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Ich warte auf dich

von

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Schon wieder?

Die drei Stunden zogen sich ewig hin und als der Zug endlich in Brüssel hielt war ich die erste die am Ausgang stand und darauf wartete, dass die Türen mich raus ließen. Meine Laune hatte den tiefsten Tiefpunkt erreicht. Wenn ich nicht schnell auf andere Gedanken kam, würde ich Lio echt noch umbringen.

Aber wahrscheinlich musste ich das nicht einmal selber machen, denn Sebastian kochte fast noch mehr wie ich.

„Jungs!“, sagte ich, ohne irgendjemand anzuschauen, „ich hab keine Lust die nächsten 2 Stunden Wartezeit mit euch zu verbringen. Wir treffen uns wieder hier.“ Dann lief ich Richtung Ausgang des Bahnhofs. Ich hörte noch wie Sebastian mir zu stimmte und seine eigene Richtung suchte und Lio alleine zurück blieb.
 

Die Sonne blendete mich, als ich auf den Vorplatz hinaustrat. Die Menschen wuselten an mir vorbei und drängelten sich entweder hinein oder aus dem Gebäude raus aber ich blieb einfach stehen. Endlich nicht mehr sitzen nach der Zugfahrt und endlich frische Luft. Und vor allem: niemand der schlechte Laune verbreiten konnte. Erst als eine ältere Frau mich anschimpfte, dass ich aus dem Weg gehen solle, bewegte ich mich wieder. Mein Plan war es mir erst etwas zu essen zu holen und mich dann irgendwohin zusetzen und die Stille zu genießen. Auf einem Stadtplan neben dem Bahnhof fand ich einen Park, der nicht weit entfernt war. In der Überzeugung schon irgendwas zu essen zu finden, ging ich in Richtung Park.

Ich fand einen Nudelladen und kurz danach saß ich mit meinem Essen unter großen Bäumen, geschützt durch Büsche vor den Blicken anderer. Irgendwo in der Nähe hörte ich Kinder lachen und spielen und ihre Eltern reden. Irgendwo hörte ich eine Kirchuhr schlagen, vier Schläge. Es war so ruhig und angenehm wie ich es mir gewünscht hatte. Ich aß meine Nudeln und lehnte mich auf der Bank zurück. Einfach mal kein Stress mit Jungs haben… oder sonst irgendwem…
 

Als ich meine Augen wieder öffnete, hatte die Sonne schon einen anderen Stand eingenommen. Es war kälter und ruhiger geworden. Aber bis auf, dass ich keine Kinderstimmen mehr hörte war noch etwas anders. Das erste was ich bemerkte, war dass jemand neben mir saß. Jemand mit einer unheimlichen Kapuze. Das zweite was mir auffiel bestätigte dieses komische Gefühl bei diesem Fremden. Ich konnte meine Arme nicht bewegen! Ich stieß einen Schrei aus und versuchte mich hinzusetzen, aber das Kabel um meine Handgelenke ließ keine Bewegung zu.

„Was soll das? Wer bist du? Das ist nicht lustig, mach mich los!“

„Nun, was sollte ich tun. Ein hübsches, schlafendes Mädchen, das auch noch allein ist, trifft man nicht immer. Vor allem nicht wenn sie auch noch so grüne Augen hat.“ Seine Stimme veränderte sich und wurde hart und kalt. „Du hast meine Schwester umgebracht, meinst du nicht, dass ich Rache verdient habe?“ Er zog seine Kapuze zurück und ich sah rote Haare und ebenso rote Augen.

Ich schrie erneut auf und wand mich zu gut es ging. Irgendeine Möglichkeit zu entkommen musste es doch geben.

„Cheonsa, sei still!“, zischte der Yeosin und versuchte mir den Mund zuzuhalten. Ich biss ihn und er fluchte auf. Die Wut wurde noch größer in seinen Augen.

„Sei still und ich werde sich schnell umbringen, auch wenn du leiden solltest.“ In seinen Händen glänzte ein Messer.

„Bitte! Hör auf! Bitte!“ Die Verzweiflung sprach aus mir und schickte Tränen in meine Augen, aber er blieb kalt. Sein Arm hob sich, die Klinge war auf mich gerichtet. Alles um mich herum verschwamm, selbst mein Atem hörte auf. Ich sah nur noch diese Klinge, wie sie sich auf mich zu bewegte.

Hilf mir, flehte ich in Gedanken. Ich wusste nicht einmal an wen ich diese Bitte schickte. Hilf mir bitte!

Und in dem Moment, als die Klinge meinen Körper berührte, erklang ein Geräusch wie das Splittern von Eis. Mein Körper glühte und an diesem Licht zersprang die Klinge in Splitter.

„Was ist das?“ Der Mann sprang erschrocken auf.

Und aus dem Augenwinkel sah ich einen Schatten hinter ihm.

„Das, mein Lieber, passiert wenn man sich mit einem Magier anlegt.“ Diese Stimme kannte ich und egal wie sehr ich ihn hasste, jetzt war ich nur noch froh in das Gesicht von Lio zu blicken.

Dasselbe blaue Licht, das auch mich umgab formte in seinen Händen ein Stab wie ein Kristall. Ich hatte ihn zwar schon kämpfen gesehn und trotzdem war ich gebannt von diesem Kampf. Der Fremde hatte gar keine Chance, er war Lio vollkommen unterlegen und seine Waffe war kaputt.

Er gab nicht einmal einen Schrei von sich als Lio ihn den Stab durch den Körper stieß. Er brach einfach nur stumm zusammen.

„Hättest du nicht besser auf dich aufpassen können?“ fing Lio vorwurfsvoll an, als er meine Hände losband. „Was hättest du gemacht, wenn ich nicht gekommen wäre?“

„Ich hätte keinen Grund gehabt hier herzukommen, wenn du nicht gewesen wärst!“ Keifte ich zurück und die Tränen stiegen mir in die Augen. Vor Erleichterung oder vor Schmerz wusste ich nicht. Ich sprang auf, um zu gehen und befand mich plötzlich in kräftigen Armen, die mich hielten.

„Es tut mir leid.“ So leise, dass ich fast nichts gehört hatte waren diese Worte. „Ich lass dich nicht mehr allein.“



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