Jungfrau, 21, männlich... sucht?
-Atemus Sicht-
"Na schön ... einverstanden aber bei zu privaten Dingen sag ich gar nichts." ,mahnte Yuugi ihn, "Du kannst anfangen, wenn du willst.",schlug er dann dem Älteren vor.
//Somit hat sich die erste Frage dann auch schon erledigt//
Dachte sich Atemu, als Yuugi bezüglich seiner Aussage ein ablehnendes Kommentar von sich gegeben hatte.
Entweder das oder er war schon vergeben. Gut. Nächste Frage.
Sie liefen einige Schritte nach vorne, bis sie auf einem kleinen Weg standen, der sich Schlangenlinienartig durch den künstlichen Rasen der Anlage zog.
Eigentlich hätte Atemu am liebsten seine Hände in die Hosentaschen gesteckt aber die klinische Kleidung hatte aus Sicherheitsgründen keine. Man könnte ja etwas mit sich führen...
Das galt natürlich nicht für alle Patienten, weshalb der Ägypter sein Bauchnabelpiercing beispielsweise auch behalten durfte. Nur die im Gesicht oder an den Ohren hatte er abzulegen, im Falle, dass jemand daran ziehen würde und es zu Verletzungen führte. "Bist du vergeben?"
So viel zum Thema nichts privates. Aber in Atemus Wahrnehmungskraft war dies nichts privates. Es war solange nicht privat, bis Atemu sagte es sei privat.
"Gleich so eine direkte Frage? Warum wundert mich das bei dir überhaupt..." ,kicherte Yuugi kurz.
Atemu schmunzelte bei Yuugis Reaktion. Wenn der Junge das schon als direkt empfand, dann hatte er wirklich Glück, dass er ihn nur zu einem Ja oder Nein Spiel aufgefordert hatte.
"Ja.", mehr sagte Yuugi nicht. Selbst wenn Atemu weiter nachfragen würde, es gehörte ja nicht zum Spiel etwas anderes als Ja oder Nein zu sagen.
Dieser war etwas enttäuscht, das musste er sich eingestehen, dass der Kleine schon vergeben war. //Schade//
Aber seit wann war vergeben sein ein Grund für ihn sein Flirtverhalten einzustellen?
"Jetzt bin ich wohl dran. Hmmmm.... bist du gerne hier drin ... gefangen?"
Atemu machte nämlich genau diesen Eindruck. Schließlich konnte nur er über seine Zukunft entscheiden.
"Hmmm... Nein."
Er war noch nicht einmal freiwillig hier, also warum sollte er gerne hier sein. Diese Frage empfand er als mehr als überflüssig aber nun gut.
"Würde es dir gefallen wenn dich jemand vergewaltigt oder demütigt?"
Stellte Yuugi die nächste Frage locker.
"Zu privat.", sagte Atemu nur. Seine Stimme klang scharf und schneidend. Schlechte Frage, ganz schlechte Frage. Zudem war es eine Frage, die man nicht mit Ja oder Nein beantworten konnte.
"Gut, andere Frage..."
Yuugi war nicht dumm, der Junge war schlau und bedrängte ihn nicht weiter. Wäre auch besser für ihn. Eigene Regeln zu brechen, stand einem guten Spieler nicht.
Nebenbei hatte er noch seinen Notizblock rausgepackt und schrieb die Sachen auf.
"Warst du schon mal verliebt? Also richtig?"
Ein langes Schweigen lag zwischen seiner Antwort und Yuugis frage. "Ja."
Auf Atemus Antwort, freute sich Yuugi ungemein und lächelte. " Schön. Das freut mich. Es ist wichtig mal jemanden zu haben der einen den nötigen Halt gibt."
Verliebt sein war eine Sache und einem den nötigen Halt geben eine Andere. Eigentlich hatte Atemu schon lange aufgehört sich berhaupt mit dem Gedankengang an seinen Ex Freund zu befassen. Es war ein abgeschlossenes Buch ohne weiteres Band. Man konnte es noch nicht einmal weiterführen.
Gerade, als sie an einem Zumba Kurs vorbeigingen, der draußen auf einen Platz stattfand, fing Yuugi an sich unbewusst in Takt mitzubewegen und manchmal mitzusummen. Momentan hörte er das Lied in dauerschleife und es machte ihm gute Laune. Umso näher sie der tanzenden Gruppe kamen umso mehr tanzte Yugi.
~Round and round your lovin wakes me up, like a hula hula hoop hula hula hoop .... Ooohooohoooohooohooo...~
Bei den Worten 'hula hula hoop' schloss Yuugi die Augen und ließ seine Hüfte kreisen, während er sich langsam drehte.
Atemu blinzelte ein paar Mal, bevor seine Augen förmlich an den Hüften, die sich zu seinem Erstaunen ziemlich gut bewegen konnten, klebten. Dann wanderte sie weiter auf den Hintern...
Derweilen öffnete Yuugi seine Augen wieder und blickte zu den etwas komisch guckenden Atemu.
"Was? Hast du etwa kein Rhythmusgefühl?" ,lachte er und blickte ihn leicht errötet an, als er Rückwärts weiter ging und nebenbei weiterhin seine Hüfte zur Musik hin und her bewegte.
"Außerdem bist du mit der nächsten Frage dran.“
"Ehm..." //EHM?! Ok... ich muss definitiv untervögelt sein...//
Denn er hatte Yuugis Worte gerade noch wahrnehmen können.
Ja, anders konnte er es sich auch nicht erklären, da bei ihm so gut wie niemals so eine dämliche Reaktion folgte.
"Ich bin Ägypter, natürlich habe ich Rhytmusgefühl!", entgegnete er seinem Gegenüber und suchte gedanklich schon nach der nächsten Frage, bis ihm auch gleich eine weitere einfiel.
"Läuft deine Beziehung gut?"
Doch bevor Yuugi hätte überhaupt antworten können, unterbrach die Zumbaleiterin das Spiel der Beiden.
"Hey Kleiner, vielleicht kannst du mich ja hier mal ablösen?"
"Huh?", Dieser blickte verlegen zu ihr hin und winkte lachend ab. "Nein, nein... Danke für den Vorschlag!"
Als sie weitergingen, wandte sich der Kleine wieder dem eigentlichen Thema zu.
"Ach hast du?", er wartete kurz, bis eine passende Stelle kam und sang diese stumm, nur mit seiner Lippenbewegung mit.
~The way you move your hips and lick your lips, the way you dip you've got me up so high... yeah~
Dann packte er Atemu plötzlich an seine Hüfte und versuchte diese im Takt flüssig nach links und rechts zu bewegen, während er ihn jedoch unbewusst aufgrund des Textes verführerisch ansah.
Dennoch schien Atemu ab und an geistesabwesend immer wieder an der engen Klamotte des Jüngeren herab zu schauen. Der Kerl konnte tanzen. Ein Junge der seine Hüften so gut wie eine Frau bewegen konnte, war etwas, dass Atemu äußerst attraktiv fand.
//Er bewegt sich sicherlich auch so gut im -// Gedanken unterbrochen. Der Ägypter schaute etwas blöd, als er plötzlich an den Hüften gepackt wurde und sogesehen zum Tanz aufgefordert wurde. Na gut wenn er tanzen wollte...
~And boy you got that body with them curves, like a bugadi I just wanna drive, oooh...~
Bewusst wählte er statt 'girl' das Wort 'boy', um zu sehen wie Atemu darauf reagierte.
~... like a hula hula hoop hula hula hoop...~
Atemu biss sich auf die Unterlippe und begann dabei zu grinsen, während auch er begann sich recht schell dem Takt anzupassen und seine Hüften entprechend zu bewegen. Manchmal tiptte er sogar absichtlich Yuugi an.
Her je... er hatte echt lange nicht mehr getanzt aber er konnte es noch.
"Zu privat..." ,sagte Yuugi dann mit einem Mal und drehte Atemu den Rücken zu ehe er sich Schritt für Schritt nur mit Hüftschwüngen nach vorne bewegte und seine Arme langsam immer eine kleine Welle dazu machten.
Mit Yuugi als Zumba Trainer, würde sich Atemu vielleicht doch dafür entscheiden den Tanzkurs zu wählen.
Yuugi war ein Augenschmaus für Atemu, aber das hatte er auch nie verleugnet. Viel mehr hatte er sein Gefallen eigentlich ganz deutlich zur Schau gestellt, selbst wenn es abgelehnt wurde. Ihm reichte allein schon das Wissen, dass er ihn in Verlegenheit brachte.
-Yuugis Sicht-
Aufeinmal schnappte Yuugi hinter sich und umfasste die Arme von Atemu um ihn an sich zu ziehen, während er mit Schwung weiter tanzte.
„Sobald du hier raus bist, gehen wir mal feiern“, lachte er, „Du musst mir erneut eine Frage stellen. Vergiss dein Spiel nicht, Atemu.“
Einen kurzen Augenblick schloss dieser jedoch seine Augen und schwied. Er genoss es einfach, sich im Rhythmus der Musik zu bewegen. Erst Recht, als Yuugi seine Arme auch noch um ihn legte.
Für gewöhnlich mochte er keine Menschen aber er mochte Körperkontakt, vor allem wenn die Chemie stimmte.
Er fühlte sich so klein unter seinen Armen an, obwohl Atemu selbst nicht unglaublich groß von der Körpergröße her war.
Seine Hand rutschte etwas tiefer nach unten und drückte Yuugi an seinem Steißbein etwas mehr gegen sich.
"Hmmm... Und du bist wirklich vergeben?", stellte Atemu dieselbe Frage noch einmal mit nur einem Wort mehr.
Seine violetten Augen hatten sich wieder geöffnet und blickten den Kleineren von hinten intensievst an.
Dann bemerkte Yuugi aus dem Augenwinkel heraus, dass Atemus Pfleger und der Chef ihnen aus dem Fenster erstaunt zusahen.
Atemu tanzend? Das auch noch freiwillig? Diesen störte es jedoch nicht, ob oder wer ihnen zusah.
Er war es schon gewöhnt unter Beobachtung zu stehen.
Wenn es nach ihm ginge, könnte er sogar grade Sex haben und es würde ihn nicht stören.
Auch bemerkte der Kleine, wie sein Hintern mehr an Atemus Unterleib gedrückt wurde.
//Benimm dich bitte, Atemu... Bitte!//
Stress konnte Yuugi jetzt wirklich nicht gebrauchen.
Gekonnt drehte er sich um, sodass er wieder genau gegenüber von Atemu tanzte,
nahm dessen Hände in seine und hielt sie wie beim Paartanz etwas höher.
„ Jap...“, antwortete er fröhlich und blickte automatisch auf die Hüften des Älteren.
// Er hat echt ein schönes Rhythmusgefühl... //
Der Gedanke zauberte ihm wieder einen rosa Schimmer um die Nasenspitze.
„Und...bist du zurzeit in festen Händen?“, fragte Yuugi neugierig.
-Atemus Sicht-
Hätte er Yuugis Gedanken lesen können, hätte er ihm wahrscheinlich im selben Moment noch einen Vogel gezeigt. Benehmen? Wie sollte man sich unter solchen Umständen benehmen können. Er schaute fast schon enttäuscht, als sich der Kleine wieder umdrehte, jetzt, wo er sich an die Haltung gewöhnt hatte...
"Ob ich vergeben bin?...Haha! Nein~"
//Sechs Jahre unter Verrückten... du bist mir ja einer. //
„Kann ja sein, dass jemand auf dich wartet“, zwinkerte Yuugi ihm zu, „Aber Single sein ist auch schön.“
"Jaaa... natürlich...", sprach Atemu und klang nicht grade wirklich optimistisch davon überzeugt.
Klar jemanden zu haben, mit dem man die Zeit verbringen, kann und der einen akzeptiert, so wie man ist und alles, ist neine schöne Vorstellung. Aber der Ägypter war ja nicht ganz unerfahren, weshalb er auch beurteilen konnte, dass es nur eine reine Wunschvorstellung war. Mal ganz davon abgesehen, dass ihn sowieso niemand so nahm wie er war.
Beziehungen waren tatsächlich ziemlich anstrengend. Und zum zweiten Mal heute hatte Yuugi ihm indirekt bestätigt, dass er lieber Single wäre.
Das erste Mal als er sagte, es sei ihm zu privat. Niemand der in einer glücklichen Beziehung war verleugnete, dass seine Beziehung gut lief. Und nun jetzt, Atemus Mundwinkel formten ein stummes Lächeln.
Der Kleine senkte seinen Blick etwas, ließ Atemus Hände los und stoppte das Tanzen. Dann blickte er auf seine Uhr.
„Mist! Ich komme noch zu spät! Tut mir leid Atemu, ich muss zur Zimmervergabe. Vielleicht komme ich heute Abend nochmal vorbei. Ansonsten bis morgen und schlaf gut!“
Rasch umarmte ihn der Kleine kurz zum Abschied und lief wieder in das Gebäude Richtung Pflegerhaus.
"Bis dann... Yuugi...."
Atemu blickte ihm nach und lächelte kurz. Vielleicht konnte er doch bald hier raus...
"Er wird ihn fressen, wie eine Hyäne", meinte der Pfleger, der weiterhin neben dem Therapeuten stand und beobachtete das Schauspiel aus dem Fenster.
"Herr Mutou ist ein wahres Wunderkind. Ich habe Vertrauen in Prof. Dr. Tabata."
"Glauben Sie nicht, dass er nur simuliert?"
"Natürlich habe ich bedenken. Sobald Atemu bemerkt, dass es zu einer positiven Einwirkung kommt, wird er versuchen, die Situation wieder umzukehren. Gerade dann liegt es an Herr Mutou, seine Fähigkeiten der Professionalität unter Beweis zu stellen."
"Er wird ihn fressen..."
Der Pfleger blieb bei seiner Meinung.
-Yuugis Sicht-
Gerade noch rechtzeitig schaffte es Yuugi zum Pflegerhaus, als ihn auch schon der Chef abfing.
„Herr Mutou ... mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie heute etwas Aufmerksamkeit erregt haben.“
Etwas verwirrt blickte der Angesprochene den Chef an.
"Ich...verstehe nicht ganz?"
„Mit eurer Tanzeinlage.", meinte der Chef dann und lächelte, "Wie wäre es wenn Sie den morgigen Kurs mal übernehmen?
Es wird gleich noch ein Aushang erstellt. Vielleicht kommen ja mehr Patienten zu Ihrem Kurs.“
Yuugis Blick wechselte schlagartig von verwirrt in überrascht.
„Ehm... nun ja also aber das ist doch gar nicht mein Bereich? Ich bin Student und kein Tanzlehrer...“
Der Chef schüttelte den Kopf.
„Aber selbst Atemu hat freiwillig mit Ihnen getanzt und das kommt so gut wie gar nicht vor. Sei also so lieb und komm in Sportsachen um 8 Uhr zum großen Platz.“
Unsicher nickte er und stimmte zu.
„Gut. Außerdem bekommen Sie ein Einzelzimmer. Sie haben einen komplizierteren Fall als alle anderen und dafür brauchen Sie Ruhe.
Erneut nickte Yuugi.
//na welch ein Luxus//
Als er in sein vorübergehendes Zimmer trat, war seine Reisetasche bereits dort abgelegt worden. In Ruhe zog er sich seine Jogginghose und ein etwas zu kurzes, lockeres Shirt an. Mit der Zeit war es schon dunkel geworden und Yuugi machte sich auf zum Abendessen.
//Danach muss ich Atemu von meiner morgigen Kursübernahme berichten. So wie ich den Pfleger kenne, wird er es ihm nicht sagen ... besonders wegen de Aufhebung des Ausgehverbotes was nur heute galt ...//
-Atemus Sicht-
Der Abend war eingetreten. Atemu befand sich in seinem Zimmer und lag in seinem Bett.
Sein Shirt hatte er etwas hocheschoben und drehte gelangweilt an seinem Piercing während er die Wände betrachtete. Das Zimmer hatte er in den Jahren etwas nach seinem Geschmack einrichten dürfen. Schließlich litt er nicht an Schizophrenie und ging grundlos auf irgendwen los. Nein, nur wenn er einen Grund hatte.
An den Wänden war ein Poster des Schwarzen Magiers mit dem schwarzen Magiermädchen aufgehangen, links und rechts davon hingen zwei eingerahmte Papyrus Schriftrollen, die das alt ägyptische Totenritual beschrieben.
Ein Stück Heimat. Atemu konnte es lesen, selbst, wenn diese Schriftform schon lange nicht mehr gängig im heutigen Ägypten war. Das hatte er seinen Eltern zu verdanken, die manche Traditionen wahrten. Sein Vater hatte ihm auch mal als Kind erzählt, dass sie irgendwelche Nachkommen von einer ägyptischen Königsfamilie waren.
Naja aber sein Vater erzählte viel wenn der Tag lang war. Zuletzt hatte er ihn zu Weihnachten letzten Jahres gesehen.
Bis auf einige Bücher und Rätselhefte, und seinem Deck war auch der kleine Schreibtisch ziemlich leer.
Dann klopfte an der Zimmertüre, was Atemu jedoch nicht sonderlich interessierte.
"Atemu. Zeit fürs Abendessen", rief der Pfleger und stellte ein Tablet mit zwei Scheiben Brot und Aufstrich, wie lauwarmen Tee auf den Tisch.
"Ess ich gleich. Gerade keinen Hunger.", versuchte er den Kerl gekonnt zu ignorieren.
"Du bist danach noch Medikamente nehmen. Ich kann nicht ewig warten."
"Ich zwinge dich nicht zu warten. Geh raus, ich esse später!", wiederholte Atemu sich hörbar genervter. Doch der Pfleger presste die Lippen aufeinander und öffnete einfach die Tür.
"Ich sagte du sollst dich verpissen verdammt nochmal!", schrie Atemu ihn plötzlich an und griff nach dem nächst Besten das ihm in die Hand kam, was in dem Fall ein Buch war.
"Das ist mein Zimmer! Und ich esse wann ich will! Verschwinde jetzt! Raus hier!"
Der Pfleger wich gerade noch aus. Dieser Patient machte ihn selbst noch verrückt.
"Schon ok. Ich gehe ja schon... "
Wenn er das Zeug nicht nahm, würde der Chefarzt nachher wohl wieder kommen.
-Yuugis Sicht-
Nach dem Essen machte sich Yuugi nochmal auf und wollte zu Atemu.
Er ging Richtung Eingang, doch wurde er dort von einer verschlossenen Türe begrüßt.
//Natürlich.. soll ja keiner ausbrechen...//
An der Seite entdeckte Yuugi dann auch einen Nachtschalter und klopfte gegen die Scheibe.
„Entschuldigung? Könnten Sie mir vielleicht die Türe aufmachen? Ich bin momentan für Atemu zuständig und wollte nochmal nach ihm sehen.“
Die Dame am Schalter schüttelte jedoch den Kopf.
„Tut mir leid, für euch Studenten ist der Eintritt abends verboten. Nur in äußersten Notfällen dürft ihr nachts zu euren Patienten gehen.“
Etwas enttäuscht nickte der Andere.
„Okay, verstanden. Könnten Sie dann bitte seinem Pfleger ausrichten, dass er ihm eine gute Nacht wünschen soll und dass ich mich freuen würde, wenn er morgen früh auch beim Zumba Kurs dabei ist.“
Dann drehte er sich um und ging zurück in sein Zimmer.
Dort setzte er sich aufs Bett und holte sein Handy hervor.
//Das hab ich ja ganz vergessen//
Als er es anschaltete und er Netz hatte, vibrierte es fast 2 Minuten lang.
//Was zu Hölle?! 50 SMS , 17 Anrufe in Abwesenheit?? Von Tea?!
Sie wusste doch dass ich mein Handy nicht benutzen darf ...//
„Na super ...“, seufzend rief er sie zurück und durfte sich fast endlos lange ihr Gemecker anhören.
„Ja... jaaaa.... jaja.... was? Also Tea langsam reicht‘s oder?
Ist doch wohl logisch, dass ich meinen Patient jetzt mehr Aufmerksamkeit schenken muss.“
Genervt ging Yuugi im Kreis. Er diskutierte schon fast 30 Minuten mit seiner Freundin.
„Das ist nun einmal mein späterer Beruf, find dich damit ab oder lass es!
Wie ich das meine? Ganz einfach, ich kann nicht noch zusätzlichen Beziehungsstress gebrauchen!
Und es ist nicht das erste Mal dass du dich so aufführst ... nur weil wir noch nicht miteinander geschlafen haben heißt es nicht, dass du Fremdgehen darfst!"
Denn Yuugi war bis jetzt immer noch Jungfrau. Mit Tea war er erst seit ein paar Wochen zusammen und er wollte noch etwas damit warten. Dass Tea ihm deshalb schon zweimal fremdging, hatte er ihr immer wieder verziehen. Er glaubte halt immer an das Gute im Menschen.
„Hör auf mich jetzt zu nerven, es reicht!“
Wütend legte er auf, legte das Handy auf seinen Schreibtisch und schmiss sich aufs Bett.
-Atemus Sicht-
Der Pfleger schüttelte nur den Kopf, während er sich bereit für seinen Feierabend machte. Natürlich hatte er sich für diesen Beruf entschieden, aber es gab echt teilweise Fälle, bei denen er schon an eine Gehaltserhöhung gedacht hatte. Wenn es nach ihm ginge, sollte man Atemu in die Gummizelle stecken. Aber er war nicht befugt solche Entscheidungen zu treffen. Kurz vor dem Ausgang wurde er von seiner Kollegin der Nachtwache angehalten.
"Kazuhira. Einer der Studenten kam eben vorbei. Atemu sei zum Zumba eingeladen, da er den Kurs übernehme. Du sollst es ihm mitteilen."
Der Pfleger überlegte, welcher der Studenten gemeint war. Natürlich könnte es nur dieser Mutou sein. Schließlich war er der Einzige der sich mit dem Pflegefall beschäftigte neben den Ärzten. Dieser Zwerg hatte ihn heute vor dem Chef gedemütigt. Und dann ihm noch den Gefallen tun?
"Ich hab Feierabend. Akiza hat jetzt Schicht.", meinte er nur trocken und verließ den Gang.
Am nächsten Tag kam Akiza, eine junge, rothaarige Pflegerin, die Atemu viel besser meiden konnte als diesen Wichser.
"Guten Morgen Atemu! Wie geht es dir?"
Die Rothaarige lächelte und zog die Gardinen auf um etwas Licht ins Zimmer zu lassen.
„Ganz ok..."
Atemu war schon längst wach und saß mit einem Rätselheft im Bett. Der Pflegerin war nicht entgangen, dass ihr Patient gestern nicht gegessen hatte.
"Keinen Hunger gehabt?"
Atemu schüttelte den Kopf.
"Nicht wirklich. Wenn ich den Kerl sehe vergeht mir der Appetit."
Die Pflegerin nahm das alte Tablet und legte dem jungen Mann Sportkleidung hin. Knielange Shorts und ein Tanktop.
"Sportsachen?", fragte Atemu verwundert. Sport hatte er heute doch überhaupt nicht, oder hatten sie seinen Plan wieder umgestellt?
"Ja wenn du willst. Du wurdest zum Zumba gebeten von einem der Studenten. Es geht um 8 los."
"Yuugi?"
Die junge Frau nickte.
"Nach dem Frühstück kannst du gerne hin."
"Ich verzichte auf das Frühstück,"
"Auf leerem Magen ist das aber nicht gut."
"Ich sagte ich verzichte Aki!"
Doch die junge Frau blieb standhaft.
"Schere Stein Papier?", fragte die Pflegerin. Atemu sagte nie nein bei Spielen und Akiza verlor nie bei Schere Stein Papier. Nach dem Frühstück hatte sich Atemu dann auch schon dahin begeben.
Yuugi derweil zog sich seine enge schwarz lilane Hotpants und ein schwarzes lockeres Crop top an, schlüpfte in die schwarzen Nikes, nahm sein Handtuch und joggte zum Platz.
Doch als er dort ankam, waren dort reichlich mehr als nur ein Paar.
„Eeeeehhhh.... ? „
Sein gesamter Kurs mit Patienten stand auf dem Platz und wärmte sich auf unterschiedlichste Weise auf. Sogleich wurde er von der Zumbatrainerin abgefangen und lieb begrüßt.
„Ach sieht der niedlich aus!“, tuschelten ein paar Patientinnen, die vor Atemu standen.
„Ist der in eurem Kurs? Kann man die Studenten auch wechseln? Ich hätte gerne ihn!“ , kicherten sie in einer kleinen Gruppe. Auch ein paar Jungs hatten den Blick auf Yuugi und dessen kurze Shorts gerichtet. Denn nicht jeder war hier straight.
„Den würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen...“ tuschelten nun auch ein paar Jungs aus dem Kurs mit ihren Patienten, „er ist zwar in einer Beziehung hat aber sexmäßig noch niemanden ran gelassen!“
Die Patienten staunten nicht schlecht. „Als Jungfrau Zumba tanzen? Vor allen in so einer kurzen Shorts und so nem kurzen Oberteil? Respekt. Der traut sich was“ , kicherten die Mädels wieder und blickten gespannt auf Yuugi, welcher nervös vorne mit der Leiterin stand und sich aufwärmte.
Auch er hatte Bauchmuskelansätze und V Lines. Zwar nicht so kräftige, wie Atemu, aber als der Kleine sich streckte konnte man diese im Sonnenlicht gut erkennen.
„Also der Kleine hat echt n guten Body!“ , meinten dann noch ein paar Patienten die neben Atemu standen.
//Vielleicht wäre ich doch besser nicht gekommen...//, dachte sich dieser stillschweigend im Hintergrund.
Denn schon beim Betreten des Raumes war es ihm deutlich zu voll gewesen.
Er mochte es nicht unter so vielen Leuten zu sein, dann aber erinnerte er sich daran, dass er den kleinen Tanz mit Yuugi doch ganz gern gehabt hatte. Mal ganz davon abgesehen, dass der Junge immer noch gradewegs versuchte ihn zu 'verstehen'.
//Wo ist er überhaupt?// , fragte sich der junge Mann und versuchte sich durch die Masse an Menschen zu drängen. Manche von ihnen machten ihm sogar freiwillig Platz.
Je näher er nach vorne kam, desto deutlicher war auch das Getuschel zu verstehen. Es ging hier eindeutig um Yuugi. Und zwar im Detail um Yuugi!
"Oh Atemu du bist auch hier wegen des neuen Zumba Trainers? ", sprach ihn eines der Mädchen an.
Er hatte ihren Namen vergessen, warte Minako hieß sie, aber das war ohnehin unwichtig. Er wusste, dass sie an einer Essstörung litt. Ihre Knochen ragten fast überall raus.
"Ich wurde eingeladen.", entgegnete er nur trocken und wollte eigentlich weiter nach vorne gehen.
"Schade, dass er vergeben und nicht schwul ist, nicht wahr? Er wäre ganz was für dich. Süß und noch Jungfrau hihi."
Atemus Miene verfinsterte sich. Die meisten hier wussten, dass er schwul war. Er selbst hatte kein Problem das zuzugeben. Mit manchen der Patienten hatte er sogar geschlafen gehabt, jeder brauchte ab und an guten Sex. Wie Jim beispielsweise, der dort vorne stand. Er war auf Entzug hier. Heroin war seine Standartdroge. Aber er konnte diese Weiber nicht ab.
"Minako, hast du zugenommen? Stehen dir die Röllchen“, drückte ihr Atemu absichtlich rein.
Das Mädchen blickte panisch an sich herab. "WAS?!WO?!", kreischte diese daraufhin auf.
Doch Atemu ignorierte sie und hielt weiter Ausschau nach einer bunten Strubbelmähne.
Dann schließlich erkannte er Yuugi in der großen Menschenmasse.
//OH verdammt...// dachte sich Atemu nur, als er Yuugi erblickte.
// Hotpants...//
Für gewöhnlich war er jemand, der einem ins Gesicht schaute bevor er einem auf den Arsch glotzte, aber bei dem Anblick konnte man nicht woanders hinschauen.
"Schau dir mal die Ansätze an!"Sagte einer der Jungs.
Atemu blickte über seine Schulter rüber zu dem Idioten der den dämlichen Spruch abgelassen hatte.
Dann blickte er wieder zu Yuugi.
"Hey Yuugi~", sprach er den Jungen an und stellte sich extra neben ihn, als würde er sein Revier markieren.
„Huh?“
Der kleine unterbrach seine Aufwärmübung und blickte zu Atemu.
Wenigstens er konnte ihm heute ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern.
„Guten Morgen Atemu. Schön dass du auch gekommen bist, obwohl ... es hätten ruhig noch weniger kommen können."
Nervös ließ er seinen Blick über die menge schweifen. "Das sind mir eindeutig zu viele Gesichter hier ..."
„Versucht sich der Große da jetzt an Yuugi ran zu machen?“, tuschelten wieder einige Mädchen.
„Das schafft der doch im Leben nicht. Oder steht Yuugi auf Kerle?“
Die angesprochenen Mädchen zuckten mit den Schultern und blickten immer wieder zu Atemu rüber. Jener ignorierte die Weiber aber ganz und gar und widmete sich wieder seinem Augenschmaus.
"Ich fand es auch weitaus angenehmer als wir...alleine waren."
Besonders das Wort 'alleine' hatte der Ägypter betont, dass es bloß auch alle anderen gehört hatten. Seine Augen funkelten dir Menge an, tödlich bevor er seinen Blick wieder auf die schmale Gestalt des Jungen lenkte.
//Hotpants...//
Jedes Mal wenn er ihn ansah, fiel ihm das Wort ein.
"Und wann beginnt der Unterricht Herr Lehrer?“, fragte er den Jüngeren zwinkernd.Jener jedoch ignorierte die Anspielung.
„Also eigentlich wollte ich jetzt gleich an...“
Weiter kam Yuugi nicht, da ihm der Typ von eben dazwischenredete.
„Hey, du bist doch Yuugi ,richtig?“
Verwundert blickte er den anderen Jungen an.
„Ehm, ja und du bist in meinem Kurs oder?“
Der angesprochene nickte. Er war der Typ den Atemu vorhin so ernst angesehen hatte.
„Wenn du das gleich gut machst, könntest du mir auch Privatunterricht geben? Für n Fitnessstudio hab ich kein Geld.
Du weißt ja ... Studenten ...“
Verlegen packte er sich am Hinterkopf und blickte dann provokant lächelnd zu Atemu rüber. „Oder hast du keine Zeit?“
Yuugi überlegte kurz, als der Junge ihn wieder ansah und seinen Blick von Atemu gelöst hatte. Yuugi lachte errötet auf.
„Wir können uns ja später bei mir im Zimmer treffen, dann besprechen wir alles, falls ich wirklich gut sein sollte.“
Atemu jedoch sah man an, dass es ihm so überhaupt nicht gefiel, wie der Kerl sich versuchte an Yuugi ran zu machen.
Ganz und gar nicht.
Viele Dinge schienen in seinem Leben ja nicht so verlaufen zu sein, wie es sich Atemu gewünscht hätte und immer stetig waren es irgendwelche Menschen, die glaubten ihm entgegen kommen zu müssen. Das war wieder eine dieser Situationen die Atemu perfekt hätte in einem Protokoll hätte schreiben können, sofern er eins hätte führen sollen.
Die Situation sah wie folgend aus: Atemu gefiel etwas, und schon kam irgendein Wichser und versuchte es zu zerstören.
Vor allen Dingen was war das Bitteschön für eine schlechte Anmache?
Atemus Blick verfinsterte sich, als Yuugi auch noch meinte zustimmen zu müssen. Doch was sollte er sagen? Finger weg, weil... Weil ich den versuche vor dir flachzulegen? Naja das war das höchste was er sich bei Yuugi vorstellen konnte, aber ihm reichte eigentlich allein das flirtartige Spielen mit ihm. Atemu hatte endlich mal wieder etwas worauf er sich freuen konnte und dann kam diese Wichser. Atemu teilte nicht gerne. Teilen war nie sein Ding gewesen und das könnte er auch ganz einfach erklären. Niemand wollte ein gebrauchtes Kondom benutzen, und so ähnlich war es hier.
"Habt ihr Studenten nichts Besseres zu tun, als rumzutanzen?", murmelte Atemu leise aber sagte auch sonst nicht mehr. Er wollte ihn am liebsten zeigen, dass er mit dem falschen spielte. Aber nicht jetzt. Nicht vor den Anderen. Um den Kerl würde er sich später kümmern. Wenn er spielen wollte, sehr gern aber Atemu verlor nie.
„Naja, also außer den Job hier erledigen eigentlich nicht.“, gab der andere Student von sich bevor er sich wieder Yuugi widmete, „wir können das Wochenende ja mal zusammen feiern gehen wenn du Bock hast? Haben ja eh frei.“
Etwas überrumpelt blickte Yuugi den Anderen an.
„Ehm... nun also okay.“
Jener lächelte daraufhin nur vergnügt.
„Kommt deine Freundin auch mit?“
Auf diese Frage hin jedoch, seufzte der Jüngere etwas traurig.
„Ich denke eher nicht.“
„Hm, oh hört sich ja nicht gerade prickelnd an. Naja kannst es mir ja heute Abend erzählen und dann...“, er blickte Atemu wieder provokant an, „Kann ich dich etwas ablenken.“
„Hahaha…“
Atemu hatte sein Lachen nicht mehr zurückhalten können. Es war keinesfalls ein fröhliches Lachen. Es klang viel mehr schadenfreudig, obwohl sich gar nichts ereignet hatte, worüber Atemu hätte lachen können. Dieser Kerl spielte wohl gerne mit Feuer. Und man sagte ja bekanntlich, wer mit dem Feuer spielte verbrannte sich, außer man war selbst Pyromane.
Dann schüttelte er denn Kopf und stellte sich etwas weiter zur Tanzfläche.“
"Kopf oder Zahl? Ich nehme Kopf.“
Die Frage wer viel mehr an sich selbst gerrichtet als an Yuugi, dieser reagierte aber dennoch darauf.
„Wofür?“, fragte jener verwirrt und beobachtete nebenbei die Leiterin die die Kabel an die Boxen anschloss.
„Also wir sehen uns nachher Yuugi.“
Der Kerl drückte Yuugi kurz an sich und glitt fast über dessen Hintern. Dann ging dieser lächelnd an Atemu vorbei.
„Du hast keine Chance. Du bist hier drin gefangen. Er nicht.“, sagte der Kerl zu Atemu, als er an ihm vorbei ging. Dieser blieb völlig entspannt, und zuckte ein halbes Lächeln mit sienen Lippen.
"Kopf gewinnt...", sprach Atemu dem Kerl nur zu als jener an ihm mit einem unnötigen Kommentar vorbei ging. Von wegen er war hier gefangen. Dieser Arme Trottel wusste gar nicht mit wem er sich hier anlegte. Vielleicht gehörte Yuugi ihm nicht aber dies hätte nicht zu bedeuten, dass Atemu wie ein Schwachkopf zulassen musste, dass jemand anderes seine Beute stahl. Seine Lippen zuckten ein Lächeln bevor er auch schon mitbekam wie die Musik startete und Atemu seine Augen schloss.
Wie er sich freute...
-Yuugis Sicht-
Als Yuugi sah wie Atemu seine Augen schloss, tapste er zu ihm und kitzelte ihn ganz kurz am Bauch. Fast schon am Unterleib.
„Hey, Augen auf und aufpassen“, mahnte der Kleine flüsternd.
Ruckartig öffnete Atemu die Augen, als er spürte sie etwas oder jemand ihn am Bauch kitzelte.
Er dachte schon es sei einer der Irren gewesen, vielleicht einer von denen die den Tick hatten alles berühren zu müssen.
Dann jedoch sah Atemu, dass es Yuugi gewesen war, der ihm gefährlich nah am Unterleib gekitzelt hatte.
"Du hast das Sagen Boss!"
Der Kleine stellte sich zur Leiterin, die das Wort ergriff und Yuugi allen vorstellte.
Jener erklärte den Studenten und Patienten kurz die Tanzart Zumba. Er tanzte alleine mit der Leiterin vor und die anderen stiegen einfach ein. Die Schritte wurden also nicht wie bei normalen Tänzen erklärt und vorher geübt.
Entweder man kam mit oder hatte Pech.
Als die Musik einsetzte, drehten sich beide um und was waren die ersten Schritte? Arme nach oben, Knie etwas gebeugt und abwechselnd einen Hüftschwung nach links und rechts.
Zwar hatte Atemu diese neue Tanzart namens Zumba nie vorher getanzt gehabt, aber der Ägypter lernte unglaublich schnell. Er hatte wohl, wie pflegte man zu sagen 'Rhythmus im Blut'.
Die ersten Tänze waren recht einfach, sodass jeder mitkam und manche sogar schon aus der Puste waren...
wegen den Tänzen und dem Anblick auf Yuugis freien Rücken, Bauch und Hintern.
Denn er liebte es Tänze zu tanzen, die Hüftschwünge beinhalteten.
Einige Mädchen waren Yuugi schon verfallen und schwärmten von seinem Hüftschwung.
„Der ist sogar besser als die Leiterin... wie gut der sich wohl im Bett bewegen kann?“, redeten die Mädchen erstaunt.
„So, jetzt kommt ein etwas schwieriger Tanz! Wer nicht mitkommt kann sich zur Seite setzen.“, rief Yuugi lieb und freute sich schon. Denn es gab gleich jemanden, der dieses Lied ebenso gut erkannte wie Yuugi.
Freudestrahlend fing er an zu tanzen. Mit der Leiterin bewegte er seine Arme nach links und rechts, tapste zur Seite, nach vorne und nach hinten.
Als der Refrain einsetzte, drehte er sich prompt um und blickte gezielt Atemu an, während er mit seinen Händen an seinem Körper herunter glitt, bei seinem Hosenbund stehen blieb, sich langsam mit kreisenden Hüftbewegungen drehte und dem Atemu eigentlich bekannten Text wieder mitsang.
Durch den Text hatte Yuugi erneut den verführerischen Blick drauf, den er zuvor bei Atemu hatte.
Dann winkte er ihn mit seinem Kopf auch schon zu sich nach vorne.
Man konnte sagen, dass Atemus anfängliche Skepsis über den Unterhaltungswert dieser Stunde recht schnell verschwunden gewesen war, nachdem er sich erst einmal nur auf den die Musik, den Tanz und den Jenigen, der den Tanz vorführte konzentrierte.
Auch bemerkte er nun kaum mehr die Menschenmasse hinter sich. Nur ab und an wurde er leider durch irgendwelche dämlichen Lästereien wieder daran erinnert nicht alleine zu sein.
Es spannte seine Nerven sehr an, nichts zu sagen.
Es bereitete ihm fast schon Kopfschmerzen, da er mindestens jetzt schon einmal gerufen hätte, dass sie die Fresse halten sollten. Aber er hatte bei Schere Stein Papier gegen Akiza verloren also hielt er sich an die Abmachung.
Er würde niemanden doof anmachen, selbst wenn sie es verdienten.
Atemu war noch lange nicht aus der Puste. Allein sein Körperbau zeugte von hoher Ausdauer. Schließlich war er nicht mäßig, sondern athletisch gebaut.
Und kaum hatte man hingesehen, war er in seinem Element.
Etwas verwundert war er natürlich, dass man ihn in der großen Menge zu sich gezogen hatte, dann wiederum war er ja schließlich Yuugis Patient. Atemu kannte die Schritte, aber viel mehr kannte er sie, weil noch immer dieses unglaublich reizende Lächeln im Kopf hatte, welches ihm Yuugi zuwarf. Als wäre dies sein Startschuss stellte er sich gekonnt hinter Yuugi und nahm ihn bei der Stelle 'like a hula hula hoop' an den Hüften und ließ sie mit seinen zusammen kreisen.
Sein warmer Atem lag dem Jungen dabei im Nacken, während seine Hände absichtlich über die leichten Muskelansätze strichen, während sie synchron tanzten.
Tanzen, so sehr es auch als ein Sport angesehen und auch anerkannt wurde, blieb nach wie vor im Ursprung ein Akt der Erotik. Es war eine simple Art der Entschuldigung jemanden anzufassen gewesen zur Zeiten gewesen, als denen das Berühren eines Anderen noch von gesellschaftlicher Keuschheit überdeckt wurde. Dann wiederum dienten Einmanntänze schon seit Millennia dem Zweck der Unterhaltung und Befriedigung der Herrscher. Also wer Tanzen allein nur als Sport ansah, der könnte auch nicht tanzen. Man musste sich völlig hingeben. Oh und das hatten Yuugi und Atemu getan.
Bei manchen erzeugte dies Begeisterung, bei anderer Eifersucht.
Der Kleine lachte freudig auf und ihn störte Atemus Nähe nicht, denn bei Zumba war so etwas normal, dass er da manchmal mit anderen tanzte. Zu seinen Unglück stand nur gerade die Person, die er gerade am wenigsten sehen wollte ein last Meter mit Atemus Pfleger entfernt.
Die blickte ihren Freund wütend an, als dieser sich um Atemu drehte und sie zusammen im Rhythmus tanzten.
Sanft legte Yuugi jetzt auch noch die Hände um Atemus Nacken und blickte ihn wieder heiß an, als er dem Refrain weiter mitsang und mit seinen Händen nun weiter an Atemus Brust entlang fuhr, sich dann kurz wegstieß, sich drehte und wieder vor Atemu stellte.
Viel zu kurz waren diese 3 Minuten gewesen als das Lied immer leiser wurde. Als Yuugis Blick kurz flüchtig zur Seite fiel, stockte ihm fast der Atem und er löste sich blitzschnell von Atemu.
//Oh nein... was macht sie denn jetzt hier?!//
Entschuldigt mich kurz!“, rief Yuugi der Leiterin zu und rannte in Richtung Tea wo er sich gleich auch schon was anhören durfte.
„Sag mal spinnst du?!“, begrüßte die Brünette ihren Freund, „DAS ist also dein Job und wichtiger als ich?! Tanzen und mit einem Kerl rummachen?!“
Verwirrt blickte Yuugi sie an.
„Rummachen? Wie kommst du darauf? Das ist tanzen!“
Tea rollte mit den Augen.
„Ja klar, Yuugi. Ist das dieser Atemu?! Ignorierst du wegen ihm meine Anrufe und SMS?!
Was ist so besonders an dem Kerl. Alle sind hier gleich durchgeknallt!“
Plötzlich verdüsterte sich Yuugis Blick.
„Niemand und vor allem nicht Atemu ist hier durchgeknallt!“
Tea lachte auf.
„Ach jetzt nimmst du den Irren auch noch in Schutz? Willst du mit ihm vielleicht dein 1. Mal haben?!“
„Tea ... das geht hier niemanden was an und können wir das bitte woanders klären?!“
Der ganze Kurs blickte nämlich leise zu den Beiden.
„Weißt du, du wunderst dich noch dass ich dir fremdgehe?! Was kriegt man bei dir schon außer ein paar Küsschen?!“
Gekränkt blickte er Tea an.
„Wie meinst du das? Heißt das du hast schon wieder? Tea ....“
Der Kleine legte seine Hände auf seine Brust und faltete sie zusammen.
„Ja was denn, soll ich ewig auf dich warten?! Du ziehst dich an wie n Flitchen und dann lässt du niemanden ran!“
Jene deutete auf Yuugis Outfit und verschränkte die Arme. Eingeschüchtert ging Dieser einen Schritt zurück.
„Ich mag es gerne so, das ist mein Stil!“, versuchte sich Yuugi zu verteidigen.
Jedoch zeigte dies nicht sehr viel Wirkung bei seiner Freundin.
„Ja und der ist schrecklich. Aber jetzt hast du ja genug Zeit für deinen Atemu!“
Sie lächelte Yuugi an und drehte sich um.
//H-hat sie jetzt gerade etwa?//
„Tea ... Bitte ...“
Yuugi streckte eine Hand nach ihr aus doch sie ignoriere den leisen ruf ihres Ex Freundes.
Jetzt war Yuugi erneut allein und verletzt. Mal wieder.
Stumme Tränen liefen seine Wange hinunter, die er krampfhaft versuchte zu unterdrücken.
Während des Gesprächs der beiden zeigten die Gesichter der Studenten und einigen Patienten immer mehr und mehr Entsetzen.
