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How I met my mother

von

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Bisher habe ich rein Inu Yasha-FFs geschrieben, aber irgendwie hat Ranma mich wieder gereizt :)

hoffe, dass ich hier nicht allzu schlecht abschneide ^^
 


 


 


 


 


 


 

Es war ein Tag wie jeder andere in Nerima. Soun Tendo und Genma Saotome spielten Go und betrogen sich gegenseitig, wo es nur möglich war – die Tricks gingen oft genug ins Lächerliche, doch dies schien die beiden Freunde nicht gross zu stören. Akane war das Gezanke der beiden Herren mittlerweile so gewohnt, dass sie es nicht einmal richtig mitbekam, und konnte so in aller Ruhe ihr Buch lesen. Kasumi zauberte in der Zwischenzeit in der Küche, weswegen das gesamte Haus nach diversen Leckereien duftete – die jüngste Tendo konnte da ihren Lieblingseintopf herausriechen.

Nabiki war wohl auf ihrem Zimmer und zählte den Tagesumsatz, den sie mit diversen Fotos und fragwürdiger Information erwirtschaftet hatte. Dass die zweite Tendo-Tochter dermassen auf Geld versessen war, konnte niemand in der Familie verstehen. Akane selbst konnte wegen ihrer älteren Schwester nur den Kopf schütten und zusehen, dass sie dieser ja kein Fotomaterial lieferte. Wobei es eigentlich Ranma war, der Nabikis Lieblingsopfer darstellte. Für Fotos vom Mädchen mit dem Zopf würde Kuno ein halbes Vermögen zahlen. Wie pervers war das den… würde der Idiot wissen, dass seine Muse in Wirklichkeit ein verfluchter Kerl war, würde "Der blaue Donner der Furinkan-Oberschule" sich selbst erschiessen. Ein Wunder, dass Ranma selbst dies so gut wegsteckt.

Apropos Ranma… den musste sie noch aus der Trainingshalle holen, denn es würde bestimmt gleich was zu Essen geben.

"Akane…" Kasumis Stimme erklang wie aufs Kommando, was die Angesprochene dazu brachte, sich seufzend zu erheben. Sie hörte sich nicht einmal an, was ihre Schwester zu sagen hatte, denn es war auch so offensichtlich, bedachte man dabei auch das Lächeln der ältestens Tendo.

Irgendwie war es zur Gewohnheit geworden, dass sie diejenige war, die immer zu ihrem aufgezwungenen Verlobten geschickt wurde. Sei es, um ihn zu wecken, ihn zu rufen oder ihm etwas zu geben. Wieso es sich genau so entwickelt hatte, war der jungen Frau schleierhaft, aber sie hatte sich damit mittlerweile abgefunden. Es kostete sie mehr Energie, sich gegen ihre gesamte Familie zu wehren, als kurz zu Ranma hinzugehen und die Sache innerhalb weniger Minuten zu erledigen. Klar, da kann es immer wieder vorkommen, dass sie sich zanken, aber das war schliesslich Normalzustand zwischen den beiden Teenagern.

Der Kampfsportler trainierte wieder mal hart, jede noch so kleinste Bewegung war genau abgestimmt, die Kraft genau so dosiert, wie es sein musste. Und auch wenn sie sich immer stritten, musste das Mädchen einfach zugeben, dass der Saotome ein grossartiger Kämpfer war. Egal, wie oft er auf die Nase fiel, er stand immer wieder auf und machte weiter, bis er sein Ziel erreicht hatte. Eine Eigenschaft, die ihr durchaus gefiel. Seine Ideen mochten noch so bescheuert sein, aber aufgeben? Nein, das würde Ranma nie machen. Und obwohl er gerade keine neue Technik lernte, so achtete er weiterhin auf Perfektion.

Zuerst wollte Akane eigentlich mit dem üblichen Schrei zum Essen holen, entschied sich aber dazu, zuerst zu klopfen.

"Das Essen ist fertig. Wenn du dich nicht beeilst, wird dir dein Vater alles wegessen.", meinte sie in einem gewohnt gleichgültigen Ton. Doch egal, wie sehr sie sich bemühte, kühl zu bleiben, konnte sie es nicht lassen, einen Blick unterhalb seiner Augen zu werfen. Sein Training hatte sich verdammt gelohnt und irgendwie war sie auf Shampoo und Co. neidisch, die sich immer wieder an diese Muskeln schmiegen. Sie selbst spürte sie nur, wenn Ranma sie wieder mal rettete oder wenn sie zusammen einen Trainingskampf bestritten. Mehr blieb ihr nichts mehr übrig, ausser hin und wieder verstohlene Blicke zu werfen, sicher, dass er diese nicht mitbekommen würde. Mühsam, aber so würde es für alle Beteiligten am besten sein.

Das weisse Unterhemd war total durchgeschwitzt, war der Tag doch auch verdammt heiss, als Ranma sich zu seiner Verlobten zuwandte und das Handtuch auffing, welches sie ihm zugeworfen hatte. Sie konnte genau sehen, wie ihm Schweissperlen den Hals runterfuhren, als sie auf ihn zukam, um ihm eine Flasche mit Wasser zu geben – ja, manchmal hatte sie die entsprechende Laune dazu. Das erste Mal hatte er sie nach Fieberanzeichen abgesucht, weswegen er augenblicklich verprügelt wurde. Beim zweiten Mal hatte Ranma nur seine Klappe gehalten und sich für die Aufmerksamkeit bedankt. Braver Junge.

"Was gibt's denn heute?", fragte er zwischen zwei Schlücken.

"Gemüseeintopf mit Entenfleisch.", kam es sofort wie aus der Pistole geschossen, wobei Akane unmöglich ihre Vorfreude verstecken konnte. Es war einfach ihr Leibgericht und Ranma wusste es auch, was auch sein leichtes Grinsen erklärte.

"Daher also die gute Laune." Das klang weder beleidigend noch aufziehend, weswegen auch die junge Frau sich nicht weiter mit dem Spruch beschäftigte, sondern das Thema wechselte.

"Die Abfolge kenne ich gar nicht. Hast du das neu erlernt?"

"Nö, habe nur das fast Vergessene wieder in Erinnerung gerufen. Das Kata habe ich in China gelernt, habe es aber bei den neuen Techniken fast vergessen.", kam die lässige Antwort und die Flasche wurde wieder gekippt.

"Cool." Und dann nach einer kleinen Pause. "Würdest du es mir beibringen?"

Der arme Kerl war so erschrocken, dass er sich gleich verschluckte und erst zu Atem kommen musste, ehe er Akane antworten konnte.

"Ist das jetzt dein Ernst?"

"Ja! Hast du etwa ein Problem damit?", entgegnete die junge Frau sofort bissig, worauf der Kampfsportler abwehrend die Arme hob.

"Nein, nur… naja, ist halt ungewohnt, dass du mich um soetwas fragst. Aber wir können das schon machen, kein Problem."

Man hatte der Schülerin richtig angesehen, dass sie noch etwas sagen wollte, als da eine Frauenstimme erklang.

"Oh, ich weiss gar nicht, wie ich dir danken soll, Kasumi. Die Einladung kam so unerwartet."

"Aber bitte, Frau Saotome, zusammen zu essen macht doch viel mehr Spass."

Wortlos kippte Ranma das restliche Wasser über seinen Kopf, worauf hin er sofort kleiner wurde. Obwohl Akane die Metamorphose schon oft genug gesehen hatte, faszinierte sie die Verwandlung immer wieder aufs Neue.

Wie dem auch war, die Geschlechtsänderung erfolgte keinen Augenblick zu früh, denn just in dem Augenblick, als Ranmas Haare sich rot gefärbt hatten, schaute seine Mutter in die Turnhalle.

"Hallo ihr zwei."

"Tante Saotome!" Wieder quietschte Ranko total übertrieben und machte ihre typische Geste mit den geballten Händen direkt unter dem Kinn, während ihre blauen Augen strahlend zu der älteren Frau schauten. Nun, wenigstens war die Freunde nicht gespielt, freute sich der richtige Ranma doch jedes Mal, wenn seine Mutter vorbei kam, selbst wenn für ihn dies sehr viel Stress bedeutete. So oder so konnte Akane ihn sehr gut verstehen – würde sie noch die kleinste Möglichkeit haben, ihre eigene Muter wiederzusehen, würde sie diese sofort ergreifen.

So aber lächelte sie nur freundlich und verneigte sich leicht vor der Frau.

"Guten Tag, Frau Saotome."

"Nenn mich doch einfach Nodoka, Akane-chan. Sonst fühle ich mich so alt.", lachte Ranmas Mutter und blickte zu Ranko, derer nassen Haare ihr im Gesicht klebten. "Mein Gott, warum bist du denn so nass?"

"Ähm, ich habe trainiert und habe schrecklich heiss bekommen.", meinte die Gefragte und lachte leicht nervös, während die Tendo in Gedanken einen Dank aussprach, dass Ranma nicht auf die Idee gekommen war, oben ohne zu trainieren. Die Verwandlung wäre dann deutlich hektischer geworden. "Ich gehe nur kurz duschen, dann komme ich wieder zu euch." Und weg war sie. Nun, im Sommer war eine kühle Dusche sicher angenehmer als im Winter, so hatte Ranko wenigstens einen Vorteil.

Eine Weile später sassen die Tendos und die Saotomes an einem Tisch und genossen Kasumis Kochkünste, als Nodoka wieder mit einer ihrer peinlichen Befragungen anfing.

"Akane, du als Ranmas Verlobte kannst mir doch sicher am besten sagen, wie Ranma so ist. Würdest du behaupten, er ist männlich?"

Die Angesprochene konnte Rankos Verzweiflung regelrecht ansehen. Auch sie selbst fühlte sich alles andere als wohl in ihrer Haut bei solchen Befragungen. Was sollte sie da bloss sagen? Dass sie sich jeden Tag herumzankten? Dass Ranma Frauenkleider anzog, wenn er seinen Mädchenkörper für das eine oder das andere ausnutzte? Eislaufen und Cheerleader-Wettkampf waren nur zwei Punkte auf der langen Liste Ranmas Verkleidungen. Aber das seiner Mutter zu sagen… nein, dann könnte der Kerl gleich einen weissen Kimono anziehen.

Noch während Akane krampfhaft über ihre Antwort nachdachte, hatte Frau Saotome wohl angenommen, ihre Frage falsch formuliert zu haben, denn sie ergänzte:

"Also, ist er stark? Auch als Kampfsportler?"

Hoffenlich würde niemand ihr Aufatmen sehen…

"Ja, Nodoka-san. Wenn ich es mir so recht überlege, ist er einer der stärksten Kämpfer, die ich kenne. Auch wenn er mal einen Kampf verliert…" Sie schmunzelte unwillkürlich leicht. "dann trainiert er wie ein Besessener, bis er stark genug ist, den Gegner bei einer Revanche zu besiegen." Ein Seufzen. "Manchmal wünsche ich mir, ich würde die Techniken genau so schnell beherrschen lernen, wie er das macht. Zum Teil sieht es so einfach aus, als würde er Nüsse knacken." Dass der eigentliche Ranma – eingeschlossen in einem Mädchenkörper – sie anstarrte, als hätte sie Hörner, Flügel und drei Beine, bemerkte die junge Frau nicht. Sie sagte ja nur die Wahrheit, also sollte man sie nicht so dämlich angucken. Und wehe irgendjemand würde auf die Schnapsidee kommen, sie hätte von ihrem Verlobten geschwärmt!

Frau Saotome hingegen nickte nur begeistert und legte die Hände zusammen.

"Und… sieht er auch gut aus?"

Da musste Akane leicht stocken. Zum Glück war sie mit ihrer Portion fertig, so konnte sie die Antwort in ihre Teetasse nuscheln:

"Keine Ahnung. Muss wohl, er hat ja auch einen Haufen Verehrerinnen."

"Und du kommst damit zu Recht?!" Nodoka-san konnte dies wohl kaum glauben, aber das Mädchen konnte nur mit den Schultern zucken. Was sollte sie sonst dazu sagen? Dass sie Ranma Gleichgültigkeit vorspielte, um sich selbst vor ihm zu schützen? Dass sie sich selbst einredete, seine unzähligen Verlobten sie kein bisschen nervten? Dass sie ihre Eifersucht tief runterschluckte und diese nicht einmal sich selbst eingestand? Da konnte man gleich ihre Verlobung lösen. Dumm nur, dass sie zwei wohl am besten zu einander passten, hatten sie dies doch schon mal mit Nabiki probiert. Allem Anschein nach konnten sie weder zusammen sein noch ohne einander leben. Präker, aber nichts zu machen.

Das Gestreite ihrer Familie wollte die junge Frau aber auch nicht hören, also bedankte sie sich bei Kasumi für das leckere Essen, verabschiedete sich von allen und ging zum Dojo, wo sie sich auf den Sims setzte und dem roten Himmel zuschaute. Es war ihr einfach zu viel des Guten, jeden Tag denselben Mist durchzukauen. Zu Hause, in der Schule – nie hatte sie Ruhe. Warum war ihre unfreiwillige Verlobung mit Ranma nur so interessant?

"Hey…"

Die Stimme klang so kleinlaut, dass Akane diese um ein Haar nicht erkannt hätte. Daher blickte sie auch sehr überrascht auf, fand die verlegen dreinblickenden blauen Augen Rankos, die unsicher von einem Bein auf das andere trat.

"Hey.", antwortete die Angesprochene neugierig, blickte weiterhin auf den Jungen im Mädchenkörper. Es war eine Seltenheit, Ranma so schüchtern und verlegen zu sehen, und wenn sie ehrlich war, fand sie ihren Verlobten zu dem Zeitpunkt meistens äusserst niedlich. Meistens, nicht immer, aber diese Ausnahme traff zum momentanen Zeitpunkt nicht zu.

"Du, ähm… sorry wegen der Befragung…"

"Schon gut.", tat sie die Entschuldigung ab und lehnte sich an den Pfosten, den Blick wieder dem Himmel zugewandt. "Ist auch nicht so, als würde ich sie nicht verstehen. Du bist ihr einziger Sohn, da ist es doch klar, dass sie möglichst viel über dich herausfinden möchte." Dann blickte das Mädchen lächelnd zum Rotschopf rüber. "Ausserdem war es ja nicht so, dass ich lügen musste. Du bist wirklich ein erstklassiger Kämpfer und ich finde, dass deine Mutter dies getrost wissen kann."

Man konnte Ranma ansehen, dass dieser nach Worten rangte und gleichzeitig versuchte ihr Kompliment zu verdauen, doch zu einer Erwiderung kam es nicht, denn Nabiki tauchte wie aus dem Nichts auf.

"Hey, Turteltäubchen, da steckt ihr also."

"Wir turteln nicht!", kam es von den beiden Mädchen unisono – mittlerweile waren Aussagen wie diese zu einem Reflex geworden.

Nabiki liess sich dadurch jedoch nicht beirren.

"Tante Saotome will da was verkünden. Ihr solltet auch anwesend sein."

Erneut unisono blickten sich die Verlobten gegenseitig verständnislos an, richteten dann die Augen wieder auf die zweitälteste Tendo-Tochter, ehe Akane sich erhob und zusammen mit Ranko ins Wohnzimmer ging.

"Ah, da seid ihr ja." Nodoka war wie immer total glücklich, die zwei Jüngsten zu sehen, wobei nicht einmal die Mädels selbst den richtigen Grund dafür wussten. Andererseits war Nodoka wohl einfach ein herzensguter Mensch, wenn auch mit äusserst eigenartigen Prinzipien. "Kennt ihr vielleicht die Harukawa-Quellen?"

"Sind das nicht die tiefsten heissen Quellen in ganz Japan?", kam es immer noch leicht verständnislos von Ranko, wobei Frau Saotome mit der Sonne um die Wette strahlte.

"Genau die sind es. Und wisst ihr was, ich habe eine Reise für eine Gruppe von bis zu zehn Personen gewonnen. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr alle mir dabei Gesellschaft leisten würdet."

Man konnte hinter ihrem Rücken den in Panik ausbrechenden Panda sehen, doch keiner reagierte auf diesen. Die Tendos waren viel zu aufgeregt über die Nachricht und freuten sich ehrlich auf die Einladung. Nur Akane war das angespannte Gesicht Rankos aufgefallen, die leicht abwesend die Tischplatte anblickte.

Würde man die Schülerin fragen, was sie zu der Geste bewegt hatte, würde sie keine Antwort darauf wissen. Dennoch war es nunmal so, dass sie die Hand ausstreckte und unter dem Tisch die von Ranma in Mädchengestalt griff. Es wurde kein Wort ausgesprochen, aber mit dem Blick hatte sie ihren Verlobten etwas beruhigen können, denn er (sie) nickte und blickte wieder zu seiner Mutter, nun deutlich entspannter. °Ich werde dir helfen, egal, was passiert.° Das hatte Akane gedacht und allem Anschein nach hatte man ihr dies von den Augen lesen können.
 

Es war bereits dunkel geworden, als Frau Saotome sich auf den Heimweg gemacht hatte und Ranma aufatmen konnte. So sehr er sich jedes Mal darauf freute, sie zu sehen, umso mehr hatte er Angst davor, als unwürdig zu erscheinen. Er wollte, dass sie auf ihn stolz war, ihn für einen Mann hielt. Aber wie konnte sie das machen, wenn er bei jedem Kontakt mit kaltem Wasser zu einem Mädchen wurde? Unmöglich. In seiner Mädchengestalt hatte er schon oft genug Kleider und sogar Dessous getragen. Ein eisernes Korsett und der Bunny-Kostüm gehörten ebenfalls zu der langen Liste der Outfits, in denen er herumgelaufen war, von den Gymnastik- und Eislauftrikots gar zu schweigen. Männlich? Verdammt, nicht einmal er selbst hielt sich für einen ganzen Mann, was sollte da schon seine Mutter dazu sagen…

Aus irgendeinem Grund kamen ihm da die Worte von Akane in den Sinn. Sie hatte ihn einen starken Kämpfer genannt. Sowohl körperlich als auch geistig, wenn man ihre Worte richtig interpretiert hatte. °…es sieht so leicht aus, als würde er Nüsse knacken.° Dummkopf, dachte sie wirklich, dass ihm alles so leicht gefallen war? Aber er wusste, wie sie es gemeint hatte. Er meisterte innerhalb von Wochen Techniken, für die andere Jahre benötigten. Da war es auch kein Wunder, dass das Mädchen etwas neidisch war, betrieb es doch auch Kampfsport.

"Ranma! Dein Bad ist fertig.", hörte er eben dasselbe Mädchen nach ihm rufen und erhob sich. Gott, war er froh, wieder zu seiner Männergestallt zu wechseln. Auch wenn der Mädchenkörper bei ihm äusserst feminim war, so brachte dies auch einen Haufen Nachteile mit sich – vor allem die Riesenoberweite, die mit der Zeit von der Schwerkraft angezogen wurde und deswegen zu schmerzen anfing. Ein BH wäre da natürlich eine Rettung, aber das würde er nie im Leben freiwillig herumtragen. Lieber doch ein Junge sein.

Ranko ging gerade an Akane vorbei, als diese sie stoppte und noch kurz zuflüsterte:

"Wir schaffen das schon. Wie wir es immer gemacht haben."

Ranko konnte daraufhin nur noch nicken und ihren Weg zum Bad fortsetzen. Erst als aus dem Mädel ein junger Mann wurde, erlaubte sich Ranma, sich an den Badrand zu lehnen und die Augen zu schliessen. Akane… sie half ihm wieder mal aus der Patsche. Obwohl er sie immer wieder verletzte und beleidigte, hielt sie zu ihm, egal was passierte. Selbst wenn einen Moment vorhin eine seiner 'Verlobten' sich an ihn gehängt hatte, wenn er in der Klemme steckte, war Akane steht's an seiner Seite. Er gab dies zwar nie laut zu, aber er verdankte dem Mädchen verdammt viel.

Gott, wie sollte er den Ausflug blos überleben!
 


 


 

LG

Natsu-chan

Ah ja, lange ist es her...

aber hier kommt das zweite Kapitel ^_^
 


 


 


 


 

"Ranma, wir gehen!", brüllte Genma Saotome und packte seinen Sohn am Zopf, um diesen samt zwei vollgefüllten Rucksäcken aus dem Anwesen der Tendos zu schleppen.

"VERGISS ES!!!", schrie seinerseits Ranma, griff kurzerhand nach seinem Vater und beförderte diesen in den Teich. "Ich laufe nirgedwo hin wie ein feiges Huhn!"

"Aber Ranma, was ist, wenn deine Mutter dein Geheimnis herausfinden?", schaltete sich Akane rein. Die gesamte Familie Tendo sass gerade am Tisch, trank Tee und beobachtete stillschweigend das Gezanke zwischen den Saotomes. Nur die Jüngste im Bunde versuchte etwas wie Vernunft walten zu lassen. Vergebens.

"Das wird nicht passieren.", verkündete der Kampfsportler voller Zuversicht, fügte aber kleinlaut: "Und selbst wenn… es wäre OK. Irgendwann würde sie es so oder so erfahren. Weglaufen verzögert nur den Prozess." Dennoch sah der junge Mann alles andere als zuversichtlich aus. Komischerweise erschien ihm Seppuku nicht allzu arg im Vergleich zur Reaktion seiner Mutter. Er hatte solche Angst, sie zu enttäuschen, dass ihm beinahe die Beine versagten. Natürlich würde er dies nie zugeben, aber dennoch war die Furcht da. Er wollte der Sohn für sie sein, den sie sich immer erträumt hatte. Stattdessen war er ein halbes Mädchen und musste jedes Mal dieses verdammte Theater spielen. Gott, er hatte es so satt.
 

Zwei Tage darauf sass die gesamte Schar im Zug auf dem Weg zu den Quellen von Harukawa und unterhielt beinahe den gesamten Wagen. Happosai beschwerte sich lautstark darüber, dass man ihn gefesselt hatte, wobei man kein einziges Wort verstehen konnte, da auch sein Mund geknebelt wurde. Nabiki schaute jedem reichen Typ hinterher und ergriff jede Gelegenheit, zusätzliches Taschengeld zu verdienen – ungeachtet der Mittel.

Soun und der Panda spielten Go, wobei sie von allen Seiten angestarrt wurden. Selbst der Kontrolleur schaute das Wollknäuel etwas ängstlich an, weswegen er so schnell wie es nur ging das Weite suchte. Wenigstens Kasumi und Nodoka verhielten sich ganz normal, besprachen allerlei Dinge miteinander. Daneben sassen Ranko und Akane, vertieft in ein Kartenspiel. Auch wenn Ranma nicht wusste, wie seine Verlobte das Ganze ansah, ihn persönlich nervte das Theater schon. Der perverse Happosai, der jedem Rock und jedem Busen hinterher rannte, sein dummer Vater, der sich immer wieder als ein Feigling entpuppte. Manchmal wünschte er sich ein stinknormales Leben, in dem er sich der Kampfkunst voll und ganz widmen konnte…

"Tantchen Saotome…", meinte Ranko dann vorsichtig, worauf Nodoka sofort zum Rotschopf schaute. "Dürfte ich dir eine persönliche Frage stellen?"

"Aber natürlich." Gott, was würde der Kampfsportler alles dafür tun, nur um als Junge dieses Lächeln an ihn gerichtet sehen zu können. Aber seine Mutter sah nicht ihren Sohn Ranma in ihm, sondern Akanes Cousine Ranko.

"Warum… warum hast du Ranmas Vater geheiratet?"

Augenblicklich breitete sich selbst beim Go-Reisetisch die Stille aus, denn selbst der Panda blickte gespannt auf die wunderschöne Frau.

"Nun, wenn ich ehrlich bin… Er brachte mich immer wieder zum Lachen.", lächelte Nodoka glücklich, weswegen Ranko beinahe weggeschmolzen war. "Ausserdem haben wir zusammen so viel erlebt… Mit ihm war es nie langweilig." Ein kleiner Seufzer. "Leider ist mir dies erst bewusst geworden, als er und Ranma schon weggegangen sind."

Überrascht und leicht ungläubig blickte der Rotschopf zum Panda rüber, ehe die blauen Augen sich wieder der Frau neben ihm widmeten. Ranma war sich sicher, dass man ihm all seine Gefühle ansehen konnte, doch das war ihm zu dem Zeitpunkt vollkommen egal. Am liebsten wäre er aufgesprungen, hätte sich das erstbeste heisse Getränk auf den Kopf geschüttet und seine Mutter an sich gepresst. Aber das konnte er nicht machen, daher schluckte er seinen Wunsch runter, die Faust krampfhaft in seine Hose vergraben, ehe er seine Rolle erneut aufnahm:

"Das ist so traurig und doch so romantisch, Tantchen. Nicht wahr, Akane?"

Der rothaarige Kopf drehte sich zur Seite und erst da erkannte Ranko, dass die jüngste Tendo die Emotionen, die in dem verwandelten Jungen herum wüteten, wohl als einzige in der gesamten Runde erkennen konnte, weswegen sich Ranma irgendwie nackt fühlte. Woher dieses Gefühl kam, wusste er selbst nicht, aber es war so, als konnte seine Verlobte durch die Mauer, die er um sich herum gebaut hatte, hindurch blicken. Ja, sie kannten sich seit gut zwei Jahren, lebten auch so lange unter einem Dach, gingen in dieselbe Klasse, doch ihm wäre nie in den Sinn gekommen, dass ausgerechnet das Mädchen, welches er am meisten verletzt hatte, ihn so gut kennen würde.

"Ja.", lächelte die Blauhaarige, ohne sich erkennen zu geben, dass auch ihre Reaktion total gespielt war. So traurig das auch war – mittlerweile waren sie beide verdammt gut darin, den anderen etwas vorzumachen, was gar nicht der Realität entsprach.

Um die unangenehme Situation dann aber doch irgendwie zu entschärfen, blickte Ranma kurz auf seine Karten, zog eine, die er eigentlich für später aufgehoben hatte, und knallte diese auf den Tisch.

"Und wie gefällt dir das hier?"

Akanes Reaktion liess nicht lange auf sich warten.

"Oh, das ist gemein!"
 

Eine Partie und zwei Dosen Orangensaft später entschuldigte sich Ranko kurz, um aufs Klo zu gehen. Der Hinweg war nicht weiter interessant, dafür aber die Rückkehr, denn kaum hatte die Rothaarige ihren Wagen betreten, hörte sie einen Schrei hinter sich. Im nächsten Moment wurde sie an den Schultern gepackt und an eine Männerbrust gedrückt. Ein Messer kitzelte ihre Kehle, der stinkende Atem des Kerls hinter ihr löste beinahe einen Brechreiz aus.

"Keiner bewegt sich!", schrie der Irre, Ranko weiterhin vor sich wie ein Schild haltend. "Oder ich schlitze ihr die Kehle auf!"

Aus irgendeinem Grund jenseits Ranmas Vorstellung blieb er völlig gelassen. Als würde er die Todesdrohung gar nicht für ernst nehmen. Er spürte den Verbrecher hinter sich, das kalte Metall an seiner Kehle, sah die erschrockenen Gesichter seiner eigenen Familie und der Tendos, zweier Polizisten im Zivil, die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren und nun ihre Marken vor sich hielten. Die Luft war zum Zerreissen gespannt, die anderen Passagiere waren kurz vor einer Panik, das konnte er als erfahrener Kämpfer spüren. Und doch…

Ein dunkles Lächeln umspielte die Lippen Rankos, was die Anwesenden in noch grösseren Schock versetzte.

"Weißt du, was dein grösster Fehler war?", fragte sie leise, dennoch laut genug, dass die Hauptzuschauer dies hören konnten. "Zu denken, dass ich tatsächlich Schutz benötige."

Sie konnte nur noch ein verwirrtes "hä?" vernehmen, dann landete ihre Ferse auf seinen Zehen, was den Verbrecher aufjaulen und das Messer von ihrer Kehle wegnehmen liess. Ein Kopfstoss nach hinten brach ihm die Nase – dieses knacksende Geräusch von brechenden Knochen konnte man wohl im gesamten Wagen hören. Zum Schluss holte Ranko noch mit dem rechten Ellenbogen aus mit dem Ziel, dem Mistkerl die Rippen mindestens zu quetschen, doch der Schlag ging ins Leere. Allem Anschein nach war das Stinktier doch nicht so dämlich wie am Anfang gedacht, denn nun rannte der Typ mit seinem Messer auf Akane zu, die mitten im Gang stand… AKANE?!!!

Sie hatte keine Zeit, zu reagieren, nur im stummen Schrei geschockt auf das blauhaarige Mädchen zu schauen, wie das Messer ihm immer näher kam. °Verdammt, das schaff ich nie!°, dachte Ranma noch, versuchte aber dennoch, zum Bewaffneten zu gelangen. Wehe er würde ihr etwas antun, dann würde er die Radieschen von unten wachsen sehen können!

Was als nächstes passierte, hatte nicht einmal Akanes Verlobter vorhersagen können. Statt wegzulaufen, stellte sich die junge Frau in die Kampfstellung.

"HAAA!!!", liess sie ihren typischen Kampfschrei zu hören und jagte mit voller Kraft eine Faust Punkt genau in den Magen des Angreifers.

Das Messer fiel klappernd zu Boden, während das Gesicht des Verbrechers sich zu einer Grimasse verzerrte. Dann sank der Typ langsam auf den Teppich, bis er schlussendlich alle vier Gliedmassen von sich streckte.

Ranma hingegen musste stark bremsen, sonst wäre er über den Kerl gestolpert und volle Pulle auf Akane geflogen. Im letzten Moment konnte er den Griff auf der Seite eines der Stize packen und blieb aus diesem Grund – aber immer noch Adrenalin geladen – stehen, die Augen voller Sorge auf das Mädchen gerichtet. Es ging ihr gut, sie war unversehrt und hatte auch den Mistkerl aufgehalten, den Ranma aus Fahrlässigkeit entkommen gelassen hatte.

Eine Weile lang geschah nichts. Dann kamen die Polizisten zu sich und nahmen den bewusstlosen Verbrecher fest, während Soun in Tränen ausbrach und zu Akane rüber rannte.

"Akane, mein Kind!!! Bist du auch unversehrt?!"

Ranko hörte nicht weiter zu. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt nach der Panik, die sie erst wenigen Augenblicken verspürt hatte, aber auch durch die Erleichterung, dass es dem Trampel gut ging. Noch während die jüngste Tendo ihrem Vater versicherte, ihr würde nichts fehlen, liess sich der Rotschopf erschöpft auf den ersten freien Sitz sinken und die Augen schliessen. Der Kämpfer in Mädchengestalt konnte immer noch sein Herz wie verrückt gegen seinen Brustkorb hämmern, so dass er es in seinem Hals oben spüren konnte, das Blut rauschte in seinen Ohren, benebelte sein Denken. Es ging ihr gut, redete er sich ein, auch wenn die dunkle Stimme in seinem Hinterkopf ihm immer noch ein schlechtes Gewissen machen wollte – immerhin hatte er zugelassen, dass Akane sich selbst beschützen musste. Für ihn als stolzen Kämpfer war das unverzeihlich. Ausserdem hatte er sich geschworen, das Mädchen immer zu beschützen. Selbst wenn es ihm sein Leben kosten würde.

"Ranko?"

Erschrocken hob die Angesprochene die blauen Augen und erblickte das leicht besorgte Gesicht von Nodoka. Eine zierliche, sanfte Hand ruhte auf der Schulter der Rothaarigen, der die Wärme dieser Hand eine Wohltat war.

"Alles in Ordnung?"

"Ja, ich… ich bin nur erleichtert.", gab das Mädchen ehrlich zu und schloss erneut die Augen. "Hab 'nen ganz schönen Schreck abgekriegt." Aber eigentlich nur, weil Akane angegriffen wurde. Wohlweisslich verschwieg der verwandelte Junge diese Tatsache jedoch – von seinen Gefühlen sollte niemand Wind bekommen. Ausserdem würde seine Mutter sich bestimmt ganz schön fragen, würde sie herausfinden, dass Ranko mehr an ihrer Cousine Akane lag als blosse Verwandtschaft, seiner Legende zu Folge.

Die Hand von seiner Schulter verschwand, doch ehe Ranma reagieren konnte, spürte er schon eine Umarmung, wie sein Kopf an den Gürtel des Kimonos seiner Mutter sanft gedrückt wurde. Zarte Finger fuhren durch sein rotes Haar, kämpften es sanft, strichen ihm dabei auch über die linke Wange und Ohr. °Mama.° Wie sehr er es sich doch wünschte, dieses Wort laut aussprechen zu können. Doch das konnte er nicht. Er durfte sich nicht verraten. Er…

Ohne selbst zu wissen, was er tat, schlangen seine Arme sich plötzlich um den Körper seiner Mutter, während er selbst sein Gesicht gegen ihren Bauch drückte. Kein Geräusch verliess den Jungen in Mädchengestalt, er sass nur da und drückte sich wie ein Kleinkind an seine Mutter, während diese weiterhin mit den Fingern durch sein Haar fuhr. Es war ihm egal, was die anderen von ihm denken würden. Er war kein Schwächling, wenn es sein musste, würde er es mit allen gleichzeitig aufnehmen, aber jetzt, gerade in diesem Moment, wollte er einfach nur seine Mutter um sich haben, den Schock loswerden, der ihm bis zum Knochenmark durchgegangen war, als er gesehen hatte, wie der Verbrecher auf Akane gestürzt war.

Im Hintergrund hörte er, wie die Polizisten nach den persönlichen Daten fragten, um sie im Falle der Fälle wegen einer Aussage anrufen zu können. Dies würde aber nicht zwingend nötig sein, denn es waren immerhin zwei Polizisten vor Ort, die alle Details schildern konnten.

Was weiter besprochen wurde, bekam Ranko nicht mehr mit – sie schlief ein, während Nodoka weiterhin ihr Haar streichelte und den rothaarigen Kopf gegen ihr Obi hielt.
 


 


 

Schon schwer, seiner Mutter nicht die Wahrheit sagen zu können... Und es wird nur noch besser kommen...
 

LG

eure Natsu-chan

Im Schlaf war Ranma die Fahrt deutlich kürzer vorgekommen, als sie eigentlich war, und als seine Mutter ihn geweckt hatte, waren sie schon kurz vor ihrem Ziel – den Harukawa-Quellen. Und obwohl er erleichtert war, endlich aus dem verdammten Zug auszusteigen,

so fragte sich der junge Kampfsportler, wie er die paar Tage in dieser Idylle überleben sollte. Klar, die Entspannung würde ihm bestimmt gut tun, ausserdem bildeten die Berge ein perfektes Trainingsgelände für ihn. Nichtsdestotrotz waren da zwei Punkte, die ihm mächtig zu schaffen machten: Die heissen Quellen und seine Mutter. Wie sollte er es bloss anstellen, seine wahre Identität weiterhin verborgen zu halten…

Während er so vor sich hin grübelte, merke der Junge in Mädchengestalt nicht, wie sie alle bei der Herberge angekommen waren.

"So, da sind wir.", verkündete Nodoka und holte Ranko aus ihren Tagträumen in die Realität zurück. "Wir haben hier drei Zimmer zur Verfügung. Soun und Herr Panda kriegen ein gemeinsames Zimmer." Dies gesagt überreichte Frau Saotome den beiden Angesprochenen den Schlüssel. "Akane und Ranko, ihr werdet auch zusammen schlafen und das Dreierzimmer werde ich mit Kasumi und Nabiki teilen. Alles klar?"

"Klar.", nickte das rothaarige Mädchen ohne gross weiter nachzudenken und hielt von einem Moment auf den anderen inne. Einen Augenblick, bitte noch mal zurückspulen. Er und Akane in einem Zimmer???!!! Nachdem der verwandelte Junge seinen Kopf krampfhaft dazu zwang, sich in die Richtung seiner Verlobten auszurichten, merkte er erst, dass er sich die Worte nicht erträumt hatte. Scheisse, das war ihr Ernst! Seine Mutter wollte Akane und Ranko in ein Zimmer stecken. °Aber ICH BIN Ranko!!!°, dachte Ranma verzweifelt und merkte nicht, wie ihm Schweiss austrat, so angestrengt überlegte er sich einen Grund, wie man die Situation doch noch ändern könnte. Zu blöd, dass ihm wirklich rein GAR NICHTS in den Sinn kam!

"Danke, Nodoka-san.", hörte er währenddessen Akane sagen, spürte ihre Hand an seinem Gelenk und fühlte, wie er irgendwohin gezogen wurde: "Lass uns gehen, Ranko."

°Wie soll ich DAS nur überleben???°
 

Das Mädchen mit den blauen Haaren dachte sich gleichzeitig seinen eigenen teil. Ranma war definitiv zu sehr in Gedanken versunken, als dass er realisiert hatte, was er da eigentlich gesagt hatte, das war ihr auf jeden Fall klar gewesen. Und sie hatte auch seine Panik gesehen, als er begriffen hatte, dass es schon zu spät war, um zurück zu treten. Also hatte sie ihren Verlobten in seiner Verzweiflung gelassen und die Sache in ihre Finger genommen – in diesem Fall den Schlüssen von ihrem gemeinsamen Zimmer. °Hoffentlich werden da zwei Futons sein.°, dachte Akane unwillkürlich. Noch komplizierterer musste man die Situation nun wirklich nicht machen, oder?

°Anscheinend doch.°, war der zweite Gedanke der jüngsten Tendo, als sie den doppelten Futon auf dem Boden sah. Selbst die Decke war für zwei Personen gedacht – blöd war nur, dass es diese nur in einem einzigen Exemplar gab. Nein, die lieben Götter wollten sie wirklich mit nichts verschonen.

Noch während das Mädchen total entgeistert auf das Lager blickte, nahm es ein starkes Schlucken neben sich wahr. Die Blauhaarige musste nicht einmal zur Seite gucken, um zu erkennen, von wem dieses Geräusch stammte.

"Ich würde mal sagen, wir packen unsere Sachen aus und gehen runter zum Essen. Wie wir das mit dem Schlafen anstellen, können wir später schauen." Was nicht sonderlich lange dauern würde, denn es war bereits Abend – schliesslich waren sie alle sechs Stunden mit dem Zug unterwegs gewesen, was alle ganz schön erschöpft hatte.

Ranma sagte auf ihre Worte nichts, sondern ging in eine Ecke, liess dort den Rucksack fallen und stellte es so an, dass er in fünf Minuten mit seinen Sachen fertig war.

"Ich warte draussen auf dich.", war alles, was Akane mitbekam, ehe ihr Verlobter auf der Terrasse verschwand, die Schiebetür schön sauber hinter sich geschlossen.

°Was war denn das auf einmal?°, fragte sich das Mädchen und blickte von der Papiertür auf ihre Tasche runter, ehe sie verstand, was den jüngsten Saotome dazu bewegt hatte, sich so eigenartig zu verhalten. Sie hielt gerade einen ihrer BHs in der Hand, den sie gerade verstauen wollte. Ranma wollte ihr nicht zu nahe treten, wollte ihr ihre Privatsphäre lassen. Aus diesem Grund war er extra schnell mit dem Auspacken fertig geworden, damit sie in Ruhe ihre Unterwäsche auf den Regalen verstauen konnte.

Nun war Akane so richtig baff. Seit wann war der Rüppel denn so rücksichtsvoll ihr gegenüber?

"Aber ich wollte doch nur, dass Akane-chan den hier für mich anprobiert~"

"Verpiss dich, du notgeiler Opa!"

Man hörte kurze Kampfgeräusche, ehe man vernehmen konnte, wie ein Kick ausgeführt wurde, weswegen Happosais Rufe weiter entfernt zu klingen anfingen.

Die Blauhaarige konnte die mit angehörte Szenerie nur mit einem tiefen Seufzen kommentieren. Der alte Perversling würde es wohl nie lernen…
 

Als die Jugendlichen mit der Familie gegessen und sich dann anschliessend auf ihr gemeinsames Zimmer begeben hatten, meinte Ranma hinter der geschlossenen Tür:

"Du kannst das Bett haben." Dies gesagt, begab sich der Junge in Mädchengestalt in die Ecke, wo er zuvor seinen Rucksack hingeschmissen hatte, und liess sich an die Wand gelehnt nieder. Sein Blick war dabei auf irgendwelchen Punkt vor ihm gerichtet, ohne dass er etwas gesehen hatte.

Da waren sie bei den tiefsten heissen Quellen überhaupt. Alles ja schön und gut, wäre da nicht ein kleines Detail – bei jeder Berührung mit dem heissen Wasser wurde Ranma zu einem Jungen. Und wenn seine Mutter dies zu Gesicht bekam, erwartete ihn ein ritueller Selbstmord. Schlimmer jedoch war für ihn, dass er die Frau, die er nach Jahren wieder getroffen hatte, zu tiefst enttäuscht hatte.

"Sag mal… deine Mutter… wie war sie denn so?", fragte Ranma kleinlaut, traute sich aber nicht, in Akanes Richtung zu blicken. Umso überraschter sah er auf, als ihre Stimme direkt neben ihm erklang – er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er nicht gemerkt hatte, wie sich das Mädchen neben ihn gesetzt hatte.

"Nun, sie war sehr lieb. Überall sah sie etwas Positives und konnte mich immer zum Lachen bringen." Eine kleine Pause. "Ich weiss noch, als ich vier war, wollte ich ihr eine Blume schenken, doch ich bin gestolpert und hingefallen. Natürlich ist dadurch der Stiel der Blume kaputt gegangen, weswegen ich ganz schön traurig war. Nicht aber meine Mutter. Sie hatte einfach den abgebrochenen Teil des Stiels abgeschnitten und dieses in eine Teetasse mit Wasser gestellt. Die Blume hätte durch meinen Fall keinen Schaden genommen, hat sie gesagt."

"Hm. Klingt nach einer ganz netten Lady.", meinte Ranma erneut gedankenverloren vor sich hin starrend.

"Ja, das war sie."

Wie war wohl seine Mutter gewesen, damals, als er noch ganz klein war? Er wusste, dass sie ihn liebte, aber da war auch der Wunsch, er solle sie stolz auf ihn machen, und genau das machte dem Kampfsportler zu schaffen. Der Junge wünschte sich nichts sehnlicher als dem Wunschbild seiner Mutter zu entsprechen…

"Ich glaube nicht, dass Nodosa-san soetwas tun würde."

"Nani?" Der Rotschopf drehte sich zu der Blauhaarigen um und blickte diese fragend an.

"Na das mit Seppuku. Klar, sie ist die Frau eines Kampfsportlers und hat bestimmt andere Meinung zum Leben und zu den Menschen, aber ich glaube nicht, dass sie ihrem einzigen Sohn wirklisch schaden will. Für mich sieht dies eher danach aus, als wolle sie dich dadurch auf die Probe stellen."

"Und wie sollte deiner Meinung nach diese Probe aussehen?", murrte Ranko, den Kopf mit einer Hand abgestützt, das Gesicht vollständig Akane zugewandt.

"Ob du mutig genug bist, eine Niederlage einzugestehen.", meinte das Mädchen ruhig. "Ob du zielstrebig genug bist, über dich hinauszugehen, um deine Ziele zu erreichen. Und ob du loyal genug bist, hinter den Leuten zu stehen, die dir wichtig sind. Ich weiss ja, was du alles kannst und dass du hinter deinen Freunden stehst, aber voher sollte Nodoka-san das wissen? Sie hat dich schliesslich ein Leben lang nicht mehr gesehen." Sie kletterte auf allen Vieren nach vorne und kniete vor ihrem Verlobten hin, der sie aus blauen Augen durch die bereits angebrochene Dunkelheit anstarrte. "Ein Mann zu sein bedeutet nicht zwingend, in einem männlichen Körper zu stecken. Es zeigt sich durch das Verhalten der Person selbst ab. Ob du nun Brüste hast oder nicht, wichtiger ist, wie du im Herzen bist." Sie zeigte mit dem Finger auf die Stelle, wo sich bei Ranma der erwähnte Muskel befand. "Und jetzt lass uns schlafen gehen. Wenn du die Hände bei dir behältst, kannst du die Hälfte des Futons haben." Dies gesagt stand das Mädchen auf und ging zum Schlafplatz, wo es sich zur Ruhe hinlegte.

Der Kampfsportler hingegen starrte die Blauhaarige jedoch weiterhin an, als hätte sie drei Beine und Flügel. °Wer bist du und was hast du mit Akane gemacht?°, schoss es ihm durch den Kopf, doch dann lächelte er leicht und schloss die Augen. Trampel hin oder her, sie war seine Verlobte und sie hielt zu ihm, obwohl sie sich ständig zankten und er ihr oft genug weh getan hatte – meistens unbeabsichtigt, sondern einfach weil er nervös war und mit der Situation nicht umgehen konnte. Vielleicht wäre ein kleines Geschenk als Dankeschön angebracht…

Aber darüber würde er sich später den Kopf zerbrechen. Vorerst würde er erstmal eine Mütze voll Schlaf holen, weswegen er auf den Futon zuging und unter die Bettdecke schlüpfte. Für einen Augenblick musste er daran denken, dass hinter seinem Rücken ein Mädchen lag, welches nur einen Schlafkimono und ein Höschen trug, sonst nichts. Wie leicht würde es ihm fallen, diese Stofffetzen zu entfernen, ja, seine Hände unter die Kleidung zu schieben und die Brüste seiner Verlobten zu erfreiffen… °Lass das!°, ermahnte er sich selbst und zwang sich dazu, einzuschlafen, was ihm angesichts des Stresses des Tages ganz gut gelang.
 

Zum ersten Mal seit langem wachte Ranma von sich aus auf und nicht weil ihm jemand einen Eimer Wasser auf den Kopf geschmissen hatte. Ganz langsam öffneten sich seine Augen, klappten aber wieder zusammen, weil ihm die Sonne direkt ins Gesicht schien. Um den Strahlen zu entkommen, drehte er sich auf die andere Seite um und startete einen weiteren Versuch, den neuen Tag zu erblicken – doch erblicken tat er etwas Anderes.

Akane schlief noch tief und sah dabei so unschuldig aus, als bestünde sie aus Porzellan, welches bei der kleinsten, unvorsichtigen Bewegung zu Bruch gehen könnte. Die schwarzen Wimpern gaben leichten Schatten auf ihre rosa Wangen, die Lippen wirkten leicht geschwollen, aus welchem Grund auch immer. Das gesamte Bild wurde von einer zersausten Haarpracht umrahmt.

Weiter unten befand sich ihr schmaler Hals und eine nackte Schulter… EINE NACKTE SCHULTER???!!!

Allem Anschein hatte Akanes Kimono über Nacht sich gelockert und war ihr verrutscht. Als Ergebnis dieses Vorganges konnte Ranma nun eine schmale, weisse Schulter bestaunen. Weiter unten konnte er den Schlitz betrachten, den ihre zusammengedrückten Brüste erstellten.

Er schluckte trocken. Scheisse, wäre er in seinem normalen Körper, hätte er wohl einen Ständer wie 'n Baseballschläger gekriegt. So aber konnte er nur auf die Verführung in Person starren und sich aus letzter Kraft zurückhalten, diese geschwollenen Lippen NICHT zu küssen. Seine Finger juckten förmlich, durch das zersauste Haar zu fahren, die weiche Haut zu berühren, diese mit seinen Lippen zu liebkosen.

Für Ranma war es nicht neu, dass er Hitze im Bezug auf seine Verlobte verspürte. Das war eigentlich der Hauptgrund, warum er sie ständig beleidigte – seine Angst, sie könne von seinen Gefühlen Wind kriegen, war viel zu gross. Dennoch war er mit der Situation 'ein bisschen' überfordert, schliesslich war er Akane bisher noch nie so nah gekommen. Nun, zumindest nicht ohne mindestens mit einem blauen Auge davon zu kommen. Aber nun… gerade in diesem Augenblick hatte er DIE Gelegenheit, die eigentlich zarten Konturen ihres Körpers genau zu betrachten, ohne dass er sich rausreden musste oder zwangsläufig etwas Schweres an den Kopf geschmissen kriegte.

Unwillkürlich kletterte der Junge in Mädchengestalt auf seine Verlobte zu. Nur noch wenige Zentimeter, dann würde er diese verdammt verführerischen Lippen berühren können… °Nein.°

Ruckartig schob sich die rothaarige Gestalt zurück und kletterte noch in derselben Bewegung unter der Decke hervor. Ach du Schande, um ein Haar hätte er Akane geküsst! Und das auch noch in seinem Mädchenkörper! °Kalte Dusche.°, sagte Ranma zu sich selbst in Gedanken. °Und ein Training. Schön lang und hart trainieren, bis ich mich wieder im Zaum habe.° Grosser Gott, der Aufenthalt würde ja noch heikler werden, als er es gedacht hatte.
 

Es war schon etwas spät, als Akane die Augen aufmachte und sich ausgiebig streckte. Der Tag zuvor war wirklich anstrengend gewesen, so hatte ihr der Schlaf wirkich gut getan. Dennoch musste das Mädchen überrascht feststellen, dass die Seite zu ihrer Rechten leer war. Ranma war früher aufgestanden als sie… ein Weltwunder. Den Tag musste sie rot im Kalender markieren.

Noch im Schlafkimono öffnete sie die Schiebetür, die auf die Terrasse führte, und wusste gleich, wo ihr Verlobter steckte. Nun, es war ja nichts Neues, dass er trainierte, aber sie konnte sich vorstellen, dass er dies gerne in seiner richtigen Gestalt gemacht hätte.
 

Einige Meter weiter weg sass eine Gestalt, verborgen im Gebüsch, und starrte die beiden Mädchen mit hasserfüllten Augen an.

°Ranma Saotome. Du wirst es büssen, was du mir angetan hast, du mieser Schuft.°

Die Person war jedoch so darauf fixiert gewesen, die Rothaarige nicht aus dem Blickfeld zu verlieren, dass sie nicht merkte, wie ihr Umhang zu brennen anfing – die Feuerstelle hatte sich zu nahe an die Person befunden. Kurzen Augenblick später erklang ein panischer Schrei durch den Wald.

"Alles deine Schuld, du verdammter Saotome. Alles deine Schuld!"

Das… durfte… nicht… wahr… sein…

Zumindest hoffte Ranma, dass er die Zeichen auf dem Plakat falsch gelesen hatte. Aber nein, dort stand in kunterbunten Schriftzeichen geschrieben, dass an diesem Abend in der Herberge bei den heissen Quellen eine festliche Zeremonie zu Ehren der Wassergöttin der Region geben würde. Alle Gäste der Unterkunft waren somit offiziell zu den Feierlichkeiten eingeladen. Nun, das war ja alles schön und gut, aber die inoffizielle Kleidung bei solchen Festen war ein Kimono. Was bedeutete…

"Ab zum Shopping!"

Sie waren in einer kleinen Stadt, ungefähr zehn Kilometer von ihrer Bleibe entfernt. Hauptziehl: möglichst schöne Yukatas zu besorgen und zwar für jedes unverheiratete Mädchen. Akane wäre als bereits verlobt von diesem Schicksal verschohnt gewesen, doch Nodoka meinte, die zukünftige Braut ihres Sohnes musste am schönsten aussehen. Natürlich nur für den Fall, dass Ranma auftauchen würde. Das Blöde war nur, dass ihr eigener Sohn in einer Mädchengestalt mit Monsterbusen steckte und die Verkäuferin gerade versuchte, den kurvigen Körper in einen flach machenden Kimono reinzustopfen, damit ja nichts raushing.

°Irgendwie erinnert mich das an das Eisenkorsett.°, schoss es dem Ärmsten durch den Kopf, als es ihn wieder durchzuckte, da die Damen den Gürtel noch straffer angezogen hatten. °Ich will wieder ich selbst sein!° Blöd nur, dass Heulen nichts brachte, denn nachdem der Obi kunstvoll zugebunden wurde, stopfte man Rankos Füsse in die Pokkuri-Geta und präsentierte die Rothaarige vor den drei Tendos und einer Saotome, die entzückt ausrief:

"Mein Gott, Ranko, du siehst ja aus wie eine Prinzessin!"

"Wirklich?", fragte das Mädchen nach, doch der Junge in dem Körper zuckte zusammen. Das war ja so entwürdigend. Ein Glück, war er durch die zwei Jahre zu einem perfekten Schauspieler geworden. Vielleicht sollte er im Kabuki-Theater weitermachen, wenn das mit Kampfsport aus dem einen oder anderen Grund nicht klappen.

Dummerweise waren die Quälereien damit nicht zu Ende. Nachdem man Ranko gleich so herumlaufen lies – was an sich schon eine Bestrafung war, denn der Kimono war verdammt eng und liess den Jungen im Frauenkörper sich wie in einem Käfig aus Stoff vorkommen – wurden die Kleider für die restlichen Damen gekauft…

Für Ranma war dies die Hölle auf Erden. Es was heiss und stickig in dem Laden, Trinkwasser war lauwarm und bot somit keine wirkliche Abkühlung. Die Kleidung war zwar aus dünnem Stoff, war aber so straff um seinen Körper geschlungen, dass es sich wie eine Rüstung anfühlte. Ausserdem drückte der Obi ihm die Brüste flach, was auch nicht gerade angenehm war. Und dann war die Shoppingtour an sich…

Unwillkürlich zuckte der Rotschopf zusammen, als etwas Kaltes seine Wange berührte. Beim hochschauen sah er eine Dose mit herrlich kaltem Orangensaft und eine Akane, die das Gefäss in den Fingern hielt.

"Hier. Sonst kriegst du noch einen Hitzeschlag."

"Tse. Für wie schwach hältst du mich.", kam prompt die Antwort, doch die Blauhaarige hörte nicht einmal richtig zu. Sie drückte ihm einfach die Dose in die Hand und ging zu der Umkleidekabine, wo Kasumi gerade einen orangenen Kimono mit weissen Stickereien präsentierte. Der rote Obi unterstrich die Figur der jungen Frau im Vergleich zu Ranko, die leichte Mühen damit hatte, an genügend Sauerstoff zu kommen. Dennoch war das Mädchen froh, dass die anderen ihr keine Beachtung schenkten, denn so schnell, wie sie die Dose geleert hatte, hätte dies eine weiter Standpauke über Manieren von Nodoka gegeben, und darauf konnte der Junge in Frauengestalt getrost verzichten.

Er war gerade dabei, die Fliegen auf dem Schaufenster zu zählen, als seine Mutter plötzlich ausrief:

"Meine Güte, du siehst entzückend aus!!!"

Unwillkürlich drehte Ranma den Kopf in die entsprechende Richtung – und ihm blieb glatt die Spucke weg. Vergessen war die Hitze, die nass-kühle Dose in seiner Hand, der eng angezogene Yukata. Er konnte gerade noch verhindern, dass ihm die Kinnlade nach unten klappte, die Augen jedoch wurden so rund wie zwei Hundert-Yen-Münzen.

Akane stand bei der Umkleidekabine und betrachtete strahlend den blau-weissen Yukata, der mit einem dunkelblauen Obi zusammengehalten wurde. Die Pokkuri-Geta waren ebenfalls dunkelblau, jedoch mit weissen Schnörkeln verziert – der Kontrast passte perfekt zu der jungen Frau.

Fasziniert konnte Ranma nur noch auf seine Verlobte starren, ohne zu merken, was um ihn herumpassierte, bis er leicht an der Schulter gerüttelt wurde.

"Ranko? Alles in Ordnung?"

"Äh, was? Ja, ja, es ist alles in Ordnung.", beteuerte die Angesprochene peinlich berühurt und senkte mit knallroten Wangen den Blick. Gott, war das peinlich gewesen? Andererseits, woher hätte der junge Mann wissen können, dass der Trampel so… feminim sein konnte? Allgemein war der Tag voller Überraschungen gewesen, schon seit dem Morgen, als er feststellen musste, dass Akane verdammt verlockende Rundungen obenrum hatte. In seinem Gedächtnis wurde immer noch die Erinnerung an ihr zartes und schmales Handgelenk gehütet, als sie sich wiedermal auf stur geschaltet hatte und er sie dazu zwingen musste, dass sie Ruhe gab und sich von ihm versorgen liess. Damals hatte sein Herz auch so laut geschlagen, als er in der Küche gestanden war und Eis in einen Beutel geschaufelt hatte. Und an diesem Tag waren ihm beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen, als er sie in diesem Yukata erblickt hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben war der Kampfsportler mit Kuno einverstanden, der Akane eine zarte Magnolie nannte.

Was der Junge in Mädchengestalt jedoch nicht mitbekommen hatte, war der überraschte aber dennoch peinlich berührte Gesichtsausdruck der jüngsten Tendo, die mit leicht geweiteten Augen den Rotschopf betrachtete.
 

Stunden später krachte Ranko kraftlos im kleinen Dojo zusammen, welches zu der Herberge gehörte, obwohl sie immer noch im Kimono war. Das war vielleicht mühsam gewesen. Nachdem für alle weiblichen Personen die Garderobe erneuert wurde – wobei der Rotschopf dann schon einen halben Anfall gekriegt hatte – wurden sie alle von Frau Saotome in einen Schönheitssalon geschleppt, wo sie alle stundenland geschminkt und frisiert wurden. Nur, damit sie beim Fest am schönsten aussehen und sich gute Männer angeln. Als ob Ranko dies nötig hatte, mit ihrem Geheimnis. Und Akane, sie war ja verlobt. Mit Rankos wahrem Ich.

"Graah, ich werde hier noch verrückt!!!"

"Das glaube ich dir."

Die ruhige Stimme liess den Jungen in Mädchengestalt aufschauen und sich abruppt aufsetzen.

"Kasumi.", entkam es ihm überrascht und wurde prompt von der ältesten Tendo lieb angelächelt. Unwillkürlich kam es ihm vor, als würde ihn die verstorbene Frau Tendo anlächeln, so fürsorglich und von mütterlicher Wärme gefüllt der Blick war. Na ja, die Achtzehnjährige hatte schon vor Jahren die Rolle der Hausfrau übernommen, daher war dies irgendwie nicht verwunderlich.

"Du hast dich besser gehalten, als wir es erwartet haben." Wieder ein Lächlen. "Akane meinte, du würdest es hassen, shoppen zu gehen."

Ach ja, stimmte. Er hatte mal eingewilligt, Akane zu helfen, für Kasumi einen schweren Kopb beim Gemüsehändler abzuholen. Dabei waren sie an einem Accessoir-Laden vorbei gelaufen… Ja, die nächsten zwei Stunden hatte er sich am liebsten selbst erschossen, denn das Gekreische war kaum auszuhalten gewesen. Und dann musste man natürlich alles anfassen, sich dreissig Mal um den Spiegel drehen, um das verdammte Tuch oder was auch immer wieder zurück zu legen. Zurück im Haus hatte er nach dem Essen gleich schlafen gelegt, da ihm der Schädel dermassen brummte.

Nun verspürte der Rotschopf ebenfalls Kopfschmerzen, wenn auch nur leichte, die mit einer Tablette leicht behoben werden konnten – ein Glück, hatte es heute nicht so viel Geschrei und Gekreische gegeben hatte, sonst hätte er sich gleich wieder zurückziehen können. Den kleinen Retter kriegte er auch gleich von der ältesten Tendo spendiert, die dann auch meinte:

"Nodoka-san möchte nun zum Tempel gehen. Kommst du nun?"

Reflexartig hob Ranma die Hand, um sich im Nacken zu kratzen, erinnerte sich aber an die aufwendige Frisur mit vielen Nadeln und Kämmen und liess es sein. Stattdessen seufzte der Kampfsportler schwer, ehe er sich mit Kasumis Hilfe erhob.

"Muss ich wohl. Ich hoffe nur, Mutter wird nicht allzu aggresiv nach einem Ehemann für mich suchen, sonst muss ich mir wirklich etwas Ausserordentliches einfallen lasen."
 

Doch es war nicht notwendig gewesen. Der Abend war sehr ruhig verlaufen. Die Frauen hatten zwar die Blicke aller auf sich gezogen, doch Frau Saotome war ganz ruhig gewesen und hatte den Mädchen die Möglichkeit gelassen, sich so zu amüsieren, wie sie es wollten. Ranko und Akane hatten am Schluss beide je zwei grosse Stofftiere gehabt. Und es brauchte nur einen Blickwechsel, ehe sie beide ihre Gewinne an die älteren Tendo-Schwestern gaben und zum schwierigsten Stand gegangen waren, wo man sich sehr synchron bewegen musste, um den Hauptgewinn zu kassieren. Und da beide oft genug miteinander trainiert hatten, stellte auch diese Herausforderung kein Problem dar.

Beim Rückweg hatte Nodoka Kasumi in ein Gespräch verwickelt, Nabiki zählte ihren Erlös – woher DAS Geld gekommen war, wusste Ranma nicht und wollte dies auch irgendwie nicht wissen – und die restlichen beiden liefen ganz am Schluss.

"Akane, ich…", fing der Rotschopf an, brach aber ab, um dann mit einem milden Lächeln hervorzubringen: "Danke."

"Hab ich gerne gemacht.", erwiderte die Blauhaarige, den überdimensionalen Tiger an sich gedrückt, und schmunzelte, als sie zu Frau Saotome nach vorne schaute. "Wenn sie nur wüsste, dass sie das perfekte Plüschtier abbekommen hat."

Ein Kommentar, weswegen der Junge in Mädchengestalt grinsen musste.

"Ja, der Panda ist ganz schön passend." Sein Vater lief nun ja ständig in seiner Pandagestalt in der Gegend rum. Und das nur, damit dessen Ehefrau nicht mitbekam, dass er dabei versagt hatte, aus Ranma einen richtigen Mann zu machen… Lieber hätte er sich daran nicht erinnert, denn sofort wurde sein Gesicht traurig, ernst und nachdenklich zugleich. Er war ein Mann, trug aber gerade einen Yukata, Make-up und eine komplizierte Hochsteckfrisur. Wie männlich war das denn? Eher lächerlich. Doch er würde eher seine eigene Zunge verschlucken, als diese Worte laut auszusprechen. Alles, was man von ihm vernehmen konnte, war ein leises Seufzen. Wenn es nach ihm wäre…

"Ich bin mir immer noch sicher, dass Nodoka-sama dich nicht dazu zwingen würde, Seppuku zu begehen.", hörte er Akanes leise Stimme und schaute überrascht auf. Konnte sie etwa Gedanken lesen oder war er so leicht zu durchschauen? Dennoch nickte er nur auf ihre Aussage hin und drückte sein Plüschtier näher zu sich, als er merkte, dass seine Mutter zu ihm rüber schaute. Gott, wie sehr er es hasste, sich verstellen zu müssen.
 

In der Herberge angekommen stellten alle fest, dass der Panda und Herr Tendo bereits schon gebadet hatten und nun faul vor dem TV lagen. Die Damen waren noch mit dem Fest beschäftigt, also schlich Ranko sich davon, um vor allen baden zu gehen. Sie hatte nicht vor, mitte im Badespass sich in einen Kerl zu verwandeln und das auch noch vor den Augen seiner Mutter – die Tendo-Töchter wussten ja, was passierte, wenn die Rothaarige in Berührung mit heissem Wasser war, und wären wahrscheinlich gar nicht erst baden gegangen, Akane allen voran nicht.

Schnell wurde der bequeme weisse Hauskimono abgestreift und die Person glitt zufrieden seufzend in das herrlich warme Wasser, woraufhin die ausgeprägten Rundungen verschwanden und Platz für muskulösen Körperbau eines Mannes machten. Das rote Haar wurde schwarz und auch die gesamte Figur wurde um einiges grösser.

Gütiger Himmel, tat das gut, endlich wieder im eigenen Körper zu stecken. Es zog nirgendwo, der Rücken wurde auch weniger belastet und ausserdem besass er wieder seine volle Kraft. Klar, als Mädchen war Ranma viel schneller, aber als Mann verfügte er über grosse Kraft und, Macho hin oder her, er liebte es, die Macht in einen Armen, seinen Fäusten zu spüren. Dann erlaubte er sich, seinen Fluch zu vergessen und sich als vollwertiger Mann zu fühlen. Und wenn ihn dabei auch noch ein bestimmtes blauhaariges Mädchen beobachtete…

Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Akane dachte immer, er würde es nicht merken, wenn sie eine halbe Stunde oder länger an der Tür stand und ihn beim Training beobachtete. Witzig und irgendwie auch süss, wie sie jedes Mal darauf reagierte, wenn er sie dabei erwischte und zu allem Überfluss gar nicht überrascht tat. Er wusste, dass es nicht nett war, was er da abzog, aber es machte einfach zu viel Spass, sie auf die Palme zu bringen. Wie sie jedes Mal zuerst nach Ausreden suchte... ja, da war ihm auch der Hammer es wert, dieses Gesicht zu sehen.

°Toll, meine Verliebtheit ist wohl an einem schlimmeren Stadium angelangt, als ich es bisher vermutet habe.°, dachte Ranma, doch selbst in seinen Gedanken klang dieser Satz nicht so erbost, wie er es gerne gehabt hätte. Tatsache war, dass das Erlebnis dieses Morgens etwas hinterlassen hatte, was man mit Worten nicht so einfach beschreiben konnte. Da waren Faszination und tiefe Verbundenheit zu der jungen Frau vorhanden, aber auch die Hitze, Leidenschaft und reine Begierde, denen Ranma sich nur schwer widersetzen konnte.

Die Augen geschlossen stellte er sich vor, wie er diese weisse Schulter küsste, mit den Finger über die weiche Haut fuhr, den Geruch inhalierte, der nur von Akane stammen konnte. Er würde ihr keine Zeit geben, zur Besinnung zu kommen und ihn dann doch in die Wüste schicken zu lassen. Sein gesamter Körper würde ihre Bewegungen einschränken und er würde sie so lange küssen, bis sie selbst nach ihm lechzen würde.

Eine Hitze stieg in ihm auf, die nicht nur von der heissen Quelle rührte, er spürte, wie das Blut in seine Lenden gepumpt wurde. Gott, was würde er nur alles dafür machen, seine Verlobte stundenlang verwöhnen zu können. Von seinen Kumpel aus der Schule hörte er nur Geschichten, was für grossartige Hengste diese doch waren, doch diese Gespräche nervten ihn nur noch. Er widerte ihn an, wenn die Jungs über Mädchen sprachen, als wären diese nur für ihre persönlichen Bedürfnisse da. Wenn er sich auch nur noch vorstellte, er würde Akane so behandeln, ungeachtet dessen, was sie wollte und fühlte, kriegte er den Drang, so schnell wie möglich zum Klo zu gelangen, um den Boden nicht zu versauen.

Er wollte sie, das stand fest, aber noch mehr wollte er sie unter sich stöhnen und schreien sehen, wie sie den Gipfel der Lust erklilmmte, um danach seelig und befriedigt von ihm wieder in die höchste Ekstase versetzt zu werden. Die feinen Brüste, die ausgeprägten Hüften, die weichen Schenkel und die schmale Taille, all dies würde er so lange liebkosen, bis sein eigenes Verlangen zu schmerzen anfangen würde. Und alles nur, um keinen einzigen Moment zu verpassen.

Seine Hand glitt unwillkürlich zu seinem Schritt, als er sich das Eindringen in Akane vorstellte, umfasste den besenstielharten Schwanz. Das Blut rauschte in seinen Ohren, das Gesicht war bestimmt gerötet, während sein Herz schwer gegen seinen Brustkorb hämmerte, als wolle es die Rippen brechen. °Akane.°, stöhnte er in Gedanken und wollte diesen Laut gerade in die Freiheit setzen, als…

"Oh, das ist wohl schon jemand drin."

Sein Herzschlag setzte aus, während Ranma der kalte Schweiss ausbrach, obwohl er sich weiterhin in der heissen Quelle befand. Ohne lange nachzudenken schnellte der junge Mann aus dem Wasser raus, noch während seine Mutter weitersprach: "Muss wohl Ranko sein. Hier ist ihr Kimono."

'Ranko' hingegen hatte eher damit zu tun, den verfluchten Wasserhahn aufzudrehen, um sich mit kaltem Wasser zu bespritzen – was ihr gerade noch gelang, denn die Tür ging keinen Augenblick später auf. Zum Glück war die Verwandlung zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen.

"Oh, Tante Saotome, wie schön." OhGottOhGottOhGott, hoffentlich würde niemandem ihr ultragezwungenes Getue auffallen.

Die Götter waren der Rothaarigen anscheinend wohl gesonnen, denn Nodoka gab mit keiner Wimper zu vestehen, dass sie was gemerkt hatte.

"Wieso hast du denn nicht auf uns gewartet?"

"Ach, ich konnte es einfach kaum erwarten, in Wasser zu steigen. Der Tag war so aufregend und ereignisvoll.", redete sich Ranko schnell raus. °Wenn du nur wüsstest, wie ereignisvoll.°, fügte der Junge in Mädchen gestalt noch hinzu, doch natürlich würde er dies nicht einmal unter der Todesdrohung zugeben.

Im Hintergrund konnte er das überraschte Gesicht Kasumis, das neugierige von Nabiki und ein Mischmasch aus Schock und Wut in Akanes entdecken, versuchte sich jedoch davon nicht ablenken lassen, sondern einfach mal seine Rolle weiter zu spielen. "Es tut mir leid, aber ich möchte jetzt wirklich mir nur die Haare waschen und dann aufs Zimmer gehen. Der Tag hat mich wirklich geschafft." Huch, das war ja nicht einmal gelogen, denn Ranma war wirklich total kaputt.

Seine Mutter hingegen schaute etwas traurig drein, nickte dann jedoch resigniert.

"Schade. Ich habe mich wirklich darüber gefreut, dass wir endlich alle zusammen baden würden." Ein Satz, auf den Ranko nur ein entschuldigendes Lächeln übrig hatte… und ein Dankesgebet zu den Göttern, dass alle vier Frauen Tücher vor ihren Körpern behielten, denn der verwandelte Kerl wüsste sonst nicht, wie er darauf hätte reagieren sollen. Aber so leerte der Rotschopf sich einen Kübel lauwarmen Wassers auf den Kopf und machte sich ran, die Haare möglichst schnell einzuseifen, um sich selbst so von den nackten Frauenkörpern abzulenken – vor allem von dem einen, über den er sich ständig lustig gemacht hatte, dies aber nie so richtig ernst meinte. Und zu allem Überfluss hatte er als männlicher Ranma gerade vorhin sie in seinen Gedanken flach legen wollen! Da konnte er ihr doch unmögilch ins Gesicht sehen – vorausgesetzt er würde es überhaupt schaffen, ihr in die Augen und nicht weiter unten zu schauen.
 

Zurück im Zimmer leerte Ranko sich ein Glas heissen Wassers auf den Kopf und lehnte sich nun in Männergestalt an die Wand, den Blick nach draussen zum Mond gerichtet. Der Kinomo war ihm nun um einiges zu eng geworden, also zog er den oberen Teil ab, liess das Kleidungsstück mit Hilfe des Gürtels an seinen Hüften baumeln. Seine Gedanken liefen Achterbahn und sein Herz wollte sich einfach nicht beruhigen. Um ein Haar hätte seine Mutter ihn als Mann erwischt – und das auch noch kurz vor Selbstbefriedigung, mit den Gedanken bei seiner "verhassten" Verlobten.

Und wenn man gerade vom Teufel sprach, da ging schon die Tür auf und zaghafte Schritte waren zu vernehmen.

"Nodoka-san und die anderen sind schon schlafen gegangen.", hörte er Akanes Stimme und konnte darauf nur ein knappes Nicken von sich geben. Nach wie vor hatte der junge Mann Schwierigkeiten, die Blauhaarige anzuschauen, ohne an seine erotische Fantasie erinnert zu werden.

Die Tendo ging in der Zwischenzeit langsam auf ihn zu und blieb unweit vom Kampfsportler stehen.

"Das war verdammt gefährlich, was du da abgezogen hast."

"Soll ich etwa mich die ganze Zeit über nicht waschen?", kam es prompt zurück – wohl sehr überraschend, denn das Mädchen zuckte leicht zusammen, um dann kleinlaut fortzufahren: "Nein, das schon nicht, aber deine Mutter hätte dich um ein Haar erwischt. Und auch das, was du jetzt machst, ist viel zu gefährlich. Was, wenn sie jetzt plötzlich reinspaziert? Schon mal darauf gekommen?"

"Schon mal überlegt, wie es ist, im falschen Körper herumlaufen zu müssen?", giftete er zurück. Die Tatsache, dass diese Worte aus den Tiefen seines Bewusstseins gekommen waren, brachte wohl als einziges Akane dazu, einfach den Mund zu halten und Ranma aus grossen Augen anzusehen, während er weiterhin wie ein Wasserfall sprach. "Hast du es dir jemals überlegt, wie es für mich ist, als Kampfsportler im Mädchenkörper herumzulaufen? Ich kann ja nicht einmal richtig kämpfen, ohne Angst zu haben, im kalten Wasser zu landen! Vom Regen und Schwimmunterricht rede ich gar nicht erst! 'Schatz, lass uns ans Meer fahren, oh, und leihst du mir einen deiner Badeanzüge?' Wie demütigend ist das denn." Den letzten Satz spuckte er regelrecht raus, stütze sich mit einer Faus auf dem Boden ab, den Blick gen Boden gerichtet, die Zähne zusammengepresst.

Eine Weile lang herrschte Stille, bis Akane leise zu sprechen anfing.

"Du hast Recht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie du dich anfüllst. Dennoch finde ich, dass es keine Rolle spielt, in welchem Körper du steckst. Allein deine Handlungen zeigen, ob du nun ein Mann bist oder nicht… Und ich finde, dass du einer bist…"

Da schnellte sein Kopf nach oben, die blauen Augen ungläubig auf seine Verlobte gerichtet. Das… das war ihr… Ernst? Doch, so verlegen wie sie dreinschaute, konnten diese Worte nur wahr sein, denn normalerweise würde sie nicht einmal unter der Todesdrohung etwas in der Art sagen.

"Weißt du…", fing sie an und machte einen Schritt auf ihn zu. Dummerweise rutschte sie an dem auf dem Boden liegenden Ärmel von Ranmas Kimono aus und flog regelrecht auf ihn zu. Nur im allerletzten Augenblick schaffte der junge Mann es, Akane aufzufangen – ein Hoch auf das jahrelange Training und die guten Reflexe, denn so war die junge Frau nicht auf dem Boden sondern in seinen Armen gelandet. Doch im nächsten Moment war er sich nicht mehr so sicher, ob das auch wirklich so gut war, wie er es sich augemalt hatte. Das Gesicht der jüngeren Tendo befand sich direkt vor dem seinen, so dass er ungehindert in die grossen braunen Augen schauen konnte, ihre kleinen Hände pressten gegen seine Brust, doch nicht abwehrend sondern Halt suchend.

Sein Atem setzte aus, gleichzeitig trocknete seine Kehle aus. Auch sein Verstand verabschiedete sich kurz, um eine Pause einzulegen, anders konnte Ranma sich die Selbstverständigkeit, mit der er seine Verlobte bequem auf seinen Schoss setzte, nicht erklären. Den einen Arm um ihre Taile gelegt, erforschte die Hand der anderen sachte ihr Gesicht, stricht dann kurz das Haar zur Seite und zog ihr Gesicht runter zu sich. Er war auf alles gefasst und gleichzeitig total jenseits der Realität, vergass aber alles, als er sie schlussendlich küssen konnte.

Dieser Kuss fühlte sich an, als hätte jemand einem durstigen Menschen endlich einen Schluck kalten Wassers gegeben. Er wünschte sich, er konnte sie näher an sich ziehen, doch er musste sich beherrschen. Ein Mal zu weit und er würde es für immer mit dem trotzigen Mädel verspielen. Doch die Hand aus ihrem Haar konnte er nicht rausnehmen – er konnte es einfach nicht riskieren, dass sie zurückschreckte, ehe er sie komplett kosten konnte.

Zu seiner Überraschung war der Widerstand nur ganz minim gewesen. Der anfängliche Schreck war eigentlich ganz verständlich, doch dieser war Ranmas Meinung nach sehr schnell verschwunden, denn Akane entspannte sich immer mehr auf seinem Schoss, die Hände auf seiner Schulter und auf der Brust platziert. Hätte er gewusst, dass die junge Frau gerade voller Genuss seine ausgeprägte Muskulatur bewunderte, hätte er wohl ein Grinsen nicht unterdrücken können. Aber so konzentrierte er sich einfach weiter auf den Kuss – wer wusste es schon, wann er wieder die Gelegenheit dazu kriegen würde?

Je mehr Zeit verging, desto mutiger und gewagter wurde das Spiel. Mittlerweile hatte er den Mund seiner Verlobten komplett erobert und erkundigte diesen voller Freude, den weichen weilbichen Körper an sich gedrückt. Seine Hand drückte ihren Kopf weiterhin zu ihm, doch im Vergleich zu vorhin genoss er nun einfach das Gefühl ihres Haars zwischen seinen Fingern. Und, verdammt noch mal, er genoss es einfach, sie zu schmecken!

Vergessen waren die dünnen Papierwände der Herberge, sogar seine eigene Mutter, die auf keinen Fall herausfinden sollte, dass Ranma und Ranko ein und dieselbe Person war. Für ihn galt nur Akane auf seinem Schoss, ihre Hände, die heisse, prickelnde Spuren auf seinem Oberkörper hinterliessen, der Kuss, der ihm langsam aber sicher den Atem raubte. Er wollte mehr, so viel mehr, alles, was sie ihm nur bieten konnte, also wanderten seine Hände zu ihrem Kimonosaum und zogen diesen bestimmt nach unten, um sich nicht nur auf ihre Lippen zu beschränken, um auch von ihrer Haut kosten zu können.

Allerdings machte Akane ihm da einen Strich durch die Rechnung. Zwar schlug sie ihn nicht und brach auch den Kuss nicht ab, doch sie versteifte sich so sehr, dass man meinen konnte, sie wäre aus Granit.

Nun gut, Ranma machte sich da nichts raus. Genauso sanft wie vorhin zog er den Kimono wieder dorthin, wohin dieser auch gehörte, und beendete erst dann den Kuss. Doch statt irgendwelche Ausreden zu suchen, umarmte er sie einfach und lehnte seine Stirn an ihre Schulter. Seine Stimme war kaum lauter als ein Wispern, doch er war sich sicher, dass Akane ihn verstehen würde.

"Tut mir leid… ich wollte nicht… und danke… für alles…"

Am nächsten Morgen war Akane immer noch stark durch den Wind. Solche Leidenschaft hatte sie dem Kampfsportler, der momentan in Mädchengestalt neben der jüngsten Tendo friedlich vor sich schlummerte, nie zugetraut. Und höchstwahrscheinlich würde er beim Erwachen eh alles bestreiten...

Diese Erkenntnis tat weh, stellte jedoch die logische Folge dar und wäre auf keinen Fall überraschend gewesen. Bei den beiden war es eh nie anders gewesen. Kuam gab es auch nur eine kleine Andeutung von Nähe, schraken die zwei immer zurück und taten so, als wäre nichts passiert. Der Kuss war eindeutig mehr als eine "kleine Andeutung", doch Akane wettete, dass auch dieses alles verneint werden würde.

Interessanterweise bereute die Blauhaarige nichts. Klar, sie hatte sich ihren ersten Kuss anders vorgestellt, viel kitschiger um genau zu sein, doch das, was schlussendlich passiert war, übertraf alles, was sie sich je hätte ausmalen können. Ihr war heiss geworden und um ein Haar hätte sie sich komplett dem Mann hingegeben, hätte ihr Hirn nicht Allarm geschlagen. Sie waren in einer Herberge mit dünnen Papierwänden und was waren nicht nur die Väter in der Nähe sondern auch Frau Saotome. Ganz zu schweigen vom herumirrenden Happosai - wo auch immer der Perversling sich im Augenblick aufhielt. Zu all dem bereits Aufgezähltem kam noch ein "kleines" Detail dazu - sie war noch Jungfrau. Und am Vortag hatte sie ihren ersten Kuss erleben dürfen. Für den Anfang reichte dies vollkommen.

Den Entschluss gefasst, einfach mal abzuwarten, was nun kommen sollte, drehte sich die junge Frau vorsichtig um, denn sie wollte nachsehen, ob Ranma - sprich Ranko - wach war. Die Tendo hatte Glück. Die Rothaarige befand sich weiterhin in den festen Umarmungen des Morpheus' und nahm von nichts Notiz, was um sie herum passierte, dabei so friedlich, unschuldig und, ja, verführerisch aussehend, dass es an ein Wunder grenzte, keine Nabiki beim Fotografieren zu erblicken.

Akane war dies nur Recht. Lautlos stand sie auf und schlüpfte geräuschlos ins Badezimmer. Dort zog sie sich gleich auch in ihre Sportsachen um und machte sich für eine Jogging-Runde bereit. Seit sie bei den Quellen angekommen waren, hatte die Blauhaarige diese Beschäftigung stark vernachlässigt und wollte unbedingt das Vermasselte nachholen.

Es war ein angenehmer, frischer Morgen. Die Sonne versprach mit ihrem Strahlen einen wunderschönen Tag, während die Tautropfen auf dem Gras und auf den Sträuchern wie unzählige kleine Diamanten glitzerten. Diese Schönheit der Natur konnte gewiss keine einzige Kamera der Welt festhalten, kein Künstler auf einer Leinwand verewigen. Man konnte diesen Anblick nur mit den eigenen Augen geniessen.

So sprintete Akane einer Landstrasse entlang und genoss die Frische in vollen Zügen. Selbst ihre Verwirrung wegen dem Kuss vom Vortag wurde zurück gedrängt. Hier gab es nur sie, die Natur und der Wind, der mit ihren Haaren spielte.

Den dumpfen Schlag hörte sie nicht. Dafür aber verspürte sie auf einmal einen stechenden Schmerz im Nacken. °Ich werde ausgeknockt!° Dies war der letzte Gedanke, den sie noch fassen konnte, ehe alles um sie herum in der Dunkelheit verschwand...
 

Der Mann mit einem neuen Umhang stand stolz wie ein Oskar mitten auf der Landstrasse und betrachtete die ohnmächtige junge Frau auf einem Arm mit einem siegreichen Lächeln. Ja, nun würde er diesem verdammten Saotome zurückzahlen können. All diese Jahre würde der Hund zu spüren bekommen!

"Verflucht seist du, Saotome!!!!", rief der Mann aus, um seinen Emotionen Ausdruck zu verleihen, als ein Hupen ihn zurück auf den Boden der Tatsachen zurück holte.

"Mach Platz, du Rotzlöffel, die Strasse gehört nicht nur dir!", brüllte ein müder und extrem schlecht gelaunter Bauer, woraufhin der Mann im Umhang und mit der blauhaarigen Frau auf den Armen sofort sputete und die Strasse verliess. Am Strassenrand angekommen verneigte er sich einige Male, gleichzeitig Entschuldigungen ausrufend, bis der Bauer vorbei gefahren war. Erst dann kehrte der siegesreiche Gesichtsausdruck zurück. Ja, eine Rache würde vollkommen sein!
 

Ranko für ihren Teil schlief noch lange, wachte jedoch völlig kaputt auf. Die Ereignisse des Vortages hatten die Rothaarige geschafft. Zuerst war da die doofe Shoppingtour mit dem ganzen Schönheitsmist, den die Frauen sich antun, welche den echten Ranma komplett auslaugte. DAnach das Fest, welches zwar ruhig und ohne Abenteuer verlaufen war, dennoch ebenfalls an seinen Kräften zerrte - und an seinen Atemwegen, denn zu atmen in dem Yukata war vielleicht ein klein wenig besser, als ein Metallkorsett zu tragen. Weiter kam das Bad, welches eigentlich hätte entspannend sein sollen. Eigentlich... Und zu guter Letzt kam der Kuss...

Das Herz des Jungen im Mädchenkörper fing an, stärker zu schlagen. Dieser Kuss war um Welten besser, als er ihn sich je ausgemalt hatte. Und nun, wo er den ersten Schritt gemacht hatte, wollte er mehr. Er wollte sie ganz haben, ihren kompletten Körper mit Küssen übersähen, sie schmecken, sie beim Erreichen der höchsten Ekstase beobachten. Und genau das war das Problem, denn... Einerseits bekam er einen lang ersehnten Wunsch endlich erfüllt... andererseits jedoch würde es von nun an viel schwieriger sein, sich zurückzuhalten. Eine Zwickmühle.

Das rothaarige Mädchen linste vorsichtig zur Seite, um nach Akane zu sehen, öffnete die Augen aber ganz, als die Blauhaarige nirgendwo zu entdecken war. War Akane etwa ohne ihn frühstücken gegangen? Das konnte beinahe nicht sein, denn sie weckte ihn IMMER, wenn es Futterzeit war - auch wenn sie normalerweise dafür einen Eimer mit Wasser verwendete oder ihm die Ohren voll brüllte. Vielleicht war sie ihre Runden machen gegangen? Immerhin hatte sie beim Fest erwähnt, dass sie dies total vernachlässigt hatte und dies musste unbedingt nachgeholt werden.

Einen weiteren Blick über das Zimmer schweifen lassend entdeckte Ranma einige Kleidungsstücke der jüngsten Tendo, sorgfältig in einer Ecke hingelegt - Kleidung, wie sie sich diese immer bereit legte, wenn sie nach dem Sport in die Dusche wollte. Also hatte er mit seiner Vermutung Recht. Ha! War er gut oder war er gut?

Erfreut durch seinen eigenen Erfolg und durch die Tatsache, das Treffen mit seiner Verlobte etwas hinaus ziehen zu können, stand der Kampfsportler im Mädchenkörper auf und ging ins Badezimmer, um gleich darauf frisch angezogen zum Speiseraum zu gehen.

Die restlichen Familienmitglieder hatten schon längst gefrühstückt und gingen ihren Beschäftigungen nach. Soun und Genma - sprich, Herr Panda - spielten zusammen Go. Nabiki zählte wieder Geld - die hatte echt keine andere Hobbies - während Kasumi und Nodoka Kochrezepte austauschten. Als die Rothaarige sich jedoch hinsetzte und den ersten Bissen Reiss nehmen wollte, bemerkte sie, wie alle sie wortlos anstarrten.

"Ähm... was ist denn los?"

Kasumi war die erste, welche die Stimme ergriff:

"Hat Akane keinen Hunger?"

Nun wurde Ranko stutzig.

"Sie ist doch joggen gegangen?" Das klang halb fragend, halb feststellend.

"Das war vor drei Stunden.", mischte sich Nabiki ein.

"Wir dachten alle, sie sei nach dem Sprint zurück auf euer Zimmer gegangen." Nodokas Stimme klang leicht besorgt.

Ranko hingegen spürte regelrecht, wie in ihr alles gefror. Selbst ihr Herz weigerte sich, weiter zu schlagen. Dennoch brachte sie ein Lächeln hervor.

"Ach kommt, sie hat bestimmt beim Joggen einen hübschen Laden gesehen und hat die Zeit vergessen."

Dies schien die Familie zu beruhigen, jedoch nicht Ranma. Mit steinernen Miene ass er sein Frühstück auf, während ein Satz wie ein Mantra in seinem Kopf wiederholt wurde °Bitte lass es der Fall sein!°.

Etwas tropfte... ganz leise und doch in der Nähe... und es war sehr frisch, ja, beinahe kalt. Dabei war doch Hochsommer...?

Sie lag. Und es war weder ihr Bett noch ihr Futon in der Herberge - nein, dafür war die Unterlage viel zu hart. Stein. Ja, genau das war es, worauf sie gerade lag. Harter, kalter Stein.

Akane startete einen Versuch, die Augen zu öffnen, und hatte erstaunlicherweise sogar Erfolg bei diesem Vorhaben - auch wenn ihr dabei böse der Schädel brummte. Gott, wie hatte sie es bloss geschafft, sich so den Kopf anzuschlagen? Aber vorerst mal eines nach dem anderen.

Also mal alles von vorne. Sie lag auf feuchtem und kalten Steinboden - tse, selbst Strumpfhosen Taro hatte sie besser behandelt - in einer relativ grossen, jedoch dunklen und morschen Höhle - wie romantisch. Ausserdem hatte sie starke Kopfschmerzen - na vielen Dank auch! Für die Beule würde sie sich noch böse rächen - und war gefesselt - wie hätte es auch anders sein sollen... Wie reizend...

Irgendwie schaffte sie es, sich aufzusetzen und die schmerzenden Stelle am Kopf gegen das kühle Gestein zu legen. Dies linderte den Schmerz etwas, auch wenn ihr weiterhin schwindelig und leicht übel war. Ein weiterer Punkt auf ihrer Liste "Warum-bringe-ich-das-verdammte-Arschloch-um". Dennoch fuhr sie mit ihrer Selbstinspektion weiter. Ihr wurden nicht nur die Hände hinter dem Rücken und die Arme an den Oberkörper gebunden, sondern auch die Füsse gefesselt. Somit konnte sie ihre Fluchtversuche an den Nagel hängen. Na wunderbar.

Immerhin sahen ihre Sportsachen unangetastet und nur leicht zerknittert aus. Abgesehen von der Beule und einigen tauben Stellen, welche schnell wiederbelebbar waren, nahm sie keinen weiteren Schaden an sich war. Man hatte sie weder zusammengeschlagen noch vergewaltigt. Gut. Das war doch schon mal was Positives an dem Tag.

"Schon wach?"

Die unbekannte Stimme kam vom Eingang der Höhle und klang halb überrascht, halb feststellend. Die Entführte hingegen hatte nur einen kalten Blick für ihren Kidnapper übrig - auch wenn er gar nicht mal so schlecht aussah. Aber hey, er hatte sie K.O. geschlagen! Zu ihren Freunden zählte er deswegen garantiert nicht!

"Warum bin ich hier?", fragte sie mit kalter Stimme.

Der Mann belächelte die Frage nur.

"Das ist aber keine freundliche Begrüssung."

"Soll ich etwa vor Freude mich dir an den Hals schmeissen, oder was?"

Der Spruch brachte ihren Entführer zum Lachen.

"Nein, auch wenn ich nichts dagegen hätte." Dann sah er sich die junge Frau genauer an und fügte hinzu: "Obwohl ich mir dabei doch nicht so ganz sicher bin, ob ich das gerne möchte. Schliesslich will ich nicht als Krüppel enden."

Akane konnte es gerade noch verhindern, eine Mine zu verziehen. Der Kerl wusste über die Kraft ihrer Schläge Bescheid - was automatisch bedeutete, dass er sie schon länger beobachtete. Dummerweise machte diese Erkenntnis die Situation keinen Deut besser. Genau genommen war genau das Gegenteil der Fall.

"Was willst du von mir?" Ihre Stimme klang so kalt und ruhig, dass sie selbst baff wurde. Ihr Entführer jedoch liess sich dadurch nicht beirren.

"Von dir will ich nichts. Du bist lediglich ein Mittel zum Zweck."

Die ganze Angespanntheit wich auf einmal von ihrem Gesicht und auch von ihrem ganzen Körper. Achtung, gleich würde es kommen. Drei... zwei... eins...

"Mien Ziel ist Ranma Saotome!"

°Und der Kandidat hat hundert Punkte.° Merkwürdig... wie sie DAS bloss erraten hatte...?

"Und warum klärst du's nicht mit direkt mit ihm von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann?"

"Das wird früh genug der Fall sein.", meinte der Kidnapper so selbstsicher und von sich selbst überzeugt, dass Akane schon zu denken anfing, er wolle sie verarschen. Für wie blöd hielt er sie eigentlich? Und für wen hielt er sich selbst? Für Kenichi Matsuyama? °Komm wieder runter, Bursche, so toll bist du nicht.°

"Du hast Schiss, ihn auf offener Strasse herauszufordern, da du ihm unterlegen bist."

Der Kerl sah auf einmal so aus, als hätte ihm jemand einen Stein an den Kopf geworfen. °Bingo.°

"Eine wie du wird meinen glorreichen Plan niemals verstehen.", versuchte er sich grossspuckig zu retten, doch zu spät.

°Ja, klar. Sonst noch Sonderwünsche?° Kein Wunder, hatte er sie gefesselt. Sonst hätte sie ihm die Scheisse nicht nur aus dem Körper sondern auch aus der Seele prügeln. Ihr Hirn arbeitete sowieso auf Hochtouren - wie sollte sie sich befreien und wie schlimm sie den Mistkerl zurichten würde. Der letztere Gedanke hatte merkwürdigerweise etwas Tröstliches an sich.

"Dieser Saotome wird dafür büssen, was er mir angetan hat!!!"

Ah...ja... Die Leier wieder. Echt jetzt, ihr aufgezwungener Verlobter hatte eine Lebensgeschichte, da konnte man Bücher darüber schreiben. Sie sollte echt Geld verlangen, für jede Entführung und für jede Geschichte, die sie zu hören gezwungen sein würde.

"Mein Name ist Lin Ping, Sohn des Lan Ping, der seinerseits der Sohn von Ken Ping war, der..." Weiter wurde der gesamte Stammbaum männlicherseits aufgesagt, wobei die Blauhaarige mal auf Durchzug geschaltet hatte. So viele Details wollte sie über ihren Entführer gar nicht wissen.

"...eines Tages fand ich auf der Strasse ein bewusstloses Mädchen, eine rothaarige Göttin." Da wurde die junge Frau hellhörig. Jap, das klang nach Ranma in seiner weiblichen Gestalt - das hatte Akane selbst noch an diesem Morgen feststellen müssen.

Der Typ quatschte in der Zwischenzeit fröhlich weiter.

"Ich habe mich sofort in die Schönheit verliebt und habe sie zu mir nach Hause gebracht. Es hat sich herausgestellt, dass sie vor Hunger ohnmächtig geworden ist. Selbstverständlich habe ich ihr alles gegeben, wonach sie nur gefragt hat - auch wenn mir ihre Vorliebe für Essen etwas schockierend rübergekommen ist."

Er ballte die Fäuste und sah nach oben, als sei er ein Vulkan kurz vor der Eruption. °Achtung, jetzt kommt's.°, dachte Akane noch, als der Höhepunkt der Erzählung eintraf.

"Aber ich konnte bis zur Hochzeit unmöglich warten, meine Leidenschaft benebelte meine Sinne, übernahm die Kontrolle über meinen Körper und so stürmte ich zu ihr ins Bad, um unsere Körper und Seelen miteinander zu vereinen."

Während der Erzähler seiner Entrüstung Ausdruck verlieh, wusste die Tendo nicht, ob sie kotzen oder ihren Kopf gegen die erstbeste Wand schlagen sollte. Die Art der Übelkeit kannte sie noch von der Geschichte mit Mikado - an Ranmas Stelle hätte sie sich wohl ihr gesamtes Inneres desinfiziert. Die Wand hingegen brauchte sie, weil sie selbst ein Déjà vu überkam. Die Szene kannte sie doch... von irgendwoher...

Dem Rest der Geschichte hörte sie gar nicht zu, denn sie kannte den Ablauf bereits schon. Dieser Lin sah statt einem rothaarigen Mädchen einen schwarzhaarigen Mann und hatte garantiert die Krise geschoben. Ranma hingegen war wohl mit Futter abgehauen und der misslungene Bräutigam hatte Rache geschworen, seines verletzten Stolzes wegen.

Die Geschichte war so typisch, dass es schon weh tat. Ihr Verlobter war nicht nur ein verfressener Sack, sondern ein schamloser Schauspieler auch noch dazu. Auch wenn sie zugeben musste, dass sie Ranma um dessen schauspielerischen Fertigkeiten leicht beneidete...

"Aber genug der langen Rede." Der plötzliche Sinneswechsel wollte Akane überhaupt nicht gefallen. "Es wird Zeit." Nein...das wollte ihr DEFINITIV nicht gefallen.
 

Währenddessen war in der Herberge die Hölle los. Die jüngste Tendo fehlte nun seit fünf Stunden und die Shopping-Version konnte die lange Abwesenheit nicht mehr erklären. Selbst der sonst komplett ignorante Genma/Herr Panda machte sich um das Mädchen Sorgen und brüllte in den Horizont, hoffend, dass die Blauhaarige ihn hören würde. Soun dagegen flippte völlig aus und rannte durch die Gegend wie ein Wahnsinniger. Nodoka gab zwar ihr Bestes, den verzweifelten Vater zu beruhigen, über liess dies dann aber Kasumi. Erstens konnte die älteste Tendo-Tochter ihren Vater viel besser beruhigen und zweitens wollte Frau Saotome selber bei der Suche helfen.

Ranko war allen voran rausgerannt und sprintete los, kaum wurde ihr eine Richtung zugewiesen. Die Rothaarige rief den Namen der Vermissten aus voller Kehle, doch der Kampfsportler selbst wollte sich am liebsten für diese Sorglosigkeit umbringen. Hätte er doch früher reagiert, früher auf sein Gefühl gehört, früher nachgeschaut, nachgefragt! Stattdessen war er zu sehr mit sich selbst beschäftigt, mit seiner Feigheit, Akane nach dem Kuss in die Augen zu schauen.

So viel zum Thema, er würde für sie sein Leben auf's Spiel setzen... Sie hatte keine Ahnung von diesem Versprechen gehabt, denn Ranma hatte dies sich selbst am Grab der Frau Tendo geschworen. Von dem Versprechen wusste höchstens der Geist der verstorbenen Mutter.

Er rannte gerade an einer einsamen, frei zugänglichen Quelle vorbei, als...

"Wohin des Weges, Ranma?"

Die Rothaarige bremste noch im Laufen, so dass sich hinter ihr eine Staubwolke bildete. Ihr Blick wanderte durch die Gegend, um denjenigen zu finden, der sie gerufen hatte. Freilich, der Kerl versuchte es nicht einmal sich zu verstecken. Er stand auf einem Stein, der zu einer Felswand gehörte, unter der sich die heisse Quelle befand. Von unten sah es so aus, als würde der Typ vor dem Eingang einer Höhle stehen, doch so richtig konnte der Kampfsportler dies nicht erkennen.

"Trotz all dem Schmerz, den du mir zugefügt hast, ist dein Antlitz immer noch der einer Göttin.", quatschte der Kerl bühnenreif, während Ranma selbst die Galle hochstieg. Göttin?! Igitt, das erinnerte ihn so stark an Kuno, dass es schon weh tat. Der Kampfsportler verspürte sogar denselben Brechreiz. Ob die beiden Vollpfosten verwandt waren? Die Hirnzellen stammen jedenfalls aus derselben Zuchtstätte.

"Und will das wissen?"

Die schräge Gestalt schien über die Frage nicht gerade erfreut zu sein. Mit geballten Fäusten zischte der Kerl zwischen den Zähnen eine Antwort hervor:

"Was? Du wagst es, mich zu vergessen?! Mich?! Lin Ping?! Nach all dem, was du mir angetan hast?!!!"

Ranma hingegen wurde die Sache deutlich zu bunt. Er hatte Besseres zu tun, als mit einem hirnamputierten Lackaffen einen Small-talk zu halten, nämlich Akane suchen.

"Hey, ich kann mich doch nicht an jeden Idioten erinnern, der mir je über den Weg gelaufen ist! Was ist mit euch Typen eigentlich los? Warum muss ich jedem von euch die Worte mit einer Zange aus der Nase ziehen?! Spuck endlich aus, was dein Problem ist, oder lass es sein und stör mich nicht!" Echt jetzt, warum waren die alle davon überzeugt, dass er sich an jede Gestalt erinnerte, die er je in seinem Leben mal getroffen hatte?

"Willst du behaupten, du kannst dich an deinen Verlobten nicht erinnern?!!!"

....

Man konnte den Wind hören, wie er zu den Bäumen sprach und die mächtigen Pflanzen ihm mit dem Rascheln der Blätter antworteten. Die Vögel zwitscherten vereinzelt ihr Lied dem sonnigen Tag entgegen, erfreut über den Sommer und über das herrliche Wetter. Die Quelle selbst pflichtete all den Geräuschen der Natur mit leisem Plätschern des Wassers bei, erschuf damit eine Atmosphäre der Ruhe, des Friedens und der Geborgenheit... zu dumm, dass Ranma momentan kein Auge für diese Schönheit übrig hatte.

Baff wie wohl noch nie in seinem gesamten Leben - mal von der Sache auf dem Eis mit dem dämlichen Sanzenin abgesehen - starrte das rothaarige Mädchen zu dem Kerl auf dem Felsen hoch, unfähig auch nur einen kleinen Ton von sich zu geben und seinen eigenen Ohren kein Glauben schenkend. Der da... sein VerlobtER?! Reflexartig musste er an seinen alten Herren denken, der ihm wegen dem Essen wieder irgendwelche bescheuerte Verlobung angedreht hatte, strich die Variante jedoch - sein Vater war zwar nicht besonders Helle, aber auf DEN Gedanken würde nicht einmal Genma kommen, seinen einzigen Sohn mit einem anderen Mann zu verloben. Was Ranma selbst anging, so war eine Verlobung allgemein das Letzte, was er nötig hatte. Ihm reichte schon die Geschichte mit Akane, von all den anderen ehewilligen Kandidatinnen gar zu schweigen. Ein hirnamputierter Chinese fehlte gerade noch auf seiner Verlobungsliste...

Moment mal! Da klingelte doch was...

"Bist du etwa der verdammte Spanner, der in China zu mir ins Bad geplatzt ist und was von grosser Liebe und Leidenschaft geschwafelt hat?", fragte der Kampfsportler in Mädchengestalt halb ratend, halb definitiv. Die Antwort "Ich bin kein Spanner!", welche ihm von der anderen Seite der heissen Quelle entgegen gebrüllt wurde , bestätigte seine Vermutung.

"Und wie nennst du einen, der zu einem Mädchen ins Bad platzt, hä?"

"Da war aber kein Mädchen drin!!!", kam es prompt, woraufhin Ranma beinahe gelangweilt und deutlich angepisst die Arme unter der Brust verschränkte.

"Aber du hast intensiv nach einem gesucht. Du hast mich so lange abgetatscht, dass ich dich mit einem Kinnhacken aus dem Bad befördern musste."

Dies schien kein Argument zu sein. Du gütiger Himmel, warum hatte er immer das Glück, auf die verrücktesten Gestalten zu treffen? Vielleicht sollte er eine Unterhaltungsfirma mit Nabiki eröffnen... obwohl nein, die würde ihm keinen einzigen Yen überlassen.

"Ich habe nach meiner Verlobten, der rothaarigen Göttin, gesucht!", schrie Lin Ping beinahe in Rage, ballte die Hände dann jedoch zu Fäusten. "Und du hast mich mit deinem unschuldigen Getue getäuscht!!!"

"Nun mal langsam mit den jungen Pferden." Jap, er hatte definitiv einen Irren-Magnet irgendwo in seinem Körper eingebaut. "Ich habe gerade mal zwei Tage in deiner Hütte verbracht und du nennst mich schon 'deine Verlobte'? Mann, hättest wohl zuerst um meine Hand anhalten sollen." Dann hätte Ranma ihn nämlich per Kick-Express-Luftfracht in die nächste Wüste befördert, aber das wäre eine andere Geschichte gewesen.

"Es war vom Schicksal bestimmt, dass ich meine Liebe treffe." Lin Ping war voll in seinem Element, während der rothaarige Saotome immer baffer wurde. Ein Psychiater-Besuch hätte dem Irren sicher nicht geschadet... andererseits müsste er dann beinahe seine gesamte Umgebung und die Schule samt Schülerschaft und Besatzung ebenfalls im Irrenhaus einliefern... Aber zurück zur Realität. "Statt die Zeit auf irgendwelche bescheuerte Fragerei zu verschwenden, habe ich mich sofort an die Hochzeitsvorbereitungen gemacht." Der verträumte Ton wechselte einem wütenden. "Aber du hast dich als Mann entpuppt und bist mit dem ganzen Festmahl abgehauen!!!!"

OK, das hingegen stimmte, er und Genma hatten wirklich viel vom Essen mitgehen lassen. Aber alles andere grenzte an grössten Schwachsinn der Welt.

"Sag mal, hast du noch alle Tassen im Schrank? Ich habe gerade ZWEI TAGE bei dir zu Hause verbracht und einen davon im HUNGERKOMA!!! Erst im Bad habe ich erfahren, dass du mich zu deiner Verlobten auserkoren hast! Und keine halbe Minute später bist du reingeplatzt und hast mich begrapscht!" OK, da war Ranma schon in seinem eigenen Körper und nicht in dem mit Monstertitten und roten Haaren, aber angenehm war es dennoch nicht.

Lin Ping hatte dazu seine eigene Meinung.

"Schweig!!! Für all die Blamage, die ich deinetwegen erdulden musste, wirst du mir büssen!!!" Mit diesen Worten griff er nach hinten und... Das Herz des Kämpfers setzte für einen Moment aus. Es war Akane, gefesselt und geknebelt. Und obwohl sie sich kaum bewegen konnte, versuchte sie es dennoch, sich zu befreien.

"Akane!", entkam es Ranma unkontrolliert, worauf er nur unterdrückte und undeutliche Rufe in seine Richtung vernehmen konnte. DAS machte ihn noch wütender. "Bette zu den Göttern, dass ihr kein einziges Haar runtergefallen ist."

Mit einer Geisel an seiner Seite fühlte der Chinese sich wohl extrem sicher, denn er meinte nur grosskotzig:

"Sonst was?"

Mit der kommenden Antwort hatte er jedoch bestimmt nicht gerechnet.

"Sonst bist du ein toter Mann." Diese Worte waren so ruhig und kühl ausgesprochen, dass man meinen konnte, die Lufttemperatur hätte sich auch um einige Grad gesenkt, doch Saotome merkte nichts davon. Sollte er fest stellen, dass dieser Arsch Akane was angetan hatte, würde er den Möchte-Gern-Entführer in seine Einzelteile zerlegen und auf den umliegenden Feldern verteilen. Er würde es nicht bitter bereuen. Er würde sich wünschen, niemals auf diese Welt gekommen zu sein.

Den kommenden Schlag konnte Ranma gerade noch abwehren, denn er war viel zu sehr auf Akane und ihr Wohl fixiert gewesen.

"Die Rache ist mein.", grinste Lin Ping voller krankhafter Vorfreude, doch das beeindruckte den Kampfsportler nicht.

"Freu dich nicht zu früh, du Dreckskerl." Der nächste Schlag traf den Entführer in die Magengrube, doch er erholte sich erstaunlich schnell und verpasste der Rothaarigen einen Schlag, der sie gegen den nächsten Felsen beförderte. Mit einem schmerzenden Rücken und dem Blutgeschmack im Mund richtete der junge Mann in Mädchengestalt auf, spie die rote Spucke zur Seite. Der Spass war endgültig vorüber...
 

Etwas verloren wanderte Nodoka durch das Dickicht des Waldes. Sie war sich sicher, irgendwo falsch abgebogen zu haben, aber wo... Nun musste sie sich eingestehen, dass sie sich verlaufen hatte, und hoffte darauf, jemanden in dem Wald doch noch zu finden - oder wenigstens einen Wegweiser erblicken. Womit Frau Saotome jedoch nicht gerechnet hatte, waren Kampfgeräusche und lauter Krach, als würde jemand Steine zerbersten.

Erschrocken und unentschlossen blieb sie stehen. Gütiger Himmel, was ging dort nur vor? Und was sollte sie selbst machen? Dort hingehen? Aber dann bestand die Gefahr, dass sie selbst verletzt werden würde. Andererseits, würde sie hier bleiben oder weg gehen, konnte sie sich noch mehr verlaufen. Schwere Entscheidung...

Nodoka atmete einmal ganz tief ein und wieder aus. Dann ging sie in die Richtung, aus der die Kampfgeräusche kamen. Beim geringsten Anzeichen der Gefahr konnte sie ja immer noch weglaufen... hoffte sie zumindest.

Nach einer kurzen Weile kam sie bei einer heissen Quelle an... und traute ihren eigenen Augen nicht, was sie da zu sehen bekommen hatte. War das etwa... Ranko?

Keine Sekunde später, nachdem Frau Saotome sich selbst die Frage gestellt hatte, flog die besagte Rothaarige an ihr vorbei und knallte gegen einen Baum. Ihre Sachen waren zum Teil gerissen, völlig verdreckt und eindeutig kaum mehr zu retten, doch das Mädchen schien diese Tatsache kaum zu interessieren. Das erkannte Nodoka an dem Blick, den Ranko ihr geworfen hatte.

"Versteck dich, damit dich nichts trifft.", meinte sie nur und sprang einem jungen Mann entgegen, dem sie Schläge mit solch einer Geschwindigkeit verpasste, dass die Frau im Kimono dies kaum mit blossem Auge erkennen konnte. Betrieb das Mädchen etwa auch Kampfsport?

Doch diese Frage war - so überraschend das war - eher zweitrangig. Was Frau Saotome aus dem Konzept geworfen hatte, war die Art, wie die Rothaarige mit ihr gesprochen hatte. Gewiss war Ranko ein Mädchen, das würde nur ein Blinder nicht erkennen, doch die Tonlage und die Autorität, mit der die Worte ausgesprochen wurden erinnerten Nodoka eher an einen jungen Mann. Und auch jetzt, beim Kampf steckte das Mädchen die Schläge weg, als wäre sie sich das gewohnt. Als hätte Akanes Cousine nichts Anderes als Kampfsport in ihrem gesamten Leben gemacht...

Ah! Dort oben! War das nicht...?
 

Akane verfolgte den Kampf mit Argusaugen, liess sich jedoch nicht so weit davon ablenken, dass sie nicht selbst was unternehmen konnte. In ihrem Fall hatte sie einen spitzen Stein ertastet und rieb nun methodisch daran, um das Seil, mit dem ihre Handgelenke gefesselt waren, zu zerschneiden.

Entweder ging der Kampf so lange oder sie selbst war einfach nur schnell, aber es gelang ihr, sich die Hände zu befreien. Einige Verrenkungen später war ihr gesamter Oberkörper fesselfrei, wonach sie sich sofort mit ihren Beinen und Füssen beschäftigte. Nur schnell machen, damit Ranma sich ihretwegen nicht weiterhin zurückhalten müsste und aus voller Kraft zuschlagen konnte. Dass sie dabei von Frau Saotome beobachtet wurde, bemerkte Akane nicht. Dafür war sie zu sehr auf ihre eigene Aufgabe konzentriert. Dummerweise hatte dies auch einen anderen Nachteil.

Dadurch, dass die Tendo sich auf ihre Fesseln konzentriert hatte, verpasste sie die Attacke, welche Ranma ausgeführt hatte. Der Angriff schleuderte seinen Widersacher gegen die Felswand, direkt oberhalb des Höhleneingangs, was dazu brachte, dass Steine in diversen Grössen in alle möglichen Richtungen flogen. Und die Blauhaarige - zwar stehend, aber noch nicht ganz sicher auf den Beinen - stand genau darunter.

Ihre Blicke trafen sich.

"AAAAH!!!!!!!"

"AKANE!!!!!!!"



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)

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Von:  elfenschwert
2015-11-02T22:51:21+00:00 02.11.2015 23:51
ohhh,...bitte schnell weiter ^^
Von:  elfenschwert
2015-10-26T23:24:04+00:00 27.10.2015 00:24
bin gespannt, wer sie entführt hat
Von:  elfenschwert
2015-10-21T16:06:57+00:00 21.10.2015 18:06
wow,...schönes kapitel...nur eine minimale anmerkung: ich würde nicht unbedingt schwanz schreiben,..das klingt ein bisschen abwertend. vielleicht sowas wie kleiner freund oder kumpel oder so
Antwort von:  Natsuki13
21.10.2015 18:39
OK, werde mir das für die Zukunft merken ;) Hier lasse ich das aber so, wie es schon geschrieben ist :)
Von:  elfenschwert
2015-10-16T21:58:06+00:00 16.10.2015 23:58
schönes kapitel ^^
Von:  elfenschwert
2015-10-12T20:28:49+00:00 12.10.2015 22:28
schön, dass es endlich weitergeht ^^
Antwort von:  Natsuki13
12.10.2015 22:40
sorry, hab etwas länger zum Posten gebraucht :) Werde es von nun an regelmässiger tun :)
Von:  Kaninchensklave
2015-10-12T17:13:18+00:00 12.10.2015 19:13
kommt mir extrem bekannt vor wohl von ff.de was

GVLG (Arata)
Antwort von:  Natsuki13
12.10.2015 19:14
Hey, mach mir hier nicht alles kaputt XD Ich will auch hier etwas mehr Leser kriegen :P
Antwort von:  Kaninchensklave
12.10.2015 19:16
würde ich nie xD
Von:  elfenschwert
2015-08-20T22:56:04+00:00 21.08.2015 00:56
juhuuuu ^^....endlich mal wieder eine ranma-geschichte. ich freue mich schon riesig auf die fortsetzung ^^
Von:  Kaninchensklave
2015-08-20T17:13:53+00:00 20.08.2015 19:13
hmmmmmmmmmmmmmm kommt mir echt bekannt vor als hätte ich ständig bei ff.de regelmässig Kommis hinterlassen

GVLG (ein unbekannter )
Antwort von:  Natsuki13
20.08.2015 19:18
Die FF habe ich zuerst dort veröffentlicht :D Jetzt kommte ich hierher ;)
Antwort von:  Kaninchensklave
20.08.2015 19:21
das erklärt alles und es gibt ja nur einen der drüben ständig seinen Senf dazu gibt was xD
Antwort von:  Natsuki13
20.08.2015 19:26
So ist das :D so schnell trifft man sich wieder :D
Antwort von:  Kaninchensklave
20.08.2015 19:28
richtig so kommt es das einer sein unwesen überall treibt xD


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