerten.

,,Du bist auf jeden Fall das Große gewöhnt. Das ging mir auch so. Aber man gewöhnt sich daran", zwinkerte sie.

,,Du hast auch mal in einer Villa gewohnt?"

,,Ja, klar. Meine Eltern sind auch ziemlich reich. Aber sie haben sich um mich gekümmert, waren für mich da. Nicht wie deine, die irgendwie echt komisch sind."

,,Ja, ich bin es mir leid, solche Eltern zu haben..."

Die Rennfahrerin lies hinter sich die Tür wieder ins Schloss fallen.

,,Lass mich dir meine Wohnung zeigen!"

Sie beinhaltete natürlich ein Bad, was Michiru wunderschön fand, eine Küche, ein grünes Wohnzimmer und zu guter Letzt ein Schlafzimmer. Ein Gästezimmer gab es hier nicht. Da hatte Haruka also gelogen. Und sie schien ist auch gar nicht zu stören.

,,Und wo genau soll ich schlafen?"

,,In meinem Bett" , antwortete sie.

,,Mit dir?", begann Michiru zu grinsen.

,,Natürlich. Außer du willst nicht. Dann schlafe ich auf dem Sofa", zwinkerte sie.

,,Nein, ich habe absolut nichts dagegen."

Eine Stunde war bereits vergangen. Haruka hatte Essen gemacht, der Beide etwas Hunger hatten. Und dabei bewies Michiru, dass sie in der Küche eine echte Niete war.

,,Ich glaube, ich werde dir in den fünf Wochen einiges beibringen müssen", erkannte sie.

,,Na dann... Und was willst du mit der Nachhilfe geben?", grinste sie.

,,Ich würde dir so manches gerne beibringen."

,, Und was genau?", hob Michiru unschuldig die Augen,

,,Ich weiß nicht, was du meinst, Ruka-chan."

Dabei sprach sie möglichst kindisch.

,,Soll ich dir es zeigen?"

,,Ja, Ruka - chan. Ich will ganz viel lernen!"

Fast schon gierig zog sie sie in ihre Arme und verschloss ihre Leben mit den ihren. Sie legt ihre Hände auf ihre Hüften und Michiru legte sie auf ihrer Brust.

,,Ich kann nicht mehr!", stöhnte sie lustvoll in den Kuss hinein.

So zerrte sie sie ins Schlafzimmer.
 

Michiru war nach dem Liebesspiel eingeschlafen. Der Weile hatte sie sie in den Schlaf gestreichelt und dann noch etwas gewartet. Danach hatte sie das Zimmer allerdings wieder verlassen.

Nun dass sie auf dem Sofa und lassen der Zeitung. Die Zeit über lag ein diabolisches Grinsen auf ihrem Mund.

Plötzlich fiel ja eine Schlagzeile auf der zweiten Seite auf, bei der es um siegen. Man sah aber auch Michiru.

,,ERNST?! Warum zum Teufel können sie Michiru nicht aus dem Spiel lassen?! Ich bin doch extra untergetaucht!", schrie sie herum.

Sie sprang dabei wutentbrannt auf.

,,So ein Scheiß!"

Sieht zerknüllte die Zeitung und warf sie  Richtung Mülleimer, verfehlte aber.

,,Das geht doch nicht!"

Sofort griff sie nach ihrem Handy und rufte das Unternehmen an, von der die Zeitung kam. Schon bald nahm jemand das Gespräch an.

,,Ich muss nicht bei Ihnen beschweren. Was fällt Ihnen eigentlich ein? Wenn Sie jetzt vor mir stehen würden, wirklich sie aber sowas von erwürgen! Sie sind echt das Letzte! Lassen Sie Michiru aus der Zeitung raus! Ich werde jetzt gleich das Unternehmen besuchen und sofort Stress machen!"

,,Wer sind sie denn überhaupt?"

,,Ich bin Haruka Tenoh! Wer sonst?!"

,,Beruhigen sie sich! Und sie sollten mir keinen Mut androgen", sagte die Stimme von der anderen Seite.

,,Ist mir scheißegal! Woher nehmen Sie sich die Erlaubnis, sie in die Zeitung öffentlich zustellen?!"

Daraufhin wurde das Gespräch beendet.

,,Frechheit!"
 

Sie schmiss ihr Handy auf das Sofa und wollte sich gleich auf dem Weg dorthin machen, als Michiru vor ihr stand. Sie war noch etwas verschlafen und trug nichts.

,,Was ist denn passiert, Haruka?", murmelte sie eigentlich noch fast in einer anderen Welt.

,,Du bist in der Zeitung, Schatz. Wegen mir!"

,,Wieso das?", war Michiru nun ganz wach.

,,Warte ich lese vor!"

Sie griff nach dem Papier und suchte die passende Seite raus.

,,Haruka Tenoh wird in der letzten Zeit mit einer hübschen jungen Dame gesichtet. Ob Michiru Kaioh dieses Mal die Richtige ist? Es steht im Vermutung, sie gehöre auch nur zu den ganzen One-Night-Stands, welche Haruka Tenoh bereits hatte. Wie lange das halten wird? Wir halten Sie weiterhin auf dem Laufenden."

Michiru lauschte ihr schweigend. Erst als sie fertig war, begann sie zu sprechen.

,,Und woher sollen sie wissen, dass wir zusammen sind?", fragte sie. Sie

,,Sie haben Fotos von uns gemacht, als wir Händchen gehalten haben. Und sogar mehrere!", sagt dir die anderen u18 fettreiche

,,Sie haben uns fotografiert?"  1 26 für 7

,,Ja, leider... Und ich habe keine Lust, dass du an die Öffentlichkeit gelangt und du am Ende nicht damit klar kommst. Denn dadurch fallen viele in ein tiefes Loch und kommen nicht mehr heraus. Ich will nicht, dass dir das auch passiert!"

,,Was soll das heißen?"

,,Das heißt, dass ich dich davor schützen will...!"

Michiru sah, da Sasuke ihre Freundin ziemlich durch den Wind war. Sich erkannte die Wut, welche Haruka in der letzten Zeit des Öfteren befiel.

,,Hey! Durch die Paparazzis werde ich mir ganz sicher nicht die Beziehung zerstören lassen! Dann lass sie Fotos machen! Aber reg dich nicht drüber auf, das macht es nur noch schlimmer, Schatz. Ich liebe dich und das wird mir keine Zeitung vermasseln", während sie sprach, legte sie eine Hand auf ihre Wange,

,,Und du fährst jetzt bitte nicht zu diesen Unternehmen."

,,Du hast mich gehört? H-Hab ich Dich geweckt?", fragte sie.

,,Ja hast du, aber das ist nicht weiter schlimm. Lass uns irgendwas anderes machen, okay?", zwinkerte Michiru.

Haruka sah etwas ratlos zu Boden. Sie konnte nicht verstehen, warum sie das so leicht hinnahm, dass sie in der Zeitung stand. Und in den nächsten Tagen wird es nicht anders sein. In anderen Zeitungen wird sie sicherlich auch landen.

,,Okay.... Dann... Lass uns einen Film sehen", schlug die Blonde kopfschüttelnd, in der Hoffnung sie könne die schlechten Gedanken wegschütteln, vor.

,,Können wir gerne machen, Ruka."

,,Na gut. Hinten im Schrank sind Filme. Such dir einfach einen raus, denn du schauen willst. Ich bereite und der Zwischenzeit kleine Snacks vor."

Mit diesen Worten verschwand sie in der Küche.
 

Nachdem alles vorbereitet war und der Film eingelegt wurde, setzten Beide sich auf das Sofa. Haruka schloss sie dabei in ihre Arme und legte den Kopf schräg auf ihrem Kopf ab.

,,Was hast du denn überhaupt rausgesucht?", fragte sie.

,,Einen Thriller", grinste sie.

,,Achso. Gut, da bin ich ganz einverstanden."

Als der Film losging griff Michiru noch schnell nach ihrem Rotweinglas, welche Haruka vorhin hingestellt und gefüllt hatte, und trank etwas.

,,Hey. Der ist gut!", fiel ihr auf.

,,Ja, der ist auch gar nicht mal so billig, Schatz", grinste die Blonde.
 

Während des Filmes kuschelte Michiru sich immer mehr bei Haruka ein, bis sie dann fast am Ende des Filmes auch einschlief.

Da die Pianistin sie aber nicht wecken wollte, musste sie sie ins Schlafzimmer tragen.

Dies erwies sich als äußerst leicht, wie sie empfand.

Spielchen in der Schule

Der letzte Schultag für diese Woche hatte bereits seit 6 Stunden begonnen. Doch Haruka war schon jetzt auf den Beinen. Michiru schlief noch tief und fest und noch hatte sie 30 Minuten Zeit, eh sie aufstehen musste.

Die Pianistin hatte sich dazu fest entschlossen ein Frühstück zu machen. Außerdem schmeckte das Essen mit mehreren Personen viel besser. Zumal hatte sie einen Bärenhunger. So stellte sie sich vor dem Herd und begann das Essen vorzubereiten. Heute sollte es mal kein traditionell japanisches Frühstück sein, sondern eher in die Richtung britisch. Also briet sie Speck und Ei aus. Dazu holte sie Orangensaft aus dem Kühlschrank, welchen Rest sie in 2 Gläser gleich verteilte. Den Müll entsorgte sie direkt im Mülleimer.
 

Der Geruch von gebratenen Speck kroch ihr sofort in die Nase. Sie öffnete langsam ihre Lider und erblickte dunkelblaue Augen über sie. Erst zuckte sie erschrocken zusammen, doch als sie bemerkte, dass Haruka über ihr war, konnte sie sich wieder entspannen. Sie brachte sogar ein Lächeln zustande, obwohl sie noch müde war.

Sie legte die Arme in ihren Nacken und zog sie etwas zu sich herunter.

,,Guten Morgen, Haruka", hauchte sie.

Auf ihrem eigenen Körper breitete sich ein wohliger Schauer aus, den auch Haruka bemerkte.

,,Guten Morgen, meine Schöne. Ich habe Frühstück für uns gemacht", sagte sie ebenso leise.

Michiru legte den Kopf schief und begann zu grinsen. So etwas war sie sonst auch nicht von ihr gewöhnt. Die Krönung wäre nun, dass sie es noch ans Bett bekam, aber dies schien Haruka wohl doch nicht vor zu haben.

Trotzdem freute sie sich darüber. Haruka hatte sich Mühe gegeben, ein Frühstück herbei zu zaubern und ihr schien es auch gelungen zu sein, den Gerüchen nach zu urteilen.

,,Ich muss dich leider aus dem Bett scheuchen. Denn all zu viel Zeit haben wir heute Morgen auch nicht."

,,Ach ja Schule... Stimmt", seufzte die Türkise leicht genervt.

,,Wir haben danach ja Wochenende und ich habe eh etwas schönes geplant", sagte Haruka plötzlich.

Verwundert sah sie ihrer Klassenkameradin in die Augen. Etwas vorbereitet? Vielleicht meinte sie Sex. Oder vielleicht doch ein Date.

,,Okay... Dann lass ich mich mal überraschen", kam es ziemlich lang gedehnt von ihr.

,,Musst du Wohl oder Übel auch machen", grinste die Blonde,

,,So, und jetzt raus aus dem Bett, Maus!"

Sie erhob sich von ihr und zog dann mit einem Ruck die schöne warme Decke von ihr.

,,Neeeein! Gib mir die Decke wieder!", rief Michiru und zappelte wie ein Baby mit den Füßen.

Jedoch ließ die andere sich davon nicht beeindrucken. Sie blieb mit einem Grinsen neben dem Bett stehen und wartete ab, bis Michiru Bett verließ. Doch diese hatte das Aufstehen noch nicht im Sinne. Sie wollte nicht das schöne warme Bett verlassen, welches sie vor allem Bösen da draußen bewahrte.

,,Ruka? Trägst du mich?", fragte sie mit einer großen Unschuld, dass Haruka gar nicht anders konnte, als nachzugeben und Michiru auf die Arme zu heben.

,,Okay, ausnahmsweise mal!"
 

Als sie in der Küche angekommen war, ließ sie ihre Freundin auf einen der Stühle nieder. Den Tisch hatte sie bereits mit dem Gemachten gedeckt, was Michiru in Staunen versetzte.

,,Oh mein Gott! Das ist so süß von dir!", rief sie Komplett berührt,

,,Ich hab Pippi in den Augen!"

Die Rennfahrerin lachte und trat auf sie zu. Augenblicklich trafen sich ihre Augen, auch wenn es nur für einen kurzen Moment gewesen war.
 

Nachdem die Beiden die Mahlzeit eingenommen hatten, verschwand Michiru als Erste im Badezimmer, um sich fertig zu machen. Währenddessen räumte die andere den Tisch ab und das dreckige Geschirr verschwand im Geschirrspüler. Sie selber hatte sich bereits fertig gemacht und konnte in aller Seelenruhe sich ausruhen und warten, bis ihre Freundin fertig war.

Diese jedoch brauchte länger als gedacht.

Sie rannte aufgeregt im Bad rum und fragte sich, was genau Haruka denn geplant hatte. Und vor allem für wann. Für heute? Oder doch für morgen? Am Liebsten würde sie nachfragen, aber das wäre falsch. Haruka würde ihr auf jeden Fall zur rechten Zeit bescheid geben.

,,Oh Mist! Ich hab doch gar nicht so viel Zeit!", fiel ihr dann auch auf.

Sie sprang von Badewannenrand, auf den sie sich vor Aufregung setzen musste, zum Waschbecken.

,,Okay Michiru! Gib jetzt mal Gas!", ermahnte sie sich.

Keinen 5 Minuten später verließ sie das Badezimmer wieder.

Haruka grinste sie nur viel sagend an. Anscheinend hatte sie gehört, was sie gesagt hatte, obwohl die Tür geschlossen gewesen war.

,,Was?", fragte Michiru.

,,Ich denke, du fragst dich, was ich geplant habe. Aber keine Sorge. Ich werd es dir heute Nachmittag verraten", zwinkerte sie aufmunternd.

Die andere nickte.

,,Okay. Ich bin auf jeden Fall schon aufgeregt!", machte sie der Blonden klar.

,,Das weiß ich, Prinzessin", lächelte Haruka und verschwand ebenfalls im Bad.

Denn Zähne geputzt hatte sie auch noch nicht.
 

In 20 Minuten begann der Unterricht, doch die Beiden waren immer noch bei Haruka zu Hause. Michiru wollte eigentlich schon losmachen, aber die Blonde schien sich nicht rühren zu wollen.

Sie saß auf dem Sofa und schaute in aller Ruhe fern.

,,Haruka! Hey! Wir müssen langsam los! In 20 Minuten beginnt der Unterricht! Ich hab Schwimmen, da kann ich nicht zu spät kommen. Sonst bekomme ich noch Ärger von Frau Eda!", drängelte sie ziemlich ungeduldig.

,,Ja ja! Ist mir klar, Baby! Wir fahren gleich los. Ich brauch 2 Minuten bis da hin!", winkte sie nur ab.

,,Was?! Vergiss es! Mein Chauffeur fährt über 15 Minuten, Haruka! Das kauf ich dir nicht ab! Ich will nicht zu spät kommen!", drängelte sie weiterhin.

,,Komm runter, meine Perle", grinste sie,

,,Ich brauch wirklich nur 2 Minuten. Wir machen in 10 Minuten los. Keine Bange. Du darfst außerdem nicht vergessen, dass wir hier näher an der Schule sind", sagte sie.

,,Da musst du aber rasen, wenn du das in 2 Minuten schaffst."

,,Klar. Ich fahr keine 90."
 

,,WAS?! Aber nicht mit mir!"

,,Schatz, ich hatte noch nie einen Unfall!", zwinkerte Haruka.

,,Ja, vielleicht jetzt noch nicht. Aber das kann dir jedem Tag passieren! Wir fahren jetzt los. Dann warten wir halt noch. Aber wenn ich in deinem Auto oder auf deinem Motorrad sitze, dann hälst du die gegebene Geschwindigkeit ein!", machte sie nun mit einem dominanten Ton klar.

Ein genervtes Stöhnen verließ den Mund Harukas.

,,Okay, ich geb mich ja schon geschlagen. Dann machen wir eben jetzt los!", gab sie nach.

Stöhnend erhob sie sich und verschwand schon mal im Flur.

,,Endlich!", stöhnte Michiru ziemlich genervt.
 

Während der Fahrt hielt Haruka tatsächlich die Geschwindigkeit ein, jedoch nur Michiru zu Liebe.

An der Schule angekommen hatten die Beiden noch circa 8 Minuten Zeit.

Die Rennfahrerin hätte nie gedacht, dass es so lange dauern konnte, wenn man die Geschwindigkeit einhielt. Sie war eher an der um einiges schneller Fahren gewöhnt und dies war ihr auch lieber. So war man einfach schneller am Ziel, auch wenn es da einige Risiken gab. Aber mit Michiru km Auto konnte man nicht zu schnell fahren.

Als die Beiden aus dem Sportwagen aussteigen, wurden sie direkt angestarrt. Jeder wusste, dass Michiru immer durch einen Chauffeur in die Schule kam und nun hatte Haruka sie mitgenommen. Es war für jeden eindeutig.

Da jedoch eine Lehrerin angefahren kam, flüchteten Beide ziemlich schnell.

,,Kannst du mich zur Turnhalle bringen?", fragte Michiru und legte dabei einen Hundeblick auf, dem Haruka absolut nicht standhalten konnte.

,,Okay, okay. Ist ja gut. Ich werde dich hinbringen", rief sie.

Zufrieden hängte sie sich an Harukas Arm.

,,Du...? Warum glotzen die alle so?"

,,Weil sie es komisch finden, dass du von mir in die Schule gefahren wurdest. Und außerdem warst du ja in der Zeitung."

Stimmt. Das hatte sie komplett vergessen.

,,Ach ja. Da war ja was. Ob sie vermuten, dass wir ein Paar sind?", fragte Michiru.

Die Pianistin nickte.

,,Ich denke schon."

Nun waren sie an der Schwimmhalle angekommen. Eigentlich wollte sie ihre Freundin noch nicht los lassen, aber sie musste auch zum Unterricht.

,,Ich will dich nicht loslassen, Prinzessin, aber ich muss zum Unterricht. Vielleicht werde ich dich in der Pause auf das Klo entführen. Wer weiß?", säuselte sie kaum hörbar in ihr Ohr.

Dadurch breitete sich ein kalter Schauer auf ihrem Rücken aus. Sie wollte gar nicht daran denken, was da passieren würde. Allein der Gedanke daran erregte sie fürchterlich.

,,Lass dich überraschen, Herzblatt."

,,Ich werde mich darauf freuen."

Sie vereinigten Ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss, wobei beide nicht wollten, daß dieser endete. Doch das Vorklingeln riss beide aus dem Kuss heraus.

,,Ich muss los, Baby. Bis dann!"

Widerwillig ließ sie ihre Freundin los.

Als Haruka um die Ecke verschwunden war, drehte sie sich auf dem Absatz um und betrat die Halle.

In der Umkleide waren bereits 2 andere Mädchen, die sich angeregt miteinander unterhielten. Dabei bemerkten sie auch Michiru nicht.

Diese verschwand in einer der Kabinen und zog sich um.

Mit einem Badeanzug bekleidet verließ sie die Umkleide wieder, wo sich die Mädels immer noch unterhielten. Grinsend betrat sie die große Halle, in der sich noch keiner befand.

Die Schwimmer durften allerdings schon vor dem Unterricht rein und da Frau Eda noch nicht da zu sein schien, beschloss die Künstlerin, bereits ins Wasser zu gehen.

Erst setzte sie sich an den Rand und ließ die Beine ins Wasser gleiten. Erstmals musste sie sich an die Temperatur des Wassers gewöhnen. Mit ihren Händen schaufelte sie Wasser nach oben und ließ es dann über ihre Oberschenkel wieder ins Wasser hinab laufen.

,,Okay. Jetzt geht es!"

Sie erhob sich und sprang mit einem eleganten Sprung im Wasser.
 

Der Schwimmunterricht war für Michiru nun endlich vorbei.

Angezogen verließ sie das Gebäude. Gleich würde sie Ethik bei Frau Tanaka haben. Und diese Lehrerin konnte sie gar nicht leiden, aber da musste sie durch.

Angekommen am Klassenzimmer fand sie direkt Haruka, welche bereits auf ihrem Platz saß.

,,Haruka!", rief sie voller Sehnsucht.

Auch wenn es nur 2 Stunden gewesen war. Sie hatte Haruka unwahrscheinlich sehr vermisst.

Die Blonde stand direkt auf und schloss sie in ihre Arme.

,,Und, wie war es?", fragte sie.

,,Es ging. Bei dir?"

,,Ebenso. Jetzt werden wir gemeinsam leiden."

,,Ja, da hast du recht..."

Im gleichen Moment klingelte es und Frau Tanaka betrat das Zimmer.
 

Physik und Chemie brachten sie auch noch hinter sich, eh es dann zur Pause klingelte.

Sofort pochte Michirus Mitte auf. Sie fragte sich, was Haruka wohl jetzt mit ihr Vorhaben würde.

Jedenfalls wusste sie bereits, dass es in der Schule nicht erlaubt war und dass niemand sie bemerken durfte. Aber wenn man auf den Klos im obersten Stock gehen würde, würde womöglich niemand sie bemerken, da die Schüler eher in den unteren Etagen auf die Toilette gingen.
 

Die meisten der Klasse gingen natürlich auf den Hof. Aber einige blieben auch im Zimmer. Außerdem wäre es im Klassenzimmer etwas zu riskant.

Die Blonde überlegte fieberhaft nach einem Ort, der dafür in Frage kommen würde, denn bis nach dem Unterricht konnte sie auf jeden Fall nicht warten.

»Aber das Klo ganz oben gänge doch, oder? Oder lieber der Geräteschuppen auf dem Dach? Ich denke, das Klo ist besser. Da kann man wenigstens abschließen«, dachte sie,

»Okay. Das müsste gehen...«

Sie griff nach dem Handgelenk ihrer Freundin und zerrte sie aus dem Raum die Treppen hinauf.

,,W-Wo willst du hin?", stotterte Michiru verlegen.

Haruka übte Druck auf ihren Arm auf, was ihr zeigte, dass sie freiwillig mitkommen sollte. Und dies tat sie auch. Sie holte Haruka ein, die bis gerade eben eilig vor ihr gelaufen war.
 

Vor dem Klo angekommen, schaute Haruka sich noch einmal um, eh sie dann mit der Künstlerin in einer der Toilettenkabinen verschwand.

,,Ich warte schon den ganzen Tag darauf", stöhnte sie.

Sofort verschlossen sie ihre Lippen mit ihren und verwickelte sie in einem verlangenden Kuss.

Michiru hatte große Mühe den Kuss zu erwidern, doch sie schaffte es.

Sie legte ihre Hände in ihren Nacken und zog sie damit zu sich herunter. Haruka drückte sie fest gegen die geschlossene Tür der Kabine, um ihr dadurch so nah wie möglich zu sein.

,,Michiru... Ich will dich so sehr", stöhnte sie.

Die Künstlerin jedoch wollte den Kuss vorerst nicht unterbrechen. Sie genoss ihn in vollen Zügen, während Haruka dabei fast die Beherrschung verlor und sie ihr am Liebsten die Kleidung vom Lieb gerissen hätte. Doch sie war viel zu sehr von diesem Kuss eingenommen, als dass sie ihren Willen hätte durchsetzen können.
 

Nach einer Weile ließ sie Haruka endlich los. Sie verlor keine Sekunde und entfernte so schnell wie möglich die Kleidung.

Erst musste Michirus dann aber auch ihre weichen. Nicht länger sollte der Stoff zwischen ihnen im Weg sein.

Ihre Atmung war bereits stürmisch und ihr Herz raste. Sie ganzen Stunden hatte sie sich darauf gefreut und nun war es endlich so weit.

,,Ich hätte nicht gedacht, dass du so ausgehungert bist", grinste Michiru.

,,Und ob ich das bin!"

Erneut fanden sich ihre Lippen zu einem Kuss.

Danach küsste sie sich etwas hinab.

,,Ich bin in der Tat ausgehungert", murmelte sie währenddessen.
 

Die Künstlerin legte genießend den Kopf in den Nacken. Auch ihr Herz raste schnell.

,,Bitte... Mach schneller", bat sie sie unter Seufzen.

,,Wie du wünschst", begann sie nun zu grinsen.

Am Bauch angekommen verwöhnte sie erstmals ihren Bauchnabel mit ihrer Zunge. Sofort breitete sich auf dem Körper eine laue Gänsehaut aus.

,,Ruka..."

Während sie dies tat, machten sich ihre Finger an dem Bund ihrer Unterhose zu schaffen. Nun war sie bereit, diesen Stoff entfernen, doch sie tat es nicht. Stattdessen wanderte die eine Hand hinab und begann sie zu massieren.

,,Oh gott!", begann sie zu stöhnen.

,,Du kannst mich auch Haruka nennen. Aber du solltest leise sein", grinste sie nach oben.

Michiru bemerkte ihre Blicke nicht, da sie immer noch ihrem Kopf in den Nacken gelegt hatte. Doch sie konnte ihre Worte klar und deutlich vernehmen. Dadurch versuchte sie sich den Mund zu zuhalten. Aber Haruka bemerkte, dass sie dabei große Probleme hatte.

Trotzdem massierte sie sie weiterhin.
 

Irgendwann erkannte sie Erbarmen. Sie stand auf und grinste sie mit einem breiten Lächeln im Gesicht an.

,,Na gut. Dann werde ich dir eben den Gefallen tun..", seufzte sie.

Sie küsste sie einen Moment lang. Doch es reichte nicht aus, dass Michiru die Augen schließen konnte. Denn als sie dies tun wollte, hatte Haruka ihre Lippen wieder von ihren getrennt. Sie erhob ihren Arm, was die Kleinere nicht genau deuten konnte.

,,Was hast du vor?", fragte sie stöhnend und voller Erregung.

Mit der anderen Hand wanderte die Unterhose nun Richtung Boden.

Im nächsten Moment drangen ihre Finger in sie ein. Dabei legte sie die erhobene Hand auf ihren Mund, um das Stöhnen zu dämpfen.

Michiru konnte sich ein Stöhnen nicht verkneifen, doch durch ihre Hand wurde es abgedämpft.

Während die Blonde ihren Kitzler massierte, versuchte Michiru ihr auch die Unterhose zu entfernen. Ein Glück hatte Haruka sich vorhin auch mit ausgezogen.

Endlich wanderte der Stoff nach unten und sie konnte in sie eindringen. Haruka biss mit großer Mühe die Zähne zusammen.

»Shit!«, schoss es ihr durch den Kopf.

Jedoch bewegte sie weiterhin ihren Finger in ihr.

Langsam spürte sie einen wundervollen Orgasmus anrollen.

,,Haruka... Ich.."

Die Blonde wurde schneller, was Michiru ihr nach machte. Schon bald kamen Beide stöhnend zum Höhepunkt.

,,Ruka.."
 

Noch weitere 10 Minuten blieben die Beiden in der Kabine, da Michiru sich noch beruhigen musste. Währenddessen hielt die Blonde sie im Arm.

Doch als diese Zeit vorbei war, wollte Haruka langsam wieder heraus gehen.

,,Hast du dich beruhigt?", hauchte sie in ihr Ohr.

Dabei strich sie eine türkise Locke hinter das Ohr.

,,Ja, wir können."

Ein gewisses komisches Gefühl hatte Michiru schon. Immerhin hätte sie jemand erwischen können. Sie hoffte natürlich, dass genau dies nicht passiert war. Denn dann könnten sie von der Schule fliegen.

Warten wäre aber ich nicht in Frage gekommen. Zudem hatte Haruka irgendwas geplant und sie wusste ja noch nicht was und wann.
 

Als sie wieder in die Klasse gingen, sah niemand wirklich verwundert zu ihnen. Warum auch? Niemand würde ahnen, dass sie gerade Sex auf der Toilette hatten.

»Keine Angst, Michiru. Es hat niemand etwas mitbekommen«

,,Michiru?", ertönte plötzlich eine Stimme.

Ihr lief ein gewaltiger Schauer durch Mark und Knochen. Hatte sie doch jemand bemerkt? Hatten sie etwas übersehen?

Langsam und ängstlich drehte sie sich erst zu Haruka, welche nur gelangweilt in die Richtung der Person sah, und dann zu der Person die gerade nach ihr gerufen hatte.

,,Elza?", stieß sie froh heraus.

Sie sog einmal die Luft hörbar tief ein, ließ sie dann mit einem 'Puh' wieder aus ihren Lungen strömen.

,,Was möchtest du denn von mir, Elza?", fragte sie Türkise.

,,Ich wollte einfach mal fragen, wie es dir geht", antwortete sie.

Da Haruka sehr verärgert aussah, hielt sie es für besser, mit Elza das Zimmer zu verlassen. Im Gang würde man auch zusammen sprechen können.

,,Also. Wie geht's dir so?", wiederholte sie sich.

Michiru lächelte und sah zu Boden.

,,Mir geht's super, Elza. Und dir?"

,,Auch. Wollen wir uns mal wieder treffen?"

,,Hm.. Keine Ahnung. Haruka hat das Wochenende irgendwas geplant. Ich weiß nur noch nicht wann... Aber sonst...", überlegte sie.

,,Ich mein ja nicht das Wochenende. Wie wäre es mit nächsten.. Ähm... Freitag?"

,,Das ist gut. Da habe ich eine Stunde eher aus. Also mir würde es da passen."

,,Aber damm wird Haruka auch nicht dazwischen funken, okay?"

Michiru lachte.

,,Nein, keine Sorge", winkte sie ab,

,,Das wird sie bestimmt nicht tun."

Seufzend sah sie auf die Schuluhr.

Die Pause war schnell vorbei gegangen. Doch vielleicht lag es auch an den Liebesspielen, die sie auf dem Klo miteinander getrieben hatten.

,,Hui. Schon so spät... Tut mir leid, aber ich muss noch etwas in den Hefter schauen. Ich schreibe gleich eine Arbeit in Info. War schön mal wieder mit dir zu reden. Und ich danke dir, dass du mich im Krankenhaus immer besuchst hast. Wir sehen uns Montag wieder. Da können wir in der Pause ja mal mehr miteinander reden. Tschüss!"

Winkend verschwand sie wieder im Zimmer.

Michiru hatte so schnell gesprochen, dass Elza Mühe hatte dem Ganzen zu folgen. Erwidern konnte sie darauf aber nichts mehr.
 

,,Was wollte sie denn von dir?"

,,Sie wollte nur wissen, wie es mir geht. Aber die Pause ist fast um. Wir werden am Montag weiter reden", lächelte sie.

,,Na wenn du meinst...", zuckte Haruka mit den Schultern.

,,Sie gehört zu meinen Freunden, Haruka. Und Freundschaften muss man pflegen, weißt du?"

,,Klar, weiß ich das. Ich hab nur nicht so viele. Bei dir ist das schon ein Wunder...."

,,Was?! Wie meinst du das? Sag schon!", rüttelte sie an Haruka.

,,Denk mal drüber nach, Baby", grinste sie.

»Was sie wohl damit meint? Also an mir kanns nicht liegen...«
 

Der Informatik-Unterricht ging schneller vorüber als gedacht.

Als die Klingel das Ende dieses Schultages ankündigte, sprang Michiru sofort auf.

,,Endlich Wochenende!", rief sie erleichtert.

Haruka begann zu grinsen und packte den Rest ihrer Sachen in die Tasche.

,,Ja, Herzblatt. Also lass uns gehen, bevor das Wochenende wieder vorbei ist."

Haruka fuhr mit ihr zu einem Eiscafe, wo sie einige Stunden verbrachten.

Das Date

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MiHa-San
2019-03-15T10:25:03+00:00 15.03.2019 11:25
puh, sehr chaotisch, und so surreal irgendwie....Gefühle entstehen anders....solltest dir einen erfahrenen erwachsenen betaleser suchen...
Von:  Darkdragon83
2018-10-29T23:41:35+00:00 30.10.2018 00:41
Keine Ausdauer mehr die Jugend von heute, wenn die so schnell fertig sind und einschlafen... :D

Nette Story, aber du solltest dringend jemanden Korrektur lesen lassen... die Fehler sind Mal mehr Mal weniger massiv, das stört den Lesefluss.
Von:  Ngyn
2018-07-30T16:07:17+00:00 30.07.2018 18:07
Schöne Story ^^
Weiter so !!! 👌👍
Antwort von:  Michirukaioh
30.07.2018 21:44
Herzlichen Dank! Und natürlich werde ich diese Fanfic weiter schreiben. Ich hoffe ich erfülle deine Erwartungen, auch wenn es nicht perfekt ist
Antwort von:  Ngyn
31.07.2018 00:46
Natürlich
Perfektion ist nicht alles ^^"
Von:  SailorStarPerle
2018-07-21T22:09:49+00:00 22.07.2018 00:09
wau ich bin sprachlos ,
so ein tolles Kapitel , richtig atenberaubend,
von allen etwas , bin stollz auf Haruka das sie nicht auf Bunny angespungen ist,
aber das sie mit Michiru noch nicht so ganz versöhnt sind find ich schade
und es ist schön das Elza und Michiru wieder Freundinen sind,
bitte schnell weiter schreiben :-)
Von:  SailorStarPerle
2018-07-18T18:33:20+00:00 18.07.2018 20:33
oh man Haruka ist gerade so ein Arsch,
dabei meint es Michiru echt ernst,
also ganz erlich ich hätte in dieser Situaton mit Elza gesprochen,
oder zumidest mich abgelenkt und Schluss gemacht
das Haruka sieht wie weh so was tun kann,
bin gespannt wie es weiter geht :-)
Von:  SailorStarPerle
2018-07-15T13:15:58+00:00 15.07.2018 15:15
wau und jetzt geht es richtig rund ,
bin gespannt was noch alles beim Spiel passieren wird,
bitte schnell weiter schreiben :-)
Von:  SailorStarPerle
2018-07-11T19:18:22+00:00 11.07.2018 21:18
nicht zu viel versprochen ein neues Kapitel ist da,
oh man Michiru kann auch ganz schön gemein sein
Elza hat es sicher nicht so böse gemeint
das man sie gleich so gemein behandel musste
und die Freundschaft kündigen muss (schade),
aber ich hätte Haruka nicht zugetraut das sie wirklich diese Abbindeding abnimmt
und bei denn Frauen durchgeht (Hut ab),
bin schon brennend gespannt wie es weiter geht :-)

Von:  SailorStarPerle
2018-07-09T19:54:03+00:00 09.07.2018 21:54
wau zwei Kapitel ,
eine fantastischer als der andere,
was woll Elza meint das Michiru einen Fehler macht,
ist das aus Eifersucht oder einfach weil sich sorgen macht wie Heruka bis jatzt war.
bin gespannt wie es weiter geht :-)
Antwort von:  Michirukaioh
10.07.2018 14:34
Das nächste Kapitel kommt bereits morgen, da ich den Rest der Woche nicht mehr dazu kommen werde.
Von:  SailorStarPerle
2018-07-05T19:31:38+00:00 05.07.2018 21:31
das ist auch eine sehr schöne Geschichte,
so wie das sprich Wort sagt,
was sich liebt das neckt sich ,
jetzt sind die neuen gefühle erwacht ,
bin gespannt wie es weiter geht :-)


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