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Scenery

Der Blick für das Besondere
von

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Kapitel 4

Ich lief schnell die Treppe hinunter in die Küche, wo bereits meine Eltern am Küchentisch saßen. Wobei beide weniger saßen als stehend aßen…

„Mama, Papa, guten Morgen“, ich kam herein und setzte mich an den Tisch, wo bereits ein Teller mit zwei Scheiben Brot und eine Tasse Kaffee standen.

„Guten Morgen, Sachi-chan“, meine Mutter nahm einen kräftigen Schluck ihres Kaffees zu sich.

„Mama, habt ihr schon den Zettel ausgefüllt?“, ich nahm eine der Brotscheiben und biss ab.

„Oh… Nein, das haben wir wohl beide total vergessen, entschuldige…“, meine Mutter sah gar nicht von ihrem Smartphone auf.

„Wo ist denn der Zettel, Liebes?“, mein Vater blätterte die Zeitung um.

„Ich hab ihn euch hier auf dem Küchentisch liegen lassen…“, murmelte ich und sah mich um. „Ach, da…“ Ich erhob mich und holte den Zettel von der Anrichte. Meine Eltern hatten wohl nicht drauf geachtet, was das für ein Wisch war, als sie Platz für das Frühstück gemacht hatten.

„Danke. Gibst du ihn mir mal rüber?“, mein Papa warf mir einen Blick über den Rand seiner Zeitung hinweg zu und streckte die Hand aus. Ich gab ihm den Zettel, doch er hielt einen Moment Inne und schaute auf meine Hand. „Sachi, warum ist deine linke Hand verbunden?“

„Ach… ich hab mich gestern Abend geschnitten, als ich mir Essen gemacht hab“, ich lächelte verlegen, „Nichts Besonderes oder wirklich Schlimmes… ich wollte nur nicht riskieren, dass es sich vielleicht entzündet oder so…“

„Pass besser auf dich auf, Schätzchen“, meine Mutter stellte ihre Tasse hin. „So, ich muss zur Arbeit.“

„Mama, stopp, du musst noch den Zettel unterschreiben!“, ich stellte mich ihr in den Weg, bevor sie fast fluchtartig den Raum verlassen hätte.

„Ah, ja, natürlich…“, sie wandte sich um, nahm einen Stift aus Papas Jackentasche und unterschrieb schnell den Zettel, ehe sie sich nun wirklich aus dem Staub machte.

„Ich muss auch los, Kleines“, mein Vater unterschrieb, stand dann auf und verließ die Küche.

Nun stand ich mitten in diesem großen Raum, allein, wie jeden Morgen…

Seufzend aß ich meine zwei Brotscheiben auf, trank meinen Kaffee, nahm meine Tasche, schlüpfte in meine Schuhe und machte mich schon auf den Weg zur Schule.
 

„Ah, Sachi-chan! Guten Morgen!“, Naruto holte die wenigen Meter auf, die ich vor ihm gegangen war.

„Guten Morgen, Naruto-kun“, lächelte ich, dann entdeckte ich schräg hinter ihm Sasuke Uchiha. „Und guten Morgen Sasuke-kun.“

„Guten Morgen“, er nickte mir zu.

„Alles fit bei dir?“, Narutos Blick fiel auf meine Hand. „Was hast du denn schon wieder angestellt?“

„Ich hab mich gestern irgendwann bei meinem Nebenjob geschnitten oder so… haha, ja, ich war auch schon mal weniger tollpatschig“, ich grinste beschämt und strich mir ein paar meiner Strähnen aus dem Gesicht.

„Haben der Chef und dein Kollege schon wieder nicht richtig auf dich aufgepasst?“, grinste Naruto.

„Naja, Teuchi-san und Hozuki-kun haben genug um die Ohren gehabt“, lachte ich.

„Hozuki-kun?“, Sasuke-kun blinzelte mich an. „Du arbeitest mit Suigetsu zusammen?“

„Äh, ja… Ist das schlecht?“, Sasuke starrte mich noch einen Moment an, ehe er abwinkte.

„Nein, nein. Suigetsu ist ein guter Freund von mir. Ich war schon ein paar Mal dort im Café, also dort, wo er und du arbeitet, aber ich hab mich grade gewundert, weil ich dich dort tatsächlich noch nicht gesehen habe“, er musterte mich immer noch.

„Ach, das liegt wahrscheinlich daran, dass du immer in Hozuki-kuns Bereich gesessen bist. Im Sommer hat er quasi immer nur draußen und ich drinnen bedient. Deswegen haben wir uns dort wahrscheinlich noch nicht gesehen.“ Aber nach allem, was ich so über Sasuke Uchiha gehört hatte, schaute er sich wahrscheinlich nirgendwo in der Öffentlich zwei Mal nach Mädchen wie mir um…

„Stimmt wahrscheinlich“, er zuckte mit den Schultern.

„Ja, naja, ist ja auch Schnee von gestern!“, grinste Naruto, „Wir können ja mal diese oder nächste Woche vorbeikommen, wenn du arbeitest! Wird bestimmt lustig! Und vielleicht nehmen wir die anderen vom Club auch noch mit!“

„Haha, ja, bitte, bring mir so viel Arbeit wie nur irgend möglich mit!“, lachte ich. Naruto und seine Ideen. Es wäre sicher witzig, wenn alle da wären, aber mindestens genauso anstrengend, wenn sie in meinem Bedienungsbereich wären.

„Ja, das können wir ja noch genauer abklären, wenn wir Clubaktivitäten haben“, schaltete sich Sasuke wieder ein. „Wir sollten jetzt aber nicht zu lange hier herumtrödeln, immerhin beginnt der Unterricht bald…“

„Und du willst nicht zu spät kommen, damit vor Unterrichtsbeginn die Mädchen noch genug Zeit zum Anschmachten von Sasuke-sama haben, oder?“, Naruto streckte Sasuke die Zunge raus und lachte.

Sasuke verdrehte nur die Augen, legte dann einen Zahn zu und ging voraus in die Schule.

„Oh man, er regt sich immer so auf, wenn ich Witze drüber mach, dass er so von allen Mädchen angehimmelt wird“, Naruto zuckte mit den Schultern, „Aber naja, was soll man machen. Immerhin ist es bei ihm noch nicht so schlimm wie bei seinem Bruder, der ist ja nicht nur gutaussehend, sondern auch noch Schülersprecher, Jahrgangs- und Schulbester in absolut allem…“

„Vielleicht… keine Ahnung… fühlt er sich unwichtig neben seinem Bruder…?“, ich stutzte und sah zu Naruto herüber, der wahrscheinlich keine Ahnung hatte, wie Sasuke sich fühlte.

„Ne, warum denn? Sasuke ist doch auch in allem klasse! Ihm glotzen alle Mädchen hinterher, alle Jungs sind neidisch auf ihn und er ist Jahrgangsstufenbester und Zweiter der ganzen Schule. Im Sport ist es auch super… und letztes Mal beim Theater hat er auch gezeigt, dass er das Spielen wahnsinnig gut drauf hat… Ich fühl mich oft schlecht neben ihm… Ich meine, er ist mein bester Freund und natürlich freue ich mich wahnsinnig für ihn, dass er so gut und toll und so ist… aber manchmal wünschte ich mir, ein oder zwei Leute würden mich als ‚Naruto‘ und nicht als ‚Sasukes bester unnützer Freund‘ wahrnehmen…“, Naruto seufzte tief, schwieg ein paar Sekunden, dann schaute er mich auf einmal mit großen Augen an. „Oh! Äh… vergiss einfach, was ich grade gesagt hab, ok? Das… das war nur so dahingesagt, du weißt schon… ich übe schon mal für unser nächstes Stück! Vielleicht muss ich ja dann Sasukes Compagnon oder so spielen, der dann immer jammert, weil… naja, du weißt schon!“

„Ah, ja, klar, ich verstehe!“, ich lachte ein wenig. Mir war schon klar, dass Naruto das nicht einfach so gesagt hatte, aber jetzt nachzubohren wäre sicher das absolut Uneinfühlsamste gewesen, was ich hätte tun können…

Naruto lachte leise und unsicher. Den restlichen Weg zur Schule gingen wir schweigend nebeneinander her. Erst im Schulgebäude, als unsere Wege sich trennten, ergriff Naruto wieder das Wort: „Also, Sachi-chan, wir sehen uns dann!“

„Ja, bis dann!“, ich lächelte leicht und wartete, bis Naruto im Gang verschwunden war, ehe ich meinen Klassenraum betrat.
 

„Kurohara-chan, kommst du einen Moment zu mir?“, Hatake-Sensei winkte mich nach der Stunde zu sich. Er war der Beauftragte unserer Klasse, also wusste ich schon, um was es ging. „Kurohara-chan, du musst mir immer noch den Zettel geben, den deine Eltern unterschreiben sollten…“

„Ja, Hatake-Sensei, ich hab ihn dabei“, ich übergab ihm den Zettel. „Ich hab meine Eltern darüber in Kenntnis gesetzt…“

„Ah ja… und was gedenken sie zu tun?“, er musterte mich eindringlich, dann fiel sein Blick auf meine verbundene Hand. „Kurohara-chan, was hast du denn mit deiner Hand angestellt?“

„Ach, ich bin gestern auf dem Nachhauseweg gestürzt und hab mir etwas die Handfläche aufgeschürft. Ich habe es desinfiziert und eingebunden, damit es sich nicht vielleicht entzündet, das ist alles“, ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf.

Hatake-Sensei musterte mich eindringlich, ehe er seufzte und seine Sachen zusammenpackte. „Pass besser auf dich auf. Du kommst in letzter Zeit häufiger mit Verletzungen in die Schule…“, er hielt einen Moment Inne und sah mich genauer an. „Kurohara-chan… wenn es irgendetwas gibt, worüber du mit mir reden möchtest, dann…“

„Nein, alles bestens, Hatake-Sensei. Mir geht es gut, kein Grund zur Sorge!“, ich kicherte nervös. „Ich, äh, muss dann auch mal los zur nächsten Stunde… den Zettel haben Sie ja… Dann… bis morgen… Auf Wiedersehen, Hatake-Sensei.“ Ich wandte mich um, nahm meine Sachen und verließ den Klassenraum. Als nächstes hatte ich Sport… wie ätzend…



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