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Der Junge im Bus

von

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Einfach das Leben

Als sie wieder allein in ihrem Apartment waren, begann Stiles mit einem Mal damit, wie wild in der Küche herumzuwirbeln, aufzuräumen und das Geschirr abzuwaschen. Im Anschluss daran stemmte er Unzufrieden die Fäuste in die Seiten, blickte sich um und begann dann damit, in unausgepackten Umzugskarton herumzukramen. Irgendwann kam Derek hinzu. Er war bislang im Bad gewesen, nahm nun die Zahnbürste aus dem Mundwinkel und fragte:
 

„Was ist los, Baby? Willst du denn nicht auch langsam mal zu Bett gehen?“
 

Stiles hielt inne und zuckte mit den Schultern:

„Ich weiß auch nicht? Ich bin noch immer so überdreht. Und schau dich doch mal hier um! Wir sind noch nicht einmal richtig eingezogen und ich wäre hier schon zweimal um ein Haar gestorben.“ schnaubte er schlecht gelaunt und begann damit, Zeug aus Kartons zu zerren und es versuchsweise irgendwo hin zu stellen. Dann schaute er sich das Ergebnis und schüttelte den Kopf:

„Das ist alles irgendwie nicht richtig!“ murrte er:
 

„Hey Süßer. Was ist denn mit dir?“ wollte Derek wissen und zog den Jüngeren in seinen Arm: „Kann ich vielleicht irgendetwas für dich tun?“
 

Der Jüngere warf sich an die Brust seines Alphas und verbarg sein Gesicht an dessen Hals:
 

„Weinst du etwa?“ fragte Derek erschrocken.
 

Stiles zog geräuschvoll seinen Rotz hoch, seufzte tief und flehte dann:

„Bitte hass´ mich nicht, ja? Dieses Apartment ist zwar wunderschön, aber ich glaube, ich kann hier trotzdem nicht wohnen!“
 

Derek lächelte und wischte Stiles mit dem Daumen die Tränen aus den Augenwinkeln:

„Ich verstehe das!“ versicherte er: „Und ich glaube sogar, mir geht es genauso."

Stiles hob den Kopf und blickte seinen Geliebten prüfend an und der fuhr fort:

„Wir werden uns gleich morgen nach einem neuen Zuhause umschauen und verkaufen dieses Apartment ganz einfach wieder. Meinst du, du hältst es aus, noch diese eine Nacht hier zu verbringen, oder sollen wir lieber in eine Hotel gehen?“
 

Stiles Augen wurden rund wie Teller, denn er traute seinen Ohren kaum. Mit einem Seufzer der Erleichterung erwiderte er:

„Du bist wirklich wahnsinnig lieb, weißt du das? Aber keine Sorge, eine Nacht werde ich hier schon noch überstehen. Lass´ uns jetzt einfach zu Bett gehen. Ich bin plötzlich wahnsinnig müde.“
 

Die beiden Männer verschwanden noch einmal kurz im Bad und gingen dann hinüber ins Schlafzimmer.

Im Einschlafen ließ Stiles noch einmal Revue passieren, was er heute in Deucalions Erinnerung gesehen hatte. Schläfrig fragte er:

„Glaubst du eigentlich an Wiedergeburt, Derek?“
 

Nachdem Peter und Isaac sich von Stiles und Derek verabschiedet hatten, blieben sie noch eine Weile unschlüssig vor deren Haus stehen, so als wüssten sie nicht, wie es nun weitergehen sollte. Schließlich winkte Peter sich ein Taxi heran und wollte wissen:

„Und, Goldlöckchen? Soll ich dich vielleicht bei dir zuhause absetzen?“
 

Der Jüngere schüttelte den Kopf und erwiderte selbstbewusst:

„Nein, ich will nicht nachhause. Ich will heute mit zu dir!“
 

„Magst wohl auch nicht alleine sein, was? Kann ich verstehen, geht mir nämlich auch so.“ ließ Peter ihn wissen.
 

Sie stiegen ins Taxi und Isaac erwiderte mit einem frechen, vielsagenden Grinsen:

„Nein, das ist eigentlich nicht der Grund, weshalb ich dich heute begleiten will!“
 

„Ohh...verstehe!“ gab Peter zurück und stellte verblüfft fest, dass ihm plötzlich das Herz bis zum Hals schlug, ganz so, als sei er so eine dämliche Unschuld vom Lande!

Und ärgerlicher Weise bekam er diese Aufregung auch nicht wieder in den Griff, egal, wie sehr er sich darum bemühte.

Bei sich zuhause angekommen fragte er dann schließlich, um noch etwas Zeit zu gewinnen

„Und willst du vielleicht erst einmal etwas trinken, Süßer? Cola? Kaffee? Ein Bier?“
 

Isaac schüttelte den Kopf, pirschte sich an den Älteren heran, wie ein Raubtier, schob seine Finger unter dessen Shirt und ließ seine Hände über dessen breite Brust fahren:

„Nein, nichts! Das einzige, was ich jetzt will, ist ganz viel hiervon!“
 

Peter musste unbedingt seine übliche Souveränität zurückerlangen und Isaac durfte auf keinen Fall mitbekommen, wie nervös er war.

Das wäre ganz einfach zu peinlich:

„Kannst du haben, Lämmchen!“ behauptete er daher großspurig: „Und? Wie willst du es? Richtig wild? Oder doch lieber vanilla? Das ist immerhin unsere erste Nacht, also sollte es richtig gut werden, was? Willst du dir vielleicht etwas zum Spielen aussuchen? Ich habe einen ganzen Schrank voll von Toys, da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Das wird eine Nacht, die du nie vergessen wirst.“
 

Isaac schüttelte entschieden den Kopf:

„Nein, Peter! Ich will keine Toys, keine Tricks, keine Kunststückchen, nichts von dem Bullshit, den du schon mit unzähligen anderen Jungs angestellt hast. Ich will einfach nur etwas Ehrliches, etwas Wahrhaftiges!“
 

Peter schluckte hart und stellte klar:

„Ich lasse mich aber nicht toppen, oder so!“
 

Isaac kicherte: „Feigling! Aber keine Sorge, das hatte ich auch nicht vor. Und du hast keinen Grund, so nervös zu sein. Du willst mich doch, oder nicht? Also nimm mich doch einfach! Ich bin genau hier und ich will dich.“
 

Peter hatte sich noch nie so entblößt gefühlt. Natürlich hatte Isaac genau mitbekommen, wie er sich gerade fühlte, denn immerhin war er ja nun auch ein Wolf!

Verdammt!

Dies hier konnte jetzt eigentlich nur noch in eine Katastrophe enden und am Liebsten hätte er die ganze Sache abgeblasen, doch Isaac hatte sich mittlerweile sein Shirt über den Kopf gezogen, lächelte süß und er war so hübsch, sexy, einladend und er wollte ihn so sehr.

Und so folgte Peters Wolf trotz allem ganz einfach seiner Nase.
 

Peter hatte sich immer vorgestellt, dass sie wie Raubtiere über einander herfallen würden, sobald sie es endlich tun würden, denn immerhin hatte er noch nie so lange darauf gewartet, von einem Objekt seiner Begierde endlich erhört zu werden und er hatte auch noch nie so viel Energie investiert, bis er endlich am Ziel war. Für gewöhnlich reichte es vollkommen aus, wenn er mal einen Drink springen ließ, ein kleines Kompliment machte, zwinkerte, oder einfach ein bisschen Haut zeigte, bis sein Gegenüber willig und bereit war.
 

Doch mit Isaac war es von Anfang an anders gewesen!
 

Es ging nicht um eine weitere Kerbe am Bettpfosten. Es ging um so viel mehr als lediglich darum, eine Trophäe nachhause zu tragen.

Dieser Junge hatte von der ersten Sekunde an sein Herz gerührt, dabei gab es sicherlich genügend Leute, die behaupten würden, Peter Hale habe gar keines. Isaacs sanftes Wesen, seine Tapferkeit und sein Vertrauen, trotz aller Verletzungen; diese Dinge gingen dem bösen, alten Wolf direkt unter die Haut.
 

Und darum hatte er in diesem Moment auch keine Eile, sondern wollte jeden Moment bewusst erleben und bis zum letzten auskosten, wie eine, mit Sorgfalt zubereitete Mahlzeit.
 

Die Nervosität legte sich langsam und der Kuss, der nun folgte, fühlte sich an wie ein allererster Kuss, ihre Hände auf der Haut des anderen erkundeten absolutes Neuland und Peter fühlte sich, als nähme er ein Bad in der Quelle der Jugend und des ewigen Lebens: Unschuldig und rein!
 

Sie machten es, so wie Isaac es sich gewünscht hatte: Keine Tricks, keine Show, einfach nur zwei Leute, die eins miteinander werden wollten und das war seltsamer Weise alles andere als langweilig? Sie blickten einander währenddessen die ganze Zeit in die Augen, als seien sie damit durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden, sie atmeten wie Eins, kamen sogar gemeinsam und hinterher fühlte Peter eine seltsame Ruhe in sich, so wie jemand, der nach langer Suche endlich angekommen war.
 

Eigentlich wollten sie anschließend gemeinsam duschen gehen, doch keiner von beiden brachte es fertig, diesen Moment zu durchbrechen und so blieben sie einfach in einander verschlungen liegen und als Peter sich hundertprozentig sicher war, dass Isaac eingeschlafen war, flüsterte er tonlos:

„Ich liebe dich, Lämmchen!“
 

Am kommenden Morgen wurde Peter von einem „Guten Morgen!“ und einem kleinen Kuss geweckt und Isaac hatte ihm eine dampfende Tasse Kaffee auf den Nachttisch gestellt. Der Junge hatte nasses Haar, war bereits vollständig angezogen, hatte sein Handy in der Hand und las etwas.

Für gewöhnlich hatte Peter einen sehr leichten Schlaf, was daran lag, dass er ständig auf der Hut war, wie ein Wachhund. Er konnte kaum fassen, dass er die Dusche, die Kaffeemaschine und jemanden, der in seinem Apartment herumlief einfach verschlafen haben sollte?
 

„Stiles hat mir eine Nachricht geschrieben. Er und Derek haben in zwei Stunden eine Verabredung mit einem Makler. Sie wollen schon wieder umziehen? Eigenartig, oder nicht? Hast du Lust, dass wir sie begleiten?“ wollte Isaac wissen und lehnte seinen Kopf an Peters Brust, welcher sich mittlerweile aufgesetzt und an seinem Kaffee nippte.
 

Peter fuhr mit den Fingern sanft durch die feuchten Locken des Jüngeren:

„Sicher, das können wir machen, wenn du Lust dazu hast.“ hörte er sich selbst sagen.
 

Wir?

WIR können das machen?
 

Da wurde ihm etwas klar: Er war nun in einer Beziehung!
 

Hilfe!
 

Sie trafen den Makler im Apartment, damit dieser es für Derek gleich wieder verkaufen konnte. Als Peter und Isaac zu ihnen stießen, brachen sie dann gemeinsam zu ihrer Besichtigungstour auf.

Der Makler hatte ein gutes Dutzend verschiedener Objekte im Angebot, welche über die gesamte Stadt verteilt waren, doch das Richtige schien zunächst irgendwie nicht dabei zu sein, darin waren sich Derek und Stiles jedes Mal einig. Sie suchten etwas Besonderes, einen Ort, an dem ihre Zukunft stattfinden konnte; ein Heim!
 

Erst in Pacific Heights, dem Nobelviertel von San Francisco gab es endlich ein Haus, welches Dereks Interesse weckte. Es war zwar deutlich teurer, als er sich zunächst vorgestellt hatte, aber wenn er einige seiner eigenen Immobilien verkaufen würde, konnte er es sich durchaus leisten. Es war ein moderner, eleganter Bau aus Stahl, Chrom, Beton und Glas; sehr geradlinig, clean und minimalistisch, mit reichlich Platz und umgeben von einem riesigen Grundstück mit großem Pool, gepflegtem, englischen Rasen und kugeligen Buchsbäumchen. Dies hier entsprach voll und ganz Derek und so fragte er seinen Gefährten:
 

„Und? Was sagst du dazu?“ .
 

Ein Blick in das Gesicht des Jüngeren sagte eigentlich schon alles, dennoch behauptete er tapfer:

„Warum nicht? Wenn es dir gefällt...?“

Stiles Tonfall hätte unmöglich noch weniger Leidenschaft ausdrücken können.
 

„Aber dir soll es doch auch gefallen!“ gab Derek also mit ein wenig Enttäuschung zurück.
 

„Es ist nicht so richtig gemütlich, oder?“ erwiderte Stiles zaghaft.
 

Nun mischte sich der Makler ein, der sich selbstverständlich nicht einfach so das Geschäft des Jahres entgehen lassen wollte:

„Sie müssen sich das natürlich mit ihren eigenen Möbeln vorstellen; mit schönen Bildern an den Wänden, dicken Wollteppichen vielleicht, oder mit vielen Pflanzen, ganz nach ihrem Geschmack? Und auch das Grundstück kann man natürlich nach seinem eigenem Gusto umgestalten. Ich kenne da einen wirklich guten Landschaftsarchitekten.“

Dann zog der Mann noch sein letztes Ass aus dem Ärmel:

„Und dann wäre dann ja noch die Nachbarschaft zu erwähnen!“ rief er begeistert aus und zählte dann eine beeindruckende Liste von Stars aus dem Showbusiness auf, die angeblich alle genau um die Ecke wohnten.
 

Stiles zuckte unschlüssig mit den Schultern, also sagte Derek entschlossen:

„Tut mir leid! Dies ist wohl doch nicht das richtige Haus für uns.“
 

Ihr Makler sah aus, als würde es ihm das Herz brechen, doch er fing sich rasch wieder, setzte eine professionelle Miene auf und erklärte:

„Also dann habe ich heute nur noch ein einziges weiteres Objekt, das ich ihnen zeigen kann.“
 

Sie fuhren hierfür nach Haight Ashbury, jenen Bezirk, in welchem in den sechziger Jahren die Flower-Power-Bewegung zuhause gewesen ist und wo man bis heute noch die Künstler, die Freidenker und die Gegenkulktur der Stadt antraf.

Das Haus, welches sie besichtigten, war eine der sogenannten „Painted Ladies“, ein kleines Stadthäuschen im viktorianischen Stil, erbaut im neunzehnten Jahrhundert. Ihren Namen verdankte diese Art Häuser ihrem farbenfrohen Anstrich. Eine Painted Lady nannte man seinerzeit nämlich eine Prostituierte, da sich ehrenwerte Frauen damals nicht auffällig schminkten.
 

Schon als sie noch draußen standen, konnte Derek sehen, wie Stiles Augen leuchteten. Als sie es sich von innen anschauten, stieß Stiles einen spitzen Schrei der Begeisterung aus, denn das Zimmer zur Straße hinaus war rund gestaltet und Stiles fand, es sei wie ein wundervoller, verwunschener Turm. Hinter dem Haus gab es einen kleinen Garten mit Sonnenblumen und einem Apfelbaum und Stiles plante im Geiste bereits die Beete, in denen er ihr eigenes Biogemüse anbauen könnte und so erklärte Derek mit einem zärtlichen Lächeln:

„Ich denke, wir haben unser Haus gefunden!“
 

Stiles jubelte, fiel Derek um den Hals und küsste ihn übermütig.
 

Der geschäftstüchtige Makler informierte sie nun noch darüber, dass das Nachbarhaus ebenfalls demnächst frei werden würde und man könne ja einen Durchbruch machen, dann habe man noch mehr Platz, doch Stiles winkte ab und versicherte, dass es hier doch mehr als genug Platz für sie beide gäbe. Man habe ja sogar noch ein Gästezimmer frei, falls sein Dad mal in der Stadt sei und außerdem hätten Derek und er schließlich noch nie ein Problem damit gehabt, ein wenig beengt zu leben, da sie sich wohl miteinander fühlten.
 

Nun allerdings überraschte Peter sie alle, indem er erklärte, dass er eventuell Interesse an dem Nachbarhaus habe.

Derek registrierte es mit einem Stirnrunzeln, sagte jedoch nichts dazu. Ganz offensichtlich verlor sein Onkel gerade den Verstand. Dass er neuerdings so etwas wie einen festen Freund hatte, war wohl nur der Anfang gewesen? Jetzt wollte er also auch noch sesshaft werden, indem er sich Wohneigentum ans Bein band, anstatt weiterhin ganz unverbindlich zur Miete zu wohnen?

Aber was, wenn ihm übermorgen einfiel, dass er eine Weltreise machen, zum Mond fliegen, oder Rockstar werden wollte, oder was immer einem unsteten Geist wie Peter so einfiel?

Na ja, es sollte nicht sein Problem sein.
 

Derek unterschrieb den Kaufvertrag jedenfalls ohne lange zu fackeln und er fand noch am selben Tag ein Umzugsunternehmen, welches ihr Mobiliar hierher schaffte.
 

In den nächsten Wochen waren Stiles und er dann voll und ganz mit Nestbau beschäftigt. Derek verlor nicht die Geduld, als sie scheinbar ihre gesamte Freizeit nur noch in Baumärkten und Einrichtungshäusern zubrachten. Er legte kein Veto ein, als Stiles damit begann Zimmerwände in flieder, sonnengelb oder petrol zu streichen. Er half sogar dabei, im Garten Hochbeete anzulegen und fuhr auch ohne Protest zwei Stunden mit dem Auto auf´s Land, um einen Eimer voller Pferdescheiße als biologischen Kompost für die Rosenhecken zu besorgen.

Ihr neues Heim geriet warm, lustig, bunt und ein wenig chaotisch und entsprach damit nicht im Geringsten Dereks sachlichem, geradlinigen Wesen. Anstatt dessen lachte ihn Stiles aus jeder Ecke des Hauses an; aus den selbstgebastelten Mobillees und den Windspielen aus bunten Glasscherben in den Fenstern, aus den beiden Vintage-Schaukelstühlen die hinten auf der Veranda zum sonnen und faulenzen einluden und aus dem zerschossenen, alten Plüschsofa, welches Stiles in einem Ramschladen entdeckt hatte und dann unbedingt für die Küche haben musste.

Und Derek liebte es! All´ diese kleinen Dinge ließ aus ihrem Haus ein Zuhause werden, zu einem sicheren Hafen!
 

Die Dinge nahmen ihren Lauf.

Stiles nahm seine Arbeit im Café wieder auf.

Dem Antrag von Scott und Allison, ihre Collegezeit in San Francisco fortzusetzen, wurde stattgegeben, so dass Stiles zum Sommersemester mit seinen beiden Freunden zmit dem Studium beginnen konnten. Derek hatte dem jungen Paar dafür eine bezahlbare Wohnung in einer seiner Immobilien verschafft und Stiles war es gelungen, die Jungs im Café zu überreden, die beiden ebenfalls dort mitarbeiten zu lassen. Und durch den Wohnortwechsel konnten Christopher und Victoria Argent Scott und Allison auch nicht mehr ständig dazwischenfunken.

Peter hatte tatsächlich das Haus neben jenem von Derek und Stiles erworben und saß nun beinahe täglich pünktlich zum Abendessen bei ihnen am Tisch, Messer und Gabel in der Hand, in der Erwartung bitteschön durchgefüttert zu werden. Derek tat deswegen immer furchtbar schlecht gelaunt, doch im Grunde mochte sein Wolf es sehr, seine Familie, sein Rudel beisammen zu haben.

Und es hatte tatsächlich keine zwei Monate gedauert, ehe Peter Isaac gebeten hatte, bei ihm einzuziehen. Scheinbar meinte sein Onkel es wirklich ernst mit dem Jungen, auch wenn Derek es immer noch nicht recht fassen konnte.

Wann immer irgendwelche Feiertage ins Haus standen, besuchte Daddy Stilinski seinen Sohn in San Francisco. Stiles hatte darauf bestanden, dass sie seinem Vater erzählen müssten, welche einschneidenden Veränderungen es neuerdings in seinem Leben gab, auch wenn Derek diesbezüglich ernsthafte Bedenken gehabt hatte. Und wie sich herausstellen sollte, war sich als schwul zu outen ein Kinderspiel im Vergleich dazu, John Stilinski beizubringen, dass sein einziger Sohn nun ein Werwolf war. Erst wollte er es gar nicht glauben, doch hier schaffte eine kleine Demonstration Abhilfe. Und beinahe fürchtete Derek, dass er einem weiteren Mitglied der Stilinski-Familie durch seinen Biss das Leben retten müsste, denn den Sheriff traf beinahe der Schlag, als er mit ansah, wie sich sein Sohn vor seinen Augen in einen kleinen, grauen Wolf verwandelte, doch der Charme des frechen kleinen Welpen und Dereks Versicherung, dass dies der einzige Weg gewesen sei, Stiles nicht sterben zu lassen, sorgte schließlich dafür, dass John irgendwie einen Weg fand, damit fertig zu werden.
 

Derek war so viele Jahre für sich allein und damit im Grunde hochzufrieden gewesen, doch mit Stiles in seinem Leben wurde alles anders. Sein Gefährte hatte ja mittlerweile viele Freunde in der Stadt gefunden und ständig fanden in ihrem Haus nun irgendwelche Spieleabende, gelageartige Abendessen oder zwanglose Sit-Ins statt. Derek hätte gedacht, dass ihm so etwas furchtbar auf die Nerven gehen würde, doch es machte Stiles glücklich und darum war es okay. Außerdem erinnerte es ihn an längst vergangene Zeiten; an damals, als seine Familie noch gelebt hatte. Da war es immer so gewesen, immer gab es irgendwelche Feste, muntere Mahlzeiten an der langen Tafel, oder Geschwisterstreitigkeiten... eben einfach das Leben!
 

Mit Dereks Ruhe mochte es zwar ein für alle Male vorbei sein, aber es war dennoch gut!



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