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Ich warte auf dich

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
es tut mir so leid meine lieben Leser! Ihr kriegt ganz viele Extrakekse!
Ich bin so mit meinem Studium beschäftigt, dass esewgi gedauert hat, bis ich das Kapittel zusammen hatte und mich motivieren konnte es abzutippen.
Aber jetzt ises so weit und das nächste ist auch fast fertig!
Ich hoffe ihr habt mich noch nicht verlassen, weil ich so ewig nicht mehr geschrieben habe... <3 <3

ein danz dolles Knuddel an euch! Komplett anzeigen

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Eifersucht

Die Frau im Türrahmen war relativ jung. Ich schätzte sie auf nicht älter als 30, eher jünger. Ihre blonden, kurzen Haare mit den lila Strähnen gaben ihr ein freches Aussehen. Sie trug eine schwarze Schlaghose und dazu ein ebenso schwarzes Top.

Misstrauisch musterte sie mich.

„Wen haste denn diesmal abgeschleppt?“, fragte sie Sebastian mit hochgezogenen Augenbrauen.

Wut stieg in mir auf. Was bildete diese Frau sich ein? Aber bevor ich irgendwas erwidern konnte, legte Sebastian seinen Arm um meine Schulter und sagte: „Das ist Sophie, sie ist meine Schülerin“ ,und dann zu mir, „Sophie, darf ich dir Gretel vorstellen? Ihr gehört dieser Schuppen. Es ist ein Unterschlupf für alle Cheonsa, die auf der Durchreise sind oder Hilfe benötigen.“

Gretel lächelte. „Kommt erstmal rein. Und keine Sorge“, meinte sie zu mir, „drinnen sieht es viel gemütlicher aus.“
 

Die alte Türe klapperte laut, als ich sie mit zu viel Schwung schloss. Ich zuckte zusammen und schaute mich um, aber Gretel war schon in ein Gespräch mit Sebastian vertieft. Ich folgte den beiden den niedrigen Gang entlang zu dem einzigen Raum am Ende.

Alles war düster gehalten und heruntergekommen. An den Wänden hingen schäbige Wandteppiche, an denen noch Wachs von den Kerzen klebte. Kerzen waren sowieso das einzige Licht, mit Ausnahme der Neonröhren über der Bar.

Sebastian setzte sich sofort auf eines der Sofas und streckte seine Beine über den niedrigen Tisch.

„Dass du diese Bude immernoch so betreibst ist echt der Wahnsinn. Sogar die Spinnennetze sind immer noch dieselben.“ Ich folgte seinem Blick nach oben und erkannte sofort was er meinte. Zwischen den breiten Deckenbalken hatten sich unzählige Spinnen breit gemacht.

„Kannst ja sauber machen, wenns dich stört. Meine Kunden störts net.“ Gretel setzte sich neben ihn und boxte ihn in die Seite. „Komm Sophie. Steh nicht so herum, als hätte man dich vergessen.“ Sie zeigte auf den Sessel gegenüber und ich folgte ihrer Aufforderung.

„Also. Was wollt ihr zwei denn jetzt bei mir? Sag nicht, dass du mich vermisst hast, Seb.“

Er grinste, „Natürlich hab ich dich vermisst Gretel“ und wuschelte ihr durch die kurzen Haare. Für einen Moment spürte ich wie die Eifersucht meine Brust durchzog.

Als ich dieses Gefühl zur Seite streifen konnte bemerkte ich, dass das Gespräch schon fortgeschritten war.

„Hast du etwas von Lucas gehört?“

„Nein, du weist doch wie er ist. Er meldet sich nie und erreichen kann ich auch immer nur dann, wenn er keine Zeit hat.“ Verbittert stand Gretel wieder auf. Sie ging zur Theke und holte einen Hefezopf, den sie bewaffnet mit einem Messer zwischen uns stellte. Nicht ohne Sebastians Beine mit Schwung zur Seite zu schieben, sodass er fast vom Sofa fiel. Das sah so komisch aus, dass ich einfach nur lachen konnte. Gretel fiel mit ein und am Ende konnte sogar der verärgerte Sebastian lachen. Es fühlte sich gut an so frei zu lachen und zusammen Kuchen zu essen. Obwohl wir erst vor fast einer Stunde gegessen hatten fühlte ich mich schon wieder fast verhungert.

„Was wollt ihr denn von Lucas?“ fragte Gretel irgendwann.

Sebastian nickte in meine Richtung. „Ich muss Sophie zu Lucas bringen. Sie ist erst seit ein paar Tagen bei mir und ich denke sie hat Informationen, die uns gegen die Yeosin helfen. Außerdem hab ich ihn nicht mehr gesehen seit ich abgehauen bin. Meinst du, du kannst ihn für uns erreichen und unsere Ankunft ankündigen?“

Gretel nickte. „Versuchen kann ich es. Vielleicht legt er mal nicht sofort auf, wenn ich dich erwähne.“ Dann schaute sie Seb ernst an. „Meint ihr, ihr schafft den Weg? Ich meine, ihr habt noch ein großes Stück weg vor euch.“

Sebastian unterbrach sie. „Wir kriegen das schon hin. Bisher haben wir's ja auch gut gepackt.“ Er lächelte mir zu. „Sophie schlägt sich ja nicht schlecht.“
 

Wir redeten noch eine Weile und ich genoss die Pause. Endlich einmal mussten wir nicht aufpassen oder laufen.

Als Sebastian irgendwann meinte, dass wir weiter mussten um unseren Zug noch zu bekommen, zog Gretel mich zur Seite.

Sie drückte mir einen Zettel in die Hand. „Meine Handynummer. Wenn du mal Hilfe brauchst oder auch nur eine Freundin, dann ruf an. Der Rat kann manchmal ziemlich anstrengend sein. Lass dich nur nicht unterkriegen!“ Dann drückte sie mich einmal fest.

„Danke, ich werde darauf zurück kommen.“ Herzlich erwiderte ich ihre Umarmung.

„Und ich hab euch noch was zum Essen. Damit ihr heute Nacht nicht verhungern müsst.“ Sie verschwand hinter der Theke. Als sie ein paar Minuten später wieder erschien, hatte sie Brot und Käse eingepackt und drückte die Tasche Sebastian in die Hand.

„So und jetzt verschwindet! Sonst verpasst ihr euren Zug.“

Sebastian umarmte sie auch noch einmal lange. Dann machten wir uns auf den Weg.

Gretel schaute uns nach bis wir die Gasse verließen und uns wieder Richtung Bahnhof begaben.
 


 

Ich lief schweigend neben Sebastian her. Er war in Gedanken versunken und ich hatte auch keine Lust zum reden.

Am Bahnhof holte ich diesmal unsere Karten, ich hatte keine Lust auf noch einen schlecht gelaunten Sebastian. Unser nächstes Fahrziel war Köln. 2,5 Stunden würden wir fahren laut Plan. Und von dort würde es nach Brüssel gehen und dann Richtung Meer. Als Kind war ich einmal an der Nordsee, aber das war lange her. Ich freute mich auf das Meer.

Sebastian suchte uns einen Platz im Zug. Die Uhr auf der Anzeige vor meinem Fenster zeigte kurz nach 7, aber trotzdem war ich schon so müde als ob ich einen drei-Tage-Marsch hinter mir hätte. Ich kuschelte mich in meinen Mantel und schaute mal wieder aus dem Fenster. So wie bei jeder Fahrt eigentlich. Ich liebe es der vorbei fliegenden Landschaft zuzuschauen. Alles kommt schnell nah und verschwindet noch schneller wieder aus deinem Sichtfeld. Und du sitzt nur tatenlos da und schaust allem zu.

Und während ich der vorbei fliegenden Landschaft zuschaute, schlief ich ein.

Mein Traum führte mich zu meiner Schule zurück. Der Unterricht hatte eben angefangen und Melody zog vorsichtig mein Aufgabenheft zu sich her, um die vergessenen Hausaufgaben abzuschreiben. Sie hatte gute Laune und brachte mich mit ihrem Morgensarkasmus zum Lachen.

Auf einmal flog die Tür auf und meine Mom stand im Türrahmen. Ihre Augen waren vom Weinen rot und geschwollen.

„Wo warst du?“, schrie sie mich an, „ich habe dich überalle gesucht. Die Polizei hat dich überall gesucht. Kannst du dir vorstellen welche Sorgen ich mir gemacht habe?“

Sie lief auf mich zu und … lief an mir vorbei?!

„Melody, ich bin so froh, dass du zurück bist.“ Sie schloss Melody in ihre Arme.

Was? Ich verstand nicht was hier los war. Ich verstand die Welt nicht mehr!

Melody sah das und sie grinste mich über die Schulter MEINER Mom triumphierend an.

„Du wurdest ausgetauscht. Jetzt bin ich an deiner Stelle und du bist ein Nichts. Nichts wert, überflüssig!“

Mir wurde kalt und der Raum verschwamm vor meinen Augen. Alle schauten zu uns herüber und doch sahen sie mich nicht. Ich spürte wie ich begann unsichtbar zu werden. Ich schrie auf! Und Melody lachte nur. Sie schnippte mit dem Finger und die Zeit gefror ein. Dann löste sie sich aus den Armen meiner Mutter, die in der selben Haltung stehen blieb und kam auf mich zu. Ich wich zurück und spürte die Wand an meinem Rücken.

„Oh Sophie, dachtest du wirklich, dass du so einfach davon kommst? Dass ich dich gehen lasse, nachdem was du mir angetan hast?“

Der Raum wurde von einem rot-orangenen Schein erhellt, als Melody's Körper begann zu brennen.

„Und wieder bist du so hilflos wie vor einer Woche. Erkennst du dein Schicksal? Du solltest gar nicht hier sein! Du hättest nicht überleben dürfen! Eigentlich wärst du vor 9 Jahren gestorben! Verschwinde!“

Auf einmal spürte ich keine Wand mehr hinter mir und ich fiel…

Ich spürte den Wind und den Sog der Erde. Der Himmel entfernte sich immer mehr. Und dann wurde ich aufgefangen. Starke Arme schlossen sich um meinen Körper und hielten mich. Ich öffnete wieder die Augen und schaute in die grünen Augen von Sebastian.

„Wach auf, Sophie.“, sagte er. „Du musst jetzt aufwachen.“
 

Seine sanfte Stimme beruhigte mich und holte mich aus meinem Traum. Verschlafen öffnete ich meine Augen. Sebastian stand vor mir. „Wir sind fast da.“



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