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Price Of Freedom

von

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Ja? Nein? Zu Privat!

"Ich darf nicht. Ich habe heute leider Ausgehverbot..."

Atemu lächelte, als würde es ihn überhaupt nicht stören. Sein Blick lag dabei abwechselnd auf dem Pfleger und auf Yuugi. Der Pfleger verschränkte die Arme und blickte Atemu ernst an.

"Ja das stimmt. Atemu hat heute Ausgehverbot. Und warum hast du Ausgeverbot?"

Konfrontation mit eigenen Verhaltensweisen, war die Methode, welche die Pfleger hier bezüglich ihres Patienten erlaubt waren anzuwenden. Atemu begann zu schmunzeln.

"Weil ich meine Suppe nicht aufgegessen habe."

Atemu grinste noch immer, blickte zu Yuugi und zwinkerte ihm zu.

Wenn sie den Verrückten haben wollten, dann gab Atemu ihm den Verrückten.

Der Pfleger seufzte und schüttelte den Kopf.

"Ja... Aber da ich jetzt nicht mehr alleine für dich zuständig bin, gehen wir gerne Yuugis Wunsch nach und beheben das Ausgehverbot für heute."

"Nur wenn Atemu will. Er muss nicht. Wenn er sich hier drin lieber langweilen will, ist das auch okay."

Yuugi würdigte seinen neuen Patienten keines Blickes und ging zurück zur Tür.

"Und in das Gebäude für die Pfleger darf er ja sowieso nicht. Uns wurde gesagt, da wir auch in der Nacht für unsere Patienten erreichbar sein sollen, sollen wir ebenfalls für das Jahr dort wohnen."

Abwartend blickte Yuugi Atemu und Pfleger an. Sein Lächeln verschwand auch kurz.

"Also? Ich würde gerne mit der Besichtigung fertig sein, bevor es Mittag gibt."

Er tippte kurz ein paar Mal auf seine Uhr, ehe er wieder anfing zu lächeln.

Atemu blickte Yuugi kurz skeptisch an. Das letzte was er wollte, war weiterhin in dieser Zelle zu hocken. Wenn er schon die Chance hatte sich die Beine zu vertreten, dann nahm er das auch an. Doch er wusste noch immer nicht, nach was für einem Muster sie versuchten zu handeln, aber das würde Atemu schon noch im Laufe der Tage rausfinden.

"Ich komme mit. Ich halte das hier drin keinen Tag länger aus."

Also stand Atemu auf, trat neben die beiden Männer und wartete fast schon ungeduldig, dass man ihm die Türe öffnete.
 

"Sag Yuugi. Schwimmst du gerne? Das Hallenbad ist hier sehr schön. Manchmal versuchen sie dort Leute zu therapieren, die an einem Sauberkeitswahn leiden. Du solltest ihre Gesichter sehen, wenn du ihnen sagst, dass du ins Wasser gepinkelt hast."

Atemu lächelte nicht, aber dafür grinsten seine Augen umso mehr.

"Schwimmen tu ich nur, wenn's sein muss ...", erwiederte Yugi schüchtern, jedoch freundlich lächelnd.

"Ehm ja...." ,sagte der Pfleger nur, öffnete anschließend die Türe und ließ die beiden Herrschaften heraustreten. Atemu nahmen sie jedoch in die Mitte.

"Sie sollten folgendes wisssen. Dies ist der C Trackt. Hier werden größtenteils Patienten die öfters mal auffällig geworden sind stationiert. Die Türen der Zimmer werden bei jedem abgeschlossen, so wie auch die Eingangstüre von außen verschlossen wird. Die Patienten haben alle einen festen Wochenplan, der Ihnen vom Cheftherapeuten wöchentlich zugewiesen wird. Dort ist auch aufgelistet, ob am jeweiligen Tag in der Kantine oder im Zimmer gespeist wird. Dies ist in so fern wichtig, da die Patienten vor Medikament Verabreichung eine bestimmte Mahlzeit zu sich zu nehmen haben. Anfangs werde ich Sie noch öfters begleiten aber mit der Zeit sollten Sie selbst ein Gefühl für die Umgangsart mit ihrem Patienten entwickeln."

Yuugi hörte dem Pfleger aufmerksam zu.

"Was bekommt Atemu denn alles für Medikamente? Ich hoffe nicht allzu viele? Warum muss man alles immer mit Tabletten bekämpfen." , murmelte er letzteres leise.

"Verschiedene Beruhigungsmittel.", entgegnete der Pfleger, "Das können Anti-Depressiver sein bis hin zu Medikamenten, die den menschlichen Sexualtrieb herunterschrauben. Das Problem bei solchen Patienten ist, dass man nicht genau weiß wo sich die Hauptstörung im Cortex befindet. Die Therapeuten versuchen durch Medikamentenkuren herrauszufinden, welche Behandlungsmethode die meisten Verbesserungen bringt. Geprüft wird das von unserem neurologischen Zentrum."

"Achso, okay.", antwortete der Student fasziniert. Dann wandte er sich wieder zu Atemu, welcher nicht gerade begeistert seinen Blick durch den Aufenthaltsraum schweifen ließ, als sie diesen erreichten. Denn selbstverständlich hatte der junge Mann zugehört, selbst wenn er oft so tat, als hätte er nichts mitbekommen. Sie nannten es 'Selbsteinsicht des Fehlverhaltens' aber Atemu zeigte keine Einsicht, da nichts einzusehen war. Sie alle hielten ihn für irgendein armes, krankes Wesen. Aber was war daran falsch sein Recht zu verteidigen?

"Du siehst nicht sehr begeistert aus. Magst du keine Spiele?"

Atemu löste seinen Blick, drehte sich zu Yuugi um und blickte ihn lange an.

"Im Gegenteil, ich liebe Spiele. Spiele sind das Symbol von Gerechtigkeit. Alle Spieler spielen nach den selben Regeln aber am Ende gewinnt nur der Beste. Nämlich der Stärkste. Und spielst du gerne Yuugi? Immerhin bedeutet dein Name doch, Spiel oder?"

"I-ich? Nun ja, schon. Hm ja mit meinem Namen da kam mein Großvater...", Yugi seufzte kurz auf, "nicht so wichtig. Wir sind ja schließlich wegen deinen Problemen hier und nicht meinen.

Wieder zwinkerte er Atemu lieb zu und wandte sich etwas von ihm ab, da er ihn gerade etwas aus Yugis Sicht zu nahe kam.

"Wie süß..."

Murmelte Atemu leise, sodass es kaum jemand hörte. Der Junge war anscheinend noch am Anfang seiner Ausbildung, um das zu bemerken, müsste man kein Profi sein. Sein erster Fehler überhaupt war, etwas Persönliches zu erwähnen. Die Pfleger und Therapeuten Taten dies grundsätzlich nicht. Sie waren ja alle Irre hier. Nun gut viele waren irre hier, aber nicht er. Ein Gespräch mit jemanden zu führen, der nicht alle zwei Sekunden zum Desinfektionsmittel greift, wäre nicht schlecht.

"Natürlich. Mich hat das nichts anzugehen."

"Danke, schön dass du es akzeptierst.", entgegnete Yuugi erleichtert.

Der junge Mann staunte nicht schlecht, als sich der Kleine für's simple Raushalten aus seinen Angelegenheiten bedankte. Hier bedankte sich für gewöhnlich niemand bei Niemandem. Es war ohnehin frustrierend genug, mit anzusehen, dass manche Patienten so behandelt wurden, wie fünf Jährige, obwohl es erwachsene Personen waren. Atemu sträubte sich ständig dagegen. Er wollte nicht zu ihren Püppchen werden. Er war der Spieler, nicht sie. Wer weiß, vielleicht nutzen diese Hyänen den ahnungslosen, neuen Pfleger nur aus. Dann wiederum machte das keinen Sinn... Vorsichtig sein. Das sollte er.

Atemu blickte kurz auf einen Tisch, wo einer der Besucher mit einer der Patienten das Kartenspiel Duel Monsters spielten. Das hatte er zuletzt vor fünf Jahren gespielt als er 16 war mit seinem Cousin. Das Arschloch hatte geschummelt. Atemu hasste Schummler. Dennoch war es ein schönes Spiel gewesen.

"Wir sollten mal zusammen Duel Monsters spielen. Ich warne dich aber jetzt schon. Ich bin verdammt gut", sagte Atemu stolz.

Nun richtete Yuugi auch seinen Blick auf den Tisch.

"Oh ja, das Spiel ... wir hatten einen Spieleladen und somit auch eigentlich fast alle Karten die es gab zum Verkauf. Jetzt stehen die Kisten bei mir rum, da ich selbst ein eigenes Deck habe. Ich kann es dir ja morgen mal mitbringen."

Yuugi wollte mit Atemu unbedingt eine persönliche Bindung aufbauen. Zwar war ihm bewusst, dass man das eigentlich nicht tun sollte, aber er war noch nie ein Freund davon gewesen, einfach die Patienten die man hatte ,wie Objekte zu behandeln und wie Hausaufgaben 'abzuarbeiten'.

"Hört sich wirklich cool an. Ich hatte auch viele Karten... Damals. Aber ich glaube es wurde weggeschmissen... die meisten zumindest. Mein Deck habe ich aber noch retten können."

Der Pfleger blickte einen Augenblick zu Yuugi, als hätte er etwas zu sagen, aber schwieg dann doch. Anscheinend war es etwas, dass er neben dem Patienten nicht äußern durfte.

Seufzend deutete er auf den Zeitplan. Sie müssten noch in die Kantine, Sporthalle, Laborbereich und das Pausengelände.

"Wir sollten dann mal weiter gehen."

Huh? Ja ... o-okay..." Yuugi flitzte kurz ein Stück, damit er den Pfleger, der schon ein paar Schritte vorgegangen war, einholte. Mit so kurzen Beinchen war das gar nicht einfach.

"Sag mal Atemu, woher kommst du genau. Ich mag Ägypten... war dort aber noch nie. Wie ist es da so?"

Yuugi versuchte die gemeinsame Interesse irgendwie zum Vorschein zu bringen.

"Oh das stand nicht in meinen Akten? Ich bin überrascht."

Sarkasmus lag deutlich in seiner Stimme.

"Ich wurde in Amenhotep geboren aber wir sind ziemlich früh nach Japan gezogen. Ich war selbst nur im Urlaub dort. Und es ist auch nur gut zum Urlaub machen... Nichts für Leute wie mich. Die Leute da sind ziemlich altmodisch, wenn du verstehst."

Seine Augen fuhren beim Beenden des Satzes förmlich über Yuugis gesamte Gestalt und schienen ihn fast schon nur mit seinem Blick auszuziehen, beim Versuch ihm deutlich zu machen, was er meinte.

"Meinst du? Ich würde gerne dorthin ..."

Ein roter Schimmer legte sich um Yugis Nase, als der Ältere ihn so ansah.

Atemu hingegen fing belustigt an zu lachen.

"Wenn du darauf stehst von der Polizei gejagt zu werden, biete ich mich gerne als dein Reiseführer an, irgendwann. Außerdeeeeem... mit etwas Nervenkitzel ist doch alles gleich viel interessanter."

Erneut warf er dem Jungen einen langen Blick zu. Jetzt erst recht, nachdem er gesehen hatte, wie er eben schon reagierte. Das war ein ziemlich amüsantes 'Spiel'.
 

-Yuugis Sicht-
 

//Was schaust du mich denn jetzt schon wieder so an ... hab ich was Falsches gesagt?//

Den Blick fand er irgendwie ... störend. Verlegen wich er seinem starren Blick aus und richtete ihn stattdessen auf die Einrichtung.

"Bis wie viel Uhr dürfen sich die Patienten hier 'frei' bewegen?

Und apropos Zeit, wie lange muss Atemu noch hierbleiben?"

"Nun es kommt immer auf den Patienten. Manche Patienten dürfen sich nicht ohne Pfleger an ihrer Seite bewegen, wie beispielsweise Patienten mit Essstörungen. Die Gefahr wäre zu groß, dass sie ihr Essen im nächsten Moment irgendwo auskotzen. Atemu darf grundsätzlich auch zu den Ausgehzeiten sich selbst frei fortbewegen. Aber Ihnen müsste schon aufgefallen sein, dass in jedem Raum mindestens zwei allgemeine Pfleger und das Sicherheitspersonal steht. Nur für alle Fälle."

//Für alle Fälle, damit man einer Pflegerin nicht schon wieder die heiße Suppe ins Gesicht schlug wie gestern?//

"Patient 069 sollte ursprünglich im November diesen Jahres entlassenn werden, aber wir haben bereits Antrag auf Verlängerung bekommen, wenn die Tests negativ ausfallen. Was leider bislang immer der Fall war.", versuchte der Pfleger dem Studenten zu erklären.

"Wer's glaubt..."

Murmelte Atemu etwas genervt, worauf ihn der Pfleger kurz böse anfunkelte.

Yugis Blick war hingegen etwas geschockt.

"Wieso nennen Sie ihn Patient 069? Er ist ein Mensch wie jeder andere. Verhaltensauffällig oder nicht. Wenn Sie gestatten werde ich Atemus sogenannte 'Krankheit' nicht Krankheit nennen. Auch werde ich ihn nicht nach einer Nummer rufen." Dann wandte er sich kurz zu Atemu.

"Wenn es dich natürlich auch nicht stören sollte? "

Er wollte, dass Atemus Meinung auch endlich mal an Bedeutung gewann. Etwas überrasch nickte der Angesprochene stumm.

//Wo sind wir denn hier ... hört sich ja an wie bei einer Armee //

Eigentlich dachte Yugi dass diese Einrichtung nur Positives zu bieten hätte. Dem schien aber immer mehr nicht so.

Der Pfleger glaubte sich verhört zu haben, als der halbe Meter von einem Mensch meinte des Besseren belehren zu müssen. Er wollte gerade etwas sagen, als plötzlich der Cheftherapeut neben ihm auftauchte.

"Verzeihen Sie Herr Mutou. Unser Pflegepersonal ist manchmal ziemlich ausgelastet, da kann es schon mal zu Unprofessionalität kommen, die für gewöhnlich zu meiden ist. Die Patienten werden hier natürlich alle beim Namen genannt, die Nummerierung dient lediglich dem Aktenverzeichnis zur Dokumente Führung."

Mahnend blickte der Cheftherapeut zum Pfleger und gab ihm ein deutliches Zeichen, dass er zu schweigen hatte.

"Ich lege sehr viel Wert darauf, dass Sie als Studierenden ihre theoretisch erbrachten Leistungen auch in der Praxis nach ihrer individuell zusammenstellten Systematik zu Tage legen. Das Pflegepersonal sollte Ihnen lediglich zur Einfindung dienen. Atemu ist ihr Patient, somit auch ihren Behandlungdmethoden primär zugeordnet."

Mit ernstem Blick hörte Yuugi dem Chef zu und nickte.

"Ich würde mich freuen, wenn ich meine Methode hier einbringen darf. Unser Dozent und auch der Professor an unserer Universität haben sich meine Methode angeschaut und waren überzeugt." , entgegnete er freundlich.

"Dennoch bieten wir Ihnen stets bei Fragen und Unklarheiten die Möglichkeit an mit uns zu sprechen. Nun denn Atemu, ich denke den Rest unseres Klinikums kannst du doch Hernn Mutou selbst zeigen.", fügte der Chef noch hinzu.
 

-Atemus Sicht-
 

Etwas war hier faul. Sprach wirklich grade derselbe Arzt, der Atemu gestern noch ein volles Schlafmittel reingespritzt hatte? Und der Kleine hier war ein Studierender? Nun er hatte den Idioten angeschissen aber es könnte natürlich auch alles geplant sein. Er traute dem ganzen nicht so wirklich aber er spielte mit.

"Kann ich machen."

Atemu wartete, bis der Pfleger und Therapeut weggegangen waren, ehe er sich wieder Yuugi zuwidmete.

"Du glaubst, ich sei nicht krank?"

Yuugi schüttelte den Kopf.

"Nein tue ich keineswegs. Ich bezeichne hier niemanden als 'krank'. Du weißt schließlich selbst, aus welchem Grund du hier bist, da muss es dir nicht auch noch von anderen aufgedrückt werden. Dir soll ja geholfen und nicht noch zusätzlich geschadet werden. Auch wenn es auf den Papieren so steht, glaube ich keineswegs, dass du wirklich so bist. Zumindest hast du die ganze Zeit keine Anzeichen von dir gegeben.

Und wenn, dann hast du deine Gründe dazu. Und meine Aufgabe ist es, das herauszufinden."

"Ja... Natürlich weiß ich das..."

Atemu starrte ihn einen Augenblick lang misstrauisch an. Oh durchaus wusste er, was die Leute als Grund nahmen ihn hier einzusperren, aber für Atemu selbst war dies nach wie vor nicht nachvollziehbar. Alles was er bislang verbrochen hatte, tat er im Glauben das er richtig gehandelt hatte. Jedem sollte es zustehen auf sein eigenes Recht zu bestehen. Nicht wahr? Aber diese Menschen sahen das nicht so. Sie hatten keinen Anspruch darauf ihn so zu behandeln aber sie taten dies. Und dieser Junge...

"So..." ,Yuugi klatschte in die Hände und blickte erneut um sich,

"Zeig mir mal den Ort, an dem du dich am liebsten aufhälst. Die Kantine und so musst du mir nicht zeigen, ich hab den Gebäudeplan von unserem Dozenten hundertmal angeschaut."

Yuugi legte sich seine Tasche um und wartete auf Atemus Antwort.

Dieser musterte ihn erneut, aber diesmal mit etwas mehr Charm in den Augen.

"Ok. Ich zeig dir meinen Lieblingsort... Aber du darfst niemanden von erzählen."

"Ich schweige wie ein Grab..."

Doch ohne wirklich auf eine Rückantwort zu warten, nahm er Yuugi am Handgelenk und zog ihn mit sich.

"H-Huch!"

Kurz zuckte dieser zusammen, als er etwas grob am Handgelenk gepackt wurde.

"Nicht so schnell, bitte! Wir Mutous haben kurze Beine...!"
 

-Yuugis Sicht-
 

Es ging vorbei an vielen Türen bis nach draußen zu einem Treppengeländer, welches zum Dach führte.

Atemu blieb dort stehen und krempelte plötzlich sein Oberteil hoch. Mit seinen Fingern schien er etwas an seinem Bauchnabel zu lösen. Ein Piercing.

Yuugi hingegen beobachtete Atemus Tun und als dieser sein Shirt hochkrempelte, blickte Yuugi hochrot in die Luft.

//ein Piercing? Ein Sixpack? Und braun ist er auch noch ...//

Kurz schaute er an sich selbst hinunter

//Käseweiß, leichter Bauchmuskel Ansatz... ich sollte mal anfangen zu trainieren ... vielleicht würde ich dann auch nicht mehr aussehen wie 15... //

"Wer braucht einen Schlüssel nicht wahr?"

Zwinkerte Atemu und holte Yuugi mit seiner Frage aus dessen Gedankenwelt heraus, bevor er tatsächlich das Vorhängeschloss damit öffnete und sich das Piercing selbst wieder ansteckte.

"Atemu was machst du da? Das ist doch verboten ...."

Panisch blickte sich Yuugi um, trat dann aber doch durch die eben noch verriegelte Tür.

Langsam gingen sie nebeneinander hinaus auf das Ende des Daches zu.

Dann erstrak sich ein Panorama Blick auf die gesamte Stadt.

"Das ... Ist mein Lieblingsort....", flüsterte Atemu leise und hielt sich plötzlich hinter dem Kleineren auf.

"Woooooow!"

Verblüfft genoss Yuugi den Ausblick, der sich ihm gerade bei blauem Himmel bot.

"So hab ich die Stadt noch nie gesehen, schön!"

Für einen kurzen Moment schien Atemu von Yugis Reaktion eingenommen zu sein. Dann aber dachte er daran, dass wohl ein jeder Mensch oder Unmensch auf so eine Idylle mit ein und der selben Empfindung reagieren würde.

"Die Einen sehen nur die schöne Fassade... Ich jedoch sehe wie Unrecht über Gerechtigkeit regiert", erwiderte der Ägypter nur.

Daraufhin schaute Yuugi besorgt über seine Schulter zu Atemu, welcher noch immer hinter ihm stand.

Atemu trat näher an das Ohr des Kleineren und umfasste seinen Arm etwas fester.

"Du willst mir helfen, weil du denkst ich sei anders... Hilfe brauchen nur Menschen mit denen etwas nicht stimmt..."

Dieser zuckte erneut auf, als er den warmen Atem an seinem Ohr spürte. Plötzlich packte der Ägypter ihn auch am anderen Arm und hielt sie feste auf seinen Rücken.

"Atemu, was hast du vor?", fragte Yuugi daraufhin im normalen Ton, als er auch noch an dem Anderen Handgelenk gepackt wurde. Trotzdem versuchte der Kleine ruhig zu bleiben, er kannte ja einen Teil von Atemus Akte.

"Soll ich dir etwas sagen? Ich habe dich schon durchschaut... Du bist nicht anders als alle hier... Du versuchst mich zu verändern... Aber ich bin in Ordnung, so wie ich bin... Mir fehlt nichts."

Dann drückte den Körper langsam zu Boden.

"Du hälts dich für den Spieler? Ich zeig dir, das du nur das Spiel bist... Und vielleicht überlegst du es dir noch einmal ob du dich gerecht fühlst über andere zu entscheiden."

Nun hielt er beide Arme mit einer Hand fest, was bei Yuugis dünnen Handgelenken recht einfach war, ehe er mit der freien Hand unter sein Shirt fuhr und fast schon in Mustern mit seinen Fingerspitzen entlang seiner Brust strich.

"Ich glaube, da verstehen wir zwei uns falsch", entgegnete der Student im normalen Ton.

"Ach was du nichts sagst", erwiderte Atemu nur bezüglich des offensichtlich, aber nicht für Atemu so offensichtlichen Missverständnises, das zwischen den beiden herrschen soll.

"Meine sogenannte Methode besteht zwar auch darin anderen zu helfen, sonst würde ich ja wohl kaum hier stehen, aber am meisten besteht sie darin, andere zu verstehen. Außerdem denke ich nicht, dass du anders bist. Das denkt dein Pfleger vielleicht. Der ist mir sowieso etwas unsympathisch. Du bist ein Mensch wie jeder andere. Für manche mehr besonders für manche weniger.

Ich bin genauso unperfekt wie du oder alle anderen hier."

Ohne zu verkrampfen und ruhig atmend wehrte Yuugi sich nicht und blieb ruhig auf dem Boden liegen.

"Wenn du meinst, mich hier jetzt vergewaltigen zu müssen, dann viel Spaß. Mit deiner Körperhaltung willst du mir vielleicht Angst machen, aber deine Augen sagen was völlig anderes. Du wirst hier öfters missverstanden, deine Meinung spielt hier keine Rolle. Du bist kein Mensch, der macht was andere von ihm verlangen. Akzeptieren tust du nur deine Meinung, was dich im Leben nicht weiterbringen wird. Je mehr Zeit du hier drin verbringst, desto mehr Personen denen du wichtig bist gehen dir verloren."

"Du kannst mich nicht verstehen... Niemand kann dies und das ist traurig Yuugi."

Atemus Hand kreiste weiterhin auf der Brust des Anderen herum nur hatte sich das anfangs stabile Muster nun in chaotisches Herumgekratze verwandelt.

"Sag... Ist es nicht in der Rechtsprechung auch so. Wer Ungerecht handelt, wird gestraft? Mit einer Strafe wird nur das Geschehene Unrecht nur wieder recht gemacht Yuugi..."

Zorn sammelte sich in den Augen des jungen Mannes. Er ließ von den Kleineren ab, indem er ihm einen kräftigen Schubs gab.

"Uaaaaah!"

Dass der Kleine nach vorne geschubst wurde, fand er gar nicht witzig. Er zuppelte sein Shirt wieder zurecht und blickte zu Atemu hinauf.

Dieser stand da und blickte zornig zu jenem herab.

"Sag mir bei Ra nicht wer ich Bin! Niemand kennt mich als ich mich selbst! Was weißt du schon... Weißt du was sechs Jahre sind Yuugi... Sechs Jahre sind... 'Schatz es ist das Beste so' ... 'Was haben wir nur falsch gemacht'... Wenn du sechs Jahre deines Lebens hier verbringst, wird dir nur eines klar. Niemand interessiert sich für dein wahres Ich... Sie alle werden dich nur akzeptieren, wenn du anders bist... Aber nicht mit mir... Und wenn du glaubst, du könntest mit deinen Scheinwerfer gleichen Augen und deiner Sonnenschein Einstellung etwas ändern, dann versuch es... Aber du wirst scheitern..."

"Dann erklär es mir. In der Hinsicht kann ich dich nicht verstehen, aber ich möchte es. Jedoch weiß ich sehr wohl, wie es ist alleine zu sein. Der einzige Unterschied ist, dass es bei dir nicht sein muss. Du kannst dich entscheiden, ob du alleine bist. Nich hat niemand gefragt, als meine Eltern vor meinen Augen verbrannt sind", sagte er ernst, stand auf und zog ihm am Ärmel.

Der junge Mann verfiel in grüblerisches Schweigen, als Yuugi ihm einen Teil seines Lebens erzählte. Yuugis Eltern waren tot. Sie waren gestorben, getötet worden. Er konnte sich beim besten Willen nicht ausmalen, wie es war, wenn jemand unfreiwillig starb. Vielleicht fühlte es sich so an, als ob man etwas Wichiges verlor. Aber das war eben so schwer für ihn vorzustellen, denn er hatte nie jemanden unfreiwillig verloren. Sie alle starben, weil sie es wollten. Plötzlich war er derjenige dem am Handgelenk gezogen wurde und in Sitzposition gezwungen wurde. Atemu blickte auf seine Hand. Es klebte etwas Haut und Blut dran, aber nicht sehr viel. Er hatte ihm versucht Angst zu machen, vielleicht wäre er auch weiter gegangen. Aber auch nur vielleicht.

Dann blickte er wieder zu Yuugi und seufzte. Was sollte das nun werden?

"Hmmm deine Eltern sind also tot... Ich glaube ich wäre glücklicher, wenn meine das auch wären.

Meine haben mich freiwillig verlassen... "

Yuugi antwortete lieber nicht daraufund beließ es bei Atemus Meinung.
 

"Na komm oder weiß du nicht mehr wie man vorwärts geht?!"

Nebenbei zog er entschlossen einen Block und Stift raus.

"Setz dich bitte da vorne hin."

Yuugi ließ von ihm ab und platzierte sich schon mal mit Block und Bleistift.

"Ich will dich zeichnen, so wie ich dich sehe. Genau hier an deinem Lieblingsort.

Vielleicht verstehst du ja dann, dass ich dich akzeptiere."

Trotz seiner Strenge, lächelte er ihn sanft an.

Er wartete bis Atemu sich hinsetzte. Dann blickte er ihn kurz an und fing an die ersten Striche zu zeichnen. Immer wieder blickte er zu Atemu auf. Öfter als er es hätte eigentlich tun müssen und jedesmal musste der kleine schmunzeln und wurde leicht rot um die Nase.

Wenn man daran würde glauben, dass auch die Zeit einmal zu stehen käme, so würde Atemu diesen vielleicht als einen solchen Moment bezeichnen können. Die Stille war so plötzlich eingekehrt zwischen Beiden und auch kein Laut von außerhalb drang in sein Gehör. Vielleicht war er es aber selbst, der die Zeit für sich anhielt. Denn in seiner Welt, war er der Herr... Doch wer war dann er. Atemu glaubte nicht, dass er sich wirklich darauf einließ, dann wiederum hatte Atemu es ihm selbst gesagt, er könne versuchen was er wolle, er würde an ihm scheitern...

"Könntest du vielleicht deinen Kopf zu mir drehen anstatt jedes Mal zur Seite?", bat Yuugi ihn freundlich.

Doch als Atemu dies nicht tat, stand Yugi seufzend auf, legte die Hände an Atemus Wangen und drehte den Kopf in seine Richtung. Dann ging er wieder zu seinem Platz. Als er gerade weiter zeichnen wollte, hatte der Sturkopf wieder seinen Kopf zur Seite gedreht.

Yugi stand erneut seufzend auf und richtete Atemus Blickrichtung. Doch auch diesesmal hatte dieser den Kopf wieder zur Seite gedreht als Yugi den Stift in die Hand nahm.

"Schon klar... Nichts was man dir sagt..."

Er kicherte und schüttelte den kopf. Ruhig zeichnete der Kleine weiter. Mittlerweile hatte er die Farbstifte rausgeholt. Doch statt einen blauen Hinmel zu zeichnen, fing er an den Nachthimmel zu malen.

Mehrere Male war Atemu schon aufgefordert worden, in Richtung des kleinen Mannes zu blicken und eben so oft hatte er dies ignoriert. Das er sich hingewiesen hatte sollte wohl aus seiner Sicht Wohltat genug sein.

"Augen sind der Spiegel der Seele ..." Yuugi ging auf Atemu zu, setzte sich ein paar Zentimeter vor ihm hin und blickte mit seinen großen kulleraugen verzaubert in seine.

"Manchmal muss man Dinge aus der Nähe betrachten, um alle Farben zu erkennen."

Schließlich fand er die richtige Farbmischung, die er für Atemus Augen und den Nachthimmel benutzen wollte.

"Spiegel der Seele? Aus welchem Roman hast du das denn?"

Atemu schloss seine Augen, als es ihn doch anfing zu stören, wie lange er von diesen Scheinwerfern angestarrt wurde. Durchaus waren seine Augen schön und alles, aber es störte ihn irgendwie. Er wusste selbst nicht weshalb. Atemu Schloss seine eigenen Augen mit der Hoffnung Yuugi würde sich wieder zurückziehen. Doch als er eines öffnete stand er immer noch da.

"Bist du bald soweit...?", fragte er schon etwas genervt.

"Ja, ja... fast fertig." , murmelte der Andere.
 

-Atemus Sicht-
 

"Fetig! Woah, ich glaube ich hätte den Platz an der Kunstakademie annehmen sollen."

Lachte er und drehte das Bild um.

// Jetzt bin ich aber gespannt...//

Atemu lehnte sich etwas nach vorne, indem er in seiner Sitzhaltung die Hände auf dem Boden abstützte, um das Bild genauer zu betrachten.

// Wow... Echt nicht nicht übel//

Obwohl dies gedanklich noch eine milde Äußerung seiner Seits zu sein schien. Das Bild wirkte so simpel, dass ist wiederum doch irgendwie wieder etwas hatte, dass ihn ansprach. Er hörte Yuugis Beschreibung zu und nahm dabei ab und an den Blick von der Zeichnung.

"Ich hab einen Nachthimmel gezeichnet weil dieser deine Seele wiederspiegelt. Auf den ersten Blick erkennt man die hellsten Sterne. Dass sind deine stärksten Eigenschaften. Aber erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennt man die schwächeren Sterne und somit auch deine verborgenen Eigenschaften und auch wenn du es wahrscheinlich nicht hören willst ... Schwächen. So..." ,Yugi klappte den Block zu, "... wie wäre es, wenn wir uns jeden zweiten Tag hier für ein paar Stunden hin flüchten und ich zeichne dich jedes Mal. Am Ende des Jahres bekommst du alle meine Zeichnungen von dir."

"Hmm... Hättest ruhig noch meine Muskeln betonen können.."

Grinsed zwinkerte Atemu kurz und schob dabei sein Shirt etwas nach oben, sodass man etwas länger die Bauchmuskeln und natürlich auch das Piercing welches auf seinem gebräunten Teint glänzte sehen konnte.

// be the player not the game //

Das war schon damals in seiner Jugendzeit sein Motto für vieles gewesen. Sei es tatsächlich bei Spielen oder auch anderen Dingen.

Er machte sich auch nicht die Mühe sein Shirt wieder runter zu ziehen, da es ohnehin gleich von alleine wieder runter fiele. Er ließ sich Yuugis Vorschlag durch den Kopf gehen und wog kurz ab, ob das mit seiner eigenen Basisstrategie zu vereinbaren war. Ja durchaus. Egal was der Junge tat, es würde sowieso nichts bringen.

"Hmmm... Jeden Tag zwei Stunden..."
 

-Yuugis Sicht-
 

// na übertreib mal nicht ... //

Als Atemu sein Shirt hochzog, blickte Yugi sofort wieder auf seinen Block und packte diesen nervös zurück in seine Tasche und kramte zwei Muffins raus.

"Hier. Die waren zwar für mich bestimmt aber ich möchte dass du einen nimmst. Das mit der Suppe war ja nicht gerade gut gelaufen, aber in deiner Stelle hätte ich sie auch nicht gegessen."

Ihn starr in die Augen schauend hielt er ihm den Muffin hin.

"Da. Nicht dass du mir noch umkippst."

Doch plötzlich kam Atemu dem Gesicht des Kleineren, der ihm einen Muffin anbot gefährlich nahe. Dieser versteifte auf der Stelle und hielt sogar kurz die Luft an.

"Dann müsste ich dich doch nicht mehr dafür töten, dass du über meinen Lieblingsort bescheid weißt."

Seine Mundwinkel zogen sich fast schon psychopathisch nach oben, was gar nicht mal so verkehrt war hinsichtlich des Faktes, dass er sich in einer Irrenanstalt befand. Dennoch diente dies lediglich dem Zwecke den Kleinen etwas nervös zu machen.

//Was hatte er da gerade gesagt?//

"W-wie bitte?" War das einzige was Yugi sagen konnte.

Atemu musste schmunzeln bei der Reaktion des Kleinen. Er liebte es, Leute aus dem Konzept zu bringen. Die Therapeuten hätten wahrscheinlich wieder irgendeine psychologische Erklärung für sein Verhalten gefunden. Atemu beschrieb es simpel als 'nutze deinen Charm'. Das letzte was der Ägypter war, war bescheiden zu sein.

"Kleiner Scherz. Ich bringe doch niemanden aus diesem Grund um."

Als sich Atemus Einfall als kleiner Scherz rausstellte, war Yugi gar nicht nach lachen zu mute.

"Einverstanden. Wir können uns meinetwegen hier treffen aber geb nicht mir die Schuld wenn du am Ende des Jahres selbst mit Selbstmordgedanken stehst!"

Gelassen nahm den Muffin aus Yuugis Hand und wuschelte mit der Anderen durch das Haar des Kleineren.

"Heeeeey... ", meckerte Yuugi und richtete schnell seine zerzauste Mähne. Dann stand er auf.

"Keine Sorge, es gibt genug Menschen die mich brauchen und denen ich wichtig bin. Solche Gedanken hab ich nicht."

Lieb lächelte er Atemu an und hielt ihm die Hand hin.

"Na komm, wir gehen wieder runter, bevor es ärger gibt."

"Ich bin geisteskrank, nicht gehbehindert.", lehnte er ab und stand von allein auf. Und als sei es nicht Yuugis Vorschlag gewesen, sondern seiner, ging er zu Türe an der das offene Vorhängeschloss noch hing.

"Du solltest deine Kleidung richten und dein Haar sieht auch furchtbar aus. Sonst denken die noch ich hätte dich hier flachgelegt!"

Noch war es nicht so weit gekommen. Aber es gab durchaus mal Fälle, bei denen es zu 'Unannehmlichkeiten' gekommen war. Er biss in den Muffin und wartete etwas auf den Kurzbeiner.

"Ich habe keines von beiden jemals behauptet, Atemu. Es war nur eine höfliche Geste. Irgendwann brauchst du jemanden der dir aufhilft."

Sein Lächeln verschwand und er blickte den Älteren gleichgültig an. Yuugi band sich einen hohen Zopf und zuppelte erneut sein Shirt zurecht. Dann nahm er seine Tasche und ging an Atemu vorbei.

"Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, mit ist egal was diese Leute hier von mir denken. Wenn sie meinen so etwas denken zu müssen, sollen sie das tun. Es reicht doch dass ICH es weiß, dass du es nicht getan hast. Ich bin momentan deine Freikarte, Atemu. Alles was ich sage muss von den Pflegern auch so gemacht werden."

Dann kam er Atemu sehr nahe.

"Wenn ich will, dass sie dich einsperren, tun sie das. Wenn ich will dass sie dir Schlafmittel spritzen, tun sie das. Wenn ich will dass du öfters und längere Auslaufzeiten bekommst, tun sie das."

Der Kleine wandte sichvon ihm ab und lächelte wieder.

"Dein Ego beeindruckt mich keineswegs. Du tust mir einfach nur leid. Man könnte so viel aus dir machen und du schmeißt dein Leben weg. In deiner Position hättest du echt gut am Gericht arbeiten können, da du ja so gerne Menschen verurteilst. Aber nicht alle Menschen sind gleich, vielleicht solltest du darüber mal nachdenken."

"Schon klar, Ernst."

Atemu verdrehte die Augen nur als Yuugi sich versuchte zu rechtfertigen, hinsichtlich seiner höflich gemeinten Geste. Höflich hin oder her, Atemu bevorzugte es Dinge alleine zu tun, da man ihm ja ohnehin fast 24 Stunden um den Arsch herum lief. Deshalb liebte er auch diesen Ort.

Sein Blick verfinsterte sich jedoch, als Yuugi begann weiter zu sprechen. Vielleicht, nein sogar mit großer Wahrscheinlichkeit verstand er es völlig falsch, was Yuugi ihm damit versucht hatte mitzuteilen. Atemu sah nicht die Möglichkeiten, die ihm gegeben wurden, nein er sah nur wie ein Halbermeter versuchte ihm klar zu machen, dass er sich in einer höheren Position als er befand. Das fand Atemu gar nicht so amüsant aber es bestätigte nur erneut seine Meinung über die Leute hier. Das waren alles Kontrollfreaks.

Er zügelte sich, selbst wenn ihm im Gesicht stand, dass er nicht gerade begeistert war. Dann wiederum stellte sich sein Denkschema etwas um. Wenn sich der Junge schon als Freifahrtticket beschrieb, warum ihn nicht als solches nutzen...

Yuugi wuschelte ihm diesmal durch die Haare und ging anschließend durch das Tor.

"Du solltest deine Frisur richten. Sieht ja furchtbar aus", sagte er absichtlich mit tieferer Stimme und streckte dem anderen die Zunge raus.

"Na komm schon du lahme Ente."

Atemu begann zu schmunzeln und strich sich durch sein vom Kleineren zerstörtes Haar.

"Es gibt nichts attraktiveres als den 'Morgen dannach ' Look. Obwohl du mit dem Zopf auch ziemlich süß aussiehst."

Kommentierte Atemu nur ganz trocken und folgte dem Jungen.

"Jaja, hör auf zu schleimen und komm."

Er drehte ihm den Rücken zu und ging etwas geschmeichelt voran.

"Wo möchtest du als nächstes hin?"

"Ich habe keinen Grund zum Schleimen."

entgegnete Atemu nur trocken und betrachete das Innengelände der Anstalt, als hätte er es noch nie gesehen. Er schien etwas überfordert mit der freien Wahl die ihm gegeben wurde. Es war noch nicht einmal das Auswählen selbst, es war viel mehr, dass er es gewohnt war seine freie Zeit alleine zu verbringen. Natürlich wusste Atemu das man gegeben den Umständen nie wirklich alleine war, aber das man sein Wollen freiwillig in den Vordergrund stellte, dass war für ihn nicht selbstverständlich. Nicht hier. Das gehörte wahrscheinlich zu der neuen Therapie, die man an ihm anzuwenden versuchte. Zweifelhaft ob dies jemals viel brachte.

Nebenbei blickte Yuugi kurz auf seine Uhr.

"Ich muss gleich ins Pflegerhaus, bezüglich der Zimmereiteilung... ich hoffe ich bekomme nen netten Mitbewohner ... " ,murmelte er, sodass man es gerade noch so verstehen konnte.

"Hmm?", Atemus Kopf blickte zu dem Kleinen, als er leise etwas von wegen Mitbewohner murmelte.

"Wahrscheinlich ist es nur wieder ein Wichser. Aber hey vielleicht hast du Glück und er ist ein Augenschmaus."

Sehr ermutigend und aufbauend Atemu... Aber man konnte es als kleine Revanche für eben sehen.

"Ein Augenschmaus? Für mich garantiert nicht.", lachte Yuugi und seufzte.

"Du hast nicht mehr viel Zeit oder? Dann lass und spazieren und ein kleines Frage und Antwort Spiel spielen. Einer stellt eine Frage und der Andere antwortet mit Ja oder Nein. Derjenige der mit Ja antwortet ist als nächstes dran wenn er mit Nein antwortet, dann bleibt der Fragsteller am Zug.", schlug Atemu seinem neuen Pfleger vor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  DivaLila
2015-12-11T06:57:11+00:00 11.12.2015 07:57
Was für ein langes Kapitel :3
Ihr macht mich glücklich ;)
Und lasst echt nichts anbrennen- zweites Kapitel und schon sind unsere Lieblinge am spielen was das Zeug hält. Keine langsame Aufwärmphase... ich bin ja mal gespannt, was Ati bei seinem nächsten Spiel vorhat ^.^
Liebste Grüsse, Aya
Von:  Aibouneko
2015-12-10T13:36:36+00:00 10.12.2015 14:36
Schönes Katz und Maus Spiel wobei ich mich ernsthaft frag wer Katz und wer Maus ist die wechseln sich ja sowas von ab die beiden XD
Nerven? So putt wie meine eh schon sind, glaub ich kaum das die putter werden können ;3
Davon abgesehen komm ich beim Lesen aus dem Grinsen und Schmunzeln net raus hoffe mal das wird keiner Dauerzustand sonst krieg ich noch den Krampf in den Mundwinkeln XD
Antwort von:  Aiboubou
10.12.2015 15:11
Wir sorgen schon dafür, dass dir das grinsen vergeht ;D
Antwort von:  Aibouneko
10.12.2015 21:10
Ne lass mir das Grinsen. Eure FF tut mir richtig gut bringt mich auf andere Gedanken und lenkt mich ab ;3
Von:  Sharksliebling
2015-12-10T10:39:31+00:00 10.12.2015 11:39
Hy ^^
Spannend richtig Spannend was jetzt als nächstes kommt wer Yugi als Mitbewohner jetzt bekommt und was Atemu mit ihm anstellen wird ;) und gleich ein so großes Kapitel danke an euch ich liebe die Geschichte mehr und mehr ^^ ich freu mich schon riesig wen es weiter geht also bitte schnell weiter schreiben ^^
LG
Sharksliebling
Antwort von:  Aiboubou
10.12.2015 13:26
Awwww danke 03o
Ja diese Story wird echt mal nichts für schwache Nerven ;D
Antwort von: abgemeldet
10.12.2015 13:36
Dankeschön ^^
Ich frag mich schon wie viele bis zum Ende durchhalten:D


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