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Mein innigster Wunsch

von

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Kapitel 7

Nun befanden sich die beiden bereits an der großen Kreuzung, welche Sanji auf dem Hinweg mit seinen Kumpeln überquert hatte. Anders als zuvor, waren die Straßen beinahe wie leergefegt, lediglich kleine Grüppchen von jüngeren Leuten wanderten umher, waren anscheinend auf dem Nachhauseweg, da sie bereits genug gefeiert hatten. Andererseits war es mit kurz nach eins eher früh, was Sanji darauf schließen ließ, dass sie wohl eher den Club wechselten. Obwohl er selbst in dem Alter war, wo man gerne und am besten soviel wie möglich feiern ging, so musste er sich eingestehen, dass er dem einfach nichts abgewinnen konnte. Manchmal hatte er sich selbst einen Ruck gegeben - oder wurde von Zorro genötigt - und war, wie heute auch, mit seinen Kumpeln mitgegangen. Na gut, dieses Mal hatte er tatsächlich noch einen weiteren Grund, aber das tat nichts zur Sache. Er seufzte, als er merkte, dass er gedanklich komplett abgeschweift war. Er musste sich doch überlegen, wie er den Schwarzhaarigen dazu bekam, etwas mit ihm zu unternehmen! Immerhin hatte er es sich nun fest in den Kopf gesetzt, dass er sich mit ihm anfreunden würde. Und dafür war es eben notwendig, mehr Zeit mit ihm zu verbringen, damit sie sich unterhalten könnten. Aber wie sollte er es anstellen, ohne das es seltsam wirkte? Er wollte ja nicht, dass der Schwarzhaarige dachte, dass es sich um ein Date handeln würde. Er selbst wollte das natürlich auch nicht. Er hatte immer auf Frauen gestanden und würde es auch immer tun! Da müsste schon einiges passieren, damit sich das änderte; allerdings war es einfach unmöglich!

Grübelnd rieb er sich mit einer Hand über sein Kinn, bemerkte gar nicht, wie der andere ihn immer wieder skeptisch ansah. Law hatte das Gefühl, dass der Blonde über etwas angestrengt nachdachte, allerdings würde er ihn nicht darauf ansprechen. Wieso auch? Es war nicht so, dass es ihn sonderlich interessieren würde. Er ging lediglich aus einer Art Pflichtgefühl mit ihm mit, wollte nicht, dass ihm etwas zustieß. Außerdem war die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich nach dem heutigen Abend noch einmal treffen würden, schwindend gering.
 

Sanji dachte darüber nach, ob er ihn zu einem Kaffee einladen sollte, allerdings verwarf er diese Idee auch wieder, nachdem ihm einfiel, dass es ähnlich zudem war, was man mit „zu einem Drink einladen“ meinte. Vielleicht sollte er die Idee abschütteln, ihn zu irgendetwas einladen zu wollen. Der Blonde ließ seinen Blick einmal unauffällig auf den Schwarzhaarigen wandern, welcher sich auf den Weg zu konzentrieren schien. Er war zwar schlank und athletisch, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass er ins Fitnesscenter ging. Also würde ein gemeinsames „Pumpen gehen“ ausfallen, was Zorro ihm häufiger vorgeschlagen hatte.Vielleicht wäre es doch am besten, ihm einfach die Wahrheit zu sagen? Er würde damit zwar mit der Tür ins Haus fallen, aber wahrscheinlich wäre es wirklich am besten... Der Schwarzhaarige würde bestimmt auf die Wahrheit nicht weniger abwertend reagieren, als wenn er ihn einen Vorschlag für etwas machte, was er am Ende falsch verstehen könnte...
 

„Also dann. Ab hier muss ich in die andere Richtung.“, riss der Schwarzhaarige den Blonden aus den Gedanken. Er war so auf seine Gedanken fixiert, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass sie bereits am Zielort angelangt waren.

„Warte bitte!“, warf der Blonde hektisch ein, wodurch der Schwarzhaarige, der sich bereits zum Gehen gewandt hatte, sich erneut zu ihm drehte und ihn skeptisch ansah.

„Ich... also, es ist so...“, haspelte der Blonde, wusste nicht wie er sein Begehren ansprechen sollte, worauf der Schwarzhaarige ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte.

„Wenn du was zu sagen hast, dann sag es. Ich habe nicht vor, die ganze Nacht hier zu stehen.“, erklärte der Schwarzhaarige leicht genervt, was Sanji dazu brachte, sich zu räuspern.

„Ich habe einen Traum!“, sprach er dann mit fester Stimme und sah den Schwarzhaarigen ernst an, welcher ihn nun verwundert anblickte.

„Ich möchte der beste Koch der Welt werden... Ich möchte alle Techniken erlernen und perfektionieren! Deshalb spare ich auf eine Weltreise, welche mich schulen soll, um diesen Traum zu erfüllen!“

Sanji fixierte das Gesicht seines Gegenübers und erkannte, dass dieser sich wohl nun fragte, warum er ihm das erzählte. Doch ehe der Schwarzhaarige etwas einlenken konnte, ergriff er erneut das Wort.

„Deshalb arbeite ich sehr hart dafür. Neben dem Kantinenjob, habe ich noch einen weiteren Job. Jedenfalls bist du mir bei der Arbeit in der Kantine aufgefallen. Und ich frage mich, was dein Traum ist. Ich möchte dich gerne näher kennenlernen! Können wir uns nicht anfreunden?“, erklärte Sanji, wurde zum Ende seiner Ansprache aber immer schneller. Obwohl er so schnell sprach, wusste er aber, dass der Schwarzhaarige ihn verstanden hatte, auch wenn dessen Mimik nichts darüber preis gab, was er nun dachte.

Unbewusst hatte Sanji seine Hände zu Fäusten geballt, blickte den Schwarzhaarigen nun mit weit aufgerissenen Augen und leicht vorgebeugten Oberkörper an. So wie sein Gegenüber nun dastand, es ihm unmöglich machte, irgendetwas aus ihm zu lesen, hatte er das Gefühl, dass es eine schlechte Idee war, ihm das alles zu erzählen. Er spürte wie ihm ein Schauer über den Rücken kroch, ihn verunsicherte und ihn mit Angst füllte. Wie seine Fäuste nun unkontrolliert zu Zittern begannen und er nicht anders konnte, als seinen Blick beschämt zu Boden gleiten zu lassen. Doch ehe er sich vollkommen von der Angst vor der Reaktion seines Gegenübers vereinnahmen lassen konnte, begann der Schwarzhaarige zu lachen. Erschrocken und irritiert sah er in das amüsierte Gesicht des Schwarzhaarigen, der es sichtlich genoss, sich dem Lachen hinzugeben. Doch genauso abrupt wie er begann zu lachen, genauso abrupt hörte er auch wieder auf. Immer noch grinsend sah der Schwarzhaarige den Blonden an, musterte dessen verzweifelten Gesichtszüge, den Ausdruck der zeigte, dass er nicht wusste, was er nun sagen oder tun sollte.
 

„Deshalb das ganze Theater... Ich hatte schon im Verdacht, dass ich dein Interesse geweckt hätte, aber dass du mir das so offenbarst, habe ich nicht gedacht...“, erklärte er und Sanji beobachtete, wie das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand, eine ernste Miene hinterließ.

„Hör mir gut zu, Sanji-ya. Es ist ja wirklich niedlich, wie du mir nachgelaufen bist und versuchst Kontakt zu mir aufzubauen. Und unter anderen Umständen, hätte ich dich vielleicht auch nicht abgewiesen. Aber wir können keine Freunde sein. Zu deiner eigenen Sicherheit, möchte ich, dass du dich von mir fern hältst.“

Erschrocken und fassungslos sah der Blonde in das Gesicht des Schwarzhaarigen. Er wusste nicht was er jetzt sagen sollte, das Einzige, was er wusste, war, dass sein Gesicht nun wohl all die aufkommenden Emotionen widerspiegeln musste, die nun in ihm aufkochten. Trotz der Vielzahl an Emotionen, die in ihm waren, war er hauptsächlich eines: enttäuscht und traurig. Nie hatte er damit gerechnet, dass er ihn so direkt abspeisen würde. Zu seiner eigenen Sicherheit? Was redete er denn da? Wieso sollte es ihn gefährden, mit ihm in Kontakt zu stehen? Das war doch nur eine Lüge, um eine Begründung abzugeben... Sanji spürte, wie sich nun Wut in ihm aufstaute, spürte, wie sein Körper zu beben begann. Am liebsten hätte er ihn angeschrien, aber seine Emotionen lähmten ihn, ließen ihn nur fassungslos das Gesicht des Schwarzhaarigen mit seinem Blick fixieren.

„Ich weiß, dass du jetzt denkst, dass ich dich belüge. Ich sehe mich aber nicht in der Position, mich rechtfertigen zu müssen... Es ist wirklich schade, du bist ein netter, junger Mann, aber wir können nicht befreundet sein...“, erklärte der Schwarzhaarige und Sanji hätte darauf schwören können, zum ersten Mal eine Emotion aus seinen Augen ablesen zu können. Nicht nur, dass er glaubte, dass die Stimme des Schwarzhaarigen bei den letzten Worten etwas leiser wurde, nein, er glaubte so etwas wie Verzweiflung in den sturmgrauen Iriden gesehen zu haben. Die Verwunderung über diesen Umstand, sorgte dafür, dass sämtliche Anspannung in ihm sich auflöste und er nun entspannt, aber auch verwundert vor dem Schwarzhaarigen stand und ihn einfach nur ansah. Als der Schwarzhaarige den verwunderten Blick des Blonden bemerkte, lächelte er ihn erneut an.

„Aber ich wünsche dir alles Gute, damit dein Traum in Erfüllung geht. Es ist ein ungewöhnlicher, aber sehr schöner Traum. Viel Glück.“, erklärte er, hatte sich bei den letzten Worten zum Gehen gewandt und hob zum Abschied noch eine Hand, ehe er beide Hände wieder in seine Manteltaschen gleiten ließ und schnellen Schrittes verschwand. Der Schwarzhaarige ließ den Blonden einfach stehen und Sanji wusste nicht, ob oder was er nun erwidern sollte. Nachdenklich sah er ihm einfach nach und ließ den Schwarzhaarigen seiner Wege ziehen...
 

Sanji stand noch lange da, sah dem Schwarzhaarigen nach und erst als dessen Silhouette vollständig verschwunden war, raufte er sich wieder zusammen.

Es gab also einen Grund für die distanzierte Art des Studenten. Einen Grund, wieso er nicht mit ihm befreundet sein wollte oder konnte. Also etwas, was deutlich machte, dass es nicht an ihm lag. Gedanken versunken zog er eine Zigarette aus seiner Tasche, ehe er sie sich anzündete und sich an die Eingangstür von Garps Wunderbude lehnte. Während er an seiner Zigarette zog, hatte er seinen Blick zum Himmel gewandt und beobachtete die wenigen Sterne, die nicht komplett von der Lichtverschmutzung vereinnahmt wurden. Er wusste nicht, was er jetzt denken sollte.
 

Normalerweise sollte er frustriert sein, dass er ihn abgewiesen hatte. Aber dieses Gefühl, eine Niederlage erlebt zu haben, wollte sich einfach nicht einstellen. Im Gegenteil. Er hatte das Gefühl, dass es irgendetwas gab, was den Studenten bedrückte und somit etwas, was es herauszufinden galt. Und das er nun wusste, dass es ein Geheimnis gab, dass zu lüften wäre, ließ ihn glauben, einen Schritt näher an ihn heran gekommen zu sein...

Seufzend schloss er seine Augen. Irgendetwas zog ihn magisch an, ließ ihn glauben, dass er sich kümmern musste. Er wollte wissen, was es war, dass er ihn abgelehnt hatte, wollte ihm aber auch gleichzeitig helfen. Ein Laut der Verwunderung über sich selbst glitt über seine Lippen, ehe er seine Zigarette auf dem Boden austrat. Er konnte sich einfach nicht erklären, wieso er sich so einen Narr an dem Schwarzhaarigen gefressen hatte. Er wusste nur, dass er jetzt mit Sicherheit nicht aufgeben würde. Grinsend stieß er sich von der Eingangstür ab. Bisher hatte er alles erreicht, was er erreichen wollte. Er hatte immer nur Geduld und Eifer benötigt, was ihm das Gefühl gab, dass er bloß dran bleiben musste. Sich dem Umstand bewusst, dass er es schaffen würde, den Schwarzhaarigen näher kennen zu lernen, machte er sich auf den Weg nach Hause.
 

Er hatte es zwar nicht geschafft, sich auf ein Treffen mit ihm zu einigen... Allerdings wusste er genau, wo er ihn antreffen könnte. Immerhin waren sie an derselben Universität; auch wenn er dort nur arbeitete und der Schwarzhaarige studierte. Für den Moment blieb ihm nichts anderes übrig, als seinem gewohnten Alltag nachzugehen. Heute Abend würde er im Baratie arbeiten und morgen würde er dem Schwarzhaarigen einfach auf den Zahn fühlen. Aufgeben war keine Option und manchmal musste man andere zu ihrem Glück zwingen! Bei dem Gedanken musste er erneut grinsen. Seine Gedanken klangen nun selbst für ihn so konfus, als hätte er sich in den Studenten verguckt. Eindeutig ein Zeichen dafür, dass er ins Bett musste!
 

Nur wenige Minuten später war er auch schon zu Hause angekommen; er hatte gar nicht bemerkt, dass er so schnell gegangen war. Erst jetzt, wo er seine Haustür aufschloss, spürte er, wie seine Beine brannten und nachdem er die Tür aufschloss und leise hinter sich ins Schloss fallen ließ, schleppte er sich mühsam die Treppen hoch, um in seine Wohnung zu gelangen. Dort entkleidete er sich bereits im Flur, ließ seine Klamotten achtlos zu Boden fallen und taumelte in sein Schlafzimmer, um sich dort in sein Bett fallen zu lassen. Und obwohl seine Gedanken ihn hätten wach halten sollen, fielen ihm die Augen sofort zu und er schlief ein. Immerhin war morgen auch noch ein Tag...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kayeinfachkay
2016-06-30T11:59:57+00:00 30.06.2016 13:59
HALT DICH RAN SANJI! !!!!

wieder mal super Kapitel freuen mich aufs nächste^^


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