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Ich warte auf dich

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
jetzt wo ich krank bin, kann ich die zeit gut nutzen und noch bissle schreiben :)

viel spaß beim lesen!
(hab ich schon mal gesagt, dass Lio sich nie ans drehbuch hält?! aber ich liebe ihn dafür und Sophie... mal sehn, was die davon hält ) Komplett anzeigen

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Eiskristalle

Als wir zum Bahnhof zurück kamen, wartete Sebastian schon. Sein Blick zeigte mir sofort, dass er wusste, dass sich etwas verändert hatte. Wie sollte er es auch nicht merken, schließlich lief ich neben Lio ohne vor Hass zu kochen. Dazu gab es ja auch keinen Grund grad. Als er mich so umarmt hatte und sich entschuldigt hatte, war ich erstmal so perplex gewesen, dass ich nicht wusste was ich sagen sollte. Mein Herz hatte bis in mein Hals geklopft und mein Kopf ausgeschaltet. Dieses Gefühl, wie sehr ich es genoss, es machte mir auch Angst. Und als er mich wieder losließ, lief ich nur stumm neben ihm her zurück zum Bahnhof. Richtig denken konnte ich erst wieder als ich Sebastian allein dort am Gleis stehen sah.

Fragend schaute er mir in die Augen bevor er Lio mit seinem Blick tötete.

„Sophie hat er dir irgendwas angetan? Du kannst es mir sagen, ich helf dir!“, Sebastian griff nach meinem Arm und zog mich auf seine Seite.

Ich berührte ihn vorsichtig am Arm. „Nein, Sebastian. Er hat mir gar nichts getan. Im Gegenteil, er hat mir das Leben gerettet.“ Und ich erzählte ihm die Geschichte. Lio stand nur stumm daneben und schaute in Richtung Gleis. Ich sah Sebastian an, dass er gerne etwas gemeines sagen würde, aber es gab einfach nichts was jetzt passen würde. Schließlich war er genauso froh wie ich, dass mir nichts passiert war.

„Die Hälfte der Strecke haben wir geschafft.“, lenkte er ab. „Zum Glück zahlt man uns die Reise, sonst könnten wir es uns niemals leisten mit dem Eurostar zu fahren.“

„Wir fahren mit dem Zug nach England? Nicht Fähre?“ Lio beteiligte sich auch wieder am Gespräch.

„Ja, ich mag keine Schiffe und außerdem geht’s schneller so.“, bestimmte Sebastian.

Es war beruhigend wieder bei den Jungs zu sein. Und es war schön zum ersten Mal nicht zu streiten. Die Ruhe zwischen den beiden war seltsam, aber schön.

„Wie lange fahren wir denn?“, fragte ich.

„Ein bisschen länger als 2 Stunden dann sind wir in London. Dort werden wir noch einmal übernachten. Bevor es nach Cardiff geht und nach Island.“

Lio nickte langsam. „Wird Zeit, dass wir ankommen. Wenn sie uns jetzt schon hier gefunden haben, sind wir nirgends sicher bis wir in Island sind.“

„Wann fährt unser Zug ab?“, fragte ich. Ich hatte eigentlich überhaupt keine Lust schon wieder in einen Zug zu sitzen. So langsam gingen mir die Ideen gegen Langeweile aus.
 

Irgendwie sahen wir schon lustig aus. Zwei in schwarz gekleidete Männer, der eine mit schwarzen, der andere mit lila Haaren und hinter her ich, ebenfalls komplett in schwarz. Und ein bisschen war ich schon stolz, als die Leute uns hinterher schauten, man läuft ja nicht jeden Tag mit zwei gut aussehenden Kerlen herum.

Der Zug, in den wir einstiegen, war groß. Kleine Abteile waren auf beiden Seiten des langen Gangs, der einmal durch den Zug führte. Lio ging voraus und suchte uns ein freies Abteil, wo Sebastian erst einmal unsere Tasche verstaute. Als Seb sich setzte und Lio sich gegenüber hinschmiss, zögerte ich kurz, setzte mich dann aber neben Sebastian.

Eine Weile schaute ich wieder nur aus dem Fenster, niemand von uns drei sprach. Sebastian war am Handy und schrieb irgendwelchen Leuten. Und Lio hatte die Augen geschlossen. Er sah friedlich aus, entspannt. Sein Gesicht wurde von seinen lila Haaren umspielt, welche sich vorsichtig an ihn schmiegten. Er war zu hübsch für einen Menschen.

„Was denkst du?“

Ich zuckte zusammen. Mir war nicht aufgefallen, dass Lio die Augen geöffnet hatte und mich ebenfalls beobachtet hatte. Wie lange hatte ich ihn angestarrt? Beschämt schaute ich weg, merkte aber wie ich rot wurde. Ich schaute zu Seb, aber der schlief, von ihm konnte ich also keine Hilfe erwarten.

„Muss dir doch nicht peinlich sein.“ Lio lachte. „Du sahst nur so in Gedanken versunken aus. Das hat mich neugierig gemacht.“

Ich schwieg immer noch und schaute unsicher zu Lio. Was ein Fehler war, denn seine eisblauen Augen strahlten mich amüsiert an.

Wie eingefroren starrte ich zurück. Warum konnte ich meinen Blick nicht von diesen Augen ablassen. Dieses Lächeln ließ mich jeden Gedanken verlieren.

Verwirrt stand ich auf, was war mit mir los?

„Ich… ich muss mal verschwinden.“ Ich drehte mich um und lief zur Tür.

„Halt, warte. Ich hab das Abteil...“ Mehr konnte ich nicht mehr verstehen, da hatte ich die Türe schon geschlossen und rannte Richtung Toilette. Ich musste nicht, aber mein Körper verhielt sich eh komisch, ich versuchte erst gar nicht darüber nachzudenken was mit mir los war.
 

Die Pause ließ mich entspannen. Mein Kopf fing so langsam an wieder zu hochzufahren und zu denken. Was war los mit mir? Oder lag es gar nicht an mir, sondern er hatte irgendwas mit mir gemacht? Genau! Er hatte doch diese Kräfte, da konnte er bestimmt auch mich beeinflussen.

Mit diesem Gedanken ging ich zurück. Lief den Gang entlang, aber Moment… An diesem Abteil war ich doch nie vorbeigekommen, war ich zu weit gelaufen? Ich lief wieder zurück, schaute in jedes Abteil auf beiden Seiten. Als ich wieder an der Toilette stand wurde ich ratlos. Hatte mich mich geirrt und die Jungs saßen doch weiter hinten? Ich lief zurück, den ganzen, langen Gang, aber in keinem Abteil saßen die zwei. Mir wurde total komisch. Was war los mir mir, dass ich mir nicht einmal merken konnte wo unser Abteil war. Ich lief langsam zurück, schaute wieder überall nach. Plötzlich packte mich eine Hand von der Seite und zog mich… durch eine Wand! Ich konnte einen Schrei gerade so unterdrücken, als ich erkannte, dass niemand anderes mich gegriffen hatte wie Lio. „Ich hab doch gesagt ich hab dieses Abteil gesichert! Damit niemand uns finden kann. Hättest du mich ausreden lassen, hättest du gewusst, dass die Wand nur Show ist.“ Er klang leicht belustigt, wie als amüsiere ihn, dass ich mich so dumm angestellt hatte.

Ich zog meinen Arm weg. Erst wollte ich irgendwas fieses antworten, nur um ihm nicht den Spaß zu gönnen. Aber irgendwie war ich ihm schon ziemlich dankbar, dass er mich gesehen und rein gezogen hatte.

Ein leises „danke“ war alles was ich von mir brachte. Aber das genügte ihm, zufrieden setzte er sich wieder an seinen Platz und schaute mich zufrieden an.

Leicht verwirrt blieb ich noch eine Sekunde stehen bevor ich auch wieder zu meinem Platz ging. Aber bevor ich ihn erreicht hatte, wurde ich auf den Platz gegenüber gezogen…. Neben Lio.

„So is besser.“ meinte er zufrieden.

Stocksteif saß ich da, hatte Angst mich zu bewegen. Aber aufstehen und mich umsetzen wollte ich auch nicht. Irgendwie hatte ich das Gefühl das Lio das auch nicht zulassen würde.

„Entspann dich mal. Ich tu dir doch nichts.“ Ein kräftiger Arm zog mich an ihn, sodass ich mich unweigerlich an ihn lehnen musste. Ich spürte ihn atmen, wie sich langsam seine Brust hob und senkte, ich war ihm viel zu nah. So nah wie gestern Abend. Stopp! Ich durfte nicht daran denken. Lio ist ein Arsch, der denkt er könne mit mir spielen! Aber das darf ich mir nicht gefallen lassen. Ruckartig setzte ich mich auf, befreite mich aus seiner halben Umarmung.

„Lass mich.“ Stockend und brüchig kamen diese Worte von mir.

Er seufzte und blieb still. Ich hatte mit einer Antwort gerechnet und blieb verwirrt sitzen. Nach einigen Sekunden stand ich auf, und blieb angewurzelt stehen als er zu sprechen anfing.

„Ich will aber nicht. Ich will nicht, dass du von irgendjemand anderen verletzt wirst.“

Ich drehte mich um. Diesen Fehler bemerkte ich erst, als ich nach unten gezogen wurde und Lios Lippen an meinen spürte. Vorsichtig, aber fordernd küsste er mich. In mir schrie mein Verstand, aber ich wischte ihn bei Seite. Ich wollte nicht denken, ich wollte nur noch Lio. Ich wollte seine Arme um mich spüren und seine Küsse, die sich wie Feuer durch meinen Körper brannten und alles lahm legten. Wie automatisch griff ich um seinen Hals, seine Haare kitzelten meine Finger, umstreichelten sie und ich griff danach. Ich wollte nichts mehr denken, nicht mehr spüren, nur noch Lio.

Meine Welt wurde jäh zerstört, als Lio mich vorsichtig von sich schob. „Wir sollten das nicht übertreiben.“ Er schaute zu Sebastian, der immer noch schlief. Dann zog er mich wieder an sich. „Anlehnen geht trotzdem.“



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